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Heiße Quellen

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Begegnungen der chinesischen Art

ASCII Pictures präsentiert:
 

"Heiße Quellen"
 

Eine Ranma1/2 FanFiction
 

Von Mark Soul
 


 

Disclaimer:

Ranma Nibun no Ichi © by R.Takahashi, Kitty Films, Viz Media, Ehapa, RTL2.
 


 

Kapitel Drei: Begegnungen der chinesischen Art
 

***** ### ***** ### *****
 

Es war bereits später Nachmittag, als ein dicklicher Chinese mit einem Ferkel auf dem Arm, ein Mädchen und ein Panda im Dorf der Amazonen ankamen. Der Touristenführer der verwunschenen Quellen blieb am Dorfeingang stehen und blickte sich erstaunt um: Es schien alles verlassen.
 

"Sieht ziemlich ausgestorben aus," merkte Ranma-chan trocken an. "Als wenn hier seit 3000 Jahren niemand mehr gelebt hätte," fügte sie mit einem Blick auf die recht primitive Architektur hinzu.
 

"Merkwürdig, sehr merkwürdig," murmelte der Touristenführer und wandte sich an seine Gäste. "Wissen ehrenwerter Sir welches Datum wir haben heute?"
 

"Huh? Keine Ahnung ... vielleicht Donnerstag."
 

Der Chinese legte seinen Zeigefinger an sein Doppelkinn und schien nachzudenken. Dann hellte sich sein Gesicht plötzlich auf. "Ah, ich wissen. Heute sein Tag von großes Turnier. Ehrenwerte Gäste viel Glück haben, Turnier der Frauen von Joketsuzoku sein immer großes Ereignis. Kommt mit, kommt mit, ich zeigen."
 

Er lief mit dem Ferkel auf dem Arm los. Ranma-chan und Genma-Panda tauschten einen Blick, dann folgten sie ihm. Während sie durch das Dorf gingen, fielen ihnen auch Merkmale menschlicher Anwesenheit auf, die nicht lange zurückliegen konnten. Ein angebissener Apfel, ein liegengelassener Schuh, ein brennendes Feuer. Das Dorf war nicht so verlassen wie es anfangs schien.
 

Als sie die andere Seite der Hüttenansammlung erreichten, wußten sie auch warum. Von hier konnte man eine erstaunliche Zahl an Leuten sehen, die alle in der Nähe eines waagerecht auf zwei Pfosten gelegten Baumstammes standen. Auf besagten Baumstamm kämpften zwei Figuren miteinander.
 

"Einmal im Jahr geben Wettkampf," erklärte der Touristenführer, "wer sein stärkste Frau. Große Ehre zu sehen."
 

Noch während er das sagte fiel eine der Gestalten vom Stamm hinab in ein Wasserbecken, was ein Jubeln der umstehenden Menge zur Folge hatte.
 

"Meine unwürdige Person nun werden weise Frauen suchen gehen und nach Gegenmittel gegen Quellen fragen. Wollen ehrenwerte Besucher mitkommen oder Kampf sehen?"
 

Er bekam keine Antwort auf seine Frage, da das Mädchen und der Panda sich bereits dem Geschehen genähert hatten. Ranma-chan beobachtete das Geschehen auf dem Kampfbaum, auf dem sich bereits zwei neue Kontrahenten eingefunden hatten: Eine große, sehr dicke Frau (Frau?) mit zwei Äxten stand einem geradezu zierlichen Mädchen mit violetten Haaren gegenüber. Auch Genma schien sehr interessiert, auch wenn sein Blick mehr auf der einladenden Festtafel fixiert war.
 

Der Touristenführer zuckte nur die Schultern und sah fragen das kleine Ferkel an. "Wollen Miss Piggy ebenfalls Kampf zusehen?"
 

Das Schweinchen unterdrückte den Impuls zuzubeißen und schüttelte den Kopf. So wandte sich der Touristenführer um, auf der Suche nach den Matriarchinnen des Dorfes, während hinter ihm wohlbekannte Ereignisse ihren Lauf nahmen.
 

Es dauerte nicht lange bis der dickliche Chinese auf eine verschrumpelte Gestalt stieß, die auf einem Stock balancierend den Kampf beobachtete. Ryoga konnte nicht verstehen was er zu dem Gnom sagte, weil er chinesisch sprach, aber auch wenn sie die Sprache nicht beherrschte fiel ihr auf das er dabei erheblich stotterte. Als der Gnom sie dann direkt ansah wußte sie auch warum - selten hatte Ryoga derart stechende Augen gesehen, sie fühlte sich als wenn der Blick bis auf ihre Seele reichte.
 

Grade als Ryoga dem Touristenführer vom Arm hüpfen wollte, um diesem eisigen Blick zu entgehen, wandte sich die alte Fettel um und sagte etwas zu der Amazone hinter ihr, welche sich daraufhin entfernte. Dann bedeutete sie dem Jusenkyo-Wärter ihr zu folgen, und steuerte auf eine der größeren Hütten zu. Innen angekommen, stieg die uralte Frau von ihrem Krückstock, setzte sich zu Boden und schwieg.
 

Das kleine Ferkel Ryoga begann schon wieder ungeduldig zu werden, als die Amazone, welche die alte Fettel vorhin fortgeschickt hatte, mit einem dampfenden Teekessel wiederkam. Ein lautes, schweinischen Quieken erscholl als das kochendheiße Wasser das Tier berührte, und wurde dann zu dem schmerzhaften Kreischen eines Mädchens als sie die Verwandlung vollzog.
 

Nun wieder im Besitz einer menschlichen Stimme, beschloß Ryoga diese auch zu nutzen. "Was fällt dir ein? Willst du mich etwa bei lebendigen Leib verbrennen?" fuhr sie erzürnt die Amazone mit dem Kessel an. "Versuch das noch einmal, und ich werde-"
 

Ein harter Schlag auf ihren Kopf unterbrach sie. "Beherrsche dich. Niemand spricht in diesem Ton mit den Frauen von Joketsuzoku ... Abgesehen davon versteht sie ohnehin nicht was du sagst, sie spricht nicht deine Zunge."
 

Ryoga wandte sich der verschrumpelten Figur zu und wollte abermals losbrüllen, aber der eisige Blick ihres Gegenüber brachte sie schnell zum schweigen. Die Frau sah zwar uralt aus, machte aber den Eindruck als wenn sie 'sehr' unangenehm werden konnte.
 

"Na bitte, jetzt sind wir schon viel ruhiger," krächzte die Alte. "Mein Name ist Kuh-Lon, eine der Matriarchinnen dieses Dorfes, und ich fange an zu überlegen ob ich dir wirklich helfen sollte, wie mich der Wächter der Quellen gebeten hat."
 

Der erwähnte Touristenführer schnatterte daraufhin hastig eine ganze Menge auf Chinesisch herunter, was Ryoga wieder nicht verstehen konnte, aber sie merkte, das der Kerl zu ihren Gunsten zu sprechen schien.
 

Kuh-Lon antwortete sehr knapp, dann fixierte sie ihren Blick zurück auf das grünhaarige Mädchen. "So. Du warst also dumm genug in die Quelle des ertrunkenen Ferkels zu fallen?"
 

"Nein, ich hab mich schon immer in ein Schwein verwandelt," gab Ryoga patzig zur Antwort. Kuh-Lon zuckte mit dem Augenwinkel.
 

"Noch so eine Antwort und du wirst vielleicht auf ewig eines sein." Sie starrte das Mädchen eindringlich an. "Aber ich kann dir auch helfen dich von dem Fluch zu befreien, dir und deinen Begleitern. Ich werde es aber nicht umsonst tun."
 

Ryoga wunderte sich woher die alte Fettel wußte, das außer ihr noch jemand verflucht wurde, dachte sich dann aber, das der Touristenführer es ihr gesagt haben mußte. "Ich habe nicht viel Geld bei mir, aber ich kann in der nächsten Stadt welches besorgen."
 

"Geld, pah." Kuh-Lon spuckte verächtlich aus. "Geißel der Neuzeit. Wir brauchen hier kein Geld, wir bekommen alles was wir wollen von der Natur. Nein, was ich meine sind Gegenleistungen, eine Schuld die du bei uns hast und die wir später einlösen können, oder etwas-"
 

Ein plötzlicher Aufruhr draußen ließ sie abbrechen. Mit für ihrer Größe und Alter erstaunlicher Geschwindigkeit eilte die Greisin zur Tür und hinaus. Ryoga und der Führer sahen sich schulterzuckend an und folgten.
 

Draußen hatte sich einiges getan. Waren vorher die meisten der Amazonen um den Kampfbalken versammelt, so bildeten nun alle einen dichten Kreis auf dem freien Platz davor. Ryoga sah wie Kuh-Lon laut etwas rief und darauf zueilte, und wie die Menschen respektvoll vor ihr zurückwichen und eine Gasse bildeten.
 

So konnte Ryoga, die der Matriarchin folgte, schnell erkennen was das Zentrum des Aufstandes wahr: Niemand geringerer als Ranma-chan mit ihrem Vater. Eine der Amazonen, ein recht junges hübsches Mädchen mit lila Haaren, hatte grade die Hand nach Ranma-chan ausgestreckt, welche in Verteidigungsposition war, als ein scharfes Wort von Kuh-Lon die Szene einzufrieren schien.
 

Die Lilahaarige ließ davon ab was immer sie hatte tun wollen und redete auf die alte Frau ein, während sie immer wieder auf Ranma-chan, den Kampfbalken und das Festbankett, über das sich schon jemand hergemacht zu haben schien, deutete.
 

Kuh-Lon legte daraufhin die Stirn in Falten, was nicht weiter auffiel da sie eh schon eine ganze Menge davon hatte. Sie sagte etwas zu einigen der umstehenden Frauen, welche sich daraufhin aus dem Staub machten, und redete dann auf Lilahaar ein. Ryoga konnte dabei mehrfach das Wort 'Jusenkyo' hören.
 

Schließlich hellte sich das Gesicht des jüngeren Mädchens auf. Sie ging zu Ranma-chan, küßte sie - sehr zu Ryogas Überraschung - stürmisch auf den Mund, und sagte dann etwas das sich wie "Woda Airen" anhörte. Das wiederum schien den Rest der Anwesenden so zu freuen das sie laut losjubelten.
 

Das rothaarige Teilzeitmädchen befreite sich aus der Umarmung und ging rasch auf Abstand. "He, was soll das? Nicht das ich was dagegen habe, aber - warum hast du mich geküßt?"
 

Die jüngere Amazone blickte sie nur verständnislos an. Ranma-chan wollte grade die Frage wiederholen als ihr Kuh-Lon ins Wort fiel. "Sie versteht kaum etwas von deiner Sprache, Söhnchen. Folgt mir in mein Domizil, wir haben Wichtiges zu besprechen." Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten drehte sich die Matriarchin um und hüpfte auf ihren Stock wieder zurück. Ranma-chan blickte Ryoga fragend an, aber diese zuckte nur die Schultern und folgte.
 

"Was hast du eigentlich wieder angestellt?" fragte Ryoga Ranma-chan als diese zu ihr und der Oma aufgeschlossen hatte. "Es sah fast so aus als ob dich alle hier lynchen wollten."
 

"Kein Schimmer," antwortete die Aquatranssexuelle, "ich hab nur was gegessen, da ist plötzlich diese Wilde da aufgetaucht und hat mich herausgefordert." Sie zeigte auf das lilahaarige Mädchen, das vor ihnen neben Kuh-Lon herging. "Natürlich habe ich gewonnen."
 

"Ähm," machte es hinter ihnen, und beide Mädchen hüpften vor Schreck ein Stück in die Luft.
 

"Was soll das?" fragte Ranma-chan erzürnt und packte den Führer aus Jusenkyo am Kragen - ein recht eindrucksvollen Manöver, wenn man bedenkt das Ranma als Mädchen einen guten Kopf kleiner war als dieser.
 

"Ich wollten ehrenwertes Gast nicht erschrecken," versicherte der Touristenführer schnell. "Aber Festbankett sein Preis für Sieger von Turnier, und schwerer Frevel wenn jemand anderes ersten Preis essen tun."
 

"Und woher hätte ich das wissen sollen?" meinte Ranma-chan patzig.
 

"Man nimmt grundsätzlich nicht das Essen anderer Leute," schaltete sich Ryoga ein. "Du bist noch immer der gleiche Dieb wie früher, als du mir ständig mein Pausenbrot geklaut hast!"
 

"Wenn du nicht schnell genug bist," sagte Ranma-chan gleichgültig und ließ das dauerhaft transformierte Mädchen einfach stehen. Ryoga nahm sich fest vor diese Diskussion weiterzuführen, sobald sie wieder allein wären.
 

Kuh-Lon machte schon einen etwas ungeduldigen Eindruck als sie in dem Häuschen ankamen. Ohne Umschweife kam sie zur Sache. "Die Tradition unseres Dorfes mit Füßen zu treten ist kein guter Weg, wenn man gleichzeitig um unsere Hilfe bittet. Aber lassen wir das. Du solltest das nächste Mal besser darauf achten von welcher Tafel du ißt," sagte sie an Ranma-chan gewandt, "von einem Bräutigam wird folgsames und unterwürfiges Benehmen erwartet."
 

Ranma-chan blickte sich um, aber die alte Greisin schien tatsächlich sie zu meinen, was sich auch bestätigte da sie nickte als Ranma fragend auf sich selbst zeigte. "Äh, Bräutigam? Ich?" Sie setzte eine 'Ich bin nur ein liebes unschuldiges Mädchen'-Miene auf, sozusagen das Gegenstück der Ausrede in die sich später immer wieder ein gewisser Panda retten wird.
 

"Ja, du. Durch deine Aktion hast du dich als Ehemann meiner Ur-Urenkelin Xian-Pu würdig erwiesen. Und gib dir keine Mühe, mir ist bekannt das du in Wahrheit ein junger Mann bist. Womit wir beim Thema wären: Wenn ich den Wächter der Quellen richtig verstanden habe, wollt ihr eure Flüche wieder loswerden?"
 

"So schnell wie möglich," antwortete Ryoga, gleichzeitig protestierte Ranma-chan: "Ich hab aber keine Lust zum heiraten!"
 

Kuh-Lon gab dem rothaarigen Mädchen einen eisigen Blick. "Ich habe nur unter der Bedingung eingewilligt euch zu helfen, wenn ihr uns eine Gegenleistung erbringt. Ein starker Mann für meine Ur-Urenkelin erscheint mir dafür angemessen. Und angesichts der Tatsache, das du gemäß unseren Gesetzen längst mit ihr vermählt bist, ist das ein sehr geringer Preis für unsere Hilfe."
 

Ranma-chan hatte schon den Mund zu einer - möglicherweise sehr unfreundlichen - Erwiderung geöffnet, als sich ihr Verstand meldete. Fast hätte das nicht gereicht, aber dann kam noch rationelles Denken dazu, und sie schloß den Mund wieder. Es war besser gute Miene zum bösen Spiel zu machen und dadurch den Fluch loszuwerden, als den Rest des Lebens das Geschlecht zu wechseln. "Na gut, ich bin einverstanden."
 

Die Matriarchin nickte. "Dann werde ich unsere Dorfmagierin mit eurem Problem betreuen, sobald du deine Pflicht als Mann getan hast." Sie gab einen Wink mit der Hand, und plötzlich spürte Ranma-chan wie sie mit warmen Wasser übergossen wurde. Angesichts des männlichen Ranma begann Xian-Pu plötzlich zu grinsen wie eine Katze, die gemerkt hat, das die Tür zum Kanarienvogelkäfig offen stand.
 

"Und was ist das, meine Pflicht als Mann?"
 

"Das wirst du zu gegebener Zeit erfahren." Dann wandte sich Kuh-Lon an ihre Ur-Urenkelin. "Bringe ihn ins Haus der Kinder und das Mädchen und den Bären ins Haus der Gäste. Dann bereite dich vor."
 

***** ### ***** ### *****
 

Ranma stieß genervt die Luft aus und ließ sich in eines der weichen Kissen fallen. Wie lange dauerte das denn noch?
 

Schlimm genug das diese Hinterwäldlerinnen meinten, das er wegen irgendeines vorsintflutlichen Gesetzes mit einer von ihnen verheiratet sein sollte, aber das er nun wie ein Gefangener in diesem Zimmer eingesperrt war, ging ihm wirklich auf den Keks.
 

Nicht, das er nicht hätte fliehen können. Als die Amazone, die ihn hier hereingebracht hatte, die Tür abgeschlossen hatte, war das erste was Ranma tat mögliche Fluchtwege zu suchen. Der schwarzhaarige Junge bezweifelte, das die Tür einem ernstgemeinten Tritt standhalten würde, und Notfalls konnte er auch einfach durch die Holzwände brechen.
 

Das er trotzdem hier saß und sich langweilte, hatte den gleichen Grund weshalb er sich überhaupt mit dem ganzen Heiratsscheiß abgab: Die Amazonen konnten ihn womöglich von seinem Fluch befreien, und wenn er jetzt hier rumrandalierte, weigerten sie sich womöglich später ihm zu helfen.
 

Mit einem weiteren Seufzer sah sich Ranma abermals in dem Zimmer um. Eigentlich war es recht gemütlich hier, der Raum war mit Tierfellen wie mit einem Teppich ausgelegt, und überall verstreut lagen große und kleine Sitzkissen. Die Holzwände waren mit Tüchern und Vorhängen bedeckt, und die Decke war ein einziger Baldachin. Es gab keine Fenster, aber duzende Kerzen erzeugten ein mildes, leicht trübes Licht und verbreiteten einen wohlriechenden Duft. Statuen uns Skulpturen von ihm unbekannten Dingen und Personen standen verteilt, und auf einem kleinen Tischchen thronte ein rundes Goldfischglas in dem zwei exotisch schimmernde Fische schwammen.
 

Man hätte auch sagen können, es sah aus wie das Gemach eines Sultans aus Tausendundeiner Nacht, aber da Ranma nie irgendwelche Märchen gehört hatte, konnte er diesen Vergleich nicht ziehen.
 

"Mann, wollen die mich hier etwa versauern lassen?" sagte er laut in die Stille hinein.
 

Seine Frage wurde beantwortet als die Tür aufging und die Amazone, die er mittlerweile als Shampoo kannte, hineinkam. Ranma wollte aufstehen, erstarrte aber als sein Blick auf sie fiel. Seine Kinnlade klappte nach unten und etwas ganz anderes an ihm stand auf. Das Mädchen vor ihm war nicht unbekleidet, halbdurchsichtige Tücher verhüllten ihre privaten Zonen, aber so wie sie dastand sah sie zehnmal nackter aus als wäre sie es wirklich gewesen.
 

"Gah!" brachte Ranma heraus.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen kniete sich Shampoo vor den Jungen hin und sah ihm tief in die Augen. Als Ranma sich nach mehreren Augenblicken immer noch nicht rührte, beugte sie sich vor und küßte ihn.
 

Das erzeugte eine Reaktion. Ranmas Hirn ging in den Notfallmodus, schaltete die Hormone ab und die Macho-Subroutine ein. Er sprang auf, wich zurück, stolperte über eines der Kissen und setzte sich sofort wieder, ohne dabei den Blick von der exotischen Schönheit vor ihm zu nehmen.
 

"Wie- Wa- Wo- Wa- Wa- Wie- Wie siehst du denn aus?"
 

Shampoo stand auf, strich mit einer fließenden Bewegung die langen Haare zurück und sah ihn aus den Augenwinkeln an. "Gefallen Xian-Pu Airen?" schnurrte sie.
 

"Nein. Äh, ja. Äh, ich meine," stammelte er, schluckte den schweren Kloß in seinem Hals hinunter und fragte dann: "Warum bist du so angezogen - ich meine, ausgezogen - äh, ich will sagen..." Er verhaspelte sich wieder, brach ab und gab dann auf.
 

Die Amazone kicherte. "Du mein Airen. Du und Xian-Pu sein ... ahm ..." Sie machte ein nachdenkliches Gesicht und legte den Zeigefinger an ihre vollen, rotgeschminkten und aufreizend sexy Lippen. "Xian-Pu fallen nicht Wort ein. Sein wie Mann und Frau zusammen."
 

Der Macho in Ranma freute sich, hier war ein wunderhübsches Mädchen das ihm verfallen war, und er ließ das Ego anschwellen wie es schon einige Körperteile getan hatten.

Der Junge in Ranma zweifelte, ob es richtig war mit erst sechzehn Jahren mit einem Mädchen zu schlafen, das man gar nicht kannte. Und was ist wenn sie ansteckende Krankheiten hat?

Der Perverse in Ranma bereitete sich auf seinen großen Auftritt vor, endlich hatte er Gelegenheit die Techniken des Musabetsu Kakuto Onna-ni-ecchi* Martial Arts Style auszuprobieren.

Der Kämpfer in Ranma piepste, das das alles vielleicht eine Falle sein könnte, und das man besser vorsichtig sein sollte, wurde aber vom Macho und vom Perversen schnell zum Schweigen gebracht.

(* fragt nicht was das es, es ist jedenfalls nicht jugendfrei)
 

"Verheiratet," sagte Shampoo plötzlich.
 

Ranma, aus seiner internen Diskussion gerissen, verstand den Zusammenhang nicht ganz. "Äh, wie?"
 

"Wort sein verheiratet. Xian-Pu wieder eingefallen."
 

"Ah, schön für dich," erwiderte er und rutschte rückwärts, als der wahrgewordene Traum eines jeden pubertierenden Jungen wieder näherkam. "Äh, was hast du eigentlich vor?"
 

Es war eine überflüssige Frage. "Sein in Haus der Kinder. Machen Kinder." Sie drückte ihn in die Kissen, setzte sich auf rittlings auf ihn und fuhr mit geschickten Fingern über seinen Oberkörper. "Airen sein stark. Geben Xian-Pu viele starke Töchter, ja?"
 

Seit seinem vierten Lebensjahr wurde Ranma in den Künsten der Selbstverteidigung ausgebildet. Sein gesamtes Leben war dem Sport gewidmet, und schneller als jeder andere vor ihm hatte er den Kampf zu einer Kunst perfektioniert - die ultimative Bedeutung des Wortes Kampfkunst. Sein Wille beherrschte jede Faser seines Körpers, und diese perfekte Kontrolle war es was ihm ermöglichte Dinge zu tun die man sonst nur aus hoffnungslos übertriebenen japanischen Superhelden-Anime kannte.
 

Und doch war Ranma dabei diesen Kampf zu verlieren. "Hör mal, meinst du nicht das-"
 

Bevor er den Satz beenden konnte, verschloß ein Kuß seinen Mund. Shampoo griff nach seinen Händen, verschlang ihre Finger mit seinen und drückte seine Arme über seinen Kopf in die Kissen. Dann löste sie den Kuß, lächelte ihn an, und ein lauten 'Klack' ertönte.
 

"Was war...?" begann Ranma. "He, ich bin gefesselt!" Mehr verwirrt als verärgert zerrte er an den Metallschellen, die seine Handgelenkte über seinem Kopf an den Boden nagelten. "Mach mich sofort wieder los!"
 

"Uh-uh," machte Shampoo und wedelte mit dem Zeigefinger. "Bleiben ruhig. Xian-Pu nur nicht wollen das Airen fortlaufen." Sie entknotete den schwarzen Gürtel seine Karateanzuges. "Oder Airen lieber hiermit gebunden?"
 

Ranma gab keine Antwort, sondern spannte seine Muskeln an und versuchte die Fesseln zu sprengen. Es knirschte zwar, aber sonst passierte nichts.
 

Shampoo lächelte ob der Bemühungen ihres Gefangenen. "Warum du wehren? Airen still liegen und genießen." Sie ließ den spärlichen Rest ihrer ohnehin kaum vorhandenen Bekleidung fallen und kniete sich neben ihr Opfer. Mit einer schnellen Bewegung hatte sie den Stoff seiner weißen Jacke zerrissen und streichelte über die Bauchmuskeln, die vor Anspannung leicht zitterten, während Ranma weiterhin versuchte sich zu befreien.
 

Als sie sich an seiner Hose zu schaffen machte, trat Ranma nach ihr. "Finger weg! Ich laß mich doch nicht anbinden und mißbrauchen!"
 

Die Amazone grinste ihn wie eine Katze an. "Airen wollen spielen? Xian-Pu haben noch nie gegen Mann verloren, wir sehen wie lange Airen wiederstehen, ja?"
 

"Länger als du. Da hättest du mich schon ganz festbinden müssen." Inzwischen war ihm jegliche Lust auf wilden, ungezügelten, hemmungslosen und ausdauernden Sex vergangen.
 

"Oh, Xian-Pu haben Zeit." Sie erhob sich, ging um Ranma herum und tastete mit ihrem Fuß über sein Becken. "Ah, nicht alles von Airen sein so zornig wie Airen, nein?"
 

Mit einer komplizierten Bewegung griff Ranma mit seinen Füßen nach Shampoos anderem Fuß, brachte sie aus dem Gleichgewicht und beförderte sie in die andere Ecke des Raumes. Dann rutschte er herum und trat nach dem Ziertisch mit dem kleinen Aquarium.
 

Mit sichtlicher Enttäuschung stellte Shampoo fest, das sich das Beste an ihrem neuen Airen ganz plötzlich verflüchtigt hatte. Sie zog einen Schmollmund und kniete sich neben den nun weiblichen Ranma. "Glauben Airen, das ihm das helfen? Xian-Pu können auch so Spaß haben, machen dann Kinder wenn Airen gemerkt haben wie viel Freude es machen." Sie streichelte über die straffen Brüste des rothaarigen Mädchens und lächelte plötzlich wieder. "Airen sicher noch nicht wissen wie neuen Körper benutzen? Xian-Pu Airen zeigen."
 

Sie griff nach dem Hosenbund, aber zwei Hände hinderten sie daran ihr Vorhaben durchzuführen. Mit Erstaunen stellte sie fest das es Ranma-chans Hände waren.
 

"Weißt du, was dein Fehler war?" fragte das Mädchen. "Die Eisenfesseln passen zu meinem Jungenkörper. Aber als Mädchen bin ich viel kleiner." Sie warf die lilahaarige Verführerin zur Seite, sprang auf und fiel zwei Schritte später wieder auf die Nase weil ihr die Hose von der Hüfte gerutscht war. Mit einem Fluch stand sie wieder auf, schnürte die Kleidung fester und nahm den direkten Weg in die Freiheit: Mit dem Kopf durch die Wand.
 

"Mach's gut. Ich schick dir mal 'ne Postkarte."
 

***** ### ***** ### *****
 

Anmerkungen des Autors:
 

Ups, der letzte Teil ist wohl ein wenig lime geworden. Ich hoffe, es stört sich niemand daran. Ich hoffe, das es auch niemanden stören wird wie ich Shampoo und Cologne dargestellt habe. Aber Shampoo hatte auch in der Serie immer dieses anhänglich-verführerische Verhalten, und hier in ihrer Heimat wird sie sich noch mehr trauen. Auch die alte Affenmumie hätte, hätte sie von vornherein von dem Fluch gewußt, bestimmt sofort die Gelegenheit ergriffen einen starken Partner für ihre Ur-Urenkelin festzuhalten.
 

Und außerdem mußte ich irgendwie dafür sorgen das Shampoo auch dieses Mal Ranma verfolgen wird *zwinker*
 

Aufgrund des Kommentares im letzten Kapitel wurde ich gefragt, ob ich in dieser Geschichte Ranma und Ryoga zusammen verkuppeln werde. Ich sage dazu nur: Es liegt im Bereich des Möglichen. Diese Fanfic handelt davon das Ryoga einen Mädchenfluch hat, und natürlich von allen daraus folgenden Änderungen. Ranma und Akane stehen hier nicht im Mittelpunkt - das bedeutet aber auch nicht, das sie sich nicht finden 'könnten'. Der Schluß ist offen, und wird nur durch meine Fantasie und eure reviews bestimmt.
 

Lest trotzdem im nächsten Kapitel, ob und wie unsere Freunde aus Joketsuzoku entkommen können - oder nicht.
 

Bis dann

Mark Soul <mark_soul@gmx.de>



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2004-04-20T15:23:44+00:00 20.04.2004 17:23
Salve!
Uiuiui, da sind aber eine ganze Menge Kapitel gekommen, während ich nicht aufgepasst habe ;) Hab sie auch bloß per Zufall entdeckt, als meine Schwester das Fenster nicht geschlossen hat, nachdem sie mir den PC überlassen hat. Und dabei ist sie noch viel zu jung für solche Dinge *LOL*

So, aber jetzt zur FF. Ich wiederhole meine Lobgesänge ja nur ungern, aber ich denke mal, hier ist das durchaus angebracht ;) Ich liebe deine FFs ja sowieso (bzw. die, die ich kenne, was nicht alle sind - dieser Horizont dürfte auch mal erweitert werden *sich das für die nächsten Wochen vornimmt*) und die hier ist ganz besonders nett. (Aber der Einsteiger ist und bleibt mein Favorit.) Bin mal gespannt, was Shampoo tut, um ihren Airen wieder einzufangen, hihi ...

Mir ist wieder die eine oder andere Wortwiederholung aufgefallen, z.B. an der Stelle, wo die Truppe die kämpfenden Amazonen sieht und du in zwei Sätzen hintereinander "Geschehen" verwendest. "Fettel" wird Vettel geschrieben und auch zu oft wiederholt. Wie bereits gesagt kenne ich die Serie nicht besonders gut. Wenn das also ein auf den Charakter zugeschnittenes Wortspiel ist, sorry im Voraus. Aber ich hatte keine der Amazonen als sonderlich fett in Erinnerung o_o - An einer Stelle ist mir außerdem ein kleiner grammatikalischer Unsinn aufgefallen, ich hab mir den Satz aber nicht markiert, ich glaube, das war da, wo Ryoga quiekt ... ich bin mir aber nicht mehr sicher. Einmal hast du "eh" geschrieben - ersetze das durch "sowieso", das wirkt professioneller ;)

In der Szene, wo Ryoga mit dem Fremdenführer und der Alten im Zimmer ist und der Kerl plötzlich anfängt, wie von der Tarantel gestochen herumzustottern, merkt sie, dass er zu ihren Gunsten spricht. Und wie? So, wie sich der Typ aufführt, hätte er doch auch aus Furcht oder Respekt vor der alten Amazone tausendfach um Entschuldigung bitten können, weil er so ungehobelte Anforderungen stellt. Ich meine, ich an seiner Stelle hätte auch ganz schön Bammel, wenn ich mich einer so eindruckheischenden Frau gegenübersehe, die dazu auch noch Martial Arts Meisterin ist und Männern gegenüber nicht gerade gut gesinnt ist, wenn sie nicht gerade potentielle muskelbepackte Ehemänner für Ururenkelinnen sind.

Ranma zeigt in der netten Szene im Sultanszimmer wieder einmal enormes Talent, gekonnt auf unerwartete Aktionen zu reagieren XD~ Klasse Dialog an der Stelle ... Ich stimme übrigens _Daga_ zu, was die Erklärung des amazonischen Verhaltens betrifft ^_^

Tja, das war's dann auch schon, ich hoffe, ich habe den Korinthenkackerklugscheißmodus nicht übertrieben. Wenn du keine so genauen Kommentare wünscht, sag mir das bitte, damit ich nicht weiter in alle möglichen Fettnäpfchen falle ;) Ich versuche mal, die anderen Kapitel jetzt auch zu lesen. Zur Story sage ich dann später mehr.

~ Milu
Von: abgemeldet
2004-01-07T22:28:22+00:00 07.01.2004 23:28
ich sag nur eins, weiter!!!
Von: abgemeldet
2004-01-05T16:08:42+00:00 05.01.2004 17:08
spitze ^-^ ich find die erklärung vom verhalten von cologne uns shampoo durchaus plausibel - der alten wäre es durchaus zuzutrauen dass sie die umstände ausnutzte (siehe divere instant pulver...) und dass shampoo sich 'zuhaus' mehr traut - irgendwie auch logisch *g*
sonst kann man nur sagen - ich bin gespannt ob ryoga nun tatsächlich seinen doppel - fluch los wird, oder ob durch... diesen kleinen ranmaxshampoo zwischenfall... nicht eine''winzige' abmachung... nun ja, sagen wir - geplatzt ist.
freu mich schon wenn der nächste teil kommt ^.~
l.G.
=^.^=
Daga
Von:  Shi-Deva
2004-01-05T11:29:10+00:00 05.01.2004 12:29
ich find die ff einfach cool
schreib schnel weiter :)

Cya TapaZ


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