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Grace and Disaster

Haikyuu!! on Ice!!!
von

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Kenma war überrascht, als Yamagata am folgenden Freitag pünktlich an der Tokioter Eishalle stand. Nicht, weil er mit einer Verspätung gerechnet hätte, sondern weil er ihn gar nicht erwartet hat. Er war nur aus Gewohnheit selbst hingegangen. Vielleicht hatte er in seinem Kopf bereits ein Gespräch mit seinen Trainern geführt, das Ganze nun doch abzublasen und ein unkompliziertes Programm für den Einzelwettbewerb zusammenzuschmeißen. Ähnlich wie Oikawa es im letzten Jahr gemacht hat. Aber das schien wohl auszubleiben.
 

„Hey“, sagte er knapp im Vorbeigehen. Er war immer noch beleidigt, sowas ging nicht über Nacht weg und auch nicht über eine Woche, in der man sich nicht gesehen hat.

„Du hast wenig geschlafen“, erkannte Yamagata richtig und folgte ihm ohne Begrüßung. „Mhm“, machte Kenma und ging weiter zu den Umkleiden. Yamagata schnaubte angestrengt.

„Kenma… Es tut mir leid. Wie ich schon geschrieben habe.“ Er setzte sich zum Schuhwechsel direkt neben ihn. Kenma nickte nur. Ja, er hatte gelesen, dass es ihm leid tat. Er hat auch gelesen, dass er sich bessern wollte. Das war der erste Haken, den er vorsichtig setzen konnte, denn die Pünktlichkeit wurde geschätzt. Weiters hat Kenma gelesen, dass sich Yamagata ablenken wollte, aber er hat ihn nicht gefragt von was. Er hat ihm gar nicht zurückgeschrieben. Keine Frage. Keine Akzeptanz. Kein Leck mich am Arsch. Nichts. Und das hat Yamagata in der vergangenen Woche am meisten genervt. Denn selbst mit unkonstruktiven, wütenden oder gar kindischen Worten hätte er umgehen können. Aber das Silent Treatment? Das bekam ihm nicht gut.
 

„Hey, red‘ verdammt nochmal mit mir“, forderte er und riss Kenmas Hände von seinen Schnürsenkeln weg. „Was soll ich sagen?“, fragte Kenma und sah ihm direkt in die Augen. „Dass alles okay ist zwischen uns…“ Yamagata stierte ihn ernst an. „Ich weiß, dass meine Art nicht immer leicht ist, aber Kenma, ich mein es wirklich ernst mit dir und ich will das mit dir schaffen“, sagte er und meinte damit nicht mehr nur ausschließlich die Meisterschaft, aber das konnte er ihm gerade nicht deutlicher machen. Einerseits war nicht der richtige Moment dafür, außerdem hinderte ihn dann doch sein Ego.
 

„Gut, zeigs mir“, sagte Kenma und band sich die Schlittschuhe fertig zu um sich dann kurz darauf am Eis zeigen zu lassen, dass Yamagata es absolut ernst meinte. An diesem Trainingsnachmittag fuhren sie ihr Qualifikationsprogramm zum ersten Mal von Anfang bis zum Schluss durch ohne grobe Fehler. Nicht direkt zum Start, eher zum Ende hin und es war nicht makellos, wie Kenma es von sich gewohnt war, aber auch nicht so riskant und unvorhersehbar, wie man es von Yamagata kannte.
 

Coach Nekomata stand neben Naoi und grinste zufrieden. Naoi seufzte erleichtert. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass sie das noch packen. Jetzt müssen sie es nur noch oft genug üben“, sagte er. Aber dem alten Mann neben ihm war das von Anfang an klar. Er wusste, dass die beiden ein besonderes Paar waren, das es noch weit bringen konnte, wenn sie sich zusammenrauften. Während Naoi gedacht hat, dass Kenma am besten mit Kuroo hätte fahren können, hat Nekomata gewusst, dass Kuroo der Falsche gewesen wäre, denn er wäre zu sehr auf Kenma eingegangen, wie er es immer machte. Kenma brauchte jemanden wie Yamagata, der seinen eigenen Kopf hatte und Temperament und der Kenma mit sich reißen konnte.
 

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Am Tag zum Vorentscheid war Yamagata sogar so nervös, dass es auf Kenma abfärbte und man es ihnen ansah. Denn Konoha hat sich auf der Bank zu ihnen gesetzt und auf sie eingeredet. „Das erste Mal ist es immer am schlimmsten, aber ich hab euer Programm beim Training gesehen, das ist wirklich gut und wenn ihr den Blickkontakt nicht löst, dann steht euch meiner Meinung nach nichts im Weg, euch zu qualifizieren“ Für Kenma wirkte es tatsächlich wie gewünscht beruhigend. Aber Yamagata nahm es als Hetze auf. „Und warum bist du überhaupt hier? Dachte als amtierende Meister seid ihr sowieso schon fix im Finale“, blaffte er. Konoha schmunzelte. „Wir spähen gerne die Konkurrenz aus, außerdem ist Eiskunstlauf schön anzusehen“, konterte er und stand auf. Akaashi kam gerade mit Getränken und einer Tüte Popcorn zu ihnen und holte seinen Freund und Partner ab. „Viel Erfolg, Kozume“, sagte er zu Kenma, nickte auch Yamagata höflich zu und ging mit Konoha auf die Tribüne.
 

„Pff… die haben leicht reden“, knurrte Yamagata und sah starr geradeaus auf das Eis, wo das letzte Paar seine Übungen abgeschlossen hat. Kenma legte seine Hand auf die Bank zwischen sie und rutschte damit so weit zu ihm hinüber, bis sein kleiner Finger den seines Partners berührte. Yamagata zögerte nicht und nahm sofort die ganze Hand. „Ja, ich weiß“, sagte er, noch ohne, dass Kenma ein Wort über die Lippen gebracht hätte. Der legte Yamagatas Hand auf seine Brust und bettete seine andere an derselben Stelle auf Yamagatas Oberkörper. „Gleichklang“, sagte er und spürte den Unterschied deutlich. Kenma war ruhig, Yamagata aufgeregt. Aber er spürte auch, dass er sich beruhigte und er selbst aufgeregter wurde. Ein breites Grinsen zierte Yamagatas Gesicht.
 

“Hast du gemerkt, dass Konohas Haare immer länger werden?”, fragte Yamagata. Vermutlich mehr, um sich abzulenken, als wirklich über die Haare eines anderen Jungen zu reden. Kenma fasste es aber anders auf. Er nahm wieder Abstand und zog den Kopf etwas ein. “Findest du es doof?”, fragte er. “Lange Haare? Ne, ich steh auf lange Haare. Aber ich steh nicht auf Konoha, okay? Mir ist’s nur aufgefallen. Ich wollte zeigen, dass ich aufmerksam bin und so. Und Mann, ich werd das Gefühl nicht los, dass ich dich beleidigt habe. Kenma… Ich mag deine langen Haare. Also ist alles okay”; wurde Yamagata immer aufgebrachter. Außerdem war er ein Mensch von Affekt und so legte er die Hand an Kenmas Kopf und fuhr ihm zur Untermalung durch das blonde Haar. “Sehr sogar”, flüsterte er. Kenmas Lippen formten ein zartes Lächeln, seine Augen konnten sich nicht abwenden. Wieder schlug ihr Herz im Gleichklang. Schnell, nervös, hoch.

Yamagata biss sich auf die Unterlippe, Kenma fixierte diese umgehend und ließ sich näher ziehen. Schneller, nervöser, höher.

Beinahe hätten sie die Umgebung um sich herum ausgeblendet und wären ineinander versunken, doch anstatt die Initiative zu ergreifen, schreckten sie beide hoch, weil ein lautes “Hey! Hey! Heeey!” hinter ihnen ertönte und Bokuto mit ausgestreckten Armen auftauchte. Neben ihm stand Kuroo, dessen Blick bereits Bände sprach, und Kenma sprang ruckartig auf, als wollte er Yamagata, die Nähe und dieses aufregend kribbelige Gefühl abschütteln. “Wir sollten uns aufwärmen”, sagte er hastig. “Mhm, Aufwärmen”, zwinkerte Kuroo und Bokuto klatschte in die Hände. Kenma griff nach Yamagatas Hand und zog ihn weg, noch ehe Kuroo etwas Dummes sagen konnte und auch, bevor Yamagata ihn dazu herausfordern konnte.
 

Und dann waren sie dran, ihre Kür zu fahren. Naoi hat für sie einen Zusammenschnitt aus Zelda Themensongs gemacht. Zum einen war da The Legendary Hero für Kenmas Auftakt und den Start ihrer Verfolgungsjagd und dann kam das Ganondorf Battle für Yamagatas Angriff. Beides Titel aus Kenmas Lieblingszeldaspiel: The Wind Waker
 

Ihre Choreographie verlangte gut eingespielte Wechsel, aufregende Hebefiguren, die zur Mehrzahl in Würfen endeten, die Kenma mit perfekten Ausdrehungen und weit gestrecktem Bein landete, nur dass Yamagata ihn an den Händen wieder zurück in seine Fänge reißen konnte. Kenma war mit den Gedanken tief ins Spiel versunken, aber ließ durch Yamagatas tiefe Blicke in seine Augen auch Mimik über sein beim Eiskunstlauf sonst so starres Gesicht blitzen. Etwas, das bei den Juroren gut ankam und nach der Kür nur die Sakusa Geschwister mit ihrem Programm zur [/url=https://www.youtube.com/watch?v=7qOc9cf0frk]Maske des Zoro vor sie drängen ließ.
 

„Yato, wir müssen das Kurzprogramm besser machen. Dreh mich bitte beim letzten Wurf stärker als sonst. Ich verspreche, ich lande den Vierfachen“, sagte Kenma aufgeregter als Yamagata ihn kannte. „Bist du sicher, dass du das am Schluss noch kannst?“, fragte er und Kenma nickte überzeugt.

Etwas Skepsis blieb, aber Yamagata war zufrieden. Wer wäre er denn, wenn er sich nicht darüber gefreut hätte, dass sein Partner mehr von ihm verlangte?
 

Ihr Kurzprogramm zu Pirates,ebenfalls aus dem Wind Waker, war zarter und verspielter. Es hatte länger anhaltende Hebefiguren mit viel Körperspannung und Nähe, die in anstrengendere Drehungen und bodennahe Haltungssituationen mündeten. Aber Kenma hielt seine perfekte Form aufrecht und Yamagata fehlte es nicht an Kraft, seinen Partner sicher zu führen. Als Yamagata ihn aus der letzten Figur hochzog, spürte er den kurzen Aufschlag ihrer Oberkörper wie seinen Herzschlag. Kenma lächelte ihn nahezu verliebt an und fast wäre es um ihn geschehen, aber ihm war bewusst, wo sie sich befanden und so ließ er sich nicht ablenken und setzte zu seinem letzten Wurf an - stärker, wie Kenma es sich gewünscht hat - und schleuderte seinen Partner damit weiter übers Eis, als es jeder von Kenma erwartet hätte.
 

Kenma landete perfekt auf seinem linken Bein. Er neigte das Knie, zog das andere Bein und die Hände an, um sich in einer Pirouette wild zu drehen, sich dabei aufzuziehen und in der Schlussfigur direkt in Yamagatas starke Arme zu fallen. Seine Augen fixierten Yamagatas und sein Atem ging schnell, aber auch Yamagata war außer Puste. Mit dem Applaus zog er Kenma in eine aufrechte Haltung und verneigte sich stolz mit ihm. Etwas zögerlich hob er vor dem Abfahren Kenmas Hand an und legte sich die zarten Finger auf die Lippen. „Danke, dass du mit mir fährst“, sagte er mit einem Blick, der Kenma mehr Gefühl übermittelte, als dieser bereit war anzunehmen. „Gerne“, antwortete er nur rasch mit einem schüchternen Lächeln und stieg mit Yamagata vom Eis. Dort nahmen sie Naoi und Nekomata in Empfang und gratulierten ihnen für die hervorragende Performance. „Ihr könnt sehr stolz auf euch sein“, sagte Trainer Nekomata und meinte sowohl Kenmas Willen, etwas Riskantes zum Schluss zu machen als auch Yamagatas Durchhaltevermögen.

Er klopfte den beiden auf die Schultern und ließ sie ziehen, sich zu setzen und durchzuatmen.
 

„Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin“, sagte Yamagata im Setzen. Aber Kenma schüttelte den Kopf. „Es war nur ungewohnt“, gab er leise von sich. Dass ihre Herzen wieder im Gleichklang schlugen - rasten! - ahnte er nicht und selbst, wenn es ihm bewusst gewesen wäre, hätte er es auf die Aufregung geschoben, weil sie jeden Moment ihre Punkte erfahren sollten.

Denn selbst wenn die Zahl hoch war, wurde sie erst nach dem Kurzprogramm der Sakusa-Geschwister wirklich wertvoll.
 

Vor ihnen fuhren noch Komori und Fukunaga zu einem Want you Bad-Kurzschnitt von The Offspring und heizten die Halle auf ihre übliche Weise ein. Die beiden wählten meistens Lieder, die bekannt waren, die viel Rhythmus hatten und die dem Publikum Spaß brachten. Das war auch eine Art, sich Sympathie zu sichern und floss in die Wertung ein. Allerdings nicht hoch genug, dass sich Kenma und Yamagata Sorgen um ihren vorweiligen ersten Platz in Tokio machen mussten.
 

Die Sorge kam erst auf, als Sakusa Kiyoomi seine Schwester zu 1000 Ships of the Underworld von Two Steps From Hell über das Eis schob als gäbe es kein Morgen. Yamagata griff mit seiner schwitzigen Hand nach der von Kenma, der den Druck erwiderte. Die Hebefiguren des Eiskunstlaufpaares waren über ihrem Niveau. Nicht umsonst hatten die beiden ganze Wände voller Titel und Medaillen gefüllt. Den japanischen Meistertitel haben sie letztes Jahr an Konoha und Akaashi abgeben müssen, aber wollten ihn ganz eindeutig dieses Jahr zurückholen.

Mit dem auftrabenden Mittelteil des Kurzprogrammes fuhren die Geschwister schneller, riskanter und hatte Kenma da einen Fehltritt gesehen? Nichts, was ihnen den Sieg für Tokio kosten sollte, aber bei so einer Geschwindigkeit wurde jeder noch so kleine Fehler zum fatalen-
 

Sturz!
 

Das Publikum füllte die Halle mit ershrockener Unruhe. Sakusa entglitt die Hand seiner Schwester. Der Versuch, es auszubessern half nicht und er konnte der jungen Frau statt dem Abschluss des Programms nur die Hand reichen und sie zu sich hochziehen. Ein geplagtes Lächeln zierte beide ihrer Gesichter, während sie sich notgedrungen der Etikette verneigten. Es wurde bitter, als sie von der Eislauffläche kamen und an Yamagata und Kenma vorbei stapften. Yamagata drückte Kenmas Hand fester, aber der entriss sie ihm sofort wieder, was für einen unmessbar intensiven Augenblick der Unsicherheit sorgte. Doch Kenma warf sich ganz überraschend um Yamagatas Hals und flüsterte „Wir habens geschafft“, in sein Ohr, was dem Älteren eine Gänsehaut bescherte, die er bis zum Abend nicht hätte abschütteln können.
 

„Dann üben wir heute gleich das neue Programm?“, fragte er frech und wollte die Umarmung gerade auch von seiner Seite schließen, aber Kenma löste sich umgehend und sah ihn ungläubig an. „Heute sicher nicht mehr. Aber morgen, da kannst du sicher sein“, sagte er von der Motivation gepackt. Selbst damit hätte Yamagata nicht gerechnet.

„Ich muss heute wieder heim. Es tut mir leid, Kenma“, sagte er etwas wehmütig, auch Kenmas Gesichtsausdruck glich sich an. Er nickte. „Ja, natürlich. Morgen ist Schule“, wurde er leiser und wandte das Gesicht ab. Kenma hatte sich schon so an Yamagata gewöhnt und daran, dass er immer wieder bei ihm war und anders herum, dass er die Schule in letzter Zeit verdrängte. In seinen Erinnerungen gab es fast ausschließlich die Treffen und Trainingseinheiten mit dem Jungen aus Miyagi.
 

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„Du weißt schon, dass ich massiv eifersüchtig auf den Kerl bin, oder?", sagte Kuroo am Abend nach dem Vorentscheid. Er war noch für ein paar Runden eines Beat’em’ups zu Kenma gekommen und merkte natürlich, dass dieser einerseits Yamagata vermisste und andererseits viel zu oft von ihm sprach.

„Sag sowas nicht“, forderte Kenma und Kuroo legte ein breites grinsen auf. „Warum nicht? Stimmts etwa? Bin ich zurecht eifersüchtig?“, fragte er weiter. Kenma seufzte und legte den Kontroller ab. „Du bist mein bester Freund und das wirst du immer bleiben“, sagte er und sah Kuroo ernst an. „Und Yamagata?“ – „Er ist… was anderes, okay?“

Für einen Moment war es still.
 

„Freut mich für dich“, neckte Kuroo und stieß mit der Schulter gegen die von Kenma. „Und… weiß er das auch?“, fragte er. Kenma schüttelte energisch den Kopf. “Warum nicht?”, fragte Kuroo weiter und Kenma erzählte von dem Mädchen vom Schwimmteam der Karasuno.
 

“Tja… Schwimmerinnen sind schon reizvoll”, sagte Kuroo mit einem verschlagenen Grinsen. “Aber ich glaube, er lenkt sich nur ab, hm?” Da wurde Kenma hellhörig. Yamagata hat ihm mal kommuniziert, dass er sich ablenkte. Er sah Kuroo mit diesem Blick an, der ihn dazu brachte, weiter zu reden. “Checkst du echt nicht, wie er dich ansieht?” Kenma schüttelte den Kopf. “Wie sieht er mich an?”, wollte er wissen. “So als… naja, als wärst du auch was anderes für ihn” Kuroo boxte ihm sanft gegen den Oberarm.
 

Das Gespräch der beiden Jungs ging weiter über die Frage, was Kenma nun machen sollte, zu Vorschlägen, die für ihn unmöglich wirkten. Den richtigen Moment abzuwarten. Eine liebe Geste teilen. Yamagata mal eine Entscheidung treffen lassen. Händchenhalten, wenn sie gerade nicht am Eis waren. Intensiven Blickkontakt halten - bei dem Gedanken daran wurde Kenma schon mulmig im Magen. Aber als Kuroo meinte, dass Yamagata sicher jemand war, mit dem man ganz deutlich handeln konnte und er ihn einfach küssen sollte, wenn es sich richtig anfühlte, protestierte Kenma und komplimentierte seinen besten Freund aus seinem Zimmer und folglich aus dem Haus der Kozume.
 

Yamagata einfach küssen. Soweit kam es ja noch! Da ließ er ihn lieber den Song für ihr Meisterschaftsprogramm auswählen.
 

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„Ich hab nachgedacht“, sagte Yamagata als er mit Kenma vom Bahnhof über den Parkplatz zur Virago ging. Kenma sah ihn schief von der Seite an. Ein ungläubiges „Oh“ kam ihm über die Lippen. „Über uns“, sprach sein Partner weiter. „Es ist nichts Schlimmes!“, versicherte er auch sofort, weswegen Kenma erst recht unsicher wurde. Sowas sagte man doch, wenn es eigentlich schlimm war. Er kannte dieses “Ist nicht schlimm, aber“ und dann kam das Desaster.
 

“Bitte lass uns zur Meisterschaft zu einem Song von mir laufen”, bat Yamagata und Kenma setzte schon zum Protest an, dass die Lieder, die Yamagata mochte, nicht zu ihm passten und zu aufregend waren, aber dann schossen ihm Kuroos Worte wieder in den Kopf. Er sollte Yamagata auch einmal eine Entscheidung überlassen. Denn für das Halbfinale waren sie auch zu Kenmas Wunschliedern gefahren und haben sich damit für das Finale qualifiziert. Eigentlich war seine Auswahl somit immer gut gewesen. Dennoch. Notgedrungen ging er den Kompromiss also mit einem nüchternen „Okay“ ein. „Ich bin bis jetzt immer auf deine Wünsche eingegangen, ich will nur einmal… Moment… Hast du Okay gesagt?“ Yamagata blieb perplex stehen, denn er hatte sich augenscheinlich eine Diskussion darüber erwartet. Auch Kenma blieb stehen. Er nickte. „Mhm“, machte er. Ihm war ja auch bewusst, dass sie bisher alles gemacht haben, was er sich gewünscht hat und Yamagata sich immer gefügt hat.

Mit dem Liedvorschlag wollte er sich Kenma aber noch mehr fügen, als dieser es erahnen konnte.
 

Als wäre es bereits das Normalste der Welt, stieg Kenma kurz darauf auf Yamagatas Motorrad und lehnte sich sanft an den Rücken seines Partners. Die Hände lagen locker an seiner Hüfte und würden nur zupacken, wenn Yamagata unvorhergesehen beschleunigte oder ein anderes Manöver fuhr, mit dem Kenma nicht rechnete. Aber Yamagata war immer vorsichtig, wenn Kenma hinter ihm saß.
 

In Yamagatas Zimmer zückte der Ältere sein Smartphone und spielte den Song vor, den er sich wünschte. I wanna be your slave von Maneskin. Wie damals als Yamagata die Performance zu dem anderen Song dieser Band - was war das noch gleich? Ach ja, Beggin - wurde Kenma unwohl. Er begann, seine Lippen aufeinander zu pressen, aber erkannte die Begeisterung in Yamagatas Augen.

“Okay, aber du bist der Sklave. Ich rutsch sicher nicht unanständig vor dir am Eis herum”, sagte Kenma bestimmend und Yamagata grinste schmutzig. “Hab mir nichts anderes erwartet.” Ein Zwinkern folgte. “Und dennoch werd ich dich heben. Auf Händen tragen, wie es Sklave ein so macht”, scherzte er, aber Kenma sah ihm an, wie ernst er es meinte. “Du bist wirklich seltsam”, sagte er und bat ihn, die Musik abzudrehen. Das Lied würde er in den nächsten Wochen noch oft genug hören.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2024-04-16T20:45:18+00:00 16.04.2024 22:45
HEy :)
wie ich einfach erst jetzt festgestellt habe, dass ich ein kapitel verpasst habe >.<
aber da bin ich :)
toll war es :)
und ein paar schöne und süßte - und lustige stellen :D
ich bin müde und es ist spät, verzeih mir, wenn ich dir keine genauen rausschreiben :D
aber ich bin am schmunzeln ^^
so, das nächste kapi lese ich morgen - oder so ;p
bis bald ^^
Antwort von:  Hypsilon
17.04.2024 18:23
Hihi, na was nicht alles passiert.
Dafür hast du jetzt mehr Lesestoff^^

Freut mich sehr, dass du gut unterhalten warst und bin schon sehr gespannt, was du zum aktuellsten Kapitel dann sagst.

Bis bald dann^^


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