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Ein Lied fürs Lichterfest

von

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„Uta….“ „Uta!“ „Uta, wir müssen uns beeilen! Ansonsten ist die Frühstückszeit bald um!“ Ich schrak hoch und sah, dass neben mir meine Zimmergenossin Mizuno stand. Genau wie ich schien sie auch erst seit kurzer Zeit aufgestanden zu sein, da auch sie sich noch nicht ihre Akademie-Uniform angezogen hatte. „Verdammt, du hast recht. Tut mir echt leid, dass ich so eine Langschläferin bin.“, sagte ich und machte eine Entschuldigungsgeste (klappte die Hände zusammen und packte diese auf Oberkörperhöhe).

Dann stand ich schnell auf und wir bereiteten uns schnell für das Frühstück und den darauf folgenden Unterricht vor. Nachdem ich meine Haare fertiggemacht hatte, zog ich mir noch die Uniform an, die hier gang und gebe war. Es war bereits einige Zeit vergangen seitdem Shanks und die Rothaar-Piraten mich auf Elegia abgesetzt hatten, um mich zu einer großen Sängerin ausbilden zu lassen. Denn hier befand sich schließlich die einzige berühmte Musik-Akademie, da Elegia auch als Insel der Musik bezeichnet wird. Als wir bereit waren, herauszugehen öffneten wir die Tür, welche auf den Gang des Internates führte.
 

Das Internat, in dem wir lebten, hatte zwei Gebäude mit jeweils vier Stockwerken. Durch die Fenster auf dem Flur war deutlich zu sehen, dass es erneut draußen schneite. „Juchuh! Ich liebe es, wenn es schneit! Die Winterzeit ist einfach wunderbar!“, rief Mizuno voller Elan, als sie nach draußen durch das Fenster schaute und machte einen Freudensprung. Sie verhält sich wirklich wie ein kleines Kind. Na ja, aber ich denke genau das macht sie so sympathisch. „Ich finde den Winter auch sehr schön. Eine Lieblingsjahreszeit habe ich aber nicht.“ „Tatsächlich? Ich hätte ja gedacht, dass du im Gegensatz zu mir eher ein Fan vom Sommer bist.“, entgegnete sie und legte den Kopf schief. „Ich finde einfach, dass jede Jahreszeit ihre Vorzüge hat. Egal ob kalt oder warm, jede Jahreszeit ist ganz besonders auf ihre eigene Weise, was mich immer gut inspiriert, um auf neue Ideen für Lieder zu kommen.“ Sie schaute mich zuerst erstaunt an, aber lächelte mich dann nur an. „Stimmt, das passt wirklich am besten zu deiner Art.“ Nach diesem kurzen Gespräch machten wir uns auf dem Weg zum Speisesaal, in dem sich alle Studenten und Studentinnen zum Essen versammelten.
 

Zum Saal kam man, wenn man den Laufweg in Richtung Bucht, also nach links folgte. Es war ein großes, aber dennoch einfacheres Gebäude, welches schon seit längerer Zeit genutzt wurde, ohne renoviert zu werden, weshalb es einen etwas antiken Stil hatte. Als wir hineingingen bemerkten wir, dass nicht mehr so viele da waren, da es schon recht spät für die Frühstückszeit war. Trotz alledem gingen wir schnurstracks zur Essensausgabe. Dort konnte man sich zur Frühstückszeit aussuchen, was man essen möchte, zu mindestens von einer Auswahl. Nachdem wir uns jeder ein belegtes Brötchen und ein Glas Wasser geholt hatten, setzten wir uns an einen der Tische und aßen erst mal. Wir sagten nicht sonderlich viel, da wir uns lieber konzentrieren wollten, um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen. Als wir fertig geworden waren, gaben wir unser Geschirr und ab und machten uns auf den Weg zum Unterricht. Zuerst stand Gesangsunterricht auf dem Plan. Dieser findet wie die anderen Stunden auch im großen zentralen Hauptgebäude statt. Um dorthin zu gelangen, muss man nur den vorgegebenen Weg vom Speisesaal, an dem Internat vorbei weiter geradeaus gehen.

Wir kamen gerade noch pünktlich am Hauptgebäude an. Die bunten Gläser der Fenster reflektierten ihre Farben auf dem Boden. Mizuno und ich warteten noch kurz vorm Eingang, um eine Verschnaufpause einzulegen, da wir ziemlich gerannt waren, um pünktlich dort zu sein. „Puh… Jetzt sollten wir aber immerhin noch pünktlich sein.“, sagte sie, nahm sich eine Flasche Wasser aus ihrer Tasche und trank etwas. „Da hast du Recht.“ Als Mizuno wieder alles verstaut hatte, gingen wir ins Gebäude. Es war nicht mehr viel auf den Gängen los, da der Unterricht bald beginnen würde. Wir liefen in Ruhe den Weg bis zum Übungsraum, in dem der Gesangsunterricht stattfand. In dem Augenblick als wir ankamen, hörten wir gerade den Gong, der den nahenden Unterrichtsbeginn ankündigte. Schnell traten wir herein und setzten uns auf unsere Plätze.
 

Der Raum, in dem Gesang unterrichtet wurde, wirkte auf den ersten Blick wie ein normales Klassenzimmer. Stühle und Tische waren sauber in Reihen angeordnet und vorne befand sich eine Tafel mit Pult für die Lehrkraft. Jedoch befand sich in der rechten Ecke neben der Tafel eine weitere Tür, welche in den eigentlichen Raum führte, wo das Singen praktisch verbessert werden kann. Bisher waren auch schon alle anderen Studenten und Studentinnen anwesend, es fehlte nur noch Frau Naito, unsere Lehrerin im Fach Gesang. Doch auch nach einiger Zeit des Wartens war noch keine Spur von ihr zusehen. „Wieso sie sich wohl verspätet? Das sieht ihr gar nicht ähnlich, sonst ist sie schon immer vorher zum Gong dagewesen.“, kommentierte Mizuno, der das Warten wohl zu langweilig geworden sein schien. Daraufhin fingen auch andere an sich lautstark darüber zu unterhalten. „Sind wir etwa umsonst gekommen und der Unterricht fällt aus?“ „Was fällt ihr ein uns so warten zu lassen? Uns tadelt sie doch immer und jetzt kommt sie zu spät“ „Das heißt wohl, dass wir sie dafür jetzt auch tadeln können, wenn sie noch kommt.“ „Stimmt!“ Ich hingegen hielt mich lieber einfach zurück. Mich störte es nicht im Geringsten, wenn Frau Naito sich verspäten sollte oder heute nicht kommen würde. Denn diese Zeit könnte ich wenigstens zum Schreiben von Liedern nutzen. Gerade nachdem ich jedoch meinen Schreibblock dafür bereitgelegt hatte und beginnen wollte zu schreiben verstummten urplötzlich alle anderen.
 

Dann flog die Eingangstür auf und Frau Naito kam herein. Sie wirkte etwas aufgebracht oder gestresst. Trotz dieses Anscheins lächelte sie dann jedoch und begann wie gewöhnlich mit dem Unterricht. Der Unterricht verlief wie sonst auch ganz normal. Niemand traute sich schlussendlich irgendetwas wegen ihres deutlichen zu spät Kommens zu sagen. Wir begannen zuerst mit Gesangstheorie. Bei dem Thema Gesangstheorie behandelten wir unter anderem Themen wie Atemtechniken, aber auch den perfekten Stimmgebrauch oder den richtigen Stimmein- und absatz. Danach gingen wir in den praktischen Unterrichtsteil über. Für den praktischen Teil gingen wir danach in den neben gelegenen Übungsraum und übten dann z.B. unser neu erlerntes Wissen aus dem Theorieunterricht anzuwenden oder selber nochmal an unserem Können zu arbeiten. Kurz vor Unterrichtsschluss wollte Frau Naito uns jedoch noch etwas Wichtiges mitteilen. Als wir uns dann alle wieder auf den Plätzen eingefunden hatten, sprach sie: „Ich soll euch noch etwas mitteilen. Nach der Pause sollen sich alle Studenten und Studentinnen in der Versammlungshalle treffen, da über ein bald anstehendes Event gesprochen wird. Also, bitte haltet euch daran und habt noch eine schöne Pause.“
 

Daraufhin gingen wir gemächlich raus. Üblicherweise setzten Mizuno und ich uns immer nach draußen und verbrachten die freie Zeit dort. Wir hatten uns auf eine Bank gesetzt, die in der Nähe des kleinen Teiches stand und beobachteten die Fische, die sich dort manchmal tummelten. Ich holte dann aber meinen Block heraus, den ich schon zuvor in der Zeit bevor Frau Naito kam, nutzen wollte, um neue Ideen für musikalische Inspirationen aufzuschreiben. Jedoch wurde ich recht schnell unterbrochen, da die Zeit im Nu verflogen war. „Wir müssen gleich zur Versammlungshalle. Kommst du sonst?“ „Ja, warte kurz, ich verstaue nur schnell meine Sachen.“, entgegnete ich und tat dies sofort. „Klar, nur keine Eile. Als ich fertig war, machten wir uns dann auf zur Halle, in der die Versammlung stattfinden sollte.

Sie war, lag auf der linken Seite vom Hauptgebäude, also auf der entgegengesetzten Seite vom Internat und dem Speisesaal. Die Halle war nicht nur für Versammlungen, sondern auch für Gesangsauftritte oder Feste in der Vergangenheit genutzt worden. Bei unserer Ankunft mussten wir feststellen, dass schon viele Studenten vor dem Eingang warteten und wir wohl oder übel noch ein bisschen Geduld haben mussten. Als wir dann hereingingen, fanden wir zum Glück noch zwei freie Plätze, die recht mittig gelegen waren. Und dann ging es auch schon los. Zwei große Lichtkegel strahlten auf die Bühne. Folgend darauf war eine Gestalt zu erkennen, die schnell erkennbarer wurde. Es war Gordon, der König Elegias. Großes Raunen ging durch die Menge. Nach kurzer Zeit verstummte es jedoch und er fing an zu sprechen: „Guten Tag, meine lieben Mitbürger und Mitbürgerinnen. Heute möchte ich mit euch über das anstehende Lichterfest sprechen.“ Erneut war das Getuschel von einigen Studenten zu hören. Was er wohl geplant hat? Das Lichterfest wird jeden Winter gefeiert. Dabei verbringen wir alle gemeinsam Zeit zusammen und tauschen untereinander Geschenke aus. „Ich hatte nämlich den Einfall kurz vor dem Lichterfest einen Contest zu veranstalten. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, wer von euch allen das beste Lied zum Thema „Gemeinsamkeit zum Lichterfest“ schreibt. Das Lied vom Gewinner wird dann am Tag des Lichterfestes unsere Festhymne sein. Deshalb frage ich jetzt mal ganz konkret, um mir ein Bild von eurer Meinung zu machen. Was haltet ihr davon?“ Zuerst war alles still. Niemand schien zu wissen, was er antworten solle. Doch diese Stille wurde dann von großem Jubel und Beifall gefolgt. „Vielen Dank. Es erfreut mich zu hören, dass ihr dem Ganzen zustimmt. Der Wettbewerb wird dann in drei Wochen, also eine Woche vor dem Lichterfest stattfinden. Ich freue mich schon auf eure Ergebnisse.“
 

„Whoa, das ist die Gelegenheit ganz groß herauszukommen!“ Wir waren gerade, wie die meisten anderen auch, wieder auf dem Weg zum Hauptgebäude, da gleich die nächsten Unterrichtstunden stattfinden würden. „Ich meine, wenn man den Wettbewerb gewinnt wird das eigene Lied von einem als Hymne für das Lichterfest verwendet. So kann man sich schlussendlich vor allen anderen behaupten. Hey, Uta! Hörst du mir überhaupt zu?“ Ich antwortete nicht, da ich mit meinen Gedanken gerade woanders war. Na toll. Ein Wettbewerb bei dem es darum geht ein Lied für das bevorstehende Lichterfest zu schreiben. Eigentlich schrieb ich gerne in meiner freien Zeit Liedtexte, jedoch hatte ich dieses Mal irgendwie ein beängstigendes Gefühl. Was hält mich nur davon ab teilnehmen zu wollen? Ist es die Angst davor ausgelacht zu werden oder zu den schlechtesten zu gehören? Oder… ist es wegen… ihnen? In diesem Augenblick musste ich wieder an die Rothaarpiraten und Ruffy denken. Ich habe sie alle schon lange nicht mehr gesehen. Wie es ihnen wohl geht? „Uta, du siehst so aus, als würde dich etwas bedrücken. Ist alles in Ordnung? Seit der Versammlung verhältst du dich irgendwie anders als sonst.“ „N-Nein, mir geht es absolut perfekt. Da bin ich mir ganz sicher!“, entgegnete ich ihr versuchte ein fröhlich wirkendes Lächeln aufzusetzen. Doch Mizuno schaute mich nur enttäuscht und stieß einen Seufzer aus. „Na gut, wenn du das meinst.“
 

Seitdem verging die Zeit ohne, dass ich zu einem Entschluss gekommen bin. Ich nahm wie gewohnt am Unterricht teil, jedoch hatte sich seitdem eine Sache geändert. Und zwar das Schreiben von Liedtexten. Es war für mich immer noch mit einer Art Gefühl verbunden, welches ich nicht beschreiben konnte. Und genau das hinderte mich daran, gute Texte zu schreiben oder generell darüber nachzudenken. „Immer noch am Überlegen?“, hörte ich Mizuno mit einem Gähnen rufen. Ich schaute auf die Uhr, welche sich auf dem kleinen Schreibtisch in unserem Zimmer befand. Schon nach Mitternacht… „Keiner nimmt es dir übel, wenn du nicht teilnehmen möchtest. Also, überanstreng dich bloß nicht.“ „Aber… eigentlich möchte ich unbedingt beim Wettbewerb mitmachen. Es ist halt nur so, dass…“, fing ich gerade an zu erzählen, aber stockte dann. Ein Seufzer entfuhr mir. „Ach… ich weiß es einfach nicht. Ich habe keine Ideen wie ich mit dem Schreiben anfangen soll. Ich bin eine Niete im Schreiben von festlichen Texten. Das liegt mir irgendwie einfach nicht. Deshalb habe ich die Angst, dass ich mich blamiere.“ „Ach Uta! Da geht wohl wieder der Perfektionismus mit dir durch. Niemand wird es dir übelnehmen, wenn der Text nicht top ist. Jeder macht Fehler und fängt klein an. Wer weiß, vielleicht liegt dir ja das Schreiben von Festliedern! Was hältst du davon, wenn du mal an früheren Winterzeiten zurückdenkst? Vielleicht findest du so ja die Inspiration, die du brauchst.“, schlug Mizuno vor. Ich nickte nur und fing dann an konzentriert nachzudenken. Nach einer Weile kamen mir dann Erinnerungen aus vergangener Zeit hoch.
 

Ich war gerade erst 9 Jahre alt, als ich schon seit einiger Zeit mit Shanks und den anderen übers Meer segelte und Ruffy traf. Wir hielten gerade in Eho. Dies war ein Dorf, welches sich irgendwo auf dem East Blue befand. Es war wie jetzt auch Winterzeit und schneite unaufhörlich. „Ist dir kalt, Uta?“, rief Shanks und drehte sich zu mir um. Ich lief schnurstracks an ihm vorbei und überspielte, dass ich fror, um ihm keine Sorgen zu bereiten und stark zu wirken. „Nein, es geht schon.“ „Na gut, aber wenn sag ruhig Bescheid.“ Wir liefen durch den Markt, welcher sich in der Mitte des kleinen Fischerdorfes befand. „Gut, fürs Erste schlage ich vor, dass wir uns aufteilen, um unsere Vorräte aufzustocken.“ Er teilte die Mannschaft in 3 Gruppen ein. Die erste Gruppe war dafür zuständig sich darum zu kümmern auf das Schiff aufzupassen wohingegen andere sich nach neuen Waffen oder Verbesserungsmöglichkeiten dieser erkundeten. Shanks, Hongou, Lucky Lou und ich sahen uns nach Proviant um. Nachdem wir einige Zeit umhergelaufen waren, fanden sie endlich den passenden Laden für neuen Proviant. Ich hatte mich zwar schon als wir ankamen gewundert, wieso sich niemand, um die Piraten hier zu kümmern schien, jedoch lag dies daran, dass die Bewohner hier besonders vom Handel mit ihnen profitierten. Beim genaueren Beobachten meiner Umgebung fiel mir dann plötzlich ein Stand ins Auge, welcher winterliche Dekoration und ähnliches zu verkaufen schien. Sie sind sowieso gerade noch beschäftigt den Preis zu verhandeln, da kann ich also doch mich ruhig mal umschauen. Ich ging mit hopsenden Schritten hinüber. Am Stand gab es unter anderem kleine Holzfiguren von Schneemännern, dem Weihnachtsmann und anderen typischen Dingen des Winters. Jedoch blieb mein Blick bei einer der Schneekugeln stehen, die in der linken Ecke standen.

„Na Uta, gefällt dir eine von den Schneekugeln? Wenn ja, dann kannst du dir eine aussuchen.“ Ich zuckte zusammen, als ich eine mir sehr vertraute Stimme hörte. „Woah, Shanks! Was machst du denn hier? Wart ihr nicht noch gerade eben mit dem Einkaufen beschäftigt?“ „Ach, die anderen sind schon mal mit dem Proviant zum Schiff zurückgelaufen.“, sagte er lächelnd und sprach dann weiter, „Also, um nochmal auf die Frage von zuvor zurückzukommen. Welche von den Schneekugeln gefällt dir den am besten?“ Ich überlegte kurz und zeigte dann auf eine mit einer Schneemann-Familie. „Die finde ich schön.“ Shanks nickte zuerst und lächelte dann. „Entschuldigung. Ich würde gerne diese hier kaufen.“ „Klar, das wären dann 18.000 Berry.“ Er bezahlte die Schneekugel und beugte sich dann zu mir runter. „Hier, die ist für dich Uta. Sei auch weiterhin unsere brave und gute Schiffsmusikerin.“ Ich nahm sie im freudestrahlend entgegen. „Vielen, vielen lieben Dank Shanks!“

Danach liefen wir zu den anderen zurück. Für mich war dieser Tag etwas Besonderes gewesen, da dies mein erstes Geschenk richtiges Geschenk von Shanks war.
 

Nachdem ich all diese Erinnerungen von früher nochmal überdacht hatte, schaute ich die Schublade meines Schreibtisches durch. Tatsächlich fand ich dort die Schneekugel, die Shanks mir geschenkt hatte. Ich stellte sie auf den Tisch und realisierte plötzlich, dass genau diese Erinnerungen eine Inspiration für mein neues Lied sein könnten. Endlich habe ich eine Idee wie ich die Gemeinschaftlichkeit zum Lichterfest vermitteln kann.

Nun konnte ich mich endlich um das Schreiben des Liedtextes kümmern. Es ging seit diesem Zeitpunkt für mich viel einfacher mir gute Zeilen auszudenken. Perfekt, wenn ich mich vom Tempo weiterhin so gut halte, sollte ich es noch rechtzeitig zum Wettbewerb schaffen! Mizuno schien auch erleichtert zu sein, dass es mir jetzt besser ging. „Wie es aussieht konntest du dein Problem lösen, nicht wahr?“ „Ja, danke nochmal für deine Idee. Tatsächlich hatte es mir etwas gebracht, da ich so jetzt endlich weiß, wie sich die Zeit, die man zusammen zur Winterzeit verbringt, in Worte fassen lässt. Vielen lieben Dank!“

Ich nahm mir von da an in jeder freien Zeit, die ich hatte meinen Schreibblock und tüftelte weiter am Liedtext. Die Tage verstrichen ohne weitere Geschehnisse.
 

Und so kam dann der Tag der Wettbewerbsauswertung. Alle, die teilnehmen wollten, gaben ihre Liedtexte bei Frau Naito ab, welche vor dem Eingang der Versammlungshalle stand. Ich tat es ihnen gleich. Nach der Abgabe sollten wir in der Halle in den vordersten Sitzreihen Platznehmen und warten.
 

„Irgendwie bin ich gar nicht so nervös.“, gab Mizuno von sich, als sie sich neben mich setzte. „Geht mir genauso. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nun gelernt habe das ganz egal wie das Ergebnis und die Reaktionen ausfallen ich einfach weiß, dass ich mein Bestes gegeben habe und stolz darauf sein sollte.“ Daraufhin vergingen ca. 15 Minuten ohne, dass sich etwas änderte. Die meisten, die teilnahmen, unterhielten sich über ihre Ergebnisse oder spekulierten, wer zu den Besten gehören könnte. Ich hingegen schaute angespannt auf die Bühne. Mit der Zeit setzten sich dann auch noch andere dazu, die der Veranstaltung beiwohnen wollten. Kurze Zeit später gingen dann die Lichter aus und Scheinwerfer erleuchteten die Bühne auf der sich nun Gordon, Frau Naito und Herr Saima, ein Lehrer einer Parallelklasse, befanden. Sie übernahmen die Rolle der Jury. „Ich begrüße euch alle herzlich, meine lieben Mitbürger und Mitbürgerinnen von Elegia. Heute möchten wir verkünden, wer beim diesjährigen ‚Lichterfest-Schreibwettbewerb‘ gewonnen hat.“, fing Gordon an zu erzählen. Frau Naito folgte dann mit einem Räuspern: „Wir haben uns alle Einreichungen angesehen und haben eine Wahl für das beste Lied getroffen.“ Die Zuschauer und Teilnehmer waren alle ganz still geworden und warteten gespannt auf die Verkündung. „Und gewonnen hat… Uta mit [Gemeinsam im Winter]! Herzlichen Glückwunsch.“ Ich war sprachlos. Niemals hätte niemals damit gerechnet tatsächlich zu gewinnen. Ein tosender Applaus war zu hören. „Komm doch bitte auf die Bühne.“, rief Gordon.
 

Mit etwas wackeligen Knien ging ich zu ihnen hin. Ab und zu hörte ich noch ein paar Glückwünsche, auf die ich mich auch gleich bedankte. Als ich dann auf der Bühne ankam, überreichte mir Gordon eine Urkunde. „V-Vielen Dank.“, brachte ich nur aus mir heraus, obwohl ich noch mehr sagen wollte. Dann sagte er zu mir: „Möchtest du noch etwas an alle sagen?“ Viele verschiedene Gedanken schossen mir plötzlich durch den Kopf. Sollte ich noch etwas an alle richten? Aber… ist es überhaupt in Ordnung, dass ich gewonnen habe? Es gibt bestimmt andere, die es nicht fair finden und meinten sie hätte es sich eher verdient. Nein! Ich muss mich zusammenreißen! Selbst wenn, es einige gibt, die das behaupten würden, ich muss für meine Leistungen einstehen. Nach all der Zeit habe ich endlich etwas geschafft auf das ich stolz sein kann und so bewiesen, dass ich auch zu etwas im Bereich der Musik fähig bin. Ich klatschte mir mit meinen Händen auf die Wangen und blickte entschlossen zu Gordon: „Gerne, würde ich allen noch was mitteilen.“ Er überreichte mir das Mikrofon und ich ging in die Mitte der Bühne.
 

„Erst einmal möchte ich mich bei euch allen bedanken, dass es mir nun möglich ist, hier zu stehen. Zugegeben, hatte ich vor einiger Zeit ziemliche Probleme beim Schreiben von Liedtexten gehabt, da ich noch nie festliche Texte verfasst habe und mich davor gefürchtet hatte nicht gut genug zu sein, also ein Lied zu schreiben, welches all dem hier nicht würdig genug ist . Jetzt jedoch habe ich begriffen, dass ich keine Angst haben muss, wenn ich ein neues Genre ausprobieren möchte. Ich sollte stattdessen einfach mein Bestes geben und stolz auf meine Arbeit sein. Deshalb, vielen Dank nochmal, dass ich mich hier unter Beweis stellen konnte.“

Nachdem ich zu Ende gesprochen hatte, kam erneut ein Klatschen aus dem Publikum auf. Ich verbeugte mich einmal und sah dann zu Frau Naito, die anscheinend noch eine Mitteilung kundgeben wollte. „Da nun die Gewinnerin feststeht wird auch ab morgen der Liedtext der Fests-Hymne für das bevorstehende Lichterfest verteilt werden. Wir hoffen, dass ihr alle Spaß daran hattet beim Wettbewerb teilzunehmen können und freuen uns schon auf das bevorstehende Fest.“
 

Und so kam es dann dazu, dass das Lichterfest mit meinem Lied als Festhymne stattfand. Seit diesem Tag an arbeite ich stetig weiterhin daran im Bereich des Liedschreibens und meines Gesangs besser zu werden. Und wer weiß, vielleicht werde ich dann ja auch Shanks, die Rothaar-Piraten und Ruffy wiedersehen. Daran glaube ich zu mindestens ganz fest.



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