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Omoide o utsusu shiroi hana

Die weißen Blumen, die unsere Erinnerungen widerspiegeln
von

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思い出を映す白い花

Seine Haut; so rein und hell wie der frische Schnee, der auf seinen leblosen Körper fiel. Dies war der letzte Anblick auf Erden, der Zabuza noch gewährt worden war zu sehen, bevor seine Lebenslichter für immer erloschen. Der eiskalte Boden, die frostigen Temperaturen unter dem Nullpunkt, all das erreichte ihn nicht mehr. Er spürte, wie seine Augenlider unendlich schwer wurden, wie seine Sicht verschwamm und seine Gedanken in die Bedeutungslosigkeit trifteten.

Bis mehrere Augenblicke später sein Bewusstsein zu ihm zurückkehrte, und mit ihm seine Gedanken. Fühlte sich so das Leben nach dem Tod an? Oder der Eintritt in die tiefsten Ringe der Hölle?

Um das Unvermeidbare nicht unnötig lange hinauszuzögern, öffnete Zabuza mit einem Ruck seine Augen, in Erwartung an die schlimmsten Dinge, die ihm zustoßen würden. All die schlechten Dinge, die er zu Lebzeiten getan und nie bereut hatte; und für die er nun büßen müsste.

Doch nichts von all den Dingen, die er erwartet hatte zu sehen, erschienen in seinem Sichtfeld. Die Ninja aus Konoha waren verschwunden, doch da sie ihre Mission erfüllt hatten, überraschte dies Zabuza wenig. Sie waren noch am Leben, es gab absolut keinen Grund, weiterhin in seiner Nähe zu sein.

Doch auch sah er nichts von der Brücke, auf welcher er bis vor wenigen Minuten noch gelegen hatte. Stattdessen stand er in einem unbekannten Wald, voller Bäume und Sträucher. Die einzige Gemeinsamkeit, die er entdecken konnte, waren die sachten Schneeflocken, die leise vom Himmel hinabfielen.

Zabuza strecke seine Hände aus, vereinzelte Flocken landeten auf seinen Handflächen und schmolzen. Doch Zabuza sah es nur, er spürte es nicht. Überhaupt bemerkte er nichts von der offensichtlichen Kälte, die ihn umgab. War es ein Gen-Jutsu? Zabuza formte das Handzeichen zum Lösen der Illusion, doch … nichts passierte.

Seine Augen nahmen weiterhin nur das winterliche Weiß wahr, und seine Ohren schnappten das friedliche Zwitschern wilder Vögel auf, doch außer ihm schien sich niemand an diesem Ort zu befinden. Alles, was Zabuza sah, war der schöne, weiße Schnee, der die komplette Landschaft unter eine weiße Decke gehüllt hatte. Und weitere dicke Flocken, die vom Himmel fielen.

Zabuza sah sich weiterhin um, versuchte so viel wie möglich von seiner Umgebung zu erfassen. Doch es gab nichts mehr, was seine Sinne hätten auffangen können. Gedanklich sortierte er jegliche Erkenntnis, die er in den letzten Minuten erfasst hatte und kam zu einem Schluss. Den einzigen Schluss, der in dieser Situation Sinn ergab.

Ruhig und mit wenigen Schritten verließ Zabuza die Stelle, an welcher er aufrechtstehend wieder zu sich gekommen war. Als er ausatmete, blieben die kleinen Wölkchen vor seinem Gesicht aus. Nur das Knirschen unter seinen Füßen war es einzig neue Geräusch, das seine Ohren auffingen.

Nun wusste er endgültig, was das zu bedeuten hatte. Nun galt es nur noch, die Quelle für all dies ausfindig zu machen. Doch wo sollte er mit der Suche beginnen?

In jeder Richtung glichen sich die Bäume einer nach dem anderen, nicht einmal ein kleiner Unterschied war auszumachen. Kein kleines Detail in der monotonen Gestaltung der Umgebung.

Gerade, als Zabuza sich daran machte, sich für einen Weg zu entscheiden, spürte er, wie ein Luftzug sein Gesicht umspielte. Wie kleine Eisflocken sich in seinen Wimpern verfingen, seine Wangen streichelten und seine Oberarme kitzelten.

Zabuza spürte instinktiv, dass dies kein normaler Wind war, sondern einer, der ihm den rechten Weg zeigen würde. Er wehte stets in die gleiche Richtung und Zabuza ahnte, dass er dieser Wegweisung folgen musste, um sein Ziel erreichen zu können.

So ließ Zabuza von seinem alten Vorhaben ab und folgte dem Wind, wie dieser ihn sanft, aber bestimmt durch den Wald führte. Vereinzelt konnte er wilde Tiere sehen, wie einen Schneehasen oder einen Hirsch mit prächtigem Geweih. Doch Menschen bekam er keine zu sehen, ein Umstand, der ihm kaum zu denken gab.

 

~

 

Schließlich hatte er sein Ziel erreicht, Zabuza spürte das, als der Wind wieder nachließ und die Schneeflocken wieder normal vom Himmel fielen. Er war an dem Ort angekommen, den er hätte erreichen sollen. Vor ihm lag ein See, groß und ruhig. Eine friedliche Stille, wie es sie bereits im Wald gegeben hatte.

Bis auf ein paar einzelne Fische, die gemütlich im See schwammen, konnte Zabuza in den Tiefen des Wassers nichts Besonderes erkennen.

Sein Blick wanderte das Ufer entlang, bis er auf den Steg aufmerksam wurde, der weit in den See hineingebaut worden war. Zabuza hätte nicht sagen können, wann und wer diesen Steg erbaut hatte, doch es war ihm auch vollkommen gleichgültig.

Stattdessen war die Person, die sich auf dem Steg befand, weitaus wichtiger in seinen Augen. Es dauerte nicht lange, bis er sie erkannte und es hätte ihn beinahe zum Lächeln gebracht. Jedoch nur beinahe.

Während Zabuza sich der Person mit gleichmäßigen Schritten näherte, sah er, wie diese immer wieder einen Gegenstand ins Wasser fallen ließ. Jedoch konnte er nicht erkennen, um was es sich handelte. Um seiner Neugierde nicht die Kontrolle über sein Handeln zu geben, beschleunigte er seine Schritte nicht, sondern ging im gleichen Tempo auf den Steg zu und betrat diesen.

Das Knarzen des Holzes ließ die Person vor ihn für einen kurzen Moment zusammenzucken, bevor sie ihr unbekanntes Werk fortsetzte.

Trotz der Gemütlichkeit, die Zabuza an den Tag legte, hatte er die Person bald eingeholt und blieb neben ihr stehen, den Blick aufs Wasser gerichtet. Erst jetzt konnte er erkennen, dass es sich um kleine Gebilde aus Eis handelte, die die Person neben ihm erst mit den Händen formte und dann ins Wasser fallen ließ.

„Es freut mich, dass du auch hier bist, Zabuza“, sagte seine sanfte Stimme und als Zabuzas Kopf sich in seine Richtung drehte, begann der Junge zu lächeln.

Der Ninja erwiderte das Lächeln nicht, stattdessen drehte er seinen Kopf und sah die vielen kleinen Eisformen an, wie sie im See an der Oberfläche herumtrieben.

„Das sieht gut aus, Haku. Ein schöner Anblick“, sagte Zabuza nach wenigen Minuten Bedenkzeit.

„Vielen Dank, dein Lob ehrt mich sehr“, entgegnete Haku ausgelassen und sein Lächeln wuchs ein kleines Stück. Dann fiel sein Blick ebenfalls auf sein eigenes Werk.

„Das sind Eisblumen“, beantwortete er die ungestellte Frage, die im Raum stand.

„Diese Eisblumen habe ich nur für dich gemacht, Zabuza.“

„Für mich?“

„Ja, für dich. Jede einzelne von ihnen soll für eine schöne Erinnerung sein, die ich mit dir machen dürfte. Sie so sehen zu können macht mich glücklich.“

Zabuza betrachtete den See, von einem Ufer zum anderen, und sah, dass die Oberfläche übersäht mit schwimmenden Eisblumen war. Dann sah er zu Haku zurück und legte seine Hand auf dessen Schulter.

„Das hast du gut gemacht“, sagte er mit ein wenig Stolz in der Stimme, vermied es jedoch wieder, den Jungen anzusehen.

Doch diese Reaktion war für Haku Lohn genug, mit einem warmen Lächeln sah er seinen Mentor und Meister an, bevor ihm eine einzelne Träne die Wange hinablief.

„Das habe ich doch gerne getan“, sagte er und begann mit seinen Händen eine weitere Eisblume zu formen.



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