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Pretty Liar

Kein Wort zu niemanden
von

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Flora

Alle Schülerinnen und Lehrer versammeln sich heute im großen Saal. Auch die Winx und ich finden uns endlich dort ein, nachdem Stella sich extra noch mal umgezogen hat. Oben an der oberen Tribüne Platz genommen, sehe ich hinunter und bemerke dort dann Nicolas. Seine Augen sehen in meine und sein Gesicht wirkt nervös. Er sieht mich einige Sekunden lang an, bis er seinen Blick los reist und weitersieht. Irgendetwas muss los sein, da bin ich mir sicher. Schließlich beginnt Faragonda zu sprächen und alles im Saal, verstummt bei ihren Worten.

»Ich habe einen anonymen Brief erhalten, in dem schwere Vorwürfe zutage gebracht wurden. Ich möchte jedoch diese ernst nehmen und handeln. Es soll sich dabei um eine unangebrachte Schüler- Lehrer Beziehung handeln« Große Empörung geht im Saal herum und verunsichert jede der Feen.

»Aufgrund dieser schrecklichen fortwürfe, die ich auch ernst nehme. Daher werden eure Lehrer vorerst von ihren Tätlichkeiten suspendiert vorerst, bis alles geklärt ist. Doch möchte auch, dass die Fee, die diesen Brief an mich geschrieben hat, sich bei mir meldet.«

Mit dem Blick auf Nicolas gerichtet, sehe ich genau, wie sich die Schlinge, um seinen Hals, immer fester zusammenzieht. Jemand weiß Bescheid und ich weiß genau, dass dies hier eine Warnung ist. Das Vibrieren meines Handys lässt mich von Nicolas absehen. Ich sehe zu meinem Gerät und entsperre es. Dort sehe ich dann eine Nachricht.

- Überraschung, Flora. Wenn du deinen liebsten davon bewahren willst, von der Schule zu Fliegen, solltest du lieber schnell sein. Sonst werde ich allen, die Wahrheit sagen. -A

Geschockt halt ich meine Hand vor den Mund und sehe zögernd nach unten. Amarok meint es ernst. Er wird Nicolas Leben zerstören, wenn ich nicht tue, was er sagt. Allen Mut zusammengenommen, Springe ich auf, ohne noch einmal darüber nachzudenken. Es ist Nicolas Traum hier in Alfea zu sein, er darf nicht wegen meiner Vergangenheit, darunter leiden.

»Ich bin es gewesen« rufe ich raus und spüre, wie meine Knie zittern und mein Herz wie Wild klopft. Meine Lippen Bibbern und meine Hände kann ich kaum stillhalten. Sie berühren sich gegenseitig und fühlen sich taub an.

»Wie Bitte« fragt Miss Faragonda, worauf hin ich langsam hinunter zu ihr und meinen Lehrern laufe. Ich versuche Nicolas zu ignorieren. Ich kann ich nicht ansehen, nicht, nachdem was ich jetzt gesagt habe. er wird mich hassen. Doch vielleicht, weiß er ja auch, dass ich zu so etwas

Nachdem ich vor Faragonder stehe und bereitwillig lüge, in dem ich behaupte den Brief geschrieben zu haben und darin jedoch nur Lügen stehen, werde ich in ihr Büro geschickt. Ich fühle mich schrecklich, vor allem, weil ich auch Nicolas Blick hinter mir spüren kann, als wir durch die Schule Laufen.

In Miss Faragondas Büro, herrscht dicke Luft, was nur verständlich ist. Ich warte nervös darauf, dass die Direktorin mich zum Sitzen bittet.

»Setz dich, Flora Bitte« erklingt ihre kühle Stimme. Faragonda ist wütend. Ihrem Befehl nachgehend, setze ich mich auf den Stuhl vor mir und sehe schuldbewusst zu ihr, obwohl ich eigentlich nichts getan habe. Doch das von denen hier keiner wissen. Faragonde umschlingt ihre Finger ineinander und sieht mich, mit enttäuschtem Blick an. Neben mir sehe ich aus den Augenwinkel Nicolas, der langsam nach vorne läuft. Er sieht mich nicht an.

»Also, was hast du dir dabei gedacht, Flora?« fragt Faragonda und sieht mich musternd an. Mir fehlen jegliche Worte, doch ich zwinge mich dazu, weiter zu lügen. Ich stottere und meine Stimme ist zitternd, wie meine Hände.

»Es war eine Mutprobe, mit einigen Freunden, Nachdem wir auf einer Feier waren« Ich knoble an meinen Fingern erneut und sehe zu ihnen runder.

»Ich habe niemanden in Schwierigkeiten bringen wollen« gestehe ich und sehe wieder auf.

»Leider wäre es fast dazu gekommen, junge Dame« höre ich Griselda, zu der ich dann ebenfalls blicke, die neben Faragonda steht. Ich nicke.

»Das wird Konsequenzen haben für dich, Flora« übernimmt Faragonda.

»Wie sollen wir dir da jemals wieder etwas glauben? Eine Fee, Lügt nicht bei einem so einem sensiblen Thema.« in ihrer Stimme ist noch immer Fassungslosigkeit.

»Diese Woche, wirst du jeden Tag, nach dem Unterricht Nachsitzen. Wir werden noch abklären bei wem« Faragonda sieht sich in der Runde um. Dann schaut sie mich erneut an.

»Die Feier am Freitag, wirst du auch nicht besuchen und am Sonntag« sie holt tief Luft und ich frage mich, was jetzt noch kommen könnte.

»Wirst du Alfea verlassen.« geschockt erstarre ich auf den Stuhl und öffne dabei meinen Mund. Ich kann es nicht glauben. Ich muss Alfea verlassen. Ich werde rausgeworfen. In meinen Augen sammeln sich tränen und ich spüre einen tiefen stich in meiner Brust. Was werden meine Eltern sagen? Was mache ich nur jetzt?

»Ich soll Alfea verlassen?« frage ich wimmernd. Faragonda nickt und sagt dabei nichts. Ich lasse meinen Kopf sinken, kann es noch nicht glauben.

»Darf ich jetzt gehen?« flehe ich schon fasst.

»Natürlich, Flora« spricht Miss Faragonda und steht auf, gleich nachdem ich mich erhebe.

Ich unterdrücke den jetzt auch noch aufkommenden drang, zu Nicolas zu sehen, der noch immer neben mir steht. er muss doch aber wissen, dass ich lüge. Das ich es nicht bin, die diesen Brief geschrieben hat. Er kennt mich doch. Oder etwa nicht?
 

Dieser Gedanke spuckt selbst n och in mir, als ich auf dem Campus von Alfea bin. Faragonda wird meinen Vater kontaktieren, und wenn er erfährt, was los ist, wird er außer sich vor Wut sein. Ich habe ihn dann in diese unschöne Situation gebracht, dass er wirkt, als habe er als Vater versagt. Natürlich ist es auch so, doch er will es nicht von anderen hören. Ich habe ihn blamiert. »Hallo, Flora« höre ich eine mir vertraute, tiefe- und raue Stimme. Vor mich sehen, bemerke ich den widerlichen Kerl, dem ich dies alles zu verdanken habe.

»Und wie lief es, meine süße?« fragt er scheinheilig, mit einem Grinsen auf seinen Lippen. In mir staut sich die Wut auf ihn, die dann einfach so ausbricht.

»Ich darf nicht zu der Feier, am Freitag und werde aus Alfea geworfen, wegen deiner Aktion.« ziche ich ihm zu. Amarok schüttelt lediglich den Kopf. Für ihn muss das alles ein Riesen spaß sein.

»Nein, ich habe dich zu nichts gezwungen. Du hättest auch ablehnen können, doch du wolltest lieber den Typen schützen, dem du völlig egal bist, Flora.«

»Ich bin ihm nicht egal.«

»Ach ja, hat er sich für dich eingesetzt, so wie du für ihn?« Ertappt sehe ich zum Boden.

»Dacht ich es mir. Das war doch alles nur ein kleines Abenteuer für ihn« meine Tränen fallen erneut über mein Wangen und ich wiche sie schleunigst weg, damit Amarok es nicht bemerkt.

»Hör auf, wegen einem solchen Kerl Weinen, ist doch totale Zeitverschwendung. Danke mir lieber, dass du jetzt sein wahres Gesicht kennst.« Weiter an seine Worte denken müssen, sehe ich im Augenwinkel wie Amarok um mich herum geht und spüre langsam wie seine Finger meine Haare am Nacken zur Seite streift. Erschrocken Spange ich nach vorne weg und drehe mich zu ihm um. Er sieht mich, mit einem kalten Blick an und seine Augen brennen sich regelrecht in meinen Körper.

»Halt dich von mir fern« drohe ich. Amarok lacht. Warum lacht er?

»Wer soll mich davon abhalten?« er geht erneut auf mich zu, während seine Augen mich wie gelähmt festhalten. Ich kann mich kaum bewegen. Seine Hand berührt meine Wange. Seine Berührung schmerzt auf meiner Haut und in meiner Seele.

»Hör auf, Amarok.«

»Nein, noch nicht. Unser Spiel hat gerade erst angefangen« näher zu mir gebeugt, legt Amarok seine Lippen auf meine und küsst mich. In meinem Herzen spüre ich dieses ziehen, dass ich nur allzu gut kenne, es bricht erneut in tausend teile. Meine Lunge ist wie verengt und will das Atmen einstellen. Ich kann nicht glauben, dass es wieder passiert. Ich wollte mich nicht mehr so von ihm behandeln lassen. Ich will dieses Gefühl nicht heben. Ich will keine Gefühle mehr haben. Warum kann mir denn jetzt keiner helfen? Als Amarok meine Lippen wieder frei gibt, grinst er. Es macht ihm solchen spaß, mich so zu demütigen. In seinen hellgrünen Augen kann ich es genau sehen, wie viel Freude es ihm macht, mich so zu quellen. Mich zu brechen und mich am Boden zu sehen. Amarok nimmt seine Hand von mir und läuft an mir vorbei, als wäre nichts passiert. Doch mein Körper zittert noch immer und mein Kopf weiß genau, was gerade passiert ist und mein Unterbewusstsein, spielte bereits die nächsten Schritte vor, um mich darauf vorzubereiten. Doch heute kommt es nicht dazu. Es ist noch nicht so weit, dass hat Amarok mir klar gesagt.

»Wir sehen uns wieder, Flora.« Aamarok lacht kurz auf und geht dann auch weiter. Noch immer bekomme ich schwer Luft und weiß genau, dass dieses Gefühl noch lange bleiben wird. Es wird genauso lange in meiner Seele sein, so wie auch das erste Mal.
 

Dieser Tag ist bisher einer der Schlimmsten, den ich Jeh hatte. Vertieft starre ich in den Himmel. Die untergehende Sonne taucht alles in ein Orange Ton und die Blätter von dem Baum, unter dem ich liege, fallen einen nach den anderen herunter. Der Wind weht an meinen Schultern und lässt mich zusammenzucken. Es fühlt sich alles gerade an, wie eine ungewollte Berührung. Ich will nicht mehr angefasst werden. Ich sehe weiter nach oben zum Himmel und bemerke die Vögel, wie sie fliegen. Sie fliegen gemeinsam davon, jetzt wo es langsam kälter wird. Der Herbst fängt langsam an und ich kann genau spüren, wie die Winterkälte in meinem Herzen bereits einzieht. Wie soll ich bloß mit allem fertig werden? Wie soll ich das Nächste Jahr bestehen? Werde ich es eigentlich noch erleben? Ich weiß genau, dass Miss Faragonda meinem Vater anrufen wird. Wenn er von dem allen erfährt, wird er wütend. Er wird mich bestrafen, und dass nicht ein wenig. Ich kann es schon spüren, auf meiner Haut und in meinem Gesicht.

»Hey, woran denkst du?« höre ich eine mir vertraute Männerstimme. Zur Seite gesehen, blicke ich in seine lächelnden eisblauen Augen. Seine braunen Haare wehen im Wind und er streicht sie mit seinen Händen und Fingern zurück.

»Daemon, was macht du hier?« frage ich ihn, lächle aber auch. Seine Anwesenheit jetzt, ist wie ein Geschenk, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn brauche. Sein Liebes lächeln breitet sich weiter aus und in seinem Gesicht, erscheinen die gleichen Grübchen, wie bei seinem Bruder immer. Mein Lächeln verschwindet, bei dem Gedanken, an Nicolas.

»Ich habe schon länger nichts mehr von dir gehört, Flora« beginnt er zögernd zu sprächen. Er hat meinen Stimmungs- Umschwung sicherlich bemerkt. Ich vermeide seinen Blick, sehe zum Rasen, des Campus und setzte mich aufrecht hin. Daemon weiß sicherlich auch schon, was heute passiert ist. Nicolas hat es ihm sicherlich schon berichtet.

»Es war einiges los« spreche ich leise. Daemon setzt sich neben mich, zieht seine Beine an seinen Körper und sieht eben falls zum Gras nach vorne. Ich riskiere einen kurzen Blick und sehe, dass er plötzlich nicht mehr so glücklich aussieht.

»Was ist passiert?« frage ich mich selbst tief in mir.

»Ich weiß, Nicolas hat mir davon erzählt« verrät mir schließlich Daemon, bevor er zu mir rüber schaut. Ich atme erschrocken nach innen und reiße meine Augen weit auf. Ich spüre die Tränen in meine Augen steigen und bemühe mich sie weg zu blinzeln.

»Du hast diesen Brief nicht geschrieben, habe ich recht, Flora?« überrascht zu Daemon gesehen, nicke ich leicht, ohne dass ich es selbst merke. Sofort greift Daemin nach meiner Hand und hält diese mit seinen Beiden fest. An vorhin gedacht, mit der unschönen Begegnung mit Amarok, reise ich meine Hände hektisch los und springe anschließend auf. Daemons Verwirrung steht ihm im Gesicht geschrieben. Er muss mich für irre halten. Für übergeschnappt.

»Alles ok bei dir, Flora?« ich schniefe kurz, dann schüttle ich den Kopf. Bei mir ist nichts ok. Und womöglich wird es auch nie wieder, ok sein. Daemon erhebt sich, geht auf mich zu und sieht mich an, als wollte er all meinen Schmerz wegschicken. Doch dazu ist er nicht in der Lage. Es gibt nur einen dessen bloße Anwesenheit mich beruhigt, und dieser hasst mich jetzt.

»Was ist passiert?« seine Stimme klingt so ruhig, als wüsste er, was genau was los ist. Doch Daemon weiß nichts, er kennt nicht einmal den kleinsten teil, von meiner Geschichte. Ich stehe vor Daemon und es fühlt sich an, als stände ich vor einem Fremden. Vor jemanden, der nicht weiß, wer ich bin. Ich höre in, trotz meiner gestiegenen Abwesenheit seufzten, was mich zurück ins hier und jetzt zurückbringt. Unsicher und mit zitternden Händen sehe ich Daemon an. Habe ich jetzt auch im allen ernst Angst vor Daemon? Er hat mir noch nie etwas getan. Er ist nett und freundlich, und hat sich mir nie unangenehm genähert. Was ist bloß mit mir los? Was auch immer mit mir los ist, ich bin mir sicher, dass es etwas mit Amarok zu tun hat. Ich schaffe es nicht mehr irgendjemanden zu vertrauen. Und jetzt, wo nicht einmal mehr Nicolas mir vertraut, fühle ich mich noch mehr wie allein.

»Sprich bitte, Flora.«

»Ich kann nicht, Daemon.« ich sehe in seinem Gesicht, dass ihm jedes Verständnis dafür fehlt, wie ich mich jetzt verhalte.

»Wen versuchst du mit dieser Aktion zu schützen, Flora? Egal wer es ist, er ist es nicht wert« ich lache, weil es einfach zu absurd ist.

»Deinen Bruder« antworte ich dann aber, und kann die träne auf meiner Wange spüren.

»Ich versuche Nicolas zu beschützen, sonst verliert er alles, was ihm wichtig ist.« Ich sehe Daemon an, dass er nichts von dem, was ich ihm sage, versteht.

»Flora, Doch für welchen Preis?«

»Ich werde Alfea verlassen, ich bin nicht länger euer Problem.«

»Du bist unsere Freundin, und wenn etwas los ist, haben wir doch das Recht es zu wissen«

»Nein, jetzt nicht mehr, Daemon. Ich habe euch genug Probleme gemacht.«

Ich lasse Daemon stehen und laufe in Richtung Alfea. Sofort spüre ich Daemons Hand, die mich am Handgelenk festhält und mich vom Gehen abhält.

»Was soll das?« frage ich ihn. Er sieht mich grimmig an.

»Du kannst nicht einfach in sein Leben auftauchen, alles auf den Kopf stellen und dann einfach wieder gehen, Flora.«

»Das will ich auch nicht, doch ich muss. Anderen Falls, wird Nicolas gehen müssen.« langsam lässt Daemon mich los. Sein Blick auf den Boden gesichtet, sieht er mich nicht an.

»Dir ist mein Bruder wirklich wichtig, habe ich recht?« er sieht wieder zu mir. Daemon klinkt fast so, als würde ihm erst jetzt wirklich bewusstwerden, wie sehr ich seinen Bruder mag. Ich nicke ihm zustimmend zu. Nicolas bedeutet mir auch einfach so fiel, ich will nicht, dass er wegen mir, alles verliert.

»Ich muss jetzt aber wirklich gehen, Daemon« teile ich ihm dann mit und will gerade wieder los und mich von ihm wegdrehen, als ich seine Stimme erneut in meinen Ohren höre. Er klinkt wehmütig, fast schon schuldig. Ich sehe Daemon an. Daemon sieht mich an.

»Ich glaube dir, Flora. Und Palladium wird es auch tun, wenn du ihm alles sagst. Gib ihm die Möglichkeit, dich zu verstehen«

»Wofür?« frage ich, mit einem gezwungenen lächeln. Daemon geht auf mich weiter zu. Er greift mit seinen Händen mein Gesicht und sieht mir dabei tief in die Augen. Das Blau seiner Augen, ist so unendlich tief und endlos. Meine Lippen zittern. Ich habe das Vertrauen in andere gänzlich verloren. Nicht einmal mehr Daemon traue ich blind. Ich bin Kaput. Amakok hat mich zerstört und mir alle Hoffnung genommen.

»Für euch. Palladium empfindet genauso viel für dich, wie du für ihn, Flora.« Daemon lässt mich los. Ich sehe ihn weiter an, gehe dann jedoch ohne ihm eine klare Antwort zu geben. Ich bin nicht mehr in der Lage, um uns zu kämpfen. Wir haben nie eine Chance gehabt.
 

Während ich zurück in meinem Zimmer, in der WG bin, setze ich mich an mein Bett. Ich sitze am Rand und starre nachdenklich zum Boden. Im Augenwinkel sehe ich leicht verschwommen auf meinem Nachtisch, mein Lieblingsbuch. Ich habe es schon länger nicht mehr gelesen. Irgendwie schaffe ich es nicht mehr, darin zu lesen und dabei nicht an Nicolas zu denken. Ich vermisse ihn. Doch er mich nicht.

»Flora« höre ich Layla meinen Namen rufen. Sie steht am Tür rahmen und sieht zu mir rüber. Als sie mein geknicktes Gesicht sieht, wandelt sich ihr Ausdruck in Besorgnis. Sie kommt auf mich zu gelaufen und setzt sich zu mir an den Rand meines Bettes. Sie legt ihre Hand auf meine. Sie duftet nach Meer. Layla muss bis eben noch Schwimmen gewesen sein, dass tut sie auch öfters, weswegen es mich nicht verwundert.

»Was ist los, Flora?«

»Es ist gerade nur alles so viel« spreche ich leise und bemühe mich meine Tränen erneut zu unterdrücken.

»Geht es um Ihn« sofort sehe ich Layla an. Ihr Blick ist wenig überrascht, als wusste sie von Anfang an, dass ich gelogen habe.

»Du hast nie mit ihm Schluss gemacht, oder?«

»Doch, bloß war es da schon zu spät. Er war wütend auf mich, doch das hat sich nach einer Weile gelegt. Aber jetzt…« stottere ich und hole immer wieder Luft, um nicht zu ersticken.

»Jetzt hasst er mich, weil er glaubt ich habe diesen Brief geschrieben. Dabei will ich ihn nur schützen.«

»Wenn er dir so wenig vertraut, hat er deinen Schutz vielleicht nicht verdient, Flora.«

»Das will ich nicht glauben« Layla sieht zum Boden und dann zu ihrer Hälfte des Zimmers. Ich sehe sie an und weiß, dass sie nichts von alledem versteht, was bei mir los ist.

»Warum hast du erst gesagt, dass du diesen Brief geschrieben hast, wenn es doch nicht stimmt, Flora?«

»Wenn ich es nicht behauptet hätte, hätte der wahre Verfasser alles gesagt. Palladium würde seine Stelle verlieren und es wäre meine schuld gewesen.«

»Doch jetzt musst du Alfea verlassen, und Ihm ist es auch völlig egal« Layla sieht mich verständnislos an. Sie ist wütend. Ich sehe es ihr an.

»Du solltest ihn nicht so schützen, er macht das gleiche schließlich auch nicht bei dir. Er lässt dich einfach hängen, Flora.«

»Mein Vater wird Morgen nach Alfea kommen. Miss Faragonda möchte mit ihm sprechen.« erzähle ich weiter und wechsle das Thema dabei. Ich sehe ihr an, dass sie etwas sagen will.

»Glaubst du er wird sehr wütend sein?« ich nicke Layla stumm zu.

»Alles andere würde mich überraschen« zucke ich dabei mit den Schultern. Ich habe keine Angst davor, dass mein Vater mich anschreit, nein. Ich habe Angst, dass er diesen Fehler von mir nutzt, um mich für alles zu bestrafen, wofür er mir die Schuld gibt. Mein Vater wird mich für alles bestrafen, und ich kann nichts tun.



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