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Wenn Agenten einen freien Tag haben

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Vorab, die Geschichte spielt vor der Hauptstory, anders gesagt, mittlerweile vor 7 Jahren xD
Ja es gibt mal wieder etwas Neues, diesmal die CP9 und jaaaa ich weiß inzwischen sind einige zur CP0 übergelaufen, aber das ist mir sowas von egal :D
Ich hatte mal wieder Lust etwas kleines zu schreiben und mal wieder eher in die Richtung Humor, wobei ich hoffe das es nicht ganz schlecht geworden ist ^^
Diesmal habe ich das Pair Lucci x Kaku (und ja ich liebe es!) nicht wirklich vertieft, sondern nur angedeutet. Ob ich hierzu einen Nachfolger schreibe, na wer weiß. Fürs erste muss es so gehen!
Aber nun genug der langen Reden, ich wünsche euch viel Spaß beim lesen :3
Ach ja, wer Fehler findet, darf sie behalten! ^^ Komplett anzeigen

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...oder eben auch nicht :D

Es kam selten vor, dass die Agenten der geheimen Cipherpol 9 Einheit mal einen freien Tag hatten, aber jeder brauchte schließlich mal ein paar Tage Ruhe im Jahr. Egal ob es sich hierbei nun um Undercovermissionen, geheime Einsätze oder das tägliche Training handelte, eine Pause musste schließlich jedem mal vergönnt sein. Die CP9 war die einzige Einheit, welche es nicht offiziell in der Weltregierung gab und die Mitglieder waren dem entsprechend auch nicht ganz normal. Durch spezielles Training von Kindheit an wurden diesen Leuten übermenschliche Fähigkeiten antrainiert und Gefühle zum großen Teil abtrainiert. Das Alter spielte hierbei keine große Rolle, denn die aktuellen Mitglieder waren weit unterschiedlichster Altersklasse. Nicht jeder schaffte es, dieses harte Training zu überleben, wodurch die Einheit nie sonderlich viele Agenten aufweisen konnte. Im Moment bestand sie aus 7 Leuten, welche die Formel 6 perfekt beherrschten und allesamt tödlich waren, ganz gleich wie alt oder jung sie auch sein mochten. Vom Chef dieser Gruppe, konnte man das allerdings nicht behaupten, denn der hatte maximal das Potenzial als Packesel oder Kanonenfutter zu enden. Spandam hatte weder körperliche Stärke, noch geistigen Grips, anders gesagt, mehr als fragwürdige Befehle geben und seinen Kaffee verschütten war wohl das höchste der Gefühle. Die Ironie dahinter war, dass jeder der 7 Agenten wohl ein besserer Führer als Spandam gewesen wäre, aber zu deren Unglück mussten sie auch noch dessen Worte praktisch als Gesetz geltend machen. Seit der letzten Mission war nicht viel Zeit vergangen und da der Kaffee verschwenderische Oberboss gute Laune gehabt hatte, wurde den Mitgliedern von Cipherpol ein freier Tag zugesprochen.
 

Hätte Kaku gewusst, was ihn an diesem Tag noch alles erwarten würde, wäre er vielleicht gar nicht erst aufgestanden und hätte seinen freien Tag wohl damit verbracht im Bett herumzulungern und ein paar Bücher zu lesen. Gerade hatte er die Küche betreten, sich einen Kaffee gemacht und mit einem Teller belegter Brote zum Tisch gelaufen, als sich die Tür zum Raum ein zweites Mal öffnete. Ohne etwas zu sagen, setzte Kaku sich an den Tisch und nippte an seiner dampfenden Kaffeetasse, denn es war nicht nötig etwas zu sagen, Rob Lucci war noch nie jemand gewesen, der viel redete. Als Antwort auf ein »guten Morgen«, hätte er wohl nur ein Gurren der Taube bekommen, welche auf der Schulter des anderen Mannes hockte. Lucci lief stillschweigend an seinem Kollegen vorbei, um sich ebenfalls einen Kaffee zu kochen, anders als Kaku jedoch setzte er sich nicht an den Tisch, sondern lehnte sich neben das Fenster an die Wand. Die erdrückende Stille im Raum sorgte wie so oft dafür, dass Kaku sich unwohl fühlte, denn obwohl der Ältere zu ihm meist anders war als zu dem Rest der Gruppe, konnte er sein Unwohlsein nicht unterdrücken. Mit gerade einmal 18 Jahren, war er der jüngste Agent von ihnen und hatte es oft nicht leicht und das, obwohl er zu den drei stärksten Mitgliedern der Einheit gehörte und der einzige Schwertkämpfer unter ihnen war. Nur Lucci und Jyabura konnten ihn im Punkt Stärke übertreffen, aber nur einer der beiden bildete sich etwas darauf ein. Leider betrat besagte Person genau in diesem Moment ebenfalls den Raum und Kaku hätte darauf gewettet gleich wieder einen dummen Spruch von Jyaburas Seite kassieren zu müssen. Zu seinem eigenen Erstaunen schien dieser unheimlich gute Laune zu haben, denn sein Grinsen reichte von einem bis zum anderen Ohr als er zwei seiner Kollegen in der Küche antraf.
 

"Morgen", kam es gut gelaunt von Jyabura und Kaku verschluckte sich fast an seinem Frühstück, während Lucci sie keines Blickes würdigte. "Ebenfalls", schaffte er es zu sagen, nachdem er mit husten aufgehört hatte. Wenn man von diesem Tag schon sagen konnte, dass er seltsam war, dann wurde es spätestens jetzt sehr unheimlich. Normalerweise gab es fast keinen Moment, wo sich die beiden älteren Agenten nicht in die Haare bekamen und mit Beleidigungen um sich warfen, nur dass es am Ende wieder in einem Gerangel unter Teufelsfruchtnutzern vom Typ Zoan kam. Diese beiden waren buchstäblich wie Hund und Katz, keiner konnte den jeweils anderen wirklich gut leiden und meistens war es der nervige Wolf, der einfach die Klappe nicht halten konnte. "Ich weiß ja, dass du dich riesig freust mich zu sehen Kleiner, aber deswegen musst du keine Schnappatmung bekommen." Natürlich, wenn es nicht Lucci war, musste Kaku als Spielball herhalten, oh wie er diese billigen Sprüche doch satt hatte. "Wenn ich ehrlich sein soll, ist die schöne Aussicht auf diesen Tag gerade um einiges schlechter geworden", murmelte Kaku vor sich hin und verbarg dabei unter dem schwarzen Käppi, das seine kurzen Haare stets fast verdeckte. Das leise gurren, was gleich darauf folgte, sorgte dafür, dass Kaku den Kopf drehte und auf Luccis Lippen ein dünnes Lächeln sehen konnte, offenbar hatte er die Antwort gehört und schien ihn zufriedenzustellen. Dass natürlich auch Jyabura gute Ohren hatte, war einfach schlechtes Karma, aber seltsamerweise schien dieser darauf gar nicht zu reagieren. Eilig beendete der Schwertkämpfer sein Frühstück, stand auf und räumte das Geschirr weg, um gleich darauf, aus dem Raum zu verschwinden, bevor ein gewisser Jemand es sich doch noch anders überlegte ihm vielleicht doch noch eine passende Antwort zu geben.
 

Nun waren nur noch zwei Agenten in der Küche, wobei der Taubenliebhaber immer noch keine Miene verzog und der Wolfsmensch weiterhin dümmlich grinste als wären ihm die Kiefer eingefroren. Es dauerte nicht lange bis auch Lucci den Raum wieder verließ, denn der seltsame Duft, welcher in der Luft gelegen hatte, war schwächer geworden. Aus ihm unerklärlichen Gründen, hatte er Mühe gehabt, die Ruhe zu bewahren und nicht seinem tierischen Instinkt nachzugeben und durch den Raum zu schnüffeln, weil seiner Katze dieser Geruch gefiel. Kurz nachdem er den Gang betreten und die Tür der Küche hinter sich geschlossen hatte, schien es als würde der Duft von eben wieder stärker werden und diesmal ließ er den Leoparden gewähren, welcher ihn regelrecht dazu drängt der Sache auf den Grund zu gehen. Es dauerte nicht lange bis Luccis Verstand von sonst so beherrscht und überlegt, zu einfach drauflosrennen und sehen was dabei rauskommt, umschaltete. Die Flure des Justizturmes entlanglaufend, bemerkte der Leopardenmensch nicht, dass er ebenfalls verfolgt wurde. Jyabura folgte ihm auf leisen Pfoten, denn dieser wusste nur zu genau wo die Katze hinwollte und was mit ihr los war. So ein freier Tag konnte auch seine guten Seiten haben, besonders dann, wenn der Spaß auf Kosten seiner Kollegen ging, mit denen er gefühlt ständig eine Rechnung offen hatte. Die Tatsache, dass Lucci ihn noch nicht bemerkt hatte, zeugte davon, wie genial er seinen kleinen Streich fand und keiner der beiden hatte auch nur im Ansatz eine Ahnung, wie anstrengend der Tag noch werden würde, zumindest für diese beiden.
 

Kaku lehnte, mit vor der Brust verschränkten Armen, gerade am Geländer der Treppe und überlegte, was er heute wohl tun konnte. Die Insel selbst hatte leider wenig zu bieten und mehr als Soldaten, Hunde und Riesen würde er wohl kaum antreffen. Der Gedanke seinen Kollegen mal für einen Tag aus dem Weg gehen zu können hatte durchaus etwas sehr Reizvolles, vielleicht sollte er mithilfe des Seezuges auf eine der Nachbarinseln fahren? San Fardo wäre doch eine nette Abwechslung zu dem sonst so eher eintönigen Alltag. Die Stadt des Karnevals würde sicher nicht langweilig werden und er hätte seine Ruhe vor Jyabura, der ihm immer noch unheimlich war, auch wenn er das niemals offen zugeben würde. Als er gerade die erste Stufe nach unten steigen wollte, hörte er ein Geräusch hinter sich und warf einen knappen Blick über die Schulter, wobei er Lucci entdeckte, der gerade im Korridor um die Ecke bog. Eilig löste der Agent sich vom Geländer und trat den Weg nach unten an, denn er hatte wirklich keinen Bedarf den heutigen Tag mit dem verrückten Haufen von Arbeitskollegen abzugeben. Es war eine Tatsache, dass niemand von ihnen viel Zeit für sich allein hatte, geschweige denn mal einen ganzen Tag. Mit schnellen Schritten eilte er die Treppe hinunter und steuerte den Eingang zum Turm an, glücklicher weiße war die Zugbrücke unten und so musste er nicht über Umwege versuchen das Gebäude zu verlassen. Kaku hatte die Tür noch nicht ganz erreicht, als sich plötzlich ein starker Arm um seine Taille schlang und er an eine harte Brust gedrückt wurde. Für einen Moment hatte der Junge aufgehört zu atmen und fragte sich, ob er irgendetwas getan hatte, das Lucci dazu veranlassen könnte ihn umzubringen.
 

"Ist....irgendwas Lucci?", fragte er vorsichtig und glaubte sich verhört zu haben als ein leises Schnurren an sein Ohr drang. Sofort breitete sich an Kakus Körper Gänsehaut aus, als der andere Mann keine Antwort von sich gab. "Lucci", wiederholte er nun in einem etwas energischerem Ton, denn der Griff um ihn wurde nur noch unnachgiebiger. Kaku versuchte leicht den Kopf zu drehen und erschrak so heftig, dass er gefallen wäre, würde ihn der Ältere nicht so eisern festhalten. In dem rabenschwarzen Haar, konnte man nun deutlich zwei sehr flauschige Ohren erkennen, die normalerweise bei Luccis so starker Selbstkontrolle niemals zu sehen gewesen wären. Des Weiteren hatte sich ein Katzenschwanz um einen seiner Oberschenkel gewickelt. Im Augenwinkel konnte Kaku einen Blick auf den Mund des Teufelsfruchtnutzers erhaschen und hätte schwören können dort weiße, scharfe Fangzähne aufblitzen zu sehen. In diesem Moment löste sich die Starre und Kaku schaffte es aus dem festen Griff zu entkommen, indem er einfach nach unten rutschte und Lucci gleichzeitig einen Schlag auf den Katzenschwanz gab, um diesen zu lösen. Statt eine Beschwere darüber abzugeben, wie empört er über diesen Überfall war, rannte Kaku einfach los und floh über die Brücke in das Gerichtsgebäude der Insel. Die Langnase hörte erst auf zu rennen, als er einen Großteil der Insel hinter sich gelassen hatte und nun nach Luft ringend an eine Mauer gelehnt stand. "Was zum Teufel war das eben?" Völlig verwirrt nahm er sich die Mütze kurz vom Kopf und wischte sich mit dem Ärmel seines schwarzes Jackett über die Stirn, ehe er es wieder an Ort und Stelle platzierte.
 

Es war ein leises Geräusch direkt hinter ihm, das Kaku aufmerksam werden und praktisch sofort wieder erstarren ließ. Lucci war ihm gefolgt und hatte seine Beute nicht aus den Augen gelassen, natürlich, das war mal wieder typisch Katze! Manchmal wünschte sich der Schwertkämpfer auch Teufelskräfte zu haben, einfach um wenigstens ein bisschen mit diesen beiden mithalten zu können. Es war nicht schwer stärker als Rest der Gruppe zu sein, aber gegen die beiden Zoannutzer kam er einfach nicht an, ganz gleich wie viel und wie hart er auch trainierte. "Okay, ich weiß ja nicht, was das hier werden soll, aber seit wann laufen Katzen einem nach? Ich dachte, das machen nur Hunde. Du weißt schon, Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal, wobei ich mich zu letzterem eigentlich nicht dazu zähle." Glücklicherweise wusste Kaku, dass er als Luccis kleiner Liebling, wie Jyabura ihn nur allzu gern damit aufzog, war und sich somit wesentlich mehr Freiheiten herausnehmen konnte als jeder andere. Genau aus diesem Grund machte er sich auch keine Sorgen, dass er von ihm wegen mangelndem Respekt angegriffen werden würde, ganz im Gegensatz zu der Flohschleuder von Wolf. Natürlich konnte man nicht nur Schlechtes über Jyabura sagen, er hatte auch seine guten Seiten, selbst wenn diese gern mal den Tag verschliefen oder auch gleich mal mehrere Tage. Als vonseiten des Leoparden keine Antwort kam, neigte Kaku fragend den Kopf und runzelte verwirrt die Stirn, was zum Teufel war hier los? Ohne darüber nachzudenken, drehte er sich auf dem Absatz herum und machte sich hastig auf den Rückweg zum Justizturm, na toll, den freien Tag konnte er damit womöglich vergessen, wenn er Lucci nicht schnellstmöglich loswurde.
 

Die ganze Zeit grübelte Kaku darüber nach, warum der Andere sich so merkwürdig verhielt, denn es passte absolut nicht zu seinem Kollegen so ein Verhalten an den Tag zu legen, nicht mal, wenn ihm langweilig wäre und Lucci wurde es niemals langweilig! Inzwischen war die Hälfte des Tages fast vorbei und an wirkliche Erholung war bis jetzt nicht zu denken gewesen, noch dazu das man immer damit rechnen musste von irgendjemandem hier gestört zu werden. Allem voran ihr Chef, der ein unglaubliches Talent darin besaß, anderen auf die Nerven zu gehen und seine Blödheit jeden Tag aufs neue unter Beweis zu stellen. Es gab Tage, da fragte Kaku sich, warum sie Spandam nicht einfach umbrachten und es als einen Unfall tarnten. Immer noch in Gedanken, lief er den Flur zu seinem Zimmer entlang und hoffte, wenigstens dort den Rest seiner Zeit ungestört verbringen zu können. Gerade als er die Klinke herunterdrücken wollte, spürte er erneut eine starke Präsenz im Nacken, die ihn schon den ganzen Tag verfolgte. "Nicht schon wieder! Langsam bin ich dieses Spiel aber wirklich leid." Mit einem deutlich genervten Blick drehte Kaku sich um und wollte gerade los meckern, als sein Gegenüber sich mit lautem Schnurren an ihn schmiegte und den Kopf an seiner Schulter rieb. Okay, dieser Tag war schon seltsam losgegangen, aber das war eindeutig zu viel! Laut schnurrend rieb sich Rob Lucci, das wohl tödlichste Mitglied ihrer Gruppe, an ihm wie ein verschmustes Kätzchen?! Zugegeben, dies hier war kein Kätzchen, sondern eine gefährliche und sehr tödliche Raubkatze, die jeden in Stücke riss, wie es ihr gerade in den Kram passte.
 

"Also ich würde ja gern noch weiter schmusen Kuschelkater, aber ich habe gerade Angst um mein Leben. Würdest du mir jetzt also bitte endlich mal von der Pelle rücken?!" Erneut schlüpfte Kaku unter ihm hindurch, wurde diesmal aber von einem starken Arm abgefangen, der ihn von der Flucht abhielt. "Warum willst du schon gehen? Bleib doch noch", sagte Lucci und das Raunen in seiner Stimme wäre angenehm gewesen, wenn Kaku nicht gewusst hätte, wie dieser verfluchte Kater eigentlich war. "W-Warum? Warum fragst du das? Und wieso zum Teufel bist du so anhänglich?" Statt eine Antwort zu geben, drückte Lucci seine Krallen in den dunklen Stoff von Kakus Kleidung. "Sag mal, spinnst du? Lass den Scheiß und hau ab, ich bin kein Katzenspielzeug!" Ohne wirklich eine Idee zu haben, wie er aus dieser kniffligen Situation entkommen konnte, fühlte der jüngere Agent etwas weiches an seiner Hand und wusste, dass er nur diese Chance bekommen würde. Er drückte zu und bohrte die Fingernägel in den Leopardenschwanz, praktisch sofort wich Lucci zurück und gab ein gefährliches Fauchen von sich. Schnell hatte der Schwertkämpfer sich befreit und war, wie schon so oft an diesem Tag, los gerannt. Diesmal würde er nicht denselben Fehler machen und irgendwo allein bleiben, also rannte er auf einen Raum zu, indem sich sonst die Agenten immer trafen, um einfach zusammenzusitzen oder Missionen zu besprechen. Etwas zu eilig war er in den Raum gestürmt und stolperte dabei fast über seine eigenen Füße. Nur gerade so, schaffte er es nicht mit dem Gesicht voran den Boden zu begrüßen und sich für diesen Tag endgültig zu blamieren.
 

"Was hat dich denn gebissen?", fragte eine weibliche Stimme mit einem ziemlich kühlen Unterton. Kalifa saß auf einem der Sofas und schob gerade ihre Brille zurecht, während sie Kaku ausgiebig musterte. "Du siehst aus, als wäre der Teufel hinter dir her." Diesmal war es Bruno, der sich ebenfalls im Raum befand und sich zur Tür gedreht hatte, als diese fast aus den Angeln geflogen war. "Da gebe ich dir sogar fast recht, wenn man Lucci als solch einen bezeichnen will. Zugegeben ganz unpassend ist die Aussage nicht aber...", Kaku kam nicht dazu den Satz zu beenden und gab nur einen ersticken Schrei von sich, als ihn etwas zu Boden warf.

"Nicht schon wieder!" Dieser Tag war wirklich fruchtbar, nicht nur das man ihm seine wohl verdiente Freizeit gestohlen hatte, nein! Jetzt hockte ein fast 90 kg schwerer Leopard auf ihm, der wohl bemerkt, nicht mehr alle Latten am Zaun hatte, wenn man bedachte, um wen es sich hier handelte. "Das ist wirklich ein seltsamer Anblick. Hast du Lucci verärgert Kaku?" Kalifa sah ihn ernst an, machte aber keinerlei Anstalten, dem Schwertkämpfer zu Hilfe zu kommen. "Ich bin doch nicht verrückt! Jeder der noch ein klein wenig Verstand im Kopf hat, legt sich nicht mit Lucci an!" Gerade wollte Kaku weiter protestieren, als ein lautes und ziemlich gehässiges Lachen den Raum erfüllte. "Hahahaha ich fasse es nicht, der Kater geht ja voll ab! Hey Kleiner, pass auf das er dich nicht hopps nimmt so spitz wie der gerade ist." Immer noch lachte Jyabura lauthals vor sich hin und rollte sich dabei auf dem Boden hin und her, ihn schien der Anblick ja sehr zu erheitern. "Du dämlicher Hundeverschnitt von einem Wolf, hör auf zu lachen und unternimm endlich was!" Kaku zischte vor Wut, hatte er es doch reichlich satt ständig von Jyabura wie ein kleiner, dummer Junge behandelt zu werden. Es gab schon immer Differenzen und dieser verdammte Wolf hatte Kaku noch nie wirklich ernst genommen, geschweige denn ihm jemals anständig Respekt entgegengebracht.
 

Der Angesprochene schien seine Ohren auf taub gestellt zu haben, oder er konnte den anderen Agenten nicht hören, weil er immer noch damit beschäftigt war, sich über die missliche Lage seiner Kollegen köstlich zu amüsieren. Mit beiden Händen, versuchte der, fast schon verzweifelte Agent, den Kopf des Raubtiers von sich wegzudrücken, leider gestaltete sich dieses Vorhanden ziemlich schwierig, da Lucci weitaus mehr Körperkraft besaß als er selbst. Bruno hatte stumm zugesehen und beobachtet, wie der Leopard sich schnurrend an seinem neuen Spielzeug rieb. Die Krallen des Tieres hatten den Stoff der schwarzen Kleidung bereits ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sie Kakus Haut aufkratzen würden. "Könnte mir jetzt vielleicht endlich mal einer helfen?! Schaut nicht so blöd aus der Wäsche, verdammt, unternehmt endlich was!" Das laute Fluchen des Schwertkämpfers sorgte dafür, dass der Leopard auf ihm gefährlich zu knurren begann. Es dauerte keine Sekunde und der junge Agent versteifte sich sofort, jetzt wurde er an seinem einzigen freien Tag wohl von einem verdammten Leoparden gefressen, welcher sein Kollege war, besser konnte es doch gar nicht mehr werden! Gerade als Lucci den Kopf nach unten senkte, um sich gegen die lästige Gegenwehr zu stemmen, fiel etwas aus Kakus Jackentasche. Kalifa entdeckte es zuerst, stand auf und hockte sich neben den Jungen, der gerade alle Hände voll damit zu tun hatte, nicht als Katzenfutter zu enden. "Was ist denn das?", wollte sie wissen und hob ein handgroßes, aus Stoff bestehendes Kissen auf. Die Blondine hielt sich das kleine Objekt kurz an die Nase und schüttelte dann sofort den Kopf.
 

"Kaku, warum zum Teufel hast du Baldriankissen in deiner Tasche? Es ist ja kein Wunder, dass Lucci sich so anhänglich benimmt, Katzen lieben diesen Geruch", sagte Kalifa argwöhnisch. "Ich habe was?!" Völlig perplex, und sichtlich überrascht von Kalifas Frage, ließ der Agent in seiner Deckung nach und spürte prompt eine raue Katzenzunge auf seiner Wange. "Igitt! Lucci! Hau endlich ab, das ist ja widerlich!" Mit Schwung und deutlich angesäuert, stemmte Kaku die Beine gegen die viel zu große Katze und warf sie mit Schwung zum Eingang, wo sie fauchend auf einem, immer noch lachenden, Jyabura landete. "Alter! Hast du gerade mit ner Katze nach mir geworfen, du kleiner Amateurbastler?!" Jetzt war es an dem Wolf sich mit der Katze zu raufen und spätestens in 5 Minuten würde auch Lucci wieder zur Besinnung kommen, spätestens dann wäre Kaku ein toter, ehemaliger CP9 Agent. "Ich habe keine Ahnung, wie das Ding in meine Tasche kommt, sowas stecke ich bestimmt nicht ein!" Rasch griff Kaku nach dem Baldriankissen und besah es sich einen Moment, dann reichte er es Kalifa zurück und schüttelte den Kopf. "Es ist wohl besser, wenn ich mich umziehen gehe und dusche, dann klebt mir Lucci wenigstens nicht mehr an Hintern." Mit diesen Worten ließ er seine Kollegen stehen, sprang über die sich balgenden Raubtiere hinweg, und verließ das Zimmer mit einem fast zu übereilten Tempo. In der Ferne konnte man einen Wolf kläglich aufheulen hören, was Kaku gekonnt ignorierte. In seinem Zimmer angekommen, zog der Schwertkämpfer sein inzwischen ziemlich lädiertes Jackett aus, nur um festzustellen, dass sowohl in den Jacken, als auch in der Brusttasche ein Baldriankissen steckte.
 

"Also das glaube ich jetzt ja wohl nicht!" Knurren schüttelte er das zerstörte Kleidungsstück aus und sah dabei zu, wie aus der Innentasche ebenfalls ein Kissen heraus fiel. Warum hatte er das nicht gerochen? Und wer zum Teufel war dafür verantwortlich gewesen?! In diesem Moment erinnerte Kaku sich daran, wie er Jyabura an diesem Tag viel zu oft gesehen hatte und komischerweise auch genau an den Orten, wo Lucci ebenfalls gewesen war. Anders gesagt, der lästige Wolf hatte sie verfolgt und das konnte nur bedeuten, dass Jyabura für diesen unreifen Streich verantwortlich war. Knurrend warf Kaku das Jackett weg, es war sowieso nicht mehr zu gebrauchen, und schob eine Hand in die Hosentasche. "Wenn ich das Zeug in der Jacke hatte, dann wird er es sicher auch...", den Satz sprach er nicht zu Ende und steckte stattdessen die Hände in die Hosentaschen. Ziemlich angesäuert, zog er zwei weitere Kissen heraus und schnupperte an diesen. "Katzenminze...ich bring ihn um!" Jyabura hatte sich also einen Spaß daraus gemacht, Lucci auf ihn zu hetzen und ihm den freien Tag gründlich zu versauen. "Man, ich hasse diesen Job, ich sollte wirklich kündigen!" Wütend über diesen dummen Streich und die Tatsache, dass man ihn seiner Freizeit beraubt hatte, stapfte der Schwertkämpfer ins angrenzende Badezimmer, welches er für die nächsten 2 Stunden nicht mehr verlassen würde. Nach einer sehr langen Dusche, unzähligen Flüchen und diversen Verwünschungen, stapfte Kaku aus dem Bad und direkt auf seinen Kleiderschrank zu. Seine alte Kleidung würde er im Müll entsorgen und mit etwas Glück, würde ihm heute keiner seiner Kollegen mehr begegnen, denn er hatte im wahrsten Sinne des Wortes genug Aufregung für einen Tag gehabt.
 

Frisch eingekleidet und mit den alten Fetzen ehemaliger Agentenkleidung in der Hand, öffnete er seine Zimmertür und zuckte aus Reflex zusammen. "Ah!" Mit dem Schrei fiel auch gleichzeitig das Kleiderkneul vor ihm auf den Boden, während Kaku mit einem Satz zurücksprang, um Abstand zwischen sich und den Besuch zu bringen. "Nein, bitte nicht schon wieder! Mir reicht es für heute wirklich, hau endlich ab!" Es war Lucci, welcher vor seiner Tür stand und ihn ungerührt ansah. Bei den Worten seines Gegenübers, zog der Schwarzhaarige eine Augenbraue in die Höhe, wobei sich seine ausdruckslose Mine nicht weiter änderte. "Ich hab 'ne Katzenallergie! Wenn du jemanden umbringen willst, dann fang doch bitte bei Jyabura an. Ich schwöre dir, ich hatte davon keine Ahnung! Er hat mir das Zeug, wann auch immer, untergejubelt. Bitte friss mich nicht!" Normalerweise war der jüngste Agent der CP9 weder ein Jammerlappen, noch würde er kläglich darum bitten nicht umgebracht zu werden, doch heute hatte er einfach keine Nerven mehr für sowas. "Entspann dich, ich bin nicht hier, um dich umzubringen, bei dem Straßenköter überlege ich mir das noch. Also, lässt du mich jetzt rein oder müssen wir das auf dem Gang klären. Denk daran Kaku, die Wände haben Ohren." Es dauerte einen kleinen Moment, bis Kaku seine Fassung wieder gefunden hatte. Er atmete einmal tief durch, trat wieder nach vorn und hob die Kleidung auf, welche er zuvor hatte fallen lassen. "Ist gut, lass uns drinnen reden, mir reicht das Maß an Demütigung für einen Tag definitiv."
 

Ohne noch etwas zu sagen, ließ er den älteren Mann rein, schloss die Tür hinter ihm und schwieg dann bedächtig. "Das, was heute geschehen ist Kaku, werden wir vergessen und wir werden kein einziges Wort mehr darüber verlieren. Die Sache ist niemals passiert." Nur für einen Moment blieb sein Gegenüber stumm, dann begann er doch seinem Ärger Luft zu machen. "Oh ja natürlich, ich vergesse eben einfach mal so, dass mich ein Leopard über die ganze Insel gejagt hat und mich fressen wollte! Noch dazu das du mir meinen Tag und meine Klamotten ruiniert hast, aber das sei erstmal zweitrangig. Warum soll Jyabura damit davon kommen? Ich finde das nicht wirklich fair, immerhin hat er uns beide damit ziemlich in Verruf gebracht und das willst du einfach vergessen?!" Noch bevor Kaku die Gelegenheit dazu bekam weiter zu meckern, wurde er gegen die Tür gedrückt. Lucci stützte sich mit beiden Händen direkt neben seinem Kopf ab und hielt ihn somit zwischen seinen Armen gefangen. "Kaku, mein Geduldsfaden ist heute sehr dünn, also übertreib es nicht. Ich habe nicht vor Jyabura damit davonkommen zu lassen, er wird bekommen, was er verdient." Die kühle Aussage und der viel zu ruhige Unterton sorgten dafür, dass dem Schwertkämpfer ziemlich unwohl in seiner Haut wurde. "Entschuldige, ich wollte mich dir gegenüber nicht im Ton vergreifen. Es ist nur...der blöde Wolf hat den ganzen Tag versaut und die halbe Inselbelegschaft hat uns beide bei dieser "Jagt" beobachtet. Mir ist nicht wohl in meiner Haut, Lucci." Kaku hielt den Kopf gesenkt, um den anderen Agenten nicht noch mehr zu reizen, denn dieser brodelte innerlich vor Wut, auch wenn man es ihm äußerlich nicht ansah. Der Schwarzhaarige löste eine seiner Hände von der Tür und packte mit Daumen und Zeigefinger das Kinn des Jüngeren, um diesem in die Augen sehen zu können.
 

"Der Köter bekommt, was er verdient, dessen sei dir sicher, aber wir beide sollten nicht weiter darüber nachdenken." Jetzt hoben sich Luccis Mundwinkel zu einem deutlich sardonischen Lächeln und ohne noch etwas zu sagen, küsste er Kaku fordernd und dominant. Überrascht von dem Kuss, war der junge Agent wie erstarrt und wehrte sich nicht gegen die unerwartete Geste. Erst als Lucci den Kuss beendet hatte, wagte Kaku es Luft zu holen. "Wenn du mich nochmal küsst, Lucci ich schwöre dir, ich hau dir eine rein oder mache dir, wenn es sein muss, einen Knoten in deinen Leopardenschwanz, damit du anderweitig beschäftigt bist." Die bissige Antwort, brachte den Angesprochenen nur zum lächeln, denn früher oder später würde Kaku ihm sowieso gehören, aber alles zu seiner Zeit. "Ich behalte es im Hinterkopf, aber jetzt sollten wir uns überlegen, wie wir es Jyabura heimzahlen. Wie du auch, bin ich der Meinung dem Köter gehört das Fell abgezogen, leider sieht Spandam das anders. Also, hast du einen Vorschlag?" Kaku schnaubte als Antwort und verschränkte die Arme vor der Brust, dann zuckte er mit den Schultern. "Oh ich hätte da schon eine Idee, die ist zwar etwas aufwendig, aber sicherlich sehr effektiv." In den Augen des jüngeren Agenten funkelte es, was Lucci dazu brachte, ihm mit einem deutlich böswilligen Grinsen zu antworten. "Ich bin ganz Ohr, sag mir was dir durch den Kopf geht Kaku."
 

Seit dem Vorfall, oder besser gesagt dem besten Tag aller Zeiten, an dem er Lucci und Kaku beide gleichzeitig bis auf die Knochen blamiert hatte, waren mehrere Wochen vergangen. Jyabura genoss den Triumph in vollen Zügen und bisher hatte sich keiner der Beiden wieder mit ihm angelegt. Der Streich war einfach genial und unterhaltsam gewesen. Lucci, der arrogante Scheißkerl, hatte es durchaus verdient, dass nun alle glaubten, er sei verrückt nach ihrem Jüngsten und obendrein auch noch durchgeknallt, weil er sich durch und durch wie eine kleine Katze benommen hatte. Kaku hingegen war zwar nicht so eingebildet wie Lucci, aber immer noch ein kleiner vorlauter Bengel, der wirklich glaubte, er könnte besser sein als Jyabura, ha! Selbst, wenn nun schon einige Zeit vergangen war, konnte der Wolf sich immer noch darüber amüsieren, die beiden würden diese Lektion wohl nicht so schnell vergessen. Er lief gerade auf direktem Weg zu seinem Zimmer, die letzten Tage hatte er fernab der Insel eine Mission gehabt und freute sich nun darauf ein wenig zu entspannen. Morgen würde ein guter Tag werden, an dem er nichts weiter tun würde, als faul in der Sonne zu liegen und es sich gut gehen zu lassen. Jyabura öffnete gähnend die Tür zu seinem Zimmer und hielt sofort inne, denn die Geräusche, die an sein Ohr drangen, sorgten dafür, dass seine Augenbraue gefährlich nach oben zuckte. "Ich glaub ich spinne!" Jyaburas Stimme wurde lauter und gefährlicher als er das Ausmaß der Situation erkannte. "Lucci! Kaku! Ihr elenden Bastarde! Das werdet ihr mir büßen!"
 

Es war der Moment, auf den Kaku und Lucci wochenlang gewartet hatten, der Augenblick, indem Jyabura Enies Lobby für einige Tage am Stück verlassen würde. So hatten die beiden Agenten der Cipherpol 9 genug Zeit gehabt, ihre Rache in die Tat umzusetzen. "Oh, ich glaube, er freut sich über seine neuen Mitbewohner", sagte Kaku der mit einem breiten Grinsen an einer Wand lehnte, gleich um die Ecke von Jyaburas Zimmer. "Hmhm", brummte der andere Mann neben ihm zufrieden. "Wird ihm ne Lehre sein, so schnell spielt der keine Streiche mehr." Zufrieden machten die beiden Agenten sich auf den Weg und ließen ihren Kollegen mit seinen neuen Freunden allein. "Ob er mir eins der Kätzchen abgibt? Ich hätte doch eins selbst behalten sollen, immerhin hat er jetzt 25 Stück davon." Amüsiert verschränkte Kaku die Hände hinter dem Kopf und lief weiter neben dem Mann hinterher, der wie immer seine Taube auf der Schulter spazieren trug. "Ich dachte, du hast eine Katzenallergie", schnurrte Lucci vergnügt und warf ihm einen amüsierten Blick aus dem Augenwinkel zu. "Okay, ich korrigiere meine Aussage, ich habe eine Leopardenallergie, und die macht sich gerade stark bemerkbar. Wir sehen uns später" Kaum hatte Kaku den Satz beendet, war er auch schon losgesprintet. "Soso, Leopardenallergie." Lucci sah seinem jungen Kollegen einen Moment lang nach, dann schüttelte er den Kopf. "Ich kümmere mich später um dich Kaku, du entkommst mir nicht." Während Jyaburas lautes Gezeter noch den ganzen Tag zu hören war, hatten sich alle anderen Agenten zufrieden ihrem neuen freien Tag hingegeben. Manchmal war es eben doch besser erst zu denken und dann zu handeln oder in diesem Fall, wer andern eine Grube gräbt, fällt meistens selbst hinein!



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