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ANEMIA

(Association of Nocturnal Entities of Moral Individuality and Anachronism)
von

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KONDOME

"Kondome?", fragte Kazukis Stimme hinter Tatsuya. Der Angriff auf das Monster in dessen Konsolenspiel ging direkt nach hinten los und ließ die frischgebackene Werkatze leise fluchen. Die Tatsache, dass er spüren konnte, wie sein Mitbewohner hinter ihm stand und offenbar darauf wartete, aufgeklärt zu werden, sorgte dafür, dass Tatsu die Runde genauso gut vergessen konnte. Seufzend ließ er den Controller sinken, woraufhin Kazuki hörbar amüsiert die nächste Frage stellte.

"Schläfst du neuerdings noch mit anderen Leuten? Nicht, dass es mich was anginge..."

"Nee?", entgegnete Tatsuya langgezogen und lächelte verstört - und verschämt - in sich hinein. Zum Glück konnte Kazuki sein errötendes Gesicht nicht sehen. Verdächtigt zu werden, mehrere Sexualpartner zu haben, war Tatsu bereits peinlich, denn so war er nicht; nicht nur aus Prinzip, sondern weil er sich nicht einfach jedem auf diese Weise öffnen konnte. Er musste die Person schon sehr mögen, damit sie überhaupt sexuell anziehend auf ihn wirkte. Noch peinlicher aber war ihm der wahre Grund für die Tatsache, dass er Kondome eingekauft hatte. Kazu und er hatten bisher nie verhütet. Dass dies plötzlich anders sein sollte, bedurfte natürlich einer Erklärung.

"Dann hast du neuerdings Angst, dass ich Krankheiten habe?" Noch immer klang Kazuki belustigt, ganz im Gegensatz zu Tatsu, der sich nun recht aufgebracht halb herumdrehte und ihn mit gerunzelter Stirn und heißen Wangen anblitzte.

"Nee, habe ich nicht!" Tatsuya glaubte nicht daran, dass Kazu noch anderweitig vögelte und dadurch etwas anschleppte. Selbstverständlich hätte er dies tun dürfen, sie waren schließlich kein Paar, aber auch Kazu war nicht der Typ, der einfach so jemanden aufriss. Obwohl es ein Leichtes für ihn gewesen wäre, fand Tatsuya. Der Mann war extrem sexy und zeigte besonders in letzter Zeit gern seinen nackten Oberkörper. Das machte er garantiert nicht nur, um Tatsus Triebe zu entfachen...oder etwa doch?
 

Kazuki, der nur noch breiter grinste aufgrund von Tatsuyas Gesichtsausdruck, haute direkt noch weiter in die Kerbe.

"Okay. Dann hast du Angst, dass ich dich schwängere."

Der Gitarrist gluckste in sich hinein - während Tatsu sich fühlte, als würde er eine reife Tomate am Strauch sein. Gleichzeitig bekam er keine Luft mehr. Anscheinend bemerkte Kazu nun, dass etwas nicht stimmte, denn sein Grinsen schwand langsam und machte einem besorgten Ausdruck Platz.

"Stimmt was nicht? Das war doch bloß ein Witz."

Tatsuya schloss die Augen Im nächsten Moment ploppten seine Katzenohren auf. Die harte Tour war die beste, hatte Maki gesagt. Und sie auch bei Tatsu angewendet, als er ihm beigebracht hatte, dass er eine Katze war.

"Ähm..." Kazu hatte zunächst gar nichts gesagt, und auch jetzt stammelte er ratlos herum. "Wie hast du das jetzt gemacht? Ich meine...das steht dir. Sehr..."

"Das ist echt", erklärte Tatsu mit unsicherer Stimme und stand auf, lief um die Couch herum und lehnte seinen Hintern gegen die Rückenlehne, als er sich vor den Größeren stellte. "Ich bin eine Werkatze. Ohne Scheiß."

Kazu kniff sich in den Nasenflügel. Beäugte Tatsu derweil. Schnaubte dann kopfschüttelnd.

"Ich kann's nicht wirklich glauben, aber...das ist ja wie einem Anime."

Tatsu wackelte ein bisschen mit den Ohren, stellte sie auf, legte sie flach an den Kopf an, um ein Gefühl für sie zu bekommen. Und damit Kazuki sah, dass er nicht nur an Halluzinationen litt. Dieser wirkte nun doch reichlich interessiert. Zum Glück. Es wäre doof gewesen, wenn er äußerst befremdet reagiert hätte.

"Also, wenn du wirklich eine Katze sein solltest", bemerkte Kazu nach einer Weile des eindeutig faszinierten Schauens, "heißt das, dass wir keinen Sex mehr haben dürfen? Aber warum dann die Kondome?"

Nun wurde Tatsu wieder rot. Senkte aber nicht den Blick. Dafür legten sich seine Ohren nun von ganz allein an. Instinktiv.

"Wir dürfen", erklärte er dann leise und drehte Däumchen. "Solange ich nicht voll verwandelt bin..."

"So pervers bin ich dann auch wieder nicht." Kazu schmunzelte schief. "Also, wieso dann plötzlich die Kondome?"

Tatsu drehte immer schneller Däumchen.

"Weil ich...als Katze eventuell Paarungszeit haben werde."

"Paarungszeit?" Kazu sah immer neugieriger aus, mit seinem emporgezogenen Brauen. Tatsu nickte.

"Ja. Und das heißt, dass ich...dann sehr...du weißt schon sein werde."

"Du weißt schon?"

Tatsuya verdrehte die Augen.

"Kazu...ich werde dann sehr viel Sex brauchen."

"Ach so?" Tatsus Mitbewohner zuckte dezent die Schultern, während er noch immer erfreut wirkte. Oder sogar noch mehr. "Das kriegen wir schon hin, kein Problem."

Wenn Kazuki das mal nicht unterschätzte...laut Maki hatte diese Paarungszeit geklungen wie etwas, das nicht gerade angenehm sein konnte. Und sehr kräftezehrend. Für beide Seiten.

"Aber das ist nicht alles", fuhr Tatsu fort, trommelte nun auf sein Bein. "Mein Freund, der mir erzählt hat, was ich bin, hat mir auch noch was anderes mitgeteilt. Ich war deshalb sogar beim Arzt."

Kazuki lehnte sich nun neben ihn, legte seine Hand auf Tatsus Oberschenkel. Sah ihn abwartend an.

"Wenn ich...paarungsbereit...werde, dann werde ich wohl auch...also, ich rieche dann wohl auch anders, was aber Menschen eventuell nicht wahrnehmen können. Jedenfalls werde ich dann wohl auch von selbst...feucht. Wie eine-" Nein, nicht wie eine Frau. Maki hatte ihm eingebläut, dass solch ein Vergleich fehl am Platz war.

"Oh." Kazuki zog wieder die Augenbrauen hoch. Sein 'Oh' hatte aber nicht verstört geklungen. Offenbar war Kazu wirklich aufgeschlossen. Aufgeschlossener, als Tatsu geahnt hatte. Besonders extreme Kinks hatten sie bisher noch nicht zusammen ausgelebt, weil Tatsu nicht viel Wert auf sie gelegt hatte, weshalb er keine Ahnung hatte, wie versaut Kazuki tatsächlich war... "Wirklich? Erzähl' mir mehr."

Tatsu windete sich. Atmete tief durch.

"Jedenfalls...also, meine Anatomie ist anders als bei einem Menschen. Das heißt, kurz vor der Stelle, wo man meine Prostata liegt, geht noch ein Gang ab." Mit roten Wangen sah er Kazu an. "Hast du das noch nicht bemerkt?"

"Noch ein Gang?" Das war Antwort genug. Also hatte Kazu nichts gemerkt.

"Jaaa. Also..." Er ließ resigniert die Schultern hängen. "Ich habe eine Gebärmutter. Ich kann schwanger werden. So. Jetzt weißt du, wieso ich Kondome brauche."

Kazus Mund öffnete sich. Schloss sich wieder. Seine Hand blieb aber auf Tatsuyas Bein liegen. Fuhr an diesem auf und ab.

"Wow", machte Kazu schließlich überwältigt. "Ich kann's immer noch schlecht fassen, aber...wenn das wirklich stimmt...oh Mann." Er legte seinen Arm nun um Tatsus Rücken, rückte näher an ihn heran und küsste seine Schulter. "Da wirst du nicht der Einzige sein, der sehr viel Sex brauchen wird..."

Es machte Kazuki an! Er war wirklich pervers.

"Aber ich bin deswegen jetzt kein Mädchen oder so", beeilte sich Tatsu zu erklären, erntete ein Kopfschütteln von Kazu, der sacht an seinem Hals saugte und Tatsuya ganz schwindelig werden ließ.

"Natürlich nicht. Du bist einfach etwas Besonderes. Warst du schon immer, aber jetzt umso mehr..."

"Dann...findest du es gut?"

Kazu hob den Blick. Seine Augen waren ganz dunkel.

"Gut? Untertreib' mal nicht, Tatsunyan."

Ganz kurz biss er sich auf die Unterlippe, dann schnappte er sich Tatsu und hob ihn hoch, verschleppte ihn in das Schlafzimmer.

"Wann denkst du denn, dass du..."

"Rollig", half Tatsu ihm schüchtern aus.

"Also, wann denkst du denn, dass du rollig wirst?"

"Frag' nicht..." Tatsu vergrub sein Gesicht in Kazus Halsbeuge. Etwas ging mit seinem Körper vor sich. Hitze breitete sich in ihm aus. Und da hinten...seine Unterwäsche fühlte sich nass an. Sein Loch zuckte gierig. "Vergiss bloß die Kondome nicht..."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Im Grunde greife ich hier Kazukis und Tatsuyas Fuckbuddy-Beziehung von It's Only Sex auf, dasselbe gilt auch für Terus Polybeziehung in You and me and the devil makes three. Man muss die Geschichten nicht kennen, wenn man mit den vollendeten Tatsachen zufrieden ist, aber man macht auch nichts falsch, wenn man sie kennt. ;) Komplett anzeigen

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