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Am Ende siegt die Liebe

von

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Was war passiert

Draußen schneite es während Shinichi in der Bibliothek am Schreibtisch saß und Hausaufgaben nachholte. Er war seit knapp vier Monaten zurück, Conan war komplett aus dem Leben verschwunden und konnte er seinen Abschluss nur noch rechtzeitig machen wenn er versäumte Arbeiten nachholte und in zwei Wochen dem Direktor vorlegte. Deshalb wendete er seinen Blick nicht vom Computer oder seinen Unterlagen ab, aus Angst sich zu schnell ablenken zu lassen und Ablenkung war das letzte das er gebrauchen konnte. Doch plötzlich klingelte es an seiner Haustüre und ein lauter Seufzer kam aus Shinichi’s Mund. Er stand genervt auf, ging zur Tür und als er sie öffnete stand da niemand anderes als Shiho.

„Was willst du?“, fragte er genervt und zog die Augenbrauen zusammen.

„Kein nettes ‚Hallo’ für eine Freundin?“

„Du bist nicht mehr meine Freundin.“

Der junge Kudo wendete sich ab und ging wieder zurück in die Bibliothek und hoffte einfach, wenn er sie ignorierte, würde sie schon wieder gehen. Doch da hatte er wohl vergessen welcher Dickkopf Shiho immer war. Schließlich kam sie herein und stand in der großen Eingangshalle als sie Shinichi in die Bibliothek folgte und genervt antwortete: „Jetzt passt es dir nicht mehr dass du Shinichi bist? Ich kann dich immerhin sofort wieder in Conan verwandeln, wenn dir das lieber wäre.“

„Das bringt doch nichts. Ran ist weg, weil du sie ins Zimmer gelassen hast und sie sehen musste wie Conan ‚stirbt’. Seither, als ich wieder zu mir kam, sind vier Monate vergangen und ich habe sie immer noch nicht gefunden.“

Wütend ging er eine kleine Treppen hoch zu den Bücherregalen während Shiho unten stehen blieb und ihre Arme vor der Brust verschränkte.

„Sie wollte unbedingt wissen was los war. Immerhin wurde Conan angeschossen, ins Krankenzimmer gebracht und man konnte hören wie der Arzt schrie, dass er mit der Herzdruckmassage beginnt. Plötzlich lief sie hinein, ich wollte sie zurück halten aber schaffte es nicht und als ich sie eingeholt hatte, sagte der Arzt den Todeszeitpunkt. Und wenn du schon sauer auf mich bist, was ist mit Ran’s Eltern?“

„Meinst du etwa ich hab mit ihnen noch Kontakt?“ ,antwortete Shinichi.

Da kam er langsam wieder herunter, mit 2 Büchern in der Hand als er stur an ihr vorbei und mit kühlem Ton sagte: „Du weißt wo die Tür ist. Ich hab‘ viel zu tun.“

Er setzte sich wieder an den Schreibtisch als Shiho einen Schritt auf ihn zu kam und genervt sagte: „Irgendwann wirst du es bereuen alle vergrault zu haben. Anstatt dass du gerade jetzt, wo Ran weg ist und du traurig bist, dich an deine Freunde hälst, schließt du dich ein und brichst jeglichen Kontakt ab. Eines Tages wirst du einsam und alleine aufwachen und es bereuen, aber wage es nicht dann angekrochen zu kommen und meine Freundschaft zu wollen.“

Wütend und mit stampfenden Schritten verließ die Rothaarige die Bibliothek und ging durch die Haustüre hinaus welche sie noch mit einem lauten Knall ins Schloss warf. Shinichi hatte ihr nachgesehen als er laut seufzte, sich im Stuhl nach hinten lehnte und leise zu sich sagte: „Über diese Entscheidung bin ich nicht sehr glücklich.“

Als er sich wieder nach vorne lehnte und weiter an den Aufgaben schrieb, konnte er sich nicht mehr gut konzentrieren als er seinen Blick aus dem Fenster wandte und sah wie der Schnee fiel. Ein sanftes Lächeln kam auf seine Lippen als er sich an die Vergangenheit erinnerte. Doch kurz darauf wurde er auch schon wieder traurig, da er nicht wusste ob diese Erinnerung für immer Vergangenheit bleiben wird.

Zur selben Zeit, am Stadtrand von Tokio in einem kleinen Krankenhaus saß ein Psychiater in einem bequemen Lehnstuhl, schrieb sich kurz ein paar Stichworte in sein schwarzes Notizbuch als er seinen Blick nach vorne wandte und fragte: „Wie geht es dir heute?“

Die Angesprochene stand vor dem großen vergitterten Fenster, sah in den Garten hinaus und wie sich alles mit weißen Schnee bedeckte als sie leise antwortete: „Keine Ahnung.“

„Das wundert mich aber. Immerhin hatten wir schon mehrere Sitzungen und es ging in kleinen Schritten nach vorne. Ist denn etwas vorgefallen, dass du einen Schritt zurück gemacht hast?“

Ein Seufzer kam aus der jungen Frau als sie ihren Blick vom Fenster abwandte und zum Arzt sah. Dieser war traurig und dennoch versuchte sie stark zu wirken und antwortete mit ruhiger Stimme: „Ich hatte letzte Nacht einen Traum, der mich sehr beschäftigt.“

„Willst du mir davon erzählen?“ ,fragte der Psychiater Dr. Araide.

Die Brünette ging vom Fenster weg, setzte sich dem Arzt gegenüber, als sie langsam zu sprechen begann: „Es war kalt, ich fühlte es und sah vom Boden hinauf als ich erkannte, dass ich in einem leeren weißen Raum stand. Eine Stimme rief meinen Namen und irgendwie war sie mir vertraut, also sah ich mich um. Da war eine Tür, sie war weiß und hatte keine Türschnalle. Langsam drückte ich sie auf und stand plötzlich im Krankenhaus.“

Sie versuchte weiterhin stark zu sein, seufzte kurz und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Dr. Araide lehnte sich etwas nach vorn und sagte mit ruhiger Stimme: „Sprich weiter Ran. Du kannst das.“

Ihr Blick wanderte wieder in seine braunen Augen und sie spürte wieder die Vertrautheit, welche sie schon sehr lange nicht mehr gespürt hatte.

„Da waren meine Eltern, Shiho und die Kinder, wie auch der Professor. Wieder hörte ich meinen Namen rufen als ich erkannte, dass es Conan’s Stimme war. Sofort lief ich los, auf die Stimme zu und plötzlich wurde ich am Arm gepackt und festgehalten. Ich sah zurück und sah Shiho. Sie grinste und sagte mit kalter Stimme ‚Lauf weiter und es wird dich alles kosten. Tu es endlich‘. Nachdem ich mich losgerissen hatte und wieder nach vorne sah, lag Conan vor mir auf der Trage. Blutüberströmt und seine Augen hatte er weit aufgerissen und er war eiskalt. Ich schloss meine Augen und als ich sie wieder öffnete war ich aufgewacht.“

„Was glaubst du, hatte dieser Traum zu bedeuten?“

„Es war die Erinnerung an Conan’s Tod. Aber Shiho war anders und sagte im Traum, dass es mich alles kosten wird und ich es endlich tun sollte. Als würde sie wollen, dass ich an seinem Tod zerbreche und hier lande.“

Eine Träne ran über ihre Wange als sich Ran durch die Haare und ihre Füße auf den Sessel hob. Dr. Araide erkannte ihre Haltung sofort und dass sie bestimmt einen Rückfall haben könnte, wenn er nicht etwas dagegen unternehmen würde. Aber was? In den letzten vier Monaten wollte sie niemanden von ihrer Familie oder Freunden sehen, sie lehnte jegliche Gruppentherapie ab. Schließlich stand er auf, legte sein Notizbuch beiseite und hockte sich vor sie hin als er mit ruhiger Stimme sagte: „Ran, ich möchte dir wirklich helfen und dass du wieder gesund wirst. Aber wir müssen mehr auf Shiho eingehen. Glaubst du etwa sie hatte etwas mit Conan’s Tod zu tun?“

„Nein. Shiho war zwar am Anfang etwas seltsam, aber sie hat sich geändert und mir geholfen.“

„Dir sagt doch der Ausdruck ‚Zwei Gesichter‘ etwas, oder? Vielleicht wollte dir der Traum das damit sagen.“

„Das Shiho zwei Gesichter hat? Aber das … das kann ich nicht glauben.“

„Kannst du nicht oder willst du nicht?“

Sofort stand sie auf, ebenso der Arzt als Ran wieder zum Fenster ging. Dr. Araide folgte ihr langsam und seufzte leise. Sie sah aus dem Fenster, sah dem Schnee beim fallen zu und strich sich eine Träne weg. „Als der Arzt sagte das die inneren Blutungen zu stark waren und danach gleich den Todeszeitpunkt, legte er sofort ein weißes Leintuch über seinen kleinen Körper. Trotzdem sah man auf der Bettmatratze sein Blut, seine kleine Hand, die etwas unter dem Leintuch heraus sah und jedes Mal bildete ich mir ein, dass sein Finger gezuckt hatte. Doch nichts tat sich. Ich hörte ein Schluchzen von der Krankenschwester und auch der Arzt war sehr mitgenommen und obwohl ich spürte, dass Tränen über meine Wangen rannen, kam kein Ton aus meinen Mund. Das nächste an das ich mich erinnere ist, dass ich selbst im Krankenhaus lag und ein paar Tage später hierher kam. Obwohl mir immer wieder gesagt wurde was passiert war, weiß ich es nicht mehr.“, Ran sah zum Arzt und kam einen Schritt auf ihn zu als sie weitersprach, „Warum bin ich hier?“

„Du hast versucht dich umzubringen. Die Ärzte wollten dich noch aufhalten, ebenso Shiho, aber du hattest etwas Blut verloren und nachdem die Ärzte dich verarzten konnten, hast du eine Woche im Koma gelegen. Nachdem du stabil genug warst kamst, du in die Anstalt für Suizid-Gefährdete.“

„Selbstmordversuch? Aber ich habe doch jahrelang meinem Vater bei den Mordfällen begleitet und konnte nie verstehen wie ein Mensch einen anderen umbringt, oder jemand sich selbst. Jetzt soll ich mir das angetan haben?“
 

„Niemand verurteilt dich. Du warst in Trauer, hattest eine Kurzschlussreaktion und jeder hat sich einfach nur Sorgen um dich gemacht. Inklusive mir.“

„Du?“, fragte Ran verwundert.

„Natürlich. Als es hieß, dass du hierher kommst, habe ich sofort darauf bestanden dich zu behandeln, denn ich wusste, dass du das nicht bewusst getan hast. Allerdings hatte ich auch gehofft, dass ich dich nicht vier Monate hierbehalten muss. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir schon sehr große Fortschritte gemacht haben und wenn du nur einmal zustimmen würdest, deine Familie zu empfangen würde dir das bestimmt gut tun.“

Ran kam auf Tomoaki zu, legte ihren Kopf gegen seine Brust und sagte leise: „Ich habe einfach Angst, dass sie mich verurteilen. Vor allem Shinichi.“

Langsam legte der Arzt seine Hände an ihre Schulter, drückte sie etwas von sich und sagte leise: „Momentan wollen dich deine Mutter und deine Freundin Shiho besuchen. Sie selbst haben nichts von Shinichi gehört in den letzten Monaten.“

„Und du glaubst es hilft?“

„Wenn du möchtest, bin ich die ganze Zeit dabei und helfe dir.“

„Danke. Könntest du denn noch etwas für mich tun?“

„Was denn?“

„Kannst du Shinichi herbitten? Ich weiß, dass er Selbstmörder verabscheut aber wenn ich ihm die Sache persönlich erklären könnte, würde er es vielleicht verstehen und wir könnten wieder Freunde sein.“

Dr. Araide atmete tief durch und ging vom Fenster weg. Die Brünette sah ihm verwundert nach und erkannte, dass er anscheinend etwas vor ihr verheimlichte.



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