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Umumbel

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Umumbel
 

Es war mal wieder einer von diesen Tagen, an dem es galt zum Einkaufen zu gehen, da der Kühlschrank wieder gähnende Leere aufwies. Nur, es gab ein Problem: Wer sollte gehen? Nun gut, eigentlich gab es ja schon eine Liste in der die Reihenfolge festgelegt war, doch die war schon seit einiger Zeit nicht mehr auffindbar. Also hieß es mal wieder: Schere, Stein. Papier. Das gute alte Losverfahren eben.

*** *** ***

„Nee, das könnt ihr knicken! Ich hab heute einen wichtigen Termin!“, plärrte Zell los. „Oh Mann! Wie oft willst du dich eigentlich noch drücken zum Einkaufen zu gehen?“, fragte Squall mit schiefgelegtem Kopf. „Ich drück mich ja gar nicht, aber...“ Weiter kam Zell nicht, denn er wurde unsanft von Seifer unterbrochen: „Du und dein aber! Du gehst jetzt und damit basta!“ „Na, gut.“, brummte Zell. „Wo ist die Einkaufsliste?“ „Hier.“ Vincent überreichte im die – sehr lange – Einkaufsliste. „Oh Mann! Das soll ich alles mitbringen?“, stöhnte er und ließ sich erst einmal auf einem der Küchenstühle nieder. „Stell dich nicht so an. Jeder muss mal ran. Auch du, Zell.“ Beschwichtigend legte Seifer ihm die Hand auf die Schulter. „Ok. Seifer. Ich gehe ja schon. Jedoch leihe ich mir deinen Wagen, ja. Tragen kann ich das alles nicht.“ „Schon gut.“, entgegnete der Angesprochene und übergab ihm die Autoschlüssel. „Aber...“ „Ja ja, ich weiß was du sagen willst. Ich soll vorsichtig fahren.“, antwortete Zell, stand auf, steckte die Einkaufsliste in seine hintere Hosentasche und wollte die Küche verlassen. Er wurde jedoch von Vincent aufgehalten. „Was ist denn noch?“, fragte Zell erstaunt. „Gib mir doch noch mal die Einkaufsliste.“, antwortete Vincent. „Häh? Wieso das denn?“ „Frag nicht so dumm. Gib sie mir einfach.“ „Ok.“ Zell holte die Einkaufsliste also wieder hervor und reichte sie Vincent. Dieser entfaltete sie, nahm einen Kugelschreiber zur Hand und notierte darauf noch etwas. „So.“, gab Vincent von sich. „DAS bringst du bitte auch noch mit.“ Vincent faltete die Liste wieder zusammen und somit wanderte sie zum zweiten Mal zu Zell. Dieser faltete die Liste erneut auf, um nachzusehen, was Vincent denn noch so dringend benötigte. Er las den Eintrag und stutze, fragte jedoch nicht weiter nach. „Ok.“, antwortete er nur und verließ nun endlich die Küche, um zum Einkaufen zu fahren.

*** *** ***

„Sag mal, Vincent, was hast du denn noch auf die Liste geschrieben? Wir hatten doch alles, was wir brauchen, schon draufstehen.“, fragte Squall neugierig. Vincent lächelte und meinte verschmitzt: „Tja, da müsst ihr euch schon überraschen lassen.“ „Ach, du hast was ausgeheckt. Stimmt’s?“, wollte Seifer wissen. „Ich sag nix.“, gab Vincent zurück. „Ihr werdet es herausbekommen, wenn Zell zurückkommt.“ »Bin ja mal gespannt, ob er DAS findet?«, dachte der Vampir so bei sich und verließ grinsend die Küche. Squall und Seifer blieben verdutzt zurück. Das hatten sie nun wirklich nicht von, dem sonst so kühlen und besonnenen, Vincent erwartet. Versuchte er doch glatt Zell reinzulegen. „Hihihi...“, kicherte Squall. „Was ist?“ Seifer schaute seinen Kumpel fragend an. „Ich weiß zwar nicht, was Vinni vorhat, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es heute noch sehr lustig werden könnte.“, meine Squall grinsend. „Hm.“ Seifer nickte. „Das denke ich auch. Der hat eh schon längst mal eine Abreibe nötig. Aber, nun komm, Squall, lass uns auf der Terrasse auf Zell warten.“ „Hm.“, nickte Squall und die beiden standen auf und machten sich in Richtung Terrasse davon.

*** *** ***

Währenddessen war Zell im Supermarkt damit beschäftigt all die Sachen in den Einkaufswagen zu verfrachten, die seine Freunde auf die Liste geschrieben hatten. „So, jetzt hab ich soweit alles. Bis auf Vincent seinen Extrawunsch. Nur weiß ich leider nicht, was das sein soll. Eine exotische Frucht vielleicht?“, murmelte er grübelnd vor sich hin. Zell ging hinüber zu dem Fruchtstand und suchte nach Vincents Frucht. Nur konnte er sie nirgends entdecken. „Hm... Was mag das nur sein?“, fragte er bei sich. „Ich frag mal den da drüben. Vielleicht kann der mir ja weiterhelfen.“ Gesagt, getan. Er ging zu dem braunhaarigen jungen Mann hinüber und fragte: „Entschuldigung?“ Der Mann hob den Kopf und sah ihn fragend an: „Ja, bitte.“ „Ähm... Könnten Sie mir evtl. sagen was eine Umumbel ist, und wo ich die finden kann?“ Empört über diese Frage baute sich der Mann vor Zell auf und brüllte: „Sehe ich etwa aus, wie einer dieser trotteligen Verkäufer, oder was? Wenn du was wissen willst, dann frag DIE da!“ Er deutete in Richtung einer jungen Verkäuferin, die vor Schreck ganz blass geworden war. „Was glaubst du eigentlich, wer ich bin?“, polterte der junge Mann weiter. „Weiß ich doch nicht.“, gab Zell cool zurück. „Der heilige Geist vielleicht?“ Daraufhin lief sein Gegenüber puterrot an, packte Zell am Kragen und antwortete mit bedrohlich leiser Stimme: „Nein! Der bin ich nicht. Ich bin der Chef der Kaiba Corporation und ich verbiete mir solche blöden Fragen, ja.“ „Schon gut, schon gut.“, antwortete Zell. „Würden Sie mich jetzt bitte wieder loslassen?“ Seto ließ Zell wieder los, drehte sich verärgert um und verließ den Supermarkt. »Was für ein blöder Kerl. Ich hab ihn freundlich gefragt, und der blökt mich so an.«, dachte Zell bei sich. »Und was eine Umumbel ist, weiß ich immer noch nicht. Ich frag mal die Verkäuferin da drüben.« Nachdem Seto ihm die erhoffte Antwort nicht geben konnte, versuchte er sein Glück eben erneut: „Entschuldigung?", setze Zell an. „Wissen Sie vielleicht was eine Umumbel ist, und wo ich die finden kann?“ „Umumbel?“ Ungläubig starrte die Verkäuferin ihn an. „Das habe ich noch nie gehört. Versuchen Sie es doch mal auf dem Wochenmarkt. Die haben doch immer alle Arten von ausgefallenen Früchten.“ „Gut. Danke für die Info. Dort werde ich es mal versuchen.“ Zell wandte sich wieder seinem Einkaufswagen zu und schob diesen zur Kasse.

*** *** ***

Währendessen: Vincent, Squall und Seifer saßen auf der Terrasse und warteten auf Zell. „Mensch Vinni, nun mach doch nicht so ein Geheimnis draus. Was hast du auf die Liste geschrieben?“, wollte Seifer nun endgültig wissen. „Genau. Verrate es uns doch bitte.“, nervte nun auch Squall. „Ok, ihr Nervensägen.“, gab Vincent nach. „Er soll für mich eine Umumbel holen.“ „Eine WAS bitte?“ Ungläubig guckten ihn seine beiden Freunde an. „Na, eine Umumbel.“, gab Vincent amüsiert zurück. »Das kann ja lustig werden.«, dachte er so bei sich. „Und, was ist das?“, wollte Seifer wissen. „Das weiß ich doch nicht.“, meinte Vincent breit grinsend. „Häh?“ Seifer und Squall verstanden nur noch Bahnhof und verstummten erst einmal für einige Sekunden. Squall fand als erster seine Sprache wieder: „Du schickst den armen Zell eine Umumbel holen und weißt noch nicht mal was...?“ Weiter kam er nicht. Er wurde von Seifer unterbrochen: „Ich glaube, ich weiß, was Vinni vorhat. Komm her, ich sag’s dir.“ Squall kam zu Seifer herüber. Dieser flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Hahaha... Na, auf DAS Gesicht bin ich ja mal gespannt. Und was Zell als Umumbel abstempelt, das möchte ich lieber jetzt gleich wissen, als später.“ Er fiel vor Lachen fast in den Pool. Seifer hielt ihn jedoch gerade noch fest: „Halt! Nicht in den Pool plumpsen.“ „Danke, Kumpel.“, entgegnete dieser immer noch lachend. „Aber, ich finde diese Sache einfach nur zu komisch.“ Vincent, der das alles nur still beobachtet hatte, mischte sich nun ein und meinte grinsend: „Na, ihr Checker. Habt ihr es endlich kapiert?“ „Ja, haben wir.“, kam es unisono zurück.

*** *** ***

In der Zwischenzeit hatte Zell sein Glück auf dem Wochenmarkt versucht. Doch auch dort hatte er seine Umumbel nicht gefunden. Er saß mittlerweile im Park am Brunnenrand und grübelte: »Hm... Was mag das nur für eine Frucht sein?« „Ach... Ich hab’s!“, rief er laut, stand auf und machte sich auf den Weg Richtung Schule, wo er Seifers Wagen geparkt hatte. Er stieg ein, und fuhr schnurstracks, und ohne auf die Verkehrszeichen zu achten, hinaus aufs Land. Vielleicht hatte er ja dort Glück.

In dem ländlichen Dorf angekommen parkte er das Auto vor der Kirche und stieg aus. Er lief zu einem Gemüsehändler hinüber und fragte erneut, ob dieser nicht wisse was eine Umumbel sei. Der ältere Herr blickte ihn im ersten Moment sehr fragend an und begann auf einmal schallend zu lachen. „Was lachen Sie jetzt?“, wollte Zell wissen. Der Mann blickte den blonden Jungen, der vor ihm stand, an und meinte grinsend: „Nun, mein Freund, ich denke, dass dir da jemand einen gewaltigen Bären aufgebunden hat. Es gibt gar keine Umumbel. Da wollte dich irgendwer ärgern.“ Zell überlegte kurz, als er das gehört hatte, verstand plötzlich was Sache war und dachte bei sich: »Vincent, das bekommst du zurück.« „Danke für die Erleuchtung.“, sagte Zell zu dem Gemüsehändler. „Nichts zu danken.“, meinte dieser lächelnd. „Ich hoffe, dir fällt irgendwas ein, was du demjenigen als Umumbel plausibel verkaufen kannst?“ „Und ob mir da was einfällt!“, entgegnete Zell entschlossen. „Und ich weiß auch schon was. Allerdings bräuchte ich dafür eine von den braunen Papiertüten, die Sie da liegen haben.“ „Aber bitte doch. Nimm dir eine.“, entgegnete der Gemüsehändler freundlich. „Danke.“, erwiderte Zell, nahm sich eine Tüte, drehte sich winkend um, verließ grinsend den Hof und machte sich auf die Suche nach einer Umumbel. Und er sollte auch recht schnell fündig werden. „Ach... DAS nehme ich und verkaufe Vincent das dann als Umumbel.“ Er bückte sich, hob etwas vom Boden auf und steckte es in die Papiertüte. „So, Vincent! Nicht mit mir! Hehehe... Auf dein saudummes Gesicht bin ich ja mal gespannt.“ Breit grinsend ging er zurück zu Seifers Wagen, stieg ein, und machte sich auf den Weg nach Hause.

*** *** ***

„Oh Mann, wann kommt Zell denn endlich? Ich halte die Spannung nicht mehr lange aus!“, stöhnte Squall. „Ich auch nicht.“, entgegnete Seifer. Nur Vincent sagte, wie immer, nichts dazu und las in aller Seelenruhe seinen Roman. Seifer bemerkte dies jedoch und meinte: „Sag mal Vincent: Wie kannst du nur so gelassen bleiben?“ „Ganz einfach: Wenn ich so einen Aufstand machen würde wie ihr, dann würde Zell sofort was merken. Und mein Streich wäre dahin. Also: Lasst euch gefälligst auch nix anmerken und versucht ruhig zu bleiben. Ok.“, antwortete Vincent seelenruhig. Kaum hatte Vincent seinen Satz vollendet hörten sie auch schon das Geräusch von Seifers Wagen. „Er kommt.“, bemerkte dieser trocken und tat so, als ob er von nix eine Ahnung hätte. Squall nickte nur, doch ihm fiel es wesentlich schwerer cool zu bleiben. So sehr freute er sich auf das dumme Gesicht von Zell. Vincent dagegen war die Ruhe selbst. Er spiegelte nach außen hin das Ich-bin-die-Ruhe-selbst-und-ich-hab-auch-nix-angestellt-Gefühl wieder.

*** *** ***

„Bin wieder da!“, erklang Zells fröhlich-laute Stimme quer durchs ganze Haus. „Was plärrst du denn so, Zell?“, fragte Seifer. „Wir haben dich auch so gehört. Mein alter Karren ist ja nicht gerade der Leiseste. Anschleichen ist also nicht.“ „Hm... Stimmt.“, gab Zell ihm Recht. „So, und weil du schon mal da bist kannst du mir ja auch gleich mal helfen die Einkäufe in die Küche zu tragen.“ „Aye aye, Sir.“, feixte Seifer, half ihm jedoch die vielen Tüten in die Küche zu tragen. „Und?“, ertönte eine Stimme von hinten. „Hast du alles bekommen?“ Es war Squall. „Ja, Partner.“, entgegnete Zell mit einem breiten, nicht Gutes verheißendem Grinsen. „Hab ich.“ „Na dann ist es ja gut. Aber erst so einen Aufstand machen.“ Das war Vincent, der nun ebenfalls den Weg in die Küche gefunden hatte. „Gut, dass du da bist, Vincent.“, meinte Zell. „Hier! Das wolltest du doch. Deine Umumbel.“ Er reichte Vincent die braune Papiertüte. „Häh?“ Vincent verstand nicht ganz. »Was hat er nur da rein?«, fragte er bei sich. »Na egal. Ich schaue einfach mal nach.« Gesagt, getan. Vincent öffnete vorsichtig die Tüte und fuhr erst einmal kräftig zurück. „Ih! Das stinkt! Was ist das?“ Vincent hielt sich die Nase zu und die Tüte so weit wie nur irgendwie möglich von sich weg. „Na, eine Umumbel, du Umumbel.“ grinste Zell. „Lass mich mal reingucken, Vinni.“ Squall nahm Vincent die Tüte mit der Umumbel aus der Hand und blickte hinein. Ihm erging es jedoch nicht anders als Vincent. Zuerst... Doch dann begann er schallend zu lachen: „Na, das ist doch mal wieder typisch für dich, Zell. Dich kann man einfach nicht ärgern. Du bist einfach zu schlagfertig. Armer Vinni. Dein Streich hat wohl nicht ganz geklappt, wie? Der Schuss ging nach hinten los.“ Jetzt war es auch mit Seifers Ich-weiß-von-nix-Getue vorbei. Seine Neugier hatte gesiegt. Er nahm Squall die Tüte ab und wagte ebenfalls einen Blick hinein: „Igitt! Zell! Was ist das denn?“ „Na, das hab ich doch schon gesagt: Eine Umumbel.“, entgegnete dieser immer noch grinsend. „Nee, mein Lieber, das ist ein...“, wollte Seifer das Geheimnis lüften, doch er wurde von Vincent aufgehalten. Die Tüte mit der Umumbel wurde ihm ebenfalls abgenommen. „So, für dieses stinkende Ding gibt es nur einen Ort, an den es hingehört.“ Vincent ging mit der Umumbeltüte in der Hand hinaus zu den Mülltonnen und meinte grinsend: „Tonne auf, Umumbel hinein und Tonne wieder zu.“ „Meine schöne Umumbel...“, grummelte Zell, der das alles mitangesehen hatte. „Ich hab mir so eine Mühe gegeben, um irgendwas zu finden, dass ich dir als Umumbel verkaufen kann und nun das!“ „Zell, du glaubst doch nicht allen ernstes, dass ich mir einen stinkenden, getrockneten Pferdeapfel in mein Zimmer stelle.“, entgegnete Vincent, mit dessen Beherrschung es nun auch endgültig vorbei war, lachend. Darauf wusste Zell nichts zu erwiedern. Er grinste Vincent vorerst nur frech an, doch dann meinte er: „Mach so was ja nicht noch mal. Denn das nächste Mal bring ich dir noch was viel Schlimmeres mit.“ „Ja ja...“, entgegnete Vincent nur lachend. „...eine Arambel...“ „Wage es, und du bist tot!“ Zell drohte Vincent mit der Faust. „Schade.“, meinte dieser nur lachend. „Ich würde nur zu gerne wissen, was du dir dann wieder einfallen lässt.“ Dieser Ausspruch hatte einen Lachanfall von Seifer und Squall und eine Verfolgungsjagd zwischen Vincent und Zell zur Folge.

*** *** ***

Tja, nur leider brachte die Sache mit der Umumbel für Zell auch einigen Ärger mit sich, denn er hatte bei der Raserei ins Dorf einen Strafzettel kassiert, den Seifer bezahlen musste – war ja schließlich sein Wagen. Und der Gestank, den die Umumbel in Seifers alter Kiste hinterlassen hatte, war auch nicht so ganz einfach wieder herauszubekommen. Jedoch hatte diese ganze Sache für Zell auch was Gutes für sich: Er musste nie wieder zum Einkaufen fahren.

*** *** ***

Ende

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Wenn ihr jetzt wissen wollt, was eine Arambel ist habt ihr leider Pech gehabt. Diese Geschichte ist ein Oneshot und wird auch einer bleiben. Denkt Euch selber was aus.^^



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