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Der Wächter

von

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Kampf der Magie

Jake

Einen Herzschlag lang glaubte Jake Isaak wäre tot, doch dann bemerkte er seinen Irrtum. Sein Geliebter lebte, aber er war nicht mehr in der Nähe. Der Angriff hatte ihn weit weg geschleudert. Isaak war verletzt, das konnte Jake spüren, aber er lebte.

Ein schrilles Lachen erklang, das Jake die Haare zu Berge stehen ließ. Er wandte sich der Person zu und erschrak. Vor ihm stand eine Frau. Nach allem was er wusste, konnte es sich hierbei um keine andere als Morgan le Fay handeln. Diesmal in Fleisch und Blut. Kein Schatten wie beim letzten Mal.

Ihre langen schwarzen Haare wogten bei ihrem Lachen hin und her. Siegesgewissheit lag in ihrem zeitlosen, marmornen Gesicht, wobei ihre blauen Augen kalt und erbarmungslos auf ihn gerichtet waren. Heute trug sie ein altertümliches, weinrotes Abendkleid, dessen Rüschensaum über den Boden schleifte.

Jake ballte die Hände zu Fäusten. Er würde nicht kampflos untergehen. Neben ihm knurrte Sam, auch er machte sich bereit, um den Feind anzugreifen.

In diesem Augenblick schnippte Morgana mit den Fingern. Sein ganzer Körper versteifte sich. Kein einziger Muskel wollte Jake noch gehorchen. Während er in Menschengestalt angreifen wollte, steckte Sam mitten in der Verwandlung fest. Weder Mensch noch Wolf, war Sam zu einer fleischigen Masse erstarrt. Ein hilfloses Winseln ging von dem deformierten Körper aus.

Morgan le Fay sah Jake direkt in die Augen, während sie langsam auf ihn zukam und vor ihm stehen blieb. “Dein Leben zu nehmen wäre so einfach.”

Jake konnte spüren, wie sie mit einem Fingernagel seinen Hals entlangfuhr, als ob sie ihm die Kehle aufschneiden wollte.

“Doch wäre dies zu einfach. Der Wächter, mein ewiger Feind, soll leiden, wie ich es einst tat. Sei dankbar. Ich gewähre dir, einen letzten Zweck zu erfüllen, bevor du ins Nichts gehen wirst.”

Erneut schnippte sie mit den Fingern.

Dunkelheit hüllte Jake ein. Als er wieder etwas sehen konnte strauchelte er und fiel zu Boden. Alles drehte sich in seinem Kopf. Auch wenn es ihm gerade nicht viel half, so war er von dem Bann erlöst. Er konnte sich bewegen, aber mehr als seinen Mageninhalt auszuspucken blieb ihm nicht.

Was immer diese verdammte Magierin mit ihm gemacht hatte, er war ihr vollkommen wehrlos ausgeliefert.

“Morgan le Fay, lass ab von deinem Weg. Du wirst diese Welt zugrunde richten.” Während diese Worte in seine Ohren drangen, sprach Isaak gleichzeitig mental zu ihm: “Wie geht es dir? Hat sie dich verletzt?”

“Geht so”, murrte Jake in ihre Verbindung hinein. Der Kampf war noch nicht zu Ende und er würde nicht tatenlos am Boden liegen.

Mit aller Gewalt unterdrückte er den Würgereiz. Dann hob er den Kopf und sah sich um. Sie befanden sich irgendwo außerhalb seines Reviers, so viel war ihm klar. Wo genau, das konnte er nicht sagen. Die Bäume um ihn her kamen ihm nicht bekannt vor. Müsste er raten, so würde er sagen, sie waren irgendwo in Kanada oder Alaska. Die schneebedeckten Nadelbäume und die weiße Umgebung würden jedenfalls passen.

Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung, mitten im Nirgendwo. Weit und breit war weder ein Licht oder sonst ein Zeichen der Zivilisation zu erkennen.

Keine drei Meter entfernt von ihm lag Isaak am Boden. Seine Glieder waren entsetzlich verrenkt und er konnte sich offenbar nicht bewegen. Aus mehreren kleinen Wunden tropfte sein Blut zu Boden.

Bei diesem Anblick drehte sich Jake erneut der Magen um. Schnell ermahnte er sich zur Ruhe. Isaak war ein Wächter, ein mächtiges magisches Wesen. Durch ihre Verbindung wusste er, dass er seinen Magie fast vollständig aufgebraucht hatte, deshalb konnte er sich nicht bewegen. Die kleinen Schnittwunden waren nicht lebensbedrohlich, also kein Grund den Kopf zu verlieren.

Vor ihnen erschien Morgana, mitten auf der Lichtung. Siegessicher grinste sie, während sie seinen Liebsten mit einem verächtlichen Blick musterte.

“Viele Jahre habe ich mich nach meinem Sieg verzehrt. Nun ist die Rache mein. Diese Welt wird mir gehören. Sie alle werden mir huldigen. Mir, der größten und einzig wahren Zauberin aller Zeiten.”

“Wofür willst du Rache üben?”, fragte Isaak. “Ich habe dir nie ein Leid zugefügt.”

“Du wagst es mich zu belügen?” Aufgebracht stampfte Morgana mit einem Fuß auf den Boden. “Ich kenne die Wahrheit. Du hast mich hintergangen.”

Jake spannt die Muskeln an. Diese durchgedrehte Magiern beachtete ihn nicht. Sie war ganz und gar auf Isaak fixiert. Das war seine Chance.

Langsam stand er auf. Er würde diesem Spuk nun ein Ende bereiten, ihr das Herz rausreißen. Sie musste sterben. Nur so konnte er die Welt retten.

Vorsichtig setzte er einen Fuß auf Morgana zu. Weiter kam er nicht. Ohne hinzusehen schnippte sie mit den Fingern. Abermals erstarrte Jake zur Salzsäule, gefangen in seinem eigenen Körper.

“Welch Torheit”, schnaubte Morgan le Fay. “Niemand kann es mit mir aufnehmen. Die Rache ist mein.”

Die Stimme seines Freundes drang in seine Ohren: “Morgana, bitte. Komm zur Vernunft. Ich habe dich nie hintergangen. Unsere Wege hatten sich nie gekreuzt.”

Ob das funktionieren würde? Aus Isaaks Gedanken wusste Jake, dass sein Freund versuchte eine diplomatische Lösung zu finden. Jake glaubte nicht daran. Diese Frau war irre. Mit solchen Leuten konnte man nicht reden. Doch waren ihm die Hände gebunden. Unfähig etwas zu unternehmen, hörte er sich den verbalen Schlagabtausch an.

Morgan le Fay rümpfte die Nase und konterte: “Du hast uns beobachtet.”

“Ja, das stimmt.”

“Uns studiert.”

“Auch das entspricht der Wahrheit.”

“Du hast meinen Schüler verdorben. Ihn als Waffe gegen mich eingesetzt.”

“Was? Nein. Das stimmt nicht. Ich …”

Sie hob einen Finger und zeigte damit auf Isaak. Noch ehe er seinen Satz beenden konnte, schoss sie einen Schattenstrahl ab. Diesmal zeigte ihre Magie Wirkung. Ein klaffendes, qualmendes Loch prangte auf Isaaks Brust.

“Für all deine Schandtaten werde ich dich zur Rechenschaft ziehen.”

Ihr boshaftes Lachen riss Jake aus seinem Schock. Sie hatte Isaak verletzt, ihm eine schwere Wunde zugefügt. Verzweifelt kämpfte Jake gegen ihre Magie an und scheiterte. Er konnte nicht einmal den kleinen Finger bewegen.

Sein Freund hatte nicht einmal gezuckt als der Schattenstrahl ihn verwundete. Konnte es gar nicht. Sie beide waren außer Gefecht gesetzt. Somit blieb ihnen nur noch, ihre Trumpfkarte zu spielen.

Mental griff Jake nach seinem Liebsten und drang in dessen Verstand ein. “Lass es uns tun. Es muss sein.”

Isaak seufzte: “Es gefällt mir zwar nicht, aber wir haben wohl keine andere Wahl mehr.”

“Euer Ende naht.”

Erschreckt wandten sich Jake und Isaak synchron um. Dort stand Morgana. Aber, wie konnte das sein? Das hier war die Gedankenwelt seines Liebsten. Wie hatte sie es geschafft hier einzudringen?

Als hätte sie seine stummen Fragen gehört, antwortete sie: “Diese Macht ist nicht den Wächtern vorbehalten. Auch ich vermag dieses Kunststück zu vollbringen.”

“Du vermagst in meinen Verstand zu gelangen”, offenbar ließ sich Isaak von ihrer altbackenen Sprechweise anstecken, “doch schaden kannst du uns hier nicht. Dies ist mein Reich, in dem ich der Herrscher bin.”

Die Magierin zuckte gelangweilt mit den Schultern und sah sich um. “Das mag zutreffen, jedoch ist dein Leib meiner Gnade ausgesetzt.”

Ein zweiter Schattenstrahl traf Isaak in der Realität, wodurch er in der Gedankenwelt gequält zusammenzuckte.

Schnell trat Jake zwischen die beiden, um seinen Partner abzuschirmen. Ein irrwitziges Unterfangen. Sie waren alle drei in Isaaks Verstand. Hier konnte Jake sich zwar frei bewegen, aber seinen Liebsten nicht vor ihrer Magie schützen. Das war doch zum Verrückt werden. Nicht einmal diese letzte Zuflucht war ihnen geblieben.

“Die Ära der Wächter neigt sich dem Ende.” Mit ihren kalten Augen fixierte sie Isaak. “Durch meine Gnade wird die Welt erblühen.”

In der Realität hob Morgana beide Hände. Eine Schattenkugel manifestierte sich. Nicht einmal Isaak würde diese Magie überleben können.

“Warte”, rief sein Freund und drängte sich an Jake vorbei. “Lass mich erklären.”

Morgana schürzte die Lippen, schoss aber ihren Zauber nicht ab. “Sprich mit Bedacht, es werden deine letzten Worte sein.”

“Du bist in meinem Kopf. Ich kann die Wahrheit vor dir nicht verbergen. Ich habe Merlin weder beeinflusst noch mit ihm gesprochen. Warum auch immer du das glaubst, es stimmt nicht.”

Während Isaak redete, runzelte Morgan le Fay die Stirn. Einen Augenblick schien sie verunsichert zu sein, dann wurde ihr Blick erneut eisig.

“Lügen. Alles Lügen. Du warst es. Ich weiß, dass du es warst. Merlin war mein treuer Schüler. Doch du hast ihn verdorben, ihm die Gier eingepflanzt.”

Jake schüttelte den Kopf. Wie oft wollte sein Freund es noch auf die nette Tour versuchen? Nach allem, was diese Frau bereits angerichtete hatte, sah er keinen anderen Ausweg als einen Kampf auf Leben und Tod.

“Denk nach Morgana. Ich bin ein Wächter. Warum also hätte ich das tun sollen? Weder du noch er stellten damals eine Bedrohung für das Leben dar. Ganz im Gegenteil. Ihr beide habt die Balance gehalten. Du warst die erste menschliche Magierin, die nicht nach Macht um der Macht willen strebte. Ich mochte dich sogar. Wäre Merlin damals nicht auf die schiefe Bahn geraten, hätten wir Freunde werden können. Ich wollte mich dir offenbaren, mich mit dir verbünden.”

Isaak breitet einladend die Arme aus. “Es ist noch nicht zu spät. Lass ab von deiner Rache. Es gab nie einen Grund dafür. Werde wieder zu der Frau, die du einst warst. Du hast ein gutes Herz. Trübe es nicht länger mit deinen Taten.”

Spöttisch verzog sie den Mund zu einem schmalen Grinsen. “Ich bin nicht mehr die, die ich einst war. ER hat mir die Augen geöffnet und die Wahrheit gezeigt. Erspare mir deine närrischen Täuschungen. Lebe wohl Wächter!”

ER? Wer war ER? Mit seinen echten Augen sah Jake, wie Morgana mit der Schattenkugel auf seinen Freund zielte.

“Jake, jetzt”, rief Isaak. Sie wandten sich einander zu und pressten ihre Seelenkörper aneinander. Schnell fanden sie die Stelle an der die Barriere beschädigt war. Sie zwangen ihre Astralkörper durch den Spalt und berührten sich.

Augenblicklich wurden sie auseinandergerissen und Jake spürte, wie eine gewaltige Kraft gegen ihre Verbindung ankämpfte. Was immer diese Macht war, sie war bedeutend stärker als beim letzten Mal. Fast hätte Jake die Kontrolle verloren, aber er riss sich zusammen. Sie hatten nur diese eine Chance. Sollte er versagen wäre das ihr Ende, sowie auch das der gesamten Welt.

Morgana war verschwunden. Durch die freigesetzte Energie war sie aus Isaaks Verstand herausgeworfen worden. Doch das kümmerte Jake nicht wirklich. Wie in Zeitlupe, ohne den Eindringling lief die Zeit nun wieder langsamer in der Gedankenwelt, sah Jake die Schattenkugel auf Isaak zufliegen.

“Geht es dir gut?”, fragte sein Freund besorgt.

Unwisch knirschte Jake zurück: “Mach hinne. Die Verbindung aufrecht zu erhalten ist echt anstrengend. Ich weiß nicht, wie lange ich das schaffe.”

Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden streckte Isaak die Hände aus und saugte die freigesetzte Energie in sich auf. Anschließend wechselte er in die Realität.

Jake konnte nur zusehen. All seine Konzentration war darauf fokussiert ihre Verbindung aufrecht zu erhalten. Es war sehr seltsam, so stark mit seinem Freund vereint zu sein. Er wusste nicht, wo sein Geist endete und wo Isaaks anfing. Ihre Gedanken waren in diesem Zustand enger verwoben als bisher, ein Umstand, der ihm jetzt erst auffiel. Teils nahm Jake die Welt mit seinen, teils mit Isaaks Sinnen war.

Noch bevor die Schattenkugel Isaak erreichen konnte, streckte er beide Hände aus und fing sie ab. Einen Moment zitterte die Kugel wütend, dann schleuderte er sie in hohem Bogen weg.

Etwas mehr als fünfhundert Meter entfernt traf die Kugel auf einen Baumstamm und dehnte sich explosionsartig aus. Als die Ausdehnung sie umschlang, wurde die Welt in Dunkelheit gehüllt.

In Isaaks Kopf hielt Jake noch immer die Verbindung aufrecht, während dieser das eigenartige Gefühl hatte, getragen zu werden. Der Geruch seines Geliebten drang ihm in die Nase und er begriff, dass sein Freund ihn in der Realität in seinen Armen hielt.

Oh, wie peinlich war das denn bitte. Ein Glück, dass ihn in dieser Finsternis niemand sehen konnte.

Mit einem Schlag kehrte die Welt zurück. Jake sah sich selbst durch Isaaks Augen ins Gesicht. Nur zu gut konnte er seine eigenen geröteten Wangen erkennen. Das wurde ja immer besser.

“Bleib ruhig”, mahnte Isaak mental. “Es ist noch nicht vorbei.”

Schnell besann sich Jake auf seine Aufgabe, während er versuchte, alles andere auszublenden.

Alles was die Finsternis berührt hatte, war ausgelöscht worden. Sie schwebten etwa zwei Meilen weit oben in der Luft. Unter ihnen befand sich ein halbkugelförmiges Loch. Es schien so, als ob jemand mit einem mega großen Löffel einfach ein Stück der Umgebung entfernt hätte.

Von Morgan le Fay fehlte jedoch jede Spur. Wo war sie nur hin?

“Sie ist noch hier, da bin ich mir sicher. Offenbar benutzt sie einen Tarnzauber”, überlegte Isaak mental. “Jake, schaffst du es auf meinen Rücken zu klettern und dich festzuhalten? Ich werde meine Hände für den Kampf benötigen.”

Unwillig brummte Jake zurück: “Muss das sein? Kannst du mich nicht absetzen?”

“Es tut mir Leid. Das wird ein Kampf der Magie. Wenn ich dich absetze, kann ich nicht frei agieren, weil sie dich ins Visier nehmen könnte.”

“Wenns denn sein muss, bitte.” Leise vor sich hin grummelnd kletterte Jake seinem Freund auf den Rücken. Das war gar nicht so einfach. Er musste höllisch aufpassen, ihre Verbindung dabei nicht versehentlich zu trennen. Mit Isaaks Hilfe gelang es ihm schlußendlich. Ohne große Umschweife klammerte er sich mit aller Gewalt fest. Dabei musste er kaum nachdenken. Ein Blick nach unten und sein Körper machte den Rest allein. Wie er es hasste, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben. Das würde ihm Morgan le Fay büßen. Mit all seiner Willensstärke fokussierte er sich auf ihre mentale Verbindung. Somit ermöglichte er es seinem Freund, weitere geistige Kapazitäten frei zu räumen. Das war sein Beitrag zu dem Kampf, mehr konnte er nicht tun.

Kaum hatte Isaak die Hände frei, musste er schon einem Schattenstrahl ausweichen. Allein das Schweben kostete unglaublich viel Magie, den Angriff zu blocken kam daher nicht in Frage. Auch wenn die Reserven seines Liebsten aufgefüllt waren, konnte Jake spüren, wie es immer anstrengender wurde ihre Verbindung zu halten.

Als Nächstes kamen mehrere Feuerbälle aus unterschiedlichen Richtungen angeflogen. Isaak grinste fies und bemächtigte sich dieser Magie. Mit seinem Wissen war es ihm ein Leichtes die Kontrolle über diese Zauber zu übernehmen. Anschließend schickte er sie dorthin zurück, wo sie herkamen und ließ sie explodieren, bevor Morgana die Chance hatte, seinen Trick zu kopieren. Leider konnten sie damit ihre Gegnerin nicht aus dem Versteck locken.

Mit dem “wahren Blick” suchte Isaak die Umgebung ab. Er achtete dabei auf jede Kleinigkeit. Es musste einfach einen Hinweis geben. Irgendetwas. Da, ein kleiner Luftwirbel.

Augenblicklich fokussierte Isaak all seine Konzentration auf diesen Punkt und fand den leichten Schimmer einer magischen Barriere.

“Gefunden, Bitch”, knurrte Jake mental. Ach wie gerne würde er sie in die Fänge bekommen.

Isaak ignorierte seinen Ausruf und hob eine Hand. Im Gegensatz zu Morgan le Fay, die planlos mit Zaubern um sich warf, würde er mit einem gezielten Angriff mehr ausrichten. Wenn einem eh nur wenig Magie zur Verfügung stand, dann überlegte man genau, wie man diese am effektivsten einsetzen konnte.

Fasziniert sah Jake dabei zu, wie sein Geliebter die Gesetze der Physik im Zielbereich umkehrte. So ganz verstand er es nicht. Irgendwas von wegen entgegengesetzte Schwerkraft oder so. Das Resultat war jedoch, dass Morgana einen Schrei von sich gab und in die Tiefe stürzte.

Isaak setzte ihr nach. Sie konnten ihren Feind zwar immer noch nicht sehen, aber der kleine Krater ihres Einschlags zeigte ihre Position auch so an.

Noch bevor sich der Staub gelegt hatte, unterwarf Isaak den Krater einem weiteren Zauber. Er entfernte jedes Luftmolekül aus dem Bereich.

Seinen Freund derart in Aktion zu erleben war beeindruckend und beängstigend zugleich. Das Geschick und die Präzision, mit der Isaak seine Zauber als Waffe einsetzte, zeigte Jake wie viel Lebens- und Kampferfahrung dieser hatte. Da konnte er nicht einmal annähernd mithalten.

Langsam lichtete sich der Staub. Mit den Händen an der Kehle und um Luft ringend, die es nicht mehr gab, kam eine sich am Boden windende Morgan le Fay zum Vorschein.

“Das wars, Miststück”, jubelte Jake ausgelassen. Plötzlich war die Magiern verschwunden. Verdammt noch eins. Sie hatte sich wohl mit einem Teleport in Sicherheit gebracht.

“Stirb!”, erklang ihr Aufschrei hinter ihnen.

So schnell Isaak konnte, wirbelte er um die eigene Achse. Gleichzeitig mobilisierte er all seine Magie. Der Zeitpunkt der Entscheidung war gekommen. Während Morgana einen gewaltigen Schattenstrahl abschoss, konterte Isaak mit einem ebenso starken Lichtstrahl.

Die Zauber trafen sich in der Mitte und bildeten dort eine stetig wachsende Kugel wilder Magie. Diese ungezügelte Energie beunruhigte Isaak mehr als alles andere bisher. Wenn sie das nicht schnell beendeten, würde es eine gewaltige Katastrophe geben.

Jake konnte nur den Kopf schütteln. War doch etwas dran an den ganzen Geschichten und Filmen. Lief es wirklich auf diesen Punkt hinaus: Der ultimative Kampf. Gut gegen Böse. Licht gegen Schatten.

Keiner der Zauber schaffte es den anderen zu brechen, somit sammelte sich immer mehr wilde Magie.

“Morgana, das muss enden”, schrie Isaak ihr zu. “Die Magie wird außer Kontrolle geraten. Das darf nicht geschehen.”

Wie konnte sein Freund nach allem, was geschehen war, immer noch an ihrem gesunden Menschenverstand appellieren. Bei Morgana war Hopfen und Malz verloren.

Wie zur Bestätigung seiner Gedanken brüllte die Magierin zurück: “Es endet mit deinem Tod. Stirb endlich.”

Nach diesen Worten zuckte die magische Kugel und dehnte sich explosionsartig aus. Sie verschluckte Jake und Isaak, ebenso wie auch Morgan le Fay.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tomasu
2022-01-30T17:41:56+00:00 30.01.2022 18:41
Oh mein Gott ist das Kapitel ist so, so umwerfend. und das gefällt mir bei dieser Story. Jeder Abschnitte ist großartig und man will nur weiter lesen.

Jetzt Frage ich mich aber wer Morgan verleitet hat. ER muss ja eine Böser Bube sein und wer weiß wer ER ist. vielleicht einer von den Alten Wächtern, der außgestoßen wurde und deshalb noch lebt., weil sein "Wächter"Sein auf einen anderen wächter übergegangen ist und er nur ein 2Mensch"mit wissen. Oder ein Angehöriger mit Wissen der die Magie der Wächter anzapft.

OK ich will es wissen und hoffe das ich jetzt enslich wieder zu mehr Freier Zeit komme das ich mein Leben außerhalb des Jobs und meines Bekloppen Chef´s leben kann.

Grüße TK
Antwort von:  Drachenlords
06.02.2022 10:13
Wer ER ist, das erfährst du erst später. Das ist eine Vorbereitung, auf Band 2 oder 3 sogar ^^

Lass dich nicht stressen.

MFG
Drachenlords


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