Zum Inhalt der Seite

Der Wächter

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vampirparty

Je näher sie dem Haus der Calls kamen, desto nervöser wurden beide Wölfe. Embry hatte leichte Panik vor dem, was auf sie zukam und Kamden spiegelte ihn in seinen Gefühlen. Zudem fühlte sich Kamden unwohl dabei mit der Mutter seines Kleinen zu reden. Was sollte er sagen? Wie sollte er sich verhalten? Wie konnte er Embry stolz machen? Auf keinen Fall wollte er die Gunst dieser Frau verlieren. Er spürte, wie sehr Embry an Tiffany hing. Das konnte er so gut verstehen. Auch seine Mutter hatte ihn allein großgezogen und sie war lange Zeit seine ganze Familie.

„Hm“, brummte Embry auf einmal und drehte sich im Sitz zu ihm um. „Ist das wahr?“

Kamden wusste, dass diese Frage auf seine Gedanken abzielte und sagte: „Ja.“

Bevor sein Kleiner weiter nachfragen konnte, mischte sich Tiffany ein und fragte selbst: „Ist was wahr? Hat Kamden etwas gesagt? Ich habe nichts gehört?“

Ihr Sohn blinzelte und sah zu seiner Mutter. Dann erklärte er: „Nein, er hat nichts gesagt. Er hat aber was gedacht. Wir Wölfe sind geistig miteinander verbunden. Wir können die Gedanken der anderen hören.“

„Ach so. Ich dachte schon, er hätte was gesagt und du hättest es mit deinem besseren Gehör mitbekommen“, sagte sie. „Moment, WAS?“, schrie sie fast schon und verriss das Lenkrad. Sofort reagierte Embry und griff ein. Mit eiserner Kraft zwang er das Auto wieder in die Spur zurück und verhinderte so, dass sie näherer Bekanntschaft mit einem Baum am Straßenrand machten.

„Alles ok bei dir?“, fragte er schnell und blickte besorgt zu seiner Mutter.

Etwas neben sich stehend vergegenwärtigte sie, wo sie sich befanden und sah wieder nach vorne. „Wie hast du das gemacht?“

„Gute Reflexe sind ebenfalls ein Teil von uns, Ma´am“, flötete Kamen von der Rückbank. Er hatte sich bereits auf das Schlimmste vorbereitet und abgeschnallt. Den Sicherheitsgurt hatten die Wölf nur angelegt, um die Frau nicht zu beunruhigen. Nun aber ließ er das Ding wo es hingehörte, in der Bordwand.

Unsicher mahlte er mit den Zähnen. Wenn es zu einem Unfall gekommen wäre: Wen hätte er retten sollen. Embry oder dessen Mom? Sein Freund war noch verletzt, würde ihm aber bestimmt den Arsch aufreißen, wenn er ihn beschützt hätte. Andererseits war es sein Kleiner. Er konnte einfach nicht anders und musste ihn vor sämtlichen Schaden bewahren.

Scharf fuhr Embry ihn mental an und knurrte: „Natürlich meine Mutter, du Esel. Ich bin ein Wolf, wie du. Zudem halt die Klappe. Du verwirrst sie. Warte bis wir aus dem Auto raus sind. Dann kannst du immer noch schleimen.“

Schuldbewusst schlug der Größere den Blick nieder.

„Ach, du weißt, wie es gemeint war“, versuchte der Schwarzhaarige seine Gedanken zu entschärfen.

Mit einem Welpenblick sah sein Freund auf und Embry schmolz dahin. Dann grinste dieser auf einmal und er verstand, dass Kamden ihm nur etwas vorgespielt hatte.

Embry holte Luft, um ihm eine Standpauke zu halten, da fragte seine Mutter: „Redet ihr schon wieder gedanklich?“

Ertappt setzte sich ihr Sohn wieder richtig hin und sagte schnell: „Nein.“

„Hm…“, Tiffany warf dem Mann neben ihr einen prüfenden Blick zu. „Lügner“, sagte sie als ihr die verräterischen Zeichen in seinem Gesicht auffielen. Embry wurde rot und erwiderte nichts mehr.

Tiffany straffte ihre Schultern, atmete ein paar Mal tief durch und lenkte das Auto wieder sicher über die Straße. Dann waren sie auch schon zu Hause und parkten gekonnt neben dem kleinen Haus. Wenig später saßen sie am Tisch der winzigen Küche. Embry hatte sich einen weiteren Stuhl aus dem Wohnzimmer geholt, denn mehr als zwei gab es normalerweise in dem Raum nicht.

Schweigen breitete sich aus und alle drei warteten darauf, dass der andere anfing. Interessiert sah sich Kamden um. Der Raum war zwar klein, aber gemütlich.

Tiffany, die seinen Blick falsch interpretierte, schürzte die Lippen.

Schnell sprang Embry ein und sagte: „Kamden hat mir im Auto gesagt, dass auch er ohne Vater aufgewachsen ist.“

„Tatsächlich?“, fragte die Frau und musterte den jungen Mann vor sich.

„Ja, Ma´am. Meinen Vater habe ich erst gestern kennengelernt und meine Mutter hatte nie einen Freund gehabt.“ Er richtete seinen Blick auf sie und fügte hinzu: „Sie haben eine sehr schöne Wohnung, Ma´am.“

Tiffany runzelte die Stirn und ihr Sohn sagte beschwichtigend: „Er meint es wirklich so. Ich kann seine Gefühle wahrnehmen.“

„Oh“, sagte die Frau und wurde leicht rot. „Wenn das so ist, dann danke ich dir.“ Sie machte eine Geste, die das Haus einbezog und setze nach: „Es ist zwar klein aber unser. Bestimmt nicht zu vergleichen mit eurem Haus.“

„Nein, Ma´am. Wir haben kein Haus oder eine Wohnung. Wir wohnen zur Miete. Mutter hatte nie viel Geld und als Alleinerziehende ist es schwer nebenher noch Geld zu verdienen“, gestand Kamden. Er hatte sich zu der Wahrheit entschieden. Alles andere würde später nur Ärger geben. Auch, wenn er einen guten Eindruck machen wollte, so konnte er sich doch nicht mit fremden Federn schmücken.

„Oh“, Tiffany nickte. „Ihr hattet es wohl auch schwer.“

„Ja, Ma´am“, bestätigte Kamden und knetete unter dem Tisch nervös seine Hände. „Ich habe es meiner Mutter aber auch nicht leicht gemacht.“ Mental drückte Embry seinen Geliebten und schenkte ihm ein liebevolles aber schuld volles Lächeln. „Ich war auch nicht gerade ein Vorzeigesohn”, dachte er.

Die Frau runzelte die Stirn und fragte: „Billy hat euch nicht geholfen?“

„Meine Mutter hatte mir lange Zeit nicht verraten, wer mein Vater ist. Billy hat sich auch nie bei uns blicken lassen. Mittlerweile weiß ich, dass er gar nichts von mir wusste. Billy war verheiratet und Mom wollte nicht, dass seine Ehe darunter leidet. Hätte ich mich nicht in einen Wolf verwandelt, hätte sie mir wohl nie gesagt, wer mein Vater ist.“

„Das verstehe ich nicht“, meinte Embry. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“

Kamden hob den Blick und sah seinem Kleinen in die Augen: „Meine Mutter war vor zwanzig Jahren Teil eines Fernsehteams. Die Moderatoren wollten eine Dokumentation über die Stämme in dieser Region drehen. Es ging um die Legenden und Sitten der Ureinwohner. So lernte meine Mutter Billy kennen. Er sollte als Geschichtenerzähler auftreten.

Kurz nach dem Beginn der Dreharbeiten wurde alles abgeblasen. Und nun ja. Meine Mutter verlor ihren Job und ging in eine Bar, dort traf sie erneut auf Billy. Dieser hatte einen Streit mit seiner Frau und versuchte seine Sorgen in Alkohol zu ertränken. Die beiden kamen sich näher und landeten schließlich im Bett.

Meine Mutter hat mir erzählt, dass es Billy am nächsten Morgen sehr leidgetan hat. Er sagte, er liebe seine Familie und dass es ein gewaltiger Fehler war. Er ließ sie sitzen und kehrte zu seiner Frau und den beiden Babys zurück. Mutter hat nie wieder etwas von ihm gehört oder über ihn gesprochen.

Aber egal. Sie entschied mich alleine aufzuziehen und ich finde, sie hat ihre Sache gut gemacht.“ Er erlaubte sich ein Lächeln. „Dann habe ich mich in einen Wolf verwandelt und Mom bekam das mit. Da erinnerte sie sich an die Legenden der Quileute und sagte mir, wer mein Vater ist. Deshalb bin ich nach La Push gekommen. Den Rest kennt ihr ja.“

Tiffany nickte und sagte: „Von diesen Dreharbeiten habe ich gehört. Selbst bei uns im Dorf wurde darüber gesprochen. Das war bevor ich hierherzog. Die Ältesten der Makah hatten große Hoffnungen auf diese Dokumentation gesetzt. Wir alle sahen das als eine große Chance den Bleichgesichtern unsere Lebensweise zu zeigen und den Tourismus anzukurbeln. Unsere Stämme waren noch nie reich. Wir sind seit jeher mit der Natur verbunden und leben mit ihr im Einklang.“

Vorsichtig fragte Tiffany: „Weiß deine Mutter, dass du schwul bist?“

„Ja“, sagte Kamden und grinste. „Sie hatte es schon sehr früh geahnt und es stört sie nicht. Wobei ich sagen muss, dass ich bi bin.“ Verlegen druckste er ein wenig rum und gestand: „Aber egal, ob ich einen Freund oder eine Freundin hatte, Mom hatte bisher immer etwas gegen meine Wahl. Sie sagte jedes Mal: Du hast etwas Besseres verdient und sie oder er passt nicht zu dir.“

Schnell hob er den Blick. „Sie hatte Recht.“ Er warf Embry einen glühenden Blick zu. „Jetzt habe ich den Richtigen gefunden.“

„Sie hat kein Problem damit, dass du einen Freund hast?“, harkte Tiffany wissbegierig nach.

„Nö. Wir leben doch nicht hinter dem Mond. Schwulsein ist doch was ganz Normales. Ich war echt entsetzt als ich erfuhr, wie mein Vater darüber denkt. Aber was soll man schon von einem solchen Waldmenschen halten.“

Embry sah ihn böse an. Kamden hatte schneller gesprochen als er gedacht hatte und riss nun leicht panisch die Augen auf. Schnell entschuldigte er sich stotternd: „Ich, ich wollte Sie auf keinen Fall beleidigen, Mrs. Call. Bitte verzeihen sie mir meine Worte. Ich…“

Die Frau hob die Hand und unterbrach Kamdens andauerndes Gebrabbel. Dann rümpfte sie die Nase und offenbarte: „Nicht alle von uns sind so strikt dagegen wie der Ältestenrat. Aber welche Wahl haben wir? Wer wünscht sich schon einen schwulen Sohn oder eine lesbische Tochter. Das ist einfach zu stark mit unserem Erbe verflochten.

Es wird wohl noch etliche Jahre dauern, bis sowas bei uns als normal angesehen wird. Wobei…“, sie verstummte und tippte sich nachdenklich an die Schläfe. „Wenn wir jetzt zwei Schwulenpaare haben, welche der Rat nicht einfach verbannen kann, dann müssen sich die Leute wohl oder übel mit dem Thema auseinandersetzen.“

Sie seufzte schwer. „Die Frage ist nur, wie der Stamm darauf reagieren wird. Es wird bestimmt viel Getuschel und Ablehnung geben.“

„Du hast also nichts dagegen, dass ich schwul bin?“, fragte Embry angespannt nach.

Erneut seufzte die Frau und gestand: „Ich weiß es nicht. Das war einfach zu viel für einen Tag. Wenn es nach mir ginge, so wünschte ich mir für dich eine richtige Familie.“

„Aber, mit mir kann er doch eine richtige Familie haben“, empörte sich Kamden.

Scharf wurde er gemusterte und Tiffany tadelte ihn: „Ach ja? Soweit ich weiß, können Männer keine Kinder bekommen. Oder ist das bei euch Wölfen anders?“

„Wir können zwar nicht schwanger werde, aber wir können dennoch Kinder haben“, blieb ihr Gegenüber stur.

„Redest du von Adoption oder einer Leihmutter? Das ist nicht dasselbe“, beharrte Tiffany.

Kamden öffnete den Mund und wollte ihr von dem erzählen, was Jake über Nachkommen gesagt hatte. Aber kein Laut drang aus seiner Kehle. Er versuchte es ein zweites Mal und wieder schaffte er es nicht. Irritiert sah er zu seinem Kleinen. Dieser runzelte die Stirn und sagte: „Darüber dürfen wir wohl nicht reden.“

Mental fügte er hinzu: „Soweit ich weiß, hat Isaak alle, welche von seiner Existenz wissen, mit einem Bann belegt, damit keiner etwas über ihn preisgeben kann. Meine Mutter wurde nicht in dieses Geheimnis eingeweiht. Deshalb kannst du auch nichts sagen.“

Wütend knurrte Kamden und Tiffany zuckte erschreckt zusammen.

„Keine Sorge, Mom. Das galt nicht dir“, schlichtete Embry.

Sie schürzte die Lippen und schimpfte: „Hör auf meinen Sohn anzuknurren.“

Kamden schlug den Blick nieder und murmelte kleinlaut: „Ich habe Embry nicht angeknurrt.“

„Es ging gerade um Isaak. Jakes Freund. Der ist...ähm… etwas speziell in manchen Dingen“, stellte der Schwarzhaarige die Situation richtig.

„Ach so? Warum? Ich verstehe nicht“, sagte sie. Dann ging ihr ein Licht auf: „Auch ihr hört seine Gedanken, oder?“ Sie nickte verstehend. „Das muss echt anstrengend sein.“

„Ist es, aber wenn wir kämpfen, ist das ein gewaltiger Vorteil“, klärte ihr Sohn sie auf. „Egal, zurück zum Thema. Wir können zwar nicht viel sagen, aber es gibt eine Möglichkeit für uns ein Kind zu zeugen. Einen echten Nachkommen von uns beiden. Dieses Argument zieht also nicht.“

„Was? Wie?“

„Ich kann nicht mehr sagen. Nur, dass es möglich ist“, redete Embry geschickt um den heißen Brei. Dieser Bann funktionierte offenbar wie der Befehl des Alphas. Somit gab es einen gewissen Spielraum, den er ausnutzen konnte. Zwar konnte er nichts direkt offenbaren, aber vage Andeutungen machen. Mehr musste seine Mutter auch nicht wissen.

Sie sah ihren Sohn irritiert an und runzelte die Stirn.

„Spricht aus deiner Sicht sonst noch etwas gegen das Schwulsein?“, fragte der Schwarzhaarige schnell nach, um das Thema zu wechseln.

Tiffany seufzte geschlagen: „Habe ich denn eine Wahl? Der Rat hat mir von dieser Prägung erzählt. Billy sagte: Das kann man weder beeinflussen noch lösen. Also habe ich nur die Wahl dich so zu nehmen, wie du bist oder dich zu verstoßen.“

Nervös rutschten beide Wölfe auf ihren Stühlen herum.

Erneut seufzte Tiffany schwer: „Du bist und bleibst mein Sohn. Ich werde dich niemals verstoßen. Aber ich weiß nicht, ob ich damit klarkomme, wenn ihr vor meinen Augen miteinander rum macht. Gib mir bitte etwas Zeit. Das war heute echt zu viel des Guten.“

Embry sprang auf und warf sich seiner Mutter um den Hals. Leise schluchzte er und war froh, dass sie ihn nicht gleich vor die Tür setzte.

„Sch…“, brummte die Frau und strich ihrem Kind sanft und beruhigend über den Rücken.

Kamden mahlte mit den Zähnen und musste sich stark zurückhalten. Er konnte es nicht ertragen seinen Kleinen so aufgelöst zu sehen. Schnell schlug er den Blick nieder und krallte sich an der Tischplatte fest.

Nachdem sich Embry wieder gefangen und gesetzt hatte, erhob der Brünette das Wort: „Ich danke Ihnen, Ma´am. Ich werde mich Ihres Sohnes als würdig erweisen.“

Streng hob sie einen Finger und schimpfte: „Sag nochmal Ma´am zu mir und ich werfe dich aus dem Haus.“

Irritiert schrak Kamden zurück.

Da grinste sie und sagte: „Tiffany.“ Zusätzlich hielt sie ihm die Hand hin.

Der Brünette blinzelte, dann strahlte er und ergriff die angebotene Hand. „Kamden. Danke, Tiffany.“

„Schon besser“, sagte die Frau. „Ma´am. Da komme ich mir wie eine alte Dame vor.“

„Du stehst doch noch in der Blühte deines Lebens“, flötete Kamden ohne Scharm.

Leicht errötete Embrys Mutter und lächelte.

Auf einmal hörten die beiden Wölfe die Stimme ihres Leitwolfes: „Isaak und ich gehen jetzt zu den Cullens. Wer sich uns anschließen will, weiß, wo er uns findet. Wer nicht kommen will, dem wünsche ich noch einen schönen Abend.“

Die beiden sahen sich kurz an. Dann wandte sich Embry an seine Mutter. Vorsichtig fragte er: „Mom, dürfen wir hier duschen?“

„Zusammen?“, stellte sie die Gegenfrage und ihr Blick wurde misstrauisch.

„Nein, einzeln“, versicherte ihr Sohn und wurde rot. Schnell erklärte er: „Wir wollen noch zu der Siegesfeier.“

„Zu den Cullens?“, harkte sie scharf nach. „Was hat es eigentlich mit denen auf sich? Der Rat hat sich diesbezüglich sehr vage ausgedrückt. Ich habe nur verstanden, dass sie Feinde des Stammes sind.“

„Feinde ist etwas übertrieben“, meinte Embry und kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Ich glaube, das verschieben wir auf später. Das wird wohl wieder eine längere Geschichte.“

Tiffany nickte und sagte: „Ok, morgen erzählst du mir aber alles, einverstanden?“

„Einverstanden“, schwor Embry und erhob sich.

„Einen Moment“, sagte sie und sah zu Kamden. „Wie alt bist du?“

„19.“

„Also seid ihr beide noch minderjährig“, schlussfolgerte sie und sah von einem zum andern. „Wehe, ihr beide kommt hier total betrunken an. Wenn wir schon mal bei dem Thema sind. Dein Bett ist schon für dich allein zu klein. Ich warne euch. Ich habe gute Ohren und die Wände sind dünn.“

Feuerrot im Gesicht wandte sich Embry ab: „Mom, bitte.“

Kamden grinste schelmisch und sagte: „Vielleicht ist es das Beste, wenn wir die Nacht bei Isaak und Jake schlafen. Ihre… ähm… Bude ist ja nicht weit weg von den Cullens.“

Tiffany machte ein zerknirschtes Gesicht und wandte sich an ihren Sohn: „Sag mir bitte, dass ihr euch schützt.“

„MOM“, maulte dieser und zog seinen Freund auf die Beine. Als er ihn aus der Küche zog, drehte der Brünette noch schnell den Kopf und sagte: „Keine Sorge, ich habe Kondome.“

„Kamden“, schimpfte Embry und sein Gesicht brannte vor Scharm. Für den Spruch bekam sein Gefährte eine Kopfnuss und er sagte schnell: „Ich bin noch Jungfrau und so wie sich mein Freund gerade aufführt, bleibt das auch noch sehr lange so.“

Dann ließ er Kamden los und stürmte gepeinigt in sein Zimmer. Schnell lief ihm Kamden hinterher und bettelte: „War doch nur ein Scherz. Bitte, nicht sauer sein.“

Die Mundwinkel der Frau am Tisch zuckten. Die beiden waren irgendwie schon ein süßes Paar. Sie seufzte. Damit würde sie sich wohl anfreunden müssen.
 

Jake ließ sich von Isaak Huckepack tragen. Wenn es sein Freund auf seinem Rücken in Wolfsgestalt gemütlich machte, dann stand es auch ihm zu, das bei diesem zu machen. Zudem konnte er so am Hals des Wächters knappern. Auch wenn er seinen Partner wohl etwas damit ablenkte. Fast wären sie mit einem Baum kollidiert, nachdem der Alpha zugebissen hatte.

„Wäre es unhöflich einfach die Party zu schwänzen?“, murmelte Jake und leckte über die Wunde, die er seinem Geliebten zugefügt hatte.

„Du bist echt schlimm, Wölfchen“, schimpfte der Rotblonde und seufzte. „Ich glaube, es wäre nicht gut, wenn kein Wolf die Einladung annehmen würde.“

„Du glaubst, dass keiner kommen wird?“, fragte der Wolfsjunge und ließ von dem Hals ab. Auch er seufzte. „Du hast ja recht. Wenigstens wir sollten den Anstand waren. Vielleicht kommt ja Seth noch hinzu.“

Isaak zuckte mit den Schultern. „Nicht, wenn es nach seiner Mutter geht.“

Unglücklich brummte Jake: „Na dann, auf zu den Blutsaugern. Jay, Party!“

Kurz vor der letzten Baumreihe hielt der Wächter an und sie gingen Händchen haltend nebeneinander weiter. Als sie die Lichtung, auf der das Haus der Blutsauger gebaut war, betraten, staunten sie nicht schlecht.

Alice hatte alle Bäume um das Haus mit leuchtenden Sternen geschmückt - Pastellfarben, gemischt mit dunklen Waldtönen. Zudem stand auf der Wiese ein großer Tisch mit dazu passenden Bänken und Stühlen. Alles war festlich mit vielen Rüschen gepflastert. Neben dem Tisch hatten die Vampire eine Grillstelle aufgebaut und einen großen Schwenkgrill darüber angebracht. Etwas abseits befand sich ein aufgeschichtetes Lagerfeuer, welches wohl für später gedacht war.

Hinzu kamen noch gewaltige Lautsprecher, die auf Ständern angebracht waren und um den Bereich verteilt dastanden. Auch einen Bartresen hatten sie auf die Schnelle im Vorgarten aufgestellt. Auf den Stufen vor dem Haus stand Alice in einem hautengen lachsrosafarbenen Abendkleid und wartete auf die Gäste.

Als die Vampirin sie erblickte hellte sich ihr Gemüht auf und sie sagte: „Leute, sie sind da.“

Emmett stürmte aus dem Haus und sah sich das selbst an. Zu den Beiden gesellten sich auch alle anderen Bewohner. Bella kam in einem hübschen Kleid und einer deprimierten Miene aus dem Haus. Sie hatte wohl schon wieder eine Diskussion bezüglich ihres abendlichen Outfits gegen Alice verloren.

Emmett strahlte und klopfte Jasper auf die Schulter. Dann sagte er: „Die Wette habe ich gewonnen.“

„Abwarten“, meinte sein Bruder. „Ein Wolf ist noch kein Rudel. Isaak ist ein Wächter und zählt nicht. Wenn es mindestens drei Wölfe sind, dann hast du gewonnen.“

Jake rollte mit den Augen und murrte: „Ihr habt gewettet, ob einer von uns kommt?“

Edward berichtigte: „Emmett hat gewettet, dass das Rudel kommen wird.“

Der Wächter runzelte die Stirn und meinte: „Ist es nicht sinnlos gegen eine Seherin zu wetten? Alice hat doch die Party vorhergesehen.“

Stolz trat die zierliche Frau vor und sagte: „Das versuche ich ihnen schon seit langem beizubringen. Aber ich beschwere mich nicht, gegen mich zu wetten ist ein geschenkter Sieg für mich.“

Edward grinste fies und meinte: „Das stimmt aber auch nicht ganz. Du hast gesehen, dass du die Party vorbereitest, nicht das auch jemand kommt.“

Alice reckte den Hals und stolzierte, Edwards Kommentar ignorierend, auf die Besucher zu. „Ich freue mich, euch willkommen zu heißen. Wir alle sind glücklich, dass ihr gekommen seid.“

Im Hintergrund schnaubte Rosalie und sagte: „Ja, welch Freude.“

Jasper runzelte die Stirn und meinte: „Nun ja, eigentlich sind die beiden ja schon fast Dauergäste bei uns. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Isaak diese Plattform hier geparkt hat.“

Wütend blähte Alice die Backen auf und sah zu ihrem Mann. Dieser schluckte und sagte schnell: „Willkommen werte Gäste.“

Emmett und Edward lachten verhalten. Carlisle und Esme grinsten, versuchten aber ihre Würde zu bewahren.

Bella verdrehte die Augen und stürmte los. Sie kam keine vier Schritte weit, da stolperte sie über ihre eigenen Füße und ihr Schatten bewahrte sie vor einem peinlichen Sturz.

„Diese verflixten Pumps“, murmelte sie grummelnd, was natürlich alle Anwesenden mit ihren übernatürlichen Sinnen hörten.

Die beiden Besucher gingen auf die anderen zu und Jake wandte sich entschuldigend an Alice: „Ich danke dir für all die Mühen, aber ich bezweifle, dass außer uns beiden noch einer aus dem Rudel kommen wird.“

„Der Abend ist ja noch jung“, meinte sie und scheuchte Emmett zum Grill. Jasper nahm die Position des Barkeepers ein und aus den Lautsprechern erklang leichte Klaviermusik.

Jake kam sich total dämlich vor. Das alles hatten sie nur für ihn und Isaak aufgebaut. Er seufzte und ging an die Bar. Etwas verunsichert sah er Jasper an.

Dieser lächelte schwach und fragte mit seiner samtenen Stimme: „Nur keine Scheu. Was darfs sein?“

„Einen Pina Colada, bitte“, orderte Jake und bekam einen leichten Rotschimmer auf die Wangen. Die lustigen und weniger lustigen Erinnerungen an ihren Abend in New York schossen ihm durch den Kopf.

Isaak neben ihm sah in die Runde. Die Vampire würden weder etwas trinken noch essen können. Das empfand er als nicht richtig. Er warf einen Seitenblick zu seinem Freund und dieser nickte zustimmend. Mit einem Lächeln im Gesicht ging Isaak hinter die Theke. Jasper starrte den Wächter irritiert an, machte aber umstandslos Platz.

Dann begann der Rotblonde zu werkeln. Er besah sich die Auslage an Alkohol und zog eine echt teuer aussehende Sektflasche zu sich. Es war eine extragroße, fast schon gigantische Flasche. Groß genug um zehn Gläser zu füllen und immer noch mehr als die Hälfte an Inhalt zu haben.

Alle hatten den Mann bei seinem Vorhaben beobachtet und die Vampire, mit Ausnahme von Carlisle und Edward, zischten als er sich in den Zeigefinger biss und Blut zum Vorschein kam.

„Das hast du ihnen offenbar nicht erzählt, Edward“, schmunzelte Isaak und ließ in sieben der Gläser je einen Tropfen fallen. Zudem murmele er die nötigen Zauber.

Edward, Bella und Jake grinsten breit. Carlisle trat interessiert vor, alle anderen wichen fauchend und mit schwarzen Augen zurück. Der Alpha zeigte erbarmen und sagte: „Beruhigt euch. Ihr könnt frei atmen. Isaaks Blut hat keine Wirkung auf euch. Aber ein Tropfen in Kombination mit seiner Magie ersetzt eine Mahlzeit. Zwei Tropfen oder einer ohne Magie ist für euch tödlich.“

„Als kleiner Dank“, sagte der Wächter und stellte die Gläser auf der Auslage ab. Die drei ohne Blut hatte er gesondert gestellt. Als wäre es das Normalste der Welt ging er um den Tisch herum. Er und Jake nahmen sich je einen Sekt und hoben den Blick. Edward und Bella kamen zu ihnen und nahmen sich ihre Gläser.

Der Vampir drehte sich zu seinen Leuten um und sagte: „Absolut ungefährlich und zudem auch noch köstlich. Glaubt mir.“

Demonstrativ nahm er einen Schluck und stöhnte genießerisch auf.

Das reichte aus und die anderen schlichen näher heran. Als erstes nahm sich der Arzt einen Sekt und roch daran. „Ich kann kein Blut riechen, erstaunlich.“

Isaak hob sein Glas und alle die ebenfalls eines hatten, taten es ihm gleich. Schnell nahm sich auch der Rest eines.

„Auf ein neues Zeitalter und den Beginn einer ewigen Freundschaft“, sagte der Wächter.

„Hört, hört“, warf Emmett ein.

Anschließend tranken alle einen Schluck. Vor Überraschung rissen alle Vampire, außer Edward, die Augen auf und seufzten genießerisch. Wie lange war es nun schon her, dass sie ein solches normales Getränk genießen konnten.

Schnell warf Edward ein: „Trinkt langsam. Mehr als ein Tropfen Wächterblut alle paar Tage würde uns vergiften.“

Für Emmett kam dieser Einwand zu spät und er starrte traurig auf sein leeres Glas.

Isaak rollte mit den Augen und griff nach der Sektflasche. Leise murmelte er einen Zauber und schenkte dem Breitschultrigen nach.

„Durch meine Magie wird es euch schmecken, aber nicht wie die vorherigen Gläser nähren“, warnte er. „Da ich keine Lust habe andauernd zu zaubern, habe ich gleich die ganze Flasche modifiziert. Also lasst es euch schmecken.“

Isaaks kleines Zauberkunststück war der Stimmungslockerer. Alle nippten ehrfürchtig an ihren Gläsern und achteten peinlichst genau darauf, dass keiner sich mehr nahm als ihm zustand.

Die drei Nicht-Vampire amüsierten sich köstlich als eine Rauferei um das letzte Glas ausbrach. Am Ende setzte sich der Hausherr durch und drückte Esme den Sekt in die Hände. Keiner wagte es sich gegen die Frau zu erheben und so nickten sie ihr nur gutmütig zu.

Dann hob Isaak den Kopf und strahlte. Auch der Alpha hatte es gespürt. Mehrere Wölfe näherten sich ihnen. Sie sahen zum Waldrand und warteten. Ihre Gastgeber hatten die Neuankömmlinge ebenfalls bemerkt und Alice scheute alle auf ihre Posten zurück. Dann zupfte sie mal hier mal da an der Tischdecke und achtete peinlichst genau darauf, dass auch alles auf dem Tisch exakt dastand, wo es ihrer Meinung nach hingehörte. Akribisch und auf den Millimeter genau prüfte sie das Besteck und wirkte dabei sehr glücklich. Das war ihre Welt.

Langsam und vorsichtig schlichen mehrere Gestalten aus dem Wald und sahen sich wachsam um. Dann hüpfte einer von ihnen vor und auf Edward zu. Es war Seth, dessen Rücken stehts von seiner großen Schwester abgeschirmt wurde. Beide wagten sich näher ran, auch wenn die Wölfin misstrauisch alle Blutsauger im Auge behielt.

Ihnen folgten Embry und Kamden, händchenhaltend. Auch Jared hatte sich der Bande angeschlossen, hielt sich aber bedeckt.

Isaak schmunzelte und gesellte sich zu Emmett an den Grill. „Lass mich das machen, Emmett. Ihr müsst nicht für uns kochen. Ganz ehrlich, ihr könntet das Essen ja auch nicht kosten.“

Der Vampir legte die Arme hinter den Kopf und trollte sich glücklich, dieser lästigen Aufgabe entkommen zu sein. Den erbosten Blick seiner filigranen Schwester ignorierte er gekonnt. Seiner Meinung nach konnte Alice sagen was sie wollte, der Rotblonde hatte recht. Vampire konnten normales Essen nicht abschmecken. Für sie war alles außer Blut eklig.

Nachdem sich der Wächter einen Überblick verschafft hatte, rannte er ins Haus und besorgte sich weitere Gewürze. Auch wenn die Blutsauger nichts aßen, hatten sie zum Schein eine hochmoderne und vollständig ausgerüstete Küche. Zudem hatten sie für Bella Gewürze und Vorräte aufgestockt. An Gastlichkeit mangelte es ihnen jedenfalls nicht.

Alles, was er wollte, fand Isaak allerdings nicht und so machte er einen kurzen Abstecher in den Wald. Nachdem er dann das Essen neu gewürzt hatte, warf er es auf den Rost und schmunzelte als alle Wölfe die Köpfe reckten.

Auch wenn sich Alice Mühe gab die Stimmung aufzulockern und jedem aus dem Rudel ein Glas Sekt, aus einer anderen, aber nicht minderwertigeren, Flasche reichte, blieben die Gruppen unter sich. Auf der einen Seite standen die Wölfe, auf der anderen der Zirkel. Nur Seth und Jake trauten sich zwischen beiden Gruppen zu wechseln. Beide Fraktionen waren vorsichtig und versuchten hastige Bewegungen zu vermeiden.

Während das Essen vor sich hin brutzelte, schlich sich Isaak davon. Er begab sich zur Aufstiegsplattform. Als er sich dieser näherte, erschien sie aus eigenem Antrieb. Mitten auf der Scheibe lag der bewusstlose Werwolf. Isaak teleportierte mit ihm zum zoologischen Forschungsinstitut und verfrachtete den Gefangenen in ein passendes Forschungsareal. Schnell gab er Befehle in die Konsole ein und die Drohnen gestalteten den weitläufigen Bereich für ihren Gast. Hier konnte der Werwolf erstmal bleiben. Die Wände waren verstärkt und Magieabweisend. Egal, was Morgana mit dem Mann angestellt hatte, hier war er sicher aufgehoben.

Er richtete eine ständige Überwachung ein und befahl eine vollständige Untersuchung, inklusive DNA-Analyse. Später würde er die Daten auswerten und entscheiden, ob der Werwolf noch zu retten war. Dann begab er sich in den Speisesaal und erstellte eine Auswahl von Nahrungswürfeln. Er nahm sich sogar die Zeit das System umzuprogrammieren und auf die Bedürfnisse der Vampire anzupassen. Für diese erstellte er eine eigene Platte mit blutroten leicht durchsichtigen Würfeln.

Zufrieden mit seinem Werk kehrte er mit den schwebenden Platten zurück zu den Cullens. Dort angekommen ließ er seine Mitbringsel neben den Esstisch fliegen. Dass die Platten nicht durch Magie levitierten, wussten nur er und sein Partner. Alle starrten auf die beiden silbernen Scheiben und beäugten misstrauisch die Würfel. Jene, welche schon über das Essen der Wächter Bescheid wussten, stöhnten verhalten auf und rollten mit den Augen.

Isaak erklärte für die übrigen: „Das sind Nahrungswürfel. Wir Wächter erstellen diese aus einem Nährkonzentrat, das aus Algen gewonnen wird. Normalerweise wird das Essen auf die Person abgestimmt, aber ich habe mir erlaubt diese Würfel ein wenig anzupassen. Der rechte Teller ist für die Meschen, der Linke für die Vampire. Keine Sorge, ihr werdet alles vertragen.“ Er wandte sich an den Zirkel: „Da ihr bereits gesättigt seid, habe ich den Nährwert für euch herabgesetzt. Das Essen ist auf eure spezielle vegetarische Ernährung angepasst.“

Seth und Edward traten vor und jeder nahm sich einen Würfel. Beide rochen daran zuckten synchron mit den Schultern und bissen ein Stück ab. Wie Zwillinge rissen beide die Augen und stöhnten freudig überrascht. Dann endete ihre Gemeinsamkeit.

Seth sprang aufgeregt zu seiner Schwester und schob ihr einfach ein Stück in den Mund. „Probier mal“, schnattert er. Leah ergab sich ihrem Schicksal und schmeckte. Verhalten stöhnte auch sie wollig auf.

Währenddessen ermutigte Edward seine Familie die blutroten Würfel zu versuchen. Zur Überraschung aller war es Rosalie, welche als erste einen Bissen versuchte. Sie drehte sich um und sagte: „Schmeckt eklig.“ Wobei sie hinter dem Rücken einige weiter Würfel mopste.

Ihre Familie durchschaute ihre Intrige und alle versuchten ihr Glück. Ebenso wie auch die Wölfe.

Am Grill stand Jake und grinste in sich hinein. Mal wieder ein geschickter Schachzug seines Freundes. Das würde die Stimmung lockern. Isaak gesellte sich zu ihm und er raubte sich schnell eine Kuss. „Das hast du gut gemacht.“

Dann wurde er erst und ging zu mental über: „Was hast du mit dem Werwolf vor?“

„Ihn retten. Er ist wichtig für die Zukunft“, antwortet der Wächter in ihrer eigenen Verbindung.

Der Alpha zuckte mit den Schultern, sowas in der Art hatte er schon erwartet. Anschließend kümmerten sie sich gemeinsam um das Essen, während sich die Wölfe über die Würfel hermachten und kleine Kämpfe entstanden.

Nachdem das Grillgut fertig war und der Tisch unter der Last der Speisen ächzte, hörten sie ein Auto auf sie zukommen. Irritiert runzelte Jake die Stirn und sprang schnell auf. Er kannte dieses Geräusch. Wenn er sich nicht allzu sehr täuschte, handelte es sich hierbei um das alte Vehikel seines Vaters.

Tatsächlich, genau dieses tauchte auch plötzlich auf. Aber es war nicht Billy am Steuer, nein, es war Paul. Zudem saß Rachel neben ihm. Das waren aber noch nicht alle Insassen. Mit offenem Mund starrte er auf Sam und Emily, welche ebenfalls ausstiegen, nachdem sie geparkt hatten. Um seine Verwirrung noch zu komplettieren, schlich nun auch der Rest des Rudels aus dem Wald.

Sams Rudel versammelte sich hinter ihm und gemeinsam traten sie vor.

„Ihr hier?“, stammelte Jake, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen.

Seine Schwester hob einen Finger und tadelte: „Hast wohl vergessen mich einzuladen. Und sowas nennt sich Bruder. Hätte Paul mir nicht erzählt was los ist, säße ich immer noch zu Hause mit dem alten Griesgram.“

Dann sah der Leitwolf zu Sam, dieser zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich habe dir und Isaak viel zu verdanken. Ich und mein Rudel stehen hinter dir. Deshalb sind wir hier. Die Rudel müssen doch zusammenhalten und ihrem „wahren Alpha“ folgen.“

Er sah wie sich die Miene des jüngsten Black verfinsterte und hob abwehrend die Hände: „Keine Sorge, alle sind freiwillig hier. Ich habe nur gesagt, dass Emily und ich zu euch gehen, da sind die anderen mir einfach gefolgt.“

„Rudeldynamik“, schmunzelte Isaak und freute sich fast so sehr wie Alice über ihr kommen. Die Vampirfrau sprang wie ein hyperaktives Eichhörnchen hin und her und gab Anweisungen an ihre Familie die Gäste zu bewirten.

Die Party wurde ein voller Erfolg. Nachdem die Wölfe alles Essbare vernichtet hatten, wobei Sam und Paul darauf achteten, dass ihre Partnerinnen genug abbekamen, wurde das Lagerfeuer entzündet und alle sammelten sich darum. Einige der Quileute stimmten, ein wenig angeheitert vom Alkohol, eines ihrer Lieder an und tanzten ausgelassen in wirren Kreisen.

Edward hatte sich erlaubt die Musik an die Ureinwohner anzupassen. Nach einer Weile schnappte sich Seth den Blutsauger und zog ihn mit in den Kreis. Einen Moment warfen alle Wölfe böse Blicke zu dem Eindringling in ihrer Mitte, dann zuckten sie mit den Schultern und tanzten einfach weiter.

Edward stand einen Augenblick etwas verloren da. Dann ahmte er die Bewegungen der anderen perfekt nach. Nun schlossen sich auch Alice und Jasper der Gruppe an. Auch Emmett wollte mitmachen, wurde aber von Rose in einen eigenen Tanz verwickelt.

Etwas abseits standen Carlisle und Esme und strahlten überglücklich über die Entwicklung des Abends. Auch Bella hatte sich abgesetzt, diese Bewegungen waren absolut nichts für sie. Wenn sie allein schon daran dachte, wie viele Verletzungen sie sich dabei zuziehen konnte.

Jake tanzte eine Weile mit seinem Stamm und zog auch Isaak mit in die Meute. Der einzige Wolf, der sich bedeckt hielt, war Kamden. Er kannte so etwas nicht und er hatte auch keine gesteigerte Lust da mitzumachen. Als sein Kleiner ihn allerdings zu sich rief, sprang er todesmutig in die Gruppe und gab sein bestes um seinen Partner glücklich zu machen.

Emily, Leah und Rachel tanzten, ganz nach ihren Sitten, einen eigenen Tanz, der für die Frauen vorgesehen war. Nachdem einer Alice darauf hingewiesen hatte, dass sie in der falschen Gruppe war, gesellte sie sich zu den drei Frauen und passte sich deren Bewegungen an. Wachsam behielten Sam und Paul ihre Gefährtinnen im Auge, man konnte ja nie wissen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tomasu
2021-11-02T09:12:58+00:00 02.11.2021 10:12
Guten Morgen ^^

coole feier, vor allem wenn man bedenkt wie alt mansche von denen sind. nicht das Emmt nachher noch etwas angeheitert unterm Baum liegt ^^ ^^ ^^

grüße TK
Antwort von:  Drachenlords
07.11.2021 10:31
Da müssen wohl eher Bella und die Wölfe aufpassen. Die Vampire können ja gar nicht betrunken werden ^^

Ist wurde aber auch mal Zeit, dass sich Jakes Leben ein wenig bessert und wieder friede einkehrt. Ich bin sowieso so langsam dabei dieses Geschichte zu einem Ende zu bringen. Aber keine Sorge, geplant sind stolze 100 Kapitel. ^^

MFG
Drachenlords


Zurück