Zum Inhalt der Seite

Evolition

Hoenn und Tiefen
von
Koautor:  Sas-_-

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verschnaufpause

Ich rapple mich aufgeregt auf und registriere am Rande, wie Chief leise lacht. Ihn amüsiert wohl meine plötzliche Genesung. Nun, da stehen wir, Schnuff, Scharte und ich, und staunen mit großen Augen und offenen Mündern.

Chief und Chilli gesellen sich zu uns. „Wir sind hier in einem Wald, genauer im Unterholz. Hier gibt es keine Menschenwege und dementsprechend auch keine oder nur sehr, sehr selten Menschen“, erläutert Chief.

Über uns befindet sich ein recht dichtes Blätterdach. Dicke und dünne Äste verweben sich mit einander. Es wirkt fast so, als würden die Bäume und Büsche uns vom Rest der Welt abschirmen wie … „Wie eine Höhle“, flüstre ich ganz leise und meine Brüder nicken ehrfürchtig.

Die Sonne bricht sich hier und da durch die Blätter und funkelt. Helle Flecken bewegen sich über den grünen Boden.

„Das ist … ein bisschen wie zu Hause.“

Ich schlucke und stimme Schnuff schließlich zu. Es ist wirklich ein wenig wie zu Hause. Es ist kühl und Feuchtigkeit hängt in der Luft. Das Licht ist schwach und der Himmel nicht zu sehen. „Eine Wald-Höhle“, kichere ich.

„Nun denn.“ Chief setzt sich in Bewegung und wir folgen. Immer noch staunend betrachten wir diese merkwürdig vertraut wirkende Umgebung, während wir unseren Weg fortsetzen.

„Wie geht es deinem Fuß?“, fragt mich Chilli nach einer Weile.

„Besser. Der komische Boden scheint ihm gut zu tun.“ Der Boden ist grün, es ist aber kein Gras. Er ist weich, kühl und ein wenig nass.

„Das ist Moos“, erklärt sie mir, sichtlich amüsiert.

Kurz darauf. Knurr.

Wir halten alle an und sehen zu Schnuff.

Er legt verlegen die Ohren an. „Oh.“

Chilli lacht und Chief verzieht einen Moment das Gesicht. „Stimmt. Wir sind schon ganz schön lange unterwegs. Entschuldigt, dass ich das vergessen habe.“

Oh. Das klingt als ob es bald Essen gibt. Um ehrlich zu sein, habe ich auch ziemlichen Hunger. Nachdem ich schon so viel Ärger gemacht habe, habe ich mich aber nicht getraut zu fragen.

Wir gehen weiter und biegen nach rechts, kurz darauf wird das Blätterdach etwas lichter. Wenige Momente später verlassen wir das Unterholz. Vor uns ist eine große Lichtung, genau in der Mitte ist ein Fels. Rings um den Felsen sind kleiner, teilweise etwas größer Wasseransammlungen.

„Ist das sicher?“ Ich fühle mich unwohl. Im Wald hat es mir definitiv besser gefallen.

Chief streckt die Nase in die Luft und schnuppert. „Niemand hier, zumindest kein Mensch.“ Er geht festen Schrittes auf die Wiese. „Nun kommt schon“, fordert er ungeduldig.

Unsicher tapsen wir los.

„Im Wald war es schöner“, nuschelt Scharte und sieht sich um.

Schnuff nickt abwesend, öffnet den Mund und … schlagartig werden seine Augen groß. „Oh!“ Plötzlich hastet er los. „Ich rieche Nanabbeeren!“

Scharte und ich sehen uns irritiert an.

„Euer Bruder hat eine sehr gute Nase“, bemerkt Chilli anerkennend.

Wir eilen ihm hinter her. Chief ist bereits dabei, sich an einem Strauch zu schaffen zu machen. Er stößt mit der Schulter gegen den Stamm und rosa Beeren purzeln herunter. Schnuff ist nicht zu bremsen, er stürzt sich sofort auf eine der Nanabbeeren. Ja, beim Essen hört die Freundschaft auf, zumindest bei Schnuff.

Inzwischen ist Chief an einem anderen Strauch und einige Himmihbeeren fallen herunter.

Chilli sieht Scharte und mich an; wir sehen verlegen grinsend zurück.

„Verstehe, zu scharf“, kichert sie. Sie geht und lässt es sich schmecken.

Chief geht zum dritten Strauch.

Scharte und ich rücken zusammen. „Bitte, bitte, …“, flüstern wir gemeinsam. So unterschiedlich wir sonst oft sind, aber wenn es ums Essen …

„Ja!“, brechen wir in Jubel aus und stürzen los. Wunderbar reife Pirsifbeeren kullern über die Wiese. Hastig machen wir uns darüber her. Mhhh. So süß!

Während ich an meiner zweiten Beere knabbere sehe ich einige Pokémon über die Wiese laufen. Sie sind klein und dunkel, auf ihrem Kopf sind Blätter. Es ist eine Gruppe von sechs Stück.

„Chief? Was sind das für Pokémon?“, frage ich neugierig.

Er sieht von seiner Beere auf. „Das sind Myrapla. Pflanzen-Pokémon. Eigentlich harmlos, aber sie können Puder erzeugen, wenn sie Angst haben.“

„Puder?“

Chief nickt. „Ja. Es gibt verschiedene. Manche lassen einen einschlafen, andere können einen sogar vergiften.“

„Vergiften?“ Die Vorstellung gruselt mich und passt irgendwie nicht zu diesen niedlichen Gesellen.

Ich beobachtet sie eine Weile. Sie scheinen zu spielen; springen immer wieder in die Wasserstellen und quietschen vergnügt. Irgendwie breitet sich ein warmes Gefühl in mir aus, was ich nicht einordnen kann.

Neben mir knackt Schnuff gerade die dritte Nanabbeere. Er knuspert lautstark und summt zufrieden dabei.

„Psst“, ertönt Chillis Stimme leise.

Wir sehen sie an und sie deutet hinter sich.

Was?! Da sind kleine schwarze Pokémon. Sie haben eine Spitze auf dem Kopf und … schweben!

„Geister“, flüstert Scharte ehrfürchtig.

„Shuppets“, korrigiert Chief.

Auch diese Pokémon sind in einer Gruppe unterwegs. Sie schweben am Rand des Waldes entlang und verschwinden schließlich im Unterholz.

Mit vollem Bauch geht es zurück in den Wald. Endlich wieder dort fällt ein wenig Anspannung von mir ab. Ich finde es hier definitiv schöner und ich fühle mich auch sicherer. Immer noch spukt mir die Begegnung mit dem Magnayen im Kopf

herum. Ja, es wollte mir scheinbar nicht weh tun, aber trotzdem war es beängstigend, vor allem am Anfang. Es wollte mir etwas sagen; ich frage mich immer noch was …

Während wir recht entspannt unseren Weg fortsetzen, bekomme ich plötzlich ein ungutes Gefühl. Es erinnert mich an das, welches ich bei der ersten Begegnung mit dem Schneppke hatte, nur, dass es nicht so intensiv ist. Werde ich beobachtet?

Chief und Chilli laufen vorn, Scharte hinter ihnen und Schnuff geht schräg vor mir. Hinter mir ist also niemand, oder? Unsicher sehe ich über meine Schulter.

Stämme, Äste, Sträucher und Blätter.

Ich atme geräuschvoll aus.

„Dein Fuß?“, fragt Schuff besorgt.

„Nein, dem geht es gut. Die Pause hat geholfen.“ Hat sie tatsächlich; und das kühle, weiche Moos ebenso.

Wir laufen weiter. Hinter mir höre ich etwas und drehe mich um. Huch? Da steht ein Pokémon, etwa meine Größe. Es ist grau und erinnert mich unwillkürlich an das Magnayen, nur das das hier weniger furchteinflößend wirkt.

Es sieht mich an und ich sehe zurück.

Ich lege irritiert den Kopf schief und das Pokémon tut es mir gleich.

Gerade als ich das lustig finden will, tauchen noch mehr auf. Ähm … Das ist jetzt nicht mehr lustig. Da stehen vier von diesen Pokémon und mustern mich.

Soll ich etwas sagen? Hallo vielleicht?

Hinter mir räuspert es sich.

Die Pokémon stellen die Ohren auf. Eines bellt und schon verschwinden alle.

Ich drehe mich um. „Dafür konnte ich nichts!“, platze ich sofort los.

Chief schmunzelt, was mich augenblicklich beruhigt. „Du hast es mit denen, was?“

„Wie bitte?“ Ich ziehe die Augenbraue hoch. Wovon redet er da?

„Das waren Fiffyen, die Vorstufe von Magnayen.“

Ich brauche einen Moment bis ich verstehe, worauf er hinauswill. Fast schon entsetzt sehe ich Chief an, der ausgelassen loslacht.

Kaum das wir erneut losgelaufen sind, ist da wieder dieses eigenartige Gefühl.

Ob das erneut die Fiffyen sind?

Ich drehe mich um … nichts.

Bin ich verrückt? Gerade als ich weiter will, sehe ich eine Bewegung. Ein schwarzer Schweif verschwindet hinter einem Baum.

Das Magnayen?! Es folgt uns? Aber … warum?

Grübelnd lege ich die Stirn in Falten. Ob es alleine ist? Alle Pokémon die ich hier bisher gesehen habe, waren in Gruppen unterwegs. Ob es sein Rudel verloren hat und Anschluss sucht? Aber warum bei uns? Das macht doch keinen Sinn. Offensichtlich gibt es hier Fiffyen, zu denen würde es doch viel besser passen …

„Kleines?“

Ich zucke erschrocken und fiepe. Schnuff und Scharte lachen und auch Chilli kichert.

Immer noch grübelnd drehe ich mich um.

Chief mustert mich. „Ist etwas?“

„Ähm …“ Das Magnayen ist vorhin offensichtlich vor den Flamara geflohen. Aber nun folgt es uns … will aber nicht gesehen werden. Ich schaue nochmal über meine Schulter. Nichts zu sehen und ich fühle auch nichts. Vielleicht ist es weg? Wenn ich jetzt sage, dass da etwas ist und dann ist da nichts, komme ich mir doof vor. Außerdem bin ich schon genug aufgefallen, was ich überhaupt nicht mag. Also …

Ich sehe Chief an. „Nichts.“ Hoffentlich …


Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Aufgabe:
Chief erzählt euch, dass sich hier keine menschengemachte Route befindet und es in diesem dichten Unterholz viel sicherer ist, da es hier sehr selten Trainer gibt. Etwas entspannter könnt ihr euch im dichten Wald bewegen. Ihr seht wilde Pokémon aus der Entfernung, die euch eher am Rande wahrnehmen. (Pokémon, die du dort beobachten kannst sind: Myrapla, Duflor, Fifyen, Shuppet, Tropius, Absol, Marill und Azumarill. Um die Namen in Erfahrung zu bringen, kannst du Chief oder Chili fragen).
Wie wirkt der Wald auf euch? Wie fühlt ihr euch? Wohler oder unwohler?
Du hast nach einiger Zeit das Gefühl beobachtet zu werden. Nachdem du dich immer wieder umgesehen hast, kannst du den schwarzen Schweif des Magnayen sehen, dass hinter einem großen Baum verschwindet. Es folgt euch also, spekuliere ruhig, warum das der Fall sein könnte.
Erzählst du den anderen, dass das Magnayen hinter euch herschleicht oder behältst du es für dich? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sas-_-
2020-11-30T17:55:54+00:00 30.11.2020 18:55
(/*-*)/

Weil ich derjenige bin, er es mit verbrochen hat, kommentiere ich es auch (zur Abwechslung, ich Faules) :3

Ich finde es total schön, dass der dichte Wald euch ein wenig an eure Höhle und euer altes Zuhause erinnert. Das gibt dem Ganzen einen melancholischen Touch, der einen toll mitfühlen lässt ^^ Meine Aussage, dass du hier schreiben kannst/sollst, wie du den Wald empfindest, hast du interessant umgesetzt. Damit hab ich nicht gerechnet, obwohl es Sinn macht.

Das mit den Beeren war gar nicht meine Idee, so weit ich nachgelesen habe. Finde es aber super, dass du's eingebaut hast! Bei den Beeren hab ich bei Pokémon-Folgen immer Hunger bekommen .__. Auch schön ist, dass du darauf eingehst, dass sie ja unterschiedliche Geschmacksrichtungen haben.

Oh, die Myrapla sind total süß :3 Ich muss sagen, in SwSh sind sie mir tierisch auf die Nüsse gegangen, aber so gefallen sie mir :D Wie du sie beschrieben hast war so goldig, aber auch der Gedanke, den du hattest, dass sie auch giftig sein können, so aber gar nicht aussehen.

Schönes Kapitel, ich finde, du hast meine Aufgabe toll umgesetzt :3
Antwort von:  Charly89
30.11.2020 19:09
Willkommen zurück, du fauler Sack u.ù XD

Ich habe tatsächlich überlegt, wie der Wald wirkt, wenn man nur Kniehoch ist ^-^" und ich hatte sofort das Bild einer grünen Kuppel im Kopf, eine Natur gemachte Kathedrale quasi und die ist dann wiederum wie eine Höhle ... so viel zu meinen Gedanken :]

Ich habe die Myrapla-Horden genau auf dieser Route immer gehasst, genau wie die Shuppet-Ansammlungen deshalb waren das genau die ersten Pokémon die mir eingefallen sind.
Und eigentlich ist Myrapla niedlich, so rein optisch und sie sind "Kinder". Zack hatte ich spielende Myrapla im Kopf, die lustig in den Pfützen hüpfen - sooo süß *-*

Ich freue mich, dass dir meine Umsetzung gefallen hat
^3^


Zurück