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All I want 4 Xmas...

... is U
von

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Die Party

Die Party war in vollem Gange. Das ganze Haus der spanischen Verbindungsstudentinnen war voller betrunkener Studenten in hässlichen Weihnachtspullovern. Bei manchen waren es die typischen Strickmuster, andere hatten kitschige Weihnachtsfiguren mit und ohne Leuchtfunktionen drauf gestickt und wieder andere trugen weihnachtliche, gestrickte Fan-Pullover. Die Auswahl reichte von Star-Wars über die Avengers und Disney. Alles war hier vertreten. Auf meinem Pullover prangte das rundliche Gesicht eines Weihnachtsmannes mit entsprechender Bemützung. Nicht sonderlich originell, aber war ich auch noch nie Fan solcher Kleidungsstücke gewesen.

Die meisten Leute auf der Party kannte ich nicht einmal und den Rest größtenteils höchstens vom Sehen. Es war das letzte Wochenende bevor die Weihnachtsferien starten würden und die meisten für ein paar Wochen nach Hause fuhren.

Und doch wäre ich am liebsten zu Hause auf der Couch geblieben.

Casey habe ich das letzte Mal vor einer guten Stunde gesehen. Bob dagegen hatte mich bis eben noch versucht mit irgendeiner Medizinstudentin zu verkuppeln. Ich war dem peinlich stockenden Gespräch nur entkommen, indem ich vorgab zur Toilette zu müssen. Eigentlich wollte ich einfach zur Tür hinaus marschieren, doch als mir ausgerechnet dort Harper und ihr Neuer entgegen kamen, blieb mir nur die Flucht über die angrenzende Treppe ins Obergeschoss.

Schwankend stützte ich mich an der Wand ab und umklammerte mein Bier etwas fester. Alles drehte sich. Ich musste hier raus.

Ich drängte mich zwischen ein paar Leuten auf dem schmalen Flur vorbei und griff nach der nächstbesten Tür. Energisch zog ich sie auf und taumelte hinein.

„Was...!“ Der erschrockene Ausruf des Jungen ging unter einem lauten Klirren unter. „Oh verdammt...“

Neugierig mustere ich den Fremden, der sich sofort daran macht die Scherben der unbeabsichtigt hinunter gestoßenen Vase auf zu sammeln. Ertappt sah er zu mir zurück.

„Sorry...“, lallte ich leise, wanke zu ihm herüber, nur um dann neben ihm in die Hocke zu gehen und ihm beim Aufsammeln zu helfen.

„Sieht irgendwie teuer aus...“, murmelte ich unbedacht, ehe ich die Scherben zurück auf den Sockel legte.

„Findest du? Verdammt, ich...“ Mein Gegenüber sah sich ein wenig aufgeschreckt um. Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Muss ja keiner wissn das wir das warn“, winkte ich beschwichtigend ab. Trotz meines Zustandes sagte ich bewusst wir. Immerhin hatte ich ihn erschrocken, sonst wäre das vermutlich nicht passiert. Dankbar lächelte er mir kurz zu. Ich nickte zurück, dann schenkte ich dem großen, fremden Raum meine Aufmerksamkeit. Ein paar gut gefüllte Bücherregale standen an den Wänden. Dazwischen konnte ich einen Ohrensessel und ein altes Ledersofa aus machen. Es hatte was von einer alten, urigen Privatbibliothek. Nur eben nicht so groß. Mein Blick ging zurück zu dem anderen Partygast. Ich musterte ihn genauer. Nein, definitiv hatte ich den bisher noch nie gesehen. Er war ein gutes Stück kleiner als ich. Auch kleiner als Bob und Casey, aber mit ähnlicher Statur wie wir alle. Sportlich, soweit ich das unter dem etwas weiteren Strickpullover, den er trug, erahnen konnte. Spider-Man war das Motiv, was mich leicht schmunzeln ließ. Seine Gesichtszüge waren ein wenig kantig, dunkle Augen. Die genaue Farbe ließ sich im Halbdunkel nicht bestimmen. Wenn mich mein vernebelter Blick nicht täuschte, dann hatte er irgendwie ein bisschen Ähnlichkeit mit Tom Holland und...

 

„Und als ihr euch geküsst habt, hing er kopfüber von der Decke“, warf Casey trocken ein. Bob lachte amüsiert auf.

„Oh Mikey, hast du etwa zu viele Brownies genascht? Da war ganz sicher Gras drin.“

„Was? Nein!“ Oder doch? Ich musste zugeben, dass ich ein paar kleinere Blackouts von dem Abend hatte. Doch wenn es nur eine wirre Illusion war, wo kam dann das Handy in meiner Tasche her? Nein... und von den Brownies hatte ich auch nicht gegessen. Zumindest nicht wissentlich. Aber vielleicht war das mein Ausweg aus dieser peinlichen Situation.

„Also wenn ihr meint, dass es ne Einbildung war. Vielleicht habt ihr ja...“

„Nein!“, fiel Bob mir ins Wort, „du erzählst schön weiter.“

Resignierend seufzte ich auf, ehe ich weiter redete.

 

 

„Mike“, stellte ich mich schließlich vor und reiche dem anderen die Hand.

„Thomas“, erwidert er und ich nickte kurz.

„Freut mich.“ Diesmal war er derjenige der nickte.

„Also was machst du hier, Thomas? Die Party findet doch eigentlich unten statt“, fragte ich und begann mich genauer im Zimmer um zu schauen. Bücher mochte ich schon immer.

„Mich vor meinen Brüdern verstecken. Ich bin nicht so der Partygänger.“

Ich lachte leise auf und nahm noch einen Schluck Bier, ehe ich meine Aufmerksamkeit von den vielen Büchern – Abenteuerromane waren mir die Liebsten – zurück auf Thomas lenkte.

„Dann sind wir schon zwei. Also fast. Ich verstecke mich vor meinen Freunden und... und ja“ Ich schluckte den Teil in dem ich Harper mit aufführen wollte, lieber hinunter. Wenn ich nun eines nicht gebrauchen konnte, dann das ich einem Wildfremden mein Herz ausschütten sollte. Skeptisch musterte ich Thomas noch mal, ehe ich mich einfach auf den Boden setzte und ans Regal anlehnte. Ob er nachbohren würde? Ich konnte ihn nicht einschätzen.

Er zögerte, bis ich mit der Hand auf den Boden neben mich klopfte.

„Dann können wir uns ja auch zusammen verstecken“, schlug ich versucht nüchtern vor, ganz so, als wäre es die einzig logische Konsequenz. Stumm ließ er sich neben mich nieder. Ich reichte ihm meine Bierflasche und er nahm einen Schluck daraus.

„Was studierst du denn?“, fragte ich ihn interessiert. In meinen Kursen war er jedenfalls nicht, da war ich mir sicher. Alles drehte sich, so dass ich meinen Kopf kurz an das Regal hinter mir anlehnte.

„Gar nichts...“, antwortete Thomas. Als er mir die Bierflasche zurück reichen wollte, lehnte ich ab. Ich hatte wohl wirklich genug.

„Gar nichts? Gehst du noch zur Schule?“ Hatte ich gerade einem Minderjährigen mein Bier gegeben? Schnell schüttelt er den Kopf.

„Nein... nein meine Familie hat ne Farm. Da arbeite ich.“

„Hah“, machte ich leise und musterte ihn aus fahrigen Augen. Ich versuchte ihn ein zu schätzen. Älter als ich war er wohl kaum. Entweder hatte der Bartwuchs bei ihm noch nicht eingesetzt oder er rasierte sich sehr akribisch. Doch das kantige Gesicht ließ ihn sehr wohl männlich und keineswegs mehr kindlich aussehen. Ich ertappte mich dabei, wie ich ihn eine Sekunde zu lang anstarrte.

„Und deine Brüder?“, fragte ich schnell, bevor es ihm noch auffiel... hoffentlich war es das nicht längst.

„Die auch. Aber Miles Freundin Amy studiert. Und er und Andrew sind der Meinung, dass ich mal mehr raus gehen soll. Leute kennen lernen und so. Also haben sie mich mitgeschleift. In unserem Dorf ist nämlich nicht so viel los. Naja... wie gesagt... Partys sind nicht so meins. Deswegen find ich das auch eigentlich gar nicht schlimm.“ Er lächelte mir zu und nippte erneut an der Bierflasche.

„Und deine Freunde? Was haben die angestellt, dass du dich versteckst?“

Ich öffnete die ganz kurz geschlossenen Augen wieder und linste zu ihm hinüber. Er sah ehrlich interessiert aus. Ja, was hatten sie angestellt? Eigentlich nichts Schlimmes, außer mir dezent auf die Nerven zu gehen, heute Abend.

Ich machte eine ausladende, wegwerfende Handbewegung.

„Wollen mich unbedingt verkuppeln, aber da habsch grad keine Lust drauf. Bin durch mit Mädchen“, antwortete ich schließlich mit schwerer Zunge. Thomas nahm einen weiteren Schluck von meinem Bier und stellte die Flasche auf den Boden zwischen uns.

„Achja?“ Nun sah er irgendwie nervös aus. Warum denn das? Ich beschloss mir nichts weiter dabei zu denken. Stattdessen plapperte ich betrunken weiter: „Wollte heute eigentlich auch lieber zu Haus bleiben, aber... naja is doch nicht so übel. Gratis Alkohol und nette Gesellschaft.“ Betrunken grinste ich Thomas an und ertappte ihn dabei, wie er schnell weg sah, als sich unsere Blicke kreuzten. Ich sagte nichts dazu und streckte stattdessen ungeschickt meine Beine aus. Dabei stieß ich versehentlich gegen die noch halb volle Bierflasche, sodass sie umkippte.

„Oh fuck..!“ Ich rappelte mich so gut ich konnte wieder auf und schnellte nach vorn, um sie wieder auf zu richten, Thomas hatte anscheinend dieselbe Idee, denn wir stießen mit den Köpfen zusammen. Ein seichter Schmerz durchfuhr mich, brachte mich allerdings nur zum Lachen. Thomas lachte ebenfalls auf und fasst sich mit einer Hand an die Stirn. Erst jetzt realisierte ich, dass sich unsere Hände an der Bierflasche berührten. Die Wärme, die von der Seinen ausging, fühlte sich angenehm an. Ein Kribbeln durchfuhr mich. Verunsichert sah ich auf und begegnete Thomas Blick. Wie gebannt starrte ich ihm tief in diebraunen Augen, unfähig mich los zu reißen. Ich versuchte die Lippen zu bewegen, um irgendwas zu sagen. Irgendwas albernes oder so. Doch ehe ich dazu kam, beugte Thomas sich mir die letzten Zentimeter entgegen und legte seine Lippen auf meine. Erschrocken riss ich die Augen auf. Doch ich stieß ihn nicht weg. Im Gegenteil. Nach einem kurzen Moment der Überforderung, ließ ich mich auf das Abenteuer ein und erwiderte den Kuss. Das war so anders, als mit Harper oder jedem anderem Mädchen, das ich bisher geküsst hatte.

Rauer, härter, intensiver.

Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen meinen Brustkorb und ich schob eine Hand in seinen Nacken. Fordernd drängte ich mich fester gegen ihn und versuchte ihn ein Stück zurück zu drücken, doch er hielt dagegen. Es war wie ein unbändiger Kampf, in dem keiner sich unterordnen wollte. Hitze stieg in mir auf. Hitze und unbändiges Verlangen.

Plötzlich quietschte die Tür am anderen Ende des Raumes auf. Erschrocken fuhren wie auseinander. Irgendwer kicherte und schlug sie wieder zu.

„Ich... ich muss gehen...!“, stammelte Thomas panisch und mit hoch rotem Kopf.

„Wa.. Was...?“ Mein benebeltes Hirn konnte der ganzen Situation nicht so recht folgen. Ehe ich dazu kam noch irgendwas zu sagen, hatte Thomas sich schon aufgerappelt und den Rückzug angetreten.

„Warte!“, rief ich ihm nach und versuche mich ebenfalls auf meine Beine zurück zu kämpfen. Doch mein betrunkener Körper wollte nicht so, wie ich.

Mein Blick ging zurück zu dem Fleck wo er eben noch gesessen hatte. Da lag noch was. Ein Handy! Es musste ihm bei seiner überstürzten Flucht aus der Hosentasche gerutscht sein. Ich griff mir das alte Ding – nicht mal Touchscreen. Mit dem Teil konnte man ja jemanden erschlagen.

Endlich schaffte ich es zurück auf die Füße, indem ich mich am Regal hochzog. Das Handy steckte ich in meine Hosentasche und nahm schwankend die Verfolgung auf.

„Thomas?“ Im Flur des Obergeschosses war er längst nicht mehr. Und auch in all den anderen Räumen, durch die ich mich anschließend kämpfte war keine Spur mehr von ihm.

Verdammt. Stattdessen entdecke ich Bob der gerade seine Zunge in den Hals der hübschen, blonden Medizinstudentin steckte, die er mir vorhin hatte andrehen wollen. Casey entdeckte ich im ganzen Haus nicht mehr. Frustriert schnaubte ich auf. Es war wohl Zeit nach Hause zu gehen.

Kaum war ich an die frische Luft getreten, rächte sich das letzte Bier. Das musste schlecht gewesen sein.

Ich stützte mich an der Häuserwand neben der Haustür ab und entleerte meinen Mageninhalt ins Blumenbeet.

 

Peinlich berührt fuhr ich mir durch die kurzen Haare, während meine Freunde mich noch immer ungläubig anstarren.

„Ich war also echt betrunken. Keine Ahnung mehr wie ich überhaupt nach Hause gekommen bin“, rechtfertigte ich mich und schob Bob den Rest meines Frühstücks hinüber. Ich bekam nicht wirklich etwas hinunter und er war ohnehin schon die ganze Zeit dabei gewesen mir das Essen vom Teller zu klauen.

„Krass... und das ist wirklich so passiert?“

Erneut schoss mir die Hitze in den Kopf und ich brummte leise zustimmend. Zum Beweis legte ich das alte Nokia Handy auf den Tisch, welches Bob sofort an sich nahm, um es an zu schalten. Das hatte ich auch schon versucht, allerdings war der Akku leer. Und ein passendes Ladekabel würden wir hier wohl kaum finden.

„Ich meine er hat mich echt überrumpelt. Warum küsst er mich denn auch einfach? Ich war echt einfach nur total betrunken. Das hat... gar nichts zu bedeuten.“ Verstohlen linste ich zu dem Handy hinüber, welches Bob noch immer zwischen seinen Fingern hin und her drehte.

„Naja...“, begann Cas langsam und lehnte sich dabei zurück: „Wenn deine Geschichte so stimmt, hast du ihm aber auch ziemlich eindeutige Signale gesendet.“

Bitte was? Empört schnappte ich nach Luft.

„Wo das denn? Ich hab gar nichts gesendet!“

Okay ich gab es ja zu. Ich war noch nie ein Meister im Flirten gewesen. Meistens blamierte ich mich einfach und anscheinend sendete ich hin auch wieder auch Signale, die man missverstehen konnte, aber eindeutig?

„Der Abend ist doch noch ganz schön, mit Mädchen bin ich durch... nette Gesellschaft, langer, tiefer Augenkontakt...“, zählte Casey grinsend auf und mir wurde erneut unendlich heiß.

„Ich war betrunken...“, verteidigte ich mich beinahe verzweifelt. Das war die peinlichste Situation in meinem ganzen Leben. Warum konnte ich nur nicht die Klappe halten? Keiner hätte was geahnt oder gewusst. Und irgendwann wäre Thomas schon wieder aus meinem Kopf verschwunden. Bob und Casey hätten es nie wissen müssen. Niemand hätte das wissen müssen.

„Und was hast du jetzt vor?“ Bobs Frage holte mich zurück ins hier und jetzt. Endlich schob er mir das alte Handy wieder zu.

„Ich... gar nichts.“ Den Blicken meiner Freunde nach zu urteilen, kauften sie mir das nicht ab. „Naja, ich dachte nur es wäre ja nur fair ihm zumindest sein Handy zurück zu geben. Aber da ich weder Adresse noch einen Nachnamen habe, könnte das wohl schwer werden.“ Leise seufzte ich auf – vielleicht eine Spur zu enttäuscht, denn Casey zog schon eine Augenbraue hoch.

„Das Alte Ding wird er wohl kaum vermissen“, warf Bob nachdenklich ein. „So eins hatte ich mit 7, oder so.“

Da mein bester Freund stets das Neuste vom Neuen haben musste, überraschte mich so eine Aussage kaum.

„Du hast gesagt er arbeitet auf ner Farm, oder? Da ist sowas gar nicht so unpraktisch. Manchmal wünsch ich mir zu Hause so eins zurück. Das würde den Sommer vielleicht mal überleben.“

Kurz huschte mir ein Schmunzeln über die Lippen. Das stimmte – jedes Mal, wenn Casey zu Hause auf der elterlichen Farm aushelfen musste, kam er entweder mit zerstörtem Display oder gleich einem ganz neuen Telefon zurück.

„Stimmt ja die Farm. Hey Cas, kennst du den nicht vielleicht? Oder deine Eltern?“

„Klar, ich kenne jeden beschissenen Farmer in den USA. Egal welcher Bundesstaat. Wir sind wie ne große Sekte. Alter... unsere steht in Kalifornien, nicht in Oregon. Natürlich nicht!“

Das kurz aufkeimende Grinsen auf Bobs Gesicht, erstarb sofort wieder. Ich schüttelte nur den Kopf.

„Ist ja auch egal. Und nicht so wichtig“, versuchte ich die Sache endlich ab zu tun. Das mir Thomas seit gestern Abend nicht mehr aus dem Kopf wollte und sogar Harper verdrängt hatte, würde ich den beiden nun ganz bestimmt nicht auch noch auf die Nase binden. Nur leider... leider unterschätzte ich mal wieder den bereits geweckten Enthusiasmus von Bob.

„Dann finden wir ihn über die Freundin von seinem Bruder! Wie hieß die noch mal?“

„Amy...“

„Cool, und der Bruder?“

Ich überlegte kurz. „Miles... Miles oder Andrew.“ Welcher jetzt genau der mit der Freundin war, wusste ich beim besten Willen nicht mehr. Nach dem Promillewert, den ich gestern erreicht haben musste, war ich in gewisser Weise ja schon stolz auf mich, dass ich mich noch an so viel erinnerte.

„Dude, es sind fast 4500 Studenten an der University of Portland eingeschrieben. Was meinst du wie viele davon Amy heißen? Vielleicht ist das sogar nur ein Spitzname. Sie könnte auch Amber und Amila oder so heißen“, mischte sich Casey, positiv wie eh und je, wieder in das Gespräch ein. Missmutig verzog Bob das Gesicht.

„Dann machen wir ne Liste. Wir schaffen das. Bestimmt haben wir Glück. Es ist fast Weihnachten, da gehen Liebesgeschichten immer gut aus!“

„Das ist keine Liebesgeschichte!“, warf ich schnell ein. Auch wenn mir die Idee insgeheim gefiel. Natürlich nur, weil ich Thomas sein Handy wiedergeben wollte. Alt hin oder her. Aber alle Kontakte neu zusammen suchen zu müssen, war immer mehr als ätzend. Bestimmt vermisste er es schon.

Ob er auch an mich denken musste?

Schnell verwarf ich den Gedanken wieder.

„Und wie sollen wir an die Daten kommen? Als wenn uns die frustrierte Sekretärin einfach ne Liste mit allen Amys, Ambers und was sonst noch so in Frage kommt, machen würde.“

Bob begann nur immer breiter zu grinsen und unseren blonden Freund mit den Augen zu fixieren. Dann schien auch Casey zu schalten.

„Ohhh Nein! Nein! Vergiss das gleich wieder!“

„Warum denn? Grace steht doch total auf dich. Wenn du ein bisschen mit ihr flirtest, dann tut sie dir bestimmt den Gefallen.“ Abwehrend verschränkte Casey die Arme vor der Brust.

„Ich aber nicht auf sie.“

„Wieso? Sie ist doch niedlich.“

„Alter, kennst du denn nicht die Gerüchte mit was für einem Nebenjob sie sich das Studium finanziert? Ich verrate dir was: Es ist nicht ihr Sekretariatsnebenjob.“

„Schon gut, du musst nicht...“, schaltete ich mich leise wieder dazwischen, doch beachtete Bob mich gar nicht weiter. Stattdessen war er voll auf Casey fixiert. Noch immer lag ein breites Grinsen auf seinen Lippen.

„Das sollten wir nebenbei bemerkt mal überprüfen. Stripclub nach den Weihnachtsferien?“

Allein der Gedanke trieb mir die Hitze ein weiteres mal auf die Wangen. „Lass mal...“

„Achja, Mike steht ja jetzt auf Schwänze“, neckte er mich lachend und kassierte dafür einen gezielten Tritt gegen sein Schienbein.

„Klappe, Bob.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chucks
2019-12-08T20:02:37+00:00 08.12.2019 21:02
Ich würde mal sagen... endlich durfte mein Junge mal ran! Ran an den... Speck. Den... niedlichen Speck?
Okay, jetzt vielleicht mal ernster :') Anfangs war ich ja ein bisschen skeptisch, ob du Tommy im Sinne seines Charakters getroffen hast, denn wir wissen beide, dass der nicht der Typ für... erste Schritte ist... oder seine Sexualität auch nur im Ansatz anzudeuten. Aber.. ich muss sagen... ich bin n kleines bisschen stolz auf dich. Die Art wie du es gelöst hast.. ich muss sagen, damit kann ich mehr als leben - ich find sogar, dass es realistisch zu Tommy passt. Die Stimmung des Abends, sie sind alleine in diesem recht dunklen Raum, die Stimmung des Augenblicks - und sry Mike... da waren Signale. Die waren nicht nur gering. Und natürlich auch wie er schließlich das Weite sucht :'D very Tommy Gallagher! - und die Knutscherei... hallöchen. Das war schon n bisschen heiß auf ne Art.
Haste jut jemacht! Ich freu mich auf den nächsten Teil <3
(Und Grace möchte anmerken, dass Casey wirklich süß ist. Aber sie weiß wohl auch, dass sie keine Hoffnungen haben brauch - aber n Flirt in Ehren kann keiner verwehren :'D Okay, Mike vielleicht. Aber Mike steht ja jetzt auch auf Schwänze.)


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