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all hallows

~*~ im Bann des Mondes ~*~
von

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~*~ red riding hood ~*~

all hallows

~*~ im Bann des Mondes ~*~
 

Nachdenklich blickte ich auf mein Spiegelbild, erkannte mein rechte Gesichtshälfte kaum noch unter der Schminke.

Wobei, auch die linke Seite weit mehr geschminkt war als ich es je zuvor zugelassen hatte.
 

"Wahnsinn...Kagome" kam es staunend über Ayumis Lippen, welche mich neugierig musterte.

Und sie hatte Recht, Sango hatte mein Halloween Make-up wirklich sehr gut hinbekommen.
 

Mit meinen siebzehn Jahren, gehörte ich in meiner Klasse zu den "Spät-Sündern"   denn anders als die anderen Mädels,  hatte ich mir nie etwas aus den typischen Mädchen Kram gemacht.
 

Meine halbes Gesicht sah aus als wäre es von einem Wolf entstellt worden, tiefe Klauenspuren, welche Sango mit den richtigen Schattierungen perfekt in Szene gesetzt hatte.

Ungläubig berührte ich meine Wange, meine dunkelbraunen Irden flackerten, es war als würde mir ein fremdes Gesicht entgegen blicken...
 

"Und auch dein Kleid finde ich toll" fügte Ayumi lobend hinzu, und zupfte an der roten Kapuze des Umhanges.
 

Mein Outfit war weit gewagter als ich erwartet hatte, der Rock reichte nur bis zur Mitte des Oberschenkels und durch die Corsage war mein Ausschnitt weit tiefer als ich es jemals zugelassen hatte...
 

"Red Riding Hood...warum war ich nicht auf diese Idee gekommen?" fragte sie kopfschüttelnd, während auch Sango neben mir erschien.
 

"Kagome wird in ihren Nächten von einem Wolf heimgesucht..." erklärte Sango schmunzelnd "Also dachten wir es wäre passend!"

Ayumi sah mich nun irritiert an, während ich die Kapuze tiefer ins Gesicht zog.

"Deine blauen Kontaktlinsen fehlen noch" meinte Sango lächelnd und reichte mir die kleine Dose.

Ich nickte automatisch, war überrascht über ihr Vampir Outfit, während Ayumi ein klassisches Hexenkostüm gewählt hatte.
 

"Und Miroku will wirklich als Van Helsing gehen?" belächelte nun Yuka, welche in ihrem Zombie Kostüm wirklich zum fürchten aussah.
 

"Ja, auch Van Helsing hielt böse Dämonen im Zaum" spielte Sango zwinkernd auf Mirokus gläubige Familie an.

Ich schmunzelte, die beiden waren erst seit einigen Monaten zusammen und doch schien es als würde sie ihn bereits auswendig kennen.
 

Die dunklen Wellen umrandeten mein Gesicht wie ein Gemälde, meine Hände zitterten.

Denn, irgendwie hielt ich das ganze plötzlich für eine verdammt schlechte Idee.
 

"Sango..." brachte ich kleinlaut heraus als sie mir die Kontaktlinsen einsetzte "Ich glaube, ich nehme doch das andere Kleid..."

Sango hob verdattert eine Augenbraue, schüttelte aber schnell den Kopf als es an ihrer Haustüre läutete.
 

"Ich denke, dafür haben wir keine Zeit mehr, und du siehst super aus, Kagome!" sagte sie eingehend.

"Es ist ein Halloween Maskenball und die ganze Stadt ist eingeladen, vermutlich wird uns niemand erkennen" kam es zwinkernd von Ayumi, welche die Zweifel in meiner Stimme sofort erkannt hatte.

Ich schluckte, spürte wie meine Knie weich wurden.

"Vielleicht solltet ihr besser ohne mich" versuchte ich es zögernd, doch Ayumi fiel mir kopfschüttelnd ins Wort.

"Nix da! Du kommst gefälligst mit! Dass ist die angesagteste Party des Jahres!" sagte sie streng und reichte mir einen alten Weidenkorb, Yuka nickte unterstützend.
 

Worauf hatte ich mich da nur eingelassen...?
 

~*~
 

Gemeinsam mit meinen Freunden erreichte ich die alten eisernen Tore des Privatanwesens.

Nichts hiervon erinnerte an ein altes Japan, wodurch das Anwesen eigentlich immer schon heraus stach.
 

Meine Freundinnen japsten neugierig auf, schließlich hatten alte Efeuranken den Blick auf die Geistervilla jahrelang verschleiert.

Meine Großvater hatte in meiner Kindheit öfter auf dem Anwesen zu tun gehabt, und mich ab und zu mit hierher genommen.
 

"Wahnsinn" kam es wie im Chor von meinen Freundinnen.

Anders als ich, schienen sie nicht solch ein rießiges Anwesen erwartet zu haben.
 

Wehmütig huschte mein Blick zu der frisch verputzen Mauer, auch das Loch unter den Efeuranken wurde wieder verschlossen.

Meine geheime Zuflucht vor der Realität, wurde mit dem Auftauchen der Besitzer zunichte gemacht...
 

Gemeinsam liefen wir die von Fackeln und Kürbisen beleuchtete Schotterstraße entlang, genau wie etliche andere Gäste auch.
 

Der Parkähnliche Garten war rießig und verfügte sogar über einen angelegten Teich, sowie ein Labyrinth aus Hecken und Sträuchern.
 

Die alten Steinmauern, der Holzerne Dachstuhl, sowie die Turmartigen Gewölbe, erinnerten sofort an eine klassische Geistervilla, wie man sie aus Büchern und Filmen kannte.

Zudem sie am heutigen Tag, mit verschiedenen Fackeln und Kerzen noch mehr dannach aussah...
 

Die Eigentümer waren erst vor einigen Wochen wieder hergezogen, soweit man den Gerüchten trauen konnte hatten sie Jahre im Ausland verbracht.
 

"Ich habe gehört dass die Taishou Söhne nie eine normale Schule besucht haben, sondern immer Privatunterricht genossen haben" kam es euphorisch von Ayumi, welche sich schutzsuchend an mich hängte.

"Und dass man sie unter Tags kaum vor die Linse bekommt" fügte sie hinzu.

"Ist ja auch kein Wunder...nachdem hier im Haus mal ein Mädchen verschwunden ist" kam es nun sarkastisch von Yuka.

Sango und Miroku musterten sie irritiert, während ich seufzend den Kopf schüttelte.
 

Ich hatte nie viel von Gerüchten gehalten, schließlich gab es auch von meiner Familie, Geschichten und Legenden zu Genüge.
 

Seit mehreren Generationen wachte meine Familie über eine der ältesten Tempelanlagen Japans...
 

Übernatürliches.

Geheimnisvolles.

Geister und Dämonen.
 

Ich war mit diesen Geschichten aufgewachsen, wie andere mit Gute Nacht Storys.

Und hatte nie auch nur ein Wort davon geglaubt...
 

Meine Hohen Schuhe klapperten auf den Steinen, während ich den anderen Gerüchten von Yuka kaum noch Beachtung schenkte.

Zog mich doch die festliche Dekoration in ihren Bann.
 

Der ganze Natursteinweg war mit Kürbisköpfen verziert, welche die verschiedensten Gesichtsausdrücke hatten.

Etliche Geister hingen in den Ästen fest,

aber auch Hände, welche hilfesuchend aus dem Rasen ragten, gaben dem ganzen einen gewissen Kick.
 

Mir stockte wortwörtlich der Atem als die rießige Villa vor uns, zwischen den alten Weiden auftauchte.

Der Parkplatz, welcher all die Jahre von Geäst verwuchert war, war nun von den modernsten Autos verstellt.

Nichts erinnerte mehr an den alten Zaubergarten, welchen ich noch vor einigen Monaten als geheime Zuflucht genutzt hatte.

Und auch die Villa selbst, war von den Gedenken der Zeit befreit worden und erstrahlte wieder in ihrem alten Glanz.
 

Ayumi und Yuka sahen sich ungläubig um, schließlich waren wir an diesem Abend nicht die einzigen Gruselgestalten.

Die verschiedensten Verkleidungen tummelten sich bereits auf der alten Verander.

Nervös zupfte Ich an meinem kurzen Rock, hatte bei weitem nicht mit solch einer Gästeliste gerechnet.

"Zur Abwechslung, scheinen die Gerüchte mal zu stimmen, es ist wirklich halb Tokio hier!" kam es verblüfft über Mirokus Lippen.

Sango nickte stutzig, war von den Eindrücken überwältigt, genau wie ich...
 

Der Saal war bereits gut gefüllt, das rießige Buffet lockte bereits den ein oder anderen in seinen Bann, während andere Gäste die ersten Schritte auf der Tanzfläche wagten. 
 

Erinnerungen an diesen Saal flammten plötzlich in mir auf.

Ein Mädchen, welches mit einem jungen Mann getanzt hatte.

Spiegeln an allen Wänden...
 

Meine Sicht flackerte, ehe ich mir an den Kopf fasste und in die Wirklichkeit zurück kehrte.
 

Der Saal wurde nur durch Kerzen erleuchtet, auch hier fanden sich etliche Gruselelemente wieder.

Frankenstein's Monster kämpfte sich lächelnd durch die Menge, reichte uns einen Blutroten Sekt.
 

"Herzlich Willkommen die Herrschaften!" zwinkerte uns der junge Kellner schalkhaft zu, während ein weiterer als Kobold verkleidet mit einem Teller blutiger Litchis durch die Reihen ging.
 

"Ich geleite Sie zu ihren Tisch" erklärte Frankenstein's Monster zuvorkommend und führte uns zu einem großen Tisch, an welchen schon einige Schulfreunde von uns versammelt waren.
 

Ich ignorierte die Erstaunten Blicke und nahm schnell zwischen Ayumi und Sango Platz.

Ayame schien mich von oben bis unten zu mustern.

Genau wie Kouga, welche beide als Werwolf verkleidet waren.

Ayumi kicherte und warf mir einen belustigen Blick zu, als Hojo als blutverschmierter Jägersmann an den Tisch kam.

"Jetzt weiß ich endlich warum er mich über dein Kostüm ausgefragt hat...!" grinste Ayumi zweideutig, und nahm ihren Hexenhut ab.

Ich schüttelte angespannt den Kopf, denn Hojo war einer der begehrtesten Jungs an der Schule...ich war eher das Gegenteil...
 

Mein Blick wanderte durch den riesigen Saal, blieb an den ein oder anderen Verkleidungen hängen.

Die runden Tische waren an die Seiten der Tanzfläche geschoben worden, während eine große Tafel in der Mitte des Raumes meine Aufmerksamkeit erregte.
 

Oder besser gesagt, ein junger Mann.

Welcher weder eine Verkleidung noch eine Maske trug...
 

Neben ihm stand ein älterer Mann, welcher sich angeregt mit unserem Stadtschulrat unterhielt.

"Ist das Touga Taishou?" fragte Sango  neugierig, riss mich aus meinen Gedanken.
 

Touga Taishou?!

Der Gastgeber...?

Im Dracula Mantel?!
 

"Ja" bestätigte Ayumi, Sangos Frage.

"Ich dachte er wäre weit älter" kam es verwundert über Sangos Lippen, während ich nur nickend zustimmte.
 

"Und sein Sohn...InuYasha" fügte Ayumi leise hinzu und deutete auf den jungen Mann.

Fast als hätte er ihre Worte gehört, wendete er uns seinen Kopf zu.

Ein Schauer durchfuhr mich, seine Irden waren wie flüssiges Gold, während seine Mimik keine Gefühlsregung zulies.
 

Und doch, konnte ich mich nicht aus seinem Blick befreien.

Irgendetwas in seinem Blick fesselte mich, fast als wäre ich diesen flüssigen Gold heute nicht zum ersten mal begegnet..
 

"Es wundert mich dass er hier ist, normalerweise meidet er solche Veranstaltungen wie die Pest" fuhr Ayumi wissend fort.
 

Ihre Stimmen schienen plötzlich so weit weg...

Mein Herz flatterte, während meine Irden sprachlos über seinen Körper wanderten.

Anders als die anderen war er weder geschminkt noch verkleidet.
 

"Woher weißt Du denn das alles?!" hörte ich Sangos Stimme.

"Na aus ihren Klatsch Heftchen" gab Miroku flüssig zurück.
 

InuYashas Augen verengten sich, fast als würde er wirklich jedes unserer Worte verstehen.
 

Unmöglich...oder?!
 

"Die Taishous gelten als eine der mächtigsten und reichsten Familien Japans, und noch dazu eine der Geheimnisvollsten, denn es ist alles andere als einfach sie vor die Linse zu bekommen...." durchbrach Ayumis verschwörerische Stimme meine Gedanken.
 

InuYasha hatte die Hand zu einer Faust geballt, seine Irden flackerten, als er den Blick eilig von mir abwendete und zurück an die Tafel Schritt.

Gefesselt blickte ich ihm nach, nie zuvor hatte mich ein Mann derart fasziniert.

Seine Bewegungen waren fließend, es schien fast als könnte ihm nichts  aus der Ruhe bringen.

Doch seine angespannte Körperhaltung sprach eine ganz andere Sprache...

Eine junge Frau, welche etwas abseits gestanden war, folgte ihm besorgt.

Sie trug ein Krankenschwestern Outfit, mit etlichen Rissen und Blutflecken, ihr halbes Gesicht war unter einer traditionellen Mexikanischen Schminke vergraben.

Sie nahm neben ihn Platz, sah ihn eingehend an, als hätte sie seine schlechte Laune sofort bemerkt.
 

Ob sie seine Freundin war?
 

Eilig biss ich mir auf die Lippen, wendete den Blick ab.

Verspürte ein Unbehagen in meiner Brust, wie ich es nie verspürt hatte.
 

Ließ meinen Blick nun durch den Raum wandern, versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen...
 

Im rechten Teil des Raumes waren Särge aufgebaut, welche zum Magneten für alle Fotohungrigen wurden.

Einige Polaroid Kameras versüßten den Gästen den Abend, genau wie die gruselig süße Candybar auf der linken Seite.
 

Die Kellner waren sehr knapp bekleidet und alle wie Skelette geschminkt, der Kronleuchter über der Tanzfläche war unter einem rießigen Kürbiskopf verschwunden und erleuchtete mit seinem gefährlichen Grinsen den ganzen Raum.
 

Der Gastgeber griff lässig nach einem Mikrophon um eine kurze Rede zu halten.

Seine warme Stimme durchflutete den Raum, ließ alle Gespräche verstummen.

Er stellte sich kurz als Touga Taishou vor bevor er uns allen einen schönen Abend wünschte.
 

Der erste Halloween Tanz wurde eingeläutet und wurde musikalisch von Ghostbuster begleitet.
 

Ich folgte dem amüsanten Treiben, bevor ich gemeinsam mit Ayumi die Bar aufsuchte.

"Hi Kagura" begrüßte Ayumi die Bardame überrascht. Ihre stechenden roten Augen nahmen und amüsiert ins Visir, ihr knappes Hexenoutfit war sehr aufwendig verarbeitet und auch die klassische Hexennase sah täuschend echt aus.

"Dagegen sehe ich ja wie eine kleine Hexe aus!" lächelte Ayumi ungläubig.

Kagura grinste "Was bekommt ihr denn, meine Lieben?" kicherte sie.

"8 Bloody Mary" erwiderte Ayumi fröhlich, Kagura nickte automatisch und nickte der zweiten Bardame zu, welche bereits nach den Gläsern griff.
 

"Hi InuYasha, du hättest dir ruhig mehr Mühe geben können, mit deinem Outfit!" kam es nun kopfschüttelnd von Kagura.

Ich erstarrte, als er sich neben uns an die Bar lehnte.

Ayumi japste ungläubig neben mir auf.
 

"Ich spare mir den Spaß für später auf..." winkte er zweideutig ab, unsere Blicke verhakten sich erneut.
 

InuYasha griff fließend nach dem vorbereiteten Getränken, während er mich nicht aus den Augen ließ.
 

Viel zu Nahe...!
 

Ein Schauer lief über meinen Rücken, hinterließ eine Gänsehaut.

Erst als ich erschrocken zurück wich, wendete er den Blick ab.

Fassungslos sah ich ihm nach, mein Herz schlug mir bis zum Hals.
 

Dieses Gefühl?!

Als würde ich ihn...kennen..?!
 

Nach einigen Unterhaltungsprogrammen, und etlichen Bloody Marys wagte ich mich mit meinen Freunden auf die Tanzfläche.
 

Hojo zog mich heiter mit sich, während ich mich berauscht mit der Menge bewegte.

Etwas, dass für mich absolutes Neuland war, denn nie zuvor hatte ich derart die Kontrolle über mich verloren.

Auch die anderen Gäste schienen gefangen im Alkoholnebel, den Rest gab die laute Musik, welche wirklich jeden in ihren Bann zog.
 

"Kagome" hörte ich Hojos Stimme nahe meinen Ohr, irritiert blickte ich auf.

Seine braunen Irden funkelten, er schluckte, schien mit sich zu hadern.

"Ich...ähm, bin froh dass du heute hier bist" gestand er mir ehrlich, ich lächelte scheu, während meine Freundinnen an der Seite mir schwärrmend einen erhobenen Daumen zeigten.
 

Ayumi beteuerte mir ständig, dass Hojo schon seit dem Kindergarten hinter mir her war, etwas dass ich immer abstritt.

Schließlich waren wir nur gute Freunde.
 

Hojo führte mich unbeholfen über die Tanzfläche, auch wenn er Captain des Footballclubs war, vom Tanzen hatte er nicht die leiseste Ahnung.
 

Mein Blick wanderte durch die Reihen, ertappt bis ich mir auf die Lippen als ich erneut diesen stechenden Goldenen Irden begegnete.
 

Mein Herzschlag setzte aus, als dieses vernichtende Feuer in seinen Augen aufleuchtete.
 

Was?!
 

Mein Kopf dröhnte, während um mich herum der ganze Saal erbebte.

Hilfesuchend fasste ich mir an den Kopf, fremde Empfindungen strömten auf mich ein, Gefühle welche ich nicht ansatzweise zuordnene konnte.
 

Meine Sicht flackerte.

Ich nuschelte eine knappe Entschuldigung zu Hojo, bevor ich mich taumelnd durch die Menge bewegte.

Drückte eine der prunkvollen Türen auf, und schritt auf den menschenleeren Gang hinaus.
 

Die Musik war wie ausradiert, doch der Schmerz wurde unerträglich...
 

Erinnerungen flammten in mir auf, verwandelten den beleuchteten Gang in eine staubige Illusion.
 

Gelächter.
 

Stimmen.
 

Wortfetzen.
 

Der Mond.
 

Das Heulen eines Wolfes...?
 

Dieses Haus...welches mir so vertraut war und doch so fremd...?
 

Wie von selbst trugen mich meine Schritte weiter, ein alter Klavierflügel, ein Spiegel..., Bilder welche Jahre unter Leinen verborgen waren.
 

Dieser Raum...?!
 

Ich japste atemlos auf, als ich ein Klappern hinter mir hörte...
 

Ungläubig fuhr ich herum, stießdabei gegen eine Anrichte.
 

Mein Herz setzte aus, als eine Hand automatisch nach der meinen griff.

Eine Kälte durchfuhr mich, wie ich sie nie zuvor verspürt hatte.
 

Der Schatten verblasste, wurde vom Mondlicht zurück gedrängt.
 

Goldene Augen.
 

Was?!
 

Mein Körper war wie erstarrt und doch zog ich zitternd meine Hand zurück.
 

"Du..." hauchte ich bebend, hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
 

...InuYasha...?
 

Während er mich einfach nur ansah, wanderte mein Blick über seinen Körper.
 

Er trug ein weißes Shirt, mit einem schwarzen Hell Schriftzug und eine dunkle zerschlissene Jeans.

Seine Haare waren locker zurück gebunden.
 

"Was machst du hier?" seine Stimme war gedämpft, und doch kam sie mir so bekannt vor.
 

Ich schüttelte verwirrt den Kopf, wusste nicht was ich ihm antworten sollte.
 

Dass mich dieses Haus verrückt machte..??!

Dass, ich das Gefühl hatte ihn zu kennen...?!
 

"Ich dachte...es wäre ein Maskenball" wich ich seiner Frage zögernd aus, schob mir bebend eine Strähne zurück.
 

Seine Mimik blieb unverändert, und doch schien er die Konturen meiner Halloween Narben einzustudieren.

"Wer sagt, dass ich nicht verkleidet wäre...?" erwiderte er leise.
 

"Ach, als du selbst?" wollte ich beifällig wissen, versuchte die stechenden Kopfschmerzen auszublenden, welche diesen Raum in ein lebendes Bild verwandelten...
 

"Vielleicht" gab er ohne nachzudenken zurück.
 

Ich schluckte ungläubig, seine Stimme hallte durch meine Gedanken.

Diese Stimme, sie war mir so vertraut..?
 

Mein Körper war gefangen in längst vergangener Zeit...

Unsicher huschte mein Blick an ihm vorbei zu einem alten Bild, verborgen im Schatten.
 

...Diese Frau auf dem Bild...sie sah aus, wie..?!
 

Eilig schüttelte ich den Kopf, war an diesem Halloween Abend viel zu oft von Illusionen und Trugbildern getäuscht worden.
 

"Du solltest besser wieder zu den anderen zurück gehen" hauchte er abwesend, sah durch mich hindurch, hinaus in die Nacht.
 

Ich schluckte, ohne dem Alkoholeinfluss hätte ich ihm vermutlich zugestimmt, doch nun...
 

"Du kommst mir so bekannt vor..." wisperte ich heißer, blendete aus, dass ich mich gerade völlig lächerlich machte.
 

Seine Goldenen flackerten.

Als wäre er von meinen Worten noch mehr überrascht als ich..?!
 

"Als wären wir uns schon mal begegnet..?" fügte ich verzehrt hinzu.
 

Was war dieses Gefühl?!
 

Geistesabwesend streckte ich meine Hand nach ihm aus.

Als würde ich nach einem Beweis für dieses vertraute Gefühl suchen..?
 

Was zum Teufel war nur los mit mir...?!
 

InuYasha erzitterte als meine Hand seine Wange berührte.

Gefangen wanderte meine Hand seine Konturen nach.
 

Bilder. Momente. Tage. Minuten.
 

Er zitterte, schloss seine Lieder.
 

"Nicht in diesem Leben..." entgegenete er leise.
 

Der Wind heulte auf...

Die Kerzen erloschen.
 

Ich japste erschrocken auf, zog meine Hand ertappt zurück.

Fast als wäre ich aus einem Traum erwacht.
 

Ein dunkles Lächeln lag auf InuYashas Lippen, während ich mit feuerroten Irden konfrontiert war.
 

Warte...!?

Rot...?

Unmöglich...?!
 

Ich blinzelte mehrmals, konnte nicht glauben, dass ich erneut auf den Zauber des Anwesens herein fiel!
 

Aber was wenn..?!
 

Seine spitzen Fangzähne funkelten mir entgegen, automatisch wich ich zurück.
 

"Du solltest gehen..." hauchte er dunkel.

Wieder huschte mein Blick zu dem Bild, doch nur das fahle Mondlicht schenkte den Raum etwas Licht.
 

"Ich kenne dieses Haus..." brachte ich heißer heraus.

Er sah mich desinteressiert an "Wie vermutlich jeder in ganz Tokio."
 

"Ich weiß dass die Grundmauern bereits seit über sechshundert Jahren stehen..." fuhr ich unbeirrt fort "Dass selbst der Kaiser hier einmal ein und ausgegangen war..."

"Nicht nur ein Kaiser..." gab er trocken zurück.
 

Ich ballte meine Hand zu einer Faust, versuchte die aufkeimenden Bilder zu sortieren.
 

Die Stimmen am Gang wurden lauter, Gelächter, Musik.

"Deine Freunde suchen bestimmt schon nach dir..." sagte er emotionslos, schritt an mir vorbei.
 

Meine Hand umfasste sein Handgelenk, ehe ich meine Gedanken zu Ende gedacht hatte.

"Ich weiß aber auch, dass du den Hausteich mit deinen eigenen Händen freigelegt hast, dass... unter der Küche im Erdgeschoss ein Geheimgang in ein unterirdisches Tunnelsystem führt...und dass das Zimmer oben im Turm an den Vollmondnächten immer verschlossen war..."
 

Seine roten Irden flackerten, sprachlos sah er mich an, schien fassungslos über meine Worte.

"Was...?" raunte er unsicher.
 

"Ich weiß dass die Küchenmagd immer Samstag auf den Markt ging, dass, der Stallmeister jeden Abend nach Wein roch...und dass unten vor dem Holztor  ein Kranz aus Verbenen hing"
 

Seine Faust zitterte, während seine Augen über meinen Körper wanderten.
 

Ich erschrak, als die große Pendeluhr die nächste Stunde ankündigte.

Die Bilder verblassten mit jeden weiteren Glockenschlag.
 

"Ernsthaft?" kam es leise über seine Lippen "Wer schickt dich?!"
 

Was?!
 

"Schicken...?" hakte ich bebend nach, doch er gab mir keine Zeit, schien verärgert über mein Verhalten.
 

Was?!
 

"Wer schickt dich?" wiederholte er wütend, entblößte seine spitzen Fangzähne, welche nichts mit den billigen Plasikeinsätzen gemeinsam hatten.

Seine roten Irden loderten, während sich auch seine Züge veränderten...

Mein Herz setzte kurz aus, als er mich gegen die Wand zurück drängte.
 

"Niemand...es, es ist als wäre ich hier gewesen..." versuchte ich hilflos zu erklären.
 

Ein Knurren verließ seine Lippen.
 

Das einsetzende Gefühl in meiner Brust, löschte alles aus was ich je gefühlt hatte.

Es war keine richtige Angst, es war etwas anderes.

Etwas dass ich nicht annähernd beschreiben konnte...
 

Mein Herz klopfte, nein hämmerte schmerzhaft gegen meine Rippen, während meine Sicht immer wieder verschwamm...
 

"17.Juli 1761" stammelte ich atemlos, meine Körper war wie unter Strom.
 

Seine Augen weiteten sich, erschrocken wich er zurück, schüttelte ungläubig den Kopf.

Scheu blickte ich zu ihm, meine rote Kapuze hing mir ins Gesicht, verschleierte meine Züge.
 

Sein Körper zitterte, fast als hätte ihm dieses Datum einen Schlag verpasst.

Messerscharfe Klauen verschwanden, wurden wieder zu gewöhnlichen Fingernägeln.
 

Illusion...?!

Oder Wirklichkeit?!
 

Blau traf Gold.
 

Ein anderer hätte mich nun vermutlich ausgelacht und für bescheuert erklärt...

Doch InuYasha sah mich einfach nur an.

"1761...?" seine Stimme war verlegt, als würde es ihm all seine Kraft kosten.
 

Ich nickte zögernd, mein Herz schlug mir immer noch bis zum Hals.
 

"InuYasha" eine schneidene Stimme durchflutete den Raum, ließ mich erschaudern.

"Ich komme, Sesshoumaru" erwiederte InuYasha abwesend, mein Blick huschte automatisch zu dem jungen Mann in der Türe.

Er hatte ebenfalls silberfarbene Haare, doch seine Züge waren wie erfroren.
 

"Warte hier" hauchte InuYasha kaum hörbar, seine Goldenen durchdrangen mich, bevor er sich von mir abwendete und den Raum verließ.

Bebend zog ich meine Hand zu meinem Herzen, konnte nicht glauben dass dies gerade wirklich passiert war...
 

Die Bilder in meinem Kopf hatten sich in ein Puzzle verwandelt.

Am liebsten hätte ich dieses Haus auf der Stelle verlassen...

Denn, nie zuvor waren diese Bilder so real gewesen...!
 

~*~
 

Völlig in Gedanken lief ich den Flur zurück, einige verkleidete Monster irrten neugierig umher, sahen mich amüsiert an.

Neben Gruselgestalten kam mir auch die sexy Krankenschwester entgegen, welche wie versteinert stehen blieb als ich an ihr vorbei lief.
 

"Kikyou?" kam es ungläubig über ihre Lippen, ihre Braunen Irden flackerten.
 

Kikyou?!
 

Irritiert sag ich sie an, während meine Sicht erneut verschwamm.

"Ähm, nein Entschuldige, du musst mich mit jemanden verwechseln" gab ich leise zurück.

"Entschuldige...aber Du siehst genauso aus wie Kikyou" wiederholte die junge Frau unsicher.
 

Kikyou??
 

"Hi Kagome, da bist du ja" kam es erleichtert über Sangos Lippen.

"Ich dachte schon du wärst abgehauen!" zwinkerte sie angeheitert.

Die Krankenschwester zog eine Augenbraue nach oben, als Sango einen Arm um mich legte.

"Komm tanzen Kagome, Hojo hat dich auch schon vermisst!" fügte Sango lächelnd hinzu, während sie die Krankenschwester musterte und mich von ihr weg führte.

Es lief Michael Jacksons Thriller als wir den großen Saal erreichten, die Partylaune schien ihren Höhepunkt erreicht zu haben...

Während meine immer weiter in den Keller ratterte.
 

Unsere Freundinnen machten gerade die Candybar unsicher, während Hojo und Miroku sich an der Bar bedienten.

Ich folgte Sango zögernd, hielt meinen Blick gesenkt.
 

"Du machst ja ein Gesicht, als hättest du einen Geist gesehen" versuchte Sango mich aufzuziehen.
 

Einen Geist..?

Oder eher eine Illusion...?
 

Mein Blick huschte zu der Tafel, welche vollkommen verlassen war.

Was?!

Ayumi folgte meinen Blick "Die Taishous sind ungefähr zur selben Zeit verschwunden wie Du. Ich dachte schon, du hättest dir einen von ihnen aufgerissen"

Lächelnd sah sie mich an.
 

Warte zur selben Zeit wie ich?!

Mitternacht...?!
 

Mein Herz setzte aus, als eine Hand sich um mein Handgelenk legte.

Ayumi und Sango erstarrten, blickten fassungslos hinter mich.

Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen, wer hinter mir stand.
 

"Ich sagte doch, du sollst warten" seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Seine Haut brannte regelrecht auf der meinen, atemlos fuhr ich zu ihm herum.
 

"Kann ich dich kurz mit dir reden?" fragte er, wobei er mehr wie eine Aufforderung rüber kam.

Unsicher erwiderte ich seinen Blick, hatte mich nie zuvor in den Augen eines Mannes verloren...
 

"InuYasha Taishou...?" kam es wortkarg über Ayumis Lippen, fast als hätte sie ihre guten Manieren zuhause gelassen.

Ich seufzte innerlich, nickte knapp und folgte ihm zögernd durch die Menge hinaus auf die Terasse.
 

Seine Gelassenheit schien zerborsten, als er hinaus ins Mondlicht schritt.
 

Ich folgte ihm langsam, die Musik wurde leiser als wir hinunter in den Garten schritten.
 

"Weißt Du das Halloween seinen Ursprung in Europa hatte?!

Es war ein Fest der Kelten...welches das Ende des Sommers einläutete und den Gedenken an die Verstorbenen gewidmet war. Sie nannten es Samhain.

Erst seit dem 9.Jahrhundert kennt man diese Nacht unter *all hallows* was soviel bedeutet wie Allerheiligen" sagte er abwesend, fast als wäre er in längst verganger Zeit gefangen.
 

Ich folgte ihm schweigend durch die für Halloween angelegten Gräber.

"Zum Gedenken an die Toten..." wiederholte er emotionslos.
 

Mein Blick wanderte in die Ferne, als ich einen alten Baum vor uns erkannte, welcher mit Gebetsbanderolen geschmückt war.
 

Goshinboku..?
 

InuYasha war stehen geblieben, während ich langsam an ihm vorbei schritt.

Zitternd strich ich über die alte Rinde, über die eingravierte Narbe des Baumes.
 

InuYasha...?
 

Automatisch wanderten meine Seen zu den seinen.

Er hielt inne, stand nun hinter mir, war meiner Geste anscheinend genau gefolgt.
 

Der Baum knarrte, als wollte er mich warnen.
 

InuYashas Irden flackerten, veränderten erneut ihre Farbe.

Bevor er mich blitzschnell gegen den heiligen Baum drückte und am Hals packte.
 

...was?!
 

"Bist du erneut hier um mich zu töten? Am selben Tag wie beim letzten mal?!!" seine Stimme war eiskalt, nahm mir den Atem, genau wie sein Griff um meine Kehle.
 

Warte?!

Töten?!

Erneut?!

Am selben Tag...???
 

"Wer hat dich diesmal geschickt...?!" zischte er wütend, seine Hände zitterten.

Genau wie mein Leib.

Meine Gedanken überschlugen sich.

Ängstlich hielt ich seinen Blcik stand, versuchte bebend seinen Griff um meinen

Hals zu lockern.
 

Geschickt?!
 

"War ein silberner Pfeil nicht genug?" raunte er weiter.

"InuYasha...bitte" meine Stimme nur ein Flüstern.
 

Ein Pfeil..?!
 

Während die Bilder in meinem Kopf ein neues Muster annahmen.

"Ich bin nicht Kikyou..." brachte ich atemlos hervor.

Seine Züge entglitten, ehe er mich aufgebracht los ließ.

Ein tiefes Knurren verließ seine Brust.
 

Kikyou, sie wollte ihn...töten?!
 

Meine Lunge brannte.
 

Das Knurren wurde lauter, als sich Vollmond aus der Wolkendecke schob.

"InuYasha..." meine Stimme brach ab.

Alles in mir zog sich zusammen, denn mein schlimmster Alptraum schien real zu werden....
 

Der Wolf aus meinen Träumen nahm Gestalt an, das Knurren wurde durch ein Heulen ersetzt.

Während mein Herz lautstark gegen sein Gefängnis hämmerte und sich die letzten Puzzelteile zusammen schoben...
 

~*~
 

to be continued...?!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wuhu 😃
Und Herzlich Willkommen bei all hallows ...!😃

Nein, leider keine neue FF, sondern ein nachträgliches Halloween Special...😅😃
Also, es wird nur eine Kurzgeschichte werden 😊

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!
Freue mich wie immer über euer Feedback 💜

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2019-11-13T20:51:54+00:00 13.11.2019 21:51
Klasse STORY bin gespannt wie es weiter geht
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-11-13T16:57:01+00:00 13.11.2019 17:57
Waaaaauuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

Das ist ein Hammer harter Anfang ich hatte sogar eine leichte gänsehaut an manchen Stellen.

Das Kostüm von Kagome muß ja HEISSSSSSSßSSSSSSSS ausschauen.

Da ist dir was geniales zu Halloween eingefallen.

Freu mich auf die nächsten Kapitel.


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