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Sterne sind zum Träumen da

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und gleich noch ein Kapitel, weil mir danach ist ;) Bis zum nächsten Kapitel, das wird allerdings wieder dauern und kommt heute nicht mehr - versprochen xD Komplett anzeigen

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Absprachen

Makotos Augen wurden groß, als sie Zoisite vor sich hatte, doch dieser konnte wenig Rücksicht auf sie nehmen. Er schob sich an ihr vorbei, was dank seines weiblichen, schmalen Körpers sehr einfach war und machte sich auf die Suche nach Kunzite.

Er fand ihn in der oberen Etage, wo er auf dem Sofa saß und ein Buch las. Zoisite war nicht gerade laut gewesen, aber Kunzite hob augenblicklich den Kopf, als der andere eintrat.

„Ich dachte mir, dass du kommen würdest. Du hast es also auch gespürt“, sagte er leise und Zoisite nickte ernst.

„Lass uns woanders reden“, wies Kunzite ihn an und er stand auf, um vorauszugehen.

Die beiden traten auf den Flur hinaus und Zoisite folgte dem Weißhaarigen zu einem Raum, der als Gästezimmer fungierte. Kunzite schloss die Tür hinter ihnen und schloss vorsorglich ab, damit sie ein ungestörtes Gespräch unter vier Augen führen konnten.

„Du hast es also bis hierher gespürt? Dann muss es ein sehr starker Impuls gewesen sein“, bemerkte Zoisite.

„So etwas habe ich nur bei Veseria gespürt“, sagte Kunzite darauf und sein Gesicht verfinsterte sich, während sein Körper sich anspannte. „Es war also keine Einbildung, dass ihre Macht aus ihr entwichen ist. Anscheinend hat sie einen neuen Wirt gefunden.“

Zoisite teilte die Sorge, die den Älteren bewog, denn sie hatten schon das erste Mal erhebliche Schwierigkeiten gegen die Macht der dunklen Königin gehabt. Wenn ihre Macht nun in einem anderen Wesen war, konnte dieses ebenfalls die furchtbaren Kräfte beschwören, die vor wenigen Wochen noch für Furore gesorgt hatten.

„Ausgerechnet jetzt“, knirschte Zoisite mit den Zähnen und frustriert ballte er die Fäuste.

„Ja, es ist sehr unpassend, zumal du scheinbar nicht auf mich hören konntest.“

Kunzite sah Zoisite vorwurfsvoll an und dieser senkte schuldbewusst den Kopf.

„Das weiß ich mittlerweile selbst, dass es eine dumme Idee war“, meinte er. „Ich habe mein Schicksal nun angenommen und werde einfach darauf warten, dass die Wirkung verfliegt.“

„Wenn es nur so einfach wäre...“, bemerkte Kunzite und sein Unterton machte Zoisite stutzig.

„Was meinst du?“

„Ich will damit sagen, dass ich kaum noch Dunkelheit in dir spüre, obwohl du zumindest einen kleinen Teil in dir tragen müsstest. Ich spüre gar nichts davon in dir, alles ist vom Licht verdrängt worden“, klärte der vierte General ihn auf.

„Du willst damit sagen, dass der Silberkristall mir meine Dunkelheit völlig genommen hat und ich mich demnach nicht mehr in mein ursprüngliches Dasein zurückverwandeln kann?“

Zoisite wurde beinahe übel bei dieser Möglichkeit und er war sich sehr sicher, dass er sehr blass um die Nase herum wurde.

„Es ist noch schlimmer, Zoisite. Wenn du keine Dunkelheit mehr in dir hast, obwohl sie dort sein müsste, heißt das, dass sie durch das Licht verdrängt wurde und aus deinem Körper in einen anderen gedrungen ist. Diese Dunkelheit hat dich aber zum Leben erweckt, das heißt, es besteht die Möglichkeit...“

„... dass ich sterben könnte, nicht wahr?“, beendete Zoisite betroffen den Satz und Kunzite nickte.

Die beiden schwiegen einen Moment, um diesen Aspekt zu verdauen. Da waren sie nun endlich wieder am Leben und hätten ein gemeinsames Leben führen können, da funkte ihnen wieder einmal das Schicksal dazwischen.

„Wir müssen diesen Umstand rückgängig machen und das heißt, wir müssen denjenigen finden, der deine Dunkelheit in sich trägt und dessen Licht du quasi... gestohlen hast“, bemerkte Kunzite.

„Wie sollen wir denjenigen finden?“, fragte Zoisite angespannt, denn es kam ihm vor, als würde ein Stundenglas über seinem Kopf schweben, in welchem seine verbleibende Zeit ablief.

„Ich habe keine Ahnung, tut mir leid.“

Die Antwort hatte Zoisite erwartet, schließlich wurde es keinem von ihnen je leicht gemacht. Es kam so ziemlich jeder in Frage, der ihm an jenem Tag begegnet war. Ihm fielen das Fruits Parlor Cafe und der Park ein, welche beide von Menschen überfüllt gewesen waren. Es war also nahezu unmöglich, auch, wenn Zoisite noch nicht so leicht aufgeben wollte. Er würde sich sein Glück, noch einmal am Leben zu sein, nicht so leichtfertig wegwerfen.

„Vielleicht solltest du wieder zurück zu Minako gehen. Sie ist eine Sailorkriegerin und wenn es Vorkommnisse geben sollte, dann ist sie der beste Anhaltspunkt. Außerdem wäre es eine gute Übung, schließlich hast du nun andere Kräfte. Wenn wir es tatsächlich nochmal mit Veserias Macht zu tun bekommen, musst du kampfbereit sein, genauso wie wir anderen auch“, sagte Kunzite und Zoisite konnte ihm da nur zustimmen.

„Apropos Minako... die Macht, die wir gespürt haben, war an einem Ort, an welchem sie sich aufgehalten hat. Es waren zu viele Menschen dort, aber ich habe die Dunkelheit sehr offensiv gespürt.“

„Dann solltest du erst recht zu ihr und ein Auge auf sie haben. Möglicherweise gibt es jemanden in ihrem Umfeld, der deine Dunkelheit in sich hat und ihr nun schaden will“, überlegte Kunzite und Zoisite stimmte zu.

„Dann weiß ich ja, was ich jetzt zu tun habe“, meinte er und Unbehagen regte sich in ihm.

Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken daran, dass er sich entschuldigen und seinen Fehler eingestehen musste. Aber bei ihr aufzuschlagen und einfach so weiter zu machen wie vorher, kam ihm einfach nicht richtig vor.

Zoisite stand auf und wandte sich noch einmal an Kunzite.

„Wir sollten hierüber Stillschweigen bewahren. Wir müssen uns ganz sicher sein, was diese Macht anbelangt“, sagte er und Kunzite nickte.

„Das Gleiche wollte ich auch sagen...“
 

Minako saß wie betäubt Zuhause und bekam die Bilder der letzten Ereignisse nicht aus dem Kopf. Sie hatte sich in eine Decke gewickelt und dennoch war ihr so kalt, dass sie zitterte. Sie bekam es nicht einmal hin, ihre Freundinnen anzurufen, so nervlich am Ende fühlte sie sich. Sie wollte nicht einmal, dass diese sich sorgten, weil sie zuvor auch schon viele Dinge mit sich selbst ausgemacht hatte. Aber dass Artemis gerade nicht hier war, zog ihr schon den Boden unter den Füßen weg. Schon immer war er ihr bester Freund, er wusste alles von ihr und gerade hätte sie ihn ganz dringend benötigt.

Nach dem Unfall in der Konzerthalle hatte Minako sich von einem Taxi nach Hause bringen lassen, welches sie sich mit Emiko und Daiki geteilt hatte. Sie hatten geschwiegen, hatten nicht über die Ereignisse gesprochen und waren vollauf mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt gewesen. Von Kazus Zustand wussten sie nur, dass er nach wie vor bewusstlos war und einen gebrochenen Arm und ein gebrochenes Bein hatte, innere Blutungen hatte man bereits ausgeschlossen. Auch die anderen Bandmitglieder waren noch vor Ort durchgecheckt worden und es hatte sich zu ihrem Glück nur um leichte Verletzungen gehandelt.

Minako dachte wieder und wieder an Kazus Arm, der aus den Trümmern herausgeschaut hatte und abermals krampfte sich ihr ganzes Inneres zusammen. Ihr entrang sich ein gepresstes Keuchen und Tränen drückten ihr gegen die Augen, sie konnte kaum noch atmen, während die Bilder einfach nicht aufhören wollten, in ihrem Kopf zu rotieren. Ihre Gedanken beschäftigten sich nach wie vor mit der Frage, ob es nichts mit ihr zu tun hatte, dass dieses Unglück über sie alle hereingebrochen war.

Plötzlich klingelte es an der Tür und Minako sprang so schnell auf wie eine Sprungfeder. Das konnte nur Artemis sein, denn er kündigte sich meistens so an. Sie drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage und riss dann die Tür auf, während sie hoffnungsvoll darauf wartete, die vertrauten blauen Augen, das weiße Fell und die ruhige, samtene Stimme ihres besten Freundes zu hören, der sie sicher beruhigen konnte.

Doch stattdessen tauchte wenig später das orangerote Haar einer Frau auf, welche anmutig die Treppen hinaufkam. Ihre grünen Augen sahen zu Minako, ihr Gesichtsausdruck war ernst, aber auch vorsichtig. Sie kam näher und Minako erkannte endlich Zoisite wieder, der sich noch mehr verändert hatte. Aber er schien mit seinem femininen Körper besser zurecht zu kommen, denn genau das strahlte er auch aus.

„Können wir... reden?“, fragte er zögernd und Minako wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte.

Schließlich nickte sie und ließ Zoisite vorbei. Sie musste sich kurz sammeln und die Überraschung, dass Zoisite einfach auf ihrer Matte stand, half ihr ein wenig über den erlittenen Schock hinweg. Sie schloss die Tür und folgte Zoisite, welcher nun unschlüssig im Wohnbereich stand. Letztlich setzte er sich auf die gleiche Stelle, an welcher Minako vorhin noch gesessen hatte. Minako setzte sich zu ihm und wartete darauf, was er zu sagen hatte.

„Ich bin gekommen, um dich um Verzeihung zu bitten. Meine Worte waren unbedacht und ich hatte kein Recht, auf deinen Träumen herumzutrampeln“, sagte er und Minako sah ihm an, dass es ihm alles andere als leicht fiel.

Genau deshalb fiel es ihr wiederum leicht, ihm zu verzeihen, denn diese Entschuldigung war eindeutig ernst gemeint und nicht nur so dahingesagt.

„In Ordnung“, sagte sie und Zoisite hob überrascht den Blick.

„Ich... muss nicht zu Kreuze kriechen oder dir die Möglichkeit geben, dass du mich ebenfalls so behandeln darfst, wie ich dich?“, fragte er ungläubig.

„Nein. Ich denke, die Entschuldigung an sich war schon Bestrafung genug“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.

Zoisite errötete und gab ein Kopfschütteln von sich, ehe er sich räusperte und zu einer noch wichtigeren Sache kam.

„Ich war heute bei der Konzerthalle. Ich habe dort das Böse gespürt und ich möchte dem nachgehen. Es könnte sein, dass wir es mit einer neuen Bedrohung zu tun haben“, sagte Zoisite ernst und Minako erstarrte.

„Soll das heißen, dass dieses Böse dafür gesorgt hat, dass Kazu heute schwer verletzt wurde?“, fragte sie entsetzt.

„Es ist möglich, aber ich weiß es nicht. Lass mich einfach das nächste Mal mit dorthin gehen, dann können wir sicher gehen“, meinte Zoisite.

Minako musste nicht lange überlegen, denn sie wollte unbedingt dafür sorgen, dass es nicht noch einmal zu so einer Katastrophe kam.

„Das heißt, wir werden jetzt zusammenarbeiten?“, fragte sie.

Zoisite zögerte erst, dann nickte er. Ihm war bewusst, dass eine Zusammenarbeit mit einer Sailorkriegerin nicht einfach werden würde, aber er war gewillt, sein Bestes zu geben und weder Kunzite noch sich selbst zu enttäuschen. Zu viel stand auf dem Spiel, allem voran sein eigenes Leben.

„Okay, dann begleitest du mich das nächste Mal als mein Bodyguard“, strahlte sie ihn an und innerlich zuckte er zusammen.

Hoffentlich wusste er, worauf er sich da einließ.



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