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Die Drachensonate

Band 2 - Drachen-Saga
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und herzlich Willkommen in der Drachensonate! :-*


Bei der Drachensonate handelt es sich um die Fortsetzung der Drachenballade.
Zwar stehen die beiden Storys nur indirekt im Zusammenhang, dennoch ist es für die komplette Drachen-Saga (bestehend aus 4 Bänden) ein großer Vorteil die Drachenballade zu kennen. Sie ist die Vorgeschichte des Ganzen und ich wiederhole recht selten das Wissen aus vorherigen Geschichten. ;-)


Wie auch bei der Drachenballade, ist auch die Drachensonate bereits vollständig auf Amazon käuflich erwerbar. Jede Spende hilft mir! Vielen Dank im Voraus! :-*

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Selbstverständlich wird die Drachensonate vollständig auf Animexx hochgeladen werden, jedoch halte ich mich dabei an die Upload-Tage (Dienstag & Freitag). Es handelt sich also nicht um eine Leseprobe. ;-)


Viel Spaß beim Lesen! :D Komplett anzeigen

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Unbändiger Zorn


 

 
 

 
 

 
 

Die Geschichte und Charaktere sind reine Fiktion. Alle Ähnlichkeiten mit echten Personen (egal, ob im Leben oder bereits verstorben), Geschehnissen und Orten sind reiner Zufall.
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

[LEFT][LEFT]„Viel mehr als unsere Fähigkeiten[/LEFT][/LEFT]
 

sind es unsere Entscheidungen,
 

 
 

[RIGHT][RIGHT]die zeigen, wer wir wirklich sind.“[/RIGHT][/RIGHT]

[RIGHT][RIGHT]» J.K. Rowling[/RIGHT][/RIGHT]
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 

Prolog: Unbändiger Zorn

 

Die Gabe des Sehens ist so selten wie sie vielseitig ist. Es gibt jene, die können in die Zukunft blicken, aber auch die, welche die Vergangenheit erleuchten können. Nur sehr wenige können beides...

Einen wahrhaftigen Seher zu finden, ist wahrlich eine Herausforderung. Zahlreiche Menschen und Nichtmenschen täuschen vor, dass sie die Zeitstränge und die Schicksale der Lebewesen sehen könnten, besitzen jedoch keinerlei Magie. Für normale Sterbliche ist der Unterschied nicht wahrnehmbar. Sie sind so verzweifelt auf der Suche nach Antworten, dass sie keinen Beweis einfordern.

Viele der falschen Seher prophezeien ihrer Kundschaft schreckliche Zukünfte, welche sie durch den Kauf bestimmter „magischer“ Relikte abwenden könnten. Natürlich alles erlogen... In den Relikten steckt meist genauso wenig Magie wie in den vermeidlichen Wahrsagern. Doch es gibt genug, die auf diese Betrügereien die Tage hereinfallen, die so düster zu sein scheinen.

Für mich jedoch ist es keine Herausforderung, einen wahrhaftigen Seher von einem falschen zu unterscheiden. Ich kann ihre Magie spüren. Das Pulsieren in all ihren Gefäßen! Kein Unbegabter könnte das jemals vortäuschen.

Ich wollte nur zwei Fragen beantwortet haben: „Was hätte ich anders machen sollen? Hätte ich sie retten können?“

Sie alle gaben mir stets die gleiche Antwort: „Nein, ihr Tod war vorherbestimmt. Egal, welche Wege du anders gewählt hättest, der Tod bekommt seinen Tribut.“

Eine sehr unbefriedigende Antwort, wie ich zugeben muss. Und es trieb mich an, immer weiter zu suchen. Noch mehr Fragen zu stellen. Zu erfahren, weshalb der Tod ihre Seelen eingefordert hatte. Natürlich waren auch hier die Antworten keineswegs besser ausgefallen.

„Egal, was du getan hättest, ihre Seelen gehörten dem Tod bereits.“, sagte eine Seherin ernst. „Selbst, wenn du die Gefangennahme des Urbösen hinausgezögert hättest, wären sie gestorben. Die Ursache wäre eine andere gewesen wie bei Argrim, doch sie wären definitiv gestorben.“

„Wieso?“, wollte ich verzweifelt wissen.

„Weil es ihnen so vorherbestimmt gewesen ist.“

„Wieso lebe ich noch?“

In diesem Moment räusperte sich die Seherin und fuhr sich nervös durch das kurze Haar: „Du weißt, dass dein Ende genauso bevorsteht. Nicht heute oder morgen, aber es ist nicht allzu weit weg.“

Ja, sie hatte recht damit. Ich wusste, dass ich genauso durch Zodiak sterben würde wie meine Freunde. Ich wusste, dass jene Zeit nicht gekommen war, doch ich spürte die kalte Hand des Todes schon seit der Gefangennahme tief um mein kleines Herz.

 

Mit den düsteren Antworten auf meine Fragen, verließ ich mein Zuhause. Ich ließ die Unterwelt zurück und versuchte meinen Vater zu vergessen. Meine Familie zu vergessen... Alles, was sie mir Schreckliches angetan hatten.

Auf meiner Suche nach Antworten, fand ich Mentoren, die mir weiterhelfen konnten. Sie erklärten mir meine Magie und zeigten mir Wege auf, um sie besser zu kanalisieren. Ich suchte sogar die letzten Drachen auf, um meine Fähigkeiten auch in dieser Richtung weiter ausbauen zu können.

Die wichtigste der Begegnungen kam jedoch ganz unverhofft. An einem wirklich schlechten Tag... Ich war so ungemein wütend gewesen! Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mal mehr, weshalb ich so in Rage geraten war. Doch ich erinnere mich an die massiven Auswirkungen auf jene, die meinen Weg kreuzten.

Ich lief Amok! So wütend und voller Verzweiflung... Ich tötete alles, was meinen Weg kreuzte. Brutal und nicht immer schnell oder sauber. Ich tränkte den Boden in rotes Blut. In meinen Augen war es diese verfluchte, schwarze Schlacke, die mir alles genommen hatte. Sie war nicht da... Sie war ewig nicht mehr da gewesen! Dank uns. Dank unserer Opfer... Doch der Preis war zu hoch gewesen.

In dem Moment, wo ich ein Kind sah, welches ich töten wollte, sprang mir ein Mann in die Quere. Ich war so verdammt sauer darüber! Doch er grinste, als könnte ihn kein Wässerchen trügen. Selbstverständlich machte mich das nur noch wütender und ich ging direkt zum Angriff über.

Er wich mir aus, als wäre es die einfachste Übung für ihn. Sein längeres, gewelltes braunes Haar bekam nicht mal ansatzweise mein Schwert zu spüren, so schnell war er! Nicht mal eine Berührung mit dem Handrücken...

Er wartete immer den letzten Augenblick ab, ehe er dann jedes Mal ein anderes Manöver zum Ausweichen nutzte. Manchmal tänzelnd, manchmal nur ein einziger Schritt.

Das trieb er so lange mit mir, bis er mich vollkommen ausgelaugt hatte. Ihm stand kaum der Schweiß auf der Stirn, als er mir dann schließlich seinen Ellenbogen tief in die Magengrübe rammte und mich allmählich zurück in die Realität prügelte.

Als ich aus meiner Trance erwachte und das Blutbad sah, welches ich angerichtet hatte, brach ich vollkommen zusammen. Unter Tränen beteuerte ich, wie leid es mir täte. Dann wurde alles um mich herum Schwarz...

 

Ich erwachte in einem geheimen Ort. Ein Ausbildungslager, wie sich dann schließlich herausstellte. Und das Tasten nach meinem Kopf machte mir klar, dass ich ohnmächtig geworden war, weil der Mann mir einen heftigen Hieb verpasst hatte – vermutlich mit dem Knauf seines Schwerts.

Tage lang brachte man mir wortlos Essen, Trinken und versorgte meine Wunden. Ich fragte immer und immer wieder, was ich hier sollte und wo ich sei, doch keiner antwortete mir. Der Raum war außerdem magisch versiegelt, sodass ich keine Chance hatte, zu entkommen.

Ein Teil von mir fürchtete sich. Diese Welt war nach Zodiaks Rückzug nur noch grausamer geworden. Nichtmenschen wurden wie Fleischwaren gehandelt! Sie waren nur noch Sklaven und jeder, der sich mit Nichtmenschen einließ, wurde gnadenlos verfolgt und hingerichtet. Mischlinge wurden sogar noch härter bestraft.

Jene, die mit Mischlingen oder Nichtmenschen sympathisierten, wurden genauso gejagt und mussten mit dem Tod rechnen. Vor allem dann, wenn Liebe im Spiel war. Das war das neue Gesetz, das überall vorherrschte. Im Gegenzug wurden aber alle großzügig entlohnt, die solche „Verräter“ fassten oder eben Nichtmenschen auslieferten.

Nun konnte ich schwer abstreiten ein Nichtmensch zu sein. Die spitzen Ohren, meine Statur... Die Magie, die ich wirken konnte. Alles machte überaus deutlich, dass ich niemals ein Mensch gewesen war oder jemals sein würde. Ich konnte also einem Kopfgeldjäger in die Arme gelaufen sein oder aber einem Sklavenhändler, der meinen Körper an den Höchstbietenden verkaufen wollte.

Zweiteres kam eher in Frage... Immerhin wurde ich medizinisch versorgt und auch sonst eher gut gepflegt. Man bot mir auch regelmäßig an, mich zu waschen oder sogar zu baden. Eine gepflegte Dirne wäre kostbarer als eine, die dem Tode nah war!

 

Nach bestimmt zwei oder drei Wochen kam dann endlich der Mann zurück, der mich niedergeschlagen hatte. Ich war bereit! Ich sprang ihn direkt an und wollte ihn zu Boden reißen, aber natürlich wich er mir sehr geschickt aus.

Eine Weile sah er mir dabei zu, wie ich mich aufzurappeln versuchte. Dann aber kniete er sich hin, bot mir seine Hand an und half mir aufstehen.

In diesem Augenblick waren wir uns so nah, dass ich sehen konnte, dass er sicherlich schon im mittleren Alter war. Seine Haut war gebräunt von seiner ganzen Zeit draußen. Auch seine Augen waren so braun wie sein Haar. Viele hätten das langweilig gefunden, doch ihr gefiel das ausgesprochen gut.

Er wirkte nicht übermäßig gepflegt. Doch ich konnte auch sehen und riechen, dass er nicht ungewaschen war oder die Kleidung über einen sehr langen Zeitraum trug ohne sie zu waschen. Penibel, aber nicht wie ein Adliger.

„Kannst du deine Wut auch sinnvoll einsetzen?“, fragte er mich plötzlich mit wachem Blick.

„Wie meint Ihr das?“, hinterfragte ich in seinem Volksmund.

Mein Akzent war sehr stark ausgeprägt. Ich hatte die letzten Jahre damit verbracht, alle Sprachen der Oberwelt zu lernen. Hinzu kam, dass ich immerhin auch die Sprachen der Unterwelt konnte. Allerdings schien er trotzdem kein Problem damit zu haben, mich zu verstehen.

„Du bist nicht nur eine Magiebegabte, du bist außerdem begabt im Kampf.“, sagte er schließlich. „Du bist aber ausgesprochen wütend und neigst dazu... Übersprunghandlungen auszuführen. Sehr tödliche Übersprunghandlungen, die uns dazu zwingen, hinter dir aufzuräumen.“

„Weshalb tut Ihr das...?“

„Weil wir im Schatten agieren wollen. Das geht aber schlecht, wenn wir eine Spur aus Leichen hinterlassen.“

Ich räusperte mich und spürte, wie Schamesröte in mein Gesicht schoss: „Vergebung... Ich hatte wirklich nicht vorgehabt-...“

Er unterbrach mich mit einer harschen Handbewegung: „Wir haben alle schlimme Dinge erlebt. Kannst du dich auch beherrschen?“

„Ja.“

„Gut.“, sagte er und ging Richtung Tür. „Deine Ausbildung beginnt morgen früh.“

„Ausbildung?“, hinterfragte ich aufgeregt und sprang auf. „Was für eine Ausbildung? Wer seid Ihr?“

Er drehte sich langsam nochmals um und grinste: „Duncan. Ich bin der Anführer des Attentäter-Ordens. Du bist ab heute unser Rekrut.“

Ich war vollkommen perplex! Ich hatte nicht um solch eine Aufnahme gebeten und sah mich auch selbst nicht als eine talentierte Attentäterin an. Sicherlich konnte ich mit verschiedenen Waffen umgehen und einige Sprachen sprechen, doch Spionage und hinterhältige Anschläge gehörten nicht in das Paket.

„Und wenn ich das nicht möchte?“, wollte ich schließlich wissen und raffte die Schultern.

„Das möchtest du.“, sagte Duncan und ließ mich alleine zurück in meinem Zimmer. Die Magie, die mich darin einschloss, wurde kurz darauf aufgehoben.

Er hatte recht behalten: Ich wollte es. Und ich bin verdammt gut darin!



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