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Der Teufelsgeiger

von

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Schwules Tanzen und französisches Gebrabbel

„Ah, Re…renji.“ Seine Stimme schickte mir eine Gänsehaut den Rücken hinab. Sie war genau wie das b-Moll damals, klar und rein. Und das war nicht nur seine Stimme, auch sein Körper schien genau so klar zu sein, wie der Ton damals. Seine Haut war so zart, dass ich mich beinahe nicht traute ihn zu berühren, doch darunter konnte ich die Muskeln spüren, die ich zuvor nur erahnt hatte und die sich deutlich zeigten, als er sich mir jetzt entgegen streckte und die Finger in meine Schultern bohrte.

Sein Körper erbebte unter mir. Er spannte scheinbar jeden Muskel an und warf den Kopf in den Nacken, als er noch einmal laut aufstöhnte.

Und ich-

Schweißgebadet erwachte ich, mein Blick noch ganz verwaschen von der Erregung, die ich gerade gespürt hatte und die sich jetzt gerade wieder zurückzog.

Ich wischte mir über Stirn und Augen und seufzte laut.

Verdammt man, das konnte doch nicht wahr sein! Ich war doch nicht mehr in der Pubertät und hatte Sexfantasien über meinen Schwarm!

Doch meine Boxershorts erzählten da eine andere Geschichte und ich konnte nicht verleugnen, dass ich gerade von dem jungen Opernsänger geträumt hatte, von dem ich schon seit Wochen nicht mehr die Augen lassen konnte. Und das nicht einmal zum ersten Mal. Ehrlich gesagt häufte sich das in letzter Zeit viel zu sehr. Und das obwohl er mir deutlich gesagt hatte, dass er absolut kein Interesse an mir hatte.

DringDring, ging mein Wecker dann plötzlich neben meinem Ohr los und erschreckte mich halb zu Tode.

Richtig, ich hatte heute ja noch ein Treffen.
 

"Jo, Mann, schön, dass du da bist." Ich schlug mit Grimmjow ein und stieß dann Schulter gegen Schulter mit ihm zusammen. Ebenso begrüßte ich Hisagi und auch Ikkaku. Nnoitra war zumindest für den zweiten Teil einfach zu groß und so stießen nur unsere Fäuste gegeneinander. Seinen kleinen Freund kannte ich kaum, also lächelte ich ihm nur zu. Tesla war sein Name, oder? Ich musste immer an Physik denken, wenn ich ihn ansah. Das war doch eine komische Einheit, oder? Ach, war ja auch egal.

"Ich dachte, du wolltest jemanden mitbringen", merkte Hisagi dann an und sah sich fragend um, da ich allein gekommen war.

"Ja, er sagte, dass er selber hier herkommt, weil er noch zu tun hatte, aber er sollte bald hier sein."

"Es gibt noch andere Traceure in Karakura? Ich dachte wir hätten inzwischen alle zusammen", fragte Ikkaku dann. Da er nicht auf die Shino ging, hatte ich ihm noch nicht erzählen können, dass ich jemanden mitbringen würde. Allerdings wussten auch Grimm und Shu nur, dass ich jemanden mitbringen würde und nicht, wen. Was vermutlich auch besser so war. Mir würde sowieso keiner abkaufen, dass er Traceur war.

"Er ist ziemlich lange nicht mehr gelaufen", erklärte ich ausweichend.

"Und dann willst du ihn direkt auf ein Industriegelände lassen?" Hisagi sah mich skeptisch an.

Ich zuckte die Schultern. "Er meinte, dass er es sich zutraut." Das war immerhin das Wichtigste, auch wenn er kaum kräftig genug aussah, um auch nur irgendeine Wand hochzukommen. "Hast du die Strecke vorbereitet?", fragte ich und blickte zu dem kahlen Jungen vor mir, der dies hatte tun wollen - und besser nie erfahren würde, dass ich ihn im Geheimen so nannte, denn sonst würde er mehr als wütend werden.

"Klar, 10 Schleifen pro Farbe. Ich habe rot, gelb und violett. Nnoi wollte gerne mitmachen, ich hoffe das ist in Ordnung." Er hielt mir die drei farbigen Stoffstücke entgegen und ich griff das rote ebenso wie das violette. Von dem gelben ließ ich brav die Finger. Es war Nnoitras Farbe: "Klar, einer mehr oder weniger macht ja keinen Unterschied."

"Wow, das ist ja mal ein Auto", murmelte der kleine Begleiter von dem Mann, der nach dem gelben Band griff und folgte hinter mir auf der Straße einem Wagen mit den Augen. "Was macht denn so ein Auto in einer so heruntergekommenen Gegend?“

Und - ich ahnte es bereits, bevor ich mich umdrehte - der Aufmerksamkeitspool verschob sich augenblicklich, denn das Auto, eine schwarze Limousine mit abgedunkelten Fenstern, hielt direkt vor uns am Bordsteinrand.

Ich bemerkte, dass sich Nnois Blick deutlich verfinsterte.

Dann öffnete sich die Tür und ein junger Mann im schwarzen Anzug trat heraus. Er sagte gerade noch etwas, anscheinend zu dem Fahrer, dann richtete er sich auf und blickte die Gruppe skeptisch an, bis seine Augen an mir hängen blieben. „Ich bin hier, also bringen wir es zu Ende“, meinte der Neuankömmling nur und griff dann seine Krawatte und zog sie sich vom Hals: „Ich habe nachher noch einen Termin.“ Genauso zog er sich das Jackett aus und warf es auf seine Tasche am Boden. Dann knöpfte er sein Hemd auf. Einen Moment hielt ich den Atem an, doch darunter kam nicht Haut, sondern ein weißes Muskelshirt zum Vorschein.

Ich sagte gar nichts und auch sonst keiner, bis mich Grimm plötzlich an der Schulter packte: „Byakuya Kuchiki? Renji, was? Meinst du das ernst?“

„Ich… das ist schwer zu erklären… lass es ihn einfach versuchen, okay?“

Ich drehte mich wieder um und sah, dass Byakuya sich fingerlose Handschuhe überzog und die Haare zusammenband. „Also, wie läuft es ab?“

„Wir haben Bänder verteilt. 10 Stück.“ Dann streckte ich ihm die beiden verbliebenen Farben entgegen. „Nnoitra läuft noch mit.“ Ich deutete auf den Riesen hinter mir.

„Dann fangen wir doch an.“ Er streckte noch seine Schultern und blickte kühl wie immer zu uns hinüber, als er das violette Band aus meiner Hand zog.

Langsam nickte ich und blickte zu Nnoitra, der immer noch mehr als skeptisch wirkte: „Fangen wir an“, sagte auch er und machte sich dann auf zum Startpunkt vor der Mauer.

Ich wandte mich noch einmal an Byakuya: „Unser Deal steht?“

„Ich werde nicht verlieren.“ War seine Antwort, dann folgte er Nnoitra.

„Grimm, gibt’s du uns das Startsignal?“ Ich wandte mich noch einmal an den Blauhaarigen, der zwar unwillig aussah, aber zustimmte. Dann zog ich die fingerlosen Lederhandschuhe an und machte mich bereit zum Laufen.

Ein Pfiff und das Rennen begann. Die Mauer hoch und dann trennten sich unsere Wege. Ein jeder hatte seine eigene Strecke, aber jede war etwa gleich schwer.

Mich führte der Weg über einen Stahlträger, wo ich das erste rote Tuch griff und ohne Mühe auch die nächste Wand erreichte, daran empor kletterte und mich an der Dachkante nach obenzog. Über die Schräge hoch erreichte ich den Dachfirsten, der in einer ebenen Fläche mündete. Ich übersprang eine Lücke  zwischen zwei Gebäuden und griff dann nach dem zweiten Band. An einem Gittergerüst kletterte ich empor und dann seitlich daran weiter, um das dritte Band von den Metallstäben abzureißen. Irgendwo hinter dem Gitter sah ich Nnoi, der sich auf einem anderen Dach abrollte und ebenfalls ein weiteres Band griff, ließ mich davon aber nicht nervös machen.

Als ich mich nach dem nächsten Band umsah und es an einem weiteren Stahlgerüst entdeckte, zögerte ich. Von Gitter zu Gitter springen, konnte ziemlich unangenehm enden und ich wagte es einen Moment lang nicht. Aber meine Handschuhe sollten eigentlich genug Schutz bieten, beschloss ich und drückte mich hart von dem Turm ab und packte das Metall des zweiten Gitters, das trotz  der Handschuhen hart in meine Fingergelenke schnitt. Kurz verzog ich etwas das Gesicht, kletterte dann aber weiter empor.

Ich entdeckte den Schwarzhaarigen unter mir, der mich bei meinem Sprung beobachtet hatte nicht, kletterte an dem Gitter seitwärts und um die Ecke, wo ich Band 4 ablöste.

Über das Gitter weiterkletternd erreichte ich mühelos die nächste Ebene und lief weiter und rutschte dann die verglaste Fensterschräge hinunter. Am Boden rollte ich mich ab und stand dann wieder auf.

Das nächste rote Band entdeckte ich auf der anderen Seite einer metallenen Röhre und so lief ich mit flinken Schritten hinüber ohne auch nur einen Blick nach unten zu riskieren.

Auf der anderen Seite begegnete ich das erste Mal einem der anderen, denn direkt neben dem roten Band war ein violettes an eine Metallstange gebunden und Byakuya kam im selben Moment wie ich dort an, seine Finger waren aber weitaus flinker darin den Knoten zu lösen als meine eigenen.

Er sagte kein Wort, aber sein Blick lag dennoch auf mir und das wunderte mich etwas. Kurz dachte ich, dass seine Hand mich berühren würde, denn sie verharrte noch an der Stange, obwohl er das Band bereits fest hielt und ich blickte ihm in die Augen, doch da drehte er sich bereits um und lief in die Richtung davon, aus der ich gerade kam.

Er war flink und wirkte so leicht in seinen Bewegungen, dass ich den Blick nicht von ihm lassen konnte, während ich das Band ab knotete. Das war Nummer fünf. Es blieben also noch einmal genauso viele.

Ich kletterte wieder eine Wand empor, sammelte ein weiteres Band ein und kletterte dann an einem Geländer entlang zum nächsten Stück Stoff. Dann sprang ich von dort auf einen weiteren Vorsprung und lies mich an der Wand hinunter.

Ich blieb ein ganzes Stück Strecke einfach auf dem Boden, dann eine Treppe nach oben, wo ich noch ein Band ablöste und dann bis nach ganz oben aufs Dach lief.

Das vorvorletzte Band landete in meiner Hosentasche und jetzt ging mein Weg wieder abwärts zum Ziel. Nummer 9 riss ich von der Stange ab, indem ich die Wand empor lief ohne wirklich zu klettern. Es genügte und ich lief über das Dach auf das Ziel zu.

Ich sah mich nicht um, wo meine beiden Konkurrenten waren, sondern rutschte die Dachschräge hinunter, kam auf dem Boden auf und griff dort auch das letzte Band, das das Ziel markierte.

Die Jungs jubelten und schlugen mir auf die Schulter, dann streckte sich eine Hand neben mir aus und zarte Finger schlossen sich um den violetten Stoff. Er schwieg, als er den Knoten löste und sein Blick zeigte keine Emotion, als ich ihn ansah.

„Das war so schnell, Mann!“, rief Hisagi aus, anscheinend nicht nur beeindruckt von mir, sondern auch von dem bitter schauenden Jungen neben mir.

Ich wollte ihn gerade ansprechen, als mit einem dumpfen Laut auch der letzte Läufer aufkam. „Willst du mich verarschen, Ikkaku?!“

Ich blickte zu dem Glatzkopf hinüber, der sich ein Grinsen anscheinend kaum verkneifen konnte, als Nnoitra ihn so harsch anfuhr, und dann brach er einfach in Lachen aus. „Du musstest ja die gelben Bänder nehmen.“

„Du wusstest, dass ich die gelben Bänder nehmen würde!“, herrschte der Größte der Gruppe ihn daraufhin an.

Ich war etwas verwirrt von dem Gespräch, dann lachte Ikkaku erklärend: „Du hast dich wirklich genial zusammengefaltet. Und viel erstaunlicher: Du bist tatsächlich durchgekommen!“

Und dann musste ich auch lachen, denn ich wusste genau, von welcher Stelle des Geländes er sprach. Es gab ein Loch in einer Wand, durch das man sich kaum durchzwängen konnte, selbst wenn man nicht 2 Meter groß war, aber der Umweg war enorm lang, den es brauchte, um auf die andere Seite der Wand zu gelangen. Anscheinend hatte Ikkaku Nnoitra genau dort entlang gelenkt. Was enorm fies war, aber ich konnte es mir dennoch nicht verkneifen zu lachen, auch nicht, als der Verarschte begann den Missetäter zu verfolgen.

Und auch die anderen Jungen lachten mit mir, alle bis auf Byakuya.

„Ihr wusstet davon“, richtete sich Nnoitra dann aber anklagend an die ganze Gruppe und alle lachten noch lauter.

„Natürlich! Außer Tesla hätte da vermutlich keiner ohne Probleme durchkommen können. Der Anblick war zu genial.“ Grimmjow grinste. „Obwohl dein Gast auch ganz schön gelenkig ist, Renji.“

Dieser selbst war aber anscheinend nicht allzu erfreut über dieses Lob und reagierte nur mit seiner üblichen Kälte und Arroganz darauf.

„Und anscheinend muskulöser als er aussieht. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so mühelos an dem Vorsprung hochziehen würde.“

Nnoitra war zurückgekehrt, hielt Ikkaku aber im Schwitzkasten fest, während dieser sprach. „Ich meine schau ihn dir doch mal an, er ist so ein Spargeltarzan.“ Das war Nnoitra, der anscheinend auch mit angesehen hatte, wovon Ikkaku gerade sprach.

Ich bemerkte, dass Byakuyas Blick sich bei diesen Worten noch einmal deutlich verfinsterte und diesmal konnte ich das auch ziemlich gut nachvollziehen.

Doch ich konnte dem Schwarzhaarigen nicht meine Meinung sagen, denn stattdessen öffnete sein kleiner Begleiter den Mund: „Natürlich ist er das, Nnoitra. Erinnerst du dich nicht mehr an die Oper, die wir gesehen haben? Mit der Klasse? Er hat die Hauptrolle gespielt“ Doch bevor er genau erklären konnte, was in einer Oper singen mit Kraft zu tun hatte, unterbrach Nnoitra ihn mit gerunzelter Stirn. „Was für eine Oper?“ Und das brachte Tesla plötzlich völlig aus dem Konzept. „Letzten Monat, mit der Klasse. Du musstest dir doch extra noch ein Hemd besorgen, um nicht rausgeworfen zu werden“, wollte er seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen und es war beinahe zu witzig, es zu beobachten, denn Nnoitra konnte sich anscheinend nicht im Geringsten daran erinnern.

„Ich wette, er ist eingeschlafen“, lachte Grimmjow laut auf und ich musste ebenfalls grinsen, weil es so wahrscheinlich war, dass es stimme, auch wenn ich Byakuya genau ansah, dass er das alles andere als witzig fand.

„Ach, du meinst dieses furchtbare Gejodele? Dieses französische Gebrabbel?“, schlug Nnoitra dann vor.

„Italienisch“, korrigierte ich ihn seufzend und konnte darüber nur den Kopf schütteln. Er war so unsensibel und ich mochte gar nicht mehr zu Byakuya blicken, den hier ein Seitenhieb nach dem anderen traf.

„J…jedenfalls“, versuchte der blonde Junge zu seinem eigentlichen Thema zurückzukommen: „Er hat auch getanzt und hat die Tänzerinnen scheinbar mühelos hochgehoben.“ Seine Augen strahlten sichtlich beeindruckt, vielleicht, weil mit seiner Größe etwas Derartiges unmöglich war, vielleicht auch wirklich darauf aus, Byakuya jetzt ein Kompliment zu machen, nachdem ihm soviele Beleidigungen zuteil geworden waren.

Nnoitra konnte sich einen weiteren dummen Spruch über die nun scheinbar geglätteten Wogen jedoch trotzdem nicht sparen. „Tanzen? Ballett oder was noch schwuleres?“

Es war Zufall, dass ich das leicht schmerzvolle Zucken bemerkte, dass durch Tesla ging und ich konnte mich dem Gedanken nicht verwehren, dass der Kleine doch mehr als ein Freund für unseren 2-Meter-Mann sein wollte. Vielleicht schloss ich aber auch zu schnell von mir auf andere, denn ich war immerhin ziemlich schwul und ging damit auch ziemlich offen um.

Nicht dass ich mir deshalb Nnoitras Worte zu Herzen genommen hätte. Anders als der zweite Schwarzhaarige, den ich eingeladen hatte, anscheinend. „Dann werde ich jetzt mal schwul tanzen gehen“, zischte er nämlich ziemlich kühl und blickte mich noch einmal kurz an, bevor er sein Hemd aufhob und es sich mitsamt Krawatte und Jackett über die Schulter legte: „Ich werde Montag da sein, wie versprochen.“ Diese Worte richteten sich an mich, bevor er sich von uns abwandte, um zu gehen.

„Jetzt hast du ihn verjagt, Tesla“, grinste der eigentlich schuldige Nnoitra, wobei er genau wusste, dass es natürlich seine Schuld war und nicht die seines Freundes.

Ich konnte darüber nur die Augen verdrehen und wollte noch einmal mit Byakuya  sprechen, doch der drehte sich von alleine noch einmal zu uns um und erklärte dann ziemlich gereizt: „Ehrlich gesagt, war er der einzige, von dem ich heute nicht beleidigt wurde.“ Und der anklagende Blick dabei galt auch mir.

Ich seufzte nur: „Hey, warte, Mann.“ Dann folgte ich dem seidigen schwarzen Haar, das hinter ihm her durch die Luft wehte.

Ich winkte den vier Zurückgelassenen noch über die Schulter zurück zu und bremste dann neben dem Ziel meiner Bestrebung ab. „Ignorier Nnoi, er kann überhaupt nicht freundlich mit irgendwem sprechen.“

„Das habe ich gemerkt.“ Dann schwieg er bereits wieder und zog ein ziemlich teuer aussehendes Smartphone aus der Jackettasche. Anscheinend hatte er nicht vor mit mir zu sprechen.

„Gehst du wirklich tanzen?“

„Wir haben noch eine Probe für unser französisches Gejodele, ja. Und da gehört das Frauen hochheben dazu und auch das tanzen.“ Ich bemerkte, dass er eine Beleidigung außenvorließ und konnte mir nicht verkneifen, mich zu fragen, wieso.

„Und was ist mit dem schwul?“, hakte ich deshalb nach, bevor ich mich zurückhalten konnte. Und jetzt stoppte er und senkte auch das Mobiltelefon wieder. Sein Blick war undeutbar, als er mich ansah: „Ich wollte dich nicht beleidigen“

Und das überraschte mich deutlich. Er wusste, dass ich schwul war, ja, das hatte ich ihm immerhin selbst gesagt, aber nach dem Korb damals hätte ich nicht damit gerechnet, dass er sich darum Sorgen machte.

„Oder dir andernfalls falsche Hoffnungen machen.“

Darüber musste ich grinsen und lachte sogar leicht. „So verzweifelt bin ich ja nun auch nicht.“ Auch wenn ich zugeben musste, dass ich ziemlich verzweifelt war, denn Sexfantasien über irgendwen hatte ich wirklich lange nicht mehr gehabt und genau die häuften sich in letzter Zeit ja etwas zu sehr.

„Dann ist ja gut. Hast du Lust es dir anzusehen?“ Ich blinzelte einige Male überrascht. Lud er mich gerade ein, ihn zu begleiten?

Und dann antwortete ich schnell, bevor er es sich anders überlegen konnte: „Nur wenn ich dich danach zum Essen einladen darf.“ Er erwiderte meine Geste, blinzelte und nickte dann langsam und das obwohl ich meine Absicht mit ihm zu flirten nicht verhehlt hatte.

„Gut“, stimmte er zu und ich erahnte sogar ein Lächeln auf seinen Lippen. Er deutete mit dem Kopf in Richtung Straße, wo das schwarzverglaste Auto bereits stand.



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