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Fairy High Story

von

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Ich soll hier was?!

Mein ganzes bisheriges Leben verbrachte ich in meiner Heimat, Russland. Nun wurde ich von meinen Eltern in meine vermeintliche, zweite Heimat geschickt. Diese sei wohl das, was ich jetzt gerade vor mir sehe...

„Japan?!“ //Was zur Hölle mach' ich denn ausgerechnet in Japan?!//

„Miss Irina? Stimmt etwas nicht?“

Ich sehe meinem Butler und seit Jahrzehnten Vertrauten meiner Familie, Tanaka, überrascht entgegen. Dieser lächelt mich mit vollkommener Manier an.

„Kommen Sie, miss Irina. Der Wagen wartet schon auf uns.“, ist alles, was er dazu zu sagen hat und geleitet mich zu einem schwarzen Wagen, wessen Hintertür er mir sogleich aufhält. Zögerlich rutsche ich auf den ledernen Sitz und sehe zu, wie Tanaka die Tür wieder schließt, kaum das ich meine Füße auf den Boden des Wagens absetze. Er selbst steigt vorne neben dem Fahrer ein und beginnt mit ihm zu sprechen.

//Also keine Chance auf eine Erklärung für meinen Aufenthalt hier...// Die Tatsache widerwillig akzeptierend, widme ich meine Aufmerksamkeit der neuen Umgebung, welche nun beginnt an mir vorbei zu ziehen. Die vorbeiziehenden, hohen Gebäude von Unternehmen der großen Klasse bis hin zu Wohnkomplexen für die Oberschicht, machten nach und nach kleineren Wohnhäusern und Geschäften Platz. Wir scheinen also aus der Innenstadt in eine Art Vorstadt gekommen zu sein, doch wir fahren weiter und nicht weit länger erreichen wir ein Wohnviertel mit Eigenheimen. Große Familienhäuser, in den verschiedensten Stilen. Vor einem, von der Größe durchschnittlichen, im viktorianischen Stil gehaltenen Wohnhaus machen wir schließlich halt.

„Zwischenstation, miss Irina.“, lässt der Fahrer vermerken und Tanaka den Wagen verlassen. Als dieser schließlich meine Tür öffnet, sehe ich ihn beim aussteigen mit großen Fragezeichen über dem Kopf an.

„Zwischenstation?“

„Wir benötigen noch ein paar Dokumente, bevor es weitergeht. Machen wir also auch am besten eine kleine Pause, währenddessen erkläre ich Ihnen alles im Detail.“

Also betreten wir das Haus und ich werden durch einen kleinen Flur, in eine geräumige Küche geführt. Dort steht eine Hauswirtschaftlerin und stellt soeben ein Tablett mit zwei großen Tassen Kaffee auf den Esstisch. Als sie mich erblickt, hellt sich ihre Miene schlagartig auf und ein erfreutes quieken entflieht ihren jungen Lippen.

„Miss Irina! Sie sind aber groß geworden!“ Und schon kommt die zierliche Frau auf mich zu und zieht mich in eine enge Umarmung.

„A-Aya! Schön, Sie wieder zu sehen. Es ist lange her.“ Ich lächele sie offen an und sehe, wie ihre Augen zu glänzen beginnen.

„Jetzt weinen Sie doch nicht. 5 Jahre sind doch keine so lange Zeit.“ Tanaka hält der aufgelösten Frau ein Taschentuch hin, welches sie dankend annahm.

„Für Ihre Familie vielleicht nicht, Miss. Für mich Normalsterbliche sind 5 Jahre eine Ewigkeit. Als ich damals noch Ihr Kindermädchen war haben Sie noch jede Minute damit verbracht mich über das Grundstück zu jagen, weil Sie wieder einmal ausgebüchst waren und jetzt steht eine so ausdrucksstarke, junge Frau vor mir. MISS IRINAAA!!!!“

„Aber Aya! Schrei doch nicht so und halt dich unter Kontrolle. Du bringst miss Irina noch in Verlegenheit.“, tadelt Tanaka seine Kollegin und blickt entschuldigend in meine Richtung.

„Aya. Trinken Sie mit uns einen Kaffee?“, frage ich mit einem aufmunternden Lächeln im Gesicht und mache mich daran eine dritte Tasse aus dem Schrank zu holen. Währenddessen bringt Tanaka Aya an den Esstisch und ich könnte schwören noch ein paar tadelnde Worte von ihm gehört zu haben. Als ich an den Esstisch trete, stelle ich die noch leere Tasse vor Aya und setze mich ihr gegenüber.

„Jetzt schenken Sie sich erst einmal den Kaffee ein, Aya. Tanaka, seien Sie bitte nicht all zu streng mit Aya. Sie ist perfekt, so wie sie ist. Was wäre Aya ohne ihren sentimentalen Charakter?“ Aya sieht mich mit überraschten, großen Augen an und Tanaka zeigt eine angedeutete Verbeugung um seinem Verstehen kund zu tun.

„Jetzt erzählen Sie mir doch mal, was ich denn nun in diesem Land zu tun habe, Tanaka.“, frage ich und nippe an meiner Tasse.

„Sie werden hier, um sich weiter zu entwickeln, zur Fairy High School, der besten Magierschule in ganz Japan gehen.“, ist seine knappe Kundgabe.

Sofort verschlucke ich mich an meinem Kaffee und schlage mir geschockt auf die Brust.

„Wie bitte, was?!“, sage ich, noch immer teilweise hüstelnd.

„Und dort auch in einem Wohnheim leben.“, fährt er fort.

„Auch noch-! Einen Moment bitte, ja? Wieso sollte ich-? Ich verstehe das nicht. Ich bin doch schon vollends ausgebildet.“

„Was Ihre Pflicht als Erbin angeht haben Sie da auch Recht. Was Ihr Können über Magie angeht, sind Sie jedoch noch nicht vollständig ausgebildet. Ihr Unterricht im Haus hat Sie vieles gelehrt, aber noch nicht genügend um auch eine geeignete Beschützerin zu sein.“

„Ich glaube das einfach nicht...“

„Sehen Sie es doch einfach als neues Projekt zur Selbstfindung. Sie wollen doch Ihre Magie auch mit vollem Vertrauen anwenden können, oder nicht?“

„Doch, natürlich!...“, ich seufze einmal tief.

„Dann fahren wir heute noch dort hin?“, ist meine letzte Frage.

„Morgen früh. Ich fahre Sie zur Schule und während Sie die übliche Prozedur in der Schule durchleben, werde ich überprüfen, ob alle Ihre Sachen und die Möbel angekommen sind.“, erklärt der alte Mann ruhig.

Ich nicke zur Bestätigung. „Gut. Und wo befindet sich das Wohnheim?“

Tanaka erklärt mir alles, was ich wissen muss und übergibt mir einen Zettel, auf welchem nochmals alles genau steht.

Am nächsten Morgen überreicht mir Aya meine Schuluniform, welche ich ab heute immer zur Schulzeit tragen soll.

„Ganz klassisch. Rock, Bluse und optional ein Blazer. Rock und Blazer in Schwarz gehalten, Bluse Weiß. Auf den Oberteilen das Wappen der Schule. Na dann, auf Wiedersehen Individualität.“, mustere ich die neuen Kleidungsstücke und begebe mich widerwillig ins angrenzende Badezimmer. Fertig umgezogen überprüfe ich, ob ich auch alle meine Wertsachen zusammengepackt habe und begebe mich anschließend nach unten zu Tanaka und Aya. Beide befinden sich schon in der Küche und trinken ihren Kaffee. Da ich nicht frühstücke, schließe ich mich mit einem Kaffee an und lasse die schwärmenden Äußerungen über meine Uniform und welch ein Glück ich habe, auf solch eine tolle Schule gehen zu können, über mich ergehen. Bevor wir endgültig aufbrechen gibt mir Tanaka noch mehrere Briefumschläge. Ein paar für das Sekretariat, einen für den Direktor und einen für mich selbst. Den Brief für mich solle ich erst am Ende des Tages öffnen. „Anordnung Ihres Vaters.“, meint Tanaka.

Auf dem Weg zur Schule sehe ich vereinzelt Schüler mit der Uniform meiner Schule und bin in erster Linie erstaunt, dass sich die Uniformen in der Farbe unterscheiden. //Also ist doch ein wenig Individualität gestattet. Finde ich gut.// Als nächstes fällt mir auf, wie wenig Schüler meiner Schule unterwegs waren. //Leben die meisten im Wohnheim?// Während ich darüber nachdenke bemerke ich nicht, wie schnell wir vor dem Tor der Schule ankommen und erschrecke mich leicht, als plötzlich die Wagentür geöffnet wird und Tanaka mich leicht verwirrt ansieht.

„Ist alles in Ordnung?“, fragt er und ist mir beim verlassen des Wagens behilflich.

„Ja, alles in Ordnung. Ich war bloß etwas in Gedanken.“

„Verständlich. Sie gehen zum ersten mal in eine Schule, hieß es zu mir. Da ist es vollkommen Normal aufgeregt zu sein, aber glauben Sie mir. So schlimm ist es nicht. Sie werden sich sicher schnell einleben können.“, bleibt Tanaka zuversichtlich und lächelt aufmunternd.

„Ich danke Ihnen, Tanaka. Dann lasse ich Sie mal weiterfahren. Die anderen Schüler schauen schon die ganze Zeit.“, sage ich mit meinem Pokerface.

„Das werde ich. Haben Sie einen erfolgreichen ersten Tag, Miss Irina.“, verabschiedet er sich.

„Jetzt bloß nicht verbeugen, Tanaka.“, mahne ich leise, da er schon Anzeichen dafür macht. Sofort hält er inne und grinst vergnügt.

„Wäre peinlich, oder?“, darauf lacht er und steigt wieder in den Wagen.

//Na, dann mal los. Wo ging es nochmal zum Direktorat?// Nach verzweifelnden fünfzehn Minuten habe ich das Direktorat noch immer nicht gefunden und stehe nun ratlos an einer Ecke, irgendeines Gangs, in irgendeiner Etage.

„Nur noch zehn Minuten bis ich beim Direktor sein muss...Was mach' ich denn jetzt?..“, seufzend sehe ich abwechselnd auf meinen Zettel in meiner Hand und die überaus unnötige Ausschilderung vor mir. //So geht das nicht!// Genervt stecke ich den Zettel zurück in meine Tasche und gestehe mir ein nun wohl doch nach dem Weg fragen zu müssen. Ich biege also um die Ecke, an der ich stehen geblieben bin und ehe ich mich versehe, stoße ich schon mit jemanden zusammen. //Au. Das war die Schulter.// Ich sehe auf, um mich schnell entschuldigen zu können und sehe, wie mich ein Mädchen mit langen, roten Haaren überrascht ansieht. //Oh nein, wie peinlich...//

„Oh nein, wie ungeschickt von mir. Tut mir Leid, ist alles okay? Hast du dir wehgetan?“, fragte das Mädchen, kaum das es sich aus ihrer Starre befreit hat.

„N-Nein...Alles in Ordnung und bei dir?“

„Nur keine Sorge. Ich habe nicht einmal wirklich etwas gespürt.“, lacht sie und sieht mich plötzlich etwas genauer an.

//So nah...//

„Sag' mal. Ich habe dich hier noch nie gesehen, oder?“

„Nein, nein. Ich bin neu hier. Streng genommen ist das heute mein erster Tag und bin auf dem Weg zum Direktorat.“, antworte ich schnell und sehe nochmals auf die Uhr.

„Und das muss ich innerhalb weniger Minuten endlich finden, sonst komme ich zu Spät.“, erkläre ich hektisch.

„Dann hat unser Zusammenstoß sogar einen Vorteil. Ich bin Erza Scarlett. Ich fungiere hier als die Schulsprecherin. Ich kann dich zum Direktorat bringen.“, stellt sie sich höflich vor und streckt mir die Hand hin.

//Wie aufmerksam. Hat sie bemerkt, dass ich Ausländerin bin? Dabei spreche ich fließend Japanisch.// Freut mich, Erza-san. Ich bin Irina Romanov. Ich danke dir jetzt schon für deine Hilfe.“, stelle ich mich vor, schüttele kurz ihre Hand und gehe neben ihr her, während sie mir schon einmal ein paar Dinge über die Schule erzählt.

„Dann hat die Schule also gar nicht nur ein Wohnheim?“, frage ich überrascht.

„Nein. Es gibt mehrere Wohnheime. Zu den größten gehören da zum Beispiel Sabertooth, Blue Pegasus, Lamia Scale und Fairy Tail. Eigentlich sollte Phantom Lord auch dazugehören, aber dieses Wohnheim wird bald abgerissen und etwas neues soll hin gebaut werden.“, erklärt mir Erza.

„Wieso muss es denn abgerissen werden?“

„Aus mehreren Gründen. Schüler, welche ihre Schulzeit beendet haben, welche die in ein anderes Wohnheim gewechselt haben und zuletzt wurde der Leiter des Wohnheims gekündigt, da er gegen die Auflagen verstoßen hat. Phantom Lord ist sozusagen ein kleiner Schandfleck auf dem Gelände.“

„Zeigt aber nur, dass es nirgends Perfekt sein kann. Das ist auch gut so. wie soll man denn sonst noch wirklich etwas dazulernen können, nicht wahr?“

„Bin ganz deiner Meinung, Irina-san.“, stimmt mir Erza zu und bleibt vor einer Tür stehen.

„So, hier ist das Direktorat. Bist du noch rechtzeitig?“

„Aber auf den Punkt pünktlich.“, lache ich. Erza schließt sich kurz an und dann verabschieden wir uns auch schon.

Ich betrete den Vorraum, in welchem eine Sekretären sitzt und melde mich bei ihr an.

„Warte bitte einen Moment, Schätzchen. Ich sage Makarov-san schnell Bescheid, dass du da bist.“, bittet sie mich und ich danke indem ich lächele und kurz nicke.

Während ich warte, ziehe ich noch schnell die Briefe für das Sekretariat aus meiner Tasche und lege sie auf den Tresen.

„So, Schätzchen. Du kannst jetzt zu ihm.“, meldet die junge Sekretärin und setzt sich wieder an ihren Platz.

„Dankeschön. Ich habe Ihnen noch ein paar Unterlagen hier liegen.“ Ich zeige auf den kleinen Stapel an Briefen und gehe auf das dankende Kichern ihrerseits in die Richtung, aus der sie eben gekommen ist. Nach wenigen Schritten stehe ich an einer Tür mit der Aufschrift Direktor Makarov. Ich klopfe an und warte auf ein einladendes Zeichen.

„Kommen Sie ruhig Herein.“, erklingt die dunkle Stimme des Direktors. Ich öffne die schwere Holztür und trete in den Raum. Nachdem ich die Tür hinter mir wieder geschlossen habe, gehe ich auf den massiven Schreibtisch zu.

„Guten Tag. Sie sind doch sicher miss Romanov, nicht wahr?“ Ein ausgesprochen kleiner, alter Mann kommt auf mich zu und streckt mir seine Hand entgegen.

//Das ist der Direktor? Tanaka hat mir von einem überaus mächtigen Magier erzählt. Das dieser aber so klein ist, überrascht mich sehr.//

„Guten Tag. Genau die bin ich. Freut mich sehr Sie kennenzulernen.“ Ich schüttele kurz seine Hand und setze mich auf den angebotenen Stuhl vor dem Schreibtisch.

„Also, erst einmal willkommen an der Fairy High. Ihr Vater hat mir erzählt, dass Sie hier sind, um Ihre magischen Kenntnisse zu erweitern?“

„So ist es. Für den späteren Verlauf meines Lebens ist es von großem Wert entsprechend mit meinen Kräften umgehen zu können.“, erkläre ich.

„Sie sprechen unsere Sprache ja wirklich ausgezeichnet. Hatten Sie extra Unterricht darin?“, fragt er grinsend.

„Nein, ich bin mehrsprachig aufgewachsen, da mein Vater russischer und meine Mutter japanischer Abstammung ist.“, erläutere ich wieder und sehe, wie Herr Makarov kurz auf ein Papierstück sieht.

„Das trifft sich natürlich sehr gut. So werden sie keine Verständigungsprobleme haben.“

„Richtig. Ich habe übrigens noch ein Schreiben für Sie.“ Ich greife in meine Tasche und ziehe den Brief mit der Aufschrift an Herr Makarov heraus. Diesen übergebe ich ihm und warte ab bis er den Inhalt gelesen hat.

„Wie ich sehe sind Sie sprachlich sehr begabt. Sie haben auch ein großes Wissen im Wirtschaftsbereich und eine Eliteausbildung haben Sie auch abgeschlossen. Wo haben Sie das alles gelernt?“

„Ich hatte bislang immer Privatunterricht und habe von verschiedenen Personen gelernt.“

„Privatunterricht? Ist das hier in dem Fall Ihr erstes Mal in einer Schule?“, fragt er überrascht.

Ich nicke verlegen. „Ich bin deshalb auch etwas aufgeregt.“, gebe ich leicht gerötet zu.

„Oh! Das brauchen Sie gar nicht zu sein. Die Schüler hier lernen weitaus mehr, als theoretisches und praktisches Wissen im Bezug auf Magie. Gemeinschaftssinn steht bei uns streng genommen noch weiter oben, als das. Sie werden hier sicherlich schnell Anschluss finden.“, aufmunternd grinsend legt er das Schreiben auf seinem Schreibtisch ab und steht auf. „Ich bringe Sie noch eben schnell zum Lehrerzimmer. Dort werden Sie dann zusammen mit Ihrem Klassenlehrer zu Ihrer Klasse gebracht.“

„Vielen Dank, Makarov-san.“, bedanke ich mich und stehe ebenfalls von meinem Stuhl auf.

„Das mache ich doch gern. Übrigens, wurden Sie schon informiert in welches Wohnheim Sie kommen?“

„Ja, ich glaube es heißt Fairy Tail?“, beantworte ich und überlege noch einmal, ob es wirklich so heißt.

„Gut, Sie wurden informiert. In Ihrer Klasse gibt es ein paar Schüler, die auch dort wohnen. Sie werden Ihnen sicher den Weg zeigen.“, versichert er mir und tritt mit mir in den Gang.



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