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An der Côte d'Azur

Hermine Granger x Draco Malfoy
von

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Abschied

Ich erwachte am nächsten Morgen, als etwas meine Wange kitzelte. Ich blinzelte und versuchte meine Augen zu öffnen. Mein Hotelzimmer war mit Sonnenlicht durchflutet, sodass sich dies recht schwer gestaltete. Anscheinend hatte ich gestern Abend vergessen, die Vorhänge zuzuziehen.

Als ich es schaffte, meine Augen vollständig zu öffnen, fiel mir auch wieder der Grund für die offenen Vorhänge ein. Graue Augen funkelten mich an, weißblonde Haare wirkten im Sonnenlicht noch heller und ein Grinsen ließ mein Herz kurz hüpfen. Ich lächelte, und erst jetzt merkte ich, dass er die ganze Zeit meine Wange und meinen Hals streichelte.

"Hi", sagte er.

"Hey", antwortete ich. "Wie lange bist du schon wach?"

"Noch nicht lange. Ich wollte dich eigentlich nicht wecken, aber ich musste dich einfach berühren."

Ich seufzte entspannt auf und streckte meinen gesamten Körper. Dann ließ ich mich zurück in die Matratze fallen. Draco beobachtete mich die ganze Zeit grinsend, doch als ich mich wieder zu ihm drehte, verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck.

"Was ist los?", fragte ich.

"Ich muss mich heute um ein paar Dinge kümmern", antwortete er. "Die meisten sind nicht sehr erfreulich."

Ich stützte mich auf meinen Ellenbogen. "Brauchst du dabei Hilfe? Soll ich dich begleiten?", fragte ich.

"Nein", sagte er bestimmt. "Da muss ich alleine durch. Aber wir sehen uns heute Abend, in Ordnung?"

Ich nickte kurz. Ich hatte gehofft, wir könnten den Tag noch einmal gemeinsam verbringen, doch ich akzeptierte seine Entscheidung. Nachdem er sich angezogen hatte, kam er noch einmal ans Bett und beugte sich zu mir herunter.

"Warte nicht auf mich, ich finde dich auf jeden Fall", sagte er. Dann küsste er mich auf die Stirn, bevor er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss.

Eine merkwürdige Stille verbreitete sich im Raum. Ich wickelte mir die Bettdecke um den Körper, ging zur Balkontür und schob sie auf. Sofort wurde ich vom Zwitschern der Vögel begrüßt und frische Meeresluft strömte herein. Bilder der letzten Nacht zogen vor meinem geistigen Auge vorbei. Wir hatten es dreimal getan. Zweimal direkt nacheinander und einmal mitten in der Nacht. Jedes Mal war es anders gewesen, Draco hatte sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Beim Gedanken daran lief mir eine Gänsehaut über die Arme.

Ich schüttelte meinen Kopf, um Platz für klarere Gedanken zu machen und überlegte, was ich mit dem Tag anfangen sollte. Seit gestern hatte mich die Reiselust gepackt. Bisher war ich immer in unmittelbarer Nähe des Hotels geblieben, weil mir die Kraft gefehlt hatte, etwas zu unternehmen. Doch Draco hatte mir gezeigt, wie schön es hier war. Vielleicht könnte ich mir die Gegend ein wenig näher anschauen.

Ich sprang unter die Dusche und zog mir eine Shorts sowie ein Tanktop an. Nach einem kurzen Frühstück machte ich mich auf den Weg.

Mein Hotel lag an einer langen Promenade, die mehrere Hotels in einigem Abstand zueinandern verband. Zuerst spazierte ich die Promenade entlang, doch da es dort nicht viel zu sehen gab außer Hotels, wanderte ich zu einer der Nebenstaßen ab. Ich war eine ganze Weile unterwegs, bevor ich in ein kleines Dorf kam. Beschauliche, weiß verputzte Häuser reihten sich aneinander. Katzen rannten an mir vorbei und spielten miteinander und ein Stimmenwirrwarr schallte zu mir herüber. Als ich den Stimmen folgte, gelante ich zu einem großen Platz, auf dem geschäftiges Treiben herrschte. Anscheinend hatte ich genau den Tag erwischt, an dem Markt war. Händler beschrien ihre Waren und potenzielle Käufer begutachteten, was angeboten wurde.

Ich reihte mich in die Menschenmenge ein und ließ mich treiben. An einigen Ständen wurden Kostproben angeboten, die ich dankbar annahm. Alles schmeckte viel intensiver als zu Hause in England, und ich fragte mich, ob das nur an der Sonne lag oder an meiner neu aufblühenden Lebensfreude. Ich stellte mir vor, wie es wäre, mit Draco hier zu sein und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

Als ich am späten Nachmittag wieder ins Hotel kam, schien alle Welt entweder am Pool oder am Strand zu liegen. Ich spielte mit dem Gedanken, mich mitten im Getümmel dazu zu legen, entschied mich dann jedoch dagegen und zog mich stattdessen auf mein Zimmer zurück. Ich schnappte mir ein Buch und ging hinaus auf den Balkon. Vogelgezwitscher und Stimmen klangen zu mir herauf. Der Nachmittag war warm und der Wind trug den Salzgeruch des Meeres zu mir herüber.

Ich gönnte mir ein paar Augenblicke, um die Szenerie zu genießen. Es ging mir viel besser, das musste ich wirklich zugeben. Wer hätte jemals gedacht, dass Draco Malfoy jemandem guttun könnte?

Bevor ich es mir in einem der Korbsessel gemütlich machen konnte, klopfte es an der Zimmertür. Wer konnte das sein? Ich kannte im Hotel niemanden und ich hatte auch keinen Zimmerservice bestellt. Ich legte mein Buch auf den Balkontisch, ging zur Tür und öffnete sie.

Graue Augen schauten mich an und ein Grinsen begrüßte mich. Draco machte einen großen Schritt in das Zimmer hinein, umfasste meinen Hals und küsste mich. Sofort klopfte mein Herz wieder schneller und mein Körper begann zu kribbeln.

"Hast du mich vermisst?", fragte Draco immer noch grinsend.

"Bilde dir mal nichts ein, Malfoy", antwortete ich und grinste zurück. "Hast du alles erledigt, was du wolltest?"

"Fast", sagte er. "Und das wollte ich mit dir feiern." Wieder küsste er mich, erst ganz zärtlich, dann immer leidenschaftlicher. Als ich seine Küsse erwiderte, kamen mir noch einmal Bilder von letzter Nacht in den Sinn.

Mit meinem Zeigefinger fuhr ich in den Bund seiner Jeans, woraufhin sich seine Muskeln sofort anspannten. Ohne unseren Kuss zu unterbrechen, zog ich Draco in Richtung Bett und öffnete dabei seinen Gürtel und seine Hose. Kurz bevor wir das Bett erreichten, drehte ich uns um, sodass ich Draco auf das Bett schieben konnte und auf ihn kletterte. Seine Augen verrieten sein Erstaunen und sein Atem ging schwer. Doch als ich lächelte und damit ausdrückte, dass ich wusste, was ich tat, begann auch er zu grinsen und sich zu entspannen.

Ich beugte mich zu ihm herunter, küsste seinen Hals und biss sanft hinein. Er stöhnte leise und schob seine Hände unter mein Tanktop. Kurze Zeit später landeten Top und BH achtlos auf dem Boden. Seine warmen Hände erkundeten jeden Zentimeter meines Oberkörpers. Als er mit seinen Daumen über meine Brustwarzen strich, konnte auch ich ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Das schien bei Draco das Fass zum Überlaufen zu bringen. Ruckartig setzte er sich auf, hielt mich dabei aber fest, damit ich nicht von seinem Schoß rutschen konnte. Er zog sich sein T-Shirt über den Kopf, warf es beiseite und drückte mich fest an sich. Seine Haut war warm und seine Muskeln angespannt.

Dann schlang er seinen Arm um meinen Rücken, stützte sich mit der anderen Hand auf dem Bett ab und drehte uns herum, sodass ich unter ihm lag. Sein Atem ging immer noch schwer, als er wieder begann mich zu küssen. Hektisch öffnete er den Knopf meiner Shorts und zog sie mitsamt Slip herunter. Währenddessen machte auch ich mich an seiner Hose zu schaffen. Er streifte sie ab und warf sie vom Bett.

Bevor er sich auf mich legen konnte, setzte ich mich auf, legte die Hände auf seine Brust und drehte ihn mit meinen Beinen so um, dass er wieder auf dem Rücken lag und ich mich auf ihn setzen konnte. Sofort setzte Draco sich wieder auf, um mich zu küssen, änderte unsere Position aber nicht. Langsam wanderten seine Hände meinen Rücken hinunter zu meiner Hüfte. Dann hob er mich kurz hoch und ließ mich vorsichtig und genüsslich auf sich herab.
 

"Ich mag deine Art zu feiern", sagte ich etwa zwei Stunden später, als ich komplett durchgeschwitzt in Dracos Armen lag.

Er lachte leise auf. "Ich bin nicht der Einzige hier, der feiern kann", sagte er und küsste mich auf die Schläfe. "Eigentlich wollte ich dich zum Essen einladen."

"Tja, das hat wohl nicht geklappt", sagte ich.

Noch einmal lachte er. "Nein, wohl nicht."

"Hast du denn Hunger?"

"Ehrlich gesagt, habe ich den ganzen Tag noch nichts gegessen."

"Was?", sagte ich erschrocken. "Wie kannst du mit leerem Magen so lange durchhalten?"

"Das ist meine geheime Superkraft", antwortete er grinsend.

Ich rollte mit den Augen, musste aber trotzdem lachen. Ich löste mich aus seinen Armen und drehte mich zu meinem Nachttisch. Dort stand das Telefon, mit dem ich den Zimmerservice anrief und eine große Menge Essen bestellte.

"Es dauert etwa eine halbe Stunde", sagte ich zu Draco, nachdem ich aufgelegt hatte. "Hältst du so lange durch?"

Ernst sah er mich an und seine Augen wurden wieder dunkel. "Nein."

Plötzlich drehte er sich wieder auf mich, schob seine Arme unter meinen Rücken und hob mich hoch. Dann kletterte er aus dem Bett. Die ganze Zeit hörte er nicht auf mich zu küssen, daher merkte ich erst, wo er mich hintrug, als ich hörte, wie er den Wasserhahn aufdrehte und warmes Wasser auf uns herablief. Er drückte mich hart gegen die kalten Fliesen der Dusche und suchte mit seiner Hüfte einen Rhythmus für uns beide.
 

Eingekuschelt in flauschige weiße Hotelbademäntel saßen wir auf dem Balkon und verspeisten die Leckereien, die der Zimmerservice gebracht hatte. Wir unterhielten uns, während die Sonne unterging und es langsam dunkel wurde. Obwohl die Atmosphäre überaus angenehm war, schweiften meine Gedanken immer wieder ab. Ich dachte an England, an Zuhause und vor allem an Ron. Die Zeit mit Draco war unglaublich, trotzdem vermisste ich Ron.

"Wir sollten wieder nach Hause gehen", sagte Draco plötzlich.

Überrascht sah ich auf.

"Versteh mich bitte nicht falsch", fügte er schnell hinzu. "Du bist ein wundervoller Mensch und ich genieße deine Gesellschaft, aber ich denke, wir haben uns lange genug versteckt."

Ich schaute ihn nur ungläubig an.

"Sag bitte etwas", sagte er.

"Ich habe gerade genau dasselbe gedacht", sagte ich leise.

Erleichtert ließ Draco sich in seinen Stuhl zurückfallen. "Puh, ich dachte, das wird schwerer", sagte er.

"Hast du gedacht, ich mache dir eine Szene und breche in Tränen aus?", fragte ich.

"Nein", antwortete er. "So gut kenne ich dich dann doch. Ich hatte eher die Befürchtung, dass du mit schlüssigen Argumenten kommst."

Ich musste lachen. Da hatte er wohl recht.

"Ich habe zwei Flugtickets für morgen", sagte er dann. "Das zweite war eigentlich für Astoria, aber sie möchte noch bleiben, weil es für sie gerade so gut läuft. Möchtest du das Ticket haben?"

Ich nickte. "Danke", sagte ich nur.
 

Er verbrachte die Nacht noch einmal bei mir im Hotel, aber dieses Mal passierte nichts. Draco hielt mich einfach nur im Arm, und mit der Gewissheit, bald wieder zu Hause zu sein, schlief ich so gut wie lange nicht mehr.

Am nächsten Morgen fuhr Draco in sein Hotel, um seine Sachen zu holen und versprach mir, mich dann wieder abzuholen. In aller Ruhe packte ich meine Sachen in den Koffer. Meine verzauberte Handtasche hatte ich mit Absicht nicht mitgenommen, sie erinnerte mich viel zu sehr an die Zeit auf der Flucht.
 

Ein letztes Mal ging ich zu Jean-Pierre. Die Bar hatte noch nicht auf, aber er war trotzdem da, um alles für den Abend vorzubereiten. Als er mich sah, fing er direkt an zu grinsen.

"Chérie, wo warst du?", begrüßte er mich.

"Oh, du weißt schon, hier und da, die Gegend erkunden", antwortete ich.

"Setz dich! Was möchest du haben?"

"Ehrlich gesagt… wollte ich mich verabschieden."

Mit großen Augen sah er mich an. Doch dann wurden seine Gesichtszüge wieder weicher und er lächelte.

"Ja, das wird wohl Zeit", sagte er, kam auf mich zu und zog mich in eine feste Umarmung.

"Danke für alles, Jean-Pierre", flüsterte ich.

"Bedank dich nicht bei mir", antwortete er. "Bedank dich bei dem unverschämt gutaussehenden Typen, mit dem du dich gestritten hast."

Ich lachte auf und wischte mir eine Träne von der Wange. Mit einem letzten Wangenkuss verabschiedeten wir uns und ich verließ Jean-Pierres Bar.
 

Wie versprochen holte Draco mich dann ab. Das Taxi fuhr gerade vor, als ich aus dem Hoteleingang trat. Draco half mir, meinen Koffer zu verstauen und gemeinsam traten wir die Heimreise an.

Im Flieger saßen wir nebeneinander und schauten aus dem Fenster. Ich mochte fliegen nicht besonders, und beim Start krallte ich mich in die Lehne meines Sitzes. Draco legte seine Hand auf meine und sagte, dass alles gut werden würde. Er hielt meine Hand so lange, bis wir in der Luft waren und das Flugzeug sich stabilisierte. Erst dann begann ich mich zu entspannen.

"Ich wollte noch Danke sagen", sagte Draco, nachdem wir eine Weile geschwiegen hatten.

"Wofür?", fragte ich.

"Für die Standpauke in der Bar", antwortete er.

Fragend sah ich ihn an.

"Ich habe mich immer als ein Opfer dieses Krieges gesehen, weißt du?", sagte er dann. "Aber nachdem ich darüber nachdachte, was du gesagt hattest, habe ich gesehen, dass ich hätte kämpfen müssen. Dass ich etwas hätte unternehmen müssen." Er machte eine kurze Pause und atmete durch. "Ich habe mit meinem Vater und allen möglichen Leuten gesprochen. Wir werden den Wiederaufbau von Hogwarts und der Winkelgasse unterstützen und versuchen, die magische Welt wiederherzustellen. So gut es uns möglich ist."

Mein Herz machte einen Sprung und ich konnte ein Lächeln nicht verhindern. "Draco, das ist großartig!", rief ich überschwänglich.

"Das ist allein dir zu verdanken", antwortete er.

"Aber du hast das alles erst ins Rollen gebracht", gab ich zurück.

"Ich sehe es als Wiedergutmachung", sagte er. "Zwar kommt es viel zu spät, aber besser spät als nie."

"Danke." Mehr konnte ich nicht sagen. Ich versuchte, alle meine Gefühle in dieses eine Wort zu legen und hoffte, Draco verstand es. Nicht nur, dass er mir geholfen hatte, wieder zu mir selbst zu finden. Jetzt versuchte er auch, der ganzen britischen Zaubererwelt zu helfen. Dafür konnte ich keine Worte finden. Doch in Dracos Augen sah ich, dass er wusste, was ich ausdrücken wollte. Einem Impuls folgend legte ich meinen Kopf auf seine Schulter, und er legte seinen Kopf auf meinen.
 

Die Landung war genauso schlimm wie der Start. Auch diesmal musste Draco meine Hand halten, bis alles überstanden war. Gemeinsam holten wir unsere Koffer und machten uns auf den Weg nach draußen. Doch als wir aus dem gesperrten Bereich hinaustraten, blieb mir das Herz stehen.

Unter den Anzeigetafeln, die die Landungen ankündigten, stand ein rothaariger Junge und versuchte zu verstehen, was er da las.

Ron.

Als er mich entdeckte und erkannte, sackten seine Schultern hinunter, als würde eine tonnenschwere Last von ihnen abfallen. Ohne darüber nachzudenken, rannte ich auf ihn zu und warf mich in seine Arme. Er hielt mich fest und wisperte immer wieder: "Du hast mir so gefehlt." Ich nickte nur, während mir heiße Tränen unablässig die Wangen hinunterliefen. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich Ron wirklich vermisst hatte.

Plötzlich kam mir ein Gedanke. "Woher wusstest du, wann mein Flieger landen würde? Und wie hast du dich überhaupt hier zurechtgefunden? Du warst noch nie auf einem Muggel-Flughafen!", rief ich aus.

"Harry hat mir geholfen", sagte Ron grinsend. "Aber wieso fragst du, woher ich wusste, wann du ankommst? Hast du mir nicht die Eule geschickt?"

"Eule? Welche…?" Dann dämmerte es mir. Ruckartig drehte ich mich um und suchte nach Draco, den ich einfach stehen gelassen hatte, als ich Ron gesehen hatte.

Doch sehr ich mich auch anstrengte, in der Menschenmenge konnte ich ihn nicht entdecken.

Er war weg.
 

Epilog folgt



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