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Augen wie Bernstein

Der Neuanfang
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu, ihr Lieben,
es geht endlich weiter.
Ich hoffe, es ist noch jemand da, um zu lesen.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel,
Eure Eshek Komplett anzeigen

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Der Gefährte des Alpha

Kapitel 8
 

Seit Damons Hinrichtung waren nun bereits zwei Wochen vergangen. Harry konnte nicht länger in seinem Haus bleiben und war zu Fenrir gezogen. Obwohl der Werwolf Harry die schlimmsten Dinge abgenommen hatte, war Harry bisher noch vor jeder intimen Berührung von Fenrir zurückgewichen. Es war seltsam für ihn. Er selber konnte sich ja nicht erinnern und er wollte Fenrir. Das Wesen in ihm wollte Fenrir auch, aber es hatte Erfahrungen gemacht, die erst durch Vertrauen und Geduld heilen mussten. Ihre Beziehung war im ganzen Rudel bekannt und alle freuten sich besonders für Fenrir. Harry war das alles egal. Er war unendlich glücklich, dass Fenrir und er endlich zueinander gefunden hatten und genau das machte ihm große Sorgen. Er war nie lange glücklich gewesen. Irgendetwas oder irgendjemand hatte sein Glück immer zerstört. Sie saßen gerade zusammen am See, Harry gegen Fenrirs Brust gelehnt und die Augen geschlossen, als sich hinter ihnen jemand räusperte. Die beiden Werwölfe fuhren herum und fixierten den Eindringling. Gryffin stand atemlos bei ihnen am See. Er musste furchtbar schnell gerannt sein, um so außer puste zu sein. „Fenrir….Harry….die Zauberer…“ keuchte er. Harry sprang sofort auf. Während der letzten Wochen hatten sie sich immer wieder mit Lucius und den anderen getroffen und ihre Pläne überarbeitet. Sie wollten erst wieder zusammenkommen, wenn es los ging. Es ging los.

Harry wurde für einen kurzen Augenblick blass, dann hatte er sich wieder gesammelt und rannte dicht hinter Fenrir und gefolgt von Gryffin zum Langhaus zurück. Einige Werwölfe hatten sich bereits auf dem kleinen Platz davor gesammelt und mitten zwischen ihnen stand eine Gruppe Zauberer. Die Fremden wurden nicht offensichtlich bedroht, aber man spürte eine gewisse Anspannung unter den Werwölfen und keiner von ihnen ließ die Zauberer auch nur für einen Augenblick aus den Augen. Fenrirs Ankunft änderte das kaum merklich. Die Anspannung blieb, aber nun richtete sich die Aufmerksamkeit der Versammelten auf den Rudelalpha. Harrys Augen durchkämmten die Menge und entdeckten schließlich einen langen blonden Schopf. Er schob sich durch die Menge bis er bei Lucius angekommen war. „Lucius. Geht es los?“ fragte er, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. „Noch nicht, aber in den nächsten Tagen. Wir dachten, es sei besser, wenn wir schon mal herkommen.“ Harry nickte. Einerseits verspürte er Erleichterung, andererseits frustrierte es ihn. Es war unwahrscheinlich, dass ihr erster offener Kampf gegen Dumbledore auch der letzte entscheidende sein würde, aber ganz konnte Harry diese winzige Hoffnung nicht abschütteln. Diese Hoffnung trieb ihn auch an. Er wollte es beenden. Für sich, für die Werwölfe. Ein Leben ohne Verfolgung, ohne Ausgrenzung. Ein Weg nach Hogwarts gehen zu dürfen für die Jüngeren. Seine Überlegungen wurden von einer Stimme unterbrochen, die Harry beinahe vermisst hatte, wie er sich eingestehen musste, und die ihn genau wie die Stimme von Severus in eine Zeit zurückversetzte, als das Leben nicht unbedingt unbeschwerter war, aber in der er noch Ziele hatte. „Haben dich die Werwölfe so verroht, dass du nicht einmal mehr zu einer Begrüßung fähig bist, Potter?“ Grinsend drehte Harry sich um, um in die stahlgrauen Augen seines damals schlimmsten Feindes zu blicken. Naja, schlimmster Feind neben Voldemort versteht sich. „Und hat deine Umfangreiche Bildung die Verhaltensregeln für Besuche bei Werwölfen ausgelassen, Malfoy, oder warum zeigst du mir nicht die Kehle?“ stichelte Harry zurück. Draco schnaubte. „Meine Bildung ist umfangreich, Potter. Die Kehle zeigt man nur dem Alpha Paar.“ schnarrte Draco, was alle umstehenden zum Schmunzeln brachte. Die Beziehung von Fenrir und Harry war noch ziemlich frisch und stand außerhalb der verbündeten Rudel unter größter Geheimhaltung. Harry galt als tot und das gab ihm Schutz. Der Gefährte eines Alphas stand ganz oben auf der Abschussliste des Ministeriums und man würde ihn jagen, um ihn als Druckmittel zu benutzen. Obwohl Harry die Tatsache nicht gefiel, ein Druckmittel sein zu können, akzeptierte er die Geheimhaltung. Draco war das erste mal mit den anderen Zauberern ins Rudel gekommen und hatte demnach keine Ahnung.

Eine schwere Hand legte sich auf die Schulter des Blonden und drückte gerade so fest, dass Dracos steinernde Mine einen Augenblick lang flackerte. „Da du die Regeln kennst rate ich dir, schleunigst deine Kehle zu zeigen.“ grollte Fenrir. Draco wirbelte herum und wurde doch etwas blass. Er kannte nur die furchtbare Seite von Fenrir, als dieser und sein Vater noch in den Diensten des dunklen Lords standen. Er hob das Kinn und entblößte seine Kehle vor Fenrir. „Vergiss meinen Gefährten nicht.“ knurrte Fenrir. Wenn man ihn nicht kannte könnte man denken, er sei wirklich wütend auf Draco, aber Harry und die umstehenden Werwölfe hörten das Schmunzeln aus dem Knurren. „Natürlich. Ich wusste nicht, dass du einen Gefährten hast. Wo ist er?“ fragte Draco etwas kleinlauter, als noch im Gespräch mit Harry. „Dreh dich doch mal um.“ schlug Fenrir vor. Draco drehte sich wieder um und ging dann auf einen Werwolf zu, der neben Harry stand und sich mit diesem unterhielt. „Ich begrüße den Gefährten von Fenrir.“ sprach er den Werwolf an und wollte gerade die Kehle zeigen, als Harry und der Werwolf in schallendes Gelächter ausbrachen und mit ihnen die Zauberer und die versammelten Werwölfe. „Was ist so komisch?“ schnappte Draco beleidigt. „Draco…das ist Samuel. Er ist ein dominanter Werwolf.“ prustete Harry. Draco wurde rot. „Fenrir hat gesagt ich solle mich umdrehen.“ patzte der Malfoy Spross. „Ja, zu mir.“ keuchte Harry vor Lachen. „Du…du?“ Fenrir trat auf Harry zu und legte einen Arm um seine Schultern. „Ja, Draco. Und du musst mir nicht deine Kehle zeigen.“ bot Harry an, aber Draco dachte gar nicht daran, sich einen weiteren Fehltritt zu erlauben und den Alpha so zu beleidigen. Er zeigte Harry die Kehle und schmollte dann. Harry sah vorwurfsvoll zu Fenrir. „Er konnte es nicht wissen. Du hättest etwas präziser sein können.“ Fenrir grinste nur wölfisch. „Ich war präzise. Kann ja keiner ahnen, dass der junge Malfoy einen dominanten Werwolf nicht von einem devoten unterscheiden kann.“ grollte er. „Das nehme ich ihm übrigens übel.“ knurrte Samuel mit vor der Brust verschränkten Armen. Harry konnte darüber auch nur den Kopf schütteln. Gut, Samuel war nicht so groß oder breit, wie Fenrir, aber definitiv nicht devot. Harry schüttelte den Kopf, wie um diese Vorstellung loszuwerden. „Komm, Draco. Ich zeige dir, wo du schlafen kannst.“ bot Harry an, um seinem ehemaligen Schulfeind aus dieser Situation zu helfen. Draco nickte und folgte ihm, zu erleichtert, um daran zu denken, Harry für diese persönliche Anrede zu ärgern.

Wärend er dem Schwarzhaarigen folgte kam er nicht umhin zu bemerken, dass er sich verändert hatte. Er kam ihm größer vor und auch etwas breiter, wobei Harry noch immer sehr schlank war. Er würde wohl nie wirklich an Masse zulegen, aber wenigstens war er nicht mehr so mager, wie noch zu Schulzeiten. Das längere Haar, das Harry zu einem Zopf trug stand ihm viel besser, als die kurzen Zotteln, vor denen auch das beste Haargel kapituliert hätte. Nicht, dass der Schwarzhaarige jemals so etwas benutzt hätte. Draco hatte immer das Gefühl, dass Harry sein Aussehen egal war. „Ich spüre, wie du mich anstarrst.“ sagte Harry nun. Er hatte es schon die ganze Zeit gespürt und es war ihm unangenehm. Er wurde nicht gerne angestarrt. „Du hast dich auch ziemlich verändert. Ich habe dich jahrelang nicht gesehen.“ verteidigte sich Draco, richtete seinen Blick nun aber auf seine Umgebung. Harry entspannte sich langsam und führte Draco zu einer Hütte neben dem Langhaus. Sie hatten die Hütte nach Harrys Idee gebaut. Oft blieben Alphas und andere Gäste über Nacht und damit sie nicht im Vorraum des Langhauses schlafen mussten, gab es nun ein Gästehaus. So hatten alle ihre Ruhe und Privatsphäre.

Harry stieg drei Stufen hoch, gefolgt von Draco und betrat die überdachte Veranda. Als er einfach so eintrat blieb Draco stehen. Harry sah sich fragend um, als Draco ihm nicht direkt folgte. Er hatte den Blonden immer für neugierig gehalten. „Schließt ihr nicht ab?“ fragte Draco nun, was Harry zum Schmunzeln brachte. Draco blieb aber ernst. „Ich meinte das schon ernst.“ Harry winkte ihn rein und ging in die kleine Küche, wo er einen Tee aufsetzte. Während er mit den Tassen hantierte sprach er. „Du wirst hier nicht eine abgeschlossene Türe finden.“ „Warum nicht?“ Harry lächelte und brachte das Wasser in den Tassen mit einem Schlenker seines Zauberstabes zum Kochen. Er drückte Draco eine Tasse in die Hand und lief raus auf die Veranda. Sie setzten sich in die bequemen Schaukelstühle. „Warum sollten wir? Das Rudel ist eine Familie. Keiner würde ungebeten in andere Häuser laufen, außer die Welpen natürlich. Das Dorf ist von starken Abwehrzaubern umgeben und selbst wenn nicht…Wer wäre schon dumm genug, bei einem Werwolf einzubrechen?“ Er nahm einen Schluck Tee und sah, wie Draco sich für seine Frage beinahe schämte. „Ich fand das am Anfang auch sehr befremdlich.“ lächelte Harry, damit Draco sich besser fühlte. Es wirkte, denn der Blonde stellte bald wieder seine selbstsichere Mine zur Schau. „Was hat sich bei dir getan in den letzten Jahren?“ wollte Harry nun wissen. Er hatte zwar gesagt, dass er nicht mehr in die Zaubererwelt zurückkehren wollte, aber es interessierte ihn doch, was sich in den Leben derer, die er kannte getan hatte. Draco erzählte ihm von ihrem Umzug nach Australien und wie er immer zwischen dort und Salem pendeln musste. Er berichtete davon, wie schwer das Studium der Zaubertränke gewesen ist und davon, dass er doch einen guten Abschluss geschafft hatte. Harry hörte ihm lächelnd zu, als er von Australien erzählte. Irgendwann stockte Draco jedoch, als er gerade erzählen wollte, wen er kennengelernt hatte. Harry wurde hellhörig. Draco errötete leicht, was Harry zum Grinsen brachte.

„Also ist sie jemand besonderes?“ wollte er wissen. Draco druckste ein wenig herum. „Meine Eltern wissen nichts davon. Der Altersunterschied würde ihnen nicht so gut gefallen.“ Harry zog eine Braue hoch. „Du bist erwachsen. Außerdem ist es doch egal. Das ist aber noch nicht alles, oder?“ Draco schüttelte den Kopf, seufzte und starrte an die Decke. „Er ist vierhundert Jahre älter als ich, ein Kollege von meinem Vater und ein Vampir.“ platze es nun aus Draco heraus. Harry stand der Mund offen. „Du bist schwul?“ entkam es ihm und Draco sah ihn entrüstet an. „Na hör mal. vierhundert Jahre älter und Vampir scheinen dir wohl nicht so wichtig neben meiner sexuellen Orientierung.“ Harry klappte der Mund auf und zu, dann begann er zu lachen. „Tut mir leid. Doch das ist natürlich wichtig und definitiv interessant, aber ich hatte keine Ahnung, dass du Männer magst. In der Schule warst du immer mit Mädchen zusammen.“ Draco schüttelte den Kopf. „Da liegst du falsch. Ich war mit Blaise zusammen. Die Mädchen waren nur Tarnung. Für uns beide. Wir sind aus Reinblüterfamilien. Wir sind beide die einzigen Nachkommen.“ Harry nickte. Er verstand das Problem. Draco steckte wirklich in der Patsche. Harry streckte seine Hand aus und legte sie auf Dracos Arm. „Du kannst es nicht ewig geheim halten. Sag es ihnen.“ Draco sah Harry traurig an. „Sie werden enttäuscht sein.“ Harry schüttelte den Kopf. „Es ist dein Leben, Draco. Sie sind deine Eltern, aber du lebst nicht für sie. Und die Sache mit den Nachkommen…Adoption?“ Draco schüttelte den Kopf. „Das würden sie nicht akzeptieren.“ „Blutadoption.“ sagte Harry nur ruhig und Dracos Gesicht hellte sich auf.
 

Fenrir und die Malfoys fanden die beiden jungen Männer in ein Gespräch vertieft auf der Veranda sitzend. Der Alpha streckte einen Arm aus, als Lucius sich bemerkbar machen wollte. Der Blonde sah den Werwolf verwundert an. Er hatte bemerkt, wie locker Harry in Dracos Gegenwart war. Sie lachten und redeten sehr intensiv. Sicher, in der Schule waren sie Rivalen gewesen, aber nach der großen Schlacht und der damit verbundenen Flucht der Malfoys und Harrys Martyrium, waren sie für einander alles, was ihnen noch aus der Kindheit geblieben war. Fenrir hatte Harry noch nie so gesehen. Seine Arbeit als Lehrer machte ihn glücklich und Fenrir konnte von sich behaupten, ihn auch nicht unglücklich zu machen, aber hier wirkte Harry wirklich jung.

Als Dracos Eltern nach einiger Zeit doch zum Gästehaus kamen bemerkte Harry erst, dass es bereits dunkel geworden war. Er entschuldigte sich bei den Malfoys, dass er sie vom Schlafen abgehalten hatte und machte sich auf den Weg zum Langhaus. Noch bevor er eingetreten war hörte er von drinnen laute Stimmen. Er runzelte die Stirn. Fenrir hörte er nicht, was seltsam war. Wer würde in ihrem Haus so streiten, wenn nicht Fenrir? Er trat ein und schmunzelte. Amber und Rose funkelten einander an und Fenrir stand dazwischen. „Was ist denn hier los?“ fragte Harry und setzte sich neben Fenrir. „Rose will mit kämpfen!“ knurrte Amber. Harry zog eine Braue hoch. „Und? Ich kämpfe auch. Fenrir würde mir das nicht verbieten.“ „Das ist etwas anderes.“ brummte Fenrir. Harry sah ihn stirnrunzelnd an und Rose ballte die Faust. „Ist es, weil ich nur einen Arm habe? Amber! Du weißt, dass ich zum zaubern nur einen Arm brauche!“ Amber ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Es ist noch viel zu früh, aber wenn ich es dir nicht sage, machst du etwas dummes.“ knurrte Amber. „Was sagen?“ zischte Rose. Harry und Fenrir saßen zwischen den beiden und hatten keine Ahnung, was da vor sich ging. Amber streckte die Hand nach Rose aus und zog sie auf ihren Schoß. Rose war offensichtlich wütend, ließ es aber geschehen. Amber verschränkte ihre Finger ineinander. „Du bist schwanger, Rose.“ sagte sie schließlich und lächelte. Rose wurde blass und Fenrir und Harry klappte der Mund auf. „Wie, aber….ich dachte….“ stammelte Rose. Amber legte lächelnd eine Hand auf ihren flachen Bauch. „Ich weiß. Ich habe mit Severus gesprochen. Er meinte, deine Werte seien in letzter Zeit wohl so gut gewesen, dass es klappen konnte. Freust du dich nicht?“ fragte Amber besorgt, als Rose ins Leere starrte. Die devote Werwölfin schüttelte den Kopf, um ihn wieder frei zu bekommen und sah ihre Gefährtin an. Dann breitete sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht aus. „Doch. Natürlich! Ich habe gar nicht mehr dran geglaubt!“ bei den letzten Worten brach ihre Stimme und sie fiel Amber schluchzend um den Hals.

Fenrir legte einen Arm um Harry und ein leichtes Lächeln kräuselte seine Mundwinkel. Er klopfte Amber auf die Schulter und beglückwünschte Rose. Er wusste, wie sehr die beiden sich ein Kind gewünscht hatten und er wusste von ihren Schwierigkeiten. Die beiden Frauen verabschiedeten sich, nachdem Rose zugestimmt hatte, dass sie nicht am Kampf teilnehmen würde. Fenrir ging durch den großen Vorraum in ihr Schlafzimmer und zog sich den Pullover über den Kopf. Er spürte, dass Harry ihm folgte und drehte sich lächelnd um. Er knurrte leise, als er bemerkte, dass Harry ihn nicht wie sonst ansah und sein Blick eher ins Leere ging. Als er das Knurren vernahm richtete sich der Blick aus den goldenen Augen aber direkt auf Fenrir. Harry zuckte zusammen, als er Fenrirs intensiven Blick wahrnahm. Der Ältere kam langsam, beinahe lauernd auf ihn zu. Als er direkt vor Harry stand legte er seine Hände auf dessen Schultern. „Was hast du?“ fragte er mit besorgter Stimme. Harry senkte den Blick und schüttelte den Kopf. „Es ist nichts.“ sagte er mehr zu seinen Zehenspitzen, als zu Fenrir. Der Alpha grollte. „Lüg mich nicht an.“ knurrte er und hob Harrys Kopf an, damit dieser ihn ansehen musste. Harry versuchte sich loszumachen. „Harry.“ „Es ist mir peinlich, okay?“ fauchte der Jüngere und machte sich von Fenrir los. Er ging zu einem kleinen abgenutzten Sessel am Kamin und entzündete das Feuer, ehe er sich setzte. Er beugte sich vor, um seine Schuhe zu öfnen, aber da hockte Fenrir schon vor ihm und schob seine Hände zur Seite. Harry beobachtete Fenrir dabei, wie dieser ihm erst die Schuhe und dann die Socken auszog. Er wandte den Blick aber sofort ab, als Fenrir ihn von unten ansah. „Vor mir muss dir nie etwas peinlich sein, Harry.“ sagte Fenrir und griff nach Harrys Händen, die dieser im Schoß verschränkt hatte. Harry atmete tief ein. Bei Fenrirs Worten hatte er eine Wärme gespürt, die er verloren geglaubt hatte. „Ich weiß so vieles nicht. Von deiner Welt, den magischen Geschöpfen.“ Fenrir küsste seine Hand. „Was willst du wissen?“ fragte er sofort. Harry wurde rot und traute sich nicht, Fenrir anzusehen. „Wie kann Rose schwanger sein? Amber ist doch…..“er brach ab. Er wartete nur darauf, dass Fenrir ihn auslachen würde, aber der Ältere stand nur auf. Harry sah ihn fragend an, als Fenrir ihn hochzog. „Zieh dich um. Der Boden ist zu hart für meine alten Knochen.“ brummte er, während er auf ihr Schlaflager zuging und unterwegs die Hose auszog. Harry beobachtete ihn. Seit Harry bei ihm wohnte hatte der Werwolf nicht mehr nackt geschlafen, aus Rücksicht auf ihn. Er war ihm sehr dankbar dafür, denn obwohl er den Älteren gerne komplett nackt bei sich hätte, war da noch immer diese Hemmung. Er ging auf den kleinen Schrank zu und zog eines von Fenrirs abgetragenen Shirts raus. „Du weißt aber schon, dass ich auch neue Shirts habe, die du anziehen kannst, ja?“ Harry lächelte mit dem Rücken zu Fenrir. Das sagte er ihm jedes Mal und jedes Mal gab er dieselbe Antwort. „Ja, aber die alten riechen mehr nach dir.“ Er zog sich bis auf die Boxershorts aus, zog das Shirt über, dass ihm natürlich viel zu groß war und kuschelte sich dann neben Fenrir, der die Decke schon einladend hochgeklappt hatte. Als Harry bei ihm lag zog Fenrir die Decke über sie beide und zog Harry näher an sich. Harrys Kopf lag auf seinem Arm und mit der freien Hand griff er nach Harrys. Er spielte einen Moment mit den schmalen Fingern, dann sah er Harry direkt in die Augen. Er beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. „Also…du wolltest wissen, wie zwei weibliche Werwölfe ein Kind zustande bringen?“ Harry nickte und wurde wieder rot, wandte den Blick aber diesmal nicht ab. Fenrir schloss kurz die Augen. „Anders als bei zwei männlichen Werwölfen und natürlich gemischten Paaren funktioniert das bei zwei weiblichen Wölfen nur während des Vollmonds. Wenn das devote Weibchen empfangen kann, verwandelt sich das dominante Weibchen bei Vollmond in einen männlichen Werwolf. Naja und den Rest kannst du dir sicher denken, oder?“ Harry nickte. Das war natürlich eine Erklärung. Dann stockte er. „Bei zwei männlichen Werwölfen geht das ohne Vollmond? Heißt das etwa, dass….Männer….“ Harry war wirklich überrascht. Fenrir sah ihn an und nickte. „Bei Werwölfen, Veela und Vampiren können männliche Devote ein Kind bekommen.“ Harry erinnerte sich an das Grab vor dem Fenrir vor einigen Monaten stand. Er erinnerte sich an die Inschrift. Fenrirs Gefährte hatte ein Kind erwartet. Wie hatte er das nur vergessen können? Er blickte auf in Fenrirs Augen und erkannte darin einen alten Schmerz. Harry hob seine Hand und legte sie an Fenrirs Wange. „Es tut mir leid.“ flüsterte er. Fenrir legte seine Hand auf Harrys und drehte den Kopf um die Handinnenfläche zu küssen. „Das muss es nicht. Es ist lange her.“ Der Alpha strich über Harrys Haar und zog ihn noch etwas dichter zu sich. Er vergrub sein Gesicht in den dichten schwarzen Haaren und schloss die Augen. Nachdem Fenrir eingeschlafen war lag Harry noch eine ganze Zeit lang wach. Er hatte vieles, worüber er nachdenken musste.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe, es hat euch gefallen?
Wer hätte gedacht, dass Draco und Harry einander mal so ihre Herzen ausschütten würden?
Wenn es euch gefallen hat, lasst doch bitte einen kleinen Kommi da.
Bis ganz bald,
Eure Eshek. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Raven_Blood
2021-06-11T22:22:47+00:00 12.06.2021 00:22
Das mit Draco war Recht amüsant :D ich muss auch von Herzen lachen als ich das gelesen habe.
Es ist das die Beiden sich jetzt verstehen, ihre Vergangenheit und die Feindschaft beiseite gelegt haben.

Sehr tolles Kapitel :)
Von:  Omama63
2020-09-08T08:05:30+00:00 08.09.2020 10:05
Ein super Kapitel.
Wenn Draco Harry die Kehle zeigen musste, dann ist er doch auch ein Werwolf, oder? Dann könnte er ja auch Kinder bekommen. Ist er devot, oder dominant? Ich würde eher an devot denken, weil ich nicht glaube, dass ein so alter Vampir devot ist.
Bin schon gespannt, wie lange Harry braucht, bis er Fenrir ganz nahe kommen kann.
Dein Fenrir gefällt mir, der ist so rücksichtsvoll.

LG
Omama63














Von:  Tomasu
2020-09-08T05:38:26+00:00 08.09.2020 07:38
_Ein sehr schönes Kapitel.

hihi. Draco dräuchte vielleicht nur gebissen werden und die Erbfolge wäre wohl auch geklärt ^^

grüße TK



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