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Er ist so gar nicht wie mein Ex

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hach, irgendwie kann ich noch nicht loslassen xD Und das nächste Kapitel war für mich ein bisschen heftig, so dass ich jetzt noch ein bisschen was Leichtes brauchte. Entschuldigt also das kleine Kapitel, aber ich wollte diesen Moment einfach auskosten xD Ab dem nächsten Kapitel geht es auf die Zielgerade zu und das so wirklich wirklich... im Ernst jetzt! oó Komplett anzeigen

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Es kann sein oder auch nicht

Minako erklomm die Treppen hinauf in Makotos Wohnbereich und bekam das amüsierte Lächeln nicht von ihren Lippen. Es war einfach so ein urkomisches Bild, wie Kunzite unten im Laden die Leute bediente und versuchte, halbwegs freundlich zu ihnen zu sein.

Die Blonde erreichte Makotos Schlafzimmer, klopfte schwungvoll an und betrat im gleichen Atemzug das Zimmer, wo Makoto versuchte, sich auszuruhen. Minako kannte ihre Freundin gut genug um zu wissen, dass es der anderen unglaublich schwer fiel, stillzuhalten und nichts zu tun.

„Ami hat uns allen Bescheid gesagt und du wirst in Zukunft häufiger Besuch bekommen, der dir die Langeweile vertreiben soll“, informierte Minako Makoto nach einer vorsichtigen Umarmung zur Begrüßung, ehe sie sich einen Stuhl ans Bett zog und darauf Platz nahm.

„Das ist lieb von euch, aber das müsst ihr nicht.“

„Das wissen wir alle, aber wir wollen es so, Mako-chan“, lächelte Minako und bedachte Makoto mit einem besorgten Blick. „Du hättest dich schonen müssen, du warst doch sogar ohnmächtig.“

Makoto seufzte, schließlich hatte sie das auch schon von Ami gehört. Sie hatte daraus gelernt, aber dennoch war es ihr nicht recht, dies immer wieder auf die Nase gebunden zu bekommen.

„Wie hast du eigentlich Kunzite dazu bekommen, dass er deinen Laden schmeißt?“, fragte Minako nun, um das Thema zu wechseln.

Makotos Gesicht flammte sofort auf, da ihr der Kuss wieder einfiel, den sie auf Kunzites Wange hinterlassen hatte. Sie wollte nicht darüber reden, doch Minako registrierte ihre Reaktion und lehnte sich interessiert nach vorn.

„Aha?“, sagte sie lauernd und sie brannte darauf, etwas zu erfahren.

Einerseits wollte Makoto nicht darüber reden, aber andererseits wäre sie froh über einen Ratschlag gewesen, wie sie sich nun verhalten sollte. Sie brauchte dringend einen anderen Blickwinkel und Minako war als Sailor Venus, Prinzessin des Liebesplaneten, mehr als nur geeignet.

„Es war nur ein Dankeschön“, sagte Makoto daher und aufgrund Minakos fragenden Gesichtsausdrucks rückte sie mit weiteren Informationen heraus. „Er hat mir gestern schon geholfen und... und ich habe ihn auf die Wange geküsst. Es kam einfach über mich.“

Minako schaute Makoto aus großen Augen an, pure Überraschung zierte ihr Gesicht.

„Du hast was?!“, rief sie aufgeregt und Makoto hielt ihr den Mund zu, während sie ein eindringliches „Pscht!“ von sich gab.

Minako brachte unter diesen erschwerten Bedingungen eine Entschuldigung hervor und Makoto ließ sie wieder los. Sie lauschten beide, doch außer dem Gerede unten im Laden und der vorbeifahrenden Autos auf der Straße vor dem Haus war kaum etwas zu hören.

„Du hast was?“, wiederholte Minako nun leise, aber immer noch aufgeregt.

Liebesdinge wurden nie langweilig, nicht einmal, wenn man älter war.

„Ich habe ihn auf die Wange geküsst und nun weiß ich nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Er sagt ja selbst nichts, er ist einfach nur knurriger und in sich gekehrter als vorher, glaube ich“, sagte Makoto und spielte mit einer Hand am Ohrring ihres linken Ohres herum, um sich abzulenken.

„Vielleicht ist er genauso verwirrt wie du? Normalerweise hat er die Oberhand und du hast den Spieß einfach umgedreht. Das kann verwirrend sein“, überlegte Minako.

„Meinst du?“

„Es ist in Kunzites Fall wahrscheinlich. Aber sicher wirst du dir nur sein, wenn du ihn fragst.“

Makoto schüttelte den Kopf. Das konnte sie auf keinen Fall, weil sie Angst vor der Reaktion des Mannes hatte, der unter ihnen in ihrem Laden herumfuhrwerkte und sich vor allem bei den Kundinnen großer Beliebtheit erfreute.

„Ich kann ihn nicht fragen...“, seufzte Makoto und vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen, während ihre Haut sich schon wieder erhitzte.

Minako strich einfühlsam über die braunen Haare ihrer Freundin und lächelte nachsichtig.

„Du meinst, dieser Umstand ist dir lieber? Ich würde lieber handeln, ehe die Frauen im Laden dir zuvorkommen“, meinte sie und lachte amüsiert, als sie sich das vorstellte.

Makoto hob den Kopf vom Kissen an und sah Minako unglücklich an.

„Kannst du ihn nicht fragen?“

„Makoto, du tust so als wärst du vierzehn“, lachte Minako amüsiert und ihre Freundin wurde abermals rot im Gesicht wie eine überreife Tomate. „Dabei wissen wir doch beide, dass du die Mutigste von uns allen bist. Du wirst es schaffen, da bin ich ganz sicher.“

Makoto hingegen war davon nicht überzeugt. Aber die Aussicht, dass eine der durchaus selbstbewussten älteren Frauen ihr Kunzite wegschnappte, weckte unangenehme Gefühle, so dass Makoto sich vornahm, ihre Ängste herunterzuschlucken.

„Du hast Recht, Minako. Ich... ich frage ihn.“

„Gut so“, lächelte Minako und schenkte ihrer Freundin ein zuversichtliches Zwinkern. „Und nun erzähle ich dir den neuesten Klatsch und Tratsch, den ich bei den Stars und Sternchen aufgeschnappt habe, in Ordnung?“

Makoto stimmte belustigt zu und war froh, dass es nun erst einmal um andere Dinge gehen würde als um jene, über die sie sich die letzten Tage den Kopf zerbrochen hatte.
 

Kunzite fühlte sich unwohl. Trotz der Theke zwischen ihm und den Kunden, rückten manche Frauen ihm etwas zu sehr auf die Pelle und die Arbeit schien kein Ende zu nehmen. Der Geruch von zu viel Parfum durchdrang seine Nase und verursachte Kopfschmerzen, seine Arme und Schultern taten weh, weil er diese Arbeit nicht gewöhnt war und die Wärme schien von Minute zu Minute zuzunehmen.

Er war froh, als er pünktlich den Laden dichtmachen konnte und fragte sich, wie Makoto diese Arbeit nur jeden Tag mit einem Lächeln verrichten konnte. Noch nie war er im Training so ins Schwitzen gekommen wie jetzt und das Training war immer hart und beschwerlich gewesen.

Kunzite ließ seine Schultern kreisen und bewegte seine Arme, was beinahe schon zu viel war. Selbst die kleinste Bewegung ließ seine Muskeln protestieren und er ließ sich völlig fertig an einem der Tische nieder, die im Verkaufsraum platziert worden waren.

Leise Schritte kündigten Makoto an, welche die Treppe nach unten kam, wahrscheinlich um nachzusehen, ob er ihren Laden nicht zerlegt hatte. Kunzite war wirklich nahe daran gewesen, das musste er zugeben. Nur noch eine Berührung einer dieser aufdringlichen Frauen oder ein koketter Augenaufschlag und er hätte Gebrauch von seinen Kräften gemacht, um sich aus dem Staub zu machen oder den Laden in Rauch aufgehen zu lassen.

Die Schritte kamen näher, aber er wandte sich nicht zu Makoto um, um sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Seit sie ihn auf die Wange geküsst und ihm gedankt hatte, bekam sie kein vernünftiges Wort mehr heraus und wurde sofort rot. Er verspürte das Bedürfnis, ihr diese Reaktion erneut zu entlocken, aber heute fehlte ihm die Kraft dazu. Am liebsten hätte er sich hingelegt und wäre eine Woche lang nicht mehr aufgestanden. Aber er würde ihr trotzdem helfen und sich morgen früh wieder aus dem Bett begeben, unter anderem, weil er eine Aufgabe brauchte und er keine Frau arbeiten lassen würde, solange sie verletzt war.

„Ist alles in Ordnung?“, hörte er ihre Stimme und schlagartig ging es ihm besser, wie er verwirrt zur Kenntnis nahm.

Er antwortete nicht, sondern zuckte lediglich mit den Schultern, aber das erschien ihr Antwort genug zu sein.

„An meinem ersten Tag ging es mir genauso... ich glaube, man gewöhnt sich erst nach einiger Zeit an diese Arbeit“, erzählte sie, wagte sich aber immer noch nicht an ihm vorbei, um ihn anzusehen oder sich zu ihm zu setzen.

Stattdessen spürte er ihre Anwesenheit hinter sich und er musste zugeben, dass es ihm dadurch schon viel besser ging.

„Darf ich?“, fragte sie und ehe er fragen konnte, was sie damit meinte, spürte er ihre Hände auf seinen Schultern.

Er zuckte leicht zusammen, als sie damit begann, die Stelle zu massieren, aber er gab keinen Laut von sich. Er hätte sich von ihr fernhalten sollen, aber diese Behandlung tat gerade einfach so gut, dass er lieber den Mund hielt.

Sie dankte ihm einfach nur damit... es war einfach nur ein Dankeschön und er nahm es an, mehr war da nicht.

Eine Weile spürte er mit allen Sinnen die Tätigkeit ihrer Hände, genoss die gespenstische Ruhe im halbdunklen Laden und nahm ihren Duft war, der nicht aufdringlich sondern nur sanft und wohltuend war wie ihre Berührung. Seine Muskeln entspannten sich nach und nach und er fühlte sich ausgeruht als hätte er wirklich eine Woche durchgeschlafen. Obwohl er die Massage nach einer Weile nicht mehr gebraucht hätte, sagte er nichts und ließ einfach nur die Zeit verstreichen.

Makotos Hände stoppten schließlich und er sah im Sitzen nach oben, um ihr Gesicht sehen zu können. Ihre Hände lagen noch immer auf seinen Schultern, aber es schien ihr nicht bewusst zu sein, als er sie ansah. Ihre Augen wurden etwas größer, sie schnappte kaum hörbar nach Luft und augenblicklich trat die Röte auf ihre Wangen. Er konnte ihre Gefühle an ihren Augen ablesen und es tat ihm in der Seele weh, dass er sie wohl nie würde erwidern können.

Er war in der Pflicht, sie davon zu unterrichten, aber er brachte auf einmal kein Wort hervor. Er wollte nicht reden, er wollte sie einfach nur anschauen und sich ihren Anblick ins Gedächtnis einbrennen, bevor er das tun würde, was er tun musste.

Er ließ seine hellen Augen über ihr Gesicht wandern. Er prägte sich jede Haarsträhne, jede Pore ihrer Haut, ihre Augen, ihre Lippen, die Form ihres Gesichts und einfach alles daran ein und er sah zu, wie sich der Rotton in ihrem Gesicht vertiefte.

Am liebsten hätte er darüber gelacht, wenn er sich daran hätte erinnern können, wie man das machte, so ganz ohne Grausamkeit.

Schließlich löste er sich von ihrem Anblick und stand auf. Er drehte sich zu ihr um, streifte sie nochmals mit seinem Blick und sie zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen, als hätte er sie wirklich berührt, obwohl es nur in seiner Vorstellung geschehen war. Er setzte sich in Bewegung, ging an ihr vorbei und war gerade an der Treppe angekommen, als sie seinen Namen sagte.

Er stoppte und sah zu ihr. Er wartete und gab ihr Zeit, ehe sie ihm eine Frage stellte.

„Hast du morgen Nachmittag Zeit? Ich wollte mich mit den anderen treffen und Mamoru fragte, ob du mitkommen würdest“, sagte sie und daran, dass ihre Stimme ein wenig zitterte, erkannte er, dass es ihr sehr wichtig war.

Er zögerte nicht lange und sagte zu, ehe er zusehen konnte, wie sich ein erfreutes Lächeln auf ihre Lippen schlich. Sie freute sich, dass er zugesagt hatte und dass er Zeit mit ihr und ihren Freunden verbringen würde, obwohl sie nach wie vor eigentlich auf unterschiedlichen Seiten standen. Oder standen sie auf der gleichen Seite? Er wusste es nicht, weil ihm die Erinnerungen an das volle Ausmaß der Vergangenheit fehlten und nur Mamoru Chiba konnte ihm die Antworten geben, die er suchte.

Als Kunzite sich erneut daran erinnerte, was Mamoru zu Makoto gesagt hatte, kochte neuerlicher Ärger in ihm hoch. Morgen Nachmittag würde er Antworten verlangen und er würde sie bekommen, das stand fest. Und abhängig von diesen Antworten würde er entscheiden, wie es weitergehen würde und wer die wahren Feinde in diesem Spiel waren.

„Kunzite?“

Ihre Stimme ließ ihn aufschrecken und zwang ihn, seine Aufmerksamkeit auf sie zu richten. Ihr Lächeln war verschwunden, das Funkeln ihrer Augen war gedämmt, dafür sah sie ihn besorgt an.

„Es ist alles in Ordnung... bis morgen“, sagte er kurz angebunden und erklomm endlich die Treppen hinauf zum Gästezimmer.

Möglicherweise war es die letzte Nacht, die er mit ihr unter einem Dach verbringen würde und als er sich dessen bewusst wurde, wäre er am liebsten zu ihr zurückgegangen und hätte dieses Gespräch anders gestaltet. Er hätte vielleicht länger mit ihr geredet oder ihr den besorgten Ausdruck wieder genommen, indem er sie aufzog, bis sie wieder errötete. Vielleicht hätte er ihr die Fragen gestellt, die ihn brennend interessierten, zum Beispiel, was sie noch gern machte, wenn sie nicht gerade in der Küche werkelte oder sich um die Pflanzen kümmerte oder böse Monster bekämpfte. Vielleicht hätte er sich sogar bedankt... aber wer wusste das schon?

Kunzite seufzte leise in sich hinein und ging weiter, bis er die Tür des Zimmers hinter sich zu machte. Er konnte es sich nicht leisten, schwach zu sein und diesen verwirrenden Gefühlen nachzufühlen, wenn irgendwo da draußen Zoisite war und seine Hilfe brauchte. Solange der andere nicht glücklich war, galt dies auch für Kunzite und so würde diese Tür auch diese Nacht geschlossen bleiben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich rechne jetzt noch mit etwa zwei Kapiteln, danach ist diese Geschichte abgeschlossen. ABER: Es wird eine weitere FF aus diesem Universum geben, da Minako ja noch niemanden hat. Eine ungefähre Story habe ich mir schon überlegt, aber natürlich bringe ich erst einmal diese hier zu Ende <3
Bis zum nächsten Mal *winke* <3 Komplett anzeigen

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