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Die Wand

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer
Diese Kurzgeschichte basiert auf Harry Potter. Entsprechend gehören die Figuren keiner anderen als J.K.Rowling. Ich verdiene leider kein Geld damit. Komplett anzeigen

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Im Wald

Seine Beine schmerzten als er endlich die ersten Lichter von Ottery St. Catchpole sah.

Er war nass, er war müde und er war verdammt nochmal erschöpft!

Ein Shooting Star!

Er sah den Besen wütend an. Wer war auf die Idee gekommen einen Besen zu erstellen, der nach einer bestimmten Zeit schlapp machte? Es musste Betrug sein einen Besen zu verkaufen, der nach einer bestimmten Zeit seine Schnelligkeit verlor!

Einpaar Mal war er einfach einpaar Strecken appariert, sonst wäre er jetzt noch in einer Wolke über irgendeinem Wald.

Hoffentlich hatte ihn keiner gesehen.

Verdammt!

Er hätte zu Fuß gehen sollen!

Zornig schleuderte er den Besen zu Boden und richtete seinen Zauberstab auf ihn.

Ein warmes Feuer wäre jetzt angebracht!

Nein, besser nicht. Er biss sich auf die Lippe. Bei seinem Glück sah ihn jemand.

Schnaufend lies er den Zauberstab sinken. Der Besen musste unauffällig verschwinden. Ein Feuer mitten in der Nacht war nicht "unauffällig". Es musste ein "Evanesco" her.

Der Besen verschwand.

Hoffentlich würde er nie wieder seiner Art zu treffen.

Er schaute zu den Lichtern. Wenn er sich nicht täuschte, befand sich die Bauminsel auf der anderen Seite des Dorfes. Er hatte jetzt die Wahl: entweder er ging durch das Dorf oder drumherum durch den feuchten, dunklen Wald.

Durch das Dorf wäre ihm lieber. Jedoch gab es sicher mindestens einen Todesser, der dort Wache hielt. Und ihn natürlich sehen würde. Drumherum traf er eventuell Wildschweine oder Wölfe. Definitiv harmloser als ein Todesser.

Beim Eintritt in den Wald war ihm, als hätte er einen riesigen Schatten betreten. Der Himmel war im Gegensatz dazu viel heller gewesen. Jetzt konnte er kaum seine eigene Nase erkennen. Nach einpaar durch das Laub gedämpften Schritten, gewöhnten sich seine Augen langsam an die Schwärze. Er konnte einzelne Umrisse von Blättern und Stöcken sehen. Das half ihm nicht viel. Er musste genau auf den Boden achten um nicht über jedes einzelne Loch zu stolpern.

Außerdem war noch dieses Knacken und Rascheln, welches ihn hie und da zusammenzucken ließ.

Merlin, reiß dich zusammen. Du bist in einem Wald! Versuchte er sich zu beruhigen.

Gerade hatte er es geschafft bei einem Knacken nicht einen Muskel zu bewegen, da raschelte es in dem Busch rechts von ihm auffällig viel. Sein Herz klopfte schneller.

Immer mit der Ruhe, dachte er und ballte die Hände zu Fäusten um ein Zittern zu unterdrücken.

Ein Todesser hätte dich längst getötet, dachte er. Sein Herz klopfte trotzdem schneller als sonst. Als er am Gebüsch vorbei gelaufen war, hörte das Rascheln auf. Er atmete aus. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihm breit. Schnell drehte er sich um die eigene Achse.

Sein Zauberstab zitterte. Das Gebüsch dagegen blieb nun still.

Angespannt starrte er die von der Dunkelheit gefärbten Blätter und Äste an. Die Zeit verging und es passierte nichts. Er atmete erleichtert aus und fuhr seinen Weg anschließend fort.

Genau in diesem Augenblick vernahm er ein leises Quieken und sein Mantel fing an, sich wie wild zu bewegen. Von Panik ergriffen schüttelte Draco an seinem Mantel. Doch der Zweig oder was auch immer an seinem Mantel zerrte, ließ nicht locker. Angestrengt trat er einpaar Schritte vor. Sein Mantel folgte ihm, seine Panik stieg. Etwas war IN seinem Mantel!

So schnell er konnte knöpfte er ihn hastig auf und warf ihn von sich. Der nasse Mantel fiel wie ein Stein auf den Boden. Dort bewegte er sich trotz Schwere munter weiter.

"Petrificus Totalus!"

Bevor der Fluch den Mantel treffen konnte, flitzte ein schwarzer Schatten aus ihm heraus. In entgegengesetzter Richtung laufend, floh es vor ihm.

Was war das gewesen? Hatte man irgendein Wesen in seinen Mantel versteckt um ihm nachzuspionieren? Es sähe den Todessern nicht unähnlich. Wieso hatte er nichts gespürt? Und warum flüchtete es erst jetzt?

Verwirrt nahm Draco den Saum seines Mantels und enthüllte den Boden darunter mit einer schnellen Bewegung. Es war nichts zu sehen.

Und trotzdem- er durfte kein Risiko eingehen.

Mit einer Bewegung seines Zauberstabes lies er den Mantel verschwinden.

Grandios, jetzt fröstelte er noch mehr.

Mit zusammengebissenen Zähnen richtete er seinen Zauberstab nochmal ganz auf und schaute ins Unterholz. Er entdeckte nichts. Was auch immer in seinem Mantel gewesen war, konnte ihn weiter bespitzeln. Er musste noch vorsichtiger sein.

Zu dumm, dass er den Besen bereits hatte verschwinden lassen. So hätte er für eine Weile in der Ortschaft ziellos herumfliegen können. Und zum apparieren war es zu dunkel...

Mit großer Unsicherheit schaute er zu den Lichtern von Ottery St. Catchpole. Er würde nochmal einen Umweg machen müssen. Es war zu gefährlich seinen Weg weiter zu führen. Andererseits... ihm war kalt. Wie lange konnte er hier draußen noch harren? Die Reise bis zu diesem Dorf hatte bereits beträchtlich an seinen Kräften gezerrt. Er brauchte trockene Sachen. Einen Ort an dem er sich ausruhen konnte. Aber wenn er die Todesser zum Versteckt führte, dann würde er bald für immer ruhen.

Er seufzte. Er hatte keine andere Wahl. Eine falsche Fährte zu legen und seine Verfolger irgendwie abzuschütteln war die sichere Option in seinen Augen.

Schweren Herzens schlug er die entgegen gesetzte Richtung ein. Nach einer Weile fingen seine Füße an zu schmerzen. Sein Magen fühlte sich an wie ein kalter Stein und beklagte sich in Form von Grummeln.

Erschöpft lehnte er sich gegen eine alte Eiche und schaute sich um. Einpaar Vögel hatten angefangen zu zwitschern. War es so schnell schon Morgen geworden?

Mit müden Augen schaute er gegen Osten und tatsächlich war der Himmel klarer als das letzte Mal, dass er hingeschaut hatte (wann auch immer das gewesen war).

Er konnte einfach nicht mehr weiter und glitt zu Boden. Müde und erschöpft klopfte er den Zauberstab mit seiner fast tauben Hand auf seinen Kopf. Er war bereits in einen Zustand gelangt, indem er noch nicht einmal mehr die erwarteten Tropfen spürte- ein Merkmal des Desillusionierungszauber.

Mit viel Pech, hatte dieser noch nicht einmal gewirkt.

Er schaute auf seine Zauberhand. Obwohl es heller geworden war, konnte er keinen Unterschied zu vorher erkennen.

Unabhängig von der Wirkung konnte er in diesem Zustand nicht unter der Eiche liegen bleiben. Er musste sich an einem anderen Ort verbergen. Ein Ort, der es seinen Verfolgern erschwert ihn im Wald aufzuspüren. Glücklicherweise befand sich in seiner Nähe eine riesige Hecke in der allerlei Gestrüpp wuchs.

Er schleppte sich zum monströsen Gewächs und überprüfte es nach einer kleinen Öffnung durch die er sich hineinzwängen konnte. Tatsächlich fand er an einer Stelle ein Loch, durch das er hindurchkrabbeln konnte.

Auf allen Vieren bahnte er sich so gut es ging einen Weg durch die verschiedenen Sträucher, deren kleine Äste an seiner Kleidung zerrten und rissen. Seine Hände blieben dabei nicht unverschont und als seine Kräfte ihn komplett verließen, befanden sich einzelne, kleine Kratzer auf seinen Händen. Doch längst hatte die Müdigkeit ihn so in ihrem Bann, dass er nicht mehr darauf achtete. Stattdessen rollte er sich zusammen und schlief endlich erschöpft ein.
 

Als er wieder die Augen öffnete, drangen einzelne Sonnenstrahlen zu ihm. Jetzt erkannte er, dass er sich in mitten von braunen, pflanzlichen Skelette befand. Zwischen ihnen gab es einige braune Blätter, welches ihm wie Fleischreste vorkam. Er war von wiederkehrenden Untoten umgeben und er fühlte sich in diesem Moment wahnsinnigerweise Teil dieses Phänomens des Verwelken. Seine Arme fühlten sich matt an und seine Beine waren sogar eingeschlafen.

Vorsichtig bewegte er seine steifen Glieder. Nur widerwillig gingen sie seinem Befehl nach. Hier und dort knackte es. Schließlich nahm er wieder die Position eines Hundes ein. Ihm war dabei nicht wohl, denn sein Körper war immer noch verkrampft. Doch er wollte nur noch raus aus dem ganzen Gestrüpp, dass ihn beengte. Er wollte raus aus diesem feuchten, schattigen, engen Platz. Das Licht und die Wärme schienen gerade zu nach ihm zu rufen.

Als erstes begrüßte ihn jedoch ein kalter Wind, als er endlich die alte Eiche vor ihm sah.

Nur die echten Rebellen widersetzen sich im Herbst, dachte er mit bibbernden Lippen, während er seine Arme rieb. Plötzlich hörte er es wieder rascheln. Erschrocken sah er auf. Schnell tastete er nach seinen Zauberstab und als er ihn erfasste, flogen zwei Vögelchen aus dem Gebüsch.

Genervt lies er von seinem Zauberstab ab. Das hier zerrte an seinen Nerven. Zu dumm, dass die Rebellen ihm nie glauben würden, wenn er von seinen Strapazen erzählen würde.

Malfoys reisen schließlich in privaten Kutschen, dachte er sarkastisch. Dabei waren nur noch zehn Galleonen in seinem Besitz! Die nächste Kutsche, mit der er fahren würde, würde ihn direkt nach Azkaban abtransportieren!

Seufzend lehnte er sich gegen das Gebüsch aus dem er gekrochen war. Jetzt ließ er sich von den Sonnenstrahlen aufwärmen. Er schloss die Augen. Er musste weiter.

"Wie passend. Der Erbe Malfoy im Dreck liegend.", sagte eine ihm zu gut bekannte Stimme.

Erschrocken öffnete er die Augen und sah vor ihm mehrere große Schatten. Zwei rote Augen starrten ihn höhnisch an.

Der dunkle Lord!

"Spielt lieber im Dreck, statt gegen Hogwarts zu kämpfen.", sagte der dunkle Lord mit einer Stimme triefend mit vorgespielter Enttäuschung.

"Ha! Er ist ein Feigling. Mein Neffe trägt nur verdünntes Blut der Blacks in sich. Lucius hat das Blut verweichlicht.", sagte die Stimme seiner Tante, welche er rechts neben dem dunklen Lord vernahm.

"Ich...", fing er an, stockte dann jedoch. Kampf gegen Hogwarts? Das war zwei Jahre (oder waren es schon drei Jahre?) her.

"Still Erbe Malfoys. Lucius war eine Enttäuschung.", sagte der dunkle Lord. Die Todesser gaben ein zustimmendes Gemurmel von sich. "Ich bin mir sicher, du wirst keine sein. Ich schenke dir das kostbarste was du besitzt." Und plötzlich war das totenbleiche Gesicht viel näher an seinem. Draco wollte sein Gesicht wegdrehen um diesen roten, kalten Augen zu entkommen. Der Blick des dunkle Lord schien ihn jedoch gefesselt zu haben.

Ihm lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Überhaupt war ihm kälter geworden.

"Bist du bereit für dieses Geschenk?"

"Preis?", quakte Draco mehr als dass er es aussprach und konnte sich gleich dafür selbst Ohrfeigen. Wenn er sein Leben retten wollte, hatte er keine andere Option als zuzustimmen!

Anscheinend hatten andere Todesser genau denselben Gedanken, denn sie lachten aus lautem Halse los.

"Was denkst du?", fragte seine Tante ihn mit feixendem Gesichtsausdruck.

Er blickte weiter in dieses grässliche Gesicht, dass seiner Bosheit wegen nicht zu ignorieren war. Es war in diesem Augenblick an dem er wusste: er musste nur verraten wo sich das Versteck befand und er wäre frei. Er würde leben...

Ohne Vorwarnung griff der dunkle Lord nach Dracos linken Arm. Er riss den Ärmel herunter. Weiße, makellose Haut kam zum Vorschein. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung.

Des dunkle Mal war verschwunden!

Der dunkle Lord richtete seinen Zauberstab auf die Stelle an der er das dunkle Mal erwartet hätte.

Nein! Schoss es ihm durch den Kopf. Nicht noch einmal!

Bevor er seinen Arm wegziehen konnte, wurde er heftig geschüttelt. Verwirrt sah er auf und plötzlich war nicht mehr der dunkle Lord vor ihm sondern Hermione Granger.

"Malfoy! Du musst weiter!", drängte sie ihn.

"Was?", fragte er verwirrt und sah sich um. Es war dunkel geworden, aber er konnte keine Todesser mehr sehen. Was machte Granger jetzt hier?

"Es ist dringend. Beeil dich!", sprach sie weiter auf ihn ein.

Natürlich, er musste zum Versteck der Rebellen!

Plötzlich sah er nur noch den Umriss der alten Eiche vor sich.

Granger war wieder verschwunden.

Er fluchte leise.

Wieso verschwand Granger dauernd?

Trotzdem war er ihr dankbar. Sie hatte ihn von diesem schrecklichen Traum geweckt und ihn an sein Ziel erinnert.

Er durfte nicht länger trödeln. Die Todesser waren sicher schon auf seinen Versen und wenn sie ihn gerade beobachteten... egal. Er hatte alles getan um sie abzuschütteln. Wenn er so weiter machte, würde diese Paranoia ihn umbringen.

Mit einem Ruck wollte er aufstehen. Schmerz durchflutete ihn. Sein Körper war immer noch verspannt. Es fiel ihm schwer hoch zu kommen. Sein Magen grummelte laut und er verzog das Gesicht. Hoffentlich hielt sein Desillusionszauber noch. Er schaute auf seine Hände. In dieser Schwärze waren diese schwer zu erkennen. Wenigstens war er nicht mehr so erschöpft, auch wenn sich sein Kopf schwer anfühlte. Und er war trocken. Die Sonne hatte gute Arbeit geleistet.

Er nahm seinen Zauberstab hervor.

"Weise mir die Richtung!"

Sofort zeigte die Spitze nach Norden und er konnte einigermaßen abschätzen wo er sich befand. Hoffentlich lag er damit nicht falsch. Lange würde er diesen Zustand nicht mehr aushalten.

Schnell trank er Wasser aus seinem Zauberstab und ging los. Einpaar Mal schreckten ihn das Rascheln einzelner Blätter auf. Diesmal lies er sich nicht mehr von seinem Weg abbringen. Grangers Drängen gab ihm das Gefühl zur Eile.

Irritierend schnell fand er die Bauminsel und den Baum mit dem roten Schal. Hatte er nicht einen Umweg nehmen wollen? Warum schien es ihm, als hätte er nur fünf Minuten bis hierher gebraucht? Er schüttelte den Kopf. Das war jetzt nicht wichtig. Er machte einen Schritt aus dem Wald. Augenblicklich wurde ihm mulmig. Es schien als würde die ganze Welt die Luft anhalten und nur darauf warten, dass er die schützende Dunkelheit des Waldes verließ.

Vorsichtshalber legte er sich flach auf den Boden und wand wieder den Desillusionierungszaber an. Er robbte zur Bauminsel. Auf halbem Wege fingen seine Ellenbogen an weh zu tun und er biss die Zähne zusammen. Beim Baum mit dem Schal angekommen richtete er sich schwankend auf. Ihm war schwummrig vor Augen. Kurz wartete er ab, bis er wieder einigermaßen klar sehen konnte.

Dann schaute er sich um. Tatsächlich konnte er einen Hügel nicht weit entfernt von ihm erkennen oder wenigstens eine Erhebung des Bodens.

Das war der Wieselkopf.

Auf was sollte er nun achten?

Er schaute den Hügel überprüfend an. Er konnte nichts besonderes erkennen. Alles was er ausmachen konnte war kurz geschnittenes Gras, Blätter, ein vergessener Schuh, Flaschen... und halt! War das nicht ein auffälliges, weißes, rechteckiges Objekt das aus dem Boden ragte? War es eine Schachtel? Jedenfalls schrie es geradezu nach Aufmerksamkeit.

Eine Überprüfung war es wert. Vielleicht handelte es sich ja um einen Portschlüssel, der zum Versteck führte?

Er legte sich flach auf den Boden. Falls der Ort beobachtet wurde, war dies die sichere Art sich zu bewegen. Sein Desillusionierungszauber würde das übrige tun um ihn nicht zu verraten.

Vorsichtig und darauf bedacht sich leise zu bewegen, robbte Draco in Richtung der weißen Schachtel. Er musste aufpassen, dass er den Müll, der ihm begegnete, mit sachte zur Seite schob. So würde er hoffentlich keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Schwitzend kam er schließlich bei dem Objekt an. Tatsächliche entpuppte sich die Schachtel als ein weißer Stein. Bevor er den Stein näher untersuchen konnte, bekam er plötzlich einen heftigen Krampf in der linken Wade. Fast hätte er aufgeheult. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig den Mund zuhalten, sodass er keinen Laut von sich gab. Stattdessen rollte er vor Schmerzen wie wild auf dem Gras.

Nach einer Unendlichkeit, so schien es ihm, hörte der Krampf auf. Tränen flossen aus seinen Augen. Sein Atem ging so schnell, als hätte er gerade ein Quidditchspiel hinter sich gehabt. Er blieb eine Weile reglos auf dem Gras liegen.

Hoffentlich hatte das niemand mitbekommen.

Als sich weiterhin nichts regte, schleppte er sich zum Stein. Er besaß ungewöhnliche scharfe Kanten und schien an einigen Stellen abgeschliffen worden zu sein, sodass er die Form eines schiefen Würfels annahm. Ohne weiter darüber nachzudenken, fasste Draco den Stein an.

Es passierte nichts.

Kein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, nicht einmal ein Luftzug...

Enttäuscht wollte er den Stein loslassen. Dann hörte er es plötzlich.

"Überbringst du den Adler oder die Schlange?", fragte eine weibliche Stimme.

Draco sprang auf und schaute sich um. Er konnte niemanden sehen außer den kahlen Bäumen mit ihrer verwelkten Kleidung am Rand ihrer Insel und den Gegenständen um ihm herum.

Dann schaute er wieder zum Stein. Dieser blieb stumm.

Kurz runzelte Draco die Stirn. War das eine Art Test um das Versteck betreten zu dürfen? Er lächelte erleichtert. Die Antwort war doch klar!

Er berührte wieder den Stein.

"Den Löwen.", antwortete er und schob zur Sicherheit den Satz: "Ich überbringe den Löwen." nach.

Plötzlich spürte er wie er nach unten fiel. Panisch versuchte er sich irgendwo festzuhalten. Er konnte nur noch einige Grashalme greifen, bevor er von einem schwarzen Loch verschluckt wurde. Glücklicherweise währte sein Fall nicht lange und mit einem dumpfen Aufprall landete er in einem unterirdischen Gang. Nur kurz konnte er seine Umgebung sehen, die aus viel Erde bestand, bevor es um ihn herum wieder komplett dunkel wurde.

"Lumos.", murmelte er. Sofort erkannte er die braune Farbe, welche seine Hand zur Tarnung angenommen hatte. Um ihn herum konnte er einen Tunnel ausmachen, welcher von Holzbalken gestützt wurde. Er drehte sich um. Hinter ihm war eine braune Wand aus Erde. Es blieb also nur eine Richtung, die er einschlagen konnte.

Es gab kein Zurück mehr.

Er klopfte sich mit dem Zauberstab auf den Kopf. Es war besser, wenn er sich sofort zeigte. Sonst lief er noch in Gefahr, dass sie ihn umbrachten, bevor er überhaupt "Rebell" sagen konnte.

Er ging den langen dunklen Gang entlang. Immer bereit sich vor einen Angriff zu schützen. Jedoch kam keiner. Der Tunnel wirkte für einen Augenblick verlassen.

Waren sie überhaupt noch hier?

Schnell verscheuchte er den Gedanken. Er würde es erst sicher erfahren, sobald er am Ende dieses Ganges gelangt worden war.

Nachdem er an mehrere Balken vorbeigegangen war, konnte er auch Baumwurzeln entlang der Wände ausmachen. Befand er sich nun unter der Bauminsel?

Bevor er sich weitere Gedanken darüber machen konnte, sah er plötzlich das Ende des Tunnels. Eine einfache Holztür konnte er zwischen zwei kräftigen Baumwurzeln ausmachen. Kein Licht konnte er hinter dieser erhaschen.

Bevor er sich traute die Tür anzufassen, kam er auf die Idee eine der Galleonen gegen diese zu werfen. Nur einen Sicherheitsvorkehrung natürlich. Er hatte keine Angst... Die Galleone prallte gegen Holztür und es passierte nichts. Warum sollte auch etwas passieren? Trotzdem hob er mit einer gewissen Erleichterung die goldene Münze von dem staubigen Boden auf.

Dann nahm er all seinen Mut zusammen und legte seine Hand auf die metallische Klinke der Tür.

Noch einmal atmete er durch, drückte sie unten und wurde plötzlich von gleißendem Licht geblendet.
 

"Wo ist dieser Malfoy hin verschwunden?", fragte Michael Jugson seinem Partner flüsternd.

Nott beachtete ihn nicht weiter, sondern starrte angestrengt den Hügel an. Dann musterte er die Bauminsel.

"Hey, hörst du mir überhaupt zu?", zischte Michael.

Sah Nott jetzt irgendwelche Gespenster? Er war ja sonst gut in seinen Beobachtungen, aber manchmal verstand er seinen Partner nicht.

Wie jetzt.

Nott antwortete ihm nicht. Stattdessen harrte er weiter auf seiner Position. Verzweifelt durchkämmte Michael die Gegend mit seinem Blick.

Als er Nott wieder fragen wollte, setzte sich dieser in Bewegung Richtung des Baumes mit dem Schal.

War er denn verrückt geworden?

Malfoy befand sich wahrscheinlich noch irgendwo in der Gegend. Wenn er sie sah, dann hatten sie ganz umsonst tagelang auf ihn gewartet um endlich an das Versteck zu kommen.

"Was tust du da?", fragte Michael laut flüsternd und lief ihm so leise wie möglich ihm hinterher.

Nott fuhr unbeirrt seinen Weg fort in Richtung des Hügels, den sie schon vor einpaar Tagen bis auf den letzten Grashalm untersucht hatten. Wieder studierte der ernste Todesser den Boden des Hügels.

Michael schaute zurück zum Baum mit dem Schal. Erst hatten sie gedacht, der Schal wäre ein Portschlüssel. Nach etlichen Versuchen den Schal zu verschiedenen Stunden anzufassen um zum Versteck zu gelangen, hatten sie den Gedanken wieder verworfen. Zwischendurch hatte Nott auf die Gegenstände verwiesen, die verstreut auf dem Hügel lagen.

Aber auch diese erwiesen sich nicht als Portschlüssel.

Da ihnen die Ideen ausgegangen waren, hatten sie beschlossen den Ort auf jegliche Aktivität zu beobachten. Nichts war geschehen, bis heute.

Zu Michaels Erleichterung war der junge Malfoy endlich am Waldrand aufgetaucht. Er hätte sie zum Versteck führen sollen! Aber wer hätte gedacht, dass der Junge einen so guten Desillusionierungszauber konnte?

Verschwunden war er so schnell, wie sie ihn auf dem Feld gesehen hatten.

Seitdem hatte Nott nicht aufgehört den Baum mit diesem dämlichen Schal und den Hügel zu beobachten.

Nott bückte sich über eine bestimmte Stelle des Hügels und schien sie mit großen Interesse zu studieren. Michael runzelte die Stirn. Lag etwa der junge Malfoy dort?

"Bleib da wo du bist.", mahnte ihn Nott plötzlich

Verwirrt sah Michael, wie Nott einem Krüppel gleich über den Hügel ging. Was machte er da bitte?

Er runzelte die Stirn. Dieses Verhalten war ihm fremd.

War in Notts Gehirn jetzt endgültig etwas kaputt gegangen?

Ob man es wieder reparieren konnte?

Zweifelnd sah Michael seinen Partner an, als dieser mit einem kleinen siegesreichen Lächeln zu ihm zurück kam.

"Ruf die anderen."

"Aber Nott...", wollte er widersprechen. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihn plötzlich

Nott stand mit gezücktem Zauberstab vor ihm.

"Jetzt.", zischte er und Jugson konnte in seinem Gesicht lesen, dass er keinen Widerspruch dulden würde.

Er neigte untertänig den Kopf.

"Sofort."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, das war knapp.
Ich hätte fast vergessen, dieses Kapitel hochzuladen.
Sorry, meine Gedanken waren wo anders- aber geschafft :)
Na auch schon im Weihnachtsstress?
Und ich hab immer noch nicht alle Geschenke *seufz*
Drück euch wenigstens die Däumchen, dass ihr stressfrei alles besorgt.
Nicht wie ich, die erst dreimal an einem Geschenk vorbeilaufen muss, bevor sie es dann doch kauft für einen Freund -.-".
Viele Grüße,
Schreibfaehe Komplett anzeigen

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