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Ein süßer Groupie

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Party läuft, doch was wäre eine gute Party ohne Drama? Komplett anzeigen

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"Geister" aus vergangenen Tagen

Dieses Gefühl mit Kyo auf der Party sein zu dürfen, verlieh mir noch mehr innere Größe. Immerhin trieben sich hier schon ein paar wichtige Musiker herum und Sugizo war im Musikbusiness nicht gerade ein kleiner Fisch. Auch Die und Toshi konnte ich in der Menge entdecken und begab mich sogleich zu meinen Freunden. Beide grinsten bis über beide Ohren, als sie mich kommen sahen.

„Na du, starker Auftritt vorhin. Jetzt muss ich mich ja ernsthaft vor der Konkurrenz hüten“, witzelte Daisuke.

„Außerdem habt ihr verdächtig lange mit Abwesenheit geglänzt“, zog mich jetzt auch der Diru Bassist ein wenig auf. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und grinste verächtlich.

„Ein Gentleman genießt und schweigt oder?“

Beide nickten und Toshiya zog seinen Liebsten ein Stück zu sich heran, um ihm ein Kuss auf die Wange zu geben. Mein eigener Schatz kam auch wieder zu uns, mit Getränken und Sugizo im Schlepptau.

„Sind Kaoru und Shinya eigentlich auch da?“, erkundigte ich mich bei Die. Dieser nuckelte gerade am Strohhalm seines Drinks und nickte nur.

„Unser Leaderchen schon, Shini nicht. Vermutlich muss er auch etwas nachholen“, grinste der Blonde und Toshiya schüttelte nur mit dem Kopf.

„Du denkst auch immer nur an das eine oder?“

Unschuldig zuckte der Gitarrist mit den Schultern.

„Als ob dich das auf einmal stört…“, schmollte er jetzt ein wenig. Der Gastgeber stand nun zwischen Kyo und mir. Er überragte meinen schönen Sänger um einen Kopf.

„Und, wie gefällt dir die Arbeit?“, fragte er mich dann.

„Naja jetzt, wo das alles ein wenig professionellere Züge annimmt, um einiges besser…und noch mal danke, dass wir heute hier spielen durften, es war mir eine Ehre.“

Der ältere Musiker fixierte mich mit seinem Blick, doch ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Die Ehre beruht ganz auf meiner Seite Kazuki…du bist der Wahnsinn…ich hoffe für euch, dass ihr es noch weit bringt.“

„Danke, sag ihm das ruhig. Mir glaubt er nämlich immer nicht“, mischte sich Kyo auf einmal ein. Ich steckte ihm nur die Zunge raus.

„Nein, im Ernst…“, setzte ich an, doch wurde ich unterbrochen, denn ein völlig betrunkener Zero stützte sich an meiner Schulter ab, gefolgt von Kaoru, der ziemlich finster drein blickte. Wann zur Hölle hatte mein Bassist sich denn so abgeschossen? So lange waren Kyo und ich doch gar nicht beschäftigt gewesen oder doch? Ich versuchte ihn zu halten. Der Dir en Grey Leader blieb auf Abstand. Was war da los? Die beiden strahlten eine solche Kälte aus, dass diese den Nordpol wieder hätte gefrieren lassen können.

„Ich wollte nur sagen, dass ich jetzt geh…ich meine Wohnung…allein!“, lallte mir Zero zu, aber in einer Lautstärke, dass es jeder, der in unserer Nähe stand, problemlos hören konnte. Kaoru verdrehte sichtlich genervt die Augen und verschwand wieder. Ich folgte ihm mit meinem Blick. Er steuerte den Balkon an.

„Zero, pass auf…du gehst nirgends hin…zumindest nicht in dem Zustand. Kyo, kannst du Karyu oder Tsukasa suchen?“

Mein Liebster nickte und kehrte wenig später mit meinem Drummer zurück.

„Oh oh…“, kam es nur von ihm und ich nickte ihm bedauernd zu.

„Meinst du, du kannst dich kurz um ihn kümmern? Ich muss mit Kaoru reden.“

Tsu bejahte meine Frage und führte den Trunkenbold zum nächsten Sofa. Mein schöner Sänger warf mir nur einen fragenden Blick zu.

„Mit Kao? Weißt du, worum es geht?“

„Ja, vielleicht…bin gleich wieder da.“

Nach einem kurzen Moment legte ich die Arme um Kyo und zog ihn in einen Kuss. Alle sahen zu. Die Endorphine tanzten nur so in meinem Körper.

„Bleib nicht zu lange weg“, flüsterte er mir nur zu und dafür küsste ich ihn ein weiteres Mal.

 

Kaoru lehnte mit den Armen auf der Brüstung und rauchte. Ich räusperte mich, sodass er mich wahrnahm. Und er drehte sich tatsächlich um. Verdammt, ich hätte mir vielleicht etwas überziehen sollen. Nun war es zu spät. Ich fummelte eine Zigarette aus meiner Packung und zündete sie an. Aus der ernsten Miene des Leaders konnte ich keinerlei Emotionen lesen.

„Darf ich dir ein bisschen Gesellschaft leisten?“, fragte ich und er nickte.

„Wie war die Tour?“

Ich grinste automatisch.

„Richtig geil…langsam verstehe ich, warum ihr es so liebt auf der Bühne zu stehen. Und die Fans sind voll süß…mit den Jungs verstehe ich mich auch bestens und ehrlich gesagt bin ich froh, dass mich Kyo ein bisschen zu diesem Schritt gedrängt hat.“

„Ja, ich auch. Vor allem passt du sehr gut zu den Jungs und ich denke auch, dass sie dich mögen. Zero schwärmt zumindest immer von deinen Gesangskünsten.“

Ich lachte etwas unbeholfen. Es gestaltete sich schwieriger als gedacht mit Kaoru zu reden. Immerhin waren wir schon Mal beim richtigen Thema angelangt.

„Ja, das hat er auch vor mir schon oft genug erwähnt…ähm…was war vorhin eigentlich los? Nur wenn ich fragen darf…“, fügte ich noch schnell hinzu, um nicht unhöflich oder aufdringlich zu wirken.

Der Diru Leader steckte sich noch eine Zigarette an. So langsam fröstelte es mich, doch ich versuchte nicht zu zittern.

„Klar…ach er ist manchmal so zickig…das geht auch wieder vorbei.“

„Zickig? Echt jetzt? Ich kenn ihn nur albern oder etwas abgehoben“, antwortete ich und hoffte, Kaoru äußert sich noch detaillierter.

„Ja, das auch…nur denkt er vermutlich immer, dass ich ihn oft nicht dabei haben will…sei es bei Konzerten oder sonst wo. Das wirft er mir zumindest vor…naja und dann ist da noch die Sache mit dem zusammen wohnen…er hat mich ziemlich am Anfang unserer Beziehung gefragt, ob wir nicht zusammen ziehen wollen…auf eine Antwort wartet er bis heute…“

Bingo!

„Möchtest du denn mit ihm zusammen wohnen?“

Kaoru zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht…ich weiß es nicht…ich bin sehr perfektionistisch Kazuki und ich befürchte, das könnte Zero nerven. Außerdem hat es bisher so auch ganz gut funktioniert.“

Als er aufgeraucht hatte, suchten wir uns im Warmen eine ruhige Ecke.

„Mh, aber ich glaube, er würde sehr gerne mehr Teil deiner Welt sein…und zusammen wohnen kann auch was für sich haben…“

„Ich habe bisher immer allein gewohnt“, konterte Kaoru.

„Ja, aber du magst Zero doch oder nicht? Warum also doppelt Miete zahlen und alles umständlich kompliziert machen.“

„Er hat mit dir darüber gesprochen, nicht wahr?“

Ich nickte etwas verlegen.

„Schon…ist er deshalb so betrunken? Weil du ihm das gesagt hast?“

„Vermutlich.“

„Oh Mann…ich glaube du solltest ihn heute mit zu dir nehmen und morgen redet ihr in Ruhe darüber.“

„Meinst du?“

„Klar, lass ein bisschen mehr Chaos in dein Leben Kao…er liebt dich wirklich…sehr sogar.“

Der Leader seufzte und nippte an seinem Drink.

„Das weiß ich doch…ohhhhh fuck! Das ist gar nicht gut…mehr als mies…“, brammelte Kao auf einmal vor sich hin und etwas irritiert schaute ich ihn an.

„Was denn?“

Der Leader sah fast so aus, als hätte er eben einen Geist gesehen.

„Kazu…du solltest Kyo ganz schnell von hier weg bringen…“

„Was ist denn los?“, fragte ich erneut und bekam leicht Panik. Doch da erhob er sich schon und sauste davon. Ich folgte ihm durch die Menge und wir gesellten uns wieder zu unseren Leuten. Zero schlief mehr oder weniger auf einem der Sofas. Tsukasa neben ihm, wie ein Wachhund, welcher jetzt von Kaoru abgelöst wurde. Vorher hatte er Toshiya und Die noch etwas ins Ohr geflüstert und ich kam mir ein bisschen dämlich vor. Schon wollte ich meinem schönen Sänger den Vorschlag unterbreiten, zu gehen, doch auch Kyos Blick richtete sich Richtung Bar und jegliche Farbe war auch aus seinem Gesicht gewichen. Das war‘s dann wohl. Ich versuchte auszumachen, wohin er schaute, stand aber scheinbar irgendwie auf dem Schlauch, da ich die Hälfte der Leute hier eh nicht kannte. Vorsichtig näherte ich mich meinem Liebsten und legte meine Arme um ihn.

„Alles okay?“, fragte ich vorsichtig und er schüttelte heftig mit dem Kopf. Na super. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Hände ganz leicht zitterten. Was verflucht noch Mal spielte sich gerade hier ab?

„Kazu…“

„Kyo…bitte rede mit mir, ich dreh sonst durch…“

So langsam schien er sich wieder zu beruhigen, fing meinen Blick ein und schien schon fast darin zu versinken. Sein Adamsapfel hüpfte leicht, als er schluckte. Seine Hand umklammerte noch immer die meine.

„Juka…ist da…er steht dort an der Bar…“

Mein Gehirn brauchte eine Weile, um diese Information zu verarbeiten. Juka. Der Juka. Kyos Affäre nach Kami. Oh fuck! Und augenblicklich drängte sich mir eine Frage auf, von der ich nicht sicher war, ob ich sie stellen sollte. Deshalb behielt ich sie im Hinterkopf.

„Hat er dich schon gesehen?“, fragte ich stattdessen. Mein schöner Sänger schüttelte mit dem Kopf.

„Nein…“

„Willst du zu ihm?“

Plötzlich spannte er sich wieder an und die kleine Zornesfalte zwischen seinen Augen trat verdächtig hervor.

„Kazuki ich weiß es nicht, okay! Seit damals haben wir uns nicht mehr gesehen…was soll ich ihm denn auch sagen?“

Na toll, war heute Dramasamstag? Doch immerhin hatte sich meine Frage nun erübrigt, denn ich hatte wissen wollen, ob sich die beiden nach der Affäre irgendwann noch einmal ausgesprochen hatten. Dem war also nicht so.

„Wovor hast du Angst Kyo?“

„Er hasst mich…vielleicht redet er mit anderen über mich und erzählt, was für ein Arsch ich bin…“

Ich zog meinen Liebling behutsam an mich und strich ihm über den Rücken.

„Glaubst du das wirklich? Meinst du nicht dass er dazu ausreichend Gelegenheiten hatte? Wenn er es bis jetzt nicht getan hat, warum sollte er es ausgerechnet jetzt tun?“

„Weil er uns zusammen sieht?“, wisperte er. Ich seufzte.

„Als ob sich dadurch was ändern würde…“

Kyo brachte etwas Abstand zwischen uns und noch immer schaute er mich mit seinem typischen grummeligen Gesichtsausdruck an.

„Und ob sich etwas ändern könnte…wenn das von damals raus kommt, bin ich am Ende! Ruiniert!“

„Dann rede mit ihm…“, schlug ich vor. Dabei hatte der Abend so gut angefangen.

„Das sagst du so einfach…“

„Soll ich mitkommen? Oder möchtest du lieber gehen?“, versuchte ich mein Glück weiter, weil ich langsam auch nicht mehr wusste, was ich tun oder lassen sollte. Jetzt löste er sich gänzlich aus der Umarmung.

„Ich hole mir einen Drink“, sagte er nur kurz und knapp. Das hieß wohl soviel wie, ich rede mit Juka. Ich nickte nur und ließ ihn gehen, blieb jedoch in sicherer Nähe, falls er mich brauchte. Ich suchte den Raum nach Kaoru und Zero oder nach irgendwelchen bekannten Gesichtern ab. Da fiel mir der Diru Leader neben Sugizo auf, jedoch ohne seine bessere Hälfte. Ich gesellte mich zu ihnen. Kaoru grinste jetzt wieder freundlicher und prostete mir zu. Ich hob die Hände und gab ihm zu verstehen, dass ich gerade auf dem Trocknen saß. Er reichte mir sein Glas.

„Wo ist Kyo?“, erkundigte er sich. Ich nickte Richtung Bar und konnte ein tiefes Seufzen nicht unterdrücken.

„Mit Juka reden…“

Die Augen des Leaders weiteten sich.

„Meinst du, das ist eine gute Idee?“

„Ich weiß es nicht Kao-chan…nur lässt sich der Sturkopf doch von niemanden was sagen…also hab ich keine Wahl.“

Freundschaftlich tätschelte er meine Schulter.

„Wird schon schief gehen und im schlimmsten Fall müssen wir ihn wieder ein bisschen aufpäppeln…du schlägst dich gut Kazu…“

Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, was er mir damit sagen wollte.

„Wie meinst du das?“

„Naja eben mit Tooru und, wie du dich nebenher auch um alle anderen sorgst…du versuchst es allen Recht zu machen und bist stets für alle da…“

„Spielst du auf Zero an?“

Kaoru antwortete mit einem Nicken.

„Ja…er liegt jetzt im Gästezimmer oben. Ich hol ihn später ab…“

„Das ist gut. Ich hoffe nur, er weiß, wo er ist, wenn er aufwacht“, amüsierte ich mich ein bisschen.

„Keine Sorge, ich hab ihm einen Zettel neben das Kissen gelegt.“

Anerkennend hob ich den Daumen.

„Gut mitgedacht.“

Hin und wieder schielte ich zu Kyo und Juka. Noch schien alles friedlich zu verlaufen. Trotzdem hasste ich ihn, weil er mir die Zeit mit meinem schönen Mann stahl.

„Kao…weiß Sugizio von der Sache mit Kyo und Juka?“, flüsterte ich dem Diru Leader zu.

„Nein. Deshalb ist das ja gerade alles etwas kompliziert.“

Ich rollte etwas genervt mit den Augen.

„Wäre auch zu schön, wenn es mal unkompliziert läuft“, murrte ich.

„Kopf hoch…das wird schon. Hier trink noch einen Schluck.“

„Danke.“

Sugizo füllte Kaorus Glas auf und reichte mir ein neues. Dankend nickte ich ihm zu.

„Übrigens siehst du heut umwerfend aus“, lobte mich der Dir en Grey Gitarrist. Ich grinste.

„Danke…ich glaub so langsam finde ich meinen Stil wieder.“

„Gut so…du kannst sehr stolz auf dich sein Kleiner…ich weiß nicht, was dir vor der Zeit mit Kyo alles passiert ist, aber scheinbar geht es dir besser.“

„Ihr habt viel dazu beigetragen Kao…ohne euch hätte ich das nicht geschafft…“

„Gern geschehen…naja und davon, dass du einen positiven  Einfluss auf unseren lieben Sänger hast, muss ich dir ja nicht sagen. Bist du schon nervös? Immerhin gibst du ihm in wenigen Tagen das ja-Wort.“

Automatisch begann mein Herz heftig in meiner Brust zu schlagen.

„Wah…das ist schon krass…ich glaub das erst, wenn es passiert…“

„Wenn es jemand verdient hat glücklich zu sein, dann ihr zwei…ich glaub dein Typ wird verlangt…geh mal zur Bar…“

Und Kaoru hatte Recht, denn Kyos Blick suchte den meinen und er winkte mich zu sich. Was auch immer das jetzt wurde. Ich leerte mein Glas und ließ es von Sugizo noch einmal auffüllen. Dann wagte ich mich zur Bar und stoppte neben meinem schönen Sänger. Es herrschte betretende Stille und ich fühlte mich komisch von Juka so unter die Lupe genommen zu werden. Ich legte meinen Arm um Kyo und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er machte uns miteinander bekannt. Als wäre das nötig gewesen.

„Darf ich euch beide kurz alleine lassen?“, fragte er mich vorsichtig. Ernsthaft? Doch nickte ich.

„Aber nur, wenn ich noch einen Kuss bekomme…den Rest hol ich mir später“, kündigte ich schon Mal an, denn das war er mir definitiv schuldig. Den Kuss zog ich etwas in die Länge, weil ich jetzt alles andere wollte, als mit Juka reden.

„Kyo ist schon sehr speziell, was?“, kam es von dem Mann mir gegenüber und auch, wenn ich wusste, dass mein schöner Sänger ihm weh getan hatte, verspürte ich eine gewisse Abneigung. Und der Satz trug nicht gerade dazu bei, dass sich dies schnell änderte.

„Juka…nicht wahr? Um hier eine Sache klar zu stellen, es interessiert mich nicht, was mal zwischen euch war…ich meine, ich weiß alles…aber Kyo gehört jetzt zu mir. Er hat dich nicht besonders nett behandelt, doch ich bin der Meinung, dass da immer zwei dazu gehören…Fakt ist, falls davon je etwas an die Öffentlichkeit dringt, bekommst du es mit mir zu tun. Ich habe lange und hart für ihn gekämpft…das lass ich mir nicht kaputt machen.“

Der Blonde lachte leicht überspitzt.

„Wow, hätte nicht gedacht, dass du solche Reden schwingen kannst. Respekt. Trotzdem, sei vorsichtig…Kyo ist…“

„Nein! Wage es nicht weiter zu sprechen…nur, weil er dich mies behandelt hat, heißt das nicht, dass er mit mir genauso umspringt. Du kennst mich nicht, also hast du nicht das Recht über mich zu urteilen und ich kenne ihn…vielleicht besser als er sich selbst. Und ich habe keine Angst vor ihm…auch nicht, wenn er manchmal so besitzergreifend ist…und weißt du auch warum? Weil ich es genießen kann…ich kann ihm den Halt bieten, den er braucht…er würde mir niemals weh tun…“

Lange erwiderte Juka nichts, dann senkte sich sein Blick kurz, bevor er mich wieder ansah und sich ein wenig nervös durchs Haar fuhr.

„Dann hast du das geschafft, was weder Kami noch ich konnten…versprich mir, dass du auf ihn aufpasst…denn das konnte ich nicht, so sehr ich mir das auch gewünscht habe.“

„Darauf kannst du dich verlassen. Ich habe noch eine Bitte an dich…“

Ich winkte Kyo zu uns und er kam. Ich beschloss zu bleiben.

„Ich vergebe dir…alles…wir haben beide irgendwie Fehler gemacht…“

„Danke…das bedeutet mir viel Juka…begraben wir die Vergangenheit…auf die Zukunft“, prosteten wir uns zu und endlich konnte ich mit meinem wundervollen Mann allein sein. Ich musste dringend eine rauchen und zog ihn mit mir. Ohne große Worte zündete ich mir leicht zitternd die Zigarette an. Kyos Wärme umfing mich wie eine Schutzhülle und augenblicklich schien alles wieder gut zu sein, als hätte es die letzten Stunden nicht gegeben. Ich hielt ihm den Glimmstängel an die Lippen und er nahm einen tiefen Zug, da seine Hände gerade damit beschäftigt waren, meinen Rücken zu streicheln.

„Was hast du Juka gesagt?“, fragte mein schöner Sänger schließlich.

„Dass ich ihn verprügeln werden, wenn er irgendwas von eurer Vergangenheit erzählt.“

Kyo lachte und bat um einen weiteren Zug. Da kam mir eine Idee. Ich inhalierte den Rauch, beugte mich zu ihm, damit er auch etwas abbekam. Kyo verstand, was ich vorhatte. Belustigt schüttelte er mit dem Kopf.

„Das hab ich früher ab und zu mit Toshi und Die gemacht…als wir noch jung waren und keine Kohle für Zigaretten. Wir teilten uns eine Schachtel und taten eben auch sowas.“

„Ich hoffe, das waren dann keine richtigen Küsse?“

„Quatsch…apropos Kuss…“

Seine Hand schob sich in meinen Nacken und er zog mich zu sich heran. Wir schmeckten beide nach Nikotin und Alkohol, doch das störte mich nicht. Um uns verschwamm die Realität.

„Wenn du mich weiter so küsst, bin ich bald bereit für Runde zwei“, flüsterte ich ihm schon wieder viel zu erregt zu.

„Mh dagegen hätte ich nichts einzuwenden…“, antwortete mein Liebster.

„Du machst mich verrückt.“

Plötzlich wurde die Tür vom Balkon aufgerissen und jemand störte unsere Zweisamkeit.

„Hab sie gefunden Tosh!“, flötete kein anderer, als unser hübsches Blondinchen. Auch der Bassist crashte unsere kleine Privatparty, verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar.

„Wir wollten uns ein Taxi rufen und euch fragen, ob ihr mitkommen wollt?“

„Dieser Vorschlag klingt himmlisch…“, schnurrte Kyo und warf mir einen flehenden Blick zu.

„Gerne…“

So verabschiedeten wir uns von allen. Kaoru beschloss hier zu bleiben und mit seinem betrunkenen Schatz in Sugizos Gästezimmer zu nächtigen. Händchenhaltend und sehr zufrieden verließen wir die Party. Da schoss auf einmal ein Gedanke durch meinen Kopf, der mich auflachen ließ. Kyo schaute mich fragend an.

„Weißt du, was Kazuki bedeutet?“, fragte ich ihn deshalb.

„Nein, du?“

„Jepp…Frieden. Ich glaub heute habe ich meinem Namen alle Ehre erwiesen.“

Drei Augenpaare richteten sich auf mich. Dann wurde ich von Die, Toshi und Kyo geknuddelt.

„Da hast du Recht. Unser kleiner Friedensstifter…es ist schön, dich bei uns zu haben Kazu-chan“, kam es von Die.

„Find ich auch…ich hab euch sehr lieb…“

„Jetzt ist aber gut mit dem Geschmalze hier…das hält ja keiner aus…“, beschwerte sich Kyo und wir anderen mussten herzhaft lachen.

„Als würdest du es nicht mögen…“, sagte ich und zog ihn in einen Kuss.

„Trotzdem“, protestierte er, wehrte sich aber nicht.

„Und dich, du hinreißend schöner Mann…ich liebe dich…in zwei Tagen heiraten wir, ist dir das bewusst?“

Endlich lächelte er.

„Ja schon…und es wird der Wahnsinn…dann musst du für immer bei mir bleiben…“

„Mh, ich könnte mir schlimmeres vorstellen…“

Unser Taxi fuhr heran und wir stiegen ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamo-chan
2020-03-08T18:31:51+00:00 08.03.2020 19:31
So viel Frieden, spüre ich da etwa ein Happy End nahen?
Antwort von:  MarryDeLioncourt
08.03.2020 20:26
Vielleicht ☺️. Zwei oder drei Kapitel kommen noch und ganz ist das mit Kaoru und Zero ja auch noch nicht geklärt, aber trotz des ganzen Dramas, auf ein Happy end kannst du hoffen. Alles andere wäre grausam und das kann ich unseren "Schönen" nicht antun 😅


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