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Rückkehr des Bösen

von

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Geschäft des Grauens

Beryl stand auf dem Bürgersteig, gegen einen Hydranten gelehnt, und drehte die Karte immer wieder in ihrer Hand. Was sollte sie tun? Mal dort vorbeischauen, auch wenn sie wusste dass dort vermutlich niemand war? Nach allem was sie über Bella gehört hatte schien sie durchaus für viele eine unangenehme Zeitgenossin zu sein, eine unhöfliche Frau. Aber Sana hatte sie nie persönlich gesehen sondern nur Gerüchte weitergegeben. Beryl hatte Bella nicht als solche kennengelernt. Aber bei ihr schien es etwas anderes zu sein. Beryl überlegte noch etwas hin und her bevor sie entschied dass sie keine stille Beobachterin der Geschehnisse mehr sein wollte. Sie steckte die Karte ein und suchte im Internet nach der Route zu der angegebenen Adresse.
 

Da ihr Auto wegen des Blechschadens immer noch in der Werkstadt war musste sie notgedrungen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. In dem Moment als sie in den Bus stieg wurde ihr wieder klar warum sie sich ihr Auto zurückersehnte. Die Luft war heiß und stickig, natürlich waren alle Plätze besetzt und es wurde gedrängelt was das Zeug hielt. Zu allem Übel lag das gesuchte Haus auch noch etwas außerhalb der Stadt weswegen sie fast eine Stunde unterwegs war. Je weiter sie sich jedoch von der Stadt entfernten umso leerer wurde der Bus und Beryl atmete auf. Jetzt war es nur noch eine Station. Sie näherten sich einem Waldgebiet und die Straße wurde spürbar schlechter. Es ruckelte immer mehr und kleine Steinchen ploppten hin und wieder gegen die Fenster. Diese Gegend zählte wohl zu den weniger gut erschlossenen. Einige Male wäre Beryl fast umgefallen, konnte sich jedoch jedes Mal rechtzeitig wieder festhalten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte Beryl die Haltestelle. Sie wollte gerade aussteigen als der Fahrer sie ansprach: „Ungewöhnlich das jemand hier aussteigt.“ `Wen wundert’s?`, fuhr es Beryl durch den Kopf. „Also…ich bin auch nicht zum Vergnügen hier.“, antwortete Beryl. Viel mehr wollte sie auch nicht sagen. „Sagen sie mir nicht das sie zu dieser Bella wollen.“, lachte der Fahrer, offenbar meinte er das nur als Scherz. Das Beryl da wirklich hinwollte schien er nicht in Betracht zu ziehen. Beryl zuckte nur mit den Schultern und trat auf den Gehweg. Falls man diesen Steinhaufen als solchen bezeichnen konnte. Viel Mühe hatte man sich mit dieser Haltestelle wohl nicht gegeben. Der Fahrer beugte sich noch einmal zu ihr: „Ich meine es ernst. Das Haus in dem sie wohnt soll früher einer Anhängerin jenes Monsters gehört haben, was das Silver Millenium zerstört hat. Also Achtung.“ Die Tür schloss sich und der Bus brauste davon. Nachdenklich sah Beryl ihm nach und ließ die Information noch ein paar Mal in ihrem inneren abspielen. Nur langsam setzte sie sich in Bewegung und betrat den kleinen Wald. Baumriesen erhoben sich über ihr und das Blätterdach war so dicht das kaum Tageslicht den Boden erreichte. Das trieb Beryls Schritte an. In ein paar Stunden würde die Sonne untergehen und dann würde sie kaum noch etwas erkennen können. Nach ungefähr 15 Minuten Fußmarsch erreichte sie ein großes Tor aus Metall. Die Stäbe waren verschlungen und geformt wie Dornenranken. In der Mitte thronte eine große, sehr detailreich gestaltete Rose. Beryl stellte sich direkt davor und schaute durch die Stäbe. Sie konnte nur einen Teil des Anwesens erkennen, der Rest war von riesigen Bäumen verborgen. Anwesen war durchaus gerechtfertigt den auch von der Entfernung konnte sie erkennen das dieses Haus wirklich groß zu seien schien. Beryl näherte sich dem Nebeneingang. Die Mauer war von Efeu überwuchert und zwischen all dem Grün war ein kleines Messingschild angebracht welche das Symbol von der Kate zeigte. Aber keine Klingel und auch sonst nichts mit dem man sich bemerkbar machen konnte. Aber vielleicht beim Eingangsportal. Sie beschloss den Garten zu betreten. Es war wohl sowieso niemand da und selbst wenn konnten die nicht mehr als sie rauszuschmeißen.
 

Das Tor machte sich mit einem lauten Geräusch bemerkbar als Beryl es öffnete. Sie verzog bei dem unangenehmen Geräusch das Gesicht. Das könnte wirklich ein paar Tropfen Öl vertragen. Der Weg bestand aus dunklen, unförmigen Steinplatten, rechts und links gab es nur Wald. Je näher sie dem Haus kam umso mehr konnte sie erkennen. Schließlich erreichte sie einen Platz wo der Weg einen Kreis bildete. Hier sah sie erstmals Gartenpflanzen. In der Mitte blühten einige Rosenhecken, einige rot, einige weiß, aber die meisten gelb. Das Haus war ebenfalls in dunklem Gestein gehalten, keine großartige Beleuchtung, aber einige Efeupflanzen erklommen die Mauern. Teilweise hockten auch einige dämonische Statuen auf den Dächern, den Fenstern und über dem Eingang. Das Portal war aus dunklem Holz und hatte zwei Klopfringe auf jedem Flügel die in dem Maul einer dämonischen Fratze steckten. Sie wagte einen Blick in eines der hohen Fenster. Auf dem Fensterbrett hinter dem Glas stand eine Puppe die Beryl einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Sie war nicht ganz vollständig, nur bis zum Bauchnabel. Ihre Haut war weiß wie Papier, ihre Augen gelb und ihr Blick leer und Gefühllos. Ihre Hände hatte sie leicht erhoben und hielt einen weißen Schleier, welcher auf einer schwarzen Haarpracht lag. Schwarze Tränen liefen aus ihren Augen und ihre Lippen lächelten leicht spöttisch als wolle sie jeden verhöhnen der sie ansah. In einem Punkt hatte Sana Recht gehabt: Der Geschmack dieser Frau war wirklich fragwürdig. Beryl wandte ihren Blick ab. Da sie auch hier keine Klingel fand nutzte sie einfach den Klopfring. Dumpf hallte das Geräusch wieder aber Beryl war sich sicher das man es durchaus im ganzen Haus hören konnte. Sie wartete einige Minuten aber niemand kam um ihr zu öffnen. Sie legte ihre Hand auf das Holz und drückte einmal vorsichtig. Zu ihrer Überraschung schwang die Tür mit einem leisen quietschen auf. Beryl runzelte die Stirn. War die Tür vorher auch schon offen? Warum schloss diese Bella ihr Haus nicht ab? Hatte sie es vergessen? Oder war sie nicht mehr dazu gekommen weil sie von Metallia abgefangen worden war? Langsam trat sie ein und fühlte sich sehr, sehr viele Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt. Die große Eingangshalle wurde von riesigen Säulen gestützt und die Fenster waren schmal und hoch. Sie war zu einem Verkaufsraum umfunktioniert worden, überall standen Regale mit den verschiedensten Puppen, beryl verzichtete darauf sie näher in Augenschein zu nehmen, und in der Mitte stand eine Theke mit einer altmodischen Kasse und Telefon. Dahinter führte eine Treppe nach oben, der größte Teil des hinteren Hallenbereiches war jedoch von violetten und schwarzen Vorhängen verschleiert, es waren wohl private Bereiche. Beryl fuhr mit ihren Fingern über die leicht staubige Theke als sich von hinten eine Hand auf ihre Schulter legte…



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