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Castle of Glass

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Castle of Glass ist die erste längere Story die ich schreibe und auch veröffentliche. Inspiriert durch die Songs Bedingungslos von Sarah Conner und Im Ascherege von Casper und dem Fanfiktion Model von TenshiLovesTokyo, entstand diese Geschichte bzw. entsteht, weil ich teilweise noch nicht ganz fertig bin.
Ich hoffe sie gefällt euch, es steckt einiges an Herzblut drin.
LG Komplett anzeigen

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I.

„Meine Damen und Herren wir haben soeben unsere Reisehöhe erreicht und der Kapitän hat soeben die Anschnallzeichen ausgeschaltet. Sie können sich nun frei im Flugzeug bewegen. Wie immer empfehlen wir ihnen aber während des gesamten Fluges angeschnallt sitzen zu bleiben.

Sie können nun auch ihre eigenen elektronischen Geräte benutzen. Wir werden bald mit dem Bordservice beginnen.“

 

Als die Stimme der Stewardess verhalt war, lehnte ich mich entspannt zurück, startete die Musik und lauschte den Klängen von One Ok Rock Song Stand Out Fit In. Als das Lied sich dem Ende neigte, sah ich aus dem Fenster. Ich sah, wie die Stadt langsam unter uns vorbeizog. Die Stadt die einmal mein zu Hause gewesen war. Und nun ließ ich sie wahrscheinlich für immer hinter mir. Aber das war mir egal, es gab dort sowieso niemanden, der sich darum scherte, ob ich fort war oder nicht. Ok doch, es gab eine Person, die, sobald ich auch nur wieder irgendwie erreichbar war und wenn es nur per Brieftaube war, mir eine Moralpredigt halten würde, die ihres gleichen suchen würde. Sie, meine beste Freundin würde mir das wahrscheinlich ewig vorhalten. Yune, so hieß sie, war seit Kindertagen meine beste Freundin und wohl die einzige, bei der ich mich verstanden fühlte. Bei meiner Mutter und deren Freund war das schon wieder ganz anders, bei ihnen fühlte ich mich schon seit längeren nicht mehr wohl. Angefangen hat das vor einigen Jahren, als ich anfing mich für Gothic zu interessieren und immer mehr anfing mich wie ein Goth zu kleiden, was am Anfang etwas schwierig war. Schon mal versucht von jetzt auf gleich in 10 cm Plateauschuhen laufen zu wollen? Nein? Gut, denn ich würde euch auch davon abraten. Wir hatten eine gefühlte Ewigkeit gebraucht um nicht mehr wie Storche zu stelzten und sich bei jedem dritten Schritt oder spätestens beim nächsten Treppenabsatz extrem unelegant auf die Nase zu legen. Mittlerweile funktioniert das mit dem laufen in solchen Monstern ohne nennenswerte Schwierigkeiten.

Dass wohl einzige mit dem ich nie wirklich klarkommen werde, ist, wenn ich zusammen mit Yune unterwegs war und man uns anstarrte, fotografierte und wie Ausstellungsstücke begaffte. Ich meine nur, weil wir aussehen wie zwei dunkle Engel oder Dämonen, je nachdem, wenn man fragte, sind wir doch noch lange keine entlaufenen Exponate aus einer Ausstellung! Aber sich darüber aufregen brachte eh nichts, brachte einem nur unnötige Falten.

Leise seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen das kleine Fenster und driftete langsam in das Reich Morpheus ab.

 

„Mama, Mama! Ich hab heute etwas ganz tolles geträumt!“, verkündete das kleine Mädchen, als es in die Küche gerannt kam. Sie hatte lange schwarze Haare und dunkle Augen. Ihre Mutter saß auf einem Stuhl am Küchentisch und las in einem Buch.

„Wovon hast du denn geträumt, mein Engel?“, fragte sie und geschenkte ihrer Tochter dabei ein liebevolles Lächeln.

„Ich war in einem Bus. Das war aber kein normaler Bus. Da waren so Nischen mit Betten drin, ein Tisch, es lagen Notenblätter herum und da standen Gitarren und so eine komische Gitarre mit vier Saiten! Und da lagen so komische Stöcke auf dem Tisch neben einer kleinen Holzplatte! Ich bin aus dem Bus heraus gegangen und da war dann so eine große Bühne. Ich bin zu einem Eingang oder was das war, gelaufen und konnte dann auf die Bühne schauen! Dort standen vier, nein, fünf Leute und haben vor ganz, ganz vielen Menschen gespielt! Einer hat mich gesehen und mir dann zu gelächelt“, erzählte das Mädchen ihrer Mutter mit einem funkeln in den Augen.

„Es scheint ein schöner Traum gewesen zu sein, mein Engel. Weißt du noch, was sie gespielt haben?“, hackte ihre Mutter, aber das Mädchen schüttelt den Kopf.

„Du solltest jetzt aber frühstücken damit wir dann gehen können. Sonst fängt die Schule ohne dich an“, bedeutet die junge Frau ihrer Tochter. Sie nickte eifrig und begann ihr Frühstück zu verputzen.

„Hinami, bist du fertig? Wir müssen los!“, rief der Freund ihrer Mutter ihr nach, als die Kleine an ihm vorbei in ihr Zimmer rannte um ihre Schultasche zu holen.

„Ich komme schon“, antwortet sie und stürmt schon durch die von seiner Mutter offen gehaltene Haustür. Zusammen mit ihrer Mutter und deren Freund stieg sie ins Auto und schnallte sich an. Ihre Mutter startete den Motor und fuhr los.

„Meinst du nicht das wir mit deinen Haaren mal etwas machen sollten? Du trägst sie immer nur offen, dabei gibt es so viele schöne Frisuren für Mädchen in deinem Alter“, versuchte Hinami‘s Mutter sie zu überzeugen, als sie durch den Rückspiegel beobachtete, wie Hinami sich eine ihrer langen Haarsträhnen hinters Ohr strich.

„Nein, ich mag sie so“, wehrte Hinami ab und bemerkte den Blick, den ihre Mutter ihr zuwarf, nicht. Als sie dann vor seiner Schule parkten, stieg das Mädchen schnell aus, nahm ihre Tasche und verabschiedete sich von ihrer Mutter. „Bis heute Nachmittag, mein Spatz“, verabschiedete sich die Frau und wartet, dann bis ihre Tochter durch das Schultor war, ehe sie weiterfuhr.

 

„Hi Hinami“, ein Mädchen mit langen hellblonden Haaren begrüßte sie stürmisch. Hinami begann breit zu grinsen, als sie das Mädchen sah.

„Hallo Yune!“ Yune war ihre beste Freundin und hieß eigentlich Lucy, aber von ihrem älteren Bruder Malik, hatte sie mal von einem Musiker gehört der Yune hieß und nannte sich von da an genauso. Sie war auch irgendwie die einzige, der Hinami wirklich vertraute. Das hellblonde Mädchen hatte unterdes angefangen sich mit Hinami‘s Haare zu befassen und flechten ihr sie zu einem lockeren Zopf zusammen.

Unsanft wurde die dunkelhaarige aus ihren Gedanken gerissen, als seine Yune sie leicht anstieß, damit sie wie alle anderen Schüler aufstand, da ihre Klassenlehrerin Frau Lichtenberg, den Klassenraum betreten hatte.

„Guten Morgen“, grüßte die Lehrerin ihre Klasse und ließ ihre Tasche auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch nieder.

„Guten Morgen, Frau Lichtenberg“, antworteten die Schüler im üblichen Chor.

„Setzt euch bitte“ Stühle kratzen über den laminierten Boden, als sie die Schüler setzten. Frau Lichtenberg zog einige Blätter aus ihrer Tasche, um diese an die Tafel zu Heften.

„Unser neues Thema für die nächsten Stunden ist die Familie. Was genau ist eigentlich eine Familie und was macht eine Familie aus? Genau das werden wir die nächste Zeit herausfinden. Aber erst mal erzählen ein paar von euch von ihren Familien“, erklärte sie und rief dann ein paar Schüler auf damit sie von ihren Familien erzählten.

„Hinami, wie wäre es, wenn du uns jetzt etwas von deiner Familie erzählst?“, schlug Frau Lichtenberg vor und Hinami nickte nur.

„Meine Familie besteht aus meiner Mama und meinem Papa, aber den sehe ich nicht mehr seit wir in Deutschland sind. Meine Familie kommt eigentlich aus Japan, wir sprechen zu Hause japanisch und führt auch einige Traditionen aus Japan fort“, erzähle sie und war sich dabei nicht sicher, ob sie das richtige erzählt habe. Aber Frau Lichtenberg schien allerdings zufrieden zu sein.

„Und wer ist dann der Mann, der bei euch wohnt?“, fragt Yune leise und schaut Hinami neugierig an.

 

Ich hatte ihr gerade antworten wollen, wurde aber aus meinen Träumen gerissen, in denen ich noch das Mädchen Hinami war, da mich jemand an der Schulter fasste und leicht rüttelte.

„Oh meine Liebe, sie sind wach. Wie schön!“, die Stewardess, die mich wohl geweckt hatte, nahm sie ihre Hand von meiner Schulter und lächelte mich freundlich an.

„Wir beginnen gleich mit dem Landeanflug.“, erklärte sie mir auf meinen verwirrten Blick hin und ich nickte. Waren die 10 Stunden denn schon vorbei?

„Äh, danke“, nuschelte ich und die Dame schaute mich erstaunt an.

„Geht es ihnen nicht Gut oder warum schauen sie auf einmal so komisch?“, fragte ich und die Stewardess schüttelte nur den Kopf.

„Entschuldigen Sie bitte aber sie sind ja ein Mann…!“

„Ja und? Ist das ein Problem?“, fragend sah ich die Frau an. Schon wieder jemand, den es vollkommen aus der Bahn warf, dass ein Mann seine Haare länger als gewöhnliche Leute trug und wahrscheinlich besser als so manche Frau mit Make-up umgehen konnte.

„Nein…“, dann drehte sie um und ging. Wie ich solche Leute doch liebte…!

 

„Meine Damen und Herren wir haben soeben unser Ziel erreicht. Wir hoffen ihnen hat der Flug mit uns gefallen und Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt bei uns an Bord. Im Namen von Kapitän James Tiberius Kirk und der gesamten Besatzung hoffen wir sie bald wieder an Bord begrüßen zu

dürfen. Bitte bleiben Sie noch so lange angeschnallt sitzen, bis wir unsere finale Parkposition erreicht haben. Vielen Dank. Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Osaka oder eine angenehme Weiterreise. Bitte vergessen Sie keine Gepäckstücke in den Ablagen über

ihnen oder in den Sitztaschen vor ihnen. Auf Wiedersehen.“

 

Die Ansage endete und ich setzte mich richtig hin, wartete darauf, dass das Flugzeug endlich zum Stehen kommen würde. Als das Flugzeug stand und die Passagiere absteigen konnten, sah ich zu, dass ich einer der ersten war die das Flugzeug verlassen durfte. Ich griff nach meiner Tasche und stolzierte hocherhoben Hauptes an der Flugbegleiterin, die mich geweckt hatte vorbei und aus dem Flugzeug heraus in Richtung Gepäckausgabe. Dort angelte ich dann nach meinen Koffern und der Koffertasche, in der sich mein geliebter Bass befand. Ich befestigte meine Tasche an einem der beiden Koffer und warf mir die Basstasche über die Schulter. Dann machte ich mich auf den Weg zum Ausgang.

Draußen stehend lachte ich kurz frei und unbeschwert. Ich hatte es geschafft! Wenn ich daran dachte, dass es eigentlich ganz einfach gewesen war, nach Osaka zukommen. Ein Visum für einen Langzeitaufenthalt in Japan hatte ich bei der zuständigen japanischen Auslandsvertretung beantragen müssen, aber auch das hatte ich nach einiger Zeit bekommen. Ich ging zu einer Parkbank, die in der Nähe stand und überprüfte noch einmal kurz den Inhalt meiner Handtasche. Handy, Pass, Impfpass, Versicherungskarte sowie medizinische Information und Nummer der Auslandskrankenversicherung waren da auch mein Bargeld, DKB VISA Karte waren dort wo sie sein sollten. Nach einem kurzen Tauschgang in die untiefen einer Damenhandtasche fand ich auch die Adresse meiner Großmutter. Bei der ich für die nächste Zeit wohnen würde. Zwischen den Notenblättern, die ich vor dem Flug im Aufenthaltsbereich des Flughafens meiner Heimatstadt mit Noten vollgeschrieben hatte, hatte ich sie gefunden. Und Kopien aller wichtigen Dokumente hatte ich auf meinem Computer gespeichert, der sich in meinem Koffer befand. Alles war da. Selbst mein Abschlusszeugnis aus der Schule hatte ich mitgenommen, falls ich hier irgendwo arbeiten wollte oder studieren gehen sollte, was wahrscheinlich schwierig werden würde. Aber egal, was nicht ist, kann ja noch werden.

Ich beschloss erst mal mir ein Taxi zu rufen und zu meiner Großmutter zu fahren. Morgen würde ich dann Osaka genauer unter die Lupe zu nehmen.

 



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