Zum Inhalt der Seite

Ein unverhofftes Familientreffen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gefunden!

Juhu, das ist schneller fertig geworden als gedacht! Ich hatte diese Woche viel Zeit, also werden die zukünftigen Kapitel vielleicht länger brauchen, vielleicht auch genauso lang. Ich kann nichts versprechen. Übrigens wird es ab jetzt stellenweise auch mal etwas ernster, auch wenn ich weiterhin Humor einbringen werde. Nur damit ihr Bescheid wisst ;) Außerdem ist das mein erstes Mal, dass ich mich an einem Kampf versucht habe, also wäre es wie immer nett wenn jemand Kritik/Verbesserungsvorschläge hat.
 

..............................................................................

 

"Kann es sein, dass wir an diesem Felsen schon mal vorbei sind?", fragte Beelzebub.

 

"Ja und diesen abgebrochenen Baum kenne ich auch...", erwiderte  Amaimon.

 

Lucifer runzelte die Stirn. "Das kann nicht sein, wir sind-"

 

"-im Kreis gelaufen.", unterbrach ihn Samael.

 

Astaroth schnaubte. "Warum haben wir auch auf den Typen gehört, der nicht mal Norden und Süden unterscheiden kann?!"

 

"Ich kann es sehr gut voneinander unterscheiden!", verteidigte sich Lucifer.

 

"Warum hast du dann damals die Karte falsch herum gehalten? Unten waren die Himmelsrichtungen sogar eingetragen!", antwortete Iblis bissig.

 

Samael verdrehte die Augen, Egyn und Azazel schwiegen.

 

Azazel fragte sich zum hundertsten Mal, warum er sich hat überreden lassen mit nach Assiah zu kommen. Er hätte einfach Zuhause in seinem Bett bleiben sollen, aber nein, seine Brüder mussten ihn mitschleifen. Manchmal wünschte er sich wirklich ein Einzelkind zu sein, zumindest für einige Tage.

 

Egyn drehte währenddessen weiter am Rad und malte sich die schlimmsten Horrorszenarien aus, in denen der vermisste Halbdämon gelandet sein könnte und wie Satan reagieren würde. Diesmal würden Köpfe rollen, wenn Rin nicht gefunden oder gar getötet wurde.

 

"Das bringt doch alles nichts!", brach es aus ihm heraus als die Frustration überhandnahm. "Wir wandern jetzt schon seit..." Er wandte sich an Samael.

 

 "Vier Stunden.", beantwortete dieser die stumme Frage.

 

"Seit vier Stunden hier herum, aber haben nicht eine Spur von Rin gefunden! Wahrscheinlich laufen wir in die komplett falsche Richtung! Ohne uns ist er verloren, also brauchen wir einen Plan und zwar jetzt!", schloss Egyn und warf die Hände in die Luft. Betretendes Schwiegen folgte.

 

"Jungs, ich hasse es das zu zugegeben, aber Egyn hat recht.", begann Beelzebub. Die anderen sahen ihn überrascht an. Beelzebub war immer sehr direkt, aber Egyns Pessimismus teilte er nie. "Wir werden hier keine Probleme bekommen, aber Rin sitzt auf dem Präsentierteller. Wenn uns nicht bald was einfällt, ist er erledigt."

 

"Kannst du nicht einfach das Siegel zerstören und seine Kräfte freisetzten? Dann könnten wir ihn immerhin spüren.", fragte Astaroth Samael.

 

Dieser schüttelte den Kopf. "Ich fürchte das ist eine ganz schlechte Idee. Hast du während deiner Lektüren nicht zugehört?"

 

Astaroth zuckte mit den Schultern. "Die waren totlangweilig. Das Meiste braucht man doch eh nie und das Grundlegende weiß ich!"

 

Samael spürte erneut wie sein Auge zuckte. War das sein Ernst? Eigentlich sollte er nicht überrascht sein.

 

Lucifer machte währenddessen eine mentale Notiz Phenex, dem Archivar in Satans Palast einen Besuch abzustatten. Scheinbar musste er mit seinem Bruder nochmal einige Bücher durchgehen.

 

Bevor Samael den Mund öffnen konnte, begann er zu erklären. "Samael hat sowohl Rins Kräfte versiegelt als auch sein Dämonenherz verbannt. Je älter er wurde, desto mehr nahm seine Stärke und die der Flammen zu, sodass sie fortwährend Druck auf das Siegel ausübten. Als damals seine Flammen hervor gezwungen wurden, ist es noch stärker beschädigt worden." Er machte eine Handbewegung zu dem Schwert, welches Iblis immer noch hielt. Tatsächlich war das Siegel angebrochen. Die anderen nickten. All das war nichts neues für sie.

 

Lucifer fuhr fort. "Nachdem er dann die Klinge gezogen hatte, wurde ein Teil seiner Kräfte entfesselt und weckte das Dämonenblut in ihm. Er war nicht länger ein Mensch."

 

"Das wissen wir, komm zum Punkt.", knurrte Iblis. Lucifer warf ihm einen strafenden Blick zu, ließ es jedoch auf sich beruhen. Eile war geboten.

 

"Um es kurz zu machen: die Dämonenenergie hat sich seit diesem Tag -nein eigentlich schon seit dem Tag der Versieglung- weiter angestaut und übt immer mehr Druck aus, jedoch ohne das Siegel überwinden zu können. Inzwischen hat sich eine gewaltige Kraft angesammelt, die wenn wir sie entfesseln unmöglich zu kontrollieren ist. Rin ist ein Halbdämon welcher den Großteil seines Leben als normaler Mensch verbracht hat. Wenn wir jetzt sein Dämonenherz befreien, werden Kräfte freigesetzt mit denen er vollkommen überfordert ist. Und ihr wisst was dann passiert.", schloss Lucifer.

 

"Seine Kräfte entwickeln ein Eigenleben und gewinnen die Oberhand, in anderen Worten: er läuft Amok oder stirbt daran.", grummelte Iblis.

 

"Scheiße...", murmelte Astaroth. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten war, dass Rin den Wald und damit auch sie selbst abfackelte.

 

"Warum ziehen wir nicht einfach das Schwert um ihn zu finden?", schaltete sich Azazel ein, welcher bis jetzt geschwiegen hatte. Die anderen sahen ihn verwirrt an bis Lucifer, Samael und Beelzebub die Erkenntnis eintraf.

 

"Das ist doch...", begann Samael, sich selbst verfluchend. Wie konnte ihm so ein Missgeschick passieren?!

 

"Wir sind solche Volltrottel.", meinte Lucifer kopfschüttelnd. "Wir hätten uns vier Stunden rumrennen sparen können!"

 

"Hättest du nicht eher darauf kommen können!", fragte Beelzebub entnervt.

 

Die restlichen vier sahen sich verständnislos an.

 

"Wollt ihr uns dann auch mal einweihen?", fragte Astaroth trocken.

 

"Wenn wir das Schwert ziehen, entfesseln wir seine Flammen.", antwortete Azazel.

 

Amaimon murmelte etwas davon, dass er das auch schon bemerkt hatte.

 

"In anderen Worten, es wird nicht nur einfacher sein ihn zu spüren, sondern er wird mit seinen Flammen wesentlich schwerer zu übersehen sein.", ergänzte Lucifer.

 

"Bei den ganzen Bäumen bringt das jetzt nicht so viel.", grummelte Egyn.

 

"Jemand könnte einfach auf einen Baum klettern und wir ziehen das Schwert. Immerhin kennen wir dann die grobe Richtung.", antwortete Azazel schulterzuckend.

 

Samael strich über seinen Kinnbart. "Das könnte durchaus funktionieren..."

 

"In Ordnung, wer klettert?", fragte Amaimon.

 

Beelzebub betrachtete die Bäume nachdenklich. "Die oberen Äste sind ziemlich dünn. Wir bräuchten jemand leichten der da hoch klettert..." Wie auf Kommando wandten sich alle Egyn zu. Dieser erbleichte. "Oh nein, kommt nicht in die Tüte. Ich habe Höhenangst!"

 

"Ach komm, verarsch uns nicht.", knurrte Iblis. "Mit den Palasttürmen und Balkons hattest du auch nie ein Problem!"

"Da sitze ich ja auch nicht auf dünnen Ästen!", protestiere Egyn.

 

Lucifer seufzte. "Also schön, auf drei sagt jeder wen er für geeignet hält und wer die meisten Stimmen hat, muss hoch. Eins...zwei...drei!"

 

"Egyn." kam es von allen sieben gleichzeitig.

 

"Ich verlange eine Nachzählung!"

 

"Jetzt geh schon.", seufzte Beelzebub.

 

Grummelnd begann der Wasserdämon einen der Bäume hochzuklettern. 'Bloß nicht nach unten sehen...'

 

"Wenn ich falle und mir alles breche, seid ihr schuld!", rief er den anderen zu.

 

Astaroth verdrehte die Augen. "Du könntest ein Messer im Magen stecken haben und würdest dich dennoch heilen, also hör auf dich zu beschweren!"

 

Nach einigen Minuten hatte der Dämonenkönig endlich den höchsten Punkt erreicht und setzte sich auf einen halbwegs stabil wirkenden Ast. Dieser knarzte dennoch bedrohlich unter seinem Gewicht. 'Oh, mein Gehenna...'

 

"Wir ziehen jetzt das Schwert!", rief Lucifer und Iblis zog die Klinge aus der Scheide. Sofort war sie mit den ihnen so vertrauten Flammen umhüllt.

 

"Ok, das ist ziemlich cool.", gab Astaroth grinsend zu. Normalerweise schmolzen diese Flammen jegliches Metall, doch der Dämonenabschlachter hielt stand.

 

"Wie sieht's aus Egyn? Siehst du was?", rief Iblis.

 

Egyn blickte sich suchend um und entdeckte tatsächlich ein blaues Leuchten in der Ferne. Zum Glück war es gerade Nacht, was das Unterfangen sehr erleichterte.

 

"Ja, ich sehe etwas in dieser Richtung.", antwortete er und deutete auf das Leuchten. Die anderen verglichen die Position der zwei Monde mit der gezeigten Richtung und erkannten, dass sie nach Westen mussten.

 

"Endlich mal eine Spur...", meinte Beelzebub erleichtert. "Verlieren wir keine Zeit!"

 

"Ähm Jungs?" Sie schauten zu Egyn hoch. "Habt ihr ne Idee wie ich hier wieder runter komme?"

 

.............................................................................................

 

Nun war es verdammt nochmal offiziell. Das Universum hatte sich gegen Rin verschworen und beschlossen ihm das Leben zu vermiesen. Gerade als er gehofft hatte endlich jemanden zu haben, der ihm beistand -in diesem Fall Yukio- brach natürlich die vermaledeite Verbindung ab. Warum musste er auch in diesem Kloster sein?!

 

Wütend starrte Rin sein Handy an und widerstand dem Drang es gegen den nächstbesten Baum zu werfen. Andererseits war sein Akku fast alle, daher konnte er eh niemanden anrufen, was es vollkommen nutzlos machte. Selbst wenn er ein Ladekabel dabei gehabt hätte, war er immer noch im Wald und er bezweifelte, dass er hier Steckdosen gab. Falls es in Gehenna sowas überhaupt gab. Seine letzte Option war einen seiner Freunde eine Nachricht zu schreiben, aber was sollte das bringen? Sie hatten sicherlich längst gemerkt, dass er verschwunden war und allerspätestens Yukio würde ihnen sagen was los ist.

 

Während er gedankenverloren seine Kontakte durchblätterte, stellte er fest, dass er auch Mephistos Nummer hatte. Dies verwirrte Rin bis ihm einfiel, dass es der Schulleiter war, der ihm das Handy besorgt und bei der Gelegenheit wohl auch gleich seine Nummer eingespeichert hatte. Sein vorheriges Telefon hatte er verloren, wahrscheinlich als er mit Shiro auf der Flucht vor Astaroths Dämonen gewesen war. Es hatte ihn natürlich extrem überrascht, dass sein Vormund mit der Hochsicherheitsbrieftasche ihm freiwillig ein Handy besorgen wollte. Hatte er die Situation in der er jetzt steckte, damals vorausgesehen? Er war der König der Zeit, also konnte er doch sicher in die Zukunft schauen?!

 

Rin schob diesen Gedanke beiseite. Nie im Leben würde er den Clown anrufen und um Hilfe bitten!

 

Schnaubend stopfte er das Handy in seine Tasche und stapfte weiter. Inzwischen war er an einem Abhang angekommen. Er hatte keine Ahnung ob er sich dem Waldrand näherte, meinte jedoch, dass sich die Bäume allmählich lichteten. Er beschloss den Abhang hinunter zu steigen und es sich einmal näher anzusehen, jedoch war dieser äußert schlammig und bot kaum Halt. Schlussendlich kam es wie es kommen musste. Rin rutschte aus, landete im Schlamm und kullerte den Hügel herab. Klasse.

 

Missmutig rappelte er sich auf. Er sah aus, als wäre er in ein Moor gefallen!

 

'Na egal, ich habe jetzt andere Probleme.' Noch während er das dachte, schien sich jemand genötigt zu fühlen, dieser Aussage zusätzlichen Ausdruck zu verleihen.

 

Plötzlich spürte er, wie sein gesamter Körper von Energie durchströmt wurde. Seine Ohren und Zähne wuchsen und wurden spitzer, während sein gesamter Körper von der Wärme der blauen Flammen eingehüllt wurde. 'Was zur-?! Haben die acht etwa das Schwert gezogen?! Warum?!'

 

Nervös schaute er sich um, überzeugt davon sie zu entdecken. Doch dann endete alles so schnell wie es begonnen hatte und die Flammen erloschen. Hatten sie ihn gefunden?

 

Entschlossen sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, lief er weiter bis er eine Art Lichtung erreichte. Dabei achtete er allerdings nicht wo er hinlief und fand sich plötzlich in einer weißen, stark klebenden Substanz wieder. Nein, es war keine Substanz, es war ein...Spinnennetz? Fluchend trat Rin einige Schritte zurück und versuchte die klebrigen Fäden abzustreifen. 'Warum ist hier so ein großes Spinnennetz?!'

 

Was er als nächstes hörte, ließ seinen Herz einen Aussetzer machen. Über ihm klickte es. Es war genau dasselbe Klicken, welches er auf der Lichtung vorhin gehört hatte. Mit zugeschnürter Kehle schaute er langsam nach oben, wo acht schwarze Augen seinen Blick erwiderten.

 

.............................................................................

 

"Hey, schaut mal was wir gefunden haben!", rief Beelzebub seinen Brüdern zu. Neben ihm kniete Amaimon an einem Abhang. Als sie näher traten, konnten sie den aufgewühlten Boden sehen.

 

"Alles was ich sehe ist ein Haufen Schlamm.", beschwerte sich Astaroth.

 

Azazel verdrehte die Augen. "Es geht höchstwahrscheinlich um die Spuren." Astaroth öffnete und schloss seinen Mund. Peinlich.

 

"Wie auch immer...", murmelte Amaimon. "Hier ist vor kurzem etwas auf zwei Beinen vorbei gekommen und den Abhang runtergerutscht. Wahrscheinlich unser kleiner Bruder."

 

"Wie lang ist das her?", fragte Egyn hoffnungsvoll. Amaimon betrachte noch einmal prüfend die Spuren. "Ich würde sagen einige Minuten."

 

Die anderen erlaubten sich einen kurzen Moment der Hoffnung.

 

"Also da runter?", grummelte Azazel und warf dem Abhang einen abwertenden Blick zu. "Da runter.", bestätigte Beelzebub. "Passt aber auf, der Boden sieht rutschig aus."

 

"Ja, ja.", grummelte Iblis und begann den Hang hinunter zu klettern. Lucifer tat es ihm nach, gefolgt von Astaroth, Beelzebub und Samael. Samael kam zuerst unten an, überraschenderweise ohne Schlamm abzubekommen. Dafür verlor Egyn seinen Halt und rutschte herunter. Dabei brachte er auch seine Brüder zu Fall, sodass sie unten als zappelnder Haufen ankamen. Lucifer hatte das Pech gehabt ganz unten zu landen, während Samael und Amaimon rechtzeitig zur Seite getreten waren und Azazel noch immer am Abhang stand. "Ich bin wirklich von Idioten umgeben.", murmelte er kopfschüttelnd.

 

Lucifer ignorierte ihn und starrte dafür Samael böse an. "Ein wenig Hilfe?!"

 

Samael grinste nur. "Nein, das ist eindeutig zu unterhaltsam.~"

 

Nach zwei Minuten voller Flüche und versehentlichem gegenseitigem treten, war das Knäul endlich gelöst. Azazel hatte es inzwischen ebenfalls nach unten geschafft, natürlich ohne einen Klumpen Dreck abzubekommen. Das Leben konnte so unfair sein.

 

"Tschuldigung.", murmelte Egyn während er den Schlamm aus seinen Haaren strich.

 

"Nicht angenommen!", fauchte Iblis, welcher gerade versuchte den schlimmsten Dreck aus seiner Kleidung zu bekommen.

"Die Spuren gehen dort weiter.", schaltete sich Amaimon ein und deutete in die Richtung einiger Bäume.

 

"Der Wald scheint sich zu lichten.", stellte Beelzebub fest. Dann runzelte er die Stirn. "Wartet mal, diese Gegend kommt mir bekannt vor-"

 

Bevor er seinen Gedanken beenden konnte, wurde er vor einem markerschütterndem Kreischen unterbrochen, welches nicht menschlich klang. Was jedoch ihre Sorge auslöste, waren die blauen Flammen, die nicht weit entfernt zu lodern begonnen hatten.

 

Die acht Brüder schauten sich eine Sekunde lang an und sprinteten dann ohne ein Wort los.

 

Sie erreichten eine Lichtung, wo sich ihnen ein Anblick bot, welcher ihnen sämtliche Farbe aus den Gesichtern treib. Die gute Nachricht: sie hatten Rin gefunden und es war noch alles dran. Die schlechte Nachricht: über ihm hockte eine gewaltige, offensichtlich angepisste schwarze Riesenspinne welche gerade ausholte um ihm ihre Giftzähne in seinen Körper zu bohren.

 

'Oh, nicht doch...', dachte Beelzebub. Nun, immerhin wussten sie jetzt, dass sie in seinem Gebiet gelandet waren.

 

.....................................................................................

 

Riesenspinnen. Natürlich. Von allen Dingen auf die Rin hätte treffen können, war es eine riesige schwarze Spinne mit langen haarigen Beinen und riesigen Giftzähnen! Die meisten an seiner Stelle hätten wohl geschrien oder versucht wegzurennen, Rin jedoch war wie gelähmt. Nicht einmal schreien schien möglich. Stattdessen schossen seine Flammen hervor, welche das Tier jedoch nicht abzuschrecken schienen. Sie (Oder war es ein "er"? Egal!) schien eher daran interessiert den Eindringling zu fressen, welcher die Dreistigkeit besaß ihr Heim zu zerstören. Die Kreatur ging in Angriffsstellung und Rin musste zu seiner Schande zugeben, dass er nur die Augen schließen konnte. Er sah sein Leben an sich vorbei ziehen, dachte an seine Freunde, an Yukio und den alten Mann. Shiro...wenn es doch ein Leben nach dem Tod gab, würde er ihn immerhin wieder sehen. Er wartete, jedoch kam der Todesstoß nicht. Stattdessen hörte er eine ihm allzu bekannte Stimme, welche etwas auf Deutsch rief.

 

"Eins, zwei, drei!"

 

Rin riss die Augen auf. Das klang doch nach...! Er sah nach oben. Die Spinne bewegte sich nicht länger, sondern war starr wie eine Statue. Rin wirbelte herum und schaute in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Dort stand, zusammen mit den anderen Dämonenkönigen, Mephisto (Nein, Samael!). Er hatte einen Arm nach vorn ausgestreckt und deutete damit auf die Spinne, ein Ausdruck höchster Konzentration lag auf seinem Gesicht. In dem Halbdämonen machte sich Erleichterung breit. Warte...Erleichterung? Warum war Rin erleichtert die Dämonenkönige zu sehen?! Sie waren doch an diesem Schlamassel schuld! Wenn sie nicht wären, säße er in seinem Wohnheim in Assiah und würde mit seinen Freunden eine tolle Zeit verbringen. Stattdessen war er in Gehenna, wo riesige Spinnen, gruslige Eichhörnchen und ein pyromanischer Teufel lauerten!

 

"Wartest du noch auf nen roten Teppich?! Mach das du da weg kommst!", rief Astaroth ihm zu. Normalerweise wäre Rin nicht im Traum eingefallen auf irgendwelche Dämonen zu hören, besonders wenn der besagte Dämon ihn in der Vergangenheit ohne zu zögern, beinahe gefoltert hätte. Im Angesicht der Umstände entschloss er sich jedoch eine Ausnahme zu machen. So schnell er konnte sprintete er zu seinen Halbbrüdern. Er wusste nicht, warum er ausgerechnet zu ihnen lief und das auch noch freiwillig. War das irgendeine Dämoneninstinktkiste?

 

"Geht es dir gut?", erkundigte sich Lucifer besorgt.

 

"Abgesehen von der entstandenen Spinnenphobie und dem Trauma...klar.", murmelte der Halbdämon. Inzwischen waren sogar seine Flammen wieder verschwunden.

 

Egyn brabbelte jedoch drauf los. "Und es geht dir wirklich gut?! Niemand hat versucht dich zu fressen?! Alles ist noch dran?! Oh mein Gehenna-!" Diesmal hielten ihm Azazel und Iblis den Mund gleichzeitig zu. "Jetzt sei doch mal still, ihm geht's gut!", knurrte Azazel entnervt.

 

Samael hatte inzwischen das Zeitfeld aufgehoben, Rins neue "Freundin" war wieder im Rennen.

 

"Es sieht wütend aus...", stellte Amaimon fest. "Spielen wir damit?" Tatsächlich richtete die Spinne sich auf und präsentierte ihre Giftzähne. Dabei stieß sie dasselbe Kreischen aus, was sie bereits vorhin gehört hatten.

 

"Ich lehne dankend ab.", erwiderte Samael.

 

"Hauen wir ab, bevor ihre Freunde kommen!", bestätigte Astaroth.

 

Daraus wurde nichts. Sie drehten sich um, nur um festzustellen, dass sich von hinten zwei weitere Exemplare nährten. Daraufhin zogen sie Rin in ihre Mitte und begannen langsam zurückzuweichen.

 

"Ich nehme an, dass ihr keine Waffen dabei habt?", fragte Samael.

 

"Nein. Schätze mal, wir regeln das auf die altmodische Art.", erwiderte Iblis und ließ eine Flamme in seiner Hand auflodern. Bei ihm sah das so einfach aus, Rin hatte nicht einmal genug Kontrolle um eine Kerze anzuzünden ohne den Raum mit abzufackeln!

"Von den Seiten kommen sie auch, wir sind umzingelt!", knurrte Azazel. Er hätte wirklich zu Hause bleiben sollen.

 

Entsetzt stellten die anderen fest, dass er recht hatte. Von allen Seiten nährten sich Spinnen, groß und klein (Klein bedeutete in etwa Ponygröße, also immer noch zu groß!), ihre Greifer klickten bedrohlich, beinahe so als würden sie sich auf ihre Mahlzeit freuen.

 

"Eingekreist von einem Haufen Käfer. Wie erniedrigend.", seufzte Samael theatralisch.

 

"Das sind keine Käfer sondern Arachnoiden und sie gehören zur Familie der Gliederfüßer! Käfer haben außerdem nur sechs Beine-"

 

"Beel, spar dir den Vortrag und pfeif deine Schoßtiere zurück!", rief Astaroth.

 

"Das versuche ich die ganze Zeit schon, aber sie hören nicht auf mich!"

 

"Ich dachte, du hättest sie gezüchtet!", rief Egyn beinahe hysterisch.

 

"Du züchtest sowas in deiner Freizeit?!", fragte Rin entsetzt. Ok, Beelzebub war der König der Insekten, aber das war einfach nur gruslig.

 

"Glaube mir, hier in Gehenna gibt es einige Kreaturen die wesentlich schlimmer sind.", konterte der Insektenkönig.

 

"Ach echt? Also mir reicht's!", erwiderte Rin bissig.

 

"Ich schließe mich an.", bestätigte Iblis. "Aber Taten sprechen lauter als Worte! Zeigen wir den Mistviechern, was wir können!"

 

Daraufhin schickte er einen konzentrierten Flammenstoß auf den nächstbesten Gegner. Erneut ertönte ein lautes Kreischen und der Gestank von Chitin lag in der Luft, jedoch...

 

"Es lebt noch!?", rief Iblis entgeistert und zum ersten Mal hatte Rin das Gefühl, dass auch Dämonenkönige ins Schwitzen kommen konnten.

 

"Na ja...", begann Beelzebub. "Ich habe in den letzten Jahren viel experimentiert und versucht Wesen zu schaffen, die über eine größere Umweltresistenz verfügen. Dabei sind diese Exemplare entstanden. Die meisten Attacken sind nutzlos gegen sie..."

Seine Brüder starrten ihn entsetzt an.

 

"Willst du uns jetzt ernsthaft erzählen, dass du Monster geschaffen hast, die gegen unsere Kräfte immun sind?!", rief Lucifer. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten war in seiner Stimme ein Anflug von Besorgnis zu hören. Wer konnte es ihm schon verübeln? Sie waren nach Satan die stärksten Dämonen Gehennas und mussten sich so gut wie nie Sorgen darum machen in ernsthafter Gefahr zu schweben. Der Gedanke, dass sie ausgerechnet in diesen Viechern ihre Meister finden sollten, war folglich mehr als blamabel. Außerdem war da immer noch Rin, welcher momentan in weitaus größeren Schwierigkeiten steckte, da er sich weder heilen noch kämpfen konnte.

 

"Nicht direkt. Ihre Unterseite ist nach wie vor sehr empfindlich und sie richten sich vor einem Angriff meist auf."

 

"Damit können wir schon eher arbeiten.", antwortete Lucifer. "Drängt sie zurück und lasst sie nicht an Rin ran! Samael und ich versuchen sie zu verlangsamen, der Rest greift an! Azazel du bleibst bei Rin!" Die anderen nickten. "Gut dann los!"

 

...............................................................................

 

Im Nachhinein betrachtet musste Rin zugeben, dass sie eine Menge Glück hatten. Gut er würde sich für den Rest seines Lebens keiner Spinne mehr auf zehn Meter nähern können, aber zumindest wurde niemand gefressen und er hatte zum ersten Mal die Gelegenheit die acht Dämonenkönige in Aktion zu sehen. Dabei wurde ihm zum ersten Mal bewusst, wie sehr sich Amaimon bei ihren Kämpfen zurückgehalten hatte. Sie waren nicht nur stark und wussten mit ihren Kräften umzugehen, sondern auch wahnsinnig schnell. Es schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, sie alle im Blick zu behalten. Das Einzige, was ihn noch mehr beeindruckte, war wie gut sie zusammenarbeiteten. Man sollte doch eigentlich meinen, dass es bei sieben Personen und den Spinnen die sie umgaben, es zumindest einige Zusammenstöße geben und sie sich hin und wieder gegenseitig im Weg stehen würden. Stattdessen deckten sie sich gegenseitig und führten koordinierte Angriffe aus ohne auch ein Wort miteinander zu reden. Es war mehr als offensichtlich, dass sie bereits öfter zusammen gekämpft hatten und somit ihre gegenseitigen Stärken und Schwächen kannten.

 

Sie brachten eine Riesenspinne nach der anderen zu Fall, besonders die kleineren waren relativ schnell erledigt. Dennoch schienen sie einfach kein Ende zu nehmen.

 

Rin hörte wie sich Egyn beschwerte."Das gibt's doch nicht! Warum rennen hier immer noch so viele rum?"

 

"Hier muss ein Nest sein!", rief Iblis und sprang zur Seite um nicht aufgespießt zu werden. "Die Viecher sind wie die Karnickel, jedes Mal wenn ich mich umdrehe, stehen zwei neue da!"

 

"Weniger beschweren, mehr angreifen!", konterte Beelzebub.

 

Unterdessen schlich sich eine kleinere Spinne an Rin und Azazel heran. Dieser bemerkte sie jedoch rechtzeitig. Er stieß Rin aus dem Weg und sprang nach hinten, sodass die Spinne beide verfehlte. Leider hockte sie nun zwischen den beiden Halbbrüdern und begann in Rins Richtung zu krabbeln.

 

'Rückblickend: keine meiner besten Ideen...', stellte der Dämonenkönig missmutig fest. Er ließ eine starke Orkanböe los, welche einen der Bäume entwurzelte und das Monster unter sich begrub. Danach stieß er sich vom Boden ab, sprang über das tote Tier und landete neben Rin. "Alles noch dran?" Der Halbdämon nickte nur und schaute mit aufgerissenen Augen auf den Kadaver.

 

"Ihr scheint sowas öfter zu machen?", fragte er unsicher.

 

 Azazel zuckte mit den Schultern. "Kämpfen und töten? Klar. Gegen Riesenspinnen? Das ist das erste Mal. Beel kann sich nachher auf was gefasst machen. Achtung."

 

Das 'Achtung' kam in einer Stimmlage als würde er über das Wetter reden, weswegen Rin nicht sofort den Sinn begriff. Daraufhin packte Azazel ihn kurz entschlossen am Arm und sprang einige Meter nach hinten.

 

"Sieht so aus als hätten wir ihre Aufmerksamkeit.", stellte er monoton fest.

 

Diese Spinne war größer als die bisherigen und sah sogar noch gemeiner aus als die anderen, was Rin nicht für möglich gehalten hätte. "Hey, ich glaube wir haben die Anführerin gefunden!", rief Azazel den anderen zu.

 

"Sorry, wir sind grad ein bisschen beschäftigt!", knurrte Astaroth. Er und Amaimon waren von einer größeren Gruppe eingekreist worden und vollkommen damit beschäftigt nicht gefressen zu werden und Angriffe auszuteilen. Auch an den anderen Fronten sah es nicht allzu rosig aus. Iblis und Egyn hatten sich mit mehreren größeren Exemplaren angelegt und versuchten sie davon abzuhalten Beelzebub zu fressen. Dieser lockte die Anführerin von Rin und Azazel weg und versuchte nebenbei immer wieder den Spinnen seinen Willen aufzuzwingen. Nach wie vor funktionierte es nicht.

 

"Ich verstehe es einfach nicht!", rief er frustriert. "Es ist fast so als hätten sie jegliches Urteilsvermögen verloren!"

 

"Vielleicht liegt es daran, dass Käfer generell kein Urteilsvermögen haben?!", brüllte Iblis zurück.

 

"Es sind keine Käfer!", fauchte der Insektenkönig frustriert.

 

"Seid ihr noch bei Trost?! Hört auf euch im Kampf zu streiten!" Wahrscheinlich hatte Lucifer mehr sagen wollen, jedoch musste er sich ducken um nicht enthauptet zu werden. "Samael! Du solltest mich doch decken!"

 

"Ich bin leider selbst beschäftigt, liebster Bruder!", kam die leicht verbissene Antwort. Er hatte sich ebenfalls mit zwei Gegnern angelegt. Rin hasste es das zuzugeben, aber er beneidete Samael dafür, dass er keinerlei Besorgnis oder Angst verspürte oder es zumindest nicht zeigte.

 

Inzwischen war Iblis mit seiner Grillparty wieder voll im Gange. Mehr und mehr Spinnen wurden unter lautem Gekreische zu einem Häuflein Asche reduziert. Rin hatte sogar ein wenig Mitleid mit ihnen, denn es waren trotz allem Lebewesen und Tod durch Verbrennen stellte er sich furchtbar vor. Allerdings war die Alternative von ihnen gefressen zu werden, also war er ausnahmsweise willens nichts zu sagen. Außerdem hatte er etwas weitaus interessanteres entdeckt. Iblis hatte auf seinem Rücken Kurikura geschnallt. Wenn er es nur erreichen könnte, dann könnte er die Spinnen selbst erledigen und vielleicht sogar abhauen.

 

"Denk nicht mal dran.", sagte Azazel.

 

"Was?"

 

"Es heißt 'Wie bitte'. Und ich meine, dass du gar nicht daran denken sollst dir das Schwert zu holen und mitzukämpfen."

 

"Aber warum?", fragte Rin frustriert. "Soll ich einfach rumsitzen und nichts tun?!"

 

'Und meine Chance zur Flucht ignorieren?', fügte er stumm hinzu.

 

"Du hast zu wenig Kontrolle. Am Ende fackelst du die Lichtung und noch wichtiger uns mit ab. Also halt dich raus, sie schaffen das."

 

Rin wollte protestieren, wurde jedoch von einer weiteren Spinne unterbrochen. Diese griff Azazel an. Er versuchte auszuweichen, jedoch erwischten ihn die Beine und er wurde gegen einen Baum geschleudert. Rin hatte keine Zeit nachzusehen wie es ihm ging, denn nun kam die Spinne mit voller Geschwindigkeit auf ihn zu. Er sah sich bereits zwischen den Greifern des Biestes als erneut ein lautes Kreischen ertönte. Die Spinne hielt inne und Rin nutzte dies aus um möglichst weit weg von ihr zu kommen. Plötzlich wurde das Biest weggeschleudert. Er drehte sich zu Azazel um und stellte fest, dass dieser sich aufgerappelt hatte. Er sah Rin nicht an, sondern schaute zu der Anführerin. Rin folgte seinem Blick und ein eisiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Überall auf der Lichtung brannte Feuer. Blaues Feuer.

 

Die Stimme eines Mannes rief etwas in einer Rin unbekannten Sprache, woraufhin sich die Dämonenkönige schnell zurückzogen. Die Monster hatten keine Chance. Sobald sie einmal von den blauen Flammen erwischt waren, gab es für sie kein Entrinnen mehr. Dummerwiese schien die Spinne von vorhin clever genug gewesen zu sein sich am Rand aufzuhalten. Erneut schlich sie sich an den ahnungslosen Halbdämonen an. Die Einzigen, die es mitbekamen waren Samael und Azazel. Sie riefen Rin eine Warnung zu, woraufhin er versuchte beiseite zu springen. Er schaffte es zwar dem Schlimmsten zu entgehen, jedoch spürte er wie die Zähne Schulter und Hüfte erwischten. Sofort begannen beide Wunden zu brennen wie Feuer. Er lag zitternd am Boden, zu schwach um aufzustehen, über ihm eine sehr glückliche Spinne. Sie bekam jedoch nie die Gelegenheit mehr zu tun, denn sofort war sie ebenfalls von blauen Flammen umschlossen. Rin hörte die Stimme von vorhin laut fluchen, kurz darauf schien sie Befehle zu erteilen, denn die acht griffen erneut die verbliebenden Spinnen an und begannen sie auszumerzen.

 

Rin lag weiterhin nur um Boden. Sämtliche Kraft hatte seinen Körper verlassen, seine Sicht war verschwommen und das Atmen fiel ihm schwer. Fühlte sich so sterben an? Er spürte nur am Rande wie jemand neben ihm kniete.

 

"Hey Balg, ich hoffe du hast jetzt nicht vor hier draufzugehen. ", hörte er eine Stimme sagen. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor... aber nein das konnte nicht sein.

 

"Junge?", er wurde leicht gerüttelt. "Komm schon, sag mir das ich nicht umsonst durch diesen spinnenverseuchten Wald gerannt bin!"

 

"...leb...noch...", war alles was Rin hervorbringen konnte.

 

"Na, immerhin bist du ansprechbar.", stellte der Fremde fest. Er hob Rin vorsichtig an, sodass sich dieser an den Mann lehnen konnte. Der Halbdämon war zu schwach um zu protestieren.

 

"Ich schwöre es, einer von euch wird mich noch ins Grab bringen. Immer mit den Kopf voran in den Ärger...", murmelte der ältere Dämon vor sich hin und berührte die Wunde an Rins Schulter. Dieser sog scharf die Luft ein.

 

"Mh...das sollte eigentlich heilen...scheint als hätten dich die Zähne doch gut erwischt. Offensichtlich war ich zu langsam.", fuhr er ein wenig verärgert fort.

 

"Vielleicht...würde es heilen wenn du aufhören würdest...daran herum zu grapschen...", stieß Rin hervor.

 

Der Mann lachte leise. "Du bist wirklich temperamentvoll und das sogar unter Schmerzen, wie? Nun es war zu erwarten, aber nach unserer letzten Begegnung hätte ich gedacht du wärst nervöser...oder bist du einfach nicht vollkommen bei dir?"

 

Bevor Rin antworten konnte, bekam er einen Hustenanfall. Er spürte wie er etwas flüssiges hervor hustete. Es schmeckte metallisch und war relativ dickflüssig. Er begann noch heftig zu zittern und auch seine Atmung wurde unregelmäßig. Der Mann half ihm sich aufrechter hinzusetzen und strich über seinen Rücken um das Husten und die Atmung zu erleichtern.

 

"Schon gut, es ist alles in Ordnung. Lass einfach alles raus.", redete er beruhigend auf den Halbdämonen ein. Er schien außerdem etwas um ihn zu wickeln. Ein Umhang vielleicht? Rin wusste es nicht, jedoch waren die Stimme und die Handlungen des Mannes seltsam beruhigend. Er hatte keine Ahnung warum, aber er fühlte sich sicher bei ihm. Warum? Der Kerl war ein Fremder!

 

"Lass...mich los...", flüsterte Rin mit heiserer Stimme als er wieder normal Luft bekam. Erneut lachte der Fremde leise. Diesmal war sich Rin sicher. Er kannte dieses Lachen und diese Stimme. "Warum sollte ich das tun? Immerhin habe ich dich endlich."

 

Der Teenager bekam nun Panik. Er versuchte sich zu befreien, den Dämon wegzustoßen jedoch hätte er in seinem Zustand nicht mal Kuro wegschieben können. Erneut durchzog der Schmerz seinen gesamten Körper. Warum musste das passieren?

 

"Jetzt beruhige dich und hör auf rumzappeln! Du reißt nur deine Wunden weiter auf!", merkte der Mann tadelnd an. Rin wollte ihm sagen, dass es ihm egal war und dass er sich von ihm fernhalten sollte, jedoch bekam er kein Wort mehr heraus.

 

"Vater!" Er hörte Schritte die sich hastig nährten.

 

"Wie schlimm ist es?", fragte Egyn ein wenig panisch. Zumindest glaubte Rin, dass es Egyn war, er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.

 

"Er wird es überleben, braucht aber einen Heiler. Was habt ihr euch dabei gedacht hier mit ihm herumzuwandern? Habt ihr Idioten eine Vorstellung davon was hätte passieren-"

 

Erneut bekam Rin einen Hustenanfall und wieder hatte er diesen scheußlichen metallischen Geschmack im Mund.

 

"Oh, oh...", murmelte Amaimon.

 

"Gut, das hier kann warten. Wir müssen ihn zu einem Heiler bringen, sonst wird er sterben." Der Mann stand auf und hob Rin vorsichtig hoch. Dieser versuchte sich nicht mehr zu wehren. Wie denn auch? Das Schlimmste was er tun konnte war ihn mit Blut anzuhusten.

 

"Glaubt aber nicht, dass ihr einfach davon kommt. Ich will nachher eine Erklärung, damit ich entscheiden kann ob ich euch grille oder nicht!"

 

Den Rest bekam Rin nicht mehr mit. Er war müde, verletzt und konnte keinen geordneten Gedanken mehr fassen. Noch bevor sich die Gruppe auf den Weg machte, hatte er bereits das Bewusstsein verloren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-24T06:09:29+00:00 24.12.2019 07:09
Die 8 Brüder sind doch Holl in der Birne. Ohne Waffen aus dem Haus/ Gehenna gehen.

Die Beschreibung des Kampfes war er schön und gut gelungen konnte mir es gut vorstellen.

Der Hölle sei dank das Satan aufgetaucht ist er scheint richtig Väterlich und liebevoll/ besorgt um Rin zu sein.

Ein super Kapitel
Antwort von:  Himikko
24.12.2019 10:41
Sie brauchen nicht wirklich Waffen, ihre Kräfte reichen. Bei den Spinnen wären Waffen zwar ganz praktisch gewesen und es ging ja auch so. Sie hätten trotzdem gewonnen auch wenn es vielleicht für Rin schief gegangen wäre. ^^*
Japp, Satan ist immer um seine Kinder besorgt, vor allem um Rin, weil er nun mal der jüngste ist. Yukio jetzt mal außen vor gelassen. XD
Dankeschön :3
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
24.12.2019 13:43
Stark sind sie ganz ohne Zweifel ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel.


Ps. Ich würde aber trotzdem nie den Tartarus ohne mein Schwert verlassen. 😈😈😈😈


Zurück