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Be mine!

[Diabolik Lovers x Reader - OneShot-Sammlung]
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Vorwort zu diesem Kapitel:
"Prove to me you love me, free me and go back to the beauties of day" ist eine Zeile aus dem Song "There's always a tomorrow" aus dem Musical "Dracula" - Achtung: Der Musicalsong ist nicht der, den Kou singt! Komplett anzeigen

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Prove to me you love me, free me and go back to the beauties of day

"I'd give my everything for this one goal: Setting you free", verklangen die letzten Noten des Stückes, welches du heute als Erste hören durftest. Kous Stimme begleitete die Musik bis zum letzten Klang, sanft und ungewohnt melancholisch für seine Verhältnisse. Die meisten seiner Songs waren voller Kraft und Enthusiasmus, sprühten nur so vor Energie. Balladen hatte dein vampirischer Freund bisher nur eine oder zwei gesungen. Meistens auf Drängen der Plattenfirma hin, weil sich das so gehöre. Dieses Stück hier, in all seiner Traurigkeit jedoch hatte Kou von sich aus geschrieben und dich gebeten, es dir heute anzuhören.

Während der blonde Vampir mitten im Raum stand, die Augen noch halb geschlossen, hattest du deinen Zuschauerplatz auf dem Bett eingenommen. Für die Dauer des Liedes hattest du nur stumm da gesessen und Kou angestarrt, gebannt von der Musik und seiner Stimme, die dich wie stets davonzutragen schien in eine ganz andere Welt. Sie ließ dich vergessen, wo du warst, was du eigentlich tatest und was um dich herum geschah. Jetzt allerdings verstummte die Musik und Kou trat näher an dich heran, sodass du dich zusammennahmst. Immerhin wollte er sicher dein Urteil hören.

Das war wunderschön, Kou", brachtest du schließlich heraus, nach den richtigen Worten suchend, um ihm zu erklären, wie sehr sein Song dich berührt hatte. Kous Lächeln war jedoch ein wenig bitter. Ehe du danach fragen konntest, hatte dein Freund auch schon die Hand nach dir ausgestreckt und dir eine Träne von der Wange gestrichen. Verdattert riebst du dir über selbige. Du hattest gar nicht bemerkt, dass du weintest.
 

"Entschuldige." Eilig riebst du dir über die Wange und hofftest, Kou wäre deswegen nicht verärgert. Er hasste es, wenn du weintest. Als Yuma dich dazu gebracht hatte, war dein Vampirfreund völlig durchgedreht. Mit wüsten Beschimpfungen und erhobener Faust war er auf seinen deutlich größeren Bruder losgegangen. Mit Engelszungen hattest du auf Kou einreden müssen, um von Yuma abzulassen, der gar nicht gewusst hatte, wie ihm geschah. Danach hatte sich der Hüne bei dir entschuldigt und selbstverständlich hattest du die Entschuldigung angenommen. Eigentlich kamt ihr gut miteinander aus, auch wenn es zu Anfang einige Probleme mit den anderen Mukamis gegeben hatte. Mit der Zeit hatten sie alle dich akzeptiert und wie eine Schwester in ihre Familie aufgenommen. Du vertrautest ihnen.

"Aber der Song war wirklich wunderschön. Er berührt einen einfach tief im Herzen und man kann gar nicht anders, als mitzufühlen", erklärtest du Kou, der deine Hände ergriffen hatte und sanft mit den Daumen über deine Handrücken strich. Du liebtest ihn für diese kleinen, zärtlichen Gesten. "So ein trauriges Lied... passt gar nicht zu dir." Kous Miene war noch immer ernst und so verstummtest du. Normalerweise strahlte der blonde Vampir über das ganze Gesicht, lachte gerne und viel. Ihn mit einer so bitteren und ernsten Miene zu sehen, beunruhigte dich und es verriet dir zugleich, dass dieser Song etwas ganz besonderes, etwas persönliches sein musste. Anders konntest du dir diesen Gesichtsausdruck nicht erklären.
 

"Kou, was ist los?" So hattest du ihn noch nie erlebt. War er etwa sauer, weil du gestern mit Azusa in der Stadt warst? Dabei hatte er es selbst vorgeschlagen, damit sein schüchterner, stiller Bruder mal raus kam. "Es... es gibt da etwas, das ich dir sagen muss." Kous Stimme klang gepresst und jetzt standen auch ihm beinahe die Tränen in den Augen. "Etwas, das ich dir eben sagte." Eben? Meinte er den Song? Bestürzt sahst du Kou an. "Du willst", begannst du langsam, zögerlich. Du wolltest es nichtmal aussprechen. In Kous Song war es darum gegangen, jemanden freizugeben, egal wie schmerzhaft es sein musste. Bis eben hattest du es klar darauf bezogen, dass man einen Toten ziehen ließ, den man verloren hatte, doch jetzt bekam der Text eine ganz andere Note für dich.

"Du willst, dass ich gehe?" Du würgtest die Worte mehr heraus, als dass du sie aussprachst. Alles in dir hoffte, dass Kou jetzt lachen würde und diese Vermutung verneinen, doch der blonde Vampir schwieg nur, den Blick auf eure miteinander verflochtenen Hände gesenkt. Dir kam es vor, als habe man dich in Eiswasser getaucht. Warum? Was war geschehen? Heute morgen noch hatte er dich mit einem Kuss und einem breiten Grinsen verabschiedet, war der liebevolle, wundervolle Kou gewesen, in den du dich verliebt hattest. Was war seitdem geschehen? Oder plante Kou das schon länger? Natürlich. Den Song hatte er wohl kaum heute spontan geschrieben. Er hatte diesen Abschied geplant. Warum? Warum so? Warum hatte er dich nicht einfach abserviert? Warum tat er es überhaupt? Warum?
 

Nun rannen dir die Tränen ganz ungehemmt über das Gesicht, während dein Blick Kous suchte. "Es ist nicht so, als wollte ich das", meinte er schließlich, wich deinem Blick aber weiter aus. "Es muss sein. Es ist bessers so. Für uns beide und vor allem für dich. Denk doch nur nach..." Die konntest nur den Kopf schütteln. "Was redest du denn da nur?" "M-Neko-chan, ich liebe dich!", beteuerte der Vampir, den Blick nun doch hebend. "Dann schick mich nicht weg!" Deine Stimme klang schrill und verriet, dass du Angst hattest, ja sogar Panik. Wenn du eines ganz bestimmt nicht wolltest, dann Kou verlieren.

"Es... es muss sein. Wenn du mich liebst", murmelte Kou und du unterbrachst ihn energisch. "Nicht 'wenn', Kou. Ich liebe dich."

Du konntest ihm ansehen, wie er um Fassung rang. Eine ganze Weile sagte er kein Wort, ließ die Stille schwer über euch hängen, die er mindestens so sehr hassen musste wie du. Kou war ein so fröhliches und lebensfrohes Gemüt. Ihn so zu sehen, brach dir schier das Herz. Als er schließlich sprach, brach es definitiv. "Beweis, dass du mich liebst, befrei mich und geh zurück zu der Schönheit des Tages." Fassungslos starrtest du ihn an, unfähig, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn etwas zu sagen.
 

"Ich ertrage den Gedanken nicht, M-Neko-chan", wisperte er leise. "Du kannst kein Leben in der Nacht führen." Wieder unterbrachst du ihn. "Tust du doch auch nicht!" Kou jedoch fuhr unbeirrt fort. "Und dein Blut einem Vampir opfern. Du hast ein Recht auf ein normales Leben im Sonnenlicht und mit einem Partner, der mit dir leben kann." Du schlucktest. Dass Kou nicht alterte hattest du nur zu gerne verdrängt, so verliebt wie du warst, doch jetzt holte es dich ein. "Befrei mich von der Angst, dir das angetan zu haben. Bitte." Kous Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch du verstandest jedes Wort. Wie konntest du auf diese Bitte nur antworten?

Der rationale Teil von dir gab ihm Recht. Er würde nicht altern, du schon. Ihr würdet auffallen und ein normales Leben käme nicht in Frage. Würde dich Kou überhaupt noch wollen, wenn du erst 50 warst oder 60? Du hattest Pläne für dein Leben, wolltest Krankeschwester werden, wolltest Kinder bekommen, reisen. Dinge, die nur bedingt machbar wären.

Auf der anderen Seite schrie dein Herz, dass du keinesfalls ohne Kou leben könntest. Du brauchtest ihn, du liebtest ihn! Er war der Eine für dich und all die anderen Träume verblassten daneben. Auf alles andere könntest du verzichten, solange du nur ihn hattest. War es ihm gegenüber fair, ihm das abzuverlangen?
 

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