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Persona: Another Mirror Story

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist kein Aprilscherz.
Ich bin wirklich mit einer neuen Story zurück... doch bevor ihr lest, lest euch dieses Vorwort bitte gründlich durch.
Diese Story kann als eigenständige Story gelesen werden, ohne dass ihr meine Story "Shadow of Mirrors" gelesen hat, jedoch könntet ihr für die eigentliche Story "SoM" gespoilert werden, denn dies ist eine alternative Story zu der Hauptstory und beide Storys werden auf ihre weise miteinander verwoben sein. Ihr lest also auf eigene Gefahr. xD Natürlich hoffe ich, dass ich mit dieser Story nicht zu viel verrate, denn eigentlich war geplan, sie erst viel später zu veröffentlichen. Aber da ich nicht weiß, wie lange ich noch für SoM brauchen werde, versuche ich es so.
Außerdem beachtet bitte, dass ich hier kein regelmäßiges Update versprechen kann. Ich will versuchen die Kapitel immer rechtzeitig fertig zu schreiben, aber "Shadows of Mirror" geht mir immer noch vor. Seht mir das also bitte nach.
Doch nun viel Spaß mit dem Prolog und dem darauf folgenden ersten Kapitel. ^^ Komplett anzeigen

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0 - Der Velvet Room

Ich höre eine sanfte Melodie. Eine Arie, die ich noch nie zuvor gehört habe. Der sanfte Klang des Klavieres und die liebliche Stimme, welche dazu erklingt, beruhigen mein Herz. So öffne ich meine Augen und muss blinzeln, als mich ein helles Licht blendet. Nachdem sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben sehe ich mich um. Ich stehe in einem großen Raum, welcher zu allen Seiten von Spiegeln umgeben ist, in denen ich mich selbst wiederfinde. Erstaunt bemerke ich, dass ich bereits meine neue Schuluniform trage, bestehend aus einer schwarzen Bluse, einem roten Faltenrock mit weißem Streifen und einer großen roten Schleife. Allerdings trage ich anstatt der Jacke der Uniform meine viel zu große, beige Strickjacke. Einmal um die eigene Achse drehend betrachte den Raum eingängig. Ich stehe auf einem dunkelblauen Teppich, in dessen Mitte ein großes goldenes V, umgeben von einem Lorbeerkranz, eingewoben ist. Erinnerungen an diesen Raum kommen in mir auf, welche ich noch aus meiner Kindheit kenne, denn damals hatte ich häufig Träume über diesen merkwürdigen, leeren und verspiegelten Raum. Und eigentlich hatte ich sie auch schon längst wieder vergessen, denn sie waren irgendwann wieder verschwunden. Bis jetzt…

"Willkommen im Velvet Room.", lässt mich eine hohe männliche Stimme erschrocken herumfahren.

Mein Blick fällt auf einen kleinen Mann mit grauem lichtem Haar und buschigen Augenbrauen, welche seine hervorstehenden Augen noch mehr zur Geltung bringen. Seine lange Nase sticht allerdings von allem am Meisten hervor und seine spitzen Ohren geben ihm etwas von einem Fabelwesen. Er sitzt auf einem mit blauem Samt bezogenen Sofa hinter einem Tisch, der mit einer ebenso blauen Tischdecke verziert ist, von welchem ich mich frage, wann er hinter mir erschienen ist. Immerhin war der Raum bis eben noch leer. Mit einem breiten Grinsen sieht der mysteriöse Mann mich an, während ich meinen Blick nicht von ihm wenden kann.

"So setz dich doch, mein Kind. Wir haben einiges zu besprechen.", mit seiner rechten Hand macht er eine schwenkende Handbewegung und ich gehe einen Schritt zurück, als vor mir ein mit blauem Samt bezogener Stuhl auftaucht.

Skeptisch betrachte ich den eben vor mir erschienen Stuhl, durch welchen ich meinen Blick von dem kleinen Mann abgewendet habe und setze mich dann.

"Mein Name ist Igor. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen.", stellt sich der merkwürdige Mann vor, "Es ist schon einige Zeit her, seit wir einen Gast hier begrüßen konnten. Dieser Ort besteht zwischen Traum und Wirklichkeit, Geist und Materie und dies ist ein Raum, den nur diejenigen betreten können, die an einen Vertrag gebunden sind."

"Einen Vertrag?", frage ich vorsichtig, da ich mich nicht erinnern kann etwas dergleichen geschlossen zu haben.

Igor kichert, was sich eher wie ein Glucksen anhört: "Keine Sorge, dies wird dir noch früh genug offenbart. Dich umgibt ein außergewöhnliches Schicksal. Es war so etwas wie Vorsehung, dass wir uns hier und heute begegnen, Mika Tsukinashi."

Mit großen Augen sehe ich Igor an. Woher kennt er meinen Namen? Immerhin habe ich ihn diesen nicht verraten. Igor grinst nur und ich habe das Gefühl, dass er genau weiß, was ich gerade denke. Doch er geht nicht darauf ein, sondern lässt nur einmal seine Hand über die blaue Tischdecke schweben, woraufhin zwei Tarotkarten erscheinen.

"Lass uns doch einen Blick in dein Schicksal werfen.", sagt der kleine Mann und deckt die erste Karte auf, "Der Wagen in der aufrechten Position. Eine Leidenschaft treibt dich um, die du mit Risikobereitschaft erfüllen möchtest. Doch solltest du aufpassen, diese Bereitschaft nicht mit Leichtsinn zu verwechseln. Und was sagt uns die nächste Karte?"

Die Karte deckt sich wie von Geisterhand selbst auf und lässt Igor kurz stocken, bevor er mit einem Kichern meint, wie interessant dies sei. Ich riskiere einen Blick auf die aufgedeckte Karte und merke, wie mir die Farbe aus dem Gesicht weicht, als ich die Karte des Todes vor mir liegen sehe, in umgekehrter Position. Viel weiß ich nicht über Tarot, allerdings ist mir bewusst, das Karten, die verkehrtherum aufgedeckt werden, nichts Gutes zu bedeuten haben. Immer noch kichert Igor und ich verstehe nicht, was er daran so witzig findet.

Doch dann nimmt er das Gespräch wieder auf: "Keine Sorge. Die Karte des Todes ist nicht gleichbedeutend mit dem Tod. Aber sie verrät mir, dass du Angst hast was dich am Ende deiner Reise erwartet. Um es zusammenzufassen: Du bist mit einem ganz bestimmten Ziel hier her zurückgekehrt, doch fürchtest dich davor das Ergebnis deines Zieles zu erfahren. Das ist wirklich interessant... wirklich sehr."

Noch einmal lässt er seine Hand über den Tisch gleiten und die Karten verschwinden wieder: "Du wirst bald deinem dir vorbestimmten Schicksal begegnen, ob es dir gefällt oder nicht. Dabei wirst du deinem Ziel mit Sicherheit sehr nahekommen, allerdings ist die Zeit dafür nur begrenzt. Um diesem Schicksal also entgegen zu wirken, wirst du unsere Hilfe brauchen."

"Eure Hilfe?", frage ich, weil ich in diesem Raum bisher nur Igor sehe.

"Damit meint der Meister natürlich seine Wenigkeit und mich.", höre ich eine männliche Stimme neben mir, die mich aufschrecken lässt.

Ein Blick zur Seite und ich erkenne einen jungen Mann, nicht viel älter als ich, mit platinblonden kurzen gewellten Haaren, der neben mir steht. Er trägt eine blaue Jacke mit verzierten und umgelegten Ärmeln, über welchem eine Art Poncho mit gezackten Enden liegt. Unter der Jacke erkenne ich ein weißes Shirt. Dazu trägt er eine schwarze Hose und dunkelblaue Stiefel, die ebenfalls mit hellblauem Garn verziert sind. Unter seinen rechten Arm geklemmt erkenne ich ein großes Buch, doch ich kann nicht erkennen was darauf steht.

Höflich verbeugt er sich, ehe er mich mit seinen goldgelben Augen angrinst: "Mein Name ist Jason. Ich bin, wie mein Meister, ein Bewohner dieses Raumes und werde dich auf deiner Reise unterstützen."

"Jason ist einer meiner Assistenten, die unsere Gäste bei ihrer Aufgabe unterstützen.", erklärt Igor noch einmal nachdrücklich, bevor ich merke, wie das Bild um mich herum langsam verschwimmt, "Oh wie ich sehe ist es langsam an der Zeit. Die genauen Details klären wir zu einem anderen Zeitpunkt. Bis dahin. Lebewohl."
 

Etwas erschrocken erwachte Mika aus ihrem Schlaf und blickte in die fragenden roten Augen ihres Vaters, welcher in der Mitte des Raumes stand und einige Kartons trug. Irritiert sah sich die Blauhaarige um und realisierte erst langsam, dass sie sich in der neuen Wohnung befand, die sie mit ihrem Vater bezogen hatte. Noch war das Wohnzimmer, in welchem sie auf der Couch lag, nur spärlich eingerichtet, doch es würde nicht lange dauern, bis es wohnlich werden würde. Sich die Augen reibend erhob sich Mika langsam von ihrer liegenden Position und schüttelte leicht den Kopf. Was für ein merkwürdiger Traum.

"Alles in Ordnung, Mika?", fragte ihr Vater Mamoru vorsichtig und stellte die Kartons in eine Ecke, "Du warst eingeschlafen und ich fand es besser dich schlafen zu lassen. Es war ja auch eine anstrengende Anreise."

Mika nickte und stand vorsichtig auf. Ihren Traum verheimlichte sie vor ihrem Vater, da sie ihn nicht beunruhigen wollte. Langsam ging sie auf die Balkontür zu und öffnete diese, bevor sie hinaus an die frische Luft trat. Aus der Ferne hörte sie den Lärm der Innenstadt und am Horizont erkannte sie einige hohe Geschäftsgebäude. Unter ihr erstreckte sich ein großer Innenhof, welcher von dem Wohnkomplex umgeben war. Kühle Luft wehte ihr ins Gesicht und sie hob den Blick gen Himmel. Nun war sie also wieder hier, nach sieben langen Jahren, und in ihr keimte Hoffnung auf, die Antwort auf die Frage zu finden, welche sie seit all den Jahren quälte.

I - Schatten im Spiegel

Dienstag, 14.April 2015
 

Leise schloss Mika die Haustür hinter sich, um ihren Vater nicht zu wecken, welcher an diesem Tag noch frei hatte. Sie wäre am liebsten auch noch liegen geblieben, aber ihr erster Schultag rief. Ein wenig aufgeregt war sie schon und sie fragte sich, ob sie vielleicht ein paar bekannte Gesichter sehen würde. Natürlich war das wohl eher abwegig, immerhin war sie noch in der Grundschule, als ihre Familie die Stadt verlassen hatte, aber man wusste ja nie. Sich noch einmal streckend drehte sich die Blauhaarige auf dem Absatz um und folgte dem Gang zum Treppenhaus, welcher an einen überdimensional langen Balkon erinnerte, auf dem sich Wohnungstür an Wohnungstür reihten. Nachdem sie den Fahrstuhl nach unten genommen und den Eingangsbereich des Komplexes verlassen hatte, wandte sie sich nach links und machte sich auf den Weg zur U-Bahnstation, von wo aus sie zur Schule fahren würde. Auf ihrem Weg begegneten ihr einige Schüler der Jûgôya High, welche sie an ihren Uniformen erkannte, die sich markant in den Farben rot, schwarz und weiß hielt. Ein Gähnen neben sich ließ sie aufblicken und sie erkannte einen blonden groß gewachsenen jungen Mann, welcher sich die schwarze Schultasche unter den Arm geklemmt hatte und müde vor sich hinlief. Auch er trug die Schuluniform der Highschool. Seine Jacke hatte er offengelassen, weshalb Mika einen freien Blick auf das weiße, nicht in die schwarze Hose gesteckte, Hemd und die sehr locker gebundene Krawatte hatte. Auch sonst schien er es mit den Schulregeln nicht sehr ernst zu nehmen, denn seine eindeutig blond gefärbten, nackenlangen Haare, die er teilweise zurückgebunden hatte fielen schon ziemlich auf. Mika musste etwas kichern, als sie ihn so vor sich hin schlürfen sah, und konzentrierte sich danach wieder auf ihren Weg.
 

Eine halbe Stunde später trat sie durch das Schultor auf das Gelände ihrer neuen Highschool: Der Jûgôya High. Diese bestand aus einem ziemlich großen Komplex. Vor Mika erstreckte sich das Hauptgebäude der Schule, in dessen Mitte sich der Eingang befand. Rechts und links vom Eingang erstreckte sich das Gebäude einige Meter und bog dann nach hinten ab, wodurch die junge Frau den restlichen Komplex nicht mehr erkennen konnte. Hinter dem Gebäude jedoch erkannte sie einige Sportplätze. Die große Uhr über dem Eingang zeigte bereits viertel vor acht, was ihr sagte, dass sie sich bald im Lehrerzimmer zu melden hatte. Sie erinnerte sich noch ganz schwach an diese Schule. Als Kind hatte sie die Schuluniformen immer besonders hübsch gefunden und sich geschworen alleine deshalb diese private Schule zu besuchen. Natürlich war das ein kindischer Grund gewesen, denn mittlerweile wusste sie, dass diese Highschool einige Anforderungen stellte und nicht gerade billig war. Ihr Vater hätte sie am liebsten auf eine normale Staatliche Schule in der Nähe geschickt, sich jedoch dann für diese Highschool entschieden. Böse darüber war die Oberschülerin nicht, immerhin hatte sie gelesen, dass diese Schule auch einige Sprachkurse anbot, welche sie gern in Anspruch nehmen wollte. Sie liebte Fremdsprachen und würde am liebsten ganz viele verschiedene Sprachen können, doch bisher konnte sie nur etwas Englisch. Sie hoffte auf dieser Schule die Chance zu bekommen noch eine andere Sprache zu lernen.

Noch einmal ihre Strickjacke richtend machte sie sich auf den Weg zum Eingang, in welchem bereits mehrere Schüler verschwanden. Als Erstes musste sie das Lehrerzimmer finden und sich ihrem neuen Klassenlehrer vorstellen und danach würde sie erfahren in welche Klasse sie ging. Zielstrebig ging sie auf die verglasten Türen zu, als ein Geräusch ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Blick nach links ließ sie den Grund des Geräusches erkennen. Hinter einigen Sträuchern, welche nahe am Gebäude wuchsen, sah sie eine Gruppe junger Männern, welche miteinander zu reden schienen. Erst sah es so aus, als würden sie nur über etwas debattieren, doch dann wurde der Kleinste der Gruppe von den Anderen zurückgedrängt und gegen die Hauswand gedrückt.
 

"Hey Arabai. Ich dachte wir sind Freunde. Wieso also hast du dich nicht gemeldet, als wir dich gestern angeschrieben haben?", fragte ein großgewachsener junger Mann mit kurzem, glatten schwarzem Haar und kam dem Kleineren vor sich bedrohlich nahe.

Dieser wandte den Blick hab: "Hab eure Nachricht nicht gesehen. Sorry."

"Lüg nicht, du kleine Kröte. Wir haben gesehen, dass du die Nachricht gelesen hast.", sagte ein anderer mit dunkelbraunem mittellangem Haar.

Er packte den Kleineren am Kragen und zog ihn näher zu sich, sodass dieser den üblen Mundgeruch seines Gegenübers riechen konnte, der in ihm Übelkeit auslöste. Diese drei Typen waren seine angeblichen Freunde, doch eigentlich war er für sie nur der Laufbursche. Immer wieder brachten sie ihn in Schwierigkeiten, weshalb er schon mächtigen Ärger an der Backe hatte. Anfangs waren sie ja auch super nett gewesen und er war froh gewesen einer Gruppe anzugehören, doch dann hatten sie festgestellt, dass er zu allem ja und amen sagte. Und so begann seine Tortur. Mittlerweile bereute er es damals so gewesen zu sein und hatte versucht von ihnen loszukommen. Doch ohne sie hatte er keine Freunde, aber mit ihnen nur Ärger. Das brachte ihn in eine Zwickmühle und dazu jetzt in Schwierigkeiten, denn er hatte wirklich mit Absicht nicht auf ihre Nachrichten geantwortet. Und nun stand er hier, die drei Jungs, welche mindestens einen Kopf größer waren als er, vor sich und mit dem Rücken zur Wand. Den ersten Schultag der Highschool würde er wohl im Krankenzimmer verbringen.

"Hey ihr Rüpel! Könnt ihr euch nicht jemanden von eurer Größe suchen? Oder traut ihr euch etwa nicht?", fragte plötzlich eine weibliche verärgerte Stimme.

Sofort war die Aufmerksamkeit der drei auf ein Mädchen gerichtet, welches mit bösem Blick zu der Gruppe sah. Ihr langes blaues Haar war zu einem losen Zopf gebunden und lag ihr locker über der Schulter. Sie hatte ihre Hände an die Hüfte gestemmt und sich mit festem Stand vor der Gruppe aufgebaut. Ihr Blick verriet, dass sie es ernst meinte und nicht lockerlassen würde, bis diese Sache geklärt war.
 

Die drei Jungs sahen Mika genervt an und ein Junge mit schwarzem mittellangem Haar trat vor.

"Hä? Wir haben nur eine kleine Diskussion. Also misch dich nicht ein, du dumme Ziege.", motzte er die junge Frau an.

"Das sah mir aber nicht danach aus.", sagte diese nur.

"Was weißt du schon?", begann der Braunhaarige und kam ihr bedrohlich nahe.

Seine Hand, griff nach ihrer Strickjacke, während er sein Gesicht dem ihren nährte. Auch Mika stieg der ekelhafte Mundgeruch in die Nase, weshalb sie den Mund verzog, jedoch nicht zurückschreckte und den Jungen vor sich weiterhin mit festem Blick ansah. Plötzlich wurde die Hand an ihrer Jacke von einer anderen Hand gegriffen und von dem beigen Stoff gelöst. Erschrocken blickte die Blauhaarige auf und erkannte den blonden jungen Mann, welchen sie bereits auf ihrem Weg zur Schule gesehen hatte. Auch der Braunhaarige sah irritiert zu dem Blonden, welcher ihn mit einem bösen Blick strafte. Die dunkelblauen Augen schienen ihn regelrecht durchbohren zu wollen.

„Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man eine Frau nicht bedroht?“, fragte er wütend.

Der Schwarzhaarige zog seine Hand ruckartig aus dem Griff des jungen Mannes, welcher gut einen halben Kopf größer war als er selbst und sah ihn finster an: „Hä? Was ist dein Problem?“

„Das ihr hier Probleme macht.“, kam nur eine genervte Antwort, „Und andere Schüler massakriert.“

„Was geht’s dich an?“, fragte der Schwarzhaarige nur erneut, doch zuckte leicht zusammen, als er den ersten Gong der Schulglocke vernahm, welcher den baldigen Unterrichtsbeginn ankündigte, „Tche. Lasst uns gehen.“

Damit wandte er sich von dem Blonden ab und schritt von dannen, allerdings nicht ohne Mika vorher noch einmal an der Schulter anzurempeln und sich so den Weg zum Eingang frei zu machen. Die anderen Beiden folgten ihm. Mika sah ihnen böse nach, ehe sie sich dem Blonden zuwandte und sich mit einer leichten Verbeugung bedankte, was dieser allerdings nur mit einer Handbewegung abtat und ebenfalls von dannen schritt. Auch ihm blickte Mika kurz hinterher, bevor sie sich nun dem kleinen Schüler zuwandte, welcher immer noch an der Hauswand hockte. Er hatte rotbraune ungestüme kurze Haare und Sommersprossen auf der Nase und unter den Augen. Die Jacke seiner Schuluniform war offen, wodurch Mika einen dunkelblauen Kapuzenpulli erkennen konnte, auf dem zwei gelbe Blitze abgebildet waren.

"Alles in Ordnung bei dir? Wieso lässt du dir so was von solchen Idioten gefallen?", fragte sie vorsichtig und hielt dem Braunhaarigen ihre Hand hin.

Dieser starrte sie eine kurze Weile an, ehe er den Blick abwandte und selber aufstand, ohne die angebotenen Hilfe anzunehmen: "Es geht schon. Trotzdem vielen Dank für deine Hilfe."

Ohne weiter auf die Frage von Mika einzugehen, ging der Schüler und machte sich auf den Weg zum Eingang. Fragend legte sie den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie dem jungen Mann nachsah. Natürlich hatte sie nicht mit einer Antwort auf ihre Frage gerechnet, aber ein etwas freundlicherer Dank wäre ihr schon lieb gewesen. Auch hatte sie gehofft noch den Namen des Jungen zu erfahren, welcher erschreckenderweise ein Stück kleiner war als sie selbst, weshalb sie ihn fast für einen Mittelschüler gehalten hätte. Sie zuckte mit den Schultern und machte sich ebenfalls endlich auf den Weg, als ihr einfiel, dass sie sich beeilen musste, wenn sie keinen Ärger bekommen wollte. Mit Sicherheit würde sie noch irgendwann eine Chance bekommen, noch einmal richtig mit ihm zu reden und dann würde sie seinen Namen schon herausfinden. Bis dahin musste sie sich aber erst einmal zum Lehrerzimmer finden, sich danach ihrer neuen Klasse vorstellen und dann noch den ersten Schultag überstehen.
 

"Das war wirklich mutig.", hörte sie eine weibliche Stimme, als sie den Eingangsbereich der Schule betrat, "Auch wenn das nur dumme kleine Jungs aus dem ersten Jahr waren. Trotzdem hätte das ins Auge gehen können, wenn Makoto sich nicht eingemischt hätte."

Irritiert sah sie sich um und erkannte ein Mädchen in ihrem Alter mit braunem schulterlangem Haar. Mit einem breiten weißen Haarband verhinderte sie, dass ihr langer Pony ihr ins Gesicht fiel. Sie trug eine Trainingsjacke, welche in den Farben weiß, rot und schwarz gehalten war und auf deren Brust das Wappen der Jûgôya High prangerte. Den hohen Kragen hatte sie bis nach oben geschlossen. Dazu trug sie den roten Faltenrock mit dem weißen Streifen, schwarze Overknees und grüne Turnschuhe. Auf ihrer rechten Schulter trug sie einen grünen Rucksack, in welchem wohl ihre Schulunterlagen waren. Mit grünen Augen musterte die junge Frau Mika und lächelte.

"Du bist neu hier. Oder? Ich hab dich noch nie hier gesehen.", sagte sie anschließend.

Mika brauchte eine Weile ehe sie reagierte und hätte beinahe vergessen zu antworten: "Ähm... Ja. Mein Vater und ich sind erst gestern wieder hier hergezogen. Heute ist also mein erster Schultag hier. Und wegen der Jungs... ich kann so was einfach nicht leiden."

Die Braunhaarige ihr gegenüber lachte: "Ja geht mir auch so. Ich wollte auch helfen, aber da kamen mir diese Idioten schon entgegen. Du warst schneller."

Sie hielt Mika ihre Hand entgegen: "Mein Name ist Akane Chiyo. Willkommen an der Jûgôya High."

Irritiert sah die Blauhaarige die Hand kurz an, ehe sie diese vorsichtig ergriff: "Mika Tsukinashi. Freut mich."

Das Mädchen namens Akane lächelte freundlich, ehe ihr einzufallen schien, dass der Unterricht bald begann und Mika zum Lehrerzimmer musste. Kurz erklärte sie der Blauhaarigen, wie sie zum Lehrerzimmer kam und verabschiedete sich dann fürs Erste. Dann verschwand sie über die Treppe am Ende der Eingangshalle im oberen Stockwerk. Mika sah ihr kurz nach und nahm die Eingangshalle noch einmal kurz unter die Lupe. Hinter ihr waren die Schuhfächer, an welchen die Schüler ihre Straßenschuhe gegen die schuleigenen Hausschuhe wechseln mussten. Genau vor ihr erstrecke sich die Halle noch etwas nach hinten und endete mit der Treppe in den ersten Stock. Rechts und links von ihr gingen jeweils Flure ab, in welche sie kurz hineinschaute. Zu ihrer Linken schienen die kulturellen Clubs zu sein, denn über den Türen standen Schilder wie "Schülervertretung", "Hauswirtschaft", "Kunst" und "Theater". Der Gang erstreckte sich noch ein Stück, ehe er nach rechts abbog. Wahrscheinlich waren dort noch weitere Clubräume. Der Gang zu ihrer Rechten jedoch war der, welcher sie interessieren sollte, denn laut Akane musste sich dort das Lehrerzimmer befinden. Also schlug sie diesen Weg ein und inspizierte die Schilder über den Türen. Zu ihrer Rechten erstreckte sich eine lange Fensterfront, welche den Blick auf den Innenhof der Schule freigab, während sich zu ihrer Linken mehrere Zimmer aneinanderreihten. Über den zwei Türen des ersten Raumes stand "Krankenstation" und der Raum dahinter war die "Bibliothek", welche sich ein ganzes Stück zog. Über der letzten Tür entdeckte sie schließlich die Aufschrift "Lehrerzimmer" und ging auf diese zu, bevor sie vorsichtig anklopfte und eintrat.
 

Wenige Minuten später stand sie bereits vor ihrer neuen Klasse. Langsam ließ sie ihren Blick über ihre neuen Mitschüler schweifen und erkannte sogar zwei ihr bekannte Gesichter. Zum einen sah sie Akane, welche ihr lächelnd zuwinkte und sie mit Handzeichen darauf hinwies, dass neben ihr noch ein Platz frei war. Zum anderen erkannte sie den blonden jungen Mann wieder, welcher ihr wenige Minuten zuvor noch geholfen hatte. Dieser hatte jedoch seinen Kopf auf seine Arme gelegt und schien zu schlafen und sich nicht wirklich für seine neue Mitschülerin zu interessieren. Die anderen Gesichter ihrer Klasse waren ihr gänzlich unbekannt, aber das war ja eigentlich abzusehen. Kagaminomachi war zwar nur eine kleine Stadt, aber immer noch so groß, dass es auch hier mehrere Schulen gab. Es gab also mehr als genug Menschen in dieser Stadt, sodass man gar nicht alle kennen konnte. Außerdem waren mehrere Jahre vergangen, also würde wohl auch sie kaum einer noch erkennen. Kaum hatte Mika den Raum gemeinsam mit ihrer Lehrerin Mrs. Masa betreten war Ruhe in die Klasse eingetreten, was der Blauhaarigen verriet, dass die doch recht jung wirkende Lehrerin ihre Schüler voll unter Kontrolle hatte. Sie war nach Mikas Einschätzung nicht viel älter als Ende zwanzig, schien jedoch genau zu wissen, wie sie mit den Schülern umzugehen hatte. Sie hatte nackenlange schwarze glatte Haare und trug ein zartrotes Kostüm, welches aus einem Blazer und einem knielangen schmalen Rock bestand.

Sie räusperte sich kurz: "Ich freue mich, diese Klasse auch dieses Jahr wieder in der selben Konstellation unterrichten zu dürfen. In diesem Jahr haben wir allerdings noch einen Neuzugang. Stell dich bitte kurz selber vor."

Bei ihrem letzten Satz hatte sie sich an Mika gewandt, welche nun ein Stück nach vorn trat und sich verbeugte: "Mein Name ist Mika Tsukinashi. Mein Vater und ich sind nach sieben Jahren wieder hier hergezogen. Es freut mich sehr, euch kennenzulernen. Auf gute Zusammenarbeit."

"Sehr schön, Tsukinashi-San.", sagte Mrs. Masa und bat die junge Frau dann, sich einen freien Platz zu suchen, damit der Unterricht beginnen konnte.

Noch einmal kurz verbeugte sich Mika vor ihrer Lehrerin, ehe sie den freien Platz neben Akane ansteuerte, welche sie breit angrinste. Nachdem sie Platz genommen hatte, begann die junge Lehrerin mit ihrem Unterricht, welcher an diesem Tag jedoch vor allem aus organisatorischen Dingen bestand. Das Klingeln der Schulglocke erlöste die Schüler von ihrem ersten Schultag, woraufhin alle eilig ihr Zeug zusammenpackten. Mrs. Masa erinnerte alle noch einmal daran, dass am nächsten Tag die Ansprache des Rektors war und der reguläre Unterricht begann und sie deshalb alle pünktlich zu erscheinen haben, bevor sie ihrer Klasse einen schönen restlichen Tag wünschte und ebenfalls verschwand.
 

Auch Mika packte, wie alle ihre Klassenkameraden ihre Unterlagen in ihren dunkelblauen Rucksack, als sie neben sich einen Schatten wahrnahm. Fragend blickte sie auf und erkannte den blonden jungen Mann, welcher aufgestanden war und sich nun genüsslich streckte.

„Ähm… danke noch Mal für deine Hilfe vorhin.“, sprach sie ihn mit einem Lächeln an.

Fragend sah ihr Klassenkamerad sie an und schien nun erst zu bemerken, dass sie ab diesem Zeitpunkt in seine Klasse ging. Kurz darauf schien er sich aber auch schon wieder gefangen zu haben und hob nur die Hand, bevor er seine Tasche griff und sich diese unter den Arm klemmte.

„Kein Problem. Ich hab sowieso ein Problem mit solchen Idioten.“, sagte er dann müde und wandte sich der Tür zu, durch welche er einen Moment später verschwunden war.

Leicht lächelnd sah Mika ihm nach. Auch wenn er recht schlampig und etwas ruppig wirkte, schien er ein netter Junge zu sein. Dass er in diesem Moment ziemlich wortkarg war, störte sie nicht. Ein Seufzen neben sich ließ sie aufblicken und auf Akane schauen, welche ihren Blick ebenfalls auf die Tür gerichtet hatte, diesen aber einen Moment später schon wieder abwandte und ihre Tasche packte.

„Alles in Ordnung?“, fragte Mika vorsichtig nach, was die Braunhaarige leicht zusammenzucken und erschrocken aufschauen ließ.

Einen Moment später zierte deren Gesicht allerdings wieder ein breites Lächeln: „Ja, alles in Ordnung. Sag, hast du heute schon etwas vor? Oder hättest du Lust mit mir noch etwas zu unternehmen? Ich könnte dir etwas die Stadt zeigen, obwohl… du sagtest ja, du hast hier schon einmal gewohnt. Oder? Dann gibt es ja nicht so viel zu zeigen…“

„Also ich habe ehrlich gesagt noch nichts vor. Und ich war sieben Jahre nicht mehr hier gewesen… es würde mich freuen, wenn du mich etwas herumführen könntest. Es hat sich mit Sicherheit einiges verändert.“, sagte die Blauhaarige mit einem freundlichen Lächeln.

Sofort begann Akane zu strahlen und erhob sich. Man merkte ihr sofort an, dass sie sich riesig freute. Auch Mika erhob sich, horchte jedoch auf, als zwei Mädchen ihrer Klasse an ihr vorbeiliefen.

„Sie macht es schon wieder…“, hörte sie diese tuscheln und bemerkte auch den leichten Seitenblick zu der Braunhaarigen, doch bevor sie darauf reagieren konnte waren die Beiden auch schon aus dem Raum verschwunden.

Ihr Blick glitt zu ihrer Banknachbarin, deren nun doch etwas betroffener Blick auf die offene Tür vor sich gerichtet war, durch welche die Mädchen gegangen waren. Mika beschlich der Gedanke, dass dieser Satz Akane gegolten hatte und das Mädchen ihn in vollem Bewusstsein gesagt hatte, dass die junge Frau ihn hören konnte. Ziemlich gemein, wie Mika fand, immerhin meinte es ihre Klassenkameradin mit Sicherheit nur gut. Sie seufzte leise, fast unbemerkt und schulterte ihren Rucksack, bevor sie die Braunhaarige anlächelte: „Wollen wir dann, geehrte Stadtführerin?“

Große, erstaunte, grüne Augen trafen sie, bevor sich auf dem Gesicht der Braunhaarigen ebenfalls ein fröhliches Lächeln bildete und sie nickte. Mit einem Ruck hatte auch sie ihre grüne Tasche über die Schultern geschwungen und verließ kurz darauf mit der Blauhaarigen den Raum.
 

Mika kam erst nach Hause als es schon dunkel war. Leise öffnete sie die Wohnungstür und schielte hinein. Es war nicht so, dass sie Angst davor hatte Ärger zu bekommen, immerhin hatte sie ihrem Vater noch am Nachmittag eine Nachricht geschickt, dass sie sie eine Freundin durch die Stadt führen wollte. Viel mehr wusste sie nicht, ob ihr Vater vielleicht schon schlief. Es war noch nicht so spät, aber sie wusste, dass er am nächsten Tag zeitig aufstehen und das Haus verlassen musste, weshalb er wohl früh zu Bett gehen würde. Erst, als sie das Licht bemerkte, welches durch die verglaste Tür am Ende des Flures zu ihr herüberschien, trat sie ohne weiteres Zögern ein und ließ die Tür ins Schloss fallen, bevor sie sich ihre dunkelblauen Chucks von den Füßen zog und auf den dunklen Holzboden trat.

Die Glastür öffnete sich und ihr Vater erschien im Flur: „Wie war dein erster Schultag, Mika? Hattest du Spaß mit deiner neuen Freundin?“

Mika nickte mit einem Lächeln: „Ja hatte ich. Der erste Schultag war okay. Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt heimkomme.“

Mamoru lachte leicht: „Schon okay. Du bist fast erwachsen, ich kann dich schlecht einsperren. Aber gibt auf dich Acht, wenn du so spät am Abend noch draußen bist. Ja?“

Die junge Frau nickte erneut und umarmte ihren Vater kurz, bevor sie sich abwandte und auf ihr Zimmer zuging. Auf die Frage hin, ob sie noch etwas essen wollte, erwiderte sie nur, dass sie in der Stadt etwas zu sich genommen habe und sich nun lieber bettfertig machen möchte, ehe sie in ihrem Zimmer verschwand.
 

Seufzend ließ sie ihre Zimmertür ins Schloss fallen und ihren Rucksack auf den Boden gleiten. Irgendwie wurde sie gerade ziemlich müde. Der Tag hatte sie doch etwas geschlaucht. Mit dem Gedanken gleich duschen und danach ins Bett zu gehen, setzte sie sich in Richtung ihres Kleiderschrankes in Bewegung. Ihre Deckenlampe in ihrem Zimmer hatte sie nicht einmal eingeschaltet, denn das spärliche Licht, welches von draußen zu ihr herein schien, reichte für diesen Moment vollkommen aus. Kurze Zeit später trat sie vor ihren Schrank und blickte in den Spiegel, welcher eine der Türen zierte. Doch plötzlich schrak sie auf, als sie das Gefühl hatte einen Schatten darin vorbeihuschen zu sehen. Allerdings ging es so schnell, dass sie diese Erscheinung einen Moment später schon wieder als Einbildung abtat, welche sie auf ihre Müdigkeit zurückführte. Der Klang eines Glöckchens ließ sie aber einen Moment später schon wieder zusammenzucken, gefolgt von einem Kichern. Augenblicklich schaute sie sich in ihrem dunklen Zimmer um, doch konnte nichts Außergewöhnliches erkennen. Mit dem Gedanken, dass es wohl doch nur eine weitere Einbildung war und sie sich langsam bettfertig machen sollte, wandte sie ihren Blick wieder zurück zu ihrem Spiegel, nur um einen Moment später mit einem erstickten Schrei zurückzuweichen und vor ihrem Bett zu landen, während ihr erschrockener Blick auf das Geschehen vor sich gerichtet war. Dort in ihrem Spiegel erkannte sie einen Schatten und sie war sich sicher, dass dieser menschlich war, immerhin hatte er die zierliche Figur eines kleinen Kindes. Wieder drang leises Kichern an ihre Ohren und bescherte ihr eine unangenehme Gänsehaut. Ein eiskalter Schauer schloss sich dieser an, welcher ihren Rücken herunter kroch, als der Schatten begann zu grinsen und sie zwei stechend gelbe Augen ansahen. Das schwarze Etwas verformte sich, wurde unförmig und ähnelte einen Moment später einer wabbelnden Masse. Dann geschah es. Ein weiterer erstickter Schrei entkam der Blauhaarigen, als plötzlich eine schwarze Hand aus dem Spiegel kam, nach ihrem Knöchel griff und daran zog. Sofort versuchte sie sich weiter wegzuziehen und auf ihr Bett zu kommen, nur um von diesem Wesen Abstand zu nehmen, doch dieses zog nur kräftiger an ihrem Bein. Und schaffte sie es ihr Bein etwas zurück zu ziehen, kam das Wesen nur noch weiter aus dem Spiegel heraus. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Was geschah hier nur? Träumte sie? Wenn ja, dann wollte sie umgehend aufwachen. Jetzt! Sofort! Nur weg von diesem Ding! Doch all ihre Gebete wurden nicht erhört. Stattdessen wurde sie immer weiter in Richtung ihres Spiegels gezogen. Ihre Fußspitze hatte beinahe die Glasfläche erreicht, als mit einem Ruck die Tür aufgerissen und das Licht eingeschaltet wurde.

Erschrocken und mit Tränen in den Augenwinkeln sah sie zu ihrer Zimmertür, in welcher ihr Vater stand und sie irritiert ansah. Der Druck an ihrem Knöchel hatte nachgelassen und ein Blick zu ihrem Spiegel verriet ihr, dass das Wesen verschwunden war.

„Mika, was ist hier los? Ich hab einen Knall gehört. Weinst du?“, fragte Mamoru besorgt.

Irritiert sah Mika ihren Vater wieder an und bemerkte nun ebenfalls die Tränen in ihren Augenwinkeln, welche sie sofort wegwischte: „Ähm ich… ich bin kurz eingeschlafen… und… und… naja… ich hatte einen etwas merkwürdigen Traum… und… dabei… muss ich mich bewegt und etwas umgestoßen haben. Tut… tut mir leid, wenn ich dich… erschreckt habe.“

Der ältere Mann zog irritiert eine Augenbraue nach oben, aufgrund der merkwürdigen Position, wie seine Tochter auf ihrem Bett hing: „Doch nicht etwa wieder SO EIN Traum. Oder?“

Seine Tochter schüttelte den Kopf: „Nein… einfach nur ein kurzer Albtraum. Wahrscheinlich bin ich einfach nur etwas aufgeregt.“

Erleichtert atmete Mamoru auf: „Dann ist ja gut. Hör zu Mika, wenn etwas ist, dann musst du mit mir darüber sprechen. Ja?“

Mika nickte, bevor ihr Vater ihr eine gute Nacht wünschte und sie bat, nicht mehr so lange wach zu bleiben. Dann fiel die Tür wieder ins Schloss und die Blauhaarige blieb alleine zurück, die geschlossene Tür vor sich immer noch anstarren. Ihr Blick glitt zurück zu ihrem Spiegel, welcher nun nur sie selbst und ihr Zimmer wiederspiegelte. Sie schrak jedoch auf, als sie noch einmal kurz den Schatten des kleinen Kindes erkannte, welcher sie kurz angrinste und dann wieder verschwand. Schnell sprang sie auf, schnappte sich ein langes Laken und spannte es so in die Spiegeltür ein, dass diese verdeckt war. Mit Schwung knallte sie die Tür zu, sodass der Stoff drin eingeklemmt war, und atmete schwer. Jegliche Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen, während sie ihren abgedeckten Spiegel betrachtete. Was war das nur gewesen? Ein Traum? Eine Einbildung? Nein! Mit Sicherheit nicht. Noch ganz deutlich konnte Mika die Kälte an ihrem Knöchel spüren, welche von der schwarzen Hand ausgegangen war. Eine leise Vermutung überkam sie und ließ sie schwer schlucken, während ihr der Traum mit dem Velvet Room und Igor wieder in den Sinn kam und plötzlich stieg sogar Hoffnung in ihr auf. Wenn ihre Vermutung richtig war, dann hatte sie soeben eine Antwort auf ihre unzähligen Fragen bekommen und war einen Schritt an das Ziel gerückt, zu welchem Zweck sie wieder hierhergekommen war.

II - Das Erwachen

Die Melodie der Arie klingt an meinem Ohr, weshalb ich irritiert die Augen öffne und mich umsehe. Wieder stehe ich inmitten des verspiegelten und in blau gehaltenen Raumes, dessen Teppich ein goldenes V und ein Lorbeerkranz ziert, und in mir keimt die Frage auf, wie ich hierher gelangt bin. Der Raum ist leer. Außer mir und meinem Spiegelbild, welches ich in den unzähligen Spiegeln um mich herum erkenne, ist niemand sonst hier. Jedenfalls denke ich das.

"Willkommen im Velvet Room.", lässt mich die Stimme Igors erschrocken herumfahren und innerlich fluchen.

Verdammt noch mal, wieso muss er auch einfach so aus dem Nichts auftauchen? Mein Herz beruhigend lege ich meine Hand auf die Brust und sehe den merkwürdigen Mann vor mir an. Wieder sitzt er auf seinem blauen Sofa vor einem mit einer blauen Tischdecke bedeckten runden Tisch, die Hände auf eben diesem ähnlich einer Brücke abgestützt und sein Kinn darauf bettend.

Er grinst mich breit an und löst eine Hand aus dieser Verbindung, die er leicht hebt: "Verzeih. Es war nicht meine Absicht dich zu erschrecken, mein Kind. So setz dich doch."

Wieder erscheint der mit blauem Samt bezogene Stuhl vor mir und wie schon beim letzten Mal zögere ich kurz, bevor ich Platz nehme. Dann fixiere ich den kleinen Mann mit der viel zu großen Nase mit einem ernsten Blick, denn immer noch brennt mir die Frage auf der Zunge, wieso ich überhaupt schon wieder hier bin. Eigentlich habe ich ja gehofft, dass es nur ein einmaliger Traum war, obwohl ich mir schon irgendwie denken konnte, dass er wiederkehren würde.

"Wie mir scheint hast du bereits erste Bekanntschaft mit deinem Schicksal gemacht.", holen mich Igors Worte wieder aus meinen Gedanken.

Es dauert eine Weile, bis seine Worte mich wirklich erreichen, doch kaum habe ich sie vollends verarbeitet bemerke ich, wie mir die Farbe aus dem Gesicht weicht. Die Erinnerung an die Begegnung mit diesem merkwürdigen Schatten am Abend kommt mir wieder in den Sinn. Das soll mein Schicksal sein? Igors Kichern erklingt, wobei ich nichts Lustiges an der Situation erkennen kann. Wieder fixiert ihn mein Blick, bis meine Aufmerksamkeit auf eine Karte gerichtet wird, welche vor dem Grauhaarigen schwebt. Erst leuchtet sie strahlend blau, doch dann manifestiert sich langsam ein Bild darauf und ich muss schwer schlucken, als ich die Karte des Todes sehe. Igor nimmt die Karte zwischen seine Finger und betrachtet sie einen Moment.

"Es scheint mir, als sei dein Schicksal sehr eng mit dieser Arcana verbunden.", sagt er eher glucksend.

"Wie meinen Sie das?", frage ich vorsichtig, doch eigentlich will ich die Antwort gar nicht wissen, denn viel zu groß ist meine Angst vor der Bedeutung der Karte.

Igor schweigt jedoch und grinst nur und innerlich bin ich froh, dass er nichts sagt, auch wenn meine Neugier geweckt ist. Stattdessen legt er die Karte verdeckt auf den Tisch, woraufhin sie wieder verschwindet. Danach legt er sein Kinn wieder auf seine zusammengelegten Hände und sieht mich an. Eine kurze und für mich sehr unangenehme Stille tritt zwischen uns, während mich dieser Mann zu mustern scheint.

Dann schließt er die Augen und grinst noch breiter: "Nun, das wirst du noch früh genug herausfinden. Deine nächste Begegnung mit diesem Schicksal wird anders verlaufen. Vertrau mir. Ich bin schon sehr gespannt, wie du dieser Aufgabe gegenübertreten wirst und wie du deinen Weg beschreiten wirst. Wir werden das nächste Mal darüber sprechen, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin, Lebewohl."

Das Bild um mich herum verschwimmt und taucht mich kurz darauf in tiefste Dunkelheit.
 

Mittwoch, 15.April 2015
 

"... und so wollen wir in das neue Schuljahr gehen mit Tatenkraft und...", schallte die Stimme des Direktors durch den Saal und ließ Mika aufschrecken.

Irritiert sah sie sich um. Wo war sie? Nur langsam registrierte sie ihre Umgebung und erkannte die riesige Turnhalle der Highschool, in welcher sich alle Klassen mitsamt ihren Klassenlehrern eingefunden hatten, um der Schuleinführungsrede des Schuldirektors zu lauschen. Müde rieb sie ihre Augen, um den Schlaf darin zu vertreiben, als sie einen leichten Stoß in ihre Rippen bemerkte und fragend in die Richtung der Ursache sah. Einen Moment später blickte sie in zwei grüne Augen.

"Guten Morgen Schlafmütze. Gut geschlafen?", fragte Akane leise.

Erschrocken sah Mika die Braunhaarige an. Hatte sie wirklich so tief geschlafen? Ja gut, sie konnte sich wirklich nicht mehr an den Anfang der Rede erinnern, also musste sie gleich zu Beginn eingeschlafen sein. Hoffentlich hatte sie nicht zu viel verpasst und niemand hatte es bemerkt.

"Mach dir keine Gedanken.", sagte Akane plötzlich mit einem Grinsen, "Du bist nicht die Einzige, der das passiert. Und gesehen hat es auch keiner. Mir ist es auch erst aufgefallen, kurz bevor du aufgewacht bist."

Erleichtert atmete Mika auf. Glück gehabt. Die junge Frau hob ihren Blick, um sich wieder auf die Rede des Direktors zu konzentrieren, als sie noch einmal in Akanes Gesicht sah und darin ihren besorgen Ausdruck bemerkte.

"Ist alles in Ordnung? Du warst vorhin schon so blass.", stellte die Braunhaarige fest und legte den Kopf leicht schief.

Mika schwieg und überlegte, ob sie ihrer Klassenkameradin erzählen sollte, was am Abend geschehen war. Mit Sicherheit würde sie ihr nicht glauben, immerhin konnte sie es selber kaum glauben. Und beweisen konnte sie es erst recht nicht. Sie zweifelte ja schon selbst daran, dass es wirklich geschehen war und hätte sie am Abend beim Duschen nicht diesen roten Abdruck an ihrem Knöchel gesehen, dann hätte sie es wirklich nur als Traum abgetan. Doch auch der Abdruck war am Morgen wieder verschwunden gewesen, nachdem sie aufgestanden war. Also war sogar dieses Beweisstück weg. Und selbst wenn sie ihr glauben würde, so eine Geschichte würde sie doch nur verunsichern. Also entschloss sich Mika dazu es kurz zu halten und antwortete nur, dass sie schlecht geschlafen hätte und deshalb total übermüdet war. Ihre braunhaarige Freundin legte kurz den Kopf schief und wollte noch etwas erwidern, als beide Mädchen einen Klaps auf den Hinterkopf bekamen. Erschrocken drehten sie sich um und blickten in das strenge Gesicht ihrer Klassenlehrerin.

„Ruhe jetzt ihr beiden!“, schimpfte sie leise, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen, weshalb die jungen Frauen kurz zusammenzuckten.

Noch während sich Mrs. Masa wieder herumdrehte, um zu ihrem Platz zurück zu gehen, blähte Akane beleidigt die Wangen auf und nuschelte, dass es unfair sei, dass nur sie angemahnt wurden, immerhin gab es genug andere, die ebenfalls quatschten. Mika entlockte das ein leises Kichern, bevor sie sich wieder auf die Rede des Direktors konzentrierte und sich dabei etwas in der Turnhalle umsah. Die Schüler waren in Klassen und Stufen eingeteilt worden. Ganz vorn, vor der Bühne, saßen die Schüler aus dem ersten Jahr und dahinter, durch einen Gang getrennt, wurde das zweite Jahr platziert. Mika drehte ihren Kopf leicht zurück. Auch hinter ihnen befand sich ein Gang und dann folgten die Sitzplätze der Schüler aus dem dritten Jahr. Der Blick der Blauhaarigen schweifte kurz über die Schüler hinter sich, als dieser an einem schwarzhaarigen jungen Mann hängen blieb, welcher, die Arme vor dem Körper verschränkt und die Beine übereinander gelegt, in der ersten Reihe saß. Sein Blick war ernst und stur auf die Bühne gerichtet. Jedenfalls schien es auf den ersten Blick so, denn einen Augenblick später fielen Mika die wachsamen schwarzen Augen auf, welche auf die Schüler vor sich gerichtet waren. Auch die Blauhaarige traf sein Blick, weshalb sie das Gefühl hatte ihm kurz in die Seelenspiegel sehen zu können. Erschrocken drehte sie ihren Kopf schnell wieder herum, denn der strenge Blick des Jungen wirkte, als würde er jeden Moment böse werden. Jedoch währte der Schock nur kurze Zeit, weshalb Mika noch einmal einen kurzen Blick über ihre Schultern warf, nur um festzustellen, dass der Schwarzhaarige von seinem Nachbarn, einem braunhaarigen Jungen, angeeckt und leise angesprochen wurde und kurz darauf seufzte. Auch die Blauhaarige atmete leise erleichtert auf und richtete ihren Blick nun wieder auf das Geschehen vor sich, wo der Schulleiter mittlerweile den Schulsprecher auf die Bühne gebeten hatte, welcher nun ebenfalls eine kurze Rede hielt.
 

Die Zeremonie zog sich zu Mikas Erschrecken ziemlich in die Länge und so wurden sie erst entlassen, als es zur ersten großen Pause läutete. Gemeinsam mit ihrer neuen Freundin verließ die junge Frau die Turnhalle, um sich auf den Weg in ihrer Klasse zu machen und ihre Bentos zu holen. Danach wollten sie sich ein schönes Plätzchen suchen und die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings genießen.

Neben sich hörte sie Akane müde gähnen: „Oh Mann. Diese Zeremonie wird immer langweiliger…“

„Es hat sich wirklich ganz schön gezogen.“, meinte Mika mit einem Nicken.

Sie streckte sich genüsslich und horchte auf, als sie das Gespräch zweier Schülerinnen mitbekam, welche ihnen aus der Turnhalle folgten.

„Hast du schon das von Ayasegawa aus der 2-3 gehört? Sie soll vollkommen durchgedreht sein. Vor einigen Tagen wurde sie total verängstigt in ihrem Zimmer gefunden, wo sie ständig rief ‚sie wollen mich holen‘.“, sagte die eine Schülerin.

„Was? Wirklich? Das ist ja unheimlich. Sag bloß sie…!?, die zweite Schülerin stoppte und Mika war sich sicher, dass die Andere nickte.

„Sie hat das Spiegelspiel gespielt.“, dieser Satz ließ Mika stoppen und sich zu den beiden Mädchen umdrehen und diese erschrocken ansehen.

Auch die Beiden stoppten plötzlich und sahen die Blauhaarigen mit fragenden Blicken an, bevor sie tuschelnd die Köpfe zusammensteckten und sich an der jungen Frau vorbeischlängelten, um kurz darauf in den Schülermassen unterzutauchen. Mika sah ihnen nach und ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, als sie wieder an das Wort dachte, welches sie gehört hatte. Wieder wurde sie an die Begegnung mit diesem merkwürdigen Wesen am Vorabend erinnert und ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken herunter. Eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie aufschrecken und in die grünen Augen ihrer neuen Freundin sehen. Diese blickte sie kurz fragend an, doch meinte dann, dass sie sich langsam ihre Bentos holen sollten, da die Pause nicht ewig ging. Sich langsam beruhigend nickte Mika und folgte der Braunhaarigen.
 

Einige Minuten später saßen beide auf dem Dach des Schulgebäudes und blickten auf die Stadt hinaus. Ihre Lunchpakete verschlingend hatten sie seither kein weiteres Wort mehr gewechselt, weshalb Mika die Situation allmählich unangenehm wurde. Auch Akane schien diese Stille zu nerven, denn sie seufzte plötzlich.

„Also… was ist los? Und sag mir nicht, es ist alles in Ordnung. Ich sehe dir an, dass etwas nicht stimmt.“, die Braunhaarige trank einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und sah Mika dann eindringlich an, „Seit du die beiden Weiber von diesem Spiegelspiel hast reden hören, bist du blasser als ein Geist. Das ist doch nicht normal.“

Erschrocken sah die Blauhaarige ihre Klassenkameradin an und senkte dann den Blick, während sie überlegte, was sie sagen sollte. Statt eine Antwort zu geben, stellte sie aber erst einmal eine Frage: „Könntest du mir vorher erklären, was dieses Spiegelspiel ist?“

Akane hatte zu Recht das Gefühl, das ihr Mika mit dieser Frage aus dem Weg gehen wollte, trotzdem antwortete sie ehrlich darauf: „Ein dummes Gerücht, was seit einigen Tagen im Umlauf ist. Angeblich soll man seinen Seelenpartner im Spiegel sehen, wenn man diesen in der Dunkelheit betrachtet. Einige Schüler sollen das Spiel gespielt haben und durchgedreht sein. Ich glaube jedoch nicht daran. Ich denke mal, die sind einfach nur gestresst. Bei besagter Schülerin weiß ich, dass sie Zuhause wohl auch Probleme hat. Ich denke der Zusammenbruch kommt daher.“

Wieder war Mika die Farbe aus dem Gesicht gewichen, als sie Akane erzählen hörte. Sie hatte den Blick gesenkt und starrte nun auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß platziert hatte, während sie Akanes möglicher Begründung gar nicht mehr zuhörte. Völlig in Gedanken versunken bemerkte sie nicht einmal, wie sie ihre Gedanken leise vor sich hin flüsterte und sich fragte, ob die Schüler wohl das Gleiche gesehen hatten wie sie. Akane jedoch hatte ihre Worte klar verstanden und lehnte sich nun mit einem Ruck vor, um der Blauhaarigen ihre Hände auf die Schulter zu legen und sie vorsichtig zu rütteln.

„Was heißt hier, ob sie das Gleiche gesehen haben, wie du? Heißt das, du hast dieses dumme Spiel auch gespielt und etwas gesehen? Was hast du gesehen?“, fragte sie völlig aufgelöst, ja schon fast panisch.

Erschrocken sah Mika sie an und verstand nicht ganz, wieso Akane so reagierte: „Sag mal… hast du es auch gespielt?“

„Was?“, rief die Braunhaarige völlig erschrocken auf und ein leichtes Zittern durchfuhr ihren Körper, während sie heftig den Kopf schüttelte, „Nein! Das ist doch absoluter Schwachsinn.“

Mika überkam das Gefühl, dass ihre Freundin Angst vor so etwas hatte, doch behielt dies für sich. Allerdings erachtete sie es gerade deshalb auch als nicht sinnvoll ihr von dem Ereignis am Abend zu erzählen. Das würde ihrer Freundin nur noch mehr Angst machen. Wiederum schien die Braunhaarige nun Blut geleckt zu haben, dann diese richtete wieder den Blick auf Mika.

„Versuch mir nicht auszuweichen. Los sag schon. Was ist gestern Abend passiert?“, fragte sie anschließend, ihre Ängste beiseiteschiebend, „Du sagtest ‚auch gespielt‘, das heißt, du hast gestern das Spiegelspiel gespielt. Oder? Los erzähl schon.“

Mika seufzte und gab sich geschlagen: „Ich wusste ja nicht einmal, dass ich es spiele.“

Sie erklärte ihrer Freundin haargenau was am Abend passiert war, nachdem sie zu Zuhause angekommen war. Wie sie ihr dunkles Zimmer betreten hatte, sich Sachen für die Nacht aus dem Schrank nehmen wollte und dabei das Gefühl hatte einen Schatten zu erkennen. Dass sie kurz darauf den Klang eines Glöckchens und dann ein Kinderkichern vernahm, woraufhin sich kurz darauf ein merkwürdiger Schatten gebildet hatte, der sie in den Spiegel ziehen wollte. Auch dass sie dem Schatten nur entkommen war, weil ihr Vater plötzlich das Licht eingeschaltet hatte, behielt sie nicht für sich. Akane lauschte der Erzählung und Mika beobachtete deren Reaktion genau. Sie konnte erkennen, wie der Braunhaarigen kurz die Farbe aus dem Gesicht wich und sie deshalb sichtbar schluckte, um sich damit etwas zu beruhigen.

„D-Du willst mich veräppeln, oder?“, fragte die Grünäugige nun doch etwas verunsichert.

Erstaunt sah Mika ihr Gegenüber an und seufzte dann kaum merklich. War ja klar, das Akane ihr nicht glaubte und zudem hatte sie ihr auch noch Angst gemacht. Deshalb entschloss sich die junge Frau doch wieder zu lügen und setzte ein breites Grinsen auf.

"Du hast mich erwischt.", meinte sie anschließend, woraufhin Akane sie mit großen Augen ansah, "War nur Spaß. Ich wollte dir etwas Angst machen. Es war Nichts. Ich war nur überrascht, dass die Mädchen über so etwas Komisches gesprochen haben."

"Wi-wirklich?", hakte ihr Gegenüber noch einmal nach, woraufhin Mika nur nickte.

Erleichtert atmete die junge Frau anschließend geräuschvoll aus, bevor sie zu ihrer Freundin meinte, dass sie so etwas nicht mit ihr machen dürfte. Die Blauhaarige entschuldigte sich lächelnd und log, dass sie nur die Chance genutzt hatte, weil sie so bedrängt wurde.

Kurz plusterte Akane die Wangen auf, doch kicherte dann: "Ich wäre wirklich beinahe drauf reingefallen."
 

Als Mika am Abend die Wohnung betrat, lag diese in tiefer Stille. Sie hatte den Nachmittag wieder mit Akane verbracht und der Abend war bereits hereingebrochen. Dass sie niemand erwartete wunderte sie nicht, da ihr Vater ihr im Laufe des nachmittags geschrieben hatte, dass er von seinen neuen Kollegen auf einen Drink eingeladen wurde. Aus diesem Grund würde sie noch eine Weile alleine sein. So ließ sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen und zog ihre Schuhe aus, bevor sie sich in ihr Zimmer begab. Seufzend ließ sie dort ihren Rucksack auf den Boden sinken und sich bäuchlings auf ihr Bett fallen. Die letzten Sonnenstrahlen fielen in ihr Zimmer und bildeten wandernde Schatten, je näher die Sonne dem Horizont kam. Mika lag derweil still auf ihrem Bett und beobachtete diese Schatten, bis sie verschwanden, sobald die Sonne hinter einem höheren Gebäude verschwunden war. Langsam wurden ihre Augen schwer und einen Moment später war sie in einen traumlosen Schlaf gefallen.
 

Ein Geräusch ließ sie einige Zeit später wieder aufschrecken und sich irritiert umschauen. Es dauerte eine Weile bis sie registrierte, dass sie in ihrem Zimmer war und auf ihrem Bett saß. Die Sonne war mittlerweile vollends untergegangen, weshalb das große Zimmer nun in tiefer Dunkelheit lag und sie ihre Möbel nur noch schemenhaft erkennen konnte. Sich kurz die Augen reibend, drehte sie sich vorsichtig um, damit sie nach ihrer Nachttischlampe greifen konnte, um diese einzuschalten. Doch kaum hatte sie sich richtig aufgesetzt erstarrte sie, während ihr Blick auf ihren Spiegel fiel, den sie am Abend zuvor noch abgedeckt hatte. Das Tuch, welches sie darüber gelegt hatte war verschwunden. Wahrscheinlich hatte ihr Vater es am Morgen heruntergenommen, doch es war nicht das was sie erstarren ließ. Aus dem Spiegel heraus, sahen sie zwei stechend gelbe Augen an, welche zu einem Schatten gehörten, der die Form eines kleinen Kindes hatte. Mit einem Ruck sprang die Blauhaarige auf und fiel dabei rücklings aus ihrem Bett. Den schmerzhaften Aufprall ignorierend setzte sie sich schnell auf und schielte über die Bettkante zu ihrem Spiegel, nur um wieder zurückzuschrecken, als sie feststellte, dass die stechend gelben Iriden sie immer noch fixierten. Genau wie am Vorabend lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken, während sich auf dem dunklen Schatten ein breites Grinsen breitmachte. Die kindliche Gestalt hob die Hand und berührte damit den Spiegel, doch die Finger blieben nicht an dem Glas haften, sondern griffen hindurch, als sei das Hindernis gar nicht vorhanden. Ein erstickter Schrei entkam Mika, als sich ihr eine schwarze Hand entgegenstreckte, welche jedoch nicht wie die eines Kindes aussah, sondern eher wie die Klauen einer Bestie. Panisch blickte sich Mika um und suchte einen Ausweg aus diesem Albtraum, während das merkwürdige Wesen immer weiter aus dem Spiegel kam. Hinter ihr war ihr Schreibtisch, der unter einem großen Fenster stand, durch welches das schwache Licht, das abnehmenden Mondes fiel. Rechts von ihr, an der Wand, wo auch ihre Zimmertür war, stand ein hohes, mit Büchern bestücktes, Regal und ein Sideboard, auf welchem sich ihr Fernseher befand. Ihr Blick fiel auf ihre Tür, doch um zu dieser zu gelangen, musste sie hinter ihrem Bett hervorkriechen und an ihrem Schrank vorbei und genau dort befand sich dieses unheimliche Wesen. Ein anderer Weg fiel ihr allerdings nicht ein.

"Mika.", hörte sie eine unheimliche Stimme ihren Namen hauchen, weshalb es ihr erneut eiskalt den Rücken herunter lief.

Sie richtete ihren Blick wieder auf ihren Spiegel und schrie, als sie in zwei gelbe Augen blickten, die ihr nun genau gegenüber waren. Die Klaue der Kreatur griff nach ihrem aus Schutz gehobenen Arm und zog daran. So sehr die Blauhaarige auch versuchte sich gegen das Wesen zu wehren, es nützte nichts. Die Kreatur war viel zu stark und zog sie immer weiter Richtung Spiegel. Mika rief nach Hilfe, auch wenn sie wusste, dass niemand sie hören würde, solange ihr Vater nicht Zuhause war. Und einen Moment später war sie verschwunden.
 

-?-
 

Benommen öffnete Mika ihre Augen und blickte sich um. Das erste was sie sah, war ihr weiches Bett, vor welchem sie sich befand. Irritiert rieb sie sich den Kopf. Was war denn passiert? Sie war sich sicher gewesen, dass ein merkwürdiges Wesen aus ihrem Spiegel gekrochen kam und sie gegriffen hatte. War das vielleicht nur ein Traum gewesen? Noch einmal sah sich die Blauhaarige um und stutzte nun, als ihr auffiel, dass ihr Zimmer hell erleuchtet war. Jedoch nicht von Lampen, sondern durch den hineinscheinenden Mond, welcher sich klar und deutlich vor ihrem Fenster abzeichnete. Sie war sich jedoch sicher, dass aktuell abnehmender Mond war... ja das sogar in ein paar Tagen der Neumond nahte. Er dürfte also eigentlich weder so groß, noch so hell sein. Etwas Anderes ließ sie ebenfalls stutzen, als sie sich ihre Möbel ansah, welche aussahen, als würden sie aus schwarzem Glas bestehen. Was ging hier nur vor sich?

"Mika.", hörte sie erneut diese unheimliche Stimme hauchen, woraufhin sie aufschrak und zu ihrem Fenster sah, aus dessen Richtung die Stimme kam.

Wieder schreckte sie zurück und stieß dabei gegen ihren Schrank, als sie wieder diesen kindlichen Schatten erkannte, dessen stechend gelbe Iriden sie fixierten.

"Endlich bist du hier. Ich habe lange auf dich gewartet.". hauchte die Stimme in ihre Richtung.

"Gewartet? Auf mich? A-aber wieso?", fragte Mika, während sie all ihren Mut zusammennahm, als ihr plötzlich eine Eingebung kam, "W-warte... d-du bist doch..."

Der Schatten jedoch schien ihr gar nicht zuzuhören: "Endlich ist die Zeit gekommen Rache zu nehmen!"

Erschrocken wich Mika wieder ein Stück zurück und stieß dabei mit ihrem Kopf an ihren Schrank, woraufhin sie leicht zusammenzuckte. Sich den schmerzenden Hinterkopf reibend, sah sie wieder zu der Gestalt vor sich, um welche sich langsam eine Art schwarzer Nebel bildete und die die Form eines gewaltigen Wesens annahm,das Mika nicht einzuordnen vermochte. Sie erkannte eine langes Gesicht und etwas, was wie eckige Ohren aussah, die nach oben abstanden. Doch am Markantesten waren die stechend roten Augen. Das Wesen hatte keine feste Form, sondern blieb nebelartig, doch trotzdem flößte es der jungen Frau Angst ein. Vor allem, als es sich auf sie zu bewegte. Die Blauhaarige wollte zurückweichen, stieß dabei allerdings mit dem Rücken an ihren Schrank und kam deshalb nicht weiter weg. Auch der Weg nach vorn war keine Option, da sich dort das Wesen befand. Genauso wenig brachte es etwas nach links auszuweichen, denn dort befand sich nur noch eine Wand, an die ihr Bett gestellt war. Blieb nur noch der Weg nach rechts, zu ihrer Zimmertür, doch noch bevor sie diesen Gedanken überhaupt zu Ende denken konnte, hatte sich der Schatten bereits in diese Richtung ausgeweitet und versperrte ihr den Weg. Immer mehr Angst stieg in ihr auf, weshalb sie sich an ihren Schrank gelehnt zusammenkauerte, während das unheimliche Wesen immer weiter auf sie zukam. Es streckte seine Klauen aus und Mika erkannte sie, als die, welche sie in den Spiegel gezogen hatten. Wo war sie nur gelandet? Das musste doch ein Albtraum sein und sie hoffte jede Sekunde aufzuwachen, doch nichts geschah.

Ängstlich schloss sie ihre roten Augen und faltete ihre Hände, als würde sie beten: "Bitte, so hilf mir doch jemand! Hilfe!"

Die Klaue hatte die junge Frau fast erreicht, sodass sie bereits den eiskalten Hauch des Todes verspüren konnte, doch plötzlich leuchtete ein helles Licht um sie herum auf und ließ den Schatten zurückweichen.

"Nein! Das darf nicht wahr sein!", hörte Mika die unheimliche Stimme, "Nicht du!"

Erschrocken öffnete die Blauhaarige ihre Augen und erkannte um sich herum dieses blaue und angenehm warme Licht. Plötzlich war ihr so, als würde sie eine warme Hand auf ihrer Schulter spüren, doch als sie aufsah erkannte sie nichts.

Stattdessen hörte sie in ihrem Inneren eine Stimme: "Es ist lange her, doch nun ist die Zeit gekommen, dass du meine Hilfe in Anspruch nehmen kannst, kleines Mädchen. Wenn du mich akzeptierst, dann helfe ich dir Antworten auf deine Fragen zu finden."

Mika kannte diese Stimme. Als Kind hatte sie diese bereits gehört, aber sie dachte damals, es sei nur ein Traum gewesen. Doch nun wurden die Bilder von damals in ihrem Kopf klarer. Sie erinnerte sich, was damals passiert war und nun wurde ihr bewusst, dass das damals kein Traum war.

Sie schluckte und sah mit festem Blick auf ihren Gegner vor sich: "Gut, dann hoffe ich, du hältst dein Wort. Erscheine Upuaut!"

Das blaue Licht um die junge Frau wurde intensiver und drängte den schwarzen Schatten vor sich noch weiter zurück, während sich um sie herum kleine Lichter bildeten und in einer Spirale nach oben stiegen. Über Mikas Kopf manifestierte sich kurz darauf ein weibliches Wesen mit dunkler Haut, welches in weißes Leinen gekleidet war. Ihr weißes Kleid öffnete sich an der Hüfte zu zwei Gehschlitzen, welche ihre langen Beine zur Schau stellten. Dazu trug sie türkisblaue Overknees, über welchen an den Knöcheln goldene Reife gestülpt waren, und eine weiße kurze Hose. Auch an ihren Handgelenken waren solch goldene Reife zu sehen. An ihrer rechten Hüfte hingen in einem Halfter mehrere Messer. Platinblondes langes Haar, wehte dem Wesen um die Schultern, welche das von einer weißen Maske besetztes Gesicht umspielten, über dem, wie ein Helm, eine Halbmaske in Form eines Schakalkopfes saß. Mit wackeligen Beinen stand Mika auf, während sie mit nun ebenso stechend gelben Augen auf ihren Gegner schaute. Upuaut erhob sich und streckte den Arm nach vorn, worauf ein grüner Wirbelsturm um das schattenartige Wesen tobte und diesen ein Stück zurück drängte. Kurz darauf traf ihn ein weiterer Windstoß.

"Kche.", hörte Mika ihren Gegner nur wütend knurren, "Gut, für heute ziehe ich mich zurück. Aber die Zeit der Rache wird kommen, wenn meine Macht wiederhergestellt ist. Du wirst sehen, was du davon hast. Ich werde wiederkommen."

Damit löste sich der Nebel langsam auf und auch der kindliche Schatten war kurz darauf verschwunden. Upuaut jedoch blieb und blickte nun auf Mika herunter, welche den Blick des Wesens erwiderte, nun jedoch wieder mit ihren strahlend roten Augen.

"Es ist lange her, kleines Mädchen. Du hast meine Macht akzeptiert und von nun an werde ich dich mit dieser unterstützen. Deine Rückkehr hierher hat [ihn] erweckt. Dieser Schatten war nur ein Teil seiner Macht, doch er wird wiederkehren und dann wirst du meine volle Kraft brauchen. Noch kann ich dich Nicht mit der ganzen Kraft unterstützen, deshalb wirst du Verbündete brauchen, aber je weiter du voranschreitest, desto mehr wird sich meine Kraft regenerieren.", sprach das Wesen, "Nun solltest du zurück in deine Welt. Wir werden uns wiedersehen, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin Lebewohl."

Damit löste sich die Gestalt in winzig kleine blaue Lichter auf und ließ Mika allein zurück. Diese kam nun langsam zu sich und sah sich verwirrt um. Was war nur geschehen? War das ein Traum gewesen? Ein stechender Schmerz zog durch ihren Kopf und ließ sie zurück und genau gegen ihren Spiegel fallen. Doch anstatt gegen das Objekt zu schlagen tauchte die junge Frau in die glatten Oberfläche ein und war einen Moment später verschwunden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So dies war der Prolog meiner neuen, alternativen Persona Story. ^__^ Ich hoffe er hat euch gefallen. :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hinten dran gleich noch das erste Kapitel. ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich werde mich bemühen regelmäßig zu Uploaden, aber wie bereits gesagt, "Shadows of Mirrors" geht mir dann doch etwas vor.

Bis zum nächsten Mal. =3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Lange hat es gedauert. Es tut mir so leid. u_u Ich hab echt ewig gebraucht, um dieses Kapitel fertig zu bekommen, was vor allem daran lag, dass ich mir noch mal einiges überlegen musste, was das auftauchen der Personas angeht. x'D
Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen und Lust auf mehr gemacht. xD Und ich hoffe, ich hab nicht zu viel verraten.
Bis zum nächsten mal.
Shio~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  ShinoYuta
2018-10-28T18:44:45+00:00 28.10.2018 19:44
Besser spät als nie, kommt hier noch mein Kommi:
Das Kapitel ist der Hammer. Ich habe richtig mitgefiebert. Der Schatten ist zwar dennoch meeega gruselig und jetzt fragt sich vermutlich jeder was in Mikas Vergangenheit so los war, aber obwohl ich nicht unwissend bin, bin ich trotzdem meeega gespannt. Vorallem finde ich es echt toll, dass AMS nicht wie ein dummer SOM Abklatsch rüberkommt. Im Gegenteil. Ich kanns kaum abwarten, zu sehen wie Mika auf all die anderen Charas trifft und wie sich ihre Geschichte entwickelt.
Von:  fubukiuchiha
2018-06-17T16:33:20+00:00 17.06.2018 18:33
Hi Shio,

das Kapitel war echt der Hammer. Ehrlich, es gibt glaube ich keinen Persona-Zocker, der Igor nicht gerne eine Reinhauen würde, aber ohne ihn ist es einfach nicht Persona XD

Arme Akane, sie will Klein-Mika nur ein wenig aufmuntern und was ist die Belohnung, ein Klaps auf den Kopf von ihrer Lehrerin. ich dachte die Prügelstrafe wäre abgeschafft X'D

Die Sache mit dem Spiegelspiel würde mich vermutlich auch kirre machen, aber Akane kriegt davon bestimmt Alpträume und dann dieser verzweifelte Versuch von Klein-Mika, Akane zu beruhigen. So ganz glaubt Akane die Sache nicht, aber sie will auch nicht glauben, dass das Spiegelspiel echt ist.

Die Nacht war für Klein-Mika echt der Horror, und dann auch noch in Form eines solchen Monsters. Horror pur. Ich hätte gedacht, dass das der Shadow von Klein-Mika wäre, aber dann war es schon mal ein Vorgeschmack auf den Endboss, wobei ich mich jetzt frage, ob der Endboss etwas mit den ägyptischen Gottheiten zu tun hat.

Das Erwachen von Upuaut erinnerte mich ein wenig an Persona 5, kann das sein? Aber ich hätte mir noch einen kleinen Schlag von Upuaut auf den Shadow gewünscht, aber anscheinend reicht alleine ihre Anwesenheit, um den Shadow zu verdrängen.

Bin voll gespannt wie es weiter geht. Ich liebe diese Sidestory (stell dir bitte einen Smiley mit Herzaugen vor ^^)

Lg fubuki
Antwort von: ShioChan
17.06.2018 18:44
Guten Abend. ^___^

Ich freue mich riesig, dass dir das Kapitel gefallen hat.
Ja, leider ist Igor für Persona unverzichtbar, auch wenn er keine Hilfe ist. XD Aber selbst bei "Trinity Soul" war er dabei. Deshalb darf man ihn nicht weglassen. XD

Haha Akane ist da ziemlich zwiegespalten. Einerseits interessiert sie das Thema ja doch, andererseits macht ihr das ganze Angst. XD Und wie wir mittlerweile wissen hasst Akane Horrordinge. XD

Zu dem Schatten möchte ich noch nicht zu viel verraten, nur, dass er nicht das erste Mal aufgetaucht ist. XD Aber glaub mir, du wirst überrascht sein, wenn die Auflösung kommt. Hehe. XD Aber mit den Gottheiten liegst du schon mal nicht falsch. XD

Ja hab mich bei der Szene etwas an P5 orientiert, aber das passte da so gut. :) Ein Schlag hätte wohl wirklich noch hinein gepasst, wiederum hat der Schatten ja noch nicht seine volle Kraft, weshalb alleine Upuauts Anwesenheit reicht. Aber sie hat ihn zwei Mal mit Garu angegriffen. XD Ich glaub, ich hab das nur doof beschrieben. XD

Ich freue mich, dass dir die Story jetzt schon gefällt. ^____^

LG
Shio~
Von:  ShinoYuta
2018-04-01T21:57:38+00:00 01.04.2018 23:57
btw, kannst du die beiden ffs vllt im text miteinander verlinken? :D sonst muss man so viel rumklicken ToT ja, ich weiß, ich bin faul xDD
Antwort von: ShioChan
02.04.2018 02:05
Die ff ist doch in der oberen Beschreibung von der anderen verlinkt O___o steht doch da: Sidestory von... und Sidestory... XD und dahinter stehen die links zu den FFs.
Antwort von:  ShinoYuta
02.04.2018 02:08
oh... tatsache o___o aber die kann man gar nicht richtig anklicksen o___o muss man auf "kommentare" klicken. ist iwi blöd gemacht von mexx
Von:  ShinoYuta
2018-04-01T21:55:24+00:00 01.04.2018 23:55
*copy paste von word* weil ich es kann xD
Ich liebe die Story jetzt schon *___* Das ist so toll wie Mika auf Hiro, Akane und auch Arabai trifft <3 Vor allem bei Hiroshi musste ich echt lachen. Das ist ja mal wieder sooo typisch xD Ich finds auch toll, dass du gleich vermittelst, dass Akane wohl Probleme mit ihren Mitschülerinnen zu haben scheint.
Und aww ich mag Mamoru. Auch wenn er nur ein Nebenchara ist.
Uhh und omg der Schatten im Spiegel ist das absolute Highlight in dem Kapi. Das war sooo spannend *___*
Aber man fragt sich jetzt auch was Mikas Vater wohl mit „schon wieder so ein Traum“ meinte. Das ist so spannend <3

omg ich muss aufpassen, dass ich nicht spoiler D:
Antwort von: ShioChan
02.04.2018 02:04
Hahaha xD Ja nicht spoilern. Es freut mich, dass dir Mikas Story gefällt. <3

Und was könnte ihr Vater wohl damit meinen? XD Hehe
Antwort von:  ShinoYuta
02.04.2018 02:06
hmm was meint ihr vater wohl? :D
Von:  ShinoYuta
2018-04-01T21:52:01+00:00 01.04.2018 23:52
yeah yeah yeah es geht los *____*
ich liebe die story jetzt schon und ich finds soo toll, dass mein nebenchara-haufen stetig wächst X'DDD
Jason coloriere ich dir bei gelegenheit noch. iwann. demnächst. da ist ja kein rot drin Dx *rote copics grimmig anschaue*
vllt bekomme ich es hier ja mal geschissen etwas mehr zu kommentieren. bzw überhaupt zu kommentieren D: ich hab das seit jahren bei der anderen story schon vor. aber das sind bald 50 kapis o__o aber ich könnte ja mal anfangen :'D
omg ich weiche komplett ab. wie immer xD
Antwort von: ShioChan
02.04.2018 02:03
Es freut mich total, dass dir die neue Story gefällt. ^___^ Und mach dir wegen der Kommentare keine Sorgen. XD Du kommentierst doch immer in den Dokumenten. XD Alles gut. ^____^
Antwort von:  ShinoYuta
02.04.2018 02:06
aber weiste, du könntest theoretisch 50 kommis auf mexx mehr haben :'D füüüüünfzig :D
ich will das noch iwann nachholen. *sagt sie seit jahren* o___o
Von:  fubukiuchiha
2018-04-01T11:10:06+00:00 01.04.2018 13:10
So und noch ein hinterher,

der erste Tag ist doch immer etwas stressig, aber ich bin etwas von Hiroshi überrascht... der ist wohl in dieser Sidestory etwas wortkarger als sonst und ich frage mich was die anderen Mädchen gegen Akane haben. Ich hasse solchen Tratschtanten!

Der kleine Araiba ist also auch dabei und leider kriegt er wieder die Boxsackrolle ab, aber zum Glück waren Mika und Hiroshi dabei um ihm zu helfen.

Das muss ein ganz schöner Schock sein, wenn plötzlich so ein Monster aus dem Spiegel kommt, aber zum Glück kam Mika's Papa rechtzeitig ins Zimmer, aber was hat denn mit "SO einen Traum" gemeint? Ich freu mich schon riesig drauf, wenn es hier weiter geht und natürlich auch bei SoM.

Lg fubuki

PS hab ich recht gehabt, dass es Klein-Mika ist XD aber wieso denke ich jetzt, dass das Mädchen im Spiegel Mira ist? Das wäre jetzt etwas zu abgedroschen
Antwort von: ShioChan
01.04.2018 14:19
Hehe,
Kommt Hiroshi so anders rüber? XD Das kommt nur so vor, das kann ich versprechen. Er ist genauso lieb wie in der Original Story. Wie gesagt, es ist eine Alternative, weshalb die meisten Charaktere auch wieder auftauchen werden, aber in einer anderen Reihenfolge. Und im Prinzip sind die Charaktere gleich, ich versuch jedenfalls dass die Charaktere gleich bleiben. :) Aber Hiro zeigt halt nicht so viel Interesse an Mika, deshalb ist er so, wie er ist. XD Das wirst du noch merken. XD

Ja Arabai ist auch wieder dahei. XD Und der Boxsack. Hahaha XD Mal schauen was noch passieren wird. XD

Oh ja da hat Mika einen ganz schönen Schock bekommen. XD Und was mit "So ein Traum" gemeint ist, verrate ich noch nicht. XD Da wirst du dich überraschen lassen müssen. XD

Ich sag nichts zu dem kleinen Mädchen im Spiegel. XD Dazu musst du dich überraschen lassen, aber wie gesagt, die Storys sind miteinander verwoben. XD Also viel Spaß beim rätseln. XD

Freue mich schon auf deinen nächsten Kommi. X3
LG
Shio~
Von:  fubukiuchiha
2018-04-01T10:25:33+00:00 01.04.2018 12:25
So,
den Prolog kannte ich ja schon zum Teil.

Ich würde vermutlich rückwärts aus der Hose springen wenn ich Igor so plötzlich vor mir hätte, aber was soll man von dem Kerl bloß halten. Da kann ich meinen Kommentar an Levi von gestern benutzen "die Worte Igor und nützlich bzw hilfreich können nicht in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden".

Du benutzt also auch einen neuen Gehilfen und ich bin mal gespannt was Jason so für einer ist.

Mika war also seit sieben Jahren nicht mehr in der Stadt, mal sehen ob es irgendwelche alten Bekanntschaften gibt.

Lg fubuki

direkt zum nächsten Kapitel flitzen (Staubwolke in Form meines Körpers zurücklassen)
Antwort von: ShioChan
01.04.2018 14:11
Hey :)

Ja, ich würde wohl vor Schreck sterben, wenn Igor plötzlich hinter mehr auftauchen würde. XD

Es hat einen Grund Warum Mika einen eigenen Partner bekommt. XD Warum? Tja das wirst du sehen. XD

Mal schauen, ob Mika jemanden noch kennt. XD

LG
Shio~


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