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Verlorene Seele

von

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Herzschmerz

Ich ging wie fast jeden Tag zum See, als ich drei Wanderer sah. Mir entging nicht wie sie mich förmlich mit ihren Blicken auszogen. Diese gierigen lüsternen Blicke sie funkelten regelrecht vor begehren.

Ehrlich gesagt fühlte ich mich nicht sehr wohl in meiner Haut und ich versuchte mich diesen Blicken zu entziehen. Ich wendete mich ab, aber ich spürte wie sie näher kamen und ihr Atem klang schon sehr hechelnd.
 

Ich brauchte nicht lange um zu verstehen was sie vor hatten, also bewegte ich mich in Richtung Wasser. Denn ich könnte recht gut schwimmen, was die meisten aus Babylon nicht taten und ich hoffte bei denen würde es auch so sein.

Von diesen Wanderen wollte ich mich auf keinen zur Beute machen lassen.

Sie schienen zu ahnen was ich vorhatte und beschleunigten ihre Schritte und kamen mir gefährlich nah. Einer von ihnen zog an meinem Kleid und es zerriss an dieser Stelle.

Ich musste weiter ins Wasser schwimmen um ihnen zu entkommen, sie waren solche widerlichen Gestalten.
 

Meine Blicke wanderten immer wieder zu den Wanderen die mir noch immer an den Fersen hingen. Mein Herz klopfte wie wild mein Atem brannte, meine Arme und Beine wurden immer schwerer. Ich hoffte inständig das sie mir nicht mehr so lange folgen konnten.

Ihre Blicke verrieten mir, das sie nichts gutes mit mir vorhatten würden sie mich in die Finger bekommen.
 

Ich Schwamm voller Panik weiter in den See hinaus, das Glück sollte mir aber hold sein. Denn die Wanderer schwammen frustriert an Land zurück, ihnen schien die Kraft aus gegangen zu sein.

Mir fiel ein Stein vom Herzen sie hätten es nicht geschafft ihre schmutzigen Gedanken, die ich ihnen ohne weiteres von den Blicken ablesen konnte in die Tat umzusetzen. Ich sah sie noch in Richtung Dorf laufen.
 

Als ich sie nicht mehr sehen konnte schwamm ich zurück ans Ufer, dort setzte ich mich froh und erschöpft erstmal in die grüne Wiese. Meine Kleider hatten sich richtig mit Wasser Boll gesaugt es war so schwer mich über Wasser zu halten, aber ich eine zierliche Frau hatte es tatsächlich geschafft. Diese Wanderer hatten mich nicht bekommen, es erfüllte mich etwas mit stolz so eine Leistung voll bracht zu haben und es schlich sich ein zufriedenes Lächeln in mein Gesicht.
 

Nach einer weile kam ich dann im Dorf an, ich wunderte mich wieso hier aufeinmal so viele Menschen versammelt waren und darunter auch mein Mann Daniel zu finden war.

Die Menschenmenge schien voller Hass und Zorn zu sein, beim Anblick ihrer Gesichter und Augen lief mir ein eiskalter Schauder über den Rücken.

Ich fühlte nicht nur diesen Abgrundtiefen Hass sondern auch diese Blicke vom Ufer, die Wanderer waren also auch hier und ihr schelmisches grinsen wollte mir garnicht gefallen.

Was hatten sie diesen Menschen nur erzählt?

Wieso hassten mich auf einmal alle auf so eine weise? Ich hatte doch garnichts angestellt.

Mein Herz wurde wieder schwerer und das Lächeln verschwand aus meinem Gesicht. Ich durfte nicht Weinen, sie hätten mich als Kind schon so oft Weinen gesehen und diese Genugtuung wollte ich ihnen nicht lassen. Ich schluckte paar mal den Kloß in meinem Hals runter und Atmete schwer.

Die Traurigkeit ließ sich fast nicht zurück halten, es erinnerte mich an damals denn da mochte mich auch erst niemand und dies nur weil ich so anders aussah. Sie ärgerten mich ständig und ich lief meist heulend nach Hause.

Nun hatte ich mich eigentlich integriert und keinen störte meine Anwesenheit, aber wieso hassten sie mich aufeinmal so?

Ich konnte es mir nicht erklären.
 

"Susanne du wirst beschuldigt Unzucht mit diesen drei Männern getrieben zu haben", sprach der Richter.
 

Ich konnte seine Worte nicht fassen.

Was war hier nur los? Träumte ich etwa?

Ich bin gerade meinem Schicksal entkommen diesen Wanderen zu entkommen und nun durfte ich mir sowas anhören, dachte ich. Diese Worte erschütterten alles woran ich bis jetzt an gut und böse geglaubt hatte. Vor lauter Schreck konnte ich garnicht antworten.
 

"Sie schweigt, also müsste sie es getan haben", wetterte einer der Dorfbewohner.

"Widerlich mit drei Männern gleichzeitig", rief eine andere.
 

Was ich niemals mir steckten die Worte förmlich in der Kehle fest und mein ganzer Körper fühlte sich an als würde er nicht mehr zu mir gehören.

Ich konnte es nicht glauben diese dreisten Kerle hatten tatsächlich im ganzen Dorf und meinem Mann Daniel erzählt ich hätte mit ihnen Unzucht getrieben.

Das könnte nur ein schlechter Traum sein!

Versuchte ich mir krampfhaft einzureden.
 

"Susanne, äußere dich gefälligst", erhob der Richter seine Stimme.
 

"Ich war das nicht! Ich konnte mich gerade noch vor diesen Wanderen im See retten in den ich schwamm. Sie zerrissen mir mein Kleid", antwortete ich und zeigte auf den zerrissenen Stoff.
 

Die Wanderer grinsten immer noch schelmisch, wenn ich ihnen nur dieses verlogene grinsen austreiben könnte.

"Euer Ehren diese Frau hat sich das Kleid selber zerrissen um.uns in Versuchung zu führen", beteuerten die Wanderer mit der unschuldigsten Miene die sie auflegen konnten.
 

"Diese Männer lügen nicht davon ist wahr, sie verschwanden nachdem ich sie im See abhing", antwortete ich und versuchte immer noch verkrampft nicht in Tränen auszubrechen.
 

"Dein Wort steht alleine gegen das dieser Werten Männer, du wirst zum Tode durch Steinigung verurteilt ", sagte der Richter.

Er fesselte meine Arme und zog mich laufend am Seil hinter sich her. Alle schauten mich verachtend an, ich darf nicht Weinen, ich darf nicht Weinen, dachte ich mir.

Der Richter sperrte mich in eine kleine Zelle mit einem kleinen Fenster aus dem ich nicht einmal gucken könnte.
 

"Bis zur Vollstreckung deiner Strafe bleibst du hier", sprach der Richter verschloss die Zellentür hinter sich und verschwand.
 

Nun brach der Damm und ich könnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Sie flossen in Strömen aus mir heraus und es schien so als wollte die Traurigkeit nie mehr aus meinem Herzen verschwinden.

Ich klammerte mich dennoch an einen letzten Gedanken, Daniel vielleicht könnte er mich noch retten. Er konnte mich einfach nicht im Stich lassen. Davon war ich fest überzeugt.
 

Das Licht was durch die kleine Öffnung schien erhellte nicht gerade viel von dieser Zelle und dieser Geruch war einfach widerlich. Es roch noch Urin, Schweiß und vermoderter Erde.

Ich wusste nicht ob es die Enge oder das wenige Licht war, dass mich noch zusätzlich eingeengt hatte.
 

Mich weckte das klimpern und knarren der Eisenzelltür, ich öffnete meine Augen und sah den Richter.

"Steh auf", befahl er und um.den ganzen noch Nachdruck zu verleihen zog er noch an dem Seil.was um meine Hände gefesselt war. Es schnürte sich fester um meine Handgelenke und es begann zu Schmerzen. Er zog weiter am Seil, "beweg dich endlich", herrschte er wieder.

Vom ganzen gezerre an meinen Händen lief schon etwas Blut an dem Seil herunter, ich hätte nicht sagen können was mehr schmerzte mein Herz oder die gerade zugeführten Wunden.
 

Er brachte mich auf einen großen Platz, dort hatten sie wohl die Nacht über ein Loch in den Boden gegraben denn ich konnte mich nicht erinnern, dass vorher schon eins dagewesen wäre.

Der Richter führte mich zum Loch und schubste mich kräftig hinein.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand ich wieder auf, nun waren auch noch andere Wunden dazu gekommen die Bluteten.
 

"Lasst die Vollstreckung beginnen", sprach der Richter.
 

Ich klammerte mich weiter an die Hoffnung, dass mir wenigstens Daniel glaubte und mich von meinem schweren Schicksal bewahren würde.
 

Der Richter nahm einen Stein in die Hand und warf ihn in meine Richtung.

Daniel musste sich einfach dazwischen werfen, hoffte ich noch immer.
 


 

Doch als mich der Stein am Kopf traf und mir der Schädel brummte erkannte ich voller Schmerz, dass die einzige Person auf die ich mein Herz geschenkt und vertraut hatte, mich in bitterster Art und Weise Enttäuschte.

Als ein Paar Steine auf mich geflogen waren sah ich nur noch alles verschwommen und wie durch einen roten Schleier, was noch mehr schmerzte als die unzähligen Wunden und gebrochenen Knochen war mein verletztes Herz. Zu allem Überfluss hatte sich Daniel auch mit dem Gesicht von mir abgewandt.

Ich hatte verstanden, dass er mir keinen Glauben schenkte und musste die torturen der Steinigung bis zu meinem erlösenden Tod ertragen.

Es waren höllische Schmerzen und ich hoffte zumindest das es ein Platz im Himmel für mich gab...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Galax
2018-03-14T19:48:16+00:00 14.03.2018 20:48
Woo...

Du hast einen wundervollen Schreibstil.
Der Prolog so wie das erste Kapitel ist sehr gefühlvoll. Ich habe beim lesen ihre Angst und Trauer so wie kurze Hoffnung und zum Schluss die grosse Enttäuschung mit empfunden.
Die Geschichte reist mich mit und ich kann kaum die Fortsetzung erwarten!

Antwort von:  Simmy
14.03.2018 23:28
Freut mich das sie dir bisher gefällt ich hoffe ich kann sie spannend halten und entsprechend zu Ende bringen. (Ich habe kein Skript sie entsteht beim schreiben) ;)


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