Zum Inhalt der Seite

Was im Sommer begann

Rose & Scorpius
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Juli

Sie liebte den Geruch der Bücherei, nach altem Leder und Papier. Lächelnd strich sie über die geprägten Buchrücken im Regal, las Titel um Titel. Folgte mit ihrem Blick den Staubkörnern, welche im Sonnenstrahl funkelten wie kleine Diamanten. Hier fühlte sie sich an manchen Tagen wohler als Zuhause. An Tagen wie heute, wo das Haus voller Verwandter war und es so laut war, dass sie ihre eigenen Gedanken nicht verstand. Der Laden hatte erst vor wenigen Minuten eröffnet und verlegen hatte sie den Besitzer angelächelt, als er sie wartend in der Winkelgasse stehen sah.

Sie konnte gar nicht mehr zählen wie viele Bücher sie in ihrem Leben schon gelesen hatte. Als kleines Kind hatte sie es geliebt ihrer Mutter zuzuhören, wenn diese eines ihrer Märchen vorlas. Später dann hatte sie ihrer Mutter vorgelesen und ihren Cousins und Cousinen.

Ein Buch in der obersten Reihe erweckte ihre Aufmerksamkeit. Die Märchen von Beedle dem Barden. Sie kannte die Geschichte schon seit sie denken konnte. Konnte Wort um Wort vorhersagen. Kurz blickte sie über ihre Schulter, fand weder jemanden der ihr helfen, noch einen Hocker auf welchem sie steigen konnte. Zwar hatte ihre Mutter ein Exemplar, doch verspürte sie den Drang danach nun ihre eigene Ausgabe zu erwerben. Sie wandte sich wieder dem Regal zu und stellte sich auf ihre Zehen und streckte den Arm. Seufzend stellte sie sich wieder normal hin, lugte nochmal über ihre Schulter. Mit kleinen Hüpfern versuchte sie es erneut. Erschrocken zuckte sie zusammen, als ein tiefes Lachen hinter ihr erklang und ehe sie auch nur einen weiteren Blick hinter sich werfen konnte, spürte sie eine warme Brust an ihrem Rücken. Ein Arm schob sich in ihr Sichtfeld und Griff nach dem Buch, welches sie seit Minuten zu erreichen versuchte. »Hast du deinen Zauberstab verloren?«

Sie hatte ihn bereits an seinem Lachen erkannt und fuhr sich verlegen durch die Haare, als sie sich ihm zu wandte »Falls du es vergessen hast, bin ich noch keine 17.« Seine kleinen Sticheleien machten ihr schon lange nichts mehr aus. Aus den streitenden Kinder, die sie einst waren, sind junge Erwachsene geworden, welche vielleicht, irgendwie sogar Freunde waren. Ihr Blick heftete auf seiner Brust, an welcher sich ein schlichtes weißes Hemd spannte. »Ich… Danke.« erwiderte sie und sah zu ihm auf, als er ihr das Buch reichte. Seit wann war er so groß? Der Sommer war doch gerade erst zur Hälfte rum.

Ein seichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, während er sie dabei beobachtete, wie sie verlegen wieder ihren Blick abwandte und nach weiteren Büchern Ausschau hielt. Sie sah sehr hübsch aus, in ihrem blauen Kleid. So entspannt und schüchtern. So anders als in Hogwarts. Seit wann fiel ihm sowas an ihr auf? Sie war doch nur die Cousine seines besten Freundes.

»Könntest du…?« Er lachte leise in sich hinein und folgte ihrer Bitte. Blieb einen Schritt näher als nötig bei ihr stehen und atmete etwas von ihrem blumigen Parfum ein. Naja, sie war eigentlich doch schon sowas wie eine Freundin. Außer ihr schien noch niemand sonst hier zu sein. »Was machst du eigentlich so früh hier? Alleine?«

Seufzend sah sie über ihre Schulter zu ihm auf »Ich bin von Zuhause geflüchtet…«

Er zog fragend eine Augenbraue hoch, was sie zum kichern verleitete. Sie wusste, dass er mit ihrer Theatralik nichts anfangen konnte. »Mir fällt die Decke auf den Kopf, wenn ich den ganzen Tag keine Sekunde für mich habe.«

Er nickte als Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Ihre Antwort wunderte ihn kaum. Er kannte ihre Familie nur zu gut. Außerdem verbrachte sie auch in der Schule viel Zeit alleine in der Bibliothek. Wie oft hatte er sie schon alleine in der Bücherei gesehen oder am See in ein Buch vertieft. Manchmal fragte er sich ob sie am Tag der Auswahlzeremonie nicht doch dem falschen Haus zugeteilt wurde? Während sie leise von ihrer Familie erzählte folgte er ihr ohne auf den Weg zu achten und fand sich schließlich an der Kasse wieder, an welcher auch seine Mutter stand und gerade bezahlte »Scorpius.« Lächelnd sah sie zu ihm und ließ ihren Blick zu seiner neuen Begleitung gleiten. »Mum…« Er hatte fast vergessen, dass er mit ihr hier war…

»Miss Weasley, sind sie fündig geworden?« Bevor es zu einer unangenehmen Stille kommen konnte, machte der freundliche Bibliothekar auf sich aufmerksam und winkte die Angesprochene zu sich. »Eine gute Wahl haben Sie da getroffen.« sagte er während er sich die Bücher ansah, welche sie ihm reichte und in Papier einschlug, damit sie während des Transports keinen Schaden nahmen. Sie warf einen kurzen Blick zur Seite und stellte fest, dass Scorpius und seine Mutter noch dort standen und auf sie zu warten schienen. »Miss Weasley, möchten Sie uns nicht zum Tee begleiten?« Überrascht weiteten sich ihre Augen und fragend sah sie zu ihrem Schulkollegen, welcher leicht die Schultern zuckte. Rose wusste es wäre unhöflich die Einladung auszuschlagen. Verlegen schaute sie auf die schmale Uhr an ihrem Handgelenk. Es war erst 10:45 Uhr. »Sehr gerne, Mrs. Malfoy.«

Gemeinsam verließen sie die Bücherei. Während Mrs. Malfoy vor ihnen ging und interessiert an dem ein oder anderen Schaufenster stehen blieb, trat Scorpius an ihre Seite und legte ihr einen Hand auf den Rücken. »Ich hoffe, du weißt, worauf du dich eingelassen hast .«

Seine Hand in ihrem Rücken fühlte sich ungewohnt an. Doch die Wärme, welche von ihr ausging versprach ihr eine angenehme Sicherheit, ebenso das belustigte Funkeln in seinen Augen.

Astoria Malfoy blieb vor dem kleinen Café stehen, in welches sie schon seit Jahren ging. Wartend blickte sie zu den beiden Kindern, welche sich schier angeregt unterhielten. Scorpius kam sehr nach seinem Vater und es wärmte ihr Herz als sie sah mit welcher Herzlichkeit er die junge Frau neben sich bedachte. Auch die junge Miss Weasley schien von seiner Aufmerksamkeit eingenommen zu sein, auf eine ehrliche Art und Weise, welche vielen jungen Damen ihrer Gesellschaft leider fehlte. Ihr Sohn zwinkerte ihr zu als er ihnen die Tür aufhielt.

Der Butler empfing sie freundlich und wies ihnen einen Tisch am Fenster zu, von welchem man das rege Treiben der Winkelgasse verfolgen konnte. Rose genoss die Ruhe, die das kleine Café ausstrahlte. Es wirkte weniger vornehm, als sie erwartet hatte. Und auch ihre Gesellschaft war herzlicher als man sich sagte. Scorpius zog ihnen die Stühle zurecht und dankbar lächelte sie ihn an.

»Mrs. Malfoy, dasselbe wie immer?« Der Butler erschien an ihrem Tisch nachdem sie alle Platz genommen hatten. »Vielen Dank, Mr. Adams. Bitte für eine Person mehr. Mr. Malfoy befindet sich auf dem Weg hierher.« Mr. Adams wollte bereits gehen, als der junge Mr. Malfoy ihn noch kurz zurückhielt. »Bringen Sie bitte auch einen frischen Minz-Tee und ein Stück Zitronenkuchen?« Überrascht sah Rose auf und wollte ihn unterbrechen, doch er legte seine Hand auf ihr Bein und unterbrach sie recht wirkungsvoll. Leichte Röte erschien auf ihren Wangen »Danke.«

»Miss Weasley, sind sie in der Bücherei fündig geworden?« Die Ablenkung kam ihr gerade gelegen und lächelnd wandte sie sich um »Oh ja.«

Während Rose und seine Mutter sich unterhielten, beobachtete Scorpius beide. Er war überrascht wie gut sich die beiden verstanden. Zwar hatte seine Mutter ihre Meinung über die Weasleys nie kund getan, doch die seines Vaters war ihm durchaus bekannt. Und auch wenn seine Mutter gerne die Erwartungen der reinblütigen Gesellschaft untergrub, so stand sie doch immer hinter seinem Vater. Sein Blick fuhr zum Eingang, in welchem eben jener gerade erschien. Er reichte Adams den Mantel und fand auch sogleich, den Blick seines Sohnes. Gezielt trat er auf ihren Tisch zu und blieb verwundert stehen, als er das fremde und doch bekannte Gesicht bei seiner Familie entdeckte. Fragend sah er seinen Sohn an als er seinen Weg fortsetzte und das Lachen seiner Frau erklang. »Hallo.«

Rose stand auf und strich kurz über ihren Rock, reichte dem Neuankömmling die Hand. »Mr. Malfoy, freut mich sehr Sie kennenzulernen.« Er war verwundert von ihre ruhige Stimme und ihrer allgemein ruhigen Art. Sie sah zwar aus wie eine Weasley, doch sie bewegte und sprach ganz anders als er ihre Familie in Erinnerung trug. Er erwiderte ihren Händedruck und setzte sich neben seiner Frau, welche er zur Begrüßung kurz auf die Wange küsste. »Miss Weasley, was verschafft uns denn die Ehre Ihrer Gesellschaft?« Sein Tonart hatte etwas hartes, ruppiges an sich. Sie zog belustigt eine Augenbraue hoch und warf ihrem Schulkameraden einen wissenden Blick zu. Ihr war nun absolut klar, woher der junge Malfoy dies hatte. Bevor sie antworten konnte, wandte sich Mrs. Malfoy an ihren Mann »Oh, wir haben Miss Weasley in der Bücherei getroffen und da dachte ich es wäre schön, wenn sie uns zum Tee begleite. So habe ich auch mal etwas Abwechslung zu euren stetig ernsten Gespräche.«

Ihr Vater beharrte stets darauf wie kalt und herzlos die Malfoys seien. Rose bemerkte davon nichts an diesem Mittag. Mr. und Mrs. Malfoy sahen sich mit so einer Herzlichkeit an, wie es ihre Eltern taten. Vielleicht nicht so offensichtlich, doch die kleinen Geste, welche sie teilten, ließen Rose Herz fast ein wenig mehr aufgehen, als die öffentlichen Bekundungen ihrer Familie. Sie war erstaunt, wie wohl sie sich hier fühlte.

Sein Arm lag auf ihrer Rückenlehne und seine Hand streifte ab und an ihre Schulter, während sie dem Gesprächen seiner Eltern aufmerksam folgte. »Dein Sohn ist übrigens Schulsprecher. Heute Morgen kam der Brief!« Ihren erstaunten Blick, erwiderte er mit einem Lächeln, ehe er zu seinem Vater sah, welcher ihm stolz zunickte. »Dann sind wir wohl Kollegen.« Rose wusste nicht warum diese Nachricht sie überraschte, immerhin war er nach ihr der Beste ihrer Klasse. In ihr stieg eine leichte Vorfreude auf die gemeinsame Zusammenarbeit auf. Sie war froh jemanden an ihrer Seite zu wissen, mit dem sie sich verstand und den sie… mochte.

»Nun, damit hättet ihr eine solide Grundlage um den Job eurer Wahl zu erlernen.« Draco Malfoy zog die Aufmerksamkeit der beiden Schüler erneut auf sich. »Miss Weasley, was haben Sie denn nach Hogwarts vor?« Auch Scorpius wusste nicht, wie ihre Pläne aussahen und sah sie ebenso interessiert an wie seine Eltern. »Ich möchte Heilerin werden.« Sie sprach die Wort mit solch einer Sicherheit und Stolz aus, dass keiner von ihnen daran zweifelte, dass sie ihr Ziel erreichte.

»Ein sehr hohes Ziel, welches sie sich da gesetzt haben.« Sie kam ganz nach ihrer Mutter. »Und möchten Sie irgendwann auch ihre eigene Familie gründen?« Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Fuß, als sich der Absatz seiner Frau in eben diesen bohrte. Er verzog keine Miene, auch wenn er Mühe damit hatte. Seinen Blick hielt er auf die junge Miss Weasley gerichtet. »Vater!« 

Wenn sie irgendetwas mit Ronald Weasley gemein hatte, dann war es lediglich die Röte, welche sich von ihrem Ausschnitt bis in ihr Gesicht hochkämpfte. Sie räusperte sich »Natürlich… irgendwann bestimmt.« Peinlich berührtes Schweigen machte sich breit, welches Rose mit einem herzlichen Lachen durchbrach. »Ich wurde schon unangenehmeres von einem Malfoy gefragt.« Auch Scorpius fiel in ihr Lachen mit ein, dachte an ihr Zusammentreffen im Vertrauensschülerbad in der 5. Klasse. »Weasley, bist du nackt?« Gegen allen Gewohnheiten war er rot angelaufen als er bemerkte, dass sie sich im Bad befand. »Nein Malfoy, ich gehe immer angezogen baden.« Peinlich berührt war er wieder hinaus gegangen und hatte gewartet bis sie heraus kam. Lachend hatte sie ihm zugezwinkert. Wenn er sich recht erinnerte, war das der Moment als das Eis zwischen ihnen brach.

Nach einiger Zeit zahlte Mr. Malfoy die Rechnung und gemeinsam traten sie wieder hinaus auf die Straße. Die Sonne schien wärmer als zuvor auf sie hinab und nachdem er seiner Frau einen weiteren Kuss auf die Wange gab verabschiedete er sich von seinem Sohn und dessen Begleitung. »Miss Weasley, leisten Sie uns doch demnächst beim Dinner Gesellschaft.«

August

Eine dampfende Tasse Kaffee wärmte sie als sie am frühen Morgen in der Küche saß und die Ruhe im Haus genoss. Selten hatte sie diese Moment für sich, jetzt da die Kinder während der Ferien Zuhause waren und die Familie täglich ein und aus ging. Hermine Weasley liebte diese ruhigen Stunden, welche sie brauchte um den Tag durchzustehen.

Leise Schritte erklangen von der Treppe und sie atmete erleichtert auf als nur ihre Tochter in der Tür erschien und sich mit einer Tasse Tee und einem Brief in der Hand zu ihr setzte. Sie waren sich so ähnlich. Ihre Tochter war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Lediglich die Farbe ihrer Haare und Augen unterschied sich von ihren.

»Wer schreibt dir denn so früh am Morgen?« Seit ein paar Tagen lächelte sie so stumm vor sich her. Auch heute strahlte sie von innen heraus. Konnte es sein…? Stumm reichte sie ihr den Brief. Sie spürte den fragend Blick ihrer Mutter auf sich und erzählte ihr von dem Treffen in der Bücherei und der anschließenden Einladung zum Tee, von Mr. Malfoys Einladung zum Dinner. »Ich wollte dir das schon früher erzählen. Nur Dad…« Sie zuckte ratlos mit der Schulter, wollte sich entschuldigen. Hermine schüttelte abwinkend mit dem Kopf. Es war schon besser, dass sie dieses Gespräch alleine führten. Ihr Mann und die Malfoys waren bei Merlin leider immer noch ein sehr heikles Thema. Dennoch konnte sie sich nicht erklären, was sie an dieser Einladung störte »Rosie, warum laden die Malfoys dich zum Essen ein?«

Sie wusste es nicht wirklich. Natürlich war es ein sehr angenehmer Tag mit den Malfoys. Und Rose wusste sich nicht zu helfen, aber einen Augenblick glaubte sie, dass sie fast besser zu ihnen als zu ihrer eigenen Familie passte. Sie fühlte immer noch Scorpius Hand auf ihrem Oberschenkel und an ihrer Schulter. Fühlte dieses wohlige Kribbeln in ihrem Inneren.

Sie wusste, dass ihre Tochter die Wahrheit sagte »Liebes, könnte es sein, dass du und Scorpius…« 

Hochrot schüttelte Rose ihren Kopf, noch ehe sie den Satz beendet hatte »Mum! Nein, wir sind nur Freunde.« Er herzhaftes Lachen entrann Hermine. Ja, Ron und sie waren auch lange nur Freunde.

»Weißt du schon was du anziehen wirst?« Überrascht schüttelte die junge Weasley den Kopf. Hatte ihre Mutter gerade erlaubt, dass sie die Malfoys besuchte? »Mach dir keine Sorgen, wegen deines Dads. Mir fällt schon etwas ein.« Lächelnd sprang ihre Tochter auf und umarmte sie. »Danke.« Nach einem Kuss auf die Wange verschwand sie wieder die Treppen rauf, in ihrem Zimmer.

Ihren Zauberstab schwingend ließ die Ältere sich eine neue Tasse Kaffee ein. Sie erinnerte sich an die letzten Weihnachtsferien im Fuchsbau. Scorpius hatte ihren Neffen Albus besucht. Gemeinsam hatte sie Rose dazu überredet mit hinaus in den Schnee zu gehen. Vom Fenster aus hatte sie die drei, wie auch die anderen Kinder beobachtet, welche in ihrer Schneeschlacht aufgingen wie kleine Kinder. Lachend hatte ihre Tochter sich in den Schnee fallen lassen, hatte einen Schneeengel gemacht. Der junge Malfoy hatte sich neben sie gehockt, wollte sie überreden wieder aufzustehen. Es war zu kalt, sie würde sich erkälten. Er reichte ihr die Hand und wollte aufstehen. Doch ihre kleine Rose, welche unter den rüpelhaftesten Jungs aufgewachsen ist, die sie kannte, hatte den armen Jungen neben sich in den Schnee gezogen. In stummer Übereinkunft waren sie aufgestanden und lachend hatte er Rose den Arm um die Schulter gelegt, sie an sich gezogen und sein Gesicht in ihrem Haar versteckt, als sie sich an ihn lehnte um die Kälte zu vertreiben.

Schon damals hatte sie den Verdacht, dass die beiden sich nahe standen. Näher als sie sich zugestanden. Da Rose aber nichts mehr erwähnt hatte, dachte sie nicht weiter darüber nach. Vielleicht sollte sie langsam damit beginnen, ihren Mann auf das kommende vorzubereiten…
 

Sie war überrascht von der liebevollen Gestaltung des Raumes, als sie aus dem Kamin hinaus trat. Ein Hauself in einem rosa Gewand tauchte vor ihr auf und begrüßte sie mit quietschender Stimme »Oh, oh, oh. Die Miss ist da, die Miss ist da. Oh, warten Sie. Der junge Herr erwartet Sie bereits.« und mit einem lauten Plopp war sie auch schon wieder verschwunden, ehe Rose etwas erwidern konnte. Seltsame kleine Geschöpfe diese Hauselfen. Rose schmunzelte. Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb an einige Bilder hängen, welche auf den Schränken angerichtet waren. Die meisten Bilder zeigten Scorpius und seine Eltern. Vereinzelt fand sie auch welche auf denen ihr Cousin abgebildet war, wie sie brüderlich Arm in Arm standen und grinsten. Auf einem Bild hielt Scorpius ihren Cousin im Schwitzkasten und zerzauste dessen eh schon unordentliches Haar. An einem anderen Bild blieb ihr Blick hängen. Es zeigte Scorpius und sie, letztes Weihnachten. Albus hatte das Foto gemacht, nachdem sie eine ziemlich hitzige Schneeballschlacht hinter sich hatten. Es zeigte sie beide wie Scorpius den Arm um sie legte und sie in eine Umarmung zog. Sie hatte ganz vergessen, dass es davon ein Foto gab… Wenn sie daran zurück dachte, spürte sie wieder seinen warmen Atem auf ihrem Haar.

»Es ist das einzige Bild, das es von uns zusammen gibt.« Erschrocken zuckte sie zusammen und fuhr herum. »Malfoy!« Sie hatte nicht bemerkt, dass er den Raum betreten hatte, so sehr war sie in Gedanken versunken. Er unterdrückte ein Lachen, konnte sich allerdings ein Grinsen nicht verkneifen. »DU… du hast mich fast zu Tode erschreckt.«

»Schön, dass du gekommen bist.« Mit nur ein paar Worte hatte er ihr den Wind wieder aus den Segeln genommen. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie zu ihm hoch sah. »Na ob du dir das nicht noch anders überlegst.« Ihr Lächeln wandelte sich in ein verschlagenes Grinsen, als sie sich bei ihm unterhakte »Noch weiß mein Vater nicht, wo ich bin. Sollte er es je herausfinden…«

Der junge Malfoy fing herzhaft an zu lachen und führte sie hinaus in den Garten. »War das eine Drohung?« Grinsend sah sie zu ihm auf. »Nein, nur ein gut gemeinter Rat, mein Lieber.«

Er mochte es, wenn sie so mit ihm witzelte, wie ihre Augen funkelten, sie sich an ihn lehnte. Die Röte auf ihren Wangen, wenn er Worte wie diese sagte »Das wäre es mir Wert.«

Das Wetter war herrlich und die Sonne stand immer noch hoch am Himmel, weshalb seine Mutter entschieden hatte, dass Dinner im Pavillon stattfinden zu lassen. Staunend fuhr Roses Blick über die angelegten Beete und Wege. An manchen Stellen verharrte sie und ließ ihren Blick genauer schweifen, fasziniert von den Blumen und ihrer Farbenpracht. Scorpius kniete sich hin und pflückte eine hellblaue Kornblume, welche er in Rose Haarknoten steckte. Seine Hand auf ihrem Rücken führte er sie weiter, bis sie an dem weißen Pavillon ankamen, an welchem seine Mutter bereits wartete. Sie richtet gerade ein Gesteck Rosen, welche sie zur Deko auf dem Tisch platziert hatte.

»Mum, unser Gast ist da.« Astoria Malfoy drehte sie mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen um. Rose konnte sich nur zu gut vorstellen, was für eine Schönheit sie in jungen Jahren war und wie sie mit diesem Lächeln das Herz des kalten Draco Malfoy erobert hatte. »Miss Weasley, meine Liebe. Kommen Sie her.« Herzlich wurde Rose in die Arme geschlossen.

»Vielen Dank für Ihre Einladung Mrs. Malfoy.« Gemeinsam ließen sie sich am Tisch nieder und Scorpius reichte den beiden Damen ein Glas mit frischem Saft.

»Nun ich finde wir sollten dieses ‚Sie‘ lassen. Ich bin Astoria. Mrs. Malfoy ist meine Schwiegermutter.« Er versteckte sein Lachen hinter einem Husten, was seiner Schulkameradin nicht so gut gelang wie ihm. Er wusste sehr gut um das schlechte Verhältnis seiner Großeltern und seiner Mutter und ihn amüsierte es stets, wenn sie die ein oder andere Spitze fallen ließ. »Sehr gerne.«

Es dauerte nicht lange bis sein Vater zu ihnen stieß und die Hauselfen das Dinner auftischten.

Er war erstaunt wie entspannt der Abend verlief. Sein Vater hielt sich überraschend zurück mit Fragen und folgte stumm dem Gespräch der beiden Frauen.

»Ich habe einen kleinen Kräutergarten mit ein paar Exoten. Was hältst du davon, wenn wir uns das Beet eben anschauen?« Begeistert nickte die Schülerin und nahm dankend das Glas Elfenwein entgegen, während sie sich bei der Älteren einhakte und sie gemeinsam einen weiteren Weg entlang gingen, welchen sie noch nicht auf dem Hinweg erkundet hatte.

Dankend nahm Scorpius das Glas, gefüllt mit Feuerwhiskey, entgegen, welches sein Vater ihm reichte. Dieser stellte sich neben ihm und schaute ebenfalls hinter den sich entfernenden Silhouetten her. »Verrätst du mir, was da zwischen euch läuft?« Er war nicht sehr überrascht von der Frage seines Vaters. Immerhin hatte er seinen prüfenden Blick die ganze Zeit über bemerkt. Dennoch zuckte er mit den Schultern. »Sie ist Albus Cousine. Wir sind Freunde. Mum mag sie sehr gerne.«

»Mehr ist da nicht?« er schüttelte den Kopf. Draco fuhr mit der Hand durch sein Haar. Er sah zur Seite, auf das Profil seines Sohns, welcher ihm wie ein Spiegelbild glich. »Seit wann, Scorpius? Und halt mich nicht zum Narren.«  Manchmal fragte er sich, warum er für sein Vater wie ein offenes Buch war. Seufzend wandte er sich seinem Vater wieder zu. »Seit einem Jahr. Sie weiß es nicht. Wir sind wirklich nur Freunde und eigentlich nicht mal das.« Die Hand seines Vaters legte sich auf seine Schulter und drückte aufmunternd zu. Stöhnend vergrub Scorpius sein Gesicht in seinen Händen. »Verflucht!«

Eine Zeitlang standen sie schweigend beieinander, leerten ihre Gläser und füllten diese einmal nach. »Du solltest es versuchen.« Wie viel Überwindung seinem Vater diese Worte kosteten, konnte er sich nur zu gut vorstellen. Immerhin standen die Weasleys ihrer Familie nie nahe und waren nicht unterschiedlicherer Meinung, wenn es darum ging, welcher Ideologie sie folgten.

Von weitem sahen sie die beiden Damen wieder zurückkommen, vertieft in ihre Gespräche und Gedanken. Rose winkte ihnen von weitem zu. Bei ihnen angekommen verabschiedete sie sich von seinen Eltern, umarmte seine Mutter und reichte seinem Vater die Hand. Dann hakte sie sich bei ihm unter und sah ihn auffordernd an »Ich glaube nicht, dass ich den Weg alleine zurück finde.« Scorpius schüttelte die Trüben Gedanken ab und führte sie langsam zurück zum Manor. »Es war ein sehr schöner Tag.« Sie schaute hoch zum Himmel, welcher nach und nach dunkler wurde und die Nacht ankündigte. Ja, es war wirklich ein sehr schöner Tag.

September

»Wie geht es Rose?« Scorpius hatte sich bereits auf seinem Platz im Abteil niedergelassen, als er aus dem Fenster sah und dabei zuschaute wie Rose sich von ihren Eltern verabschiedete. »Warum fragst du?« Albus überraschte die Frage ein wenig. Rose und Scorpius waren keine Freunde, nicht mal wirklich flüchtige Bekannte. Für Rose war Scorpius immer nur sein bester Freund, für Scorpius war Rose nur die Cousine seines besten Freundes. Sie stritten sich nicht, sie machten aber auch keine Späße miteinander und wenn sie miteinander sprachen, handelte es sich zumeist nur um den Unterrichtsstoff der letzten Wochen. Dachte er bisher immer.

»Sie sieht bedrückt aus.« Albus wusste, dass Scorpius eine sehr gute Auffassungsgabe hatte. Zumeist fehlte es ihm aber an Empathie, da er trotz seiner liebevollen Mutter doch eher zu dem kalten und abstandhaltenden Gemüt seines Vaters neigte. »Ich weiß es nicht genau…« Ratlos zuckte der Potter mit den Schultern und erkannte an der Miene seines besten Freundes, dass ihm diese Antwort nicht genügte. »Ich kann nur vermuten was es ist… Onkel Ron setzt sie unglaublich unter Druck, was ihre Leistungen angeht, sie hat die ganzen Ferien den Kopf nicht aus ihren Büchern genommen. Jedenfalls an den Tagen, an denen man Rose überhaupt zu Gesicht bekommen hat.« 

»Sie will niemanden enttäuschen.« Albus sah seinen besten Freund an und hatte das Gefühl, das mehr hinter seinen Worten steckte als er zugeben wollte.

 

Sie war schon immer das was ihr Vater von ihr erwartet hatte. Sie war ruhig, vielleicht sogar etwas schüchtern. Sie hatte die typischen Weasley Haare, wenn auch etwas dunkler und lockiger.

Sie war intelligent, wie ihre Mutter und ähnelte zur Freude aller ihrem Vater nur von der Augenfarbe her. Sie war eine Gryffindor, Jahrgangsbeste, Vertrauensschülerin und letztendlich auch Schülersprecherin. Sie war all das was alle von ihr erwarteten. Aber sie hatte auch das Gefühl man wolle sie sei mehr wie ihre Cousine Domenique, aufgedreht, beliebt, spontan. Vielleicht sollte sie sich auch eine Scheibe von ihrer Cousine Lily abschneiden und ausgeflippt, mutig und frech sein.

Es war ihr letztes Jahr in Hogwarts und sie würde es durchstehen wie sie all die Jahre zuvor durchgestanden hat. Sie würde lächeln, ihre Aufgaben erfüllen, perfekt sein. Und wenn dieses Jahr vorbei war konnte sie frei sein. Weg gehen, studieren, jemand sein den niemand kannte. Sie selbst. Vielleicht hätte sie dann eine Chance mit…

Ein Seufzer entwich ihr und mit einem müden Lächeln verabschiedet sie sich von ihren Eltern und anderen anwesenden Verwandten, welche ebenfalls nicht in den Zug Richtung Hogwarts einsteigen würden. Ihr letzter Blick galt ihrem Vater, welcher sie so stolz ansah. Kurz dachte sie an die wenigen Tage im Sommer zurück, an denen sie diesem erwartungsvollem Blick hatte ausweichen können, an den Tagen wo sie ihrer Mutter ein Versprechen abnehmen musste, welches nicht hätte nötig sein müssen. Sie nahm ihren Koffer, hievte ihn in den Zug und zog ihn durch den schmalen Flur. Sie suchte ein leeres Abteil, war dafür aber scheinbar schon zu spät dran. Als sie ihren Cousin und seinen besten Freund sah, schob sie die Abteiltür auf »Was dagegen, wenn ich mich zu euch geselle?« Scorpius schüttelte den Kopf und Albus grinste ihr entgegen »Nur weil du es bist.«  

Sie versuchte ihren Koffer auf die Ablage zu heben, was sich jedoch als ziemlich schwierig herausstellte. »Alles in Ordnung, Rose?« Sie zuckte kurz zusammen und ließ den Koffer wieder zu Boden fallen. Sie nickte.

Albus trat hinter sie und hob den Koffer mit einer Leichtigkeit hoch, als wäre er nicht schwerer als ein Buch. Sie wollte nicht darüber reden. Also setzte sie sich hin und schaute aus dem Fenster. Sie wollte nicht mit Albus darüber reden. Ihr Blick ging zu Scorpius, welcher sie fragend ansah.

Der Potter Spross sah zwischen seinen beiden besten Freunden hin und her. Nicht nur, dass Scorpius außergewöhnlich interessiert war an Rose wohlergehen… die zwei sahen sich so seltsam vertraut an. Als Rose ihren Blick wieder ihm zuwandte, erkannte er eine gewisse Sehnsucht in ihren Augen. Er konnte nur vermuten was in ihr vorging. Er hat all das getan, wozu ihr der Mut fehlte. Er war nicht das, was man von ihm erwartet hatte. Er war er selbst. Und vielleicht, nur ganz vielleicht, nahm sie ihm genau dies gelegentlich übel. Ihm, das schwarze Schaf der Familie. »Rose!« Sie zuckte zusammen. Bei Merlin, sie war schon wieder in ihren Gedanken versunken. »Was?! Es ist alles in Ordnung.« brachte sie heraus als sie sich wieder gefasst hatte. Albus verdrehte nur die Augen und sprach mit Scorpius über ihre Ferien und über die anstehende Quidditch Session. Der Blick seines besten Freundes glitt immer wieder zu seiner Cousine.

Er spürte, dass dieses Jahr etwas anders war. Sonst war es jedes Jahr das selbe. Sie saßen zu dritt hier in einem Abteil. Entweder sie schwiegen oder Albus und Scorpius sprachen über irgendwelche Belanglosigkeiten. Heute schien alles irgendwie anders.

Rose schüttelte einfach nur den Kopf wandte sich wieder dem Fenster zu. Wie absurd ihre Gedanken einfach waren. Leise kamen die Worte über ihre Lippen und ließen das Gespräch der beiden Slytherin verstummen »Es steckt nicht in jedem ein Albus Severus Potter.«

Albus hatte recht mit seiner Vermutung, was Rose anging. Sie hatte Angst die Erwartungen ihrer Familie zu enttäuschen. Das wurde ihm klar als er ihren trüben Blick einfing. »Vielleicht ist es an der Zeit, dass nicht mehr nur ich das schwarze Schaf unserer Familie bin.«

Nachdenklich sah Albus zwischen seinen beiden besten Freunden hin und her »Wir sind nicht unsere Eltern. Es bringt nichts ihnen nacheifern zu wollen. Wir müssen unsere eigenen Wege gehen.«

»Ich weiß nicht wie, Al.« frustriert schloss Rose die Augen und fuhr mit ihren Händen über ihr Gesicht.

Scorpius wusste wie. Auf seine Art und Weise, mochte Scorpius Rose Weasley schon immer. Wie sie nun aber hier saß und ihre Finger knetete, ihren Blick auf ihren Schoss gerichtet, wusste er, dass sie beide mehr miteinander verband als sie dachten. Er dachte an die Worte seines Vaters. Du solltest es versuchen. Vielleicht fehlte ihm der Mut, seine wahren Beweggründe offen zu legen, doch es gab ihm die Chance, sie auch davon zu überzeugen »Geh mit mir aus, Rose.«

Überrascht sah Albus zu ihm. Sie würde sich nie auf so eine verflucht dumme Idee einlassen... »Ja.« Seine sonst so Regel besessene Cousine hatte gerade Ja gesagt. Ihr Vater hasste die Malfoys. Einen mehr als den anderen. Es war seine oberste Regel, welche er Rose gestellt hatte. Halte dich von diesem Jungen fern!

Er sah Scorpius fragend an, wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Wusste nicht, was hinter dieser Frage steckte.

»Okay... Rosie.« Ein durchaus erkennbares Lächeln machte sich auf den Lippen des Malfoys breit, welches Rose mit einem in letzter Zeit sehr seltenen Lächeln erwiderte.

Sie war eine Gryffindor. Wie ihre Eltern. Es war an der Zeit, dass sie bewies wie mutig sie war. Und in Gedanken an diesen Sommer stand sie auf und wechselte die Bank, setzte sich neben ihn. Im stummen Einverständnis legte er seinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher an seine Seite. Es fühlte sich schon fast vertraut an, seine Wärme und seine Aufmerksamkeit. Ihr verschlagenes Lächeln in seiner Nähe.

»Ich muss sagen, ihr seht erstaunlich gut zusammen aus.« Albus lachte kurz auf, trotz seiner Skepsis, und konnte es nicht wirklich glauben. »Ich würde sagen, jetzt bist du das schwarze Schaf in der Familie.« die Worte kamen nur leise über seine Lippen und auch wenn Rose es nicht hörte, sah er das Nicken von Scorpius, welcher Rose dabei beobachtete wie sie erneut in ihrem Buch herum blätterte und versuchte sie beide zu ignorieren. So war sie nun mal. Das war ihre Art mit den Dingen umzugehen. Ihre Witze über ihren Vater, sah er heute in einem ganz anderen Licht. Erkannte im Nachhinein das traurige Funkeln in ihren Augen.

 

Als sie ankamen setzte gerade ein leichter Regenschauer ein.

Seufzend verzog Rose ihr Gesicht in dem Wissen, dass sie bis sie die Theastralen erreichen würde, vom Regen durchnässt wäre. Scorpius, welcher hinter ihr in der Tür stand und nach draußen sah, zog mit einer Hand seinen Umhang über sie beide, während seine andere ihre packte und sie so im leichten Laufschritt zu den Kutschen zog. Albus folgte den beiden ebenfalls mit über dem Kopf gezogenen Umhang.

Die meisten der restlichen Schüler waren bereits auf dem Weg in Richtung Schloss, weshalb die drei das Glück hatten nun weiter unter sich zu bleiben.

Immer noch hielt Scorpius Roses Hand, welche nun auf seinen Oberschenkeln ruhten. Sein Daumen strich beharrlich über ihren Handrücken. Ihre Hände waren kalt und er wollte sie wärmen.

»Onkel Ron wird begeistert sein.« Albus Blick fiel auf ihre ineinander verschränkten Hände und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

»Al, dein Sarkasmus ist zum Kotzen.« gab der Malfoy von sich, während Rose mit den Augen rollte und ein »Verfluchte Slytherins.« von sich gab, welches ihr Freund mit einem »Es gehört sich nicht für eine Lady zu fluchen.« kommentierte.

Schmunzelnd sah sie zu ihm herauf, was er lediglich mit einem Augenzwinkern quittierte und ihre Hand fester hielt.

 

An den Haustischen der Großen Halle wimmelte es bereits vor Schülern als die drei diese betraten.

Niemand schenkte ihnen mehr Beachtung. Der Anblick des ungleichen Trios, war für niemanden hier mehr etwas Besonderes, sooft hatte man sie schon gemeinsam gesehen. Was für ein Skandal es doch vor sieben Jahren war, als Albus Severes Potter nach Slytherin kam. Wie man sie drei dann angesehen hatte, als Albus und Scorpius Freunde wurden und Rose sich mit der Zeit immer öfter zu ihnen gesellte.

Alleine ging Rose zu ihrem Haustisch. Sie entdeckte Alice, die Tochter des Direktors und ihre beste Freundin, zu welcher sie sich auch so gleich setzte, möglichst ohne ihren Blick zu dem Slytherin Tisch gleiten zu lassen. Zum Rebellieren bin ich einfach nicht geschaffen.

»Rose!« freudig nahm die Longbottem sie in ihre Arme und schenkte der noch leicht verwirrten Rose nicht weiter Beachtung, sondern erzählte ihr mit strahlenden Augen von ihrem Urlaub und dem netten Italiener, welchen sie kennen gelernt hatte.

»Und was gibt es bei dir Neues?«

Rose war eine Weasley und eine Gryffindor. Sie mochte zwar einen Malfoy und dazu noch einen Slytherin sehr. Doch was hatte sie Angst vor der Meinung ihrer Mitschüler, wenn sie von dieser Sache erfuhren…

»Nichts. Habt ihr noch Kontakt?«

 

Rose hatte keinen wirklichen Hunger und schob das Essen auf ihrem Teller von einer Seite auf die andere. Sie musste diesen Tag noch sacken lassen. Die meisten Schüler waren bereits fertig und machten sich schon auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume. »Schau mal, da kommen Albus und Malfoy.«

»Rose« Scorpius ließ sich neben Rose nieder, während Albus sich zu Alice gesellte und sie über die Ferien sprachen. Überrascht blickte Rose auf, als sie Scorpius Hand auf ihrem Rücken spürte. Sie konnte nicht abstreiten, dass diese Geste doch recht angenehm war und sie weniger in Verlegenheit brachte, als sie erwartet hätte. Lächelnd sah sie ihn an, als sie Alice überraschte Stimme hörte »Das ist aber ein ziemlich großes Nichts.« Sie blinzelte mehr als überrascht und konnte dies auch nicht verbergen. Nachdem sie ihre Gespräch mit Albus beendet hatte, wandte sie sich wieder an Rose, welche in einer sehr vertrauten Position neben Malfoy saß. »Was habe ich denn da verpasst?«

»Das frage ich mich schon den ganzen Tag.« kommentierte Albus die Frage der Gryffindor.

Okotber

»Sie hat sich verändert…«

Fragend sah Scorpius von seinen Schuhen auf, welche er gerade zuband. Albus und er waren die letzten in der Umkleide der Quidditchhalle. »Wie meinst du das?«

Albus kam nicht umhin zu lächeln »Rose ist so ausgelassen, wie schon lange nicht mehr. Sie lacht, wenn ihr zusammen seid und sie strahlt, wie die Sonne selbst.«

Mit den Ellbogen auf den Knie, saß der Malfoy nun auf der Bank und hörte seinem besten Freund zu »Sie ist glücklich mit dir.« Bisher hatte er sich eigentlich keine Gedanken darüber gemacht. Zu den Zeiten, welche sie früher schon mit Albus gemeinsam verbracht hatten, kamen noch Treffen in der Bibliothek hinzu und gelegentliche Abende im Gemeinschaftsraum der Schülersprecher, bei denen sie den Tag Revue passieren ließen, Rose von einem ihrer Bücher und Scorpius vom Quittichtraining erzählte. Albus konnte sich nicht vorstellen, wie sehr er die Zeit mit ihr genoss, wie gerne er auch in ihrer Nähe war. Sie gab ihm eine Wärme, welche sein sonst so kaltes Gemüt zu erwärmen schien. »Scorpius? Verletz sie nicht.«

Das hatte er nicht vor. Ernst sah er seinen besten Freund an. Es war wohl an der Zeit ihm einiges zu erklären.
 

Ein Heuler. Sie bekam einen Heuler. Sie war noch keine sechs Wochen in Hogwarts und ihr Vater schickte ihr einen Heuler. Ihr Vater! Am liebsten hätte sie geschrien. Aber momentan lag schon genug Aufmerksamkeit auf ihr.

»Rose Amber Weasley! Ein Malfoy?! Wirklich? Was in Gryffindors Namen hast du dir dabei gedacht mit einem Malfoy auszugehen?!...« Rose schlug die Hände vor ihrem Gesicht zusammen. Bei Merlin sie würde ihn umbringen, wenn sie Weihnachten nach Hause käme. Sie würde ihn Köpfen und häuten und... was ihr bis dahin noch alles einfallen würde. Irgendwann, nach gefühlten Jahrhunderten, verstummte der Heuler ihres Vaters. Und spätestens jetzt wusste ganz Hogwarts, dass Rose Weasley und Scorpius Malfoy ein Paar waren. Wenn sie diese verdammte Zecke in die Finger bekommen würde, die ihrem Vater gesteckt hatte, dass sie mit Scorpius ausging... Und schon sah sie wie ihr kleiner Bruder versuchte aus der Großen Halle zu flüchten. Fluchend sprang sie auf und lief ihm hinterher. Sie ignorierte dabei vollkommen wie Alice versuchte beruhigend auf sie einzureden. »Hugo Alexander Weasley!« Erschrocken zuckte der Gerufene zusammen und suchte nach einem Fluchtweg, aber da hatte seine ältere Schwester ihm bereits am Kragen gepackt und an die nächste Wand gedrückt, ihre Zauberstabspitze an seinem Hals.

»Was in Merlins Namen hast du dir bitteschön dabei gedacht Dad davon zu erzählen?!«

Nur unverständliches Gestotter kam über seine Lippen und ein schweres Schlucken war in seinem Hals zu sehen. »Es war nur ein Versehen.« Ein Versehen? Am liebsten würde sie ihn hier und jetzt auffressen.

»Hugo!« Sie bohrte ihre Zauberstabspitze immer weiter in seinen Hals, als sich eine Hand über ihre legte und sie weg zog. Sie hatte ihren Bruder schon des Öfteren flüchten sehen aber so schnell wie er nun weg war, war er noch nie.

»Muss ich dir jetzt Punkte abziehen dafür, dass du jüngere Mitschüler bedrohst?« flüsterte Scorpius in ihr Ohr während er sie in die Nische drängte und ihren Körper mit seinem verbarg.

Sie war sich ihrer Situation voll auf bewusst. Tadelnd sah er sie an und seine ganzes Präsenz schrie geradezu danach sie zu erwürgen und dann im Schwarzen See zu ertränken.

Langsam wandte sie sich in seine Richtung, was zur Folge hatte, dass sie nun mit dem Rücken zur Wand stand. »Soweit ich weiß, weißt du, dass das gerade nur mein Bruder war.« versuchte sie sich heraus zu reden. Er zog lediglich die Augenbraue hoch.

»Scorp…« Er ließ sie nicht ausreden. »Wo ist denn die liebe, stille Rose geblieben?« Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Überrascht hielt sie inne, in ihrem Versuch ihn zu beschwichtigen. »Jetzt weiß es dein Vater halt, na und? War das nicht die Idee?« Sie wusste, dass sie rot anlief. Ja, er hatte Recht. Trotzdem war es ihr unangenehm so von ihrem Vater getadelt zu werden. Seine Hände umfassten ihre Hüfte und zogen sie an sich. »Wäre doch schlimmer, wenn meine Eltern es erfahren würden oder? Meine Mutter würde dich jetzt schon als zukünftige Mrs. Malfoy ansehen und unsere Hochzeit planen. Sie mag dich sehr.« Seine Hände glitten etwas höher und piksten sie in die Seite »Jetzt entspann dich mal wieder.« Immer noch etwas mürrisch sah sie zu ihm auf, eher sie lauthals anfing zu lachen »Malfoy! Hör auf!« Dieser… Lächelnd sah er dabei zu wie sie sich in seinem Armen wandte und versuchte seiner Kitzel Attacke zu entkommen. »Und jetzt halt Abstand, du Spinner.« Versuchte sie ihn erneut auf Abstand zu halten, während sie langsam wieder zu Atem kam. Was macht er denn...? Sein Gesicht kam ihrem überraschend nah. Merlin, er würde doch nicht! Was dachte er sich denn nur? Sie hatten sich bisher nie…

»Malfoy, ihr habt einen eigenen Turm, treibt es da!« rief auf einmal eine ihr bekannte Stimme und sie konnte ein aufseufzen vor lauter Erleichterung nicht unterdrücken. Er hätte doch nicht…?

»Neidisch, Zabini?« rief Scorpius lachend zurück, während er Rose an sich zu zog und sie aus der Nische führte. »Über das Spinner, reden wir noch.« Wahrscheinlich hätte sie seinen Tadel ernster genommen, hätte sie nicht das verschmitzte Lächeln in seinen Mundwinkeln gesehen. »Scorpius?«

Aufmerksam sah er zu ihr runter und blieb überrascht stehen, als sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte und ihn dann mit einem Lächeln zum Abschied stehen ließ. »Übrigens, Mrs. Malfoy ist deine Großmutter.«

Lachend sah er ihr hinterher als sie die Treppen zum Klassenzimmer hinauf ging.
 

»Du hättest ja ruhig mal etwas sagen können. « tadelnd wurde Rose von ihrer besten Freundin angesehen. Unruhig rutschte sie auf der Decke, welche vor dem Schwarzen See lag, herum.

»Das war ja alles gar nicht geplant…«

Alice nickte verstehend, wenn auch nicht unbedingt zustimmend. »Ja, ja schon klar. Du bist eine Gryffindor, er ein Slytherin. Dann kommt noch oben drauf, dass du eine Weasley und er ein Malfoy ist.« Sie seufzte und lachte dann »Ich weiß nur noch nicht, welcher der beiden Punkte schlimmer ist.«

Rose verzog ihr Gesicht »Du hast aber schon mitbekommen, dass mein Vater mir einen Heuler geschickt hat?«

Wieder lachte die junge Hexe auf. »Okay, ja du hast Recht. Ich glaube das größte Problem ist dein Vater.« und Rose konnte nicht anders als bestätigend zu nicken und ein kleines Grinsen aufblitzen zu lassen.

»Hoffentlich hat dein Grandpa, keinen Herzinfarkt bekommen, als er davon erfahren hat...«

Jetzt musste auch die Weasley auflachen. »Nein, keine Sorge, dann hätte meine Mum sich schon längst gemeldet.«

Nachdem sie aufgehört hatte zu lachen, wurde Alice erstaunlich ruhig. Fragend lag Roses Blick auf ihr. »Rose… ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde aber…« aufrichtig lächelte Alice ihr zu »Scorpius und du passt wirklich gut zusammen. Ich freue mich, dass ihr euch gefunden habt.«
 

»Rose, küsst er wirklich so gut wie man sagt?«

Zusammen mit ihren Cousinen Lily und Domenique saß sie im Gemeinschaftsraum der Gryffindors vor dem Kamin und machte ihre Hausaufgaben. Es war einer der wenigen Nachmittage, welche sie nicht mit Scorpius verbrachte, da dieser beim Training seiner Hausmannschaft war.

Die Frage ließ ihr die Röte ins Gesicht schießen und außer ein unverständliches Gemurmel kam nichts über ihre Lippen. Für ihre beiden Cousinen war dies aber bereits Antwort genug.

»Na wenn man dich so ansieht muss er ja sogar noch besser sein, Rosie.« lachte Domenique auf.

Am liebsten wäre die Schülersprecherin im Erdboden versunken.

»So eine Schande das wir nie in den Genuss eines Malfoy Kusses kommen werden. Oder Dome?« schmollend sah Lily zu ihrer blonden Cousine, welche nun auch bedauernd nickte.

»Ihr sprecht gerade von meinem Freund.« warf Rose daraufhin mit hochgezogener Augenbraue ein, was die beiden jedoch übergingen. »Vielleicht haben wir ja Glück und unsere kleine Rose schießt ihn ab.« Merlin, sie konnte sich diesen Kram nicht länger anhören.

»Ich gehe mal besser.« Rose packte ihre Sachen zusammen und ging. Sie wollte gar nicht wissen welche Fragen sie sonst noch erwarten würden. Merlin, steh mir bei!
 

Mit einem Buch in der Hand, saß sie vor dem Kamin in ihrem Turm auf dem Teppich. Völlig vertieft in ihrer Lektüre, überhörte sie völlig wie Scorpius aus seinem Zimmer kam und in ihre Richtung schritt. Leise ließ er sich neben ihr nieder und sah ihr einige Minuten zu, bis sie das Buch schließlich seufzend schloss. Es war schon spät, sie sollte ins Bett. Als sie beim Aufblicken direkt in die blauen grauen Augen von Scorpius sah, zuckte sie leicht zusammen. Er hatte sie erschreckt. »Seit wann sitzt du hier?«

Er zuckte nur kurz mit den Schultern und sah sie weiterhin aufmerksam an. »Ich wollte noch in meinen Gemeinschaftsraum. Die Jungs haben eine kleine Party organisiert.« Wenig begeistert nickte Rose und erhob sich. Unschlüssig blieb sie vor ihm stehen und reichte ihm schließlich die Hand um ihm hoch zu helfen. Obwohl er sie zweifelnd anguckte, als sie ihm ihre Hand entgegen hält, ergriff er diese und hievte sich hoch. Doch anstatt sie direkt wieder los zu lassen, zog er sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. »Du kannst gerne mitkommen, wenn du willst.« Er trat einen Schritt zurück und lächelte sie an.

»Es ist schon spät und ich muss morgen noch lernen« verlegen strich sie sich eine verirrte Strähne hinters Ohr. Wenn sie ihn ansah, musste sie an das Gespräch mit Lily und Domenique denken. Sie wurde rot um die Nase. Scorpius lachte »Morgen ist Samstag, da kannst du den ganzen Tag lernen.«

Sie schüttelte den Kopf, wollte Abstand zwischen sich bringen. Seine Hand, fand ihre und hielt sie auf als sie sich zurück ziehen wollte »Rose... Du musst mehr aus dir raus kommen.«

»Manche Gewohnheiten kann man nicht einfach so ablegen.« Sie sah auf den Boden, während sie mit ihm sprach. »Ich mache dir einen Vorschlag. Du kommst mit und morgen Mittag lernen wir zusammen.« Sie war überrascht von seinen Worten. So sehr, dass sie sich nicht mal dagegen sträubte, als er sie hinter sich herzog und in Richtung der Kerker ging. Seinen Arm legte er irgendwann um ihre Schulter und so betraten sie auch den Gemeinschaftsraum.
 

Rose war überall hin bekannt, als die kleine schüchterne Weasley. Sehr zurückhaltend und distanziert. Soweit man wusste, hatte Rose Weasley noch nie einen Freund und wie es aussah auch noch kein besonderes Interesse dafür entwickelt.

Dann waren die Sommerferien zu Ende und Rose Weasley war mit Scorpius Malfoy zusammen.

Man sah die beiden häufig beieinander. Sie gingen gemeinsam zur Bibliothek, er brachte sie zum Unterricht und holte sie ab. Sie verbrachten ihre Nachmittage mit den Freunden des jeweils anderen.

Rose und Scorpius zeigte ihre Zuneigung nicht großartig in aller Öffentlichkeit. Sie lachten viel, wenn Sie zusammen waren. Er nahm sie häufig bei der Hand oder in den Arm. Wenn sie sich unbeobachtet fühlt, hauchte sie ihm auch schon mal einen Kuss auf die Wange.

Sie war zu schüchtern, zu Unschuldig. Zu sehr, das was man von ihr erwartete. Und das Strahlen in ihren Augen sprach für sich. Jeder sah die Zuneigung der beiden zueinander.
 

Als sie zurück in ihrem Zimmer war, dachte sie daran, wie er sie auf die Tanzfläche gezogen hatte, sie zu mehreren Lieder getanzt hatten und er sie in seine Arme gezogen hatte. Als sie so da standen und er sie mit seiner Wärme umhüllte, dachte sie nochmal an Lilys und Domeniques Frage. Ein Gedanke, welchen sie in all der Zeit, welche sie bereits miteinander verbracht hatten so noch nicht hatte, machte sich in ihrem Kopf breit. Jetzt würde sie auch gerne wissen, wie sich ein richtiger Kuss von Scorpius Malfoy anfühlte…

November

Der November brachte die Kälte des Winters mit sich und die Blätter, welche sich in den vergangenen Wochen von grün zu gelb, braun, rot gewandelt hatten, suchten sich nun ihren Weg zur Erde.

Trainingspläne waren erstellt und umstrukturiert wurden. Beschwerden und Verbesserungsvorschläge sammelten sich. Und die Organisation der alljährlichen Weihnachtsfeier stand bevor. An der Organisation beteiligten sich sowohl die Schülersprecher, die Vertrauensschüler, wie auch freiwillige Helfer.

Rose verteilte einige Vorschläge, welche im vornherein eingereicht wurden oder welche sich bereits in vergangenen Jahren als hilfreich herausgestellt hatten, auf dem großen Tische, an welchem sie sich gleich alle setzten würden. Sie hatte gerade das letzte Blatt weg gelegt als die Tür hinter ihr aufschwang. Ihr war sofort klar wer da herein kam, da sie den Klang seiner Schritte mittlerweile wahrscheinlich besser kannte als ihren eigenen.

Er ließ sich stumm und ohne jeden Gruß auf seinen Platz am Tisch nieder, sah ihr dabei zu wie sie sich über die Arme strich, weil ihr kalt war und wie sie schließlich zu ihm ging und sich neben ihn setzte, nachdem sie unschlüssig noch das ein oder andere Blatt grade gerückt hatte.

Die Stimmung im Raum war etwas gedrückt. Sie konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass ihn etwas beschäftigte. Es war seltsam seit dem Abend der Feier. Sie wusste nicht so recht mit ihm umzugehen, wusste nicht ob sie sich nicht in etwas verrannte… ob er auch Herzklopfen hatte, wenn sie in seiner Nähe war? Sie waren sich so vertraut wie keinem sonst.

Sein Blick ruhte auf ihrem Profil. Unruhig huschten ihre Augen von einer Ecke zur nächsten, ihre Hände waren blass und als er sie berührte zuckte sie auf Grund der überraschenden Berührung und der Wärme seiner Hände zurück. »Deine Hände sind eiskalt.«

Sie wandte den Blick ab, war sich nicht sicher ob sie ihn Fragen sollte, was los war. »Es geht schon.« Sie traute sich nicht. Er seufzte und zog die Jacke seiner Uniform aus, legte sie um ihre Schultern und zog sich wieder zurück. Kurz sah sie zu ihm und lächelte ihm zu, obwohl nun er es war, der sein Gesicht abwandte. Mit ihren Armen schlüpfte sie in die Ärmel seiner Jacke auch wenn sie ihr viel zu groß war.

Langsam ging die Wärme seiner Jacke auf sie über, dennoch blieben ihre Hände klamm und kalt.

Wieder sah sie zu ihm und gab dem Drang nach nach seiner Hand zugreifen, auch wenn sie zunächst zurückschreckte als er zu ihr sah. Sie wandte ihr Gesicht wieder ab, ließ ihre Hände in ihren Schoß fallen.

Sie war schon niedlich wie sie vor ihm zurückschreckte, wie sie seine Nähe suchte. Er legte seinen Arm um sie und mit seiner freien Hand fing er ihre auf und wärmte sie.

»Das Training lief nicht gut und meine Mutter hat mir geschrieben, dass mein Vater im Moment sehr anstrengend sei.« leise kamen die Worte über ihre Lippen, während sie ihr Gesicht an seinem Hals vergrub und ihre kalte Nase an seinem Nacken wärmte. Dass sie ständig nach ihr fragte und ob sie an Weihnachten zu Besuch kommen würde, behielt er für sich. Vorerst. Er schüttelte den Kopf und vergrub seine Nase seinerseits in ihr Haar. »Die letzten Wochen waren wirklich sehr anstrengend.«

»Ich bin eine schreckliche Freundin. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du so viel zu tun hast.«

Leise lachte er in ihr Haar und drückte ihr ein Kuss auf die Stirn als er ihre Aussage verneinte. Er hörte sehr wohl die Ironie in ihrer Stimme, sah aber auch den Funken Ernst in ihren Augen aufblitzen »Nein, du bist die perfekteste Freundin die ich mir vorstellen kann. Und ich hätte auch zu dir kommen können.«

Rose schüttelte ihren Kopf und sah mit gerunzelter Stirn zu ihm hinauf. »Du kannst immer zu mir kommen, das weißt du oder?« Sie zog ihre Augenbraue hoch. »Ich bin ganz sicher nicht die perfekte Freundin. Manchmal glaube ich, es liegt daran, dass wir uns viel zu wenig kennen. Ich mag dich sehr gerne… aber ich weiß gar nicht wie du empfindest?« und schon versuchte sie sich aus seiner Umarmung zu lösen. Röte schoss in ihre Wangen als ihr klar wurde, was sie ihm gerade gesagt hatte. Sie konnten über alles reden, nur waren ihr diese Art der Gespräche sehr unangenehm. Doch wie all die Male zuvor ließ der Malfoy dies nicht zu, lächelte sie an »Das können wir ändern.« Wieder etwas besser gelaunt, grinste er sie an, wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, als sie zu ihm sah und sich ihre Lippen für einige Sekunden streiften. Er schluckte. Scorpius hatte schon viele Mädchen geküsst, doch gerade in diesem Augenblick glaubte er sein Herz bis zum Hals schlagen zu fühlen und das alles wo sich ihre Lippen nur kurz gestreift hatten. Ihre Augen weiteten sich überrascht. Es war ihr erster Kuss. Nichts aufregendes, nichts außergewöhnliches. Doch für sie war dieser Kuss etwas ganz besonderes. Für Rose war dieser erste Kuss perfekt. Sie wollte ihn nicht anders, nicht nochmal versuchen. Verlegen lächelnd sah sie zu ihm und nickte zustimmend. Dieser Kuss blieb unkommentiert. Doch ihr Lächeln sprach für sich. Dann lehnte sie sich wieder an seine Seite und genoss die Wärme, welche er ihr spendete, während ihr Herz einen Takt schneller schlug als normalerweise. Ihr war so verdammt kalt, aber im Augenblick fühlte sie sich doch ziemlich gut aufgehoben. Seine Hände streiften über ihren Arm und ihre Taille. Seine Lippen legte er an ihre Schläfe, während sie die Augen schloss und seine stille Zuneigung genoss. Das Lächeln auf ihrem Gesicht ließ sein Herz höher schlagen. Wie gerne hätte er diesen Kuss wiederholt, ihren ersten Kuss perfekt gemacht. Doch das Strahlen ihrer Augen, sagte ihm, dass kein Kuss der Welt dafür sorgen würde, dass sie diesen hier jemals vergessen würde. Und es war ihm nur recht. Denn er wollte auch nie wieder dieses Gefühl vergessen, welches ihm an diesem Nachmittag überkam.

 

Waren die Gespräche über Rose und Scorpius zum Ende des Septembers wieder verstummt, waren sie nun wieder im vollen Gange. Erst einmal betrachtete man die beiden recht skeptisch, nicht überzeugt, dass diese Beziehung von Dauer wäre. Nun wurden sie als das Traumpaar Hogwarts gehandelt.

An diesem einen Nachmittag der Weihnachtsfeier Besprechung waren die freiwilligen Helfer in den vorgesehenen Raum erschienen und fanden eine Rose Weasley in den Armen von Scorpius Malfoy vor, deren Vertrautheit wohl niemand übertreffen konnte. Das dieses kleine Treffen nicht unbeachtet blieb, war spätestens beim Abendessen klar, als jeder von diesem Kuss sprach und wie unvorstellbar liebevoll der Malfoy seine Augen auf die Rothaarige gerichtet hielt, während der ganzen Sitzung.

 

»Ihr seid das Gesprächsthema Nummer eins auf den Fluren und bei jeder Mahlzeit.« lachend sah Matthwie Zabini seinem Freund dabei zu wie er seine Sachen im Spind verstaute. Auch Albus konnte nicht anders als sich dem Lachen seiner Kameraden anzuschließen, ehe sie gemeinsam zum Training gingen. »Allerdings frage ich mich schon die ganze Zeit, wie du Weasley überredet hast, sich auf so einen Rüpel wie dich einzulassen.«

Scorpius schnaufte und sah Richtung Tribüne, von welcher Rose zu ihm herüber kam. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und ihre Lippen auf seine Wange legte. Seufzend zog er sie näher an sich heran und hauchte ihr einen Kuss auf die Haare. Wie gerne er sie einmal richtig Küssen würde, aus vollem Herzen. Aber er wollte den perfekten Augenblick dafür, nicht nochmal so gedankenlos. Als sie sich von ihm löste und ihren Cousin begrüßte, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, welchen er sofort wieder vergessen sollte.

»Na Jungs, wie fühlt es sich an zu wissen, dass ihr Samstag gegen Gryffindor verlieren werdet.«

lachend stupste Rose ihren Cousin an und griff nach Scorpius Hand, welche sie mit ihrer umschloss, ihren Kopf lehnte sie an seine Schulter. Er brauchte einen Moment um aus seinen Gedanken zurück zu finden. »Frech ist die kleine Weasley geworden, seit ihr zusammen seid.« murmelte Zabine und sah schmollend in die Runde.

Scorpius Daumen streifte über ihren Handrücken und seine Lippen legten sich kurz auf ihre Schläfe, während sie gemeinsam zurück zum Schloss gingen »Sie ist halt mein Mädchen.« Die Worte überkamen ihm. Lachend sah Rose zu ihm auf und stieß ihren Ellbogen mit hoch gezogener Augenbraue in seine Seite. Sein Mädchen. Seltsam, wie sehr zwei so kleine Worte ihr Herz aufgehen lassen konnten, wie glücklich ihn ihr Lächeln machen konnte.

»Müsst ihr eigentlich jedem zeigen, wie verdammt verliebt ihr seid?« frustriert seufzte Matthwie auf und sah Hilfe suchend zu Albus, welcher zustimmend nickte und seinem besten Freund mit dem Ellbogen in die Seite stieß. »Mein allerliebster bester Freund, was freue ich mich auf den Tag an dem du dem lieben Onkel Ronald vor die Füße stolperst.« Rose verzog das Gesicht, Scorpius verdrehte die Augen und Albus wandte sich an Matthwie während er sagte »Danach wird er erst mal keinem mehr zeigen können, wie verliebt er in sein Mädchen ist.« Wenn Zabini nur wüsste, wie ernst ihm diese Worte waren. Oh Rose wollte gar nicht dran denken. Zu groß war noch der Ärger über den Heuler ihres Vaters.

 

»Albus Potter hat den Schnatz gefangen. Somit steht es 290 zu 100 für Slytherin!«

Langsam lösten sich die Massen in den Tribünen auf, während die Gryffindors mit hängenden Köpfen von Platz gingen. Die Schlangen und einige andere Schülerinnen und Schüler feierten indes den errungenen Sieg der Slytherin und stürmten das Feld, auf welchem die Spieler bejubelt wurden.

Ein wenig verhalten, aber dennoch mit einem Lächeln auf dem Gesicht näherte sich Rose der Mannschaft ihres Cousins und mit einem Lachen viel sie eben diesem um den Hals, weil sie ihren Freund nicht sah. »Du Schlange!« gespielt beleidigt boxte sie gegen seine Schulter ehe sie ihm zum Sieg gratulierte. »Tja liebste Cousine, so ist das halt, auf dem Feld und im Bett sind wir Schlangen unschlagbar.« Empört und tief rot im Gesicht schlug sie ihrem lachenden Cousin auf die Brust und wandte sich ab, ehe sie auch schon gegen die Brust ihres Freundes stieß, welcher sie mit strahlenden Augen hoch hob und sich einmal mit ihr im Kreis drehte.

Überrascht von so viel Euphorie seitens Scorpius, wich die Röte aus ihrem Gesicht und ihr ewig währendes Lächeln legte sich wieder auf ihre Lippen, ehe sie ihre Arme um ihn schlang. Voller Euphorie umfasste er ihr Gesicht und küsste sie inmitten des Quidditchfelds. Der Lärm um sie herum verblasste und für den Moment, glaube Rose Weasley es gäbe nur noch sie und Scorpius Malfoy. Der Scorpius Malfoy, den sie sechs Jahre kaum wahrgenommen hatte und der ihr so viel Wärme spendete, wie sie sie nicht mal in ihrer Familie fand.

Als er sich von ihr löste, fuhren ihre Hände durch seine vom Wind durcheinander gebrachten Haare. »Hey.« seine Lippen legten sich wieder auf ihre und seufzend zog er sie näher an sich.

»Rose.« Sie roch nach Wind, nach Wiese und nach Freiheit. Seine Nase in ihrem Haar und seine Arme um sie geschlungen, wollte er sie nie mehr gehen lassen. Er konnte nicht anders als sie noch einmal zu küssen. Weniger stürmisch, etwas zärtlicher. Mit niemanden sonst wollte er jetzt hier feiern. Er hörte Glückwünsche und spürte Hände auf seinen Schultern, von anderen Schülern die ihm gratulierten. Er sah nur sie. Wie er immer nur sie gesehen hatte. Das war der perfekte Moment auf den er gewartet hatte.

 

»Scorpius, du stinkst. Jetzt geh duschen« lachend löste sie sich von ihm und lief davon.

Als hätte sie ihm einen Eimer mit kaltem Wasser übergeschüttet, kam er wieder im hier und jetzt an. Sein Blick folgte ihr und die Hand seines Freundes, auf seiner Schulter, weckte ihn aus seinem Tagträumen. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das Mal sagen würde… aber du bist das Beste was Rose je passiert ist.« Gemeinsam verließen sie den Platz. »Sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Al, ich liebe sie… über alles.« Es war seltsam diese Worte auszusprechen, nachdem sie schon seit Wochen in seinen Gedanken kreisten. »Dann wird es Zeit, dass du ihr das persönlich sagst.«

Ja. Ja, das hatte er vor.

Dezember

»Was machst du an Weihnachten?«

Überrascht sah Rose von ihrem Buch auf als sie Scorpius über sich gebeugt sah. Sie lag auf der Couch, den Kopf auf die Armlehne gelegt und seine Hände rechts und links von ihrem Gesicht. »Hast du nicht gerade Training?« Sie legte ihr Buch auf den Tisch neben der Couch und lächelte ihn an ohne sich weiter zu bewegen.

»Es ist unhöflich auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu antworten.« tadelnd sah er auf sie herab und widerstand dem Drang sie zu sich zu ziehen. »Aber nein, das Wetter ist zu schlecht. McGonagall hat uns vom Platz geholt. Also... was machst du Weihnachten?«

Immer noch lächelnd setzte sie sich auf und zog ihn neben sich auf die Couch. Sie lehnte sich an seine Schulter und zog ihre Beine an. »Zu meiner Grandma und meinem Grandpa. Wie jedes Jahr eigentlich. Wieso? Möchtest du auch kommen?« fragend sah sie zu dem Malfoy auf, welcher ihren Blick erwiderte »Ich wollte dich fragen ob du mich zu meinen Eltern begleiten möchtest?«

Rose zog ihre Augenbraue hoch. Die Frage überraschte sie sehr. Sie fühlte sich etwas überrumpelt. »Ich weiß nicht so genau.«

Er schüttelte den Kopf und sah in das Feuer, welches im Kamin flackerte. »Schon gut. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Al ist Weihnachten ja auch immer bei euch.« Sie kam nicht umhin, die Enttäuschung auf seinem Gesicht zu sehen. Wie so oft, wenn sie nervös war, griff sie nach seiner Hand. »Deine Eltern wollen doch sicher an Weihnachten unter sich bleiben…«

Aufmerksam sah er sie an, sah ihr dabei zu wie sie über seine Hände strich und immer wieder seinem Blick auswich. »Mein Vater mag dich, auch wenn er das nicht all zu offen zeigt. Er hätte dich nicht zum Essen eingeladen, wenn er anderer Meinung wäre. Und meine Mutter liebt dich, wie ihre eigene Tochter. Sie würde mir die Hölle heiß machen, wenn ich dich nicht mitbringen.« Gelassen zuckte er die Schulter und löste seine Hand aus ihrer, legte seinen Arm um ihre Schulter, um sie näher zu sich ziehen zu können. »Und dabei wollte ich ihnen sagen, dass wir beide jetzt zusammen sind.« Überrascht sah sie ihn. Ihr war bisher nicht bewusst gewesen, wie offiziell es um sie beide stand. Theatralisch seufzte sie, packte seine andere Hand und verflocht ihre Finger mit seinen. »Na ja, wenn du unbedingt willst… « Grinsend gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, strich kurz über sein Haar und stand auf. »Aber dafür wird mein Dad dich nur noch mehr hassen.«
 

»Ich werde Weihnachten bei den Malfoys verbringen.« Seufzend sah sie zu Albus, welcher vor ihr saß und seine Zaubertrank Hausaufgaben machte. Gelangweilt sah er auf und fuchtelte ziellos mit seiner Hand, widmete sich wieder seinen Aufgaben »Rose, ich weiß nicht genau wo da ein Problem sein soll?«

»Ja aber..« »Nichts aber.« Er legte seine Feder zur Seite und sah auf ihre Finger, welche sich unruhig immer wieder packten und lösten. »Warum bist du so nervös?«

»Ich bin nicht nervös.« Ihre Augenbraue zogen sich zusammen und eingeschnappt sprang sie auf und packte ihre Sachen zusammen. »Wie kommst du darauf?«

»Wenn du nervös bist fängst du an mit deinen Fingern zu spielen. Wenn Scorpius da ist, greifst du nach seiner Hand.« Überrascht hielt sie inne und richtete ihren Blick gen Tischplatte, während Albus jede ihrer Bewegungen folgte. »Du bist nervös, wenn andere euch sehen können, weil du Angst hast, dass ihr Aufmerksamkeit bekommt. Du bist nervös, wenn Scorpius Themen anspricht, die dir unangenehm sind. Und du bist nervös, wenn man dich auf ihn ansprichst, weil du mehr für ihn empfindet, als du zugeben möchtest.«

»Das ist Schwachsinn.« leise kamen die Worte über ihre Lippen und unsicher traf ihr Blick seinen.

»Du liebst ihn, habe ich recht?« Ein zartes Nicken war Antwort genug für Albus.
 

»Scorpius.« ihre Hände klammerten sich wie so oft an seine und lächelnd zog er die vor Nervosität zitternde Rose hinter sich her, aus dem Zug heraus. »Du musst nicht so nervös sein. Ihr kennt euch doch schon.« Sein Daumen fuhr ihren Handrücken nach und suchend sah er sich nach seinen Eltern um. »Ich glaube, unsere liebe Rosie ist auch weniger wegen deiner Eltern nervös.« Albus schien schneller zu sein, denn dieser legte den Arm um seinen besten Freund und zeigte in die Richtung seiner Familie, wo er nach genauerem Hinsehen auch den Kopf seines Vaters ausmachte, welcher weniger begeistert aussah, als seine Mutter, die neben ihm stand »Aber sieht aus als würden sie schon die Hochzeit planen. Also kein Grund mehr zur Sorge.« feixend ging er in die zuvor gezeigte Richtung und ließ eine beinah hysterische Rose bei ihrem Freund zurück. »Ich kann das nicht, Scorp. Meine Eltern werden erst dich und dann mich umbringen und...« Augen verdrehend und mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen zog er sie in ihre Arme, ohne auf die Reaktion der Umstehenden zu achten.

»Niemand wird hier irgendwen umbringen.« Seine Lippen legte sich auf ihre Stirn und ihr Blick glitt nach oben in seine Augen. »Jetzt atme einmal ruhig durch und danach gehen wir gemeinsam zu unseren Eltern.« Kurz schloss sie ihre Augen, atmete einmal tief ein und aus und spürte Scorpius Lippen auf ihren, gerade als sie ihre Augen wieder öffnen wollte. Seufzend und wieder ein wenig beruhigt lehnte sie sich seinem Kuss entgegen und schmiegte sich an seine warme Gestalt. Wären doch alle Probleme mit einem Kuss lösbar…

Langsam teilte sich die Menschenmasse um sie herum auf und ein verhaltenes Räuspern ertönte neben den beiden. »Keine Sorge, Onkel Ron. Für gewöhnlich warten die beiden damit, bis sie alleine sind.«

Ein empörtes Keuchen und ein beinah hysterischer Lachanfall ihres Vaters ließ Rose zusammenschrecken und sehen, wie Domenique ihrem Cousin mit dem Ellbogen in die Rippen stieß, was diesem schmerzerfüllt zusammen zucken ließ, während Lily den Versuch unternahm ihren Onkel zu beruhigen in dem sie Albus Kommentar herunterspielen wollte, was die Situation nur noch peinlicher werden ließ. Das Gesicht ihres Vaters nahm von kreide Bleich bis Krebsrot alle Farbstufen nach einander an.

»Merlin, wären wir nur in Hogwarts geblieben.«

Halt suchend klammerte sie sich wieder an Scorpius Hand, welcher nur schwer an sich halten konnte um seinen sogenannten besten Freund nicht zu verfluchen. »Mutter, Vater.« kurz und schmerzlos schob er Rose seinen Eltern entgegen, während man bei den Potters und Weasleys noch für Ruhe sorgte.

»Ich freue mich sehr dich wiederzusehen, Rose.« strahlend wurde sie von Astoria Malfoy in die Arme geschlossen, während Scorpius seinen Vater begrüßte und diesen dann an seine Freundin weiterleitete. Auch wenn sie den Blick in den Augen Mr. Malfoy recht kühl und distanziert fand, war sie sich sicher, dass diese Begrüßung immer noch freundlicher verlief, als die die Scorpius von ihrem Vater erwarten würde. Und immerhin wusste sie, dass dieser kühle Blick nicht so ernst gemeint war, wie er wirkte.

Genervt sah Hermine, wie ihr Mann und ihr Sohn schmollend das Gleis verließen, während sie sich mit den Malfoys unterhielt und Scorpius freundlich in der Familie begrüßte. »Nimm es nicht so schwer. Er hat es noch immer nicht ganz verkraftet, dass du ihm sein kleines Mädchen streitig machst.«

Der Malfoy zuckte wenig gerührt mit den Schulter. Merlin, er ist seinem Vater viel zu ähnlich. Rose schüttelte sich und zwickte ihm in die Hand. »Rose und Albus haben mich zu genüge darüber aufgeklärt.«

Lächelnd sah Hermine zu dem jungen Paar und strich ihrer Tochter durch die Locken. »Vergiss nicht, dich zu melden, okay?« Rose ließ sich von ihrer Mutter in eine innige Umarmung ziehen »Ich bin sehr froh, dass es so ist wie es ist.« flüsterte sie ihrer Tochter zum Abschied ins Ohr und dann machten sie und der Rest der Familie sich auch schon auf den Rückweg. Lächelnd drehte sie sich nochmal um. Sie freute sich, sehr über das strahlen in Rose Augen. Und die Sache mit ihrem Mann bekäme sie auch noch in den Griff. Das war ihre geringste Sorge.

Erleichtert atmete Rose auf. Sie hatte Angst vor der Reaktion ihrer Familie und zu ihrem Glück waren alle doch gelassener als sie erwartet hatte. Die Worte ihrer Mutter wärmten noch immer ihr Herz.

»Wie hältst du das nur aus?« Scorpius war immer noch leicht befangen von dem ganzen Chaos und der Lautstärke, während Rose nun wie die Ruhe selbst wirkte und lächelnd zu ihm auf blickte.

»Irgendwann nimmst du es gar nicht mehr wahr und wenn doch, dann suche ich mir eine geeignete Bücherei. Manchmal finde ich da auch einen angenehmen Zeitgenossen.«
 

Ihr Blick lag auf der vom Schnee bedeckten Wiese und den Bäumen, welche sich aneinander reihten ohne unnatürlich zu wirken »Im Winter hat der Garten auch seinen ganz eigenen Zauber. Aber trotzdem würde ich gerne im Sommer wieder kommen und den Garten weiter erkunden.« Seine Hände legten sich um ihre Taille und sein Kopf stützte er auf ihrem ab »Wenn wir im Sommer wieder kommen, hast du so viel Zeit wie du brauchst.« Lächelnd drehte sie sich zu ihm um und schob ihn Richtung Tür. »Lass uns raus gehen, ich möchte nicht bis zum Sommer warten.«

Er dachte an ihren letzten gemeinsamen Winter und folgte ihr lächelnd, ließ sich von ihr die Gänge und Treppen entlang ziehen. »Was hältst du davon, wenn wir einen Schneeengel machen?«
 

»Sie ist hinreißend, findest du nicht auch?« zufrieden lehnte sich Astoria in ihrem Bett zurück und beobachtete Draco dabei, wie er seine Sachen über einen Stuhl hing und zu ihr ins Bett kam. »Sie ist eine Weasley.« So gern er sie hatte, ihre Familie würde dafür sorgen, dass er irgendwann ein Magengeschwür bekäme. Ein kleines Lachen entwich Astorias Lippen, als sie sich an seine Brust lehnte.

Ernst sah sie dann aber zu ihm auf, das belustige Funkeln war aus ihren Augen gewichen »Als wir sie das erste Mal gesehen haben, wusste ich, dass sie etwas Besonderes für ihn ist. Er hat sie so angeschaut… so wie du mich ansiehst.«

»Er empfindet schon seit einer Weile etwas für sie.« Er erwiderte den Blick seiner Frau. »Als sie bei uns zum Essen war, haben Scorpius und ich gesprochen. Ich hatte nicht gedacht, dass er sich ihr so schnell öffnet.« Astoria wusste wovon er sprach. Scorpius war so ein skeptischer und unsicher junger Mann. Sein Vertrauen und seine Zuneigung zu gewinnen bedurfte unendliche Geduld. »Er liebt sie sehr und ich glaube, dass sie das selbe für ihn empfindet.« Draco nickte. Ja. Die Zuneigung der beiden war sogar greifbar für ihn.

Nach einigen Minuten der Stille, erhob sie wieder ihre Stimme halb im Ernst, halb zum Spaß »Naja, vielleicht fragt er sie dann auch bald ob sie ihn heiratet.«

»Er muss immer noch ihren Vater um Erlaubnis bitten.« Überlegen sah er auf seine Frau hinab, welche nur ihren Kopf schüttelte. »Draco, seit wann bittet ein Malfoy um irgendwas? Und du sagst doch selbst immer, in dieser Ehe hat ganz gewiss nicht Ronald Weasley die Hosen an. Und Mrs. Weasley schien gar nicht mal so abgeneigt gegen eine Beziehung der beiden zu sein.«

Frustriert schloss der Angesprochene seine Augen und witzelte mit seiner Frau »Wenn es denn sein muss. Hoffentlich bekommen unsere Enkel dann nicht so viel von ihrer Seite.«
 

Mit einem Lächeln im Gesicht dachte Rose an die herzliche Verabschiedung zurück. Sie musste Astoria versprechen im Sommer wieder zu kommen und sich ja nicht von ihrem ungehobelten Sohn ärgern zu lassen. Wie gerne hätte sie das neue Jahr in ihrem Kreise begrüßt. Doch sie wusste auch, dass ihre Eltern sich auf sie freuten und sie sonst erst im Sommer wieder kommen konnte…

Ihr Blick glitt aus dem Fenster des Fuchsbaus und beobachtete wie Scorpius mit ihrem Bruder und ihren Cousins um die Quaffel kämpfte. Ab und an Drang ein Fluchen bis ins Haus hinein, wenn einer der Jungs vom Besen fiel oder ein anderer besonders hart gefoult wurde. Als sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Buch auf ihrem Schoss widmen wollte, sah sie aus den Augenwinkeln wie ihr Vater auf sie zukam. Er sah ein wenig gequält aus und das Lächeln auf seinem Gesicht wirkte verkrampft als er seinen Arm um ihre Schulter legte. »Na Liebes, alles in Ordnung?« Sie nickte und klappte das Buch auf ihrem Schoss zu. Eine Weile saßen sie schweigend beieinander »Du hast ihn sehr gerne oder?« Sie konnte nur ahnen wie viel Überwindung dieses Gespräch ihren Vater kostete.

»Dad, ich liebe ihn.«

Ja, das hatte er schon geahnt. Er sah doch das strahlen in ihren Augen, sah wie ausgelassen sie in seiner Gegenwart war, wie sie sich nahezu perfekt ergänzten. Doch er war auch nur ein Vater, der sich sorgte und der bereits sehr schlechte Erfahrungen mit Jungs wie Scorpius gemacht hatte »Rose, ich meine das nicht böse. Aber wir sind anders als die Malfoys. Wir haben andere Werte. Du wirst nie ihre Erwartungen erfüllen können.« Er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen. Er konnte nicht dabei zusehen, wie seine Tochter sich mehr und mehr diesem Jungen hingab und er ihr irgendwann das Herz brechen würde. Vielleicht liebte der junge Malfoy sie jetzt. Irgendwann würde ihm seine Rose nicht mehr genug sein. So waren diese Reinblüter nun mal. So eine Zukunft wollte er nicht für seine kleine perfekte Tochter. Irgendwann würde sie ihn sicher verstehen…

Januar

»Frohes neues Jahr.« Seine Lippen lagen auf ihren, ehe sie reagieren konnte und seufzend schloss sie ihre Augen, lehnte sich gegen ihn und vergrub ihre Hände in seinem Umhang. Als er seine Lippen von ihr löste, vergrub er sein Gesicht in ihren Haaren, während sie sich fester an ihn klammerte. »Dir auch ein frohes neues Jahr.« nur leise kamen ihr die Worte über ihre Lippen. Ich liebe dich… wie gerne hätte sie diese Worte laut ausgesprochen. Doch irgendwo in ihrem Innersten tobte ein kleiner Zweifel, dass sie sich viel zu große Hoffnungen machte. Ein Zweifel, welcher sie in diesen Ferien nicht mehr los ließ. Einen Zweifel, welcher ihr Vater in ihr gestreut hatte. Sie wollte nicht glauben, was er da von sich gegeben hatte. Sie kannte die Malfoys. Sie mochten sie. Sie würden sie nicht so herzlich begrüßen und einladen, wäre es nicht der Fall? Menschen änderten sich doch?

Tränen sammelten sich in ihren Augen, während Scorpius zu ihren Cousins ging und das neue Jahr mit Feuerwerken begrüßte. Sie hatte ihm nichts von diesem Gespräch mit ihrem Vater erzählt. Schnaubend wischte sie die Tränen von ihren Wangen und lief zurück ins Haus. Ihr war nicht nach Feiern.
 

Erleichtert ließ sich Albus in dem Abteil seiner Freunde nieder und war froh bald wieder die Ruhe Hogwarts um sich zu haben. Skeptisch lag sein Blick auf dem Paar vor sich. »Alles in Ordnung bei euch?« Rose sah weiterhin aus dem Fenster, hatte ihre Hände ineinander verschränkt und hielt ungewöhnlich viel Abstand zwischen sich und Scorpius. Dieser hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte angesäuert an die Wand gegenüber. »Hattet ihr... Streit?«

Abrupt stand Rose auf und gab ihrem Cousin einen Kuss auf die Wange, dann ging sie wortlos, ohne die beiden weiter zu beachten. »Was ist los, Scorpius?«

»Sie ist seit Silvester so drauf.« Er löste seine Arme, vergrub stattdessen sein Gesicht in seinen Händen. »Und ich weiß nicht warum. Ich habe versucht mit ihr zu reden aber sie weicht mir jedes Mal aus. Sie ist auf einmal so distanziert.«

»Hast du ihr denn mal gesagt, was du für sie empfindest?« Albus beobachtete weiterhin seinen besten Freund, welcher nun seufzend aufstand und nicht wusste wohin.

»Verflucht, Albus!« Schweigen legte sich über die beiden Slytherins und Albus verstand.

Er fuhr sich durch die Haare und versuchte Scorpius Blick einzufangen, doch der stand immer noch aufgewühlt mitten im Abteil und sah nun aus dem Fenster. In seinen Gedanken tobten Irrwichte und er mochte sich gar nicht vorstellen, wie es bei dem Malfoy aussah. »Sie weiß es nicht, hab ich recht?« Scorpius schüttelte den Kopf und stützte sich an der Wand ab. »Was willst du jetzt machen?« Er zuckte nur mit den Schultern.

»Meine Mutter kam Weihnachten zu mir… Sie hat mich gefragt, ob ich um ihre Hand anhalten werde.«

Albus lehnte sich nach vorne, stützte sich auf seine Ellbogen und sah nun auch aus dem Fenster »Dafür solltest du ihr erst Mal sagen, dass du sie liebst.«

»Ich habe Angst, dass es nicht funktioniert, dass sie meine Gefühle nicht erwidert. Ich habe Angst es ihr zu sagen.«

Der Potter Spross schloss seine Augen und seufzte ergeben »Dann, mein Freund, steckst du gewaltig in der Scheiße. Denn ich glaube nicht, dass es so weiterhin funktioniert.«

Als wüsste er das nicht selbst. Er konnte nur nicht damit umgehen. Er wusste nicht wie.
 

»Wie lange willst du mir noch aus dem Weg gehen?« Sein Blick ruhte auf ihr, als sie in die Räume der Schülersprecher trat und direkt wieder den Rückzug antrat, nachdem sie ihn bemerkte. Es war eine verdammt lange und harte Woche gewesen und sie hatte ihm nicht mal einen Augenblick gegeben um mit ihr zu reden. Keine Minute war sie alleine und wenn doch fielen ihr hundert unnötige Dinge zeitgleich ein um von ihm weg zu kommen.

»Ich geh dir nicht aus dem Weg... Ich hab noch was vergessen, entschuldige mich bitte.« Doch bevor sie wieder den Raum verlassen konnte, hatte er sie am Arm gepackt und zurück gezogen. »Nein, verflucht. Du bleibst jetzt hier und sagst mir was dein verdammtes Problem ist!«

Erschrocken erwiderte sie seinen Blick, während sie versuchte sich von ihm zu lösen. »Lass mich los, Scorpius. Du tust mir weh.« Zwar lockerte sich sein Griff, dennoch ließ er ihr nicht die Möglichkeit zu entkommen. »Rede mit mir!« Eindringlich sah er sie an, bis sie schließlich ihren Blick abwandte. »Nein!« Sie konnte so stur sein.

Schweigend standen sie da. Scorpius hielt seinen Blick starr auf ihr, während sie wieder zu Boden sah »Ich weiß nicht mehr, was das zwischen uns ist, okay? Es ist seltsam geworden zwischen uns. Bist du jetzt zufrieden?!« Wütend sah sie zu ihm auf und fauchte ihm zum Ende hin geradezu an. Sie hoffte, dass ihm diese Antwort genügte.

Sein Kopf war leer, als er in ihren Augen die Wut erkannte, welche in ihr tobte. Er hörte ihre Worte, konnte aber selber keine fassen um ihr zu antworten, ihr das zu geben was sie beruhigen würde.

Er wollte sie fragen, was sie erwartete, was sie wollte, was er machen sollte, konnte. Kein Wort verließ seine Lippen und enttäuscht wandte sie ihren Blick erneut von ihm ab. Er konnte es in ihrer Gegenwart einfach nicht laut aussprechen.

»Ich glaube die ganze Sache war ein Fehler, Scorpius.« sagte sie enttäuscht. Sie wünschte, diese Worte wären mehr die ihren und nicht auf das Gespräch mit ihrem Vater zurück zu führen. Aber dieser kleine Zweifel den er gesät hatte, keimte in ihr wie Unkraut.

Verflucht ja, er wusste es und doch wollte er es nicht anders. Er wollte sie! Es war kein Fehler! Er.. »Rose...« Sie schluckte und sein Griff lockerte sich. Mit hängenden Schultern standen sie einander gegenüber und Tränen sammelten sich in ihren Augen. In diesem Moment schien etwas zwischen ihnen zu zerbrechen. »Wir sollten...« Sie schluchzte auf. »Wir sollten das Ganze noch einmal überdenken, ja?« Sie suchte seinen Blick, versuchte zu ihm durchzudringen. Aber sie schaffte es lediglich, dass sein verschlossener Blick sich auf ihr Gesicht richtete. Wie sehr sie hoffte, dass er sie vom Gegenteil überzeugte »Ich brauch ein wenig Zeit...«

Sie bereute ihre Worte noch im selben Augenblick, sah wie er sich vor ihr verschloss. Unsicher wollte sie seine Hand ergreifen, sie halten, wie so viele Male zuvor. Er entzog sie ihr, ehe ihre Finger seine umschließen konnten. Dann wandte er sich ab und ging in sein Zimmer, welcher es mit einem Zauber verschloss.
 

»Habt.... Habt ihr euch getrennt?« unsicher sah Lily von einer Seite zur nächsten, suchte mal Domeniques Blick, dann Alices. Roses Blick war auf die Ländereien gerichtet und abwesend faltete sie immer wieder ihre Hände. »Rose?« erschrocken sah sie auf, als Alice sie direkt ansprach. »Rose, was ist los?« Doch sie schüttelte nur den Kopf und sah wieder weg »Nichts.«

Stirnrunzelnd lagen die Blicke der drei auf der Rothaarigen, welche wieder alles um sich herum auszublenden schien. Die vergangenen Tage hatte man Scorpius und Rose gar nicht mehr zusammen gesehen. Direkt nach Weihnachten hatte man die beiden schon nur noch selten erspähen können. Er brachte sie nicht mehr zu ihren Räumen, holte sie nicht mehr ab. Sie lernten nicht mehr zusammen und zusammen aßen taten sie auch nicht mehr.

»Ich werde mal mit Albus reden.« Damit stand Alice auf und verließ die Bibliothek. Ihre Schritte führten sie die Treppen hinunter in den Kerker. Vor einem Portrait blieb sie stehen und wartete bis ein Schüler, ca. zweites Jahr, heraus kam. Erschrocken zuckte der Junge zusammen. »Hey!« Wie eine Furie stand die Tochter des Schulleiters vor ihm und zeigte auf den Eingang zum Slytherin Gemeinschaftsraum. »Hol Potter da raus!« Es dauerte einige Minuten, in denen Alice ungeduldig den Gang rauf und runter Schritt. Als sie ihn kommen sah, hinter ihm ein verängstigter Zweitklässer, platzte es auch schon aus ihr heraus »Potter, sieh zu, dass Malfoy zur Vernunft kommt!«

Mit hochgezogener Augenbraue, ließ er ihre Tirade über sich ergehen. Als sie kurz pausierte um zu Atem zu kommen, hob er die Hand »Meinst du nicht, das hätte ich schon versucht, Alice?« Frustriert fuhr er sich durch die Haare »Die beiden sind so sture Idioten.«
 

Sie spürte die Blicke der tratschenden Scharen auf sich, als wären es Messerstich, welche sie durchdringen wollten. Hinter sich hörte sie zwei schnatternde Sechstklässlerinnen. Sie schienen sich köstlich über Roses Gemütszustand zu amüsieren und unternahmen nicht mal den Versuch Freundlichkeit vorzutäuschen. »Hast du auch schon davon gehört, dass Weasley und Malfoy sich getrennt haben sollen?« Ein gehässiges Lachen folgte zunächst, ehe die andere erwiderte »Weasley hat doch nie in Malfoys Klasse gespielt. Halbblut, aus einer Familie voller Blutsverräter, Tochter eines Schlammbluts.«

Rose Hände verkrampften sich und nur mit Mühe konnte sie verhindert, dass sie die beiden hinter sich verfluchte. Sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und spürte schon die Tränen, welche sich in ihren Augenwinkeln zu sammeln schienen, wie die letzten Tage schon viel zu oft. Ihr Vater hatte so recht. »Sie hat ihn gar nicht verdient.« Sie wollte gerade herum fahren und fragen warum diese beiden Biester sich nicht um ihre eigenen Probleme kümmerten, aber er kam ihr zuvor »Soweit ich weiß, kennen wir uns nicht. Folglich weißt du wohl auch kaum, was ich verdient habe und was nicht. Und wenn ich noch mal mitbekomme, wie ihr über meine Freundin oder mich redet, dann verspreche ich euch, dass ihr euch wünscht nie nach Hogwarts gekommen zu sein. 50 Punkte Abzug. Für beide von euch.« Er wandte sich an Rose und packte sie an der Hand, zog sie hinter sich her, bis sie am Turm der Schulsprecher ankamen.

Sie hatte Tränen in den Augen. Die Worte dieser Mädchen hatten sie verletzt. Denn sie spiegelt das wieder, was in ihrem Inneren rumorte. Es waren die Zweifel, welche sie seit Silvester plagten, seit dem Gespräch mit ihrem Vater, welcher sie so Mitleidung und gequält angesehen hatte. Er wusste genau, was auf sie zukommen würde. Sie merkte kaum, wie sie sich in ihre Sorgen hineinsteigerte. Scorpius Stimme ging vollends an ihr vorbei. »Rose…« Sie sah ihn nicht an, war viel zu eingenommen von ihren eigenen Gedanken.

Er hatte sie noch nie weinen sehen. Die Tränen, welche in den Ecken ihrer Augen glitzerten, schnürten ihm den Hals zu. Stumm trat er auf sie zu und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Ihr Blick ging durch ihn hindurch.

Er wusste nicht, wie er sich helfen sollte und aus einem Bauchgefühl heraus zog er sie an sich und legte seine Lippen auf ihre. Sein Blick war weiterhin auf ihre Augen gerichtet und erst als sie blinzelnd seinen Kuss erwiderte, schloss er seine Augen. »Es tut mir leid.« Sie wusste nicht genau weshalb er sich entschuldigte, aber für den Moment reichte ihr das. Erwiderte seinen Kuss und ließ zu, dass er sie an Wand hinter ihr drückte, sie hoch hob, sodass ihre Beine sich um seine Hüfte schlangen. Der Kuss war voller Schmerz und Verzweiflung. Seine Hände fuhren ihre Seiten entlang, schoben ihr T-Shirt hoch und entblößten ihren Bauch. Schwer atmend lösten sie sich voneinander. Eine Hand hob er an ihr Gesicht, fuhr zu ihrem Haar und zog sie erneut in einen Kuss. Der Kuss war weniger stürmisch, zärtlicher und mit all der Sehnsucht der letzten Tage, welche ihn so quälte. Er löste sich von ihr, nur kurz, nur damit er seine Küsse auf ihrer Wange verteilen konnte, bis zu ihrem Ohr hinauf »Rose…«

Sie wollte nicht reden. Sie wollte seine Nähe nur noch etwas länger genießen. Ihre Hände umfassten seinen Nacken, zogen ihn näher an sich, während ihre Lippen erneut seinen begegnete. Was er auch sagen wollte, schien in Vergessenheit geraten zu sein. Seine Hände auf ihrer freigelegten Haut setzten ihren Weg fort, beschwerten ihr eine bisher unbekannte Gänsehaut. Ihr war so warm und sein warmer Atem, welcher stoßweise über ihre Haut strich ließen sie erzittern.

Bei Merlin, er war so erregt, dass er glaubte seine Hose würde gleich platzen. Ob sie nicht merkte, dass es ihn verrückt machte, wie sie ihre Hüfte an seiner rieb? Stöhnend musste er den Kuss unterbrechen, legte seinen Kopf auf ihre Schulter. »Verflucht, Rose…«

Februar

»Und bei euch ist wieder alles in Ordnung?« Besorgt lag Domeniques Blick auf ihrer Cousine, welche immer noch einen recht bedrückten Eindruck machte. Rose schien auch keinesfalls gewillt näher auf ihre Situation einzugehen. Das was zwischen ihr und Scorpius momentan herrschte, war für sie um einiges schlimmer, als die Tage in denen sie sich ignoriert hatten. »Ja, klar. Alice und Albus haben das geklärt... mit uns.« Aber eigentlich stimmte das nicht. Er wich jeder ihrer Berührungen aus und war auch sonst eher zurückhaltend. Sie sprachen kaum in Gegenwart anderer, alleine sprachen sie gar nicht miteinander. Er mied ihre Blicke und ignorierte jeden ihrer Versuche auf ihn zuzugehen. Es fühlte sich so falsch an. Dabei wusste sie, dass sie nur hätte mit ihm reden brauchen. Wie oft hatte er denn versucht das Gespräch mit ihr zu suchen? Sie fand den Mut nicht, ihm zu sagen was sie so quälte.
 

Sie sah auf den Boden, als sie ihr Zimmer verließ und stieß prompt mit ihrem Schulsprecherkollegen zusammen, welcher sie aber im letzten Moment vor einem Sturz bewahrte.

»Fröhlichen Valentinstag.« Er hielt ihr eine rote Rose entgegen, welche sie zögernd an sich nahm, während er sich ausdruckslos wieder abwandte. Er wollte ihr ein Friedensangebot reichen. Doch er wollte nicht wieder die Abweisung auf Gesicht sehen. Das war auch der Grund für seinen schnellen Rückzug. Unsicher griff sie nach seinem Arm, erwischte jedoch nur einen Zipfel seines Hemdes. Dennoch verharrte er mit dem Rücken zu ihr. »Hör zu, ich...« sie brach ab, wusste gar nicht was sie ihm genau sagen wollte. Dass er ihr fehlte? Dass sie nicht wollte, dass er sie weiter so abweisend behandelte? Dass sie das Ganze nicht mehr aushielt? »Als ich... als ich meinte, dass ich Zeit brauche...« Ja, was hatte sie da eigentlich gemeint? Sie wusste selber nicht mehr, was ihr da durch den Kopf gegangen war. Sie war so überfordert gewesen mit allem. Mit ihm, mit sich selber und ihren Gefühlen. Mit dieser ganzen Situation, einfach. Sie schluckte. »Ich war, und Merlin weiß ich bin es immer noch, verflucht nochmal überfordert mit allem. Ich wollte mit dir über alles reden! Ich wollte ja. Aber ich wusste nicht wie!«

Tränen schimmerten in ihren Augen, als er sich ihr zu wandte und dennoch blieb sein Blick kalt und distanziert. Beherrscht wie seine Stimme und seine Erscheinung. Wie ein Malfoy. »Was glaubst du, würde es bringen, wenn wir jetzt reden?« Er wusste sie kannte die Antwort, ebenso wie er. Nichts. Es hätte absolut nichts gebracht. »Es gibt keinen Grund dafür.«

Sie schluchzte auf und ihre Faust traf seine Brust. »Ist es kein Grund, wenn ich mit dir jetzt reden will?!« Ihr Gesicht blickte gen Boden und obwohl sie sich an ihn lehnte, stand er starr wie eine Statue vor ihr. Unbewegt und kalt. »Rose, du willst immer über alles reden.«

»Mistkerl!« wütend schob sie sich von ihm weg und funkelte ihn aus ihren Tränen nassen Augen an. »Wenn es dich ja scheinbar so nervt, warum hast du mich dann gefragt, ob ich mir dir ausgehe? Warum haben wir unseren Eltern gesagt, dass wir ein Paar sind? Warum wolltest du dann mit mir schlafen?!«

Er sah sie weiterhin nicht an. Wütend schluchzte sie auf und verließ den Gemeinschaftsraum.
 

»Rose?!« erschrocken drehte sie sich in die Richtung aus der die Stimme kam und erkannte Theodor Wood, welcher langsam auf sie zu schritt. Kurz fuhr sie sich über ihr Gesicht, versuchte die Spuren der Tränen zu verwischen, welche einfach nicht trocknen wollten. »Theodor. Was gibt es?« sie zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und sah zu ihrem Hauskameraden auf. Zum Glück war der Flur dunkel genug, dass er ihre Tränen nicht sehen würde.

Seine Hand fuhr in seinen Nacken und kurz lächelte er ihr verlegen zu, eher er seine Hände in die Taschen seiner Hose steckte. »Ich wollte fragen, ob du eventuell mit mir ausgehen würdest? Nach Hogsmead.«

Ihre Augen weiteten sich und auch ihr Mund stand einen Augenblick offen. Sie konnte ihr Erstaunen nicht verbergen und dennoch überwog ein anderes Gefühl. »Theo...« Sie wusste nicht was sie hätte sagen sollen. Es war allgemein Bekannt, dass sie immer noch mit Malfoy zusammen war. »Scorpius und...«

Er unterbrach sie. Natürlich wusste er um die beiden Bescheid. Er war weder dumm noch taub oder blind. »Nicht. Natürlich weiß ich, dass ihr noch zusammen seid...« Er wusste durchaus, dass die Beziehung der beiden nicht mehr das war, was sie zu Beginn war. Jeder sah es. Jeder wusste sie machten einzig und allein sich selber etwas vor. »Aber Rose, ich hab Augen im Kopf. Ich sehe doch, dass du nicht mehr glücklich mit ihm bist. Alle sehen das.«

Sie sollte Schadensbegrenzung betreiben, sollte ihm vom Gegenteil überzeugen. Sie sollte jetzt nicht anfangen zu weinen und zu schluchzen. Sie sollte sich nicht in Woods Arme schmeißen und wie eine Ertrinkende an ihn klammern. Sie sollte ihm absagen und gehen, sich in einer Ecke verkriechen und dort weinen, wieder in alte Muster verfallen, die Rose sein die alles in sich rein fraß und das tat was man erwartete. Sie hüllte sich in seine Wärme und seinen Duft, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und ließ sich von ihm halten. Seine Hände umfassten ihr Gesicht und fing ihren Blick nach mehreren Anläufen endlich ein. »Verlass ihn.«

Seine Stimme klang zart und die Worte, die seine Lippen verließen, waren keine roher Befehl. Er wollte sie umschmeicheln, ihr zeigen, dass sie ihn nicht wirklich wollen konnte. »Du hast was Besseres als ihn verdient.«
 

Man tuschelte über sie. Mal wieder. Über den Vorfall auf dem Flur schwiegen sie und Wood beharrlich, dennoch sah man eine Veränderung durchbrechen. Zeit, welche sie zuvor mit Scorpius verbracht hatte, vertrieb sie sich nun mit Theodor. Er fragte nicht, er setzte sich einfach zu ihr, begleitete sie, schloss sie in seine Arme nach gewonnenen Spielen.

Der Malfoy schien all dies zu ignorieren, überhörte die Gerüchte, übersah die heimlichen Berührungen, verbarg seine Wut. »Er hat sie gebeten ihn zu verlassen. Mehrmals.«

Sein Blick fiel auf die Mädchen am Tisch hinter ihm, welche ihre Köpfe zusammen gesteckt hatten. Sie schenkten ihm keinerlei Beachtung, zu sehr waren sie in ihrem Gespräch vertieft. »Er wollte sie küssen. Aber du kennst ja Weasley. Sie hat ihn zurück gewiesen. Weil sie ja mit Malfoy zusammen ist. Sofern man das was sie beiden haben noch Beziehung nennen kann.«

»Weasley ist ein zu ehrlicher Mensch. Solange die beiden sich nicht offiziell getrennt haben, wird sie Theodor nicht näher an sich heran lassen.«

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Blick richtete sich auf den Tisch seiner Freundin, welche neben dem Kapitän der Gryffindor Quidditch Mannschaft saß und sich von ihm ein Strähne aus dem Gesicht streichen ließ. Mit dem Gedanken diesem verfluchten Hüter die Gedärme raus zu reißen, sprang er auf, ebenso wie Albus, welcher ihn nur mit Mühe zurück halten konnte. »Wenn du jetzt einen Streit anfängst, wirst du nur allen bestätigen, was man sich über euch erzählt.«

Der mahnende Blick seines Freundes half nicht im geringsten, schürte nur noch mehr die Wut in seinem Inneren. Rose war seine Freundin, sein Mädchen! Er schob Albus von sich und Schritt auf den Haustisch der Gryffindors zu. Verflucht, Streit kam im den besten und längsten Beziehungen vor. Sollten doch alle hier Schnecken schlucken.

Ruhe machte sich in der Großen Halle breit, alles spürten die Anspannung, welche von dem Malfoy ausging. Lediglich Rose schien nichts von all dem wahr zu nehmen und aß weiter, bis sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. Kurz spannte sie ihre Schultern an und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, ehe sie zu ihm sah. »Hey.« langsam stand sie auf, da es ihr unangenehm war wie er sie von oben herab betrachtete und aus dem Augenwinkeln nahm sie war wie Theodor es ihr gleichtat. Sie wusste Scorpius Blick nicht zu deuten, erkannte jedoch die unterschwellige Wut in seinen Augen durchaus. Er sah ihr in die Augen und auch wenn sie wollte konnte sie ihren Blick nicht abwenden ohne ihm nachzugeben. »Hey.« Seine Stimme klang tiefer und rauer als sonst. Seine Hand, welche noch immer auf ihrer Schulter lag, fuhr zu ihrem Nacken. Seine andere legte er an ihre Taille und zog sie dann näher an sich heran. Sie war zu überrascht um zu handeln.

Seine Lippen legten sich erst an ihr Ohr »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich in diesem Moment bin.« Sein Blick heftete auf ihrem Gesicht und zögernd legte sie ihre Arme um ihn, verstand die unausgesprochene Aufforderung. Sie schluckte. »Rose.« Wood wollte dazwischen gehen, zuckte jedoch zurück als ihn der Blick des Slytherins traf. Oh er würde ihn in die Hölle hexen, wenn er noch einmal mit seinem Mädchen sprach.

Sie wusste nicht was hier vor sich ging, doch ihr war klar, dass eine falsche Bewegung, ein falsches Wort zur Katastrophe führen würde. »Scorpius...« ihr Stimme war zu leise, zu fein. Ihre Hand in seinem Nacken bewegte sich leicht, versuchte so seine Aufmerksamkeit von Theodor abzuwenden.

»Du willst reden? Okay reden wir.« Seine Lippen pressten sich auf ihre und verhinderten jegliche Erwiderung. Es war keiner dieser zarten Küsse, welche sie von Zeit zur Zeit geteilt hatten. Es war keine Sehnsucht oder Verlangen in diesem Kuss. Einzig und allein seine Wut lang in ihm und der ununterdrückbare Drang sie vor allen als Seins zu markieren. Gemeinsam verließen sie die Große Halle.

Ungläubig sah Theodor den beiden nach. Kurz entschlossen schwang er sein Bein über die Bank und wollte hinter ihnen her, spürte aber im nächsten Moment eine Hand, welche ihm am Kragen seines Hemdes zu fassen bekam »Wood, ich denke es wäre für alle am besten, wenn du dich wieder auf deinen Platz setzt.«

Wütend fuhr der angesprochene herum »Finger weg, Potter!« Albus war kein Zauberer großer Worte, doch ehe er reagieren konnte erschien eine Zauberstabspitze zwischen ihnen. »Theodor. Mach worum du gebeten wurdest. Albus ist noch nett zu dir. Malfoy hingegen wird dich in Fetzen reißen.«

Mit einem hämischen Grinsen im Gesicht legte der Slytherin seinen Arm um Alice Longbottom, ehe ihre Zauberstabspitze sein Kinn berührte »Gleiches gilt für dich. Setzen und die zwei in Ruhe lassen.« Beschwichtigend legte er seine Hand auf ihre und führte sie Richtung Ausgang. »Meine Liebe Alice, lass uns das bei einem Sparziergang besprechen.«

Die Nacht war über sie herein gebrochen und die Uhr in ihrem Zimmer schlug Zwölf, kündigte den neuen Tag an, weckte sie aus einer Art Trance. Sie hatte ihm den Rücken zu gewandte, sah aus dem Fenster und beobachtete die Wolken, welche sich vor den Mond schoben, ihn versteckten und wieder frei gaben. Er sah auf den Boden, hatte seine Hände in den Hosentaschen und fragte sich was das hier werden sollte. Er war sauer auf sie gewesen, auf sich, auf diesen Stümper von Wood. Merlin alleine wusste was die beiden bisher getrieben hatten und auch wenn diese Mädchen meinten da wäre nichts gewesen... Er ballte die Hände in seinen Taschen zu Fäusten.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, zu lange waren sie schon in diesem Raum und schwiegen sich an. Sie hatte gedacht es würde leichter werden, doch es wurde nur schwieriger und schwieriger. Kompliziert und schmerzvoll. Sie wandte den Blick vom Fenster ab und sah zu ihm. Sie konnte nicht abschätzen was in ihm gerade vorging. Aber diese Stille erdrückte sie. Sie hatten schon viel zu lange geschwiegen »Hör zu...«

Sie hielten beide inne und sahen einander schließlich an. »Liebst du ihn?« Seine Frage warf sie ein wenig aus der Bahn und auch wenn sein Blick gleichgültig auf ihr lag, wusste sie, dass an dieser Frage weitaus mehr dran war. Gerne wäre sie wütend auf ihn, weil er sie so gleichgültig ansah. Aber sie war ausgelaugt, daher schüttelte sie den Kopf, schluckte »Nein.«

Er stand auf und ging ihr entgegen, hielt ihren Blick fest, beugte sich ihr entgegen »Was denkst du dann, was du da machst?!« Seine Stimme glich einem Knurren und sie wusste, er war gereizt. Sie wusste nur nicht warum, konnte schon längst nicht mehr einschätzen, was zwischen ihnen nicht funktionierte. Sie hatte den Faden verloren und konnte nicht einmal mehr sagen, warum dieser Streit so ausartete »Was meinst du?« Er wich einen Schritt von ihr zurück, fuhr sich durchs Haar und stöhnte einmal frustriert auf »Du verbringst mehr Zeit mit Wood, als mit irgend wem sonst. Du verbringst mehr Zeit mit ihm als mit mir! Deinem Freund!«

Sie zuckte zusammen. »Was soll ich denn machen? Du ignorierst mich seit Wochen!« Sie war aufgesprungen, ging in seine Richtung und drehte sich dann doch wieder um. Ihre Hände fuhren in ihre Haar, suchten dort halt und Wut und Verzweiflung prangten auf ihrem Gesicht.

»Ist das dein Ernst? Du hast doch mit dem Scheiß angefangen!« Er hatte nicht ganz unrecht mit seinen Worten. Doch sie wollte nicht nachgeben »Was wäre denn wenn? Was wäre wenn ich ihn doch lieben würde?! Verflucht Scorpius, es interessiert dich doch eh nicht.«

Ihr Worte schnitten ihm die Luft ab, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst. In seinen Ohren klingelte die Stille des Raumes. Er würde platzen, wenn er noch eine Minute mit ihr in diesem Raum bleiben würde »Machen wir Schluss mit dem Theater.« Er wollte den Raum verlassen, brauchte Abstand zu ihr. Wollte sie nicht mehr sehen, wollte schreien vor Wut und Enttäuschung. Vor der Tür blieb er stehen, drehte sich zu ihr um und sah sie am Boden knien, schluchzend die Arme um sich geschlungen. Seine Wut verpuffte im Nichts. »Verflucht!« Er fuhr sich durchs Haar und ging zu ihr zurück, zog sie an sich und umfasste ihr Gesicht. Er konnte die Worte nicht mehr an sich halten, welche nun über seine Lippen kamen. Wenn er jetzt nicht reinen Tisch machte, hätten sie keine Chance mehr »Ich bin eifersüchtig, okay?! Es treibt mich zur Weißglut dich mit ihm zu sehen. Ich liebe dich, Rose. Nur dich! Und ich will dich nicht mit einem daher gelaufenen Idioten wie Wood teilen.«

Was hatte er da gerade zu ihr gesagt? Mit großen Augen verstummten ihre Schluchzer und sie sah zu ihm auf. Ungläubig sah sie in seine Augen, sah die Wahrheit hinter seinen Worten. Ihr Herzschlag pochte in ihren Ohren nach und sie fühlte sich wie in Watte gepackt. Sie brauchte einige Minuten um sich zu fassen. Minuten die Scorpius vorkamen wie Stunden.

März

Merlin, sie war so ein Feigling. Seit Tagen verkroch sie sich in ihrem Zimmer. Nach ihrem Gespräch… Sie war nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen. Aus großen Augen hatte sie in angesehen. Ihr lagen so viele Worte auf den Lippen. Sie hatte ihm so viel zu sagen. Leider kam kein einziges Wort aus ihrem Mund. Sie hatte sich umgedreht und war gegangen, hatte sich in ihrem Zimmer eingesperrt und ungläubig an die Decke gestarrt. Für einen Moment war es still. Dann hatte sie Scorpius fluchen und etwas zu Bruch gehen hören. Sie fühlte sich schrecklich. Nicht nur wegen dieser Sache. Ihr Kopf pochte ohne unterlassen und ihre Haare klebten klamm an ihrem Nacken, obwohl sie noch keine Stunde zuvor duschen war. Sie ließ das Frühstück ausfallen und machte sich direkt auf dem Weg zum Unterricht. Sie war etwas überrascht wie voll die Gänge schon waren und warf einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. 08:55 Uhr. Einen Moment verharrte sie und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, weil ihr schwarz vor Augen wurde. Sie war spät dran. Tief durchatmend setzte sie ihren Weg fort, erkannte von Weitem schon Alice, welche winkend auf sich aufmerksam machte. Es waren nur noch ein paar Meter. Wieder wurde ihr schwarz vor Augen und im nächsten Moment versagten ihre Beine und für einen Augenblick sah sie wie der Boden näher kam. »Rose!« Sie hatte das Bewusstsein verloren.
 

»Ich dachte wirklich, dass ihr das klärt…« Albus hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, während sie die große Halle verließen um gemeinsam zum Unterricht zu gehen. Scorpius war sehr still. Er verstand es einfach nicht. Er hatte ihr sein Herz ausgeschüttet und sie? Sie hatte ihn einfach stehen lassen und sprach seither kein Wort mehr mit ihm. Er wollte schreien und sie schütteln. Sie sollte ihm endlich sagen, was los war. Er ertrug dieses Hin und Her nicht mehr! »Schau mal.« Sein Blick folgte dem Finger seines besten Freundes. Irgendwas stimmte nicht. Er sah es nach wenigen Sekunden, als sie sich an der Wand abstützte. Seine Schritte beschleunigten sich, während sie ihren Weg fortsetzte und er dankte Merlin für seine Reflexe. Kurz bevor sie zu Boden ging bekam er ihren Arm zu fassen »Rose!« Langsam lies er sie zu Boden gleiten und tätschelte ihre Wange, welche ungewöhnlich warm war. Er legte seine Hand auf ihre Stirn und stellte erschrocken fest, dass sie fieberte. Stark sogar. Schnell hatte er sie auf den Armen, sah noch wie Albus auf ihn zukam. »Sie muss in den Krankenflügel.« Er wartete nicht ab ob er ihm folgte. Es war ihm schlichtweg egal. Seine Augen lagen einzig auf ihren geröteten Wangen. Sie war doch verrückt, als hätte sie nicht bemerkt, dass sie Fieber hatte.

Polternd stieß er die Tür zum Krankenflügel auf. Madam Pomfrey kam ihm entgegen noch ehe er etwas sagen konnte. »Mr. Malfoy, was in Merlins Namen?! Legen Sie sie hier ab.« Er tat was sie von ihm verlangte, ohne zu zögern. Kopfschüttelnd beugte sie sich über die junge Patientin, befühlte ihre Stirn. Mit dem Wink ihres Zauberstabs ließ sie eine Flasche, gefüllt mit einem fiebersenkenden Tranks, auf sie zu schweben. Sachte hob sie den Kopf der Rothaarigen und flößte ihr die Flüssigkeit ein. »Na kommen Sie schon, Ms. Weasley. Na geht doch…«

Seufzend sah sie zu dem jungen Mann, welcher immer noch starr neben dem Bett verharrte. »Mr. Malfoy, Sie können jetzt gehen Ms. Weasley braucht jetzt ihre Ruhe.« Sie war ein bisschen verwirrt als der Slytherin den Kopf schüttelte und sie bittend ansah. »Na aber nicht solange, junger Mann.« Dann drehte sie sich um und verschwand wieder in ihrer Kammer.

Scorpius indes setzte sich an den Rand ihres Bettes. Seine Hand fuhr zu ihrer Stirn, welche schon nicht mehr so sehr glühte wie noch ein paar Minuten zuvor. Eine Strähne fiel ihr ins Gesicht und vorsichtig strich er sie hinter ihr Ohr. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie sie die Augen aufschlug. »Scorpius…« ihre Stimme klang angeschlagen, kratzig und auf ihren Augen lag ein fiebriger Schleier. »Hey…« Er wusste nicht recht, was er sagen sollte. Doch das war auch gar nicht nötig, denn sie erhob wieder ihre Stimme »Es tut mir Leid, Scorpius.« Ihre Augen hatte sie wieder geschlossen. Sie war müde und das Fieber verschleierte ihre Gedanken, merkte nicht das sie sprach »Mein Dad…« ihre Gedanken quälten sie und die Worte kamen über ihre Lippen ohne dass sie sich dessen bewusst war »er hat gesagt, dass ich dir nicht reichen werde. Ich…« Tränen liefen ihr im Halbschlaf die Wangen hinab »Ich bin nicht gut genug für deine Familie.«

Er wusste, dass es schon mal vorkommen konnte, das man in Fieberphasen wirres Zeug von sich gab. Aber ihre Worte machten so viel Sinn, dass es ihm den Hals zuschnürte. »Rose…« Er hatte gehofft, dass sie doch klarer bei Verstand war, als er dachte. Doch das Fieber übermannte sie und ließ sie schnell wieder einschlafen. Seine Hände umfassten ihre, welche vor ihm auf dem Bett lag. Er senkte den Kopf und hauchte einen Kuss auf ihre Handfläche.

Er saß schon eine Weile an ihrem Bett, als eine Hand sich auf seine Schulter legte »Mr. Malfoy, Sie sollten jetzt gehen. Das Abendessen wird gleich eingedeckt.« Er hatte gar nicht bemerkt wie spät es geworden war. Seine Gedanken drehten sich und er konnte gar nicht fassen, was sie ihm da zuvor gesagt hatte. Bewusst oder unbewusst. Als er die große Halle betrat setzte er sich zu Albus, welche ihn fragend ansah »Wo hast du den ganzen Tag gesteckt?«

Mit seiner Hand fuhr er über sein Gesicht »Es ist ihr Vater, Al.« Ernst sah er zu seinem besten Freund. »Er hat ihr gesagt, dass sie nie gut genug für mich sein wird.« Es war eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Empörung, welche sich nun auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen wiederspiegelte. »Was hast du da gerade gesagt?«
 

Alice erwartete sie bereits als sie nach einigen Tagen wieder aus dem Krankenflügel entlassen wurde. Freudig wurde sie von ihrer besten Freundin in die Arme geschlossen, ehe sie sich bei ihr unterhakte und gemeinsam in Richtung der Schulsprecherräume gingen. Sie musste noch einige Tage das Bett hüten, durfte aber immerhin wieder in ihr Zimmer. Alice erzählte derweil, was in sie in den letzten Tagen im Unterricht verpasst hatte. Es war nicht weiter tragisch, das meisten davon konnte sie schon. »Ich muss noch zum Nachmittagsunterricht… aber ich komm später wieder vorbei.« Sie umarmten sich zum Abschied und Rose betrat den Gemeinschaftsraum. Sie war ein wenig enttäuscht, dass Scorpius nicht hier war.

Er fehlte ihr. Sie hatte von ihm geträumt, als sie krank war, hatte geträumt wie er an ihrem Bett saß und ihre Hand hielt. Kopfschüttelnd betrat sie ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Sie war es ja selbst Schuld. Müde fielen ihr wieder die Augen zu.
 

Als sie wieder aufwachte stand eine Karaffe Kürbissaft auf ihrem Nachttisch. Sie setzte sich auf und goss sich ein Glas voll ein, trank mehrere Schlucke, ehe sie aufstand. Licht drang durch die Schlitze ihrer Tür. Als sie sie öffnete sah sie Scorpius über einem Buch vertieft auf dem Sofa vor dem Kamin sitzen. »Hey…«

Überrascht sah er auf als er Roses Stimme vernahm. Sie stand in der Tür zu ihrem Zimmer, sah immer noch blass aus um die Nase. »Hi.« Sie trug einen einfachen Hausanzug und rieb sich über die Arme. Ihren Blick hatte sie wieder abgewandt nachdem er nichts weiteres sagte. »Darf ich mich zu dir setzten?« Sie sah verloren aus wie sie da stand, ihn scheu wie ein Reh ansah. Er nickte, wartete bis sie sich neben in setzte, schwank seinen Zauberstab und schon legte sich eine Decke über ihre Schulter. »Danke.«

Ihre Hände klammerten sich krampfhaft an diese. Sie suchte nach Worten, wusste nicht was sie sagen konnte. Er nahm es ihr ab »Ich kann damit leben, wenn dein Vater mich nicht akzeptiert.« Sie war überrascht als er davon anfing, wusste nicht recht, wie er darauf kam »Aber wenn du das nicht kannst, Rose, dann muss ich das akzeptieren.« Es fiel ihm schwer das zu sagen. Es war ganz und gar nicht okay für ihn. Sein Magen fühlte sich an wie ein einziger Knoten. Er konnte sie aber auch zu nichts zwingen und dieses hin und her musste ein Ende haben. Er würde darüber hinweg kommen. Eher noch als sie es verkraften konnte, das Verhältnis zu ihrem Vater auf Ewig zu schädigen.

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf und sah ihn unerwartet sicher an. Ihre Hand umschloss seine. »Als mein Vater sagte, dass ich nicht genug für dich sein würde, da habe ich ihm geglaubt. Und als diese Mädchen dann so über unsere Trennung gesprochen haben… Ich dachte mir nur, ja ihr habt recht. «

Für einen Moment legte sich eine unangenehme Stille über die beiden. »Rose…« Scorpius fuhr sich übers Gesicht. »Ich kann dir nichts versprechen… ich kann dir nicht versprechen, dass ich dich nie verletzen werde oder das Rest meiner Familie dich durch und durch akzeptieren wird. Genauso wenig wie ich dir versprechen kann, dass dein Vater und ich uns irgendwann verstehen werden.«

Er wandte sich ihr zu, legte eine Hand an ihre Wange und umfasste mit der anderen ihre Hand. »Rose, ich liebe dich.« Seine Stirn lehnte an ihrer »Und ich hoffe sehr, dass dir das reicht.« Seine Lippen fuhren für einen Augenblick über ihre »Denn wenn nicht… Rose, ich will dich nicht verlieren.«

»Scorpius…« Sie beugte sich zu ihm hinüber, ehe er seine Stimme erneut erhob »So einfach gebe ich dich nicht auf…« Der Ernsthaftigkeit in seiner Stimme warf sie völlig aus der Bahn. Selten hatte er so überzeugend und stark gewirkt, wie in diesem Moment. Es hatte sich etwas zwischen ihnen geändert. Dieser Streit, die Gewissheit das ihr Vater ihnen noch immer nicht gutgesonnen war. Dieses Gefühl dieser ersten Verliebtheit und Schwärmerei, war ersetzt wurden durch eine viel tiefere Zuneigung und Sehnsucht. Sie sah immer wieder diesen Ausdruck in seinen Augen, spürte diesen Schmerz in ihrer Brust. »Ich liebe dich auch.« Dann legte sie ihre Lippen auf seine. Vielleicht lag es am Fieber, dass sie auf einmal diesen Mut in ihrer Brust fühlte. Sie schwang ihr Bein über seinen Schoss, setzte sich rittlings auf ihn, unterbrach für keinen Moment den Kuss. Sie hörte ihn keuchen, als ihre Lippen seinen Hals hinab glitten. Sie fühlte die Hitze in ihrem Schoss und drückte sich näher an ihn. »Fuck.« Seine Hände packte sie an der Schulter, drehten sie herum, sodass sie nun auf der Couch lag, er zwischen ihren Beinen »Weißt du, was du da mit mir machst?« Seine Stimme war rau und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Als ihre Hände seine Brust entlang strichen, schloss er einen Moment die Augen. Atmete stockend ein. Ehe ihre Hände den Bund seiner Hose erreichten, packte er sie und hielt sie über ihrem Kopf zusammen. Sie lächelte ihn an. Oh und wie sie ihn ansah. Dieses kleine Biest. »Nein, Liebes. Nicht heute.« Er küsste sie mit aller Selbstbeherrschung die ihm noch blieb, stand auf und deckte sie zu. »Ich komme gleich wieder.« Ein leises Lachen entwich ihren Lippen, als er in sein Zimmer verschwand und wenig später die plätschern von Wasser erklang. Müde drehte sie sich auf die Seite und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Als Scorpius wieder kam, schlief sie bereits. Er legte sich hinter sie auf die Couch, hielt sie fest im Arm, bis auch er einschlief.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tsumikara
2018-09-04T12:14:24+00:00 04.09.2018 14:14
Huhu^^

ich muss sagen, ich bin von deiner Story gefesselt. Ich bin ja so schon ein riesen Fan von den beiden, aber das hier hat mich echt umgehauen :)

Hoffentlich kommt Ron noch zur Vernunft. Weis er denn nicht, was er seiner eigenen Tochter da antut? Sie ist total gestresst dadurch und ich kann mir gut vorstellen, dass das Fieber durch den ganzen Stress aufgetaucht ist :'(

Und du bist echt gemein, weist du das? Hörst einfach an so einer Stelle auf >.<

Freue mich auf das nächste Kapitel :)

LG

Tsumi
Von:  venus007
2018-03-23T12:03:49+00:00 23.03.2018 13:03
Lange keine neue NG- Scorp/Rose FF mehr gesehen. Und ich freue mich.
Ich mag deinen Stil mit den einzelnen Monaten, man erhält kurze Einblicke in die Beziehung, wie kleine Fotos, die zusammen die Geschichte erzählen.

Großer Fan bin ich von dem Satz "Mrs. Malfoy ist deine Großmutter."

Ich freue mich auf die weiteren Kapitel
Antwort von:  Annie
28.03.2018 19:56
Hi Venus,

Lieben Dank für deinen Kommentar!
Ja ich fände es auch schon mal was neues zu den beiden zu lesen :D
„Wie kleine Fotos“ war gar nicht so geplant und habe ich auch so gar nicht wahrgenommen, bis ich deinen Kommentar gelesen habe und ich muss sagen, ja das finde ich sehr zutreffend!

Ich freue mich weiterhin von dir zu hören!
Bis dann :)
Von:  scippu
2018-03-17T17:29:52+00:00 17.03.2018 18:29
Hi du,

ich bin großer Fan vom Gedanken Rose-Scorpius.
Und mir gefällt die Leichtigkeit, mit der du sie zusammen führst. Ja, leicht, fühlt es sich an. Keine künstliche Dramatik, keine große Story (zumindes bis jetzt nicht, was ich wirklich nicht ständig brauche).
Ab und an stolpert man über einige wenige Formulierungsfeinheiten. Aber das stört mich nicht, weswegen ich jetzt auch nicht darauf eingehen möchte. Vielleicht findest du mal einen Beta, der könnte das schnell ausradieren.
Sonst liest es sich einfach nur total angenehm. Total schön.
Und emotional.
Der Schnuppertext hat mich angezogen.
Ich liebe dieses 'die Eltern sprechen über die Gefühle ihrer Kinder und fangen darin die überraschende Tiefe ein'. Deswegen liebe ich die Intimität der Malfoys.
Und Dracos Verständnis für Scorpius' Gefühle.
Und der Gedanke eines sich verzehrenden Mannes, hat mir schon immer gefallen.
Hach.
Ich bin begeistert.
Wunderbar. :)

Ich freue mich, dass du dich hier dran gesetzt hast. Danke. Es wird sicherlich ein kleiner Genuss sein, der Geschichte zu folgen.
Antwort von:  Annie
17.03.2018 20:10
Hi scippu,

Lieben Dank für deinen herzlichen und ausführlichen Kommentar.
Also wenn du an einer Stelle als Beta interessiert bist oder wen kennst, sage ich nicht nein :)

Leider komme ich nicht umhin ein kleines Drama mit einfließen zu lassen... es dauert noch ein paar Kapitel und es wird auch nicht sehr lang, bildet aber in etwa den Höhepunkt, also ein Jahr voller Höhen und Tiefen.

Ich freue mich weiterhin von dir zu hören und wünsche dir nich viel Spaß bei den kommenden Kapitel
LG
Tonia
Von: irish_shamrock
2018-03-16T17:25:51+00:00 16.03.2018 18:25
Hallo tonia :D ...

ich habe das ungute Gefühl, seit einer Ewugkeit nichts mehr zur NG gelesen zu haben, bzw. scheint mir der Bezug im Laufe der Zeit irgendwie verloren gegangen zu sein.
Nichtsdestotrotz habe ich mich hierher verirrt, weil mich der Titel deiner Gesichte anlockte ^^ ...
Die Szene in der Bibliothek hast du toll eingefangen und mit schönen Worten umschrieben.
Sei es die Begegnung mit Scorpius, seiner Mutter Astoria oder nicht zuletzt mit Draco.
Dass beide Schulsprecher werden, scheint bei den Familien ja nicht verwunderlich :') ...
An sich ein gelungener Einstieg, allerdings sind mir hier und da ein paar Fehler aufgefallen.
Beispielsweise:
"Astoria Malfoy blieb vor dem kleinen Kaffee stechen ..." -> du meinst sicherlich Café ... den das andere wäre das Getränk ... ^^°

Vielleicht schaue ich später noch beim nächsten Kapitel vorbei ...
Bis dahin,
alles Liebe
irish C:
Antwort von:  Annie
16.03.2018 20:57
Hi Irish

Lieben Dank für deinen wirklich konstruktiven Kommentar!
Ich habe die stellen nochmal rausgesucht und korrigiert :)
Es freut mich, dass du in meine Story reinschaust, ich habe nämlich ein paar Lieblinge in deiner Liste ^^

Ich freue mich, lieben Dank und bis bald
Tonia


Zurück