Zum Inhalt der Seite

Was im Sommer begann

Rose & Scorpius
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

November

Der November brachte die Kälte des Winters mit sich und die Blätter, welche sich in den vergangenen Wochen von grün zu gelb, braun, rot gewandelt hatten, suchten sich nun ihren Weg zur Erde.

Trainingspläne waren erstellt und umstrukturiert wurden. Beschwerden und Verbesserungsvorschläge sammelten sich. Und die Organisation der alljährlichen Weihnachtsfeier stand bevor. An der Organisation beteiligten sich sowohl die Schülersprecher, die Vertrauensschüler, wie auch freiwillige Helfer.

Rose verteilte einige Vorschläge, welche im vornherein eingereicht wurden oder welche sich bereits in vergangenen Jahren als hilfreich herausgestellt hatten, auf dem großen Tische, an welchem sie sich gleich alle setzten würden. Sie hatte gerade das letzte Blatt weg gelegt als die Tür hinter ihr aufschwang. Ihr war sofort klar wer da herein kam, da sie den Klang seiner Schritte mittlerweile wahrscheinlich besser kannte als ihren eigenen.

Er ließ sich stumm und ohne jeden Gruß auf seinen Platz am Tisch nieder, sah ihr dabei zu wie sie sich über die Arme strich, weil ihr kalt war und wie sie schließlich zu ihm ging und sich neben ihn setzte, nachdem sie unschlüssig noch das ein oder andere Blatt grade gerückt hatte.

Die Stimmung im Raum war etwas gedrückt. Sie konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass ihn etwas beschäftigte. Es war seltsam seit dem Abend der Feier. Sie wusste nicht so recht mit ihm umzugehen, wusste nicht ob sie sich nicht in etwas verrannte… ob er auch Herzklopfen hatte, wenn sie in seiner Nähe war? Sie waren sich so vertraut wie keinem sonst.

Sein Blick ruhte auf ihrem Profil. Unruhig huschten ihre Augen von einer Ecke zur nächsten, ihre Hände waren blass und als er sie berührte zuckte sie auf Grund der überraschenden Berührung und der Wärme seiner Hände zurück. »Deine Hände sind eiskalt.«

Sie wandte den Blick ab, war sich nicht sicher ob sie ihn Fragen sollte, was los war. »Es geht schon.« Sie traute sich nicht. Er seufzte und zog die Jacke seiner Uniform aus, legte sie um ihre Schultern und zog sich wieder zurück. Kurz sah sie zu ihm und lächelte ihm zu, obwohl nun er es war, der sein Gesicht abwandte. Mit ihren Armen schlüpfte sie in die Ärmel seiner Jacke auch wenn sie ihr viel zu groß war.

Langsam ging die Wärme seiner Jacke auf sie über, dennoch blieben ihre Hände klamm und kalt.

Wieder sah sie zu ihm und gab dem Drang nach nach seiner Hand zugreifen, auch wenn sie zunächst zurückschreckte als er zu ihr sah. Sie wandte ihr Gesicht wieder ab, ließ ihre Hände in ihren Schoß fallen.

Sie war schon niedlich wie sie vor ihm zurückschreckte, wie sie seine Nähe suchte. Er legte seinen Arm um sie und mit seiner freien Hand fing er ihre auf und wärmte sie.

»Das Training lief nicht gut und meine Mutter hat mir geschrieben, dass mein Vater im Moment sehr anstrengend sei.« leise kamen die Worte über ihre Lippen, während sie ihr Gesicht an seinem Hals vergrub und ihre kalte Nase an seinem Nacken wärmte. Dass sie ständig nach ihr fragte und ob sie an Weihnachten zu Besuch kommen würde, behielt er für sich. Vorerst. Er schüttelte den Kopf und vergrub seine Nase seinerseits in ihr Haar. »Die letzten Wochen waren wirklich sehr anstrengend.«

»Ich bin eine schreckliche Freundin. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du so viel zu tun hast.«

Leise lachte er in ihr Haar und drückte ihr ein Kuss auf die Stirn als er ihre Aussage verneinte. Er hörte sehr wohl die Ironie in ihrer Stimme, sah aber auch den Funken Ernst in ihren Augen aufblitzen »Nein, du bist die perfekteste Freundin die ich mir vorstellen kann. Und ich hätte auch zu dir kommen können.«

Rose schüttelte ihren Kopf und sah mit gerunzelter Stirn zu ihm hinauf. »Du kannst immer zu mir kommen, das weißt du oder?« Sie zog ihre Augenbraue hoch. »Ich bin ganz sicher nicht die perfekte Freundin. Manchmal glaube ich, es liegt daran, dass wir uns viel zu wenig kennen. Ich mag dich sehr gerne… aber ich weiß gar nicht wie du empfindest?« und schon versuchte sie sich aus seiner Umarmung zu lösen. Röte schoss in ihre Wangen als ihr klar wurde, was sie ihm gerade gesagt hatte. Sie konnten über alles reden, nur waren ihr diese Art der Gespräche sehr unangenehm. Doch wie all die Male zuvor ließ der Malfoy dies nicht zu, lächelte sie an »Das können wir ändern.« Wieder etwas besser gelaunt, grinste er sie an, wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, als sie zu ihm sah und sich ihre Lippen für einige Sekunden streiften. Er schluckte. Scorpius hatte schon viele Mädchen geküsst, doch gerade in diesem Augenblick glaubte er sein Herz bis zum Hals schlagen zu fühlen und das alles wo sich ihre Lippen nur kurz gestreift hatten. Ihre Augen weiteten sich überrascht. Es war ihr erster Kuss. Nichts aufregendes, nichts außergewöhnliches. Doch für sie war dieser Kuss etwas ganz besonderes. Für Rose war dieser erste Kuss perfekt. Sie wollte ihn nicht anders, nicht nochmal versuchen. Verlegen lächelnd sah sie zu ihm und nickte zustimmend. Dieser Kuss blieb unkommentiert. Doch ihr Lächeln sprach für sich. Dann lehnte sie sich wieder an seine Seite und genoss die Wärme, welche er ihr spendete, während ihr Herz einen Takt schneller schlug als normalerweise. Ihr war so verdammt kalt, aber im Augenblick fühlte sie sich doch ziemlich gut aufgehoben. Seine Hände streiften über ihren Arm und ihre Taille. Seine Lippen legte er an ihre Schläfe, während sie die Augen schloss und seine stille Zuneigung genoss. Das Lächeln auf ihrem Gesicht ließ sein Herz höher schlagen. Wie gerne hätte er diesen Kuss wiederholt, ihren ersten Kuss perfekt gemacht. Doch das Strahlen ihrer Augen, sagte ihm, dass kein Kuss der Welt dafür sorgen würde, dass sie diesen hier jemals vergessen würde. Und es war ihm nur recht. Denn er wollte auch nie wieder dieses Gefühl vergessen, welches ihm an diesem Nachmittag überkam.

 

Waren die Gespräche über Rose und Scorpius zum Ende des Septembers wieder verstummt, waren sie nun wieder im vollen Gange. Erst einmal betrachtete man die beiden recht skeptisch, nicht überzeugt, dass diese Beziehung von Dauer wäre. Nun wurden sie als das Traumpaar Hogwarts gehandelt.

An diesem einen Nachmittag der Weihnachtsfeier Besprechung waren die freiwilligen Helfer in den vorgesehenen Raum erschienen und fanden eine Rose Weasley in den Armen von Scorpius Malfoy vor, deren Vertrautheit wohl niemand übertreffen konnte. Das dieses kleine Treffen nicht unbeachtet blieb, war spätestens beim Abendessen klar, als jeder von diesem Kuss sprach und wie unvorstellbar liebevoll der Malfoy seine Augen auf die Rothaarige gerichtet hielt, während der ganzen Sitzung.

 

»Ihr seid das Gesprächsthema Nummer eins auf den Fluren und bei jeder Mahlzeit.« lachend sah Matthwie Zabini seinem Freund dabei zu wie er seine Sachen im Spind verstaute. Auch Albus konnte nicht anders als sich dem Lachen seiner Kameraden anzuschließen, ehe sie gemeinsam zum Training gingen. »Allerdings frage ich mich schon die ganze Zeit, wie du Weasley überredet hast, sich auf so einen Rüpel wie dich einzulassen.«

Scorpius schnaufte und sah Richtung Tribüne, von welcher Rose zu ihm herüber kam. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und ihre Lippen auf seine Wange legte. Seufzend zog er sie näher an sich heran und hauchte ihr einen Kuss auf die Haare. Wie gerne er sie einmal richtig Küssen würde, aus vollem Herzen. Aber er wollte den perfekten Augenblick dafür, nicht nochmal so gedankenlos. Als sie sich von ihm löste und ihren Cousin begrüßte, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, welchen er sofort wieder vergessen sollte.

»Na Jungs, wie fühlt es sich an zu wissen, dass ihr Samstag gegen Gryffindor verlieren werdet.«

lachend stupste Rose ihren Cousin an und griff nach Scorpius Hand, welche sie mit ihrer umschloss, ihren Kopf lehnte sie an seine Schulter. Er brauchte einen Moment um aus seinen Gedanken zurück zu finden. »Frech ist die kleine Weasley geworden, seit ihr zusammen seid.« murmelte Zabine und sah schmollend in die Runde.

Scorpius Daumen streifte über ihren Handrücken und seine Lippen legten sich kurz auf ihre Schläfe, während sie gemeinsam zurück zum Schloss gingen »Sie ist halt mein Mädchen.« Die Worte überkamen ihm. Lachend sah Rose zu ihm auf und stieß ihren Ellbogen mit hoch gezogener Augenbraue in seine Seite. Sein Mädchen. Seltsam, wie sehr zwei so kleine Worte ihr Herz aufgehen lassen konnten, wie glücklich ihn ihr Lächeln machen konnte.

»Müsst ihr eigentlich jedem zeigen, wie verdammt verliebt ihr seid?« frustriert seufzte Matthwie auf und sah Hilfe suchend zu Albus, welcher zustimmend nickte und seinem besten Freund mit dem Ellbogen in die Seite stieß. »Mein allerliebster bester Freund, was freue ich mich auf den Tag an dem du dem lieben Onkel Ronald vor die Füße stolperst.« Rose verzog das Gesicht, Scorpius verdrehte die Augen und Albus wandte sich an Matthwie während er sagte »Danach wird er erst mal keinem mehr zeigen können, wie verliebt er in sein Mädchen ist.« Wenn Zabini nur wüsste, wie ernst ihm diese Worte waren. Oh Rose wollte gar nicht dran denken. Zu groß war noch der Ärger über den Heuler ihres Vaters.

 

»Albus Potter hat den Schnatz gefangen. Somit steht es 290 zu 100 für Slytherin!«

Langsam lösten sich die Massen in den Tribünen auf, während die Gryffindors mit hängenden Köpfen von Platz gingen. Die Schlangen und einige andere Schülerinnen und Schüler feierten indes den errungenen Sieg der Slytherin und stürmten das Feld, auf welchem die Spieler bejubelt wurden.

Ein wenig verhalten, aber dennoch mit einem Lächeln auf dem Gesicht näherte sich Rose der Mannschaft ihres Cousins und mit einem Lachen viel sie eben diesem um den Hals, weil sie ihren Freund nicht sah. »Du Schlange!« gespielt beleidigt boxte sie gegen seine Schulter ehe sie ihm zum Sieg gratulierte. »Tja liebste Cousine, so ist das halt, auf dem Feld und im Bett sind wir Schlangen unschlagbar.« Empört und tief rot im Gesicht schlug sie ihrem lachenden Cousin auf die Brust und wandte sich ab, ehe sie auch schon gegen die Brust ihres Freundes stieß, welcher sie mit strahlenden Augen hoch hob und sich einmal mit ihr im Kreis drehte.

Überrascht von so viel Euphorie seitens Scorpius, wich die Röte aus ihrem Gesicht und ihr ewig währendes Lächeln legte sich wieder auf ihre Lippen, ehe sie ihre Arme um ihn schlang. Voller Euphorie umfasste er ihr Gesicht und küsste sie inmitten des Quidditchfelds. Der Lärm um sie herum verblasste und für den Moment, glaube Rose Weasley es gäbe nur noch sie und Scorpius Malfoy. Der Scorpius Malfoy, den sie sechs Jahre kaum wahrgenommen hatte und der ihr so viel Wärme spendete, wie sie sie nicht mal in ihrer Familie fand.

Als er sich von ihr löste, fuhren ihre Hände durch seine vom Wind durcheinander gebrachten Haare. »Hey.« seine Lippen legten sich wieder auf ihre und seufzend zog er sie näher an sich.

»Rose.« Sie roch nach Wind, nach Wiese und nach Freiheit. Seine Nase in ihrem Haar und seine Arme um sie geschlungen, wollte er sie nie mehr gehen lassen. Er konnte nicht anders als sie noch einmal zu küssen. Weniger stürmisch, etwas zärtlicher. Mit niemanden sonst wollte er jetzt hier feiern. Er hörte Glückwünsche und spürte Hände auf seinen Schultern, von anderen Schülern die ihm gratulierten. Er sah nur sie. Wie er immer nur sie gesehen hatte. Das war der perfekte Moment auf den er gewartet hatte.

 

»Scorpius, du stinkst. Jetzt geh duschen« lachend löste sie sich von ihm und lief davon.

Als hätte sie ihm einen Eimer mit kaltem Wasser übergeschüttet, kam er wieder im hier und jetzt an. Sein Blick folgte ihr und die Hand seines Freundes, auf seiner Schulter, weckte ihn aus seinem Tagträumen. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das Mal sagen würde… aber du bist das Beste was Rose je passiert ist.« Gemeinsam verließen sie den Platz. »Sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Al, ich liebe sie… über alles.« Es war seltsam diese Worte auszusprechen, nachdem sie schon seit Wochen in seinen Gedanken kreisten. »Dann wird es Zeit, dass du ihr das persönlich sagst.«

Ja. Ja, das hatte er vor.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück