Zum Inhalt der Seite

O(h) und A(h) Romanze

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Folge 14 (Oscar ergreift Partei)

Der General hatte es wieder getan – er hatte Oscar geschlagen, weil sie entgegen ihres Hausarrestes nicht auf dem Anwesen geblieben war. Sie hatte somit die Anordnung der Königin missachtet und war unerlaubt nach Arras geritten! Nur weil sie sehen wollte, wie die Bauern auf dem Landgut der Familie de Jarjayes lebten. Sie hatte zwar dem General über die Not der einfachen Menschen geschildert, aber ihr Vater hatte das nicht verstanden und sie mit einer heftigen Ohrfeige zu Boden gebracht.
 

„Reine Adlige?“, schnaubte Oscar außer sich vor Wut, nachdem der General fort war. „Na und! Zu Hölle damit!“ Mit Wucht donnerte sie ihre Faust gegen die Wand, den entstandenen Schmerz ignorierte sie dabei und versuchte die ganze Hilflosigkeit und den Zorn niederzuringen. Dann vernahm sie eine Bewegung hinter sich und drehte sich um.
 

„Ist ja gut Oscar.“ André kam zu ihr, machte die Tür zu und sah sie musternd an. Arme Oscar! Sie bemühte sich um eine gerechte Welt, aber niemand versteht sie – nicht einmal ihr eigener Vater!
 

„Was wird denn gut?“, schnaufte sie und André legte in diesem Moment seine Arme um Oscar. „Alles“, flüsterte er und zog sie sachte an sich. Was machte er da? War er etwa lebensmüde geworden? Aber was hätte er denn sonst tun sollen? Mit einfachen Worten hätte er nicht viel bei ihr erreicht und Oscar sah gerade danach aus, als hätte sie eine Trost spendende Umarmung bitter nötig.
 

Oscar wollte André auf der Stelle von sich stoßen und ihn anfahren, was das sein sollte, aber sie konnte nicht. Dies hier erinnerte sie an ein paar Momente aus ihrer gemeinsamen Kindheit, als sie auf diese Weise und nachdem ihr Vater sie bestraft hatte, bei ihm Trost gesucht hatte. Das tat gut... Ihr Zorn und hilflose Wut ebbten sich langsam ab und mit jedem Atemzug wurde ihr Körper entspannter...
 

André spürte, wie die Anspannung aus ihr wich und erlaubte sich, sie noch etwas näher an sich zu drücken. „Siehst du Oscar, es wird wieder alles gut...“, murmelte er in ihr weiches Haar und genoss diesen seltenen Augenblick ausgiebig.
 

„Ja...“ Oscar verfiel noch mehr in die Zeit aus ihrer und Andrés unbeschwerten Kindheit. Wie sorglos sie damals waren und André gab ihr diese Sorglosigkeit gerade zurück. Das war sehr nett von ihm und es war schon immer schön, ihn als treuen Freund und Gefährten zu haben. Irgendwann würde noch die Zeit kommen, wo sie sich bei ihm revanchiert. Aber nicht jetzt, wo es gerade so gemütlich und warm in seinen Armen ist... Nur ein einfaches: „Ich danke dir André, für alles“, verließ ihre Lippen und bei André breitete sich ein seliges und zufriedenes Lächeln aus.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück