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a woman's thing

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 3: Einmal abgesehen davon, dass Japaner nie nein sagen, weil es unhöflich ist... Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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♠️ no

Aoko konnte sich nicht erinnern, wie dieses Gespräch genau begonnen hatte, aber sie wusste schon jetzt, das Thema gefiel ihr nicht.

Etwas ratlos blickte sie aus dem Fenster ihres Zimmers und hielt ihren warmen Kakao in den Händen während sie Keikos Worten lauschte.

Der DVD-Abend hatte so schön begonnen mit Popcorn, Schokolade und frischer Limonade.

Beide waren außerdem mit Taschentüchern bewaffnet gebannt vor dem Fernseher verharrt um Scarlett O’Hara und Rhett Buttler in Original-Besetzung zu betrachten. Keiko, weil sie die Neuverfilmung, die gerade in den Kinos lief, bereits gesehen hatte. Aoko, weil sie in wenigen Tagen eben diesen mit ihrem besten Freund Kaito Kuroba ansehen würde.

Und genau dieser Junge war gerade Mittelpunkt und hauptsächliches Thema in Keikos Erläuterungen.

„Wir sind nun mal schon ganz lange befreundet …“, murmelte Aoko etwas hilflos und unterbrach ihre Freundin Momoi in ihren Schlussfolgerungen. „Und warum starrst du dann die ganze Zeit zu seinem Zimmerfenster?“, konterte ihre beste Freundin, die im Schneidersitz dasaß, belustigt und drückte das Kopfkissen auf ihrem Schoß. Die Tasse Kakao hatte Momoi neben sich auf dem Boden abgestellt.

Augenblicklich lief die kleine Nakamori rot an und stammelte beschämt: „Tu' ich gar nicht…“

Es war ihr nicht einmal aufgefallen.

„Was wohl Kaito über dieses Gespräch denken würde?“, war aber die dringendste Frage, auf die Aoko keine Antwort wusste, und die sie mitunter am meisten beschäftigte.

„Ach komm, so schlimm ist das nicht“, beschwichtigte Keiko sie winkend, die zusah, wie Aoko mit einer Hand an ihrem Pyjama zupfte. Irgendwie war es süß, wie verlegen Nakamori auf das Gesprächsthema Kuroba reagierte. Herzerwärmend war es allemal.

„Aber, so ist es doch gar nicht…“, verteidigte sich Aoko mit noch immer geröteten Wangen, „Das Date damals im Park war Papas Schuld und ich kann meinen besten Freund ja schlecht ignorieren…“

Ausgesprochen klang dieses Argument viel dämlicher als erwartet, dabei hatte es sich in ihrem Kopf doch so logisch und schlüssig angehört… wie frustrierend.

Keiko grinste unweigerlich. „Also ich finde, ihr zwei wärt ein süßes Paar.“

Wenn Aoko so sehr mauerte, sobald es um Kuroba ging, dann musste Momoi eben einen anderen Weg finden und zu anderen Mitteln greifen.

„Meinst du?“, kam es überrascht von dieser, die sich sofort am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. „Sind wir aber nicht“, wäre ihrer Meinung nach die bessere Antwort gewesen, ein Back and Repeat gab es aber nicht… so wie in den Filmen, in denen man die schönsten Momente immer und immer wieder ansehen konnte.

„Ha! Ertappt!“, freute sich Keiko triumphierend ehe sie lachend bestätigte: „Natürlich!“

Doch die kleine Nakamori nippte nur an ihrem Kakao und blickte wieder zu Kurobas Zimmerfenster. „Aber ich kann ihn mir in dieser Rolle gar nicht vorstellen. Das passt irgendwie gar nicht zu ihm…“

Keiko grinste über den Umstand, wie sich Aoko offensichtlich den Kopf darüber zerbrach wie sich Kaito wohl als fester Freund machen würde. „Weil er unser Klassen-Clown ist? Der, der alle zum Lachen und Staunen bringt?“, hakte Momoi noch etwas nach. Das waren ja nicht unbedingt schlechte Eigenschaften. „Genau!“, kam es von Aoko, die nun ihre Gedanken laut aussprach. „Wie soll so etwas Ernstes zu so einem lockeren Freigeist wie Kuroba passen? Der nimmt doch fast alles auf die leichte Schulter!“

Keiko blickte etwas überrascht ihre Freundin an. Es stimmte sie unweigerlich traurig, zu hören, dass Aoko so über ihren besten Freund dachte.

Und abgesehen davon, war es offensichtlich: Aoko schien sich nicht darüber im Klaren, was sie für Kuroba empfand. Dabei war genau das nicht zu übersehen.

„Ich glaube, du tust ihm gerade unrecht…“, war der Satz, der Aokos Aufmerksamkeit wieder zu Momoi lenkte.
 

Es war der Abend, der Abende. Der, auf den Aoko die restliche Woche hin gefiebert hatte, der Kino-Abend mit Kaito Kuroba.

Ungeduldig und mit klopfendem Herzen wartete sie vor dem vereinbarten Treffpunkt mit Popcorn und Nachos in den Händen und redete sich selbst ein, dass sie gut genug aussah, um einen Freund unverbindlich ins Kino zu begleiten. Sie ignorierte gekonnt den Fakt, dass sie Stunden im Bad verbracht hatte und eine Ewigkeit vor dem Kleiderschrank gestanden war. „Blöde Keiko“, dachte Aoko etwas verärgert. Immerhin war Momoi es, die ihr diese Flausen um Kaito und sie in den Kopf gesetzt hatte.

„Als ob ich in Kaito Kuroba verknallt wäre…“. Es war ein lächerlicher Gedanke, so stellte Aoko fest, doch sie erstarrte augenblicklich als sie eben diesen erblickte. An seinem Arm hing Akako Koizumi, die ihm etwas ins Ohr flüsterte.

Nakamori war es, als setzte ihr Herz für einen Schlag aus.

Die beiden wirkten so vertraut miteinander. Und Kaito wirkte kein bisschen, keine Sekunde wie dieser verrückte Junge mit den vielen Flausen im Kopf und den vielen Streichen und Tricks im Petto. Keine Sekunde wie ein durch und durch kindischer, kindlich gebliebener Jugendlicher, der sie, Aoko, so oft auf die Palme brachte. Da war nur Kaito. Der, dem sie ihr Herz ausschüttete, sobald es um Kid ging. Der, der sie aufheiterte, wenn ihr nicht zum Lachen war… Der, der ihr immer der Freund war, den man sich fürs Leben wünschte…

Und nun hing Akako an ihm…

„Nein…“, flüsterte Aoko geschockt.

Das war ein Alptraum!

Kaito durfte nicht mit der Klassenhexe zusammen sein…

Das hätte sie nicht ertragen…

Und Nakamori wurde mit einem Mal bewusst, sie hatte es vor Keiko nie abgestritten. Aber nein, zugegeben hatte Aoko es auch nicht…

Denn sie war durchaus zu der Schlussfolgerung gekommen, dass sich Kaito Kuroba sehr wohl sehr gut als fester Freund eignen würde. Das hatte sie auch schon bemerkt, als Akako während des Skiausflugs von ihm geschwärmt hatte, nur vor Keiko wollte sie das ungern zugeben…

Wie denn auch? Sie war ja nicht einmal bereit, es sich selbst tatsächlich einzugestehen!

Und nun, nun hatte sie das Dilemma…

Ihr heftig klopfendes Herz schmerzte, und es hörte auch nicht auf, als sich Koizumi verabschiedet hatte und Kuroba vor ihr stand.

Warum gab es im echten Leben nicht dieses dämliche Back and Repeat, wie in den Filmen? Gerade könnte sie es wirklich brauchen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fux1
2018-07-27T23:47:48+00:00 28.07.2018 01:47
Sehr schön, wie die Geschichten verknüpft sind und das man nochmal die andere Sicht hat. :3




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