Zum Inhalt der Seite

ATMOSPHERE I

(Vorläufiger Titel)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

II

Ich betrat lächelnd und mit einer Mappe in der Hand das Detroit Police Department, DPD. Es war ein großes, überwiegend aus Glas bestehendes Gebäude, welches in der 1301 Third Street stand. Als ich in den ersten Stock kam, lief ich den breiten Gang entlang, der an beiden Seiten von Schreibtischen und Mitarbeitern gesäumt war. Die Büroräume in diesem und den zwei nachfolgenden Stockwerken wurden durch die großzügigen Glasfronten nur so von Sonnenlicht geflutet. Mein Arbeitsplatz lang ganz in der Nähe der abgetrennten Büros meiner beiden Vorgesetzten. Er war ordentlich, fast schon steril. Auf der Arbeitsfläche standen gerade mal ein großer Monitor, Tastatur und Maus. Alles andere hätte mich nur abgelenkt.

Ich zog den Stuhl nach hinten, legte meine Lederjacke über die Lehne und ließ mich auf den unbequemen Drehstuhl fallen. Ich hatte erst vor knapp zwei Monaten meinen letzten Job zu Ende gebracht. Mein Job, so wie der von Fünfzig weiteren Mitarbeitern aus der Abteilung „Überwachung“ war es, „kriminell organisierte Vereinigungen“ zu lokalisieren und zu zerschlagen. Keinesfalls ein Traumjob, aber ich lebte für ihn. Dabei barg jeder neue Auftrag seine eigene Lebensgefahr. Jeden Tag, den ich unter einer anderen Identität und nicht unter dem Namen der in meiner Geburtsurkunde lebte, musste ich damit

rechnen aufzufliegen und getötet zu werden. In meiner kurzen Zeit hier war ich schon in zwei dutzend Rollen geschlüpft. Doch die nächste sollte die schwerste in meinem Leben werden.
 

Meine Ankunft auf dem Revier blieb nicht lange unbemerkt. Kaum hatte ich mich an meinem Arbeitsplatz niedergelassen, kam auch schon James Dearing auf mich zugelaufen. Er war ein großgewachsener Mann. Seine Haare trug er kinnlang. „Ms.Tracer, in den Besprechungsraum!“ James Dearing hielt nicht viel von langen Ausführungen. Wenn ihm etwas nicht passte, bekam man es sofort gesagt.

Normalerweise nahm ich das Treppenhaus, nur heute betätigte ich den Knopf des Fahrstuhls, dessen Tür sich nach einer kurzen Zeit öffnete und den Weg in einen der sechs Metallkabinen freigab. Der Besprechungsraum lag im obersten Stockwerk des Gebäudes. Nach einem Zwischenstopp in der dritten Etage betrat ich den Konferenzraum. Ich nahm mir einen der Stühle, die noch an der Wand angelehnt waren, hockte mich verkehrt herum darauf, den Blick nach vorne gerichtet. Erst jetzt sah ich, dass der Direktor unserer Sondereinheit, Elijah Carter, mit im Raum war. Nach der Nachbesprechung des vorangegangenen Einsatzes, ging es nahtlos ins Briefing für den neuen Auftrag über.

Die letzten zweieinhalb Stunden, wurde ich in dem neuen Auftrag unterwiesen. Hauptsächlich waren es Informationen über eine handvoll Personen, die in diverse kriminellen Machenschaften verstrickt waren. Das Hauptaugenmerk, jedoch lag auf einer Person, welche auch meine Zielperson werden sollte.

James Dearing schaute mich mit seinen dunkelbraunen Augen an. In dem Licht, was vorne auf das Rednerpult schien, wirkten sie fast schwarz. Ich wusste was auf mich zukommen würde. Infiltrieren, Informationen beschaffen, zugreifen und verhaften. In Gedanken stellte ich mir vor, während er mich weiter einwies, wie sich sein Gesicht zu albernen Grimassen verzog und musste unweigerlich lachen. Ich richtete mich auf und lief nach vorne, um die Akten entgegen zu nehmen. Er drückte mir einen kleinen Stapel mit zusammengehefteten Papieren in die Hand. „Arbeiten Sie sich ein, dieser Auftrag ist

wichtig! Wenn Sie scheitern, ist ihre Karriere vorbei!“ Ich schaute ihn an und blickte auf die Akten.
 

Innerhalb weniger Tagen, änderte ich meinen kompletten Look. Mein sonst braunes Haar wich einer Kupfer-blonden Mähne. Hemden, Hosen, Turnschuhe, Stiefel, Sport- und Motorradkleidung wurden durch Kleider, Röcke, knappen Oberteile, engen Jeans und High Heels erneuert.
 

James hatte auf mein Blackberry die Adresse für den Ort geschickt, an welchem dass letzte offizielle Treffen stattfinden sollte. Ich war kurz nach ihm am Treffpunkt, welcher sich auf dem Arenal des Wayne County Ports im Westen von Detroit

befand. Er lehnte an einem der Metallgeländer und schaute zu mir hinüber als ich über dem Parkplatz zu ihm lief. Sein Blick glitt langsam über meinen zierlichen Körper.

„Wie ich sehe, haben Sie sich gewissenhaft mit Ihrem neuen

Auftrag befasst.“

„Danke Sir, es war auch einiges an Arbeit in der kurzen Zeit.“

Ich wurde scharf unterbrochen.

„Unwichtig“, sagte er und schaute mich von oben herab an.

„Ich hoffe, dass Ihnen klar ist, was dieser Auftrag bedeutet und wie wichtig dieser ist!“

„Ja Sir.“, antwortete ich knapp. Arschloch.

Er stellte sich etwas auf und legte mir einen gepolsterter Umschlag in die Hand.

Vosichtig löste ich den Klebestreifen, entnahm den Inhalt welcher aus meinem neuen Ausweis und zwei Schlüsseln, sowie einer

weiteren Akte bestand. Hier war Sie also, meine neue Identität.

„Niemand außer Direktor Carter und mir, kennt Ihre neue

Identität.“,sagte er während ich den Inhalt flüchtig überfliege.

„Caroline Webster, siebenundzwanzig Jahre alt“,las ich die ersten Zeilen in der Akte.

„Welchen Beruf werde ich nachgehen?“,fragte ich anschließend.

„Sie werden zum 15. des Monats, als Thekenkraft im Bleu Detroit Nightclub anfangen.“

Er schaute mich an. „Ihr Dienstplan und Arbeitsvertrag liegt bereits vor.“

Der perfekte Beruf für jemand, der weder Cocktails mixen konnte, noch selbst welche trank. „Verstanden.“ ,ich schaute auf und steckte die Papiere wieder in den Umschlag zurück. Das letzte was jetzt noch zu klären war, waren die beiden Schlüssel. „Wir haben Ihnen einen grauen VW Passat CC zugeteilt. Er steht noch auf der Verwahrstelle unseres Reviers.“ Solange er noch fahren würde, wäre ich auch mit einem Passat zufrieden. „Der zweite Schlüssel gehört zu ihrem neuen Apartment in Downtown Detroit.“„Verstanden.“, ich steckte beide Schlüssel in meine Jackentasche und verabschiedete mich von ihm. Ab jetzt würde es nur noch eingeschränkten Kontakt zu meinem Revier geben.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück