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Silly, Irritating & Beautiful

Haruka x Michiru
von

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Geständnisse in Sachen Liebe

Die Wochen vergingen wie im Flug und die Jugendherberge stand nun direkt vor der Tür. 8 Uhr war vor der Schule Treff. Da dies der letzte große Ausflug für die Klassen war, ging es eineinhalb Wochen dorthin. Die Eltern der Schüler hatten dies erlaubt.
 

Michiru setzte sich auf einer der freien Bänke und stellte den Koffer direkt neben sich ab. Von weitem erkannte sie Bunny, die mit ihren neuen Freundinnen weiter weg saß. Was ihre ehemalige Freundin anbelangte, war sie immernoch ratlos. Anscheinend wollte die Blondine nicht wahrhaben, dass die arrogante Rennfahrerin eine Frau war. Vielleicht hatte sie deswegen so reagiert. Aber an ihrer Freundschaft schien Usagi nichts mehr zu liegen. Michiru empfand es für besser, es einfach so zu lassen und ihr nicht hinterherzulaufen.

Zudem hatte sie jetzt Elza, oder? Diese war doch sehr freundlich zu ihr. Eventuell würden die beiden sogar Freundinnen werden können.
 

Haruka fuhr dieses Mal ausnahmsweise mit dem Taxi zur Schule. Ihr Auto wollte sie nicht einfach so eineinhalb Wochen auf dem Schulparkplatz stehen lassen. Es gab genug bekloppte Schüler an der Schule, die ihrem Baby etwas hätten antun können. Deswegen hatte ihr Wagen jetzt eine Weile Auszeit.

Den nächsten Gedanken widmete sie der Türkishaarigen. Mittlerweile ging es ihr auf die Nerven, dass sie immer an sie denken musste. Und trotzdem konnte sie kaum etwas dagegen tun. Der Alkohol hatte ihr gut getan, aber das Mädchen, was aus irgendeinem Grund hunderte von Namen hatte, hatte ihr nicht geholfen. Aber irgendwie musste sie dagegen ankämpfen können.

Seufzend verließ sie das Taxi und gab dem Fahrer das Geld. Danach lief sie auf das Schulgelände zu. Sie hatte es noch nicht mal betreten und da konnte sie Michiru schon erkennen. Allein das entlockte ihr ein weiteres Stöhnen.

Selbstverständlich ging es nicht zu ihr sondern zu ihrer Gruppe. Diese empfangten sie sofort. Ein Mädchen, welches nach Harukas Meinung langweilig war, drückte ihr eine Zigarette in die Hand, doch die Androgyne lehnte ab. Diese gab nicht sofort auf, sodass Haruka schnell lauter wurde.

,,Steck den Scheiß weg! Ich will nicht!", zischte sie ihre Klassenkameradin an.

Sie zuckte zusammen und packte die Schachtel vorsichtshalber weg.

Haruka war nun sehr schlecht gelaunt, was die anderen deutlich spürten.

»Da frage ich mich doch, wie ich die eineinhalb Wochen aushalten soll - ganz sicher nur mit Alkohol«

Ohne noch etwas zu sagen, machte sie sich vom Acker. Manche Kameraden machten sie sehr schnell wütend.

Da ging sie lieber irgendwo alleine hin. Denn da könnte niemand sie auf Brass bringen.

Stattdessen ging sie lieber zu Michiru. Die Künstlerin saß alleine auf der Bank, ihr Blick war gesenkt und sie wirkte sehr traurig. Aus irgendeinem Grund war der Anblick dieses Mädchens kaum auszuhalten.

Dieses bisher unbekannten Gefühle schienen der Blonden Angst zu machen.

»Erschreckend, wie ich mich durch sie verändert habe!«, dachte sie und trotzdem ließ sie weiterhin auf sie zu.

,,Guten Morgen", sagte Haruka erstaunlich ruhig.
 

Michiru war sprachlos. Tatsächlich hatte die Rennfahrerin sie ganz normal begrüßt. Bisher war das noch nie zuvor passiert.

»Ob sie krank ist? Moment...!? Das kann mir doch egal sein!«

Warum also machte sie sich solche Sorgen? Haruka war arrogant und einfach nur fies. Wie also konnte sie sie so lieb gewonnen haben?

,,Äh... Morgen", murmelte sie vor sich hin.

Zu ihrem Entsetzen setzte die Blonde sich sogar neben sie. Sie schien total friedlich zu sein. Das gut bekannte arrogant belustigte Grinsen lag nicht mehr auf ihren Lippen.

,,Du fragst dich, warum ich mich so komisch verhalte?", fragte Haruka und zog den Koffer an sich heran.

Die Geigerin nickte ihr schweigend zu.

Diese Situation war ihr nicht ganz geheuer.

,,Ich weiß es auch nicht...", murrte sie.

Es war offensichtlich, dass es Haruka etwas peinlich war. Jedoch ging es der Türkisen nicht anders.

,,Das wird sicher ein Durcheinander", lenkte die Blonde etwas ab.

,,Wa...rum?", stotterte sie, was komplett ungewollt war.

Da schlich sich doch noch ein Grinsen auf ihre Lippen. Doch dies bemerkte die Jüngere nicht.

,,Naja... Es sind kleine WG's, in denen wir eingeteilt werden. Ich habe vor einer Weile mal Frauen Nanaba gefragt, wie das mit dem Schlafen ist. Sie hat gesagt, dass dieses Mal auch Jungen und Mädchen die WG teilen dürfen, denn wir haben dort immer nur 2er-Zimmer."

,,Was willst du mir damit sagen?", hob Michiru die Augenbraue.

Haruka begann nun wieder arrogant zu grinsen, während sie die Türkise ansah.

,,Nein! Ich teile kein Zimmer, weder eine WG mit dir!", rief sie sofort.

,,Frau Nanaba hat es aber festgelegt", grinste sie, doch das Arrogante war verschwunden.

Stattdessen grinste sie so, als sei sie glücklich.

,,Und ich habe die Liste bereits gesehen.''

Michiru starrte sie mit offener Kinnlade an.

,,Vergiss es! Am Ende vergewaltigt du mich noch!", wurde sie lauter.

Vor Schreck war sie aufgesprungen und stand nur wütend vor Haruka.

,,Das ist doch alles deine Schuld! Du hast dafür gesorgt, habe ich recht?!", schrie sie die Blonde an.

,,Nein, das stimmt nicht. Ich habe die Liste nur gesehen. Mehr nicht. Ich kann nicht davor!", lachte sie,

,,Du hast Angst von mir, oder?"

,,Was? Ich vor dir? Niemals!"

»Sie weiß es! Warum lässt sie mich da nicht in Ruhe?«

Fast schon beschämt senkte das Mädchen den Kopf. Haruka wusste, dass sie Angst hatte, ließ sie aber dennoch nicht in Ruhe.

Außerdem war da noch dieses andere Gefühl, bei dem sie sich noch nicht ganz sicher war. Es waren Gefühle, die sie ihrer Meinung nach, nicht für ein weiblichen Menschen empfinden durfte. Gefühle, die ihre Eltern bestrafen werden. War sie wirklich wie Haruka? War Haruka der Grund?

Der Schock war ihr auf der Stirn geschrieben. Selbst Haruka bemerkte, dass sie geschockt war.

,,Das kann nicht sein!", fluchte sie.

,,Was genau? Ich habe die Liste nicht verändert!"

»Ich liebe Haruka... Das darf nicht sein!«

Die Pianistin wusste nicht genau, was los war, aber sie konnte sich ihren Teil denken. Sie wollte, dass Michiru Gefühle für sie empfinden sollte und jetzt tat sie es selber auch. Was anderes konnte es gar nicht sein.

»Das ist wirklich erschreckend«

,,Du kannst nichts dagegen tun!", lachte sie, was eher auf die Jugendherberge bezogen war.

Jeder Gedanke an Hass ihr gegenüber war verschwunden.
 

Haruka wollte gerade etwas sagen, doch Frau Nanaba rief alle Schüler zusammen. Der Bus stand bereits an der Straße.

Die Koffer wurden verfrachtet und die Schüler hinein gelassen. Die Parallelklasse hatte leider ihren eigenen Bus, was zu Michirus Problem wurde. Neben ihr war der Platz noch frei und die Einzigen, die noch außerhalb des Busses waren, waren Frau Nanaba und Haruka. Die Lehrerin wartete auf die Blonde, da diese noch kurz telefonieren musste.

Nach ungefähr zwei Minuten war sie fertig und betrat nun auch dem Bus. Sofort begann das Herz der Geigerin zu rasen. Sie wusste nicht genau, ob sie sich wünschte, sie würde sich neben sie setzen oder ob sie sich das komplette Gegenteil wünschte.
 

Schon als die Rennfahrerin eingestiegen war, suchte sie nach der Türkisen. Doch eigentlich nur, um nicht neben ihr sitzen zu müssen. Frau Nanaba war vor ihr eingestiegen und hatte einen Platz neben einem Schüler gewählt. Nun gab es nur noch zwei freie Plätze: Neben Bunny oder neben Michiru.

Haruka wollte sich auf gar keinen Fall neben der Blondine sitzen. Also blieb nur noch sie übrig.

»Na toll! Ich hätte nicht telefonieren sollen!«

Genervt sah sie zu ihr und wieder begann ihr Herz zu schmerzen. Es war klar und deutlich zu erkennen, dass sie geweint hatte, oder weinte. Denn ihre Augen waren noch gerötet und da floss schon die nächste Träne über ihre Wange. Auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, setzte sie sich neben sie.
 

Michiru hob entsetzt den Kopf. Als sie erkannte, dass Haruka neben ihr saß, rutschte sie den Fenster etwas näher. Sie hatte wahnsinnig Angst davor, etwas würde in der WG gegen ihren Willen zwischen den Beiden passieren. Die Blonde würde sicherlich nicht ihre Gefühle beachten.

Haruka war klar, dass sie der Grund für das Weinen war. Aber was sollte sie tun? Sie trösten? Das wäre falsch...
 

Der Bus fuhr los und damit begann die Fahrt. Eine Stunde würde es dauern. Eine Stunde zu viel, wie die Künstlerin fand.

Schon nach 10 Minuten hielt der Blondschopf es nicht mehr aus. Vorsichtig legte sie den Arm um das zierliche Mädchen und zog sie an sich ran. Diese erschrak sofort. Doch die Nähe tut gut. Sie lehnte sich etwas gegen sie und ließ den Tränen freien Lauf. Haruka tat nichts, blieb einfach so sitzen.

,,Ich... glaube wir müssen mal reden, wenn es heute mal Zeit gibt."

Vielleicht würden sich dadurch Probleme aus der Welt schaffen. Natürlich dürfte sie sich nicht so arrogant verhalten, denn Michiru sollte ja nicht wieder ausrasten. Zudem würde sie eineinhalb Wochen das Zimmer mit ihr teilen.
 

Es vergingen keine 15 Minuten, da war die Türkise bereits eingeschlafen. Es war doch etwas verwunderlich, dass sie in ihren Armen einschlief.

»Vielleicht schaffe ich es ja... Doch wenn es raus ist, wird sie sicherlich keine One-night-stand bleiben«, dachte sie.

Langsam zog sie sie noch ein Stück an sich ran. Und als sie hinab sah, wurde ja warm ums Herz.

Nach einer Weile öffnete sie wieder ihre Augen. Die Sonne strahlte ihr direkt ins Gesicht. Sie fühlte sich geborgen und es war so weich.

»Wo bin ich...?«

Langsam sah sie sich um.

»Ich bin im Bus? Dann..?!«

Neben sich musste sie Haruka erblicken, welche auf ihrem Handy rumtippte.

,,Na, auch aufgewacht?", grinste Haruka.

Michiru riss den Kopf empor und sah direkt in das - komischerweise- freundliche Gesicht der sonst so arroganten Sportlerin.
 

,,So liebe Schüler! Bitte steigt geordnet aus!"

Haruka sah nach vorne.

,,Ich denke, wir sind da", meinte sie.

Michiru sah aus dem Fenster.

Zum ersten Mal sprachen sie fast komplett normal miteinander. Kein Streit und keine Arroganz. Sie war freundlich zu ihr, ohne das etwas passiert war.

»Sie hat gesagt, wir müssen heute reden... Aber über was? Was, wenn sie weiß, dass ich sie sehr mag?!«

Angst machte sich in ihr breit, aber davor fliehen würde sie eh nicht können. Es war langsam wichtig, dass man redete. Sonst würde dieser Streit die Künstlerin noch mehr kaputt machen.
 

Nachdem sie den Bus verlassen hatten, wurden sie den WG's zugeteilt. Und Haruka hatte Recht gehabt. Michiru musste sogar das Zimmer mit der Rennfahrerin teilen.

Eineinhalb Wochen mit der Blonden in einem Zimmer?! Ob das gut ausgehen wird?
 

Michiru packte schweigend ihr Zeug in einen Schrank. Sie wusste nicht, was sie machen sollte, geschweige denn sagen sollte.

Selbst Haruka hatte es die Sprache verschlagen. Und das war noch nicht so oft passiert.

Irgendwann erhob sie sich und wollte Sachen ins Bad bringen, doch Haruka rief nach ihr.

,,Wollen wir vielleicht jetzt reden?", fragte sie.

,,Äh... Über was denn?"

,,Über deine Gefühle."

,,Äh.. Warum? Ich also..."

,,Ich weiß, dass du mich liebst", sagte die Blonde einfach.

,,Was? Ich also... Das stimmt nicht! Ich-"

Sofort drangen Tränen hinaus und flossen über ihre Wangen hinab.

,,Komm her!", rief Haruka und schloß sie in die Arme.

Die Künstlerin wehrte sich dagegen nicht, sondern lies es einfach zu.

,,Michiru...", hauchte sie in ihr Ohr,

,,Das ist keine Schande!"

Doch diese empfand das Gegenteil. Für sie war es eine Schande. Eine sehr große sogar. Bis vor Kurzem hatte sie die Blondhaarige gehasst und jetzt? Sie wusste, dass sie sie liebte, aber was dachte sie darüber?

,,Am Ende gehe ich dadurch doch bloß kaputt...", schluchzte sie.

Mit einem gesenkten Kopf drückte Michiru sich von ihr weg, was Haruka zuließ.

,,Warum kaputt? Denkst du, ich tu dir weh?"

,,Nein. Aber so oft wie du eine Neue hast, werde ich daran zerbrechen!"

Die Blonde begann lächeln, doch wieder nur ganz harmlos. Sie zog die Künstlerin wieder in ihre Arme.

Etwas sagen konnte sie dazu nicht. Noch wollte sie ihr nicht alles erzählen. Nur wann sollte sie es ihr dann erzählen?

»Ich weiß nicht.. Es wäre ein guter Zeitpunkt, aber vielleicht hält sie mich dann für schwach..«

Innerlich hatte sie mit sich zu kämpfen. Eigentlich wollte sie es erzählen, aber etwas hinderte sie daran.

,,Sag, Haruka... Wie stehst du zu dem Thema?", ertönte ihre Stimme.

Haruka reagierte sehr ruhig auf diese Frage.

Auf Michiru wirkte sie eher desinteressiert. Jedoch war es nicht so.

,,Das ist nicht ganz so einfach, Michiru... Ich will eigentlich nicht, dass es an die Öffentlichkeit kommt... Du wirst garantiert immer mit meiner Vergangenheit konfrontiert werden."

Die Geigerin sah sie ziemlich verwundert an. Was meinte sie damit? Hatte sie etwa eine so negative Vergangenheit?

,,Warum? Meinst du, weil du schon so viele Freundinnen hattest?", fragte sie.

,,Ja, das meine ich. Das wird dir jeder hinterherschreien."

,,Das ist mir egal. Sag lieber, wie du dazu stehst!"

Man hörte deutlich, dass die Türkise ungeduldig wurde.

Haruka begann zu grinsen.

,,Und wie genau soll ich das jetzt dir sagen?"

,,Du willst mir doch nicht sagen, dass du noch nie jemanden einen Korb gegeben oder Liebe gestanden hast!"

,,Das wollte ich damit nicht sagen. Und ich habe beides mehr als genug schon gemacht. Aber Naja... Ich... erwidere es..."

,,Du.. Du liebst mich? Aber warum hast du immer so getan als würdest du mich hassen!?", schrie sie die Blonde an.

,,Ich war eigentlich relativ normal für meine Verhältnisse... Du warst die Jenige, die immer laut geworden ist", lachte sie.

,,Ja... Ich weiß... Aber ich werde mich dafür nicht entschuldigen!", rief sie.

,,Das habe ich auch nicht erwartet, Süße."

Für die Kleine war dieses eine Wort kein Störenfried mehr. »Danke Ruka!<<



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