Zum Inhalt der Seite

Princess Kiss

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf die Hand

Sie hat von einem Schloss gehört. Alle Bewohner sollen schlafen und die Prinzessin im höchsten Turm eingesperrt sein. Auch wenn Mulan diesen Geschichten nicht glauben kann, hat Kommandant Li Shang sie dorthin geschickt, um den Fluch zu brechen. Selbst wenn Mulan von dem Schutzdrachen ihres Hauses begleitet wird, kann sie sich so einen Fluch nicht vorstellen. Aber sie wird den Befehls ihres Kommandanten nicht widersetzen, weshalb Mulan sich auf dem Weg macht.

Die Reise ist schwierig und voller Hürden. Zuerst kämpft sich Mulan durch eine Winterlandschaft, dessen Kälte sie in die Knie zwingt. Mushu, ihr Schutzdrache, hat sich unter ihrer Kapuze versteckt. Er und die Glücksgrille kuscheln sich nebeneinander. "Warum machen wir das überhaupt? Lass uns lieber nach Hause gehen. Da ist es warm." Schon die ganze Zeit beschwert sich der rote Drache über die Kälte.

Mulan verdreht nur die Augen und kämpft sich weiter durch den Schnee. Sie hat es aufgegeben gegen Mushu anzureden. Es hat doch eh keinen Sinn.

Nach der Schneelandschaft wird es langsam wieder grün und die Kälte kriecht langsam aus ihren Knochen. Jetzt springt auch Mushu aus ihrer Kapuze. "Na endlich. Schön warm", streckt sich der kleine rote Drache. "Also wo ist dieses Gebüsch?"

Es dauert eine Weile und einen unendlich langen Fußmarsch, bis Mushu Frage beantwortet wird. "Gebüsch?", fragt Mulan unglaubwürdig, als sie vor den riesigen Ranken stehen bleiben.

Ein komplettes Feld voller Dornen versperrt ihr die Sicht auf den Eingang von dem Schluss. Lediglich der hohe Turm ist zu sehen, wenn man den Kopf in den Nacken legt, und selbst bei diesem umschlingen die Ranken das Gemäuer, als wollte die Pflanze den Stein zu Boden reißen.

"Und dann willst du rein?" Ängstlich weicht Mushu zurück. "Komm lass uns nach Hause gehen." Der Drache bekommt lediglich Mulans Hosensims zu fassen und zieht an diesem in die Gegengesetzte Richtung.

Die Kämpferin hat ihren Blick starr auf die Ranken gerichtet. Mushus zerren fühlt sich ähnlich an, wie des einen schmalen Astes. "Dann gehe nach Hause. Ich werde den Kommandant nicht enttäuschen", antwortet Mulan selbstbewusst. Der erste Schritt ist ein leichtes, auch wenn Mushu sich an sie festhält. Durch den kräftigen Ruck lässt er ihre Hose los. "Mulan. Komm zurück", fleht er sie an, doch kämpft sie sich langsam, aber sicher durch die Dornen Ranken.

Kriki springt neben den Drachen und gibt ein belustigtes Geräusch von sich, ehe sie auf Mulans Schulter springt.

Genervt von diesem Mut muss Mushu den beiden wohl oder übel folgen. Er hält sich nicht zurück, um sein Unwohl sein zu Verbergen.
 

Der Pfad durch die Ranken ist beschwerlicher, als Mulan es sich vorgestellt hat. Als sie sich in Mitte der Dornen befindet hat sie das Gefühl, dass diese an ihrer Kleidung zerren. Sie wollen die junge Frau nicht weiter durchdringen lassen, um ihr Ziel zu erreichen.

"Können wir endlich umdrehen?", fragt Mushu ängstlich, welcher sich immer vor jeder Spitze versteckt hat.

"Du könntest dich auch nützlich machen und das alles hier verbrennen", knurrt Mulan zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Sie probiert gerade einen Arm aus den Dornen zu befreien, um einen neuen Pfad zu öffnen. Doch erweist sich dies als schwieriger, als gedacht. Umbauherzig halten die Dornen an ihrer Kleidung fest, als wollten sie nicht, dass Mulan weiter kommt. Die Fasern und die Haare verfangen sich immer mehr in den Dornen. Immer weiter wird ihre Kleidung zerrissen, bis runter auf die Haut. Blutige Schnitte entstehen an dieser Stelle, als wären es Drohungen, dass Mulan zurückgehen soll.

"Nee nee, du wolltest diesen Auftrag annehmen." Noch immer stellt Mushu sich quer. Er wird kein Feuer entfachen.

"Du gibst doch immer so an, dass du ein mächtiger Drache bist. Hast aber Angst das Feuer zu machen." Mittlerweile hat Mulan es geschafft ein bisschen weiter zu kommen. Doch für welchen Preis? Ihre Atmung geht nur noch keuchend und ihr Körper ist blutig geschnitten. Sie spürt, wie sie immer mehr die Kräfte verlassen, je weiter sie kommt.

"Ich bin ein mächtiger Drache." Beleidigt stemmt Mushu die Hände in die Hüften, während Mulan sich weiter vorkämpft.

"Pah!", lacht die Kriegerin. "Bis jetzt habe ich noch nichts von dir gesehen. Du spuckst nur große Reden, aber schlussendlich steckt nichts dahinter." Ihr ist es wohl bewusst, dass sie sich nicht mit den Schutzdrachen ihrer Familie anlegen soll, trotzdem möchte sie ihn weiter reizen, damit er schlussendlich Feuer speit.

"Du willst also eine große Show?", fragt Mushu unglaubwürdig.

"Klar. Du schaffst eh nichts irgendwas anzuzünden. Dafür bist du doch viel zu klein." Auch wenn Mulan erschöpft ist, bringt sie ein leises Kichern zustande.

Sie hört den Drachen tief die Luft einziehen. "Na dann passe Mal auf!" Mit einem hohen Sprung springt der Drache vor ihr. Tief zieht er die Luft, um einen riesigen Feuerstrahl zu entfachen. Die Pflanzen auf dem Weg werden weggebrannt. Mulan meint die Schreie der Dornen noch in ihren Ohren zu hören, als würden sie wirklich leben.

"Wunderbar Mushu. Du bist ja wirklich stark!", lobt die Kriegerin den Drachen. Schnell nimmt sie ihn in der Hand. Während er weiter speit, läuft sie mit ihm los. Die Wärme treibt ihr den Schweiß auf den Körper, doch lässt sie sich davon nicht aufhalten.
 

Es dauert eine Zeit, der Weg scheint unendlich lang zu sein und so langsam geht Mushu die Puste aus. Sein Feuer weist immer mehr Lücken auf und er muss so oft tief Luft holen. Als Mushu schließlich erschöpft ein- und ausatmet, ist Mulan an der Wand der Mauer angekommen. Doch wie soll sie nun dort reinkommen? Das Tor ist ebenfalls von Dornen übersehen, als wolle es sie nicht reinlassen. Mushu hat keine Energie mehr. Sie muss den kleinen Drachen festhalten, ansonsten wäre er auf den Boden gefallen.

Ihr Blick geht gen den Himmel. Ihre einzige Möglichkeit ist es nach oben zu klettern. Also steckt sie ihr Schwert in die Scheide, versteckt Mushu und die Grille unter ihrer Kleidung und fängt an zu klettern.

"Du willst doch da nicht hoch?" Schockiert starrt Mushu sie an.

"Na ... Klar", zischt Mulan zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Im Moment benötigt sie die ganze Konzentration. Schweißperlen glitzern auf der Stirn und werden von der Sonne reflektiert, welche ihre warmen Strahlen auf die Kriegerin wirft. Das Klettern wird dadurch umso schwerer. Dennoch strengt sich Mulan an, um weiter zu kommen. Doch der Weg nach oben wird, je weiter sie kommt immer schwieriger. Sie kann es verstehen, warum Eroberer eine Leiter mitnehmen. Es dauert eine schier endlose lange Zeit, bis Mulan keuchend oben ankommt. Einen Moment bleibt sie auf dem Gestein liegen, um nach Luft zu schnappen. Tief atmet sie die Luft schmerzerfüllt ein. Sie hat das Gefühl, dass die Frische, wie Peitschenhiebe in ihrem Brustkorb brennen. Es dauert eine Weile, bis sie sich beruhigt hat und wieder aufstehen kann. Mulans Beine fühlen sich wackelig an, dennoch zwingt sie sich aufzustehen und weiter zu gehen. Die Prinzessin soll im obersten Turm sein, wurde ihr gesagt. Im Inneren sind keine Ranken, die über dieses Herrschen. Stattdessen sieht Mulan etliche Bewohner des Schlosses, die alle zu Staturen geworden sind. Die Kämpferin traut sich nicht einen der Personen zu berühren, weil sie das Gefühl hat, dass diese dann zerbrechen können. Deswegen weicht sie allem aus und geht geradewegs zum obersten Turm.
 

Vorsichtig öffnet Mulan die Tür, die zum Zimmer der schlafenden Schönheit gehören soll. Sie kann ihren Augen kaum trauen, als sie eine blonde junge Frau im Bett schlafen sieht. Mulans Herz schlägt schneller. Sie kann ihren Blick kaum von der Frau ablenken. Ihre Schönheit ist überwältigend. Dennoch darf Mulan sich nicht davon beirren lassen. "Okay. Sie aufwecken. Aufwecken", sagt sie sich immer wieder. Dafür geht sie ein bisschen näher.

Als sie die Schönheit vom nahen betrachtet, spürt Mulan, wie ihr Herz für einen Moment aussetzt und ihr Atem stockt. Vom nahen sieht die Prinzessin noch viel schöner aus, als erwartet. Tief atmet Mulan die Luft, um sich zu sammeln. "Was ist? Weck sie endlich auf und wir können hier weg!", drängt Mushu seine Partnerin.

Diese probiert ihn zu ignorieren. Warum soll man auf seinen Schutzdrachen hören?

Aber irgendwie hat er Recht. Mulan geht näher auf sie zu und legt sanft ihre Hände auf deren Schulter. Sie beugt sich ein bisschen vor, nur um die schlafende Schönheit wild zu schütteln. "Aufwachen! Schlafenszeit ist vorbei!"

Doch die Blonde gibt keinen Ton von sich. Noch immer sind ihre Augen geschlossen und es macht auch nicht den Anschein, als würde sie es ändern wollen.

Überlegend bleibt Mulan vor ihr stehen. Was soll sie als nächstes probieren? Tief in Inneren weiß die Kämpferin was sie machen soll. Doch hält sie es nicht für eine gute Idee. Trotzdem fällt ihr nichts anderes ein. Einen Eimer Wasser kann sie jetzt auch nicht so schnell auftreiben.

Wieder legt Mulan der Person vor ihr, die Hände auf die Schultern. Sie kommt immer näher. Langsam spitzt sie ihre Lippen und kommt den von der Schlafenden immer näher. Der Kuss ist nur flüchtig, weil Mulan viel zu nervös ist, um ihn länger zu machen, doch als sie sich wieder zurück beugt, scheint er Wirkung zu zeigen.
 

Langsam öffnet Auora ihre Augen. Sie blinzelt zwei Mal, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Endlich ist der Fluch gebrochen. Doch hat sie sich ihren Retter ganz anders vorgestellt als die Person vor ihr. Auch wenn die Haare sehr kurz geschnitten sind und ihr Körperbau stabil ist, kann sie die weiblichen Gesichtszüge deutlich erkennen. Auch hat sich Auroa ihren Retter nicht so dreckig vorgestellt, sondern stattlich.

"Du ... Hast mich gerettet?", fragt sie verwirrt, als würde sie immer noch schlafen.

Die Schwarzhaarige weicht einen Schritt zurück und hält Auora die Hand hin, damit dieser beim Aufstehen geholfen wird.

Noch immer vollkommen benommen weiß Auora nicht wie sie reagieren soll. Ganz langsam greift sie elegant nach der Hand und wird von der Schwarzhaarigen mit einem Ruck hochgezogen. Sitzend muss Auroa erstmal eine Pause machen. "Warum dreht sich alles in meinem Kopf?" Sie hat sich nicht vorgestellt, dass das Aufwachen einem Karussell gleichen wird.

"Nun das ..." Ausweichend schaut ihre Retterin zur Seite.

Scheinbar scheint es ihr sichtlich peinlich zu sein. Auora möchte sie auch nicht drängen. Sie spürt, wie der Fluch gebrochen ist, aber etwas Böses ist auf dem Weg hierhin. "Es ist noch nicht vorbei. Wirst du mir ein weiteres Mal helfen?"

Überrascht schaut die Schwarzhaarige sie an, doch nickt sie.

Elegant erhebt sich Auora von ihrem Platz. "Ich Auora, Prinzessin von diesem Schloss erbitte dich ..." Sie stockt und schaut die andere erwartungsvoll an.

Es dauert, bis diese versteht was sie machen soll. "Fa Mulan", sagt sie schließlich ihren Namen und die Prinzessin kann fortfahren: "Fa Mulan um deine Hilfe, um den Fluch ein für alle Male zu stoppen." Sie hält Mulan auffordern ihre Hand hin.

Mit einer leichten Verbeugung auf die Knie, hält Mulan ihre Hand fest. "Es ist mir eine Ehre." Mit diesen Worten gibt sie ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken. Bereit die Prinzessin vor allem zu beschützen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück