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Füreinander bestimmt?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!

Herzlich willkommen zu meiner ersten Shaman King FF^^

Die Story wird drei Teile haben und ich hoffe sehr, dass euch meine Geschichte gefällt :)
Diese Idee schwirrt mir schon lange im Kopf rum und ich finde, dass Trey und Ren die perfekten Charaktere für diese Story sind^^
Ich liebe Shaman King und Ren Tao ist mein absoluter Lieblingscharakter; ich mag die Pairings Trey x Ren und Yoh x Ren am liebsten; diese FF ist eine Trey x Ren Yaoi Story <3

Kurzbeschreibung:
Eine etwas andere Liebesgeschichte zwischen Trey und Ren: Ren wird von einem Zauber wieder in ein dreijähriges Kind verwandelt. Trey beschließt, seinen, nun Ex-Liebhaber, aufzunehmen und großzuziehen. Doch kann das gut gehen?

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben und willkommen zurück!

Ich hatte diese kleine Geschichte zwar als Three-Shot angekündigt, aber wie das beim Schreiben manchmal so ist, sind mir doch noch ein paar Ideen gekommen und einige Szenen sind viel länger geworden, als ich geplant hatte (Die Nummer mit Naomi hatte ich z.B. ursprünglich nur als kurzen Flashback geplant xD).
Nunja, ich hoffe natürlich, dass ihr euch darüber freut, dass die Story mit diesem Kapitel doch noch nicht zu Ende ist ;)

Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Der Zauber

Füreinander bestimmt?
 

Teil 1: Der Zauber
 

Gemütlich saß die Clique in ihrem Stammcafé in Doby Village. Zeki war besiegt. Wie es nun mit dem Turnier weiter gehen würde, wusste niemand. Auch zwei Monate nach dem entscheidenden Kampf gegen Yohs Vorfahren und Zwillingsbruder hatte sich der König der Geister noch nicht wieder gemeldet. Daher hatten Yoh und seine Freunde, genau wie viele ihrer Konkurrenten, beschlossen, in Doby Village zu bleiben, bis das Turnier fortgeführt und der Sieger zum König der Schamanen gekrönt wurde.
 

Silver hatte die Getränke gebracht und die Stimmung war ausgelassen. Während Ryu Joco gewaltsam daran hinderte, zum hundertsten Mal den gleichen dämlichen Witz über Cola zu machen, Manta sich über die zwei kaputt lachte, und Ren stillschweigend seine Suppe aß, schlangen Yoh und Trey ihr Essen nur so herunter.

„Wenn ihr weiter alles gleichzeitig in den Mund stopft erstickt ihr gleich!“, wies Anna die beiden genervt zurecht.
 

Alles war wie immer.
 

„Puuh...Bin ich voll!“, rief Trey, rieb seinen prall gefüllten, kugelrunden Bauch und legte seinen Kopf zufrieden auf Rens Schulter.
 

„Lass mich in Ruhe essen“, fauchte dieser.
 

„Ich fütter' dich!“, schrie der Blauhaarige fröhlich, schnappte sich Reisschüssel und Stäbchen aus Rens Händen und hielt diesem die Essstäbchen vor die Nase. „Sag: 'Ahhh'“

Die Wangen des Chinesen färbten sich rot. „Lass den Mist! Ich kann alleine essen!“, erwiderte er gereizt.
 

„Ach komm schon, Ren...bittee...“, flehte Trey und setzte das zuckersüßeste Lächeln auf, das er zu bieten hatte.
 

„Wenn's sein muss...“, knurrte Ren und schaute verlegen zur Seite, während Trey ihm eine Ladung Reis in den Mund steckte.
 

Stimmt. Nicht alles war wie immer. Etwas hatte sich innerhalb der Clique geändert.
 

„Ihr zwei jungen Turteltäubchen erwärmt mein Herz...Ich frage mich, wann ich endlich meine lang ersehnte Schamanenkönigin treffen werde“, kommentierte Ryu und bedeckte in gewohnt theatralischer Manier sein Gesicht mit seinem Unterarm.
 

„Fragt sich nur, wer von beiden die Königin ist“, warf Yoh breit grinsend ein.
 

Alle lachten. Alle außer Ren.
 

„Das hör' ich mir nicht länger an“, sagte er schnippisch, stand auf und verließ schnurstracks das Café, gefolgt von seinem Schutzgeist.
 

„Bleib doch hier, Ren...“, rief Trey ihm mit einem Schmollmund auf den Lippen, hinterher.
 

„Ach, Ren ist nur schüchtern...“, vernahm der junge Chinese noch Mantas Stimme beim Rausgehen.
 

„Tze.“
 

„Es ist dir unangenehm, auf deine Beziehung mit Meister Trey angesprochen zu werden, oder, Meister Ren?“, fragte Bason.
 

„Hmm...“, war Rens einzige Erwiderung. Bason hatte recht. Es war ihm unangenehm. Der Gelbäugige schämte sich nicht dafür, mit Trey zusammen zu sein. Im Gegenteil. Er war wirklich glücklich mit dem Blauhaarigen. Jedoch wurde Ren sein ganzes Leben lang dazu gedrillt, seine Gefühle zu unterdrücken, niemandem zu vertrauen und in jedem Menschen einen Feind zu sehen. Sein Vater hatte ihn zu einer machtversessenen, erbarmungslosen Tötungsmaschine erzogen. Erst seine Freundschaft mit Yoh, und später auch mit Trey und den anderen, hatte die Tonnen schwere Mauer durchbrochen, die der junge Schamane um sein Herz aufgebaut hatte. Doch noch immer fiel es ihm schwer, seine Gefühle zu zeigen. Sowohl seinen Freunden, als auch seinem Freund gegenüber. Er konnte noch nicht wirklich damit umgehen. Aber er arbeitete daran. Wenn er mit Trey allein war, fiel es ihm schon leichter sich zu entspannen und auch mal seine weiche Seite zu zeigen.
 

Er spazierte durch das Dorf und schaute sich den, von der einsetzenden Dämmerung, leicht rötlichen Himmel an, als er sich, wie so oft, an den Tag zurück erinnerte, an dem er und Trey zusammen gekommen waren. Es war vor zwei Monaten, an dem Tag, an dem sie Zeki endgültig besiegt hatten...
 

Flashback
 

Spät in der Nacht betrat Ren das kleine, steinerne Haus, in welchem er und sein Team hier in Doby Village wohnten. Die Anderen waren noch im Café, welches angesichts des großen Sieges über das Böse für die heutige Nacht zum Partytempel umfunktioniert worden war. Alle Schamanen feierten ausgiebig den Sieg über Zeki und dessen Gefolgschaft. Doch gegen 1:30 Uhr wurde Ren der ganze Trubel zu viel. Er mochte es nicht, mit so vielen Menschen auf engstem Raum zu sein, und ein Partymensch war er auch nicht. Das wusste jeder, deshalb wunderte es auch niemanden, dass der Chinese einer der ersten war, welcher die Party verließ.
 

Er zog sein rotes Hemd aus und öffnete die Schublade an der Kommode im Schlafzimmer, um sich einen Pyjama herauszuholen.

„Du kannst dich zurückziehen, Bason. Ich gehe jetzt schlafen.“

„Bason?!“
 

„Ren...“ hörte der Gelbäugige plötzlich eine Stimme hinter sich und drehte sich erschrocken um.

„Trey?! Was machst du denn hier? Wo ist Bason?“, fragte er verdutzt und schaute sich im Raum um. Er konnte seinen Schutzgeist nirgends entdecken. Der Blauhaarige zeigte auf Basons Totentafel, welche neben Rens Schafplatz stand. „Ich habe ihn darein geschickt“, antwortete er monoton. Die Augen des Chinesen verzogen sich zu Schlitzen, als er fauchte: „Wie kannst du es wagen MEINEN Schutzgeist-“, stoppte er plötzlich, als er sah, wie Trey, ohne ein Wort zu sagen, mit gesenktem Kopf, langsam auf ihn zukam. Irgendetwas stimmte mit dem Blauhaarigen nicht. Er wirkte so ernst, so völlig anders, als sonst. Ren war irritiert. „Was...ist denn mit dir los, Trey?“, fragte er verwirrt und wich instinktiv einen Schritt zurück, wobei er mit dem Rücken gegen die hölzerne Kommode stieß.

Der Größere blieb wenige Zentimeter vor Ren stehen. Er starrte auf den entblößten Oberkörper des Chinesen und sagte nichts. Noch immer irritiert über Treys seltsames Verhalten blickte Ren ihm ins Gesicht. Es sah...traurig aus? „Hey...Was hast du denn?“

Der Andere antwortete nicht. Er hob seinen linken Arm, streckte ihn nach seinem Gegenüber aus und legte sie auf die Brust des Gelbäugigen. Dieser wollte weiter zurückweichen, konnte er jedoch nicht, da die Kommode bereits genau hinter ihm stand. „Was soll das denn? Rühr' mich nicht an!“, brüllte er wütend und wollte zur Seite fliehen, als Trey seinen rechten Arm fest um seine Taille schlang und ihn so daran hinderte. Der Blauhaarige machte einen weiteren Schritt nach vorne, um auch die letzten Zentimeter der Distanz zu überwinden und Ren zwischen der Kommode und sich selbst zu fixieren. Seine linke Hand lag noch immer ruhend auf der Brust des Kleineren, sein rechter Arm hielt dessen Oberkörper fest. Einen Moment lang konnte Ren den Älteren nur anstarren. Dessen Mimik hatte sich nicht verändert. Sein trauriger Blick lag nach wie vor auf seiner Brust. Ren war so verwirrt. Was war nur los mit Trey? Wieso hielt er ihn fest? Wieso sprach er nicht? Wieso schaute er ihn so traurig an? Vorhin auf der Party war er noch normal gewesen. Das machte den Chinesen nervös. Nicht nur, dass sein Freund sich so komisch verhielt, auch diese körperliche Nähe war etwas völlig Neues für ihn. Er konnte damit nicht umgehen. Er legte seine Hände an die Schultern des Blauhaarigen und versuchte, diesen von sich weg zu drücken. „Jetzt lass den Quatsch, Trey! Lass mich los!“ Doch der Andere rührte sich nicht. Mit eisernem Griff hielt er Ren fest. Diesem reichte es nun endgültig. „Lass mich endlich los!“, schrie er Trey entgegen und verpasste ihm eine heftige Ohrfeige. Doch auch das brachte diesen nicht dazu, irgendetwas an ihrer Position zu verändern. Langsam drehte Trey seinen Kopf wieder nach vorn. Ren riss seine Augen auf, als er sah, wie sich die Augen des Größeren plötzlich mit Tränen füllten. „T-Trey...?!“, stotterte er, als der Blauhaarige mit den Fingerspitzen seiner linken Hand langsam die große Narbe auf Rens Oberkörper hinabfuhr. Er hatte sie aus dem Kampf gegen Zekis Gefolgsleute davongetragen, als er von ihnen seine Klinge genau durch Rens Brust bohrte. In letzter Sekunde hatten seine Freunde es geschafft, Ren mit Hilfe ihrer Schamanenkräfte zu reanimieren. Eine Träne kullerte Treys Wange hinab, als er flüsterte: „Es tut mir so Leid, Ren...“
 

„Huh?! Was denn?“, fragte Ren, mittlerweile noch verwirrter als zuvor. Der Ältere fuhr die Narbe wieder hinauf, als er leise antwortete: „Es ist meine Schuld...Wenn ich besser aufgepasst hätte, wärst du nicht...“, er sprach nicht weiter. Jedoch sah Ren, das eine weitere Träne ihren Weg über die Wangen des Größeren fand. Achso. Darum ging es hier also. Endlich verstand der Chinese, was mit seinem Freund los war. „Trey...“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Es war nicht deine Sch-“, wurde der Gelbäugige unterbrochen, als der Blauhaarige ihn plötzlich mit beiden Armen umschlang und ihn fest an sich drückte. Sofort fühlte Ren, dass der Andere am ganzen Leib zitterte. „Ich hatte solche Angst um dich...“, flüsterte Trey in das Ohr des Kleineren.

„Trey...“

„Da war so viel Blut...Und du hast dich nicht mehr gerührt...Du hast nicht mehr geatmet...“

„Trey...“

„Ich dachte wirklich, ich würde dich verlieren...“

„TREY!“, brüllte Ren, nahm mit beiden Händen den blauen Schopf und hielt dessen Gesicht genau vor sein eigenes. Mit ernster Mimik sah er dem Größeren in die verweinten Augen. „Du hast mich nicht verloren...Ich stehe vor dir, oder etwa nicht? Es geht mir gut...Also hör auf, dir um so einen Mist Gedanken zu machen“, sprach Ren mit sanfter Stimme und wischte mit seinem Daumen ein paar Tränen von der Wange des Anderen.
 

„Hast du dich wieder beruhigt?“, fragte der Chinese und lächelte leicht.

„Es gibt da etwas...das ich dir sagen muss, Ren...“

„Und was?“

„Als ich dich dort liegen sah...Und wir alle dachten, dass du...Naja, du weißt schon...Ist mir...Mir ist etwas klar geworden...“

„Was denn?“

Sanft legte Trey eine Hand an die Wange des Jüngeren und streichelte darüber. Dieser zuckte überrascht zusammen. Er fühlte, wie seine Wangen warm wurden. Beide sahen sich tief in die Augen.
 

„Ich liebe dich, Ren.“
 

Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen. Rens Herz setzte einen Schlag aus. Fassungslos starrte er den Blauhaarigen an. Hatte er sich gerade verhört? Bestimmt.
 

„Was?“, flüsterte er ungläubig.
 

„Ich liebe dich“, wiederholte Trey seine Worte ohne Umschweife.
 

„A-Aber...“, stotterte der Gelbäugige. Das musste doch ein Scherz sein, oder? Mit weit aufgerissenen Augen blickte er sein Gegenüber an. Er schien es ernst zu meinen.
 

„Ich habe für dich von Anfang an anders empfunden, als für Yoh und die anderen...Ich bin sicher, dass ich mich auf den ersten Blick in dich verliebt habe, Ren...Ich wollte es nur nicht wahrhaben...Doch als du dort auf dem Boden lagst, blutüberströmt, und ich dachte, dass du deine Augen nie wieder öffnen würdest, habe ich meine Gefühle verstanden...'Ich liebe ihn...Er darf nicht sterben...Ich muss es ihm sagen...' Diese Gedanken fuhren mir die ganze Zeit durch den Kopf“, erklärte Trey und lehnte seinen Kopf dabei unbewusst nach unten, immer näher an das Gesicht des Chinesen. Dieser konnte nichts erwidern. Er war vollkommen überrumpelt von diesem Geständnis. Noch immer versuchte er in den Augen seines Freundes die Lüge zu finden. Den Witz. Er wartete auf das plötzliche Lachen, auf den amüsierten Ausruf: „Haha! War nur ein Scherz!“

Doch nichts davon passierte.
 

Bevor er sich versah, spürte er die warmen Lippen des Blauschopfes auf seinen eigenen. Sie begannen, sich gegen seine zu bewegen. Treys Hand, welche auf seiner Wange lag, wanderte zu seinem Nacken und streichelte diesen sanft, während er den Gelbäugigen mit seinem anderen Arm noch näher an sich zog. Rens Körper war wie gelähmt. Er war viel zu überrascht, viel zu verwirrt, als das er hätte reagieren können. Doch als die Zunge des Größeren über seine Lippen glitt, versuchte er sich loszureißen. „T-Trey...hör...a-mh!“ Der Blauhaarige hatte die Umstände sofort ausgenutzt, Ren noch fester an sich gepresst und ihm seine Zunge in den Mund geschoben, wo er mit ebendieser fest über die des Chinesen glitt.

Plötzlich riss Trey sein Gesicht zurück.

„Bitte, Ren...Bitte, weiß mich nicht zurück...“, flehte er schon beinahe, bevor er Rens Lippen erneut umschloss und seine Zunge zwischen dessen Lippen schob. Pure Verzweiflung hatte er sowohl im Gesicht, als auch in der Stimme seines Teamkollegen wahrnehmen können.

Rens Herz schlug schnell. Er legte seine Hände auf Treys Brust und wollte gerade gegen diese drücken, um ihn wegzuschieben, als er plötzlich den unglaublich schnellen Herzschlag seines Freundes spüren konnte. „Durch sein T-Shirt...“, dachte er nur. Er wusste zwar nicht warum, aber irgendwie schien Treys Herzschlag, so schnell er auch war, eine beruhigende Wirkung auf ihn zu haben. Er schloss seine gelben Augen und nahm zum ersten Mal den Geschmack des Anderen wahr. Es war ein angenehmer Geschmack. Auch seine Körperwärme und die dicken, blauen Strähnen, welche seine Nase kitzelten, spürte er nun richtig. Ohne es bewusst zu steuern, begann Ren damit, seine Zunge gegen die des Blauhaarigen zu bewegen. Er legte seine Arme um den Hals des Anderen und ging leicht auf die Zehenspitzen.
 

Auf einmal wurde er von starken Armen angehoben und auf die Kommode hinter sich gesetzt. Ohne den leidenschaftlichen Kuss zu unterbrechen, hatte Trey sich zwischen seine Beine gestellt. Zärtlich fuhr er mit seinen Händen über die Seiten des Gelbäugigen. Was diesem zu gefallen schien, denn er begann damit, immer wieder leicht in den Kuss zu seufzen. Auch Trey stöhnte leise in den Kuss hinein, als Ren mit seinen Händen unter sein Shirt fuhr und sanft seinen Rücken streichelte. Der Blauhaarige konnte sein Glück kaum fassen. Von Ren berührt zu werden, und dann auch noch so zärtlich, IHN berühren zu dürfen, ihn zu spüren, zu schmecken, zu riechen...Es fühlte sich einfach himmlisch an.
 

„SHH!“
 

Sofort rissen die beiden die Augen auf. Sie lösten sich voneinander und sahen gleichzeitig zum Fenster, von wo aus sie das Geräusch gehört hatten. Und beide starrten mit aufgerissen Augen in die Augen ihrer Freunde, dessen Köpfe alle nebeneinander durch das Fenster lugten.
 

„Mist, sie haben uns gesehen!“, seufzte Manta.

„Sorry Jungs, wir wollten euch echt nicht stören...“, grinste Yoh breit. „Tja, ich würde sagen, ich habe gewonnen!“, stellte der Brünette freudig fest, als Manta, Ryu, Joco und Lyserg ihm jeweils eine Münze in die Hand drückten. „Ich habe doch gesagt, dass aus den beiden ein Paar wird!“, sagte er stolz.

„Ich bin wie immer tief beeindruckt von deiner ausgezeichneten Menschenkenntnis, Meister Yoh!“, sagte Ryu anerkennend.

„Und ich habe dich für verrückt erklärt, als du das gesagt hast...Das hätte ich wirklich nicht gedacht...“, gab Lyserg lächelnd zu.

„Ja...Ich meine, dass Trey auf Ren steht, war ja klar, aber das er Ren tatsächlich rumbekommt, hätte ich auch nicht für möglich gehalten“, gab Manta seinen Senf dazu.
 

„WAS MACHT IHR DENN HIER?!“, schrie Trey verärgert.
 

„Die viel wichtigere Frage ist doch: Wieso treibt ihr zwei es auf der Kommode, wenn direkt neben euch ein gemütliches Bett steht?“, stellte Joco als Gegenfrage.
 

„WIE LANGE BEOBACHTET IHR UNS SCHON?“, brüllte der Blauhaarige wütend.
 

„Wir sind gerade dazu gekommen, als du Ren so leidenschaftlich auf die Kommode gehoben hast, Romeo“, antwortete Ryu mit einem neckischen Grinsen, welches die anderen Jungs ebenfalls auflegten.
 

„Wir haben uns gewundert, dass du nach Ren auch direkt abgehauen bist...Da haben wir uns Sorgen gemacht und wollten nur sehen, ob alles okay ist...“, erklärte Yoh lachend.
 

Ren konnte nicht sprechen. Er saß einfach nur da und starrte entsetzt vor sich hin...
 

Flashback Ende
 

Der Chinese musste grinsen, als er sich daran zurück erinnerte. Mittlerweile konnte er darüber lachen, auch, wenn es ihm nach wie vor peinlich war.

Doch lange konnte er nicht mehr darüber nachdenken, denn auf einmal hörte er einen lauten Knall. Es hörte sich an wie eine Explosion. Sie musste ganz in der Nähe gewesen sein.

„Meister Ren! Sieh nur!“, rief Bason und zeigte in eine Richtung, wo man immer wieder helle Lichter sah. Gefolgt von weiteren Explosionen und Rauch. Dort musste ein Kampf stattfinden.

Sofort rannte der Gelbäugige zu Ort des Geschehens. Es war ein einziges Chaos. Mehrere Schamanen schienen in den Kampf verwickelt zu sein, doch es war schwierig zu erkennen, wer hier gegen wen kämpfte. Wieder ein helles, lilafarbenes Licht. Und auf einmal waren mehrere große, uralte Eichen verschwunden. Sie waren einfach weg.

„Was ist hier los?!“, rief Ren in die Menge und machte sich augenblicklich kampfbereit.

„Das ist so ein seltsames Wesen!“, schrie ihm eine Frau entgegen, die offenbar gerade genau nach diesem Wesen Ausschau hielt.

Und dann sah Ren es: Es war ein Kleines, vielleicht einen halben Meter großes, Koboldartiges Geschöpf. Es sah ein bisschen aus, wie eine Mischung aus Tinkerbell und Miss Piggy; es hatte große Augen, kleine, weiße Flügel und flog im Zick Zack durch die Luft. Es schien kein Geist zu sein. „Was ist das denn?!“, fragte Ren.

„Ich habe keine Ahnung, Meister Ren; ich habe so etwas auch noch nie gesehen!“, antwortete Bason.

Dieses Ding schoss immer wieder willkürlich mit lila-leuchtenden Lichtkugeln um sich und kicherte dabei ununterbrochen. Es hörte sich fast so an, wie das Kichern eines Kleinkindes.
 

Ein Schamane nach dem anderen versuchte mit seinen Attacken das seltsame Wesen außer Gefecht zu setzen. Doch es war flink. Niemand erwischte es. Ren zückte sein Kwan Dao, schaffte Geistkontrolle, rannte los, machte einen hohen Sprung, bis genau vor dem Wesen in der Luft seinen Angriff ansetzte. „Überschallgeschwindigkeitsa-ahh!“ Doch plötzlich schoss das kleine Flügelwesen eine lilane Lichtkugel genau auf Ren.
 

„REN!“, hörte er seine Freunde noch kollektiv schreien, bevor alles schwarz wurde.
 

Die Clique sah, wie Ren, umgeben von violettem Licht, zu Boden fiel.
 

„REN!“, schrien sie erneut und rannten auf ihren Freund zu. Doch sofort sahen die, dass etwas nicht stimmte. Rens Kleidung lag auf dem Boden, doch den Chinesen selbst konnten sie nicht sehen, während sie auf ihn zurannten. Doch plötzlich schien die Kleidung sich zu bewegen; bzw., UNTER der Kleidung, bewegte sich etwas.
 

„Huh?“
 

Die Jungen traten näher heran. Und auf einmal lugten zwei große, runde, gold-gelbe Augen unter der Kleidung hervor.
 

„W-Was ist denn hier...Ren?!“
 

Ein kleines Köpfchen wurde herausgestreckt. Es war ein Kind. Ein Kind, das genauso aussah wie Ren.

Ungläubig hockte die Clique sich hin.

„R-Ren?“, fragte Trey vorsichtig.
 

Der Kleine Junge lächelte und antwortete: „Hallo!“ Er winkte fröhlich.
 

„Oh mein Gott...Es ist wirklich Ren...“, stellte Yoh fest.

„Aber wieso ist er denn ein kleines Kind?“, fragte Joco entsetzt.

„Dieses komische Ding muss ihn verzaubert und wieder in ein Kind zurück verwandelt haben“, schlussfolgerte Lyserg.

„Ren...Wie alt bist du?“, fragte Manta den Kleinen.
 

Dieser hob seine Hand, zählte seine Finger ab und antwortete fröhlich: „Ich bin drei!“
 

„Meine Güte...Ich glaube, ich habe noch nie ein so niedliches Kind gesehen“, sagte Ryu.
 

„Aber wir müssen ihn wieder zurück verwandeln!“, schrie Trey außer sich, worauf der kleine Ren verängstigt zusammenzuckte.

„Beruhige dich Trey! Du machst ihm ja Angst!“, wies Ryu den Blauhaarigen zurecht, wickelte den Kleinen in Rens Hemd und nahm ihn auf den Arm.

„Keine Angst mein Kleiner; wir tun dir nichts; ich bin Ryu“, stellte er sich dem Kleinen freundlich vor.

„Onkel Ryu“, erwiderte der Junge lächelnd, woraufhin Ryu sich nicht mehr zusammenreißen konnte. „Aww! Ich liebe es, Onkel Ryu genannt zu werden!“
 

„Seht mal, was ich gefunden habe“, sagte der Engländer und zeigte den Anderen einen kleinen Korn.

„Was soll das sein?“, fragte Yoh verwirrt.

„Das ist ein Samenkorn; ich habe ihn dort drüben in der Erde gefunden, da, wo woher die alte Eiche stand...“, erklärte der Pendler.

„Also ist es tatsächlich ein Verjüngungs-Zauber“, sagte Joco.

Lyserg nickte.

„Gut, dann lasst uns mal herausfinden, wie wir unseren Freund wieder zurück verwanden können“, sagte Yoh lächelnd.

Die Übrigen nickten.
 

Doch auch vier Wochen später war Ren noch immer ein dreijähriges Kind. Das seltsame Ding, das ihn verzaubert hatte, war genauso schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war. Es war weg. Die Schamanen hatten nicht einmal den Ansatz einer Spur, was dieses Wesen war, um was für eine Art Zauber es sich handelte, und am allerwenigsten hatten sie einen Schimmer, wie sie diesen Zauber wieder rückgängig machen konnten. Es schien auf der ganzen Welt niemanden zu geben, der ihnen helfen konnte.
 

Alle hatten sich mittlerweile an den dreijährigen Ren gewöhnt, und sie liebten den Kleinen von Tag zu Tag mehr. Er war so unglaublich süß, so fröhlich und offen, so...glücklich...so...unschuldig. Ganz anders, als der Ren, den sie kannten.

„Es ist wirklich bemerkenswert, was die falsche Erziehung aus so einem niedlichen Knirps machen kann“, sagte Ryu, während er dem kleinen Ren dabei zusah, wie dieser friedlich in Treys Armen schlief.

„Ja...“, pflichtete er dem Biker nur geistesabwesend bei. Auch Trey fand den Kleinen unglaublich niedlich. Doch er vermisste den fünfzehnjährigen Ren. Er vermisste seinen Freund. Trotzdem hatte er in den letzten Wochen viel nachgedacht. Und einen Entschluss gefasst.
 

„Ich werde ihn aufnehmen“, sagte der Blauhaarige in die Runde.
 

„Was?“, fragten diese synchron.
 

„Wir können ihn nicht zurück verwandeln, also werde ich ihn aufnehmen und großziehen.“
 

„Aber Trey...Was ist mit den Taos?“
 

„Ich werde ihn garantiert nicht wieder in die Hände dieser Monster geben!“, rief er wütend. „Ihr wisst doch selbst, was für eine Familie die Taos sind! Wie grausam sie mit ihren eigenen Kindern umgehen!“
 

„Shh! Du weckst ihn noch auf...“
 

„Wir werden bestimmt einen Weg finden, den Zauber rückgängig zu machen“, sagte Yoh zuversichtlich.
 

Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Treys Gesicht, als er erwiderte: „Vielleicht...Ist es besser, wenn wir ihn nicht rückgängig machen...“
 

Alle starrten den Blauhaarigen schockiert an.
 

„A-Aber Trey-“
 

„-Denkt doch mal nach, Jungs...Ihr wisst doch alle, was für eine schreckliche Kindheit Ren hatte...Und jetzt, seht ihn euch an“, sprach Trey und streichelte sanft über die weichen Haare des schlafenden Kindes. Er sah wieder zu seinen Freunden. „Wer bekommt schon die Chance auf eine zweite Kindheit? Eine glücklichere, friedlichere, und liebevollere Kindheit?“ Sanft lächelnd sah er wieder zu dem Kleinen. „Ich werde ihm diese zweite Kindheit schenken...“
 

Ein trauriges Lächeln war auf den Gesichtern der Schamanen zu sehen. Sie alle vermissten ihren Freund Ren, doch sie wussten, dass Trey recht hatte. Und sie wussten ebenfalls, dass Treys Entschluss feststand. Sie konnten ihn nun sowieso nicht mehr davon abhalten, selbst, wenn sie es gewollt hätten.
 

„Aber...Sag mal Trey...“, begann Yoh vorsichtig.
 

„Hmm?“
 

„Bist du sicher, dass du damit klar kommen wirst?“
 

Tbc.

Gefühle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die halbe Wahrheit

Füreinander bestimmt?
 

Teil 3: Die halbe Wahrheit
 

„Wer ist dieser Junge?“
 

Treys Herz raste. Die Zeit schien still zu stehen. Fassungslos starrte er seinen Ziehsohn an, welcher ihn wiederum nur fragend anblickte. Was sollte er ihm nur antworten? Dieses war das einzige Foto, welches er von der Zeit, bevor Ren verzaubert worden war, behalten hatte. Er hatte es einfach nicht übers Herz bringen können, es wegzuschmeißen. Wenigstens eine kleine Erinnerung hatte er aus der gemeinsamen Zeit mit seinem Freund behalten wollen. Die ganzen Jahre über, hatte er das Foto in seinem Schlafzimmer gut versteckt, damit Ren es niemals zu Gesicht bekommen würde. Doch nun hatte er es gesehen. Was sollte er jetzt tun? Ren die Wahrheit sagen? Nein, das konnte er doch nicht machen. Sollte er sich schnell eine weitere Lüge ausdenken? Aber welche? Was gäbe es denn für eine plausible Erklärung dafür, dass der Junge auf dem Foto im selben Alter war, wie er selbst, und trotzdem exakt so aussah, wie Ren heute? Treys Gefühle fuhren Achterbahn. Wie gerne würde er dem Chinesen die Wahrheit sagen. Dass das da auf dem Foto er selbst war, dass sie ein glückliches Paar gewesen waren, dass er ihn geliebt hatte, dass er ihn immer noch liebte...Würden Rens Erinnerungen, an sein „altes Leben“ vielleicht sogar zurückkehren, wenn er ihm die Geschichte erzählen würde? Würden vielleicht sogar die alten Gefühle des Gelbäugigen für ihn zurückkehren, so wie es bei ihm selbst auch war? Würden sie dann wieder zusammenkommen? Könnten sie wieder ein glückliches Paar werden? Könnte alles wieder so werden, wie damals, wenn er ihm jetzt die Wahrheit erzählen würde?
 

„D-Das...Der Junge...a-auf dem Foto...“, begann der Blauhaarige zu stammeln.

„Ich höre?“

„Er...also, er...“

„WER IST DAS?!“

„Das..ist...d-dein leiblicher Vater...“, brachte er schließlich heraus und blickte schuldbewusst auf den Boden. Er konnte Ren jetzt nicht ansehen.

Dieser starrte ihn nur völlig verdutzt an. Hatte er gerade richtig gehört? „Er...ist mein Vater?“, fragte er verwirrt. Trey schluckte einmal, bevor er leicht nickte.

„Du hast doch gesagt, dass du mich aus dem Waisenhaus adoptiert hast, kurz nachdem meine leiblichen Eltern bei einem Autounfall gestorben sind...Und jetzt sagst du mir, dass dieser Typ hier mein biologischer Vater sein soll?“ Der skeptische Unterton war deutlich in Rens Stimme zu hören.

„Ja, weißt du...Er war...unser Freund...Aber er ist...im Kampf gegen Zeki...gestorben, und...ich habe beschlossen, dich aufzunehmen, und...ich dachte, es wäre besser, dir die Geschichte mit dem Waisenhaus zu erzählen, und...es tut mir Leid, dass ich dich angeloge-“

„SCHWACHSINN!“, schrie Ren dazwischen. Trey zuckte erschrocken zusammen. „Du lügst mich an! Wenn er mein Vater wäre, und er euer Freund war, hättest du ihn mir nie verheimlicht! Also, sag mir gefälligst die Wahrheit!“, brüllte der Chinese wütend.

„D-Das ist die Wahrheit, Ren...“ Seine Verzweiflung war dem Biologen deutlich anzusehen.

„LÜGNER!“, schrie der Teenager und rannte aus dem Zimmer.

„REN! WARTE!“, schrie Trey und rannte hinterher. Sofort hörte er, wie die Haustür lauthals ins Schloss fiel. Er sprintete regelrecht zur Tür, riss sie auf und sprang hinaus. Hastig sah er sich um. Doch seinen Adoptivsohn erblickte er nirgends. Er war schon über alle Berge. „REN! KOMM ZURÜCK! BITTE!“, rief er so laut er konnte, doch die einzige Antwort, die er erhielt, war ein leises Echo seiner Worte.

„VERDAMMTE SCHEIßE!“, schrie er und schlug einmal heftig mit der Faust gegen die steinerne Hauswand, bevor er schnell wieder hinein rannte. Er schnappte sich sein Handy, welches auf dem Wohnzimmertisch lag, wählte mit zittrigen Händen eine Nummer und horchte dem endlos wirkenden Tuten, bevor sein Anruf endlich entgegen genommen wurde.
 

„Guten Abend, Professor! Wie geht’s d-“

„Yoh! Hör zu, etwas Schreckliches ist passiert!“, brüllte der Blauhaarige ungehalten ins Telefon.

„Oh mein Gott! Was ist denn los? Ist etwas mit Ren?! Ist er verletzt?!“, fragte der Brünette und war sofort besorgt, dass Ren auf dem Heimweg etwas zugestoßen sein könnte.

„JA! Also nein...Er...Er ist nicht verletzt...Aber er hat...Oh Gott, Yoh, was soll ich nur tun?!“, stammelte er hysterisch.

„Ich verstehe kein Wort, Trey...Beruhige dich erst mal, mein Freund...Und dann erzähl mir, was passiert ist“, antwortete Yoh mit ruhiger Stimme.

Der junge Professor atmete einmal tief durch, bevor er begann, zu erklären: „Ren...Er hat das Foto gesehen...“

„Welches Foto?“, fragte Yoh nach.

„Unser Gruppenfoto, in Doby Village, aus dem Café...Kurz nach dem wir Zeki besiegt haben...“

Der Braunhaarige stockte einen Moment. Er wusste genau, welches Foto Trey meinte. „Oh nein...darauf ist er selbst auch...“, flüsterte er, mehr zu sich selbst, als zu seinem Gesprächspartner.

„Das ist es ja...Er hat mich gefragt, wer dieser Junge ist...“

„Und was hast du ihm gesagt?“, wollte Yoh wissen.

„Ich...Ich wusste nicht, was antworten soll, da habe ich gesagt, dass der Junge sein leiblicher Vater war und er bei dem Kampf gegen Zeki gestorben ist...Aber er hat mir nicht geglaubt, und dann ist er weggerannt...“, erzählte Trey, dabei wurde seine Stimme immer brüchiger.

„Ich verstehe...“ Der Brünette war sich nicht sicher, ob er Trey von dem Gespräch mit Ren erzählen sollte.

„Hör zu, Yoh...Ich glaube, dass Ren auf dem Weg zu dir oder zu Ryu ist...Wenn er kommt, dann-“

„Manta und ich sind bei Ryu im Club, Ren vor vorhin schon hier“, unterbrach Yoh seinen Freund. „Warte mal kurz.“

Nervös an seinem Daumennagel kauend, wartete der Blauhaarige, bis der andere sich, nach ca. einer Minute, wieder zu Wort meldete: „Okay, wir sind gerade in Ryus Küche, die beiden hören mit.“

„Okay...Also Ren war heute bei euch in der Kneipe?“

„Ja genau, er ist etwa vor einer halben Stunde wieder gegangen, er war nicht lange hier“, antwortete der Biker.

„Sag mal, Trey, ist heute, bevor Ren hier her kam, etwas vorgefallen?“, fragte Manta, ebenfalls mit besorgtem Unterton.

„Was meinst du?“, fragte der Angesprochene verwirrt.

„Naja, Ren hat uns plötzlich gefragt, wer...“, Manta sprach nicht weiter.

„Was denn?! Was hat er euch gefragt?!“, rief der Dreißigjährige gereizt.

„Nun, er hat uns gefragt, wer die Frau sei, die du nicht aus deinem Kopf bekommst“, antwortete Yoh schließlich. Einen Moment lang herrschte völlige Stille. 'Ach du Scheiße...', dachte Trey schockiert. 'Er muss das Gespräch mit Naomi mitbekommen haben...' Dem Blauhaarigen wurde übel. Wie viel von der Aktion mit seiner Kollegin hatte Ren mit angehört?

„U-Und...was habt ihr ihm geantwortet?“, fragte er panisch.

„Wir wussten auch nicht, was wir sagen sollen, deshalb sind wir seiner Frage ausgewichen...“, antwortete Ryu. „Aber wie ist er denn darauf gekommen?“, fragte der Biker.

'Fuck!' „Das ist jetzt nicht wichtig...Hauptsache ihr habt ihm nichts erzählt...“

„Natürlich nicht“, erwiderte Yoh. „Aber...weißt du, Trey...Ren hat uns noch etwas gesagt...“, druckste der Brünette unsicher.

„Und was?“, wollte der Biologe wissen.

Die drei am anderen Ende der Leitung seufzten einmal kollektiv, bevor Ryu antwortete: „Der Junge spürt, dass etwas nicht stimmt, Trey. Er hat uns gesagt, dass sich eure Vater-Sohn-Beziehung...Naja, irgendwie falsch anfühlt...“

Jegliche Farbe fiel Trey aus dem Gesicht. Schlagartig wurde ihm noch übler. Er war so entsetzt, dass er nichts erwidern konnte.

„Trey...“, erklang die ruhige Stimme Yohs nach einigen Sekunden der Stille. „Ren scheint sich, zumindest unterbewusst, an sein früheres Leben zu erinnern...Er hat auch so schon das Gefühl, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht...Und wenn er jetzt auch noch das Foto gesehen hat...Ich fürchte fast...“ Der Brünette sprach nicht weiter.

„Was?“, flüsterte der Blauhaarige.

Wieder seufzte Yoh. „Ich fürchte, dass wir es vielleicht nicht mehr lange vor ihm verheimlichen können...Wenn er schon das Gefühl hat, dass hier etwas falsch läuft, besteht zumindest die Möglichkeit, dass er sich bald tatsächlich an alles erinnert...Verstehst du, was ich meine?“

Trey nahm einen tiefen Atemzug. „Glaubst du wirklich, dass er sich an sein früheres Leben erinnern könnte?“

„Ich weiß es auch nicht, Trey...Aber komplett ausschließen können wir nicht, oder?“

„A-Aber dann...Dann würde er sich auch an seine schreckliche Kindheit bei den Taos erinnern, an all die Schmerzen, und das Leid das er ertragen musste...“, hauchte der Grauäugige verzweifelt. Ein paar Tränen bildeten sich in seinen Augen. „Das will ich nicht...“
 

Ren saß nun auf einer Bank im Park, nicht weit von zu Hause entfernt. Er hielt das Foto in den Händen und betrachtete es. Bason hatte er in dessen Totentafel geschickt, denn auch sein Schutzgeist erzählte ihm nicht die Wahrheit. Nachdenklich ließ der Student seinen Zeigefinger über die Gesichter auf dem Bild streifen. 'Was ist nur hier los? Dieser Junge...Wer ist er nur? Er sieht ganz genau so aus wie ich, aber er ist garantiert nicht mein leiblicher Vater...Aber wer könnte er sonst sein? Wenn er mein älterer Bruder oder so wäre, wieso habe ich ihn dann nie kennengelernt? Selbst wenn er tatsächlich gestorben ist, hätten Trey und die Anderen keinen Grund gehabt, ihn vor mit zu verheimlichen. Trey muss dieses Foto die ganzen Jahre über vor mir versteckt haben, und er war total schockiert und ängstlich, als ich es gefunden und nach dem Jungen gefragt habe...Und dann lügt er mir auch noch so dreist ins Gesicht...Nein, wenn das hier mein Vater, oder ein anderer Verwandter von mir wäre, hätte er sich niemals so viel Mühe gegeben, dieses Bild vor mir zu verstecken...'

Stück für Stück glitt Rens Blick über das Bild. Aufmerksam betrachtete er jedes Detail, was er sah. Sowohl von dem Ort, als auch von den Personen auf dem Foto.

'Es ist seltsam...Trey, Yoh und auch die anderen, sind viel jünger und sehen zum Teil ganz anders aus, als ich sie kenne...Auch dieses Café, oder Bar, oder was auch immer das für ein Laden ist, habe ich noch nie gesehen, und trotzdem...Der Ort, die Gesichter, die Kleidung, die sie tragen...Irgendwie kommt mir das alles so...vertraut vor...Aber wie kann das sein? Ach verdammt, ich verstehe gar nichts mehr! Ach...ruhig, denk nach...Trey will mir nicht die Wahrheit sagen, soviel steht fest...Vielleicht sollte ich noch mal zu Yoh, Ryu und Manta gehen, und sie fragen? Sie waren ja auch dabei, als das Foto gemacht wurde, sie wissen, wer der Junge ist...Aber Trey kann sich denken, dass ich zu ihnen gehen würde...Bestimmt hat er sie bereits angerufen und vorgewarnt, dass ich unterwegs zu ihnen bin. Sie würden mir also die gleiche Lüge erzählen, damit komme ich nicht weiter...'

Noch immer starrte er das Foto in seinen Händen eindringlich an. Und nach einer Weile intensiven Nachdenkens, kam ihm eine Idee.

'Vermutlich wird es nicht klappen, aber einen Versuch ist es wert...Ich muss die Wahrheit erfahren...Ich muss es einfach wissen...'

Der Teenager holte sein Handy aus seiner Jackentasche, suchte in seinen Kontakten einen Namen und klickte einmal auf den Touchscreen, um einen Videoanruf zu tätigen. Dieser wurde nach wenigen Sekunden angenommen, und nach ein paar Sekunden wurde das verpixelte Bild auch scharf.
 

„Hey Ren mein Junge! Wie schön, dass du anrufst! Wie geht’s dir denn? Ist dein Vater auch bei dir?“, wurde er sogleich glücklich begrüßt.

„Hi Joco. Das kannst du dir sparen, ich weiß Bescheid“, entgegnete Ren mit ernster Mimik.

Der Amerikaner schaute ihn verdutzt an. „Huh? Wovon redest du?“, fragte er verwundert.

Der Gelbäugige hielt das Foto, welches er nach wie vor in seiner Hand hielt, genau vor sein Smartphone, sodass Joco es sehen konnte.

„Davon rede ich...Ich weiß Bescheid.“

Der dunkelhäutige Schamane brachte sein Gesicht etwas näher an den Bildschirm, um besser erkennen zu können, was Ren vor die Kamera hielt. Und als ihm nach wenigen Sekunden bewusst wurde, was er da sah, weiteten sich seine Augen deutlich. „D-Du weißt es? Kannst du dich etwa an alles erinnern?“, fragte er geschockt.
 

'Was?! An alles erinnern? Ob ICH mich erinnern kann?! Aber das kann doch nur bedeuten...Okay, bleib ruhig, lass dir nichts anmerken...'
 

„Nein, ich kann mich nicht wirklich erinnern, ich habe dieses Foto zufällig gefunden und dann hat Trey es mir erzählt...Er ist ziemlich aufgewühlt, er wollte eigentlich um jeden Preis verhindern, dass ich es jemals erfahre...“, erzählte der Chinese gespielt nachdenklich. 'Jetzt komm schon, Joco! Du bist doch sonst auch immer die größte Labertasche...Also spuck's endlich aus!', dachte er aufgebracht.
 

„Ja, das kann ich mir vorstellen...Du bist sicher auch ziemlich durcheinander, aber du darfst uns das nicht übel nehmen...Nachdem dieses komische Ding dich wieder in ein Kind verwandelt hat...“
 

'WAS?! Mich wieder in ein Kind...?! Also...ist es wahr...Dieser Junge auf dem Foto...Dann bin das tatsächlich ICH?...' Es fiel Ren schwer, sich seinen Schockzustand nicht anmerken zu lassen. Zum Glück konnte Joco durch das Handy nicht sehen, wie sehr seine Hände zitterten.
 

„Wir haben wochenlang nach diesen seltsamen Kobold gesucht, damit er den Zauber rückgängig macht und dich wieder zurück verwandelt, aber wir konnten nicht mal die kleinste Spur finden. Es war echt hart für uns alle, und besonders für Trey...Aber er wollte nur das Beste für dich, Ren. Als er beschlossen hat, dich aufzunehmen und großzuziehen, wollte er dir eine schönere und glücklichere Kindheit bieten, als die, die du vorher hattest...“, erklärte Joco mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht.
 

'Ein Kobold hat mich...In ein Kind verwandelt? Also bin ich in Wahrheit genauso alt wie Trey, Joco und die anderen?...'
 

„Hör mal, Ren...Tut mir Leid, ich würde wirklich gern noch ein bisschen länger quatschen, aber ich muss jetzt arbeiten, ich bin heute der einzige in der Bar...Wenn meine Schicht zu Ende ist rufe ich dich wieder an, in Ordnung?“
 

„Ähm...Ja sicher, kein Problem. Bis dann, Joco.“
 

„Ja bis später dann!“

„Ach und Ren?“
 

„Hmm?“
 

„Irgendwie bin echt froh, dass du es jetzt weißt...Es fiel uns allen immer schwer, dein früheres Leben vor dir geheimzuhalten...Du bist doch nicht allzu böse auf uns, oder?“
 

Ren schwieg ein paar Sekunden, bevor er antwortete:

„Wir hören uns dann später...Bis dann.“

Damit legte er auf. Er konnte dem Drang, sein Smartphone einfach gegen den nächsten Baum zu feuern, geradeso widerstehen. Nun war es also amtlich. Der Junge auf dem Foto war er selbst. Und irgendein seltsamer Kobold, wie Joco sagte, hatte ihn damals mit einem Zauber wieder in ein Kind verwandelt. Und dann hatte Trey ihn aufgenommen und als Vater großgezogen. Er und alle anderen, wirklich ALLE, haben ihn sein ganzes Leben lang angelogen. Der Teenager kochte vor Wut. 'Wieso? Wieso habt ihr das getan?! Warum habt ihr mir nicht einfach von Anfang an die Wahrheit gesagt? Stattdessen spielt ihr mir jeden Tag ein Schauspiel vor? Ich wusste doch, dass hier irgendetwas nicht stimmt...Ich bin nicht Treys Sohn, ich bin eigentlich genauso alt wie er...Damals waren wir offensichtlich Freunde...Was haben wir alles zusammen erlebt? War ich beim Kampf gegen Zeki auch dabei? Wie haben wir uns kennengelernt? Wo komme ich in Wahrheit her? Wer ist meine richtige Familie? Wieso haben sie mich nicht einfach wieder zu meinen leiblichen Eltern gegeben, wenn sie den Zauber nicht rückgängig mache konnten? Wieso hat ausgerechnet Trey mich aufgenommen? Und für alle anderen war das total okay? Sie haben einfach so eingewilligt, mich mein ganzes Leben lang anzulügen? Wenn ich dieses Foto nicht gesehen hätte, hätte ich dann überhaupt jemals die Wahrheit erfahren?...' Diese und tausend weitere Fragen schossen durch Rens Kopf. Er war verwirrt, wütend, enttäuscht, traurig...Einfach alles gleichzeitig. Was sollte er jetzt tun? Er wollte nicht nach Hause. Er wollte Trey nicht sehen. Er wollte niemanden von der Clique sehen. Sie waren allesamt Lügner.
 

Erneut wählte er eine Nummer mit seinem Handy.
 

„Hi Ren!“, wurde sein Anruf fröhlich entgegengenommen.
 

„Hey Miki, bist du zu Hause?“
 

„Ja bin ich, ich wollte heute Abend einen Filme-Marathon machen. Willst du vorbeikommen?“
 

„Ja, ich würde gerne vorbeikommen...“
 

„Klasse! Dann pennst du aber auch hier, oder?“
 

„Ähm, ja, genau das wollte ich dich gerade fra-“
 

„Super! Bringst du noch ein bisschen Bier mit? Ich bestelle 'ne Pizza für uns...Wann bist du denn hier?“
 

„Hör mal, Miki...“
 

„Hmm? Was ist denn los? Du wirkst so ernst...Ist etwas passiert?“
 

„...Ja...Hör mal, kann ich vielleicht...ein bisschen länger bei dir bleiben? Ein paar Tage nur...Ich...kann im Moment nicht nach Hause...“
 

„Huh?! Ähm, ja, natürlich kannst du bei mir bleiben! Was ist denn los? Hast du dich mit deinem Vater gestri-“
 

„-ER IST NICHT MEIN VATER!“
 

„E-Eh...Okay...komm einfach her, dann reden wir...“
 

„Entschuldige, ich wollte dich nicht anschreien...Ich bin so in einer halben Stunde da.“
 

„Alles klar, bis gleich.“
 

„Ja, bis gleich...“
 

Ren legte auf. Sofort wählte er erneut eine Nummer. Augenblicklich wurde abgenommen.
 

„Ren! Gott sei Dank! Wo bist du? Komm bitte nach Ha-“

„-Was war das für ein Kobold, der mich wieder in ein Kind verwandelt hat?“, unterbrach der Gelbäugige energisch.

Stille.

„Was?“, flüsterte der Blauhaarige entsetzt.

„Ich weiß es, Trey. Der Junge auf dem Foto bin ich. Also, was war das für ein Ding, das mich verzaubert hat?“, fragte er wütend.

„W-Woher...“

„Spielt keine Rolle, beantworte meine Frage!“

„I-Ich...Ich weiß es...nicht...Ren, bitte, komm nach Hause und lass uns re-“

„-Damit du mir noch mehr Lügen erzählst?! Nein, ich komme nicht nach Hause!“

„A-Aber wo willst du denn hin?“, fragte Trey ängstlich.

„Das geht dich nichts an. Und du brauchst auch gar nicht nach mir zu suchen, klar? Lass mich einfach in Ruhe, ich muss nachdenken...“

„U-Und wann kommst du wieder nach Hause?“, fragte der Biologe mit zittriger Stimme.
 

„Weiß ich noch nicht.“
 

Damit legte Ren auf und schaltete sein Handy aus.
 


 

Tbc.

Ersatz

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die ganze Wahrheit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

Füreinander bestimmt?
 

Epilog
 

-14 Jahre später-
 

'Endlich zu Hause...', dachte Trey erleichtert, als er den Schlüssel in die Tür des kleinen Hauses mit Garten am Rande der Innenstadt steckte. Es war kurz nach 17 Uhr und er war wirklich mehr als bereit für das Wochenende, zumal er heute schon um halb acht Uhr morgens in seinem neuen Büro mit Sekt abgefüllt worden war...

Er betrat den Flur, wo ihm sofort mehrere köstliche Düfte in die Nase zogen. Der Blauhaarige hatte eigentlich ein leeres Haus erwartet. Aber hier wurde doch eindeutig etwas gekocht!

Vorfreudig joggte Trey in die Küche, wo ihm umgehend das Wasser im Munde zusammenlief. Einerseits, weil er auf dem Tisch hervorragend aussehendes Essen sowie eine Flasche seines Lieblingsweins entdeckte, andererseits, weil er Ren an ebendiesem Tisch sitzen sah.

„Willkommen zu Hause“, begrüßte der Gelbäugige ihn und trank einen Schluck aus seiner, augenscheinlich mit schwarzem Kaffee gefüllten, Tasse. Ein breites Grinsen zierte Treys Gesicht, als er dem Chinesen freudestrahlend einen Kuss auf den Mund gab.

„Ich dachte, du schläfst heute im Penthouse, weil du noch so viel zu tun hast...“, erinnerte Trey sich an ihr Gespräch von heute Morgen.

„Ja, das sagte ich...“, erwiderte Ren nur mit einem alles sagenden Grinsen auf den Lippen.

„Verstehe“, sagte der Blauhaarige, ebenfalls grinsend. „Und dieses Festmahl hast du gezaubert, weil du einfach Lust hattest, zu kochen?“

Der Gelbäugige schüttelte den Kopf und deutete auf den Küchentresen, auf dem ein großes, rot verpacktes Geschenk stand. Fragend blickte Trey erst zu dem Geschenk, dann zurück zu Ren. „Ist das für mich?“

Der Angesprochene zog eine Augenbraue hoch und entgegnete sarkastisch: „Nein, ich hab's für MICH gekauft und es eingepackt, um es spannender zu machen...“

Trey lachte, bevor er zum Tresen rüber ging. „Ich bin so gespannt, was da drin ist!“, sagte er neugierig und riss das Geschenkpapier regelrecht in Fetzen. Ren schmunzelte amüsiert. Genauso hatte Trey seine Geschenke schon immer ausgepackt. 'Wie ein kleines Kind...'
 

„Wow! Das gibt’s ja nicht!“, rief der Blauhaarige begeistert, als er das nagelneue Mikroskop erblickte, dass sich unter dem roten Papier verbarg. Ren erhob sich von seinem Stuhl und kam zu dem Anderen. „Das ist ja das allerneueste Modell! Aber das soll doch erst in ein paar Wochen auf den Markt kommen!“, wunderte dieser sich. Ren grinste frech.

„Stimmt...Aber wenn der erfolgreichste Wirtschaftsanwalt in eine Firma kommt und dem Geschäftsführer auflistet, wofür er ihn alles verklagen könnte, wird dieser sehr kooperativ...“

„Haha! Du bist einfach der Größte, Ren!“, lachte Trey, fiel dem Chinesen in die Arme und küsste ihn.

„Glückwunsch zu deiner Professur“, sagte dieser, was das Herz des Blauschopfes höher schlagen ließ.

„Vielen Dank...“
 

Nachdem die beiden gegessen hatten forderte der gerade ernannte Juniorprofessor noch einen Nachttisch. Der Gelbäugige stand daraufhin auf, stellte sich vor den Biologen und knöpfte langsam und verführerisch sein Hemd auf, bevor er es elegant an Armen hinabgleiten und zu Boden fallen ließ. Erregt leckte Trey sich über die Lippen, während sein Freund immer mehr von dessen großem, athletischen Körper, freilegte.

Ren hatte mit 18 Jahren noch mal einen ordentlichen Wachstumsschub bekommen, wodurch er sogar ein paar Zentimeter größer geworden war, als Trey. Seine Gesichtszüge waren in den letzten 14 Jahren um einiges maskuliner geworden, und trotzdem hatten sie noch einen hauchzarten, femininen Touch.

Trey stand auf und legte seine flache Hand auf die muskulöse Brust seines Freundes. Wie eigentlich jedes Mal, wenn er das tat, zog er mit seinen Fingern die Narbe nach, die Ren beim Kampf gegen Zekis Männer davongetragen hatte. Manchmal kam es dem 29jährigen so vor, als ob der Blauhaarige sich mit seinen Fingern vergewissern wollte, ob die Narbe echt war...

Sie war echt. Sie war in den vergangenen Jahren ein bisschen schmaler geworden, trotzdem erstreckte sie sich über den halben Oberkörper des Chinesen.
 

Trey war der Einzige, der sich an die 14 Jahre, in denen Ren sein Ziehsohn war, erinnern konnte. Für die Anderen war all das niemals passiert. Er hatte nie herausgefunden, was für das kichernde, geflügelte Geschöpf gewesen war, geschweige denn, warum es das alles getan hatte. Vielleicht war es nur aus Langeweile? Vielleicht wollte es spielen?! Er wusste es nicht, und er würde es vermutlich auch niemals erfahren...
 

Wie so oft betrachtete Trey die riesige Narbe, deren Existenz er vor vielen Jahren verursacht hatte.

Und wie so oft breitete sich ein leichtes, kaum sichtbares Lächeln auf seinen Lippen aus.

Er war froh, dass die Narbe da war...
 

„Ren?“

„Hm?“

„Glaubst du, wir sind füreinander bestimmt?“
 

Ren zog skeptisch eine Augenbraue hoch, seufzte dann aber einmal. Hin und wieder bekam Trey mal einen, wie er es gern nannte, „Romantiker-Anfall“, so etwas kannte er schon. An dem fragenden Blick des Blauhaarigen konnte er aber erkennen, dass sein Freund eine Antwort auf diese Frage haben wollte.
 

„Ich glaube, du hast dich in mich verknallt, und mich dann irgendwie rumgekriegt...“
 

Für etwa zwei Sekunden starrte Trey Ren verdutzt an, bevor er in einen herzhaften Lachanfall verfiel. Auch Ren lachte. Sie legten ihre Arme umeinander und küssten sich innig. Nachdem sie ihren leidenschaftlichen Kuss gelöst hatten, fragte der Chinese:
 

„Hast du dir eigentlich schon ein Bild für unsere Hochzeitseinladungen ausgesucht?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, das war Teil eins, ich hoffe sehr, dass er euch gefallen hat^^

Da das hier meine erste Shaman King FF ist, würde ich mich sehr über Kommentare/ Meinungen von euch freuen :)

Hoffentlich sehen wir uns beim nächsten Teil wieder! :)

Liebe Grüße!
Eure LadyKaiba Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ohman...Joco ist aber auch echt eine Labertasche...wärt ihr an seiner Stelle auch auf Rens kleinen Trick reingefallen?^^

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein paar Kommentare dalassen würdet :)

Liebe Grüße und hoffentlich bis zum nächsten Mal!
Eure LadyKaiba Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Happy End <3

Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen^^

Natürlich hätte man aus dieser Story auch eine lange FF mit vielen Kapiteln machen können, aber ich wollte den Fokus auf Ren und Trey und auf ein paar bestimmte Punkte in dieser Geschichte legen, deshalb auch die z.T. ja sehr langen Zeitsprünge und die wenigen anderen beteiligten Charaktere :)
Ich bin ein großer Shaman King Fan, deshalb wird diese nicht meine einzige Shaman King FF bleiben :)

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir einen Kommentare zu dieser Story dalassen würdet <3

Ganz liebe Grüße und vielen lieben Dank fürs Lesen!
Eure LadyKaiba Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2019-03-31T08:18:38+00:00 31.03.2019 10:18
Hach, ich weiß gar nicht was ich sagen soll~
Erst einmal sind die beiden mein absolutes OTP, und lese immer wieder gern Sachen zu den beiden <3
Allerdings muss ich gestehen, dass ich anfangs schon ziemlich skeptisch war mit so einer Art FF, und auch die Vorstellung oder Gedanken allgemein, die man sich erst mal macht. Dennoch kann ich jetzt nur sagen das es dir absolut gelungen ist und ich von Seite zu Seite wie vom Kapitel zu Kapitel mit Trey mit gelitten und gefiebert habe!
Vor allem das letzte Kapitel hat mich so fertig gemacht. Aber du hast es wirklich toll gemeistert, das Ende ist dir super gelungen, und ein besseres als das sie nach dem ganzen wieder zu jenem Ausgangspunkt zurück gesetzt wurden, hätte es echt nicht geben können. Was ich mich allerdings auch die ganze Zeit über Frage, WIESO?xD
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das dieses Kobold artige Ding das ganze tat um zusehen wie weit jemand für seinen liebsten geht? Was er alles für diesen aufgeben und zurück stecken würde. Aber ich denke, da kann wohl jeder selbst hinein interpretieren, was genau der Sinn hinter steckte, oder auch nicht xD

Ich finde deine FF zu den beiden jedenfalls absolut gelungen, und auch wenn mal hier und da ein paar kleine Tippfehler waren, oder kleine Worte mal gefehlt haben, mich hat es jetzt nicht gestört, und genossen habe ich es trotz allem sehr <3 Also danke für diese tolle FF :)


GLG~
Antwort von:  LadyKaiba
01.04.2019 15:17
Hallo Nezushi^^

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! :)

Ich finde auch, dass die beiden ein total niedliches Paar abgeben, deshalb wollte ich auch unbedingt eine FF über die zwei schreiben :)
Deine anfängliche Skepsis kann ich sehr gut verstehen, das war mir auch klar, deshalb habe ich im Vorwort auch bewusst geschrieben, dass es sich um eine "etwas andere Liebesgeschichte zwischen Trey und Ren" handelt :D
Ich bin natürlich sehr froh, dass du die Geschichte trotzdem gelesen hast und sie dir so gut gefallen hat :)

Auch ich habe beim Schreiben sehr mit Trey mitgelitten...Er ist natürlich in einer sehr schweren Situation, und dass er bereit ist, sein eigenes Glück und den Menschen den er liebt, aufzugeben, damit dieser ein glückliches Leben führen kann, ist sowohl selbstlos als auch tragisch zugleich...
Trotzdem wollte ich die Geschichte unbedingt mit einem Happy End enden lassen, nachdem der arme Trey (und natürlich auch Ren) einen so schweren Leidensweg gehen mussten...
Das letzte Kapitel war natürlich das anspruchsvollste und somit das schwierigste zu schreiben, da ich so viele Emotionen, Dramatik und Spannung reinbringen wollte, wie möglich; daher freue ich mich riesig, dass dich dieses Kapitel so bewegt hat und es mir auch gelungen ist, die Emotionen gut rüberzubringen, lieben Dank für das Kompliment! :)
Du hast sicher Verständnis dafür, dass ich dir die (berechtigte) Frage nach dem WARUM natürlich nicht beantworten werde, das überlasse ich, wie du ganz richtig schreibst, der Fantasie der Leser*innen ;P
Aber es ist vielleicht ein Trost für dich, dass sich Trey darüber genauso sehr den Kopf zerbricht, wie du :D

Ich lese meine Kapitel zwar immer noch einmal Korrektur, bevor ich sie hochlade, aber dabei übersehe ich leider trotzdem immer noch ein paar Fehler...Die eigenen Fehler sind am schwierigsten zu finden xD
Das mit den fehlenden Worten nervt mich selbst allerdings auch, ich glaube, das ein Wort manchmal nicht getippt wird, wenn das Programm automatisch zwischen speichert...Oder ich denke manchmal einfach schneller, als ich tippen kann xD
Ich werde mir demnächst aber mal die Zeit nehmen, um die Fehler zu korrigieren^^

Ganz lieben Dank nochmal fürs Lesen und für deinen tollen Kommentar, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut!
GlG
Nina
Von:  Matsumoto_Makoto
2018-02-27T17:16:29+00:00 27.02.2018 18:16
Ich find die Story einfach toll. Und freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Antwort von:  LadyKaiba
27.02.2018 22:19
Vielen Dank für deinen Kommentar :)
Ich freue mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefällt :))
Och werde so schnell wie möglich weiter schreiben!
GLG!


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