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Starlight

von

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Kapitel 4 - Herzen aus Eis

Kapitel 4 – Herzen aus Eis

 

Der Gott des Eises schrie auf, als Rha'Ki seinen Arm streifte und die Hitze der Flammen seine Haut verbrannte.

„Verdammt! Vater! Komm zu dir!“ schrie Ares verzweifelt auf während er versuchte seinen Vater zu hindern, sie weiterhin anzugreifen. Doch wie eine Maschine lies dieser nicht nach und stürzte sich immer wieder auf die anderen Götter. Jeder Hieb, den er einsteckte schien wirkungslos - als würde er dem Schmerz nicht länger verspüren.

 

Xenos erinnerte sich was Ares über seine Waffe erzählt hatte. Sie beschützt die die er liebt. Und die, die ihm Böses wollte verbrannte sie ohne Gnade.

Khion, oder wer immer ihn auch befehligte, schien sie wirklich töten zu wollen.

 

Khion war schnell - verdammt schnell wie Xenos feststellen musste. Er hatte große Mühe seinen Schwertstreichen auszuweichen, immer wieder fuhr die Klinge nur Millimeter an seinem Körper vorbei ins Leere.

Ares packte seinen Vater von Hinten und versuchte ihn festzuhalten – doch der Eisgott wand sich aus dem festen Griff seines Sohnes und verpasste ihm einen kräftigen Hieb in den Magen. Ares sackte in sich zusammen, doch Khion setzte bereits nach.

Da er bei weitem nicht so wendig wie Xenos war, blieb dem Halbgott nichts außer den Versuchen, die Angriffe zu parieren.

„Vater! Hör auf damit!“

Xenos, der versuchte Ares zur Hilfe zu eilen, hatte ebenfalls Schwierigkeiten den Attacken auszuweichen. Der Gott es Eises nahm es ohne Probleme mit ihnen beiden gleichzeitig auf.

 

Khion setzte gerade an um Ares seine Klinge in die Brust zu rammen, als ihn ein kräftiger Faustschlag in sein Gesicht zurückschlug.

Adamas keuchte und schrie ihren Gatten an „ES REICHT! KHION! ICH LASSE NICHT ZU DASS DU UNSEREN SOHN WEITER VERLETZT!“ Es folgte ein weiterer Schlag ihres Panzerhandschuhs in seine Magengrube. Der Gott taumelte zurück – er krümmte sich und erbrach plötzlich eine große Menge der seltsamen schwarzen Flüssigkeit, die schon die ganze Zeit aus seinem Gesicht drang.

Sein starrer Blick hastete zwischen Xenos, Ares und Adamas hin und her.

Doch im Gegensatz zu den Drei Göttern schien der andauernde Kampf ihn nicht im geringsten zu ermüden.

Als er erneut einen Angriff startete, wich Xenos geschickt aus während die Göttin des Stahls einen Stoß mit ihrem Schwertgriff konterte.

 

Keuchend sackte der weißhaarige Gott in die Knie.

Tränen standen in Adamas Augen, als sie zu ihm schritt.

„Liebster… ich bitte dich… hör auf damit!“ flehte sie und Khion sah sie an.

Fast schien es, als würde sich etwas in den Augen des Gottes regen, doch es war so schnell wieder fort wie es gekommen war.

 

„MUTTER!“

Ares schrie auf, als sein Vater sich aufbäumte und die Klinge gegen seine Frau erhob.

Seine Mutter, vor Schreck wie gelähmt konnte ihren Mann nur ungläubig anstarren.

 

„Khion. Genug. Komm zurück.“

Eine ruhige Stimme erfüllte mit einem Mal den Raum. Und als wäre dies das Einzige, das er hören würde, stoppte Khion noch in der Bewegung. Als würde er von jemand anderen gesteuert, drehte er sich um und taumelte in die Richtung des großen Tors, der letzten Barriere die die Götter von den Hallen des Heiligtums trennte.

Und die Torflügel des Heiligtums öffneten sich.

 

„Und vergiss unsere Gäste nicht.“

Khion drehte den Kopf fast schon unnatürlich nach hinten und starrte die Anderen an.

Und wartete. Der starre Blick seiner weit aufgerissenen eisblauen Augen jagte Xenos kalte Schauer über den Rücken. Doch der weißhaarige Gott schien alle Feindseligkeit abgelegt zu haben – starrend schien er auf etwas zu warten.

„Will er… dass wir ihm folgen? Was geht hier vor? Khion...“ flüsterte Adamas. Sie konnte noch immer nicht verstehen was mit ihrem geliebten Mann geschehen war. Konnte nicht glauben, dass er sie… hatte töten wollen. Doch auch keiner der anderen Anwesenden konnte verstehen, was hier vor sich ging.

 

„Diese Stimme… war das… Arc?“ Xenos war mehr als verwirrt. Konnte es wirklich sein das Arc… Khion irgendwie kontrollierte? Was war dieses schwarze Zeug? Warum hatte er sie angegriffen? Zu viele Fragen schwirrten dem Gott der Sterne durch den Kopf. Doch es würde ihn nicht weiterbringen über Dinge zu grübeln, deren Antwort er nie selbst finden konnte.

 

„Die Barriere ist offen. Lasst uns gehen.“

Ares Stimme bebte. Xenos konnte sehen wie der feurige Zorn in seinen Augen glühte. Er würde denjenigen, der seinem Vater dies angetan hatte ohne Gnade vernichten.

So schritten sie vorsichtig näher. Noch immer auf der Hut und mit gezückten Waffen traten sie näher an den Eisgott heran in Richtung des offenen Tores.

Als sie anscheinend nah genug waren, wand Khion sich ab und Schritt vor ihnen ins Innere des Heiligtums. Gerade als die Drei eingetreten waren, knallten hinter ihnen Die Türflügel in ihre Schlösser - selbst wenn sie wollten konnten sie nun nicht mehr umkehren. Sie saßen in der Falle.

 

Das Heiligtum selbst schien ein großer, runder Raum zu sein. Polierter, weißer Marmor zierte den Boden, eine Decke war nicht erkennbar. In der Mitte erhoben sich flache Stufen die zu einem Podest reichten, wo der leere Thron des Hochgottes stand. Jedoch war hinter dem Thron alles in völliger Dunkelheit gehüllt, die jegliches Licht verschluckte.

Khion schritt zielstrebig die Stufen hinauf und ging vor dem Thron in die Knie. Ergeben senkte er sein Haupt, als eine Gestalt aus den Schatten schritt.

 

Das feuerrote Haar, das Xenos überall erkennen würde. Die sanften fliederfarbenen Augen, die braungebrannte Haut, welche größtenteils von eng anliegendem, schwarzen Stoff bedeckt war. Das sanfte, helle Glühen welches von den Symbolen und den Kristallen ausging. Er reichte Khion seine Hand, welche Khion küsste, bevor Arc sich gemütlich auf seinen Weißen Thron fallen lies. Khion erhob sich und stand nun neben Arc leicht schwankend wache, doch sein starrer Blick lies nicht von den verwirrten Göttern vor ihm ab.

 

„Arc.“

Xenos schluckte. Ares hatte sich schützend vor seine Mutter gestellt, doch man konnte seine Anspannung sehen. Doch Adamas schob sich um die schützende Hand ihres Sohnes herum und ihre stahlgrauen Augen funkelten ihrem Hochgott grimmig entgegen.

„Lord Arc, was habt ihr mit meinem Gemahl getan!“ schrie sie Arc an.

Dieser lächelte nur sarkastisch als er erwiderte „Ich habe etwas… Besseres aus ihm gemacht.“

Xenos lief es eiskalt den Rücken hinab.

„Du… hast ihn 'verbessert'?! Bist du wahnsinnig?!“ Platzte es aus dem Blauhaarigen heraus.

 

Amüsiert stützte Arc sein Kinn auf seiner Hand ab „Na na na, wer wird denn gleich laut werden?“ Ein unheimliches Lachen drang aus der Kehle des Hochgottes „Seht ihn euch doch an! Absoluter Gehorsam. Keine Gnade. Der perfekte Krieger! So haben die Dunklen keinerlei Chance. Wir werden sie vernichten!“

Der Wahnsinn blitzte in Arcs Augen auf, während er aufsprang und nun auch einen Teil des Dunkels hinter sich verschwinden lies.

 

Den drei Göttern stockte der Atem als sie sahen, was dort bisher verborgen war.

Zahlreiche Götter, verschiedenster Ränge… standen dort, wie Khion. Völlig regungslos auf Befehle wartend. Allen quoll diese widerliche schwarze Flüssigkeit aus den Gesichtern und sie schienen nicht bei Sinne zu sein.

„DU BASTARD! WAS HAST DU GETAN!“ brüllte Ares seinem Hochgott entgegen.

Arc's Lächeln verschwand und sein Gesicht nahm grimmige Züge an. „Bastard? Wenn jemand ein Bastard ist, dann du.“

„Es reicht Arc! Was hast du vor?!“ mischte sich nun auch Xenos ein „Bitte hör auf mit diesem Wahnsinn!“

 

„Wahnsinn? Glaube mir mein Lieber, mein Verstand war seit Jahrhunderten nie klarer.

Mit dieser Macht versehen, kann selbst ein schwacher Halbgott Hunderte der Dunklen alleine vernichten!“ ein manisches Lachen erfüllte den Raum.

„Das einzige Problem ist, dass sie die Macht freiwillig annehmen müssen. Ich musste einiges an Überzeugungsarbeit leisten.“

„Wie bitte?“ Xenos war entsetzt. Arc wollte also alle Götter in diese willenlosen Waffen verwandeln? In dem Glauben die Dunklen so endlich besiegen zu können?

Arc setzte nach, während er auf Ares und Adamas zeigte

„Ich musste ihm nur nahelegen, das ich dieses Frauenzimmer und diese Missgeburt töten würde. Und schon hat er ohne Gegenwehr die Macht in sich aufgenommen, welche mir großzügigerweise geschenkt wurde!“

 

„ICH BRING DICH UM!!!!“ brüllte Ares heraus, als er plötzlich auf Arc losging. Sein Zorn war nicht mehr zu zügeln und er stürzte sich blindlings in den Kampf.

Arc lächelte amüsiert und auch Khions starrer Blick folgte kaum merkbar dem jungen Halbgott.

Doch mit einem Mal schien der Gott des Eises sich zu bewegen.

 

„Du hast hier nichts zu sagen. Verschwinde einfach!“ zischte Arc in Ares' Richtung.

Völlig ohne Vorwarnung lies er ein Geschoss aus reiner Energie in die Richtung des Halbgottes los – Ares riss schützend seine Arme nach oben, doch er war viel zu nah.

„ARES!“ Xenos konnte gar nicht so schnell reagieren, wie es auch schon wieder vorbei war. Wie erstarrt konnte er nur zusehen, was vor sich vor seinen Augen abspielte.

 

Arc schnaubte abfällig „Allesamt für nichts zu gebrauchen.“

Und Ares blickte auf. Denn der erwartete Schlag war ausgeblieben.

Stattdessen sah er langes, weißes Haar, welches sanft hin und her wippte. Eine kühle Hand, die liebevoll über seine Wange strich. Rotes Blut, welches aus der großen Wunde aus Khion's Rücken quoll. Das tiefrote Blut vermischte sich mit den Resten der schwarzen Substanz die zäh zu Boden tropfte.

„V… Vater?“ Ares Stimme zitterte, doch es schien als wäre Arc's Kontrolle über den Gott des Eises gebrochen. Er lächelte seinen 'Sohn' an und sprach mit schwacher Stimme

„Dir… geht es gut… das… ist das Wichtigste...“

„Vater!“ schrie Ares heraus, als Khion das Bewusstsein verlor und vornüber kippte.

Ares konnte seinen Vater gerade noch auffangen und kauerte mit ihm auf dem Boden.

 

*

 

Es war Ares Stimme, die verzweifelt versuchte durch den Nebel in Khions Kopf zu ihm durch zu dringen...

„...Ares..? bist du... verletzt?“ er strich mit der Hand über die Wange des Halbgottes.

Das Kind seiner Frau und eines Anderen. Doch nun war dies nebensächlich.

 

Ares konnte nichts dafür. Er konnte nichts für seine Herkunft oder seine Gestalt. Am Anfang mied Khion ihn, wo er nur konnte – allein der Anblick des winzigen Halbgottes schmerzte ihn. Doch irgendwann verging es. Die kleine fröhliche Gestalt die durch das Anwesen tappste, die kleinen Hände die sich jedoch nicht trauten nach ihm zu greifen.

Es war eines Tages, als Ares sicher schon die Gestalt eines 9-jährigen Menschenkindes hatte. Als Khion aus seinem Zimmer schritt, stand der kleine Halbgott verunsichert vor ihm - es schien als hatte er genau in dem Moment in dem er aus dem Zimmer schritt anklopfen wollen.

 

Die großen, bernsteinfarbenen Augen blickten ihn unsicher an und er kauerte sich etwas zusammen, als hätte er etwas Verbotenes gemacht und erwartete gerügt zu werden.

Und dann strich Khion Ares über den Kopf. Das aschblonde Haar des Jünglings war seidenweich, die kleinen Hörner würden bald groß und stark auf seinem Haupt thronen.
 

Erst von der zärtlichen Berührung überrascht schlich sich ein Lächeln auf das Gesicht des Götter-Kindes. Khions feste Stimme drang durch die Stille „Geh vor – richte deiner Mutter aus, dass ich gleich nachkomme.“

Ares nickte und rannte aufgeregt den Flur entlang.

Khions eisblaue Augen verfolgten den kleinen Wirbelwind, bis er um die Ecke bog und nicht mehr zu sehen war.

Sein Mund verzog sich zu einem Schmunzeln.

'Wer hätte gedacht dass er selbst bis in mein kaltes Herz vordringt?'

 

*

„Khion! Nein!“ Seine Mutter eilte zu Ares und übernahm seinen Platz, bettete den Kopf des Bewusstlosen auf ihrem Schoß. „Er… er lebt!“ platzte es aus ihr heraus. Tränen rannten über die Wangen der Stahlgöttin als sie ihren schwer verletzten Mann so hielt.

„Erbärmlich.“

Arc's Worte liesen Ares aufspringen. Wut flammte erneut in dem Halbgott auf und er war kaum noch in der Lage sich zurückzuhalten.

„Was hast du gesagt?!“ schrie er dem Rothaarigen entgegen.

„Erbärmlich. Er hätte als einer der Meinen leben können. Aber nein, er opfert sich lieber für einen Bastard und ein schamloses Flittchen.“

„SPRICH NICHT SO RESPEKTLOS ÜBER MEINE MUTTER UND VATER!“ Ares war außer sich vor Wut.

 

Arc lachte nur zynisch „Dein 'Vater'? Bring mich nicht zum Lachen. Das Einzige das ihr beide teilt ist eure Naivität und Dummheit!“

Dieser letzte Tropfen lies das Fass überlaufen. Ares stürmte erneut auf den Gott zu, schrie seine Wut hinaus und lies seinen Morgenstern niederschmettern. Doch ein Schild aus Licht lies seinen Angriff einfach abprallen und schleuderte den Halbgott zurück. Ungebremst wurde er über den Boden geschleudert und bremste erst, als er seine Drachenklauen in den Boden schlug. Keuchend blickte der Halbgott auf.

 

Arc stand einfach nur da. Aus seinen leuchtenden Göttermalen waren drei Flügelpaare gewachsen, die nun mächtig ihre volle Größe entfaltet hatten.

Endlich aus seiner Starre gerissen mischte sich nun auch Xenos wieder ein.

„ARC! Ich bitte dich! Hör auf mit dem Wahnsinn! Ist das wirklich der Wille der Schöpfer?!“

Seine verzweifelte Stimme erstickte regelrecht, als Arc auf einmal seinen Kopf herumriss und ihm tief in die Augen starrte.

 

Ein diabolisches Lächeln zierte Arc's Lippen. Seine Augen weit aufgerissen, konnte man sehen wie Nah die Seele des Hochgottes am Abgrund stand. Die Spannung die in der Luft lag, wurde immer stärker. „Eure Schöpfer?“ Ein manisches Lachen durchzog das Heiligtum „Diese widerlichen Kreaturen sind fort! Sie werden euch nicht erhören!“

 

„Was hat das zu bedeuten?! Arc! Sag endlich was hier vor sich geht!“ Xenos schrie ihn an – was war geschehen? Warum tat er das? Was hatte seinen einst geliebten Arc so sehr verändert?

 

Mit einem Mal hielt Arc inne und sein hysterisches Lachen verstummte. Er presste seine Hände an seinen Kopf, als würde dieser sonst zerspringen. Er begann zu sprechen. Der Wahnsinn schwang in seiner Stimme mit, als wäre er ein Teil von ihm.

„Sie haben mich zerstört. Mich ausgehöhlt. Sie haben meinen Geist zerrissen, mir meine Erinnerungen und Gefühle genommen. Also habe ich sie vernichtet!“

 



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