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Fatal Love

von

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Harukas fremdes Verhalten

Die Geigerin schrie kurz mit einem Quietschen auf und sah dann hilfesuchend zu ihrer Sugarmommy. Harukas Blick verfinsterte sich augenblicklich. Sofort hatte sie ihren alten Schulfreund am Kragen und funkelte ihn böse an.

,,Lass sie gefälligst in Ruhe. Ich kann das auch selbst", knurrte sie gefährlich.

Der junge Mann ließ allerdings nicht nach und sagte breit grinsend:

,,Ach Mensch, Haruka! Du hast doch gar keine Kraft, um so ein zartes Wesen, wie sie, auf ihr Zimmer zu tragen!"

Michiru setzte sich derweil wieder auf ihren Stuhl und sah dem Spektakel ein wenig zu. Die Blonde wurde währenddessen immer wütender.

„Ich bin garantiert stärker wie du. Michiru ist ein Klacks für mich", murrte Haruka ihm, immer noch am Kragen haltend, zu.

„Denkst du wirklich?", fragte er lachend.

In den grünen Augen der Größeren schien ein Feuer zu brennen. Bei ihrer Michiru sah sie gerade absolut keinen Spaß. Erstens sollte er sie nicht mal anrühren und zweitens hatte sie sich schon den ganzen Abend darauf gefreut, ihre Freundin aufs Zimmer zu tragen, nur um zu zeigen, was für ein schönes Geschöpf ihr Eigentum war.

Victor nahm wieder Kurs auf Michiru. Ihm interessierte Harukas Meinung nicht, da er der festen Überzeugung war, dass die Künstlerin mit ihm glücklicher sei. Er war schon dabei, die Türkishaarige hochzuheben, als eine geballte Faust direkt in seinem Gesicht landete. Michiru fiel wieder zurück in den Stuhl und Victor zu Boden. Er hielt sich schreiend das Gesicht und kauerte sich zusammen. Sofort gehörte die komplette Aufmerksamkeit den Dreien. Michiru fühlte sich dabei nicht mal unwohl, da sie eh betrunken war und nichts mehr mitbekam. Solche Schmerzen war Victor nicht gewöhnt. Alle hörten sonst auf ihn und die Mädchen schmissen sich in Scharen an seinen Hals, dass Haruka sich ihm wiedersetzte, hatte er nicht gedacht.

„Deine dreckigen Finger dürfen diesen Engel nicht besudeln", sagte sie arrogant von oben auf ihn herabsehend.

Er sah sie ängstlich an und musterte ihre Augen und das lodernde Feuer in ihnen. Harukas arrogantes und hämisches Grinsen ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Mit einem siegessicheren Blick lief sie dann zu Michiru. Diese sah benebelt zu ihr auf und zeigte ihr ein Lächeln. Im Moment war sie dazu zwar kaum in der Lage, aber irgendwie funktionierte es doch. Wie mit einer Leichtigkeit hob Haruka ihren Engel hoch und sah dann noch einmal zu Victor hinab.

„Du hast noch nie eine Chance gegen mich gehabt. Und das wirst du auch nie haben, da ich ganz einfach stärker bin als so ein Waschlappen wie du", grinste sie breit.

Dann setzte sie sich in Bewegung. Haruka lief in Richtung Gang von dem aus man in alle Hotelzimmer gelangen konnte. Michirus Hände wanderten in den Nacken der Blonden und kraulten diesen leicht. Ihr Kopf war an ihrer Brust angelehnt, da sie kaum noch Kraft hatte, diesen zu halten.

,,Dan...ke", murmelte die Türkishaarige leise vor sich hin.

Die Blonde nickte kurz und sah noch mal hinter sich.

,,Ich hab doch gesagt, dass dich mir niemand wegnimmt. Da hat so ein Schwächling wie dieser Bastard keine Chance", sagte sie absolut von sich überzeugt.

Michiru sah verträumt zu ihr auf und lächelte dann wieder gezwungen. Anders würde sie ein glaubwürdiges Lächeln nicht auf ihre Lippen bekommen können.

,,Ich danke dir...", säuselte sie dann leise.

Ein kurzes aber dennoch arrogantes ''Hm'' suchte seinen Weg über Harukas Lippen. Sie grinste breit und schloss ihren Engel noch fester in ihre Arme.

Michiru war sowas noch gar nicht von ihr gewohnt. Diese arrogante Seite hatte die Blonde noch nicht gezeigt. Es war ihr sogar etwas unheimlich. Dennoch schloss sie dann glücklich ihre Augen.
 

Als sie ihre Augen wieder öffnete, war es noch dunkel und das Licht im Zimmer brannte noch. Also konnte sie nicht lange geschlafen haben. Haruka lief noch im Zimmer rum und schien sich bettfertig zu machen. Außerdem schien sie zu telefonieren. Michiru tat absichtlich so als würde sie noch schlafen, dass sie bei dem Gespräch zuhören konnte.

,,Ja, Versammlung ist übrigens übermorgen. Morgen geh ich, aber die nächsten Male gehst du dann wieder hin! Und sag dem Chef ruhig, dass du dieses Weib in Gefahr bringst!", ertönte Akanes Stimme mit einer drohenden Forderung.

,,Ich will gar nicht wissen, wie er reagiert, wenn er irgendwann mal deinen Scheiß rausfindet. Der wird sie einsperren oder den Kontakt verbieten! Stell dir nur vor, sie wird entführt, weil jemand herausgefunden hat, wer du bist! Michiru könnte tot sein!", schrie das Mädchen in den Hörer.

,,Das brauchst du mir nicht sagen, Akane. Ich weiß, dass es riskant ist. Aber ich liebe sie wirklich und sie bedeutet mir sehr viel. Ich werde sie schon beschützen können. Niemand kann mir das Wasser reichen", sagte Haruka genervt.

,,Du bist echt arrogant, weißt du das? Und du bringst sie damit nur in Gefahr! Aber bitte!? Wenn du es nicht wahrhaben willst?! Dann sag es dem Chef halt nicht! Das ist dann deine Schuld!"

Michiru lauschte geschockt dem Gespräch zu. Nur durch die Lautsprechfunktion wurde es ihr überhaupt ermöglicht, daran teil haben zu dürfen. Über was die beiden redeten klang nicht gut. Und dazu schien Haruka auch noch ihre Adoptionsfamilie zu kennen! Irgendwas war da, was Michiru nicht wissen sollte.

,,Hör doch mal auf! Ich hab genauso das Recht auf Freunde und Liebe wie die anderen Menschen auch!"

,,Die anderen haben aber keinen gefährlichen Job!", erinnerte Akane sie stöhnend.

,,Ja, aber ich kann und werde meine Gefühle nicht unterdrücken. Michiru macht mich glücklich und ich bin glücklich, wenn sie in meiner Nähe ist. Ich will sie nicht verlieren und schon gar nicht wegen meines Jobs!", meckerte Haruka.

Die Künstlerin war geschockt. Wer war Haruka? Ein gefährlicher Job? Das hörte sich absolut nicht gut an. Der Drang zu fragen, was da vor sich ging, war riesig. Ihre Finger der einen Hand krallten sich in den Bettbezug und in die andere Hand biss sie sich vor Aufregung unaufhörlich. Sie durfte nicht fragen. Das würde wohl alles verändern und das wollte Michiru nicht.

,,Es ist ihr Leben, welches du aufs Spiel setzt. Aber bitte. Du gehst, wie ich schon gesagt habe, das nächste Mal zur Versammlung. Ich wünsche dir eine schöne Nacht", kam es dann schnell von Akane und danach hatte sie aufgelegt.

Haruka konnte nichts erwidern, da ihre Kollegin zu schnell war.

Die Blonde stöhnte kurz genervt auf und sah dann zu Michiru rüber. Sie lag mit dem Gesicht von ihr abgewandt auf dem Bett, zugedeckt von der dicken Decke. Der Blick der Reichen war geschwängert von Traurigkeit. Musste sie wirklich ihren Engel aufgeben? Eine bittere Träne nahm ihren Weg über ihre Wange und tropfte auf den auf Teppichboden.

»Ich liebe sie doch«

Sie legte schluchzend ihren Kopf in den Nacken und starrte den Kronleuchter an.

,,Das Leben ist wirklich gemein", seufzte sie dann.

,,Warum weinst du, Haruka?", ertönte nun Michirus Stimme.

Die Große stockte und sah erschrocken zu ihr.

,,Hab ich dich geweckt?"

,,Ja, hast du"

,,Seit wann bist du wach?", rief Haruka laut.

Im Moment wollte Michiru diese traurige Stimmung nicht. Sie wollte auch gerade nicht wissen, was oder wer Haruka war, sondern einfach ruhig mit ihr den Abend verbringen. Genau deshalb log sie nun auch.

,,Du hast gesagt, dass das Leben gemein ist", wiederholte sie.

Haruka stößt hörbar die Luft aus und läuft dann auf sie zu.

,,Es ist alles gut, mein Engel", raunte sie dann.

Michiru sah sie ungläubig an.

,,Das ist es nicht. Sonst würdest du nicht weinen und das Telefonat klang ebenfalls nicht normal"

,,Du hast-?! Hm... Warum sollte ich dir das auch verübeln. Du kannst ja nicht mal was dafür...", wurde sie nun langsam leiser.

,,Du brauchst mir jetzt nicht erklären um was es da ging. Es wird mich bestimmt nichts angehen, obwohl es offensichtlich um deinen Job ging und dass er sehr gefährlich sein soll. Ich möchte diesen Abend gerne mit dir genießen", sagte Michiru sehr ernst.

Haruka sah sie abwartend an. Erst dann nickte sie und setzte sich zu ihr auf das Ehebett.

,,Ich... wüsste nicht mal, wie ich dir das erklären sollte", seufzte sie.

Wieder sah sie zu der Beleuchtung an der Decke. Michiru folgte ihren Blicken und sah sie dann wieder an.

,,Egal was es ist, ich liebe dich und das wird auch so bleiben. Nichts würde mich davon abhalten meine Gefühle für dich zu unterdrücken. Kein Chef oder von was auch immer Akane eben gesprochen hat", versicherte sie ihr mit einer festen Überzeugung.

»Wenn du wüsstest....«, dachte Haruka währenddessen.

Die Ältere zog sie in ihre Arme und drückte sie ganz fest an sich, als wäre es ihre letzte Umarmung. Wieder verließ eine Träne ihr Auge und fand den Weg auf Michirus Kleidung.

Die Geigerin ließ die Umarmung gewähren. Sie legte ihre Hände auf Harukas Rücken ab und wartete ab.

Nach einer schier langen Ewigkeit sahen sie sich in die Augen. Die Blonde sah sie mit einem traurigen Lächeln an und schaute dann schnell wieder weg, als sich eine weitere Träne bildete.

,,Warum weinst du, Haruka?", kam es dann von Michiru.

Die Reiche sah nur weg und gab keine Antwort auf diese Frage.

»Ich will dich nur schützen. Bitte versteh das endlich«, dachte sie.

Die Türkishaarige seufzte gut hörbar und drückte sich dann von der Blonden weg. Sie stand auf und verschwand dann im Bad. Die Blondhaarige sah ihr schweigend hinterher.

,,Ich kann das nicht mehr lange..."

Sie nahm sich vor, noch einiges mit ihrem Engel zu unternehmen und würde dann irgendwann verschwinden.

Sie griff nach einem Zettel und einem Stift, welche auf dem Tisch lagen und schrieb darauf, dass sie kurz eine rauchen geht.

Diesen Zettel legte sie auf die Bettdecke und verschwand dann aus dem Hotelzimmer. Für diese Tätigkeit ging sie vor die Tür, da drinnen das Rauchen verboten war. Sie nahm sich aus der Schachtel eine Kippe heraus und zündete diese an.

,,Ich kann nicht mehr... Es wäre am besten, wenn ich wieder zurückkehren würde. Weg von ihr... Weg von der Person, die ich so sehr liebe", sagte sie leise vor sich hin,

,,Aber nein! Dieses eine Jahr muss ich noch aushalten."

Sie blies den Rauch hinaus und sah zu, wie er sich langsam in der Luft auflöste.

,,Und dieser Scheiß ist ungesund", fiel ihr dann genervt auf,

,,Ich sollte vielleicht mal aufhören..."

Melancholisch sah sie in den Himmel und musterte die Sterne. Heute Nacht war Vollmond.

,,Haruka Tousen", seufzte sie leise.

Nach einer Weile ließ sie die aufgerauchte Zigarette zu Boden fallen und trat sie aus.

,,Ich hasse es", sagte sie dann noch, eh sie wieder im Haus verschwand.
 

Die Geigerin verließ wieder das Bad und fand ein leeres Zimmer vor.

,,Nanu? Wo ist Haruka?", fragte sie sich verwundert.

Langsam ging sie zum Fenster und sah hinaus.

,,Ob sie abgehauen ist? Obwohl... Nein, das glaube ich nicht. Ihre ganzen Wertsachen sind doch noch hier", murmelte sie.

In diesem Moment betrat Haruka wieder den Raum. Die Kleine drehte sich zu ihr um und sah ihr ins Gesicht.

,,Wo warst du denn?", fragte sie ganz neugierig.

Sie versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren. Das weinendes Gesicht und die traurigen Augen der Blonden hatten sich allerdings in ihr Gehirn gefressen.

,,Ich war eine rauchen. Habe ich aber auch auf dem Zettel geschrieben", deutete die Pianistin auf das Bett.

,,Oh, den hab ich gar nicht bemerkt."

Haruka nickte.

Noch immer wirkte sie so traurig, was Michiru nun auch traurig werden ließ. Sie wollte endlich wissen, was die Blonde gerade so beschäftige, aber Haruka würde es ihr eh nicht erzählen.

,,Lass uns schlafen gehen, Schatz. Ich bin müde", unterbrach Michiru letztendlich das Schweigen. Die Reiche nickte kurz und zog sich dann den Anzug aus. Michiru war bereits im Schlafanzug, da Haruka ihn ihr angezogen hatte.

Die ganze Zeit über beobachtete sie ihre Partnerin beim Umziehen und musste auch feststellen, dass deren Laune nicht verbesserte.



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