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Kaze no Uta

Das Lied des Windes
von

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Willst du... mit mir gehn?

Hallöchen! *puh* Das war vielleicht ein Marathon! Sechs Seiten am Stück! Ich kann nicht mehr... Aber erstmal ein großes DANKESCHÖÖÖÖÖN!!! und *knuddl* an meine Kommischreiber! Nachdem ich das letzte Mal nachgeschaut hatte, war ich so happy, dass ich das Geschichte-Lernen spontan ausfallen ließ. Mal sehen, wie die Arbeit geworden ist (war hauptsächlich Quellenarbeit *^-^* ). Es hat insgesamt ganz schön lange gedauert, dieses Kapitel zu schreiben. Das lag daran, dass ich einfach nicht wusste, wie ich das ganze richtig rüber bringe. Na ja... so wirklich hat's wohl nicht geklappt. Bitte nicht hauen! Ich verspreche, dass ich mich beim nächsten Kapitel mehr anstrenge! Ich will euch aber noch ein bisschen hinhalten *fg*.... Ach, genug gelabert! Mir fällt nichts mehr ein. Also wer noch nicht weggerannt ist, kann jetzt das dritte Kapitel lesen. Viel Spaß!
 

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Kapitel 2:

Willst du... mein Freund werden?
 

...

"...ki!"

Er blinzelte leicht.

"Aki! Wach endlich auf, du Penner! Oder willst du schon an deinem ersten Tag zu spät zur Uni kommen?"

Obwohl es erst gegen halb sieben sein konnte, war es bereits taghell und das weiße Sonnenlicht durchflutete den Raum. Aki öffnete seine Augen ein Stück, doch das dadurch entstandene ekelhafte Brennen zwang ihn, sie gleich wieder zu schließen und sich weiter in die Couch hineinzukuscheln. Yuki, der bereits seit über fünf Minuten vergeblich versucht hatte, seinen Freund wach zu bekommen, riss jetzt endgültig der Geduldsfaden; er zog dem Halbjapaner die Decke vom Leib und nahm ihn hoch. Aki, von dieser plötzlichen Handlung und der Leichtfertigkeit, mit der der Japaner diese ausgeführt hatte, überrascht, war nun mit einem Mal wach und wehrte sich zeternd gegen diese unangenehme Haltung. Yuki schien das Gezappel nicht im Geringsten zu stören. Das grelle Sonnenlicht konnte er jetzt auch als Zimmerlampe identifizieren.

"W... Was soll, das, Yuki!? Lass... mich gefälligst runter! Ich... Ich bin doch nicht deine Freundin!!"

Dabei wurde er rot wie eine Tomate, was seinen ohnehin schon sehr zaghaften Worten den Rest ihrer Ernsthaftigkeit nahm. Yuki amüsierte sich köstlich, als er Aki so durch die Wohnung trug. Er versuchte, es ein wenig zu verbergen, damit sich sein Freund nicht noch weiter aufregte, doch es misslang ihm kläglich. Schließlich kamen sie in dem kleinen Bad der Zweiraumwohnung an, wo Yuki seinen sich heftig wehrenden Freund runter ließ.

"Du solltest dich jetzt endlich waschen. Wir haben nur noch eine halbe Stunde, bis die erste Vorlesung beginnt. Ich mach dir in der Zwischenzeit etwas zu essen. Um richtig zu frühstücken haben wir keine Zeit mehr. Wenn du Hunger hast, musst du es mit auf den Weg zur Uni nehmen."

Langsam beruhigte sich Aki wieder.

"Schon gut. Morgens bin ich nie hungrig."

"Beeil dich ein bisschen, ja? Sonst kommen wir zu spät."

Mit diesen Worten verließ Yuki das Bad und schloss die Tür hinter sich. Während Aki gemütlich in die Dusche stieg, dachte er über das gerade Geschehene nach.

,Warum rege ich mich eigentlich so auf, wenn er in meiner Nähe ist...? Ich habe wohl eine zu lebhafte Fantasie. Ich muss ein bisschen ruhiger werden, sonst denkt er am Ende noch, meine Gesellschaft wäre ihm unangenehm. Und das ist das Letzte, was ich will. Wieso spielen meine Gefühle bloß so verrückt, wenn er mir nah kommt? Ich kann dann gar keinen klaren Gedanken mehr fassen... Argh! Was mache ich hier überhaupt!? Ich denke schon wie ein Mädchen! Die machen auch immer gleich aus einer Mücke einen Elefanten. Genug gegrübelt. Ich sollte mich lieber beeilen, damit ich nicht zu spät komme.'

Dabei beließ er es auch und konzentrierte sich auf den vor ihm liegenden Tag.
 

"Sag mal, Aki..."

"Hm?"

Mittlerweile waren die beiden auf dem Weg zur Uni. Aki hatte sich das mit dem Frühstück doch noch anders überlegt, als er Yukis leckere Reisbällchen gesehen hatte, und war nun fleißig dabei, die Leckereien vor dem Schlechtwerden zu bewahren.

"Hast du dir schon mal überlegt, ob du nicht in den Kendo-Club eintrittst?"

"Phö...." Er beeilte sich, um den Reis, den er gerade im Mund hatte, hinunterzuschlucken und begann dann noch mal von vorn.

"Nö. Wozu auch? Ich mach immerhin täglich meine Übungen und außerdem gehe ich doch jetzt arbeiten."

"Es wäre besser, wenn du einem Club beitreten würdest. Das Niveau der Studenten steigt sehr schnell; fast alle sind mindestens einem Club beigetreten. Es würde nicht sehr lange dauern, bis die ersten Neulinge dich eingeholt haben. Und so oft ist das Training ja nun auch wieder nicht. So zwei, drei Mal die Woche. Je nachdem, wie viel Zeit die Studenten haben. Weil alle einen unterschiedlichen Zeitplan haben, trainieren auch immer nur ein paar Leute zusammen. Du hättest so die Möglichkeit, mit den älteren Studenten zu trainieren und damit bessere Chancen, Fortschritte zu erzielen. Außerdem würde man schlecht von dir denken, wenn du in keinem Club bist. Es gibt nur sehr wenige, die keinem Club beigetreten oder wieder ausgestiegen sind. Aber das sind alles Asse, die bereits sehr gute Platzierungen in den Landesmeisterschaften erreicht haben. Einige von ihnen haben es sogar schon auf Platz eins geschafft! Das war allerdings vor meiner Studienzeit..."

Aki konnte sich das Lachen kaum verkneifen, als Yuki diesen letzten Satz noch angefügt hatte. Sein Freund überhörte die Reaktion des Halbjapaners und beendete seinen Gedanken.

"Jedenfalls wollte ich noch sagen, dass unsere besten Studenten meistens Leiter eines Clubs sind. Und die haben auch nicht viel mehr zu tun als die restlichen Mitglieder. Sie passen bloß ein bisschen auf, dass jedes Mitglied hin und wieder vorbeischaut und wenn jemand große Schwierigkeiten hat, hilft er ihm gelegentlich beim Training. Das kommt allerdings sehr selten vor."

Nachdem er seine Rede beendet hatte, sah Yuki seinen Freund erwartungsvoll an. Dieser hatte bei seinem Frühstück inne gehalten und starrte eine Weile ins Leere.

"Es kann ja nicht schaden, wenn ich mich mal erkundige. Wird schon irgendwie gehen, das neben dem Job noch laufen zu lassen. Ich meine, wenn alle anderen das hinkriegen, wieso sollte ich es dann nicht schaffen?"

Zufrieden mit dieser Antwort lächelte der Japaner und klopfte Aki freundschaftlich auf den Rücken.

"Na also! Geht doch!"
 

Zwischen den Häusern und Bäumen konnte man nun schon das Gelände der Uni sehen. Aki hatte beim letzten Mal gar nicht bemerkt, wie kurz der Weg von Yukis Wohnung bis zur Uni eigentlich war. Er hatte sich viel zu viel Zeit gelassen mit seinem Frühstück und schlang nun so schnell es ging den Rest hinunter.

"So schnelles Essen ist nicht gesund." Yuki warf dem anderen Jungen einen mahnenden Blick zu, doch dieser ignorierte ihn. Er hatte nicht mehr viel Zeit, wenn er die Reisbällchen noch vor Beginn der Lesung essen wollte und das schaffte er tatsächlich noch vor Erreichen der Uni. Wie er das gemacht hatte, wusste er selbst nicht genau, aber das war ja auch unwichtig.

"Siehst du, das hast du nun von deinem Geschlinge!"

Verwundert sah Aki seinen Freund an, er verstand nicht, was dieser meinte.

Der Schwarzhaarige schüttelte nur leicht den Kopf und nahm vorsichtig das Reiskorn, welches Aki an der Wange klebte. Er zeigte es kurz seinem Freund, bevor er es mit einem überflüssigen "Du hattest noch Reis an der Wange" in seinem Mund verschwinden ließ. Der Halbjapaner schaute beschämt zur Seite. Obwohl es sein Freund und nicht irgendein Fremder bemerkt hatte, war ihm die Sache ziemlich peinlich. Nur mit Mühe konnte er die langsam aufsteigende Röte verbergen.

"Ich... muss jetzt los. Die Vorlesung fängt gleich an."

"Okay. Dann bis später."

Aki war ziemlich erleichtert, als er im Gebäude verschwinden konnte. Was allerdings gleich das nächste Problem mit sich brachte: Wo war der dämliche Hörsaal, in den er jetzt gehen musste? Wahrscheinlich hätte er die Suche aufgegeben, bevor er überhaupt damit angefangen hatte, wären nicht zufällig zwei Studenten vorbei gekommen, die anscheinend dasselbe Ziel hatten wie er. Also folgte er ihnen unauffällig und kam tatsächlich am richtigen Hörsaal an. Um sich nicht wieder zu verlaufen, hatte er den Weg dahin ausgiebig beobachtet. So kam er wenigstens allein wieder zurück.
 

Nach der Vorlesung - irgendeiner Abhandlung über die Anfänge Japans - die der Professor mit einem Enthusiasmus rüberbrachte, als würde er jeden Moment selbst einschlafen - suchte Aki nach dem Kendo-Club. Er befand sich in einem der Nebengebäude. Wie der Halbjapaner schnell feststellte, bestand der Club aus mehreren Räumen: Einem kleinen Aufenthaltsraum mit Kühlschrank (der aber dem Leiter des Clubs vorbehalten war) und Teeautomaten, dem Umkleideraum mit anschließendem Bad und einer großen Übungshalle. Ein paar ältere Studenten trainierten gerade. Als Aki eintrat, hielten sie jedoch inne und betrachteten den Besucher. Der eine schien bei Akis Prüfung dabei gewesen zu sein, denn er ergriff sofort das Wort.

"Ah, der Neue, der sich bei der Prüfung ganz gut geschlagen hat! Willst du dem Club beitreten?"

"Ich wollte mich erstmal erkundigen, wie das hier so läuft. Wann das Training ist und so."

"Einmal die Woche solltest du schon vorbei schauen. Wann genau das ist, bleibt dir überlassen. Da sind die Regeln nicht so streng; immerhin haben die meisten Mitglieder verschiedene Zeitpläne. Außerdem haben wir gar nicht genug Platz, um alle mit einmal trainieren zu lassen. Es wäre aber praktischer für dich, wenn du jemanden findest, mit dem du gut üben kannst und dessen Trainingszeiten sich mit deinen überschneiden. So ist es am effektivsten. Du kannst natürlich auch häufiger kommen, wenn du möchtest. Wenn du in der Woche gar keine Zeit hast, kannst du den Leiter fragen, ob du eine Sondergenehmigung bekommst, dann darfst du samstags trainieren."

"Muss man einen Mitgliedsbeitrag zahlen?"

Der Ältere lachte kurz.

"Nein! Der Club gehört ja zur Uni. Du musst dich bloß als neues Mitglied eintragen lassen und regelmäßig herkommen. Wenn du das Training ein paar Wochen ohne Grund vernachlässigst, bist du aber wieder draußen."

"Wo kann ich mich denn eintragen lassen?"

"Komm! Ich zeige es dir."

Mit diesen Worten verließ der Student, dicht gefolgt von Aki, die Übungshalle und ging hinüber in den Aufenthaltsraum. Er öffnete eine Datei auf dem Computer und ließ den Halbjapaner dort verschiedene Daten eintragen. Währenddessen kramte er noch ein kurzes Formular aus einer Schublade und reichte es Aki. Beim Lesen stellte dieser fest, dass dies eine Art Clubordnung war. Nachdem er sie kurz überflogen hatte, unterschrieb er in der letzten Zeile. Dann bekam er eine Art Chequekarte, die er immer, wenn er zum Trainieren kam, durch einen Apparat ziehen und wenn er ging dies wiederholen sollte. Als Nachweis für seine Anwesenheit sozusagen.
 

Bevor der Kendounterricht anfing, hatte Aki noch etwas Zeit. Diese nutzte er, um sich auf dem Geländer der Uni ein stilles Plätzchen zu suchen und dort in Ruhe zu essen. Wirklich allein fühlte er sich jedoch nicht. Schon seit er das Gebäude verlassen hatte, wurde er das Gefühl nicht los, dass ihn jemand beobachtete; er hatte nur noch niemanden entdeckt. Es war ihm trotzdem unangenehm, sodass er sich mit dem Essen beeilte und auf den Weg zur Turnhalle begab. Während er aufstand, glaubte er dann doch jemanden gesehen zu haben, der ihn durch die Sträucher hindurch beobachtete. Als er jedoch genauer hinsehen wollte, verschwand die Gestalt vollends hinter dem dichten Grün und war nicht mehr zu entdecken. Etwas verärgert und beunruhigt über diese Störung machte sich der Halbjapaner auf den Weg zum Sportplatz, um den Studenten, die noch unterricht hatten, zuzusehen, bis seine erste Trainingsstunde mit einem neuen Lehrer begann. Einige Meter von ihm entfernt gingen einige Schülerinnen der benachbarten Mädchenschule derselben Tätigkeit nach.

Als Akis Gruppe auf dem großen Platz trainierte, hatte er das Gefühl, dass sich die Mädchenschar um einiges vergrößert hatte. Und wieder fühlte er sich so beobachtet.... Durch diese Ablenkung konnte er die Schläge des Lehrers diesmal auch nicht so gut parieren wie beim letzten Mal. Daher war er froh, als die Schüler endlich gemeinsam trainieren konnten. Sein Gegner war nicht besonders gut, was wohl vor allem daran lag, dass er sich überhaupt nicht auf das Training konzentrierte.

"Hey, wie heißt du?"

Zuerst ignorierte Aki die Frage des Anderen, doch dieser schien recht hartnäckig zu sein und nicht allzu viel von Regeln zu halten.

"Ach, komm schon! Der Lehrer ist ja nicht mal bei unserer Gruppe. Ich heiße übrigens Taro."

Nach einigem Zögern antwortete Aki dem gesprächigen Jungen dann doch.

"Mein Name ist Aki."

"Dachte ich es mir doch! Du bist Halbjapaner, oder?"

"Ja."

Er deutete leicht in die Richtung der Mädchen.

"Du siehst doch die Kleine dort hinten mit dem weißen Haarband, oder? Die, die dich so anstarrt."

,Diese Mädchen starren doch jeden an.'

"Ja. Was ist mit ihr?"

"Ist dir noch nicht aufgefallen, dass sie dich schon den ganzen Tag beobachtet? Eigentlich hat das gestern schon angefangen, als du zur Prüfung gekommen bist. Seit dem hat sie dich nicht mehr aus den Augen gelassen. Sag bloß, das hast du noch nicht bemerkt!? Diese Schönheit! Deshalb waren die anderen gestern so neidisch auf dich. Sie waren sauer, weil das Mädchen nur Augen für dich hatte."

Aki riskierte einen vorsichtigen Blick in ihre Richtung. Bisher war sie ihm noch gar nicht aufgefallen, doch er stellte sofort fest, dass sie tatsächlich sehr hübsch war. Als sich die Blicke der beiden trafen, wurde die Schülerin mit einem Schlag rot im Gesicht und verwickelte ein neben ihr stehendes Mädchen in ein Gespräch.

"Na, was hab ich dir gesagt? Sie ist total verknallt in dich. Diese Chance solltest du dir nicht entgehen lassen! Sowas findet man nur einmal im Leben."

Während Taro dies sagte, zeichnete sich ein immer breiter werdendes Grinsen auf seinem Gesicht ab. Aki war leicht verwirrt. Ja, hübsch war sie, aber er war nicht in sie verliebt. Aber konnte man sowas denn nach einem Blick beurteilen? Vielleicht hatte Taro Recht und er sollte sie mal ansprechen.... Oder lieber nicht. Er war gerade erst den dritten Tag in Japan, hatte seit gestern einen Nebenjob und auch sonst genug Dinge, um die er sich kümmern musste. Da brauchte er sich jetzt nicht auch noch in eine Beziehung zu verwickeln.

Damit dachte Aki auch nicht mehr über das Mädchen nach. Er konzentrierte sich wieder auf den Unterricht, ging danach zu einer weiteren Vorlesung und hatte dann gerade noch genug Zeit, um etwas zu essen und zur Arbeit zu gehen.
 

Es waren noch keine zehn Minuten vergangen, als das Mädchen, das Aki beobachtet hatte, vor der Theke stand und sich ein Stück Kuchen bestellte. Als der Halbjapaner ihre Bestellung einpackte, nahm das Mädchen all ihren Mut zusammen und erwachte kurz aus ihrer Schweigsamkeit.

"Ich... habe dir heute beim Trainieren zugesehen.... Du bist wirklich gut...."

"Danke, aber eigentlich war ich heute gar nicht richtig bei der Sache."

Mit einem Lächeln reichte er ihr den Kuchen und verabschiedete sich, so wie er es immer tat. Die Schülerin wurde schlagartig rot, bedankte sich ebenfalls kurz und war wenige Sekunden später verschwunden. Aki schaute ihr noch kurz nach, bevor er den nächsten Kunden begrüßte.

,Sie ist wirklich niedlich....'

Mit diesem Gedanken widmete er sich wieder seiner Arbeit.
 

Kurz nach Ladenschluss - Aki säuberte gerade die Theke, während Mizuta-san den Backraum in Ordnung brachte - kam Yuki vorbei, um seinen Freund abzuholen. Sie unterhielten sich, bis Aki seine Arbeit beendet und sich von seinem Chef verabschiedet hatte. Als sie gerade das Gebäude verlassen wollten, kam ihnen das hübsche Mädchen entgegen, das Aki bereits den ganzen Tag hinterher lief.

"Oh, tut mir Leid, aber wir haben schon geschlossen."

"Ich... ich bin nicht hier, weil ich mir etwas kaufen möchte...."

Das Mädchen schien noch schüchterner zu sein, als Aki es bisher angenommen hatte. Obwohl er bereits eine Vermutung hatte, stellte er trotzdem die Frage, die ihm gerade im Kopf umging.

"Und warum bist du dann hier?"

Nach einer weiteren längeren Pause sprach das Mädchen weiter.

"Ich wollte mit dir reden... Mein Name ist übrigens Haruko.... Ich wollte dich fragen, ob... nun....."

Sie holte noch einmal tief Luft, sah dem Halbjapaner dann direkt in die Augen und begann den Satz noch einmal.

"Willst du... mein Freund werden?"

Obwohl er mit so einer Antwort gerechnet hatte, war Aki im ersten Moment viel zu durcheinander, um irgendwie reagieren zu können. Daher hakte das Mädchen hastig nach.

"Seit ich dich gestern zum ersten Mal gesehen habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe mich in dich verliebt. Deshalb... wäre es wirklich schön, wenn du uns zumindest eine Chance geben würdest. Wir könnten ja mal irgendwo hingehen, um uns ein bisschen besser kennen zu lernen."

"Ja, das wäre schön. Aber in der Woche habe ich wenig Zeit wegen dem Studium und dem Job. Geht es am Wochenende?"

Endlich wurde das Mädchen etwas unverkrampfter.

"Das ist prima! Ich habe den ganzen Sonntag Zeit. Da könnten wir uns doch in irgendeinem Café treffen, oder?"

"Sonntag passt mir auch ganz gut. Kennst du ein schönes Café in der Nähe?"

"Das Takano ist sehr gut. Wenn du willst, können wir uns um zwei dort treffen. Findest du dich dort hin?"

"Das wird schon gehen. Am Sonntag um zwei also?"

"Ja. Ich freue mich schon darauf! Mach's gut!"

"Mach's gut! Bis Sonntag."

Obwohl er ursprünglich keine Beziehung eingehen wollte, war er jetzt doch ganz froh, dass er sich anders entschieden hat. Der kommende Sonntag würde sicherlich interessant werden. Während Aki noch in der Eingangshalle herumstand und in seinen Gedanken schwelgte, wurde Yuki langsam ungeduldig. Er setzte sich wieder in Bewegung und warf dem verwunderten Aki noch einen kurzen Blick über die Schulter zu.

"Was ist? Willst du hier Wurzeln schlagen?"

Verwundert hob der Halbjapaner eine Augenbraue, was sein Freund jedoch schon nicht mehr mitbekam.

,Nanu? Woher der plötzliche Stimmungswandel?'

Wie von selbst bewegten sich seine Beine, um den Japaner möglichst schnell wieder einzuholen. Yukis Schweigen erstreckte sich über den gesamten Heimweg, was seinen Freund mehr als beunruhigte, bis er ihn letztendlich darauf ansprach.

"Ich bin nur etwas k.o, okay? Hab einen stressigen Tag hinter mir. Also nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen."

Seit Aki sich mit Haruko verabredet hatte, zeigte Yuki erstmals wieder ein Lächeln. Erleichtert darüber, dass sich die Spannungen so schnell gelöst hatten, legte der Halbjapaner seine Hand auf Yukis Schulter und erwiderte die Geste.

"So gefällst du mir viel besser! Wenn du dich heute nicht so gut fühlst, kann ich ja das Abendessen machen. Ruh dich ein bisschen aus."
 

Nach diesem Gespräch war Yukis schlechte Laune wie weggeblasen. Und daran änderte sich bis zum Ende der Woche auch nichts. Als der erwartete Sonntag jedoch langsam näher kam, benahm sich Yuki wieder seltsamer.

Als Aki am Samstag von seiner ersten Trainingsstunde im Club heimkam, war Yuki, wie so oft, wenn der Halbjapaner gerade nach Hause kam, mal wieder in eines seiner Bücher vertieft. Im Gegensatz zu sonst schaute er diesmal jedoch nicht auf, um seinen Freund zu begrüßen. Auf die Begrüßung von Aki antwortete er auch nur mit einem leichten Nicken und einem dahin genuschelten "Hm. Hi". Die knappe Begrüßung ignorierend machte sich Aki auf den Weg ins Bad, um sich von dem Schweiß zu befreien. Wieder machte er sich Sorgen um seinen Freund. Keine anständige Begrüßung, keine Frage, wie das Training war....

,Was ist bloß los mit ihm? Ich wüsste nicht, dass ich ihm irgendwas getan hätte. Er scheint jetzt sogar noch abweisender zu sein als letzten Dienstag... Dienstag. Ob es vielleicht daran liegt? Er war erst so abeisend, nachdem Haruko und ich uns das Date ausgemacht hatten. Vielleicht ist er eifersüchtig, weil mich ein so süßes Mädchen angesprochen hat. Dann sollte er sich mal umschauen! Es gibt genug Schönheiten, die ihre Köpfe auch nach ihm umdrehen.

Um diese Erkenntnis reicher, beschloss Aki, das Problem gleich nach dem Duschen mit seinem Freund zu besprechen. Er hatte es so eilig damit, dass er gerade mal eine Hose anzog und sich das Handtuch über die Schultern warf. Mit einem entschlossenen "Hey!" nahm er Yukis Buch zur Seite und sah ihn herausfordernd an. Erschrocken schaute der Japaner auf und musterte seinen Freund, wobei seine Blicke lange auf dem gebräunten, muskulösen Oberkörper des Halbjapaners ruhten. Als er dies bemerkte, setzte er schnell eine leicht skeptische Mine auf und sah seinem Gegenüber ins Gesicht.

"Willst du dir nicht erstmal was überziehen? Du holst dir so noch eine Erkältung weg."

"So schnell werd' ich schon nicht krank. Es ist ja warm. Außerdem will ich mit dir reden, Yuki!"

"So? Worum geht's?"

"Kann es sein, dass du eifersüchtig auf mich bist?"

Yukis Augen weiteten sich verwundert.

"Wie kommst du denn darauf?"

"Tu doch nicht so! Nachdem Haruko mich am Dienstag gefragt hatte, ob ich ihr Freund sein will, hast du von einer Sekunde auf die nächste nicht mehr mit mir gesprochen und nun, wo mein Date vor der Tür steht, fängst du wieder damit an! Dabei hast du doch alle Chancen, eine Freundin zu bekommen. Oder... bist du in Haruko verliebt?"

Ein leises Kichern, begleitet mit seichtem Kopfschütteln waren Yukis Reaktion auf Akis Vermutungen.

"Nein! Da hast du was missverstanden. Meine schlechte Laune hat weder mit dir noch mit Haruko zu tun. Tut mir Leid, dass du sie so zu spüren bekommst. Ich halte mich ein bisschen zurück."

Aki schien dies jedoch nicht sehr zu überzeugen. Er sah seinen Freund nach wie vor skeptisch an und wartete auf eine plausible Erklärung. Yuki seufzte schaute Aki auf eine Art an, die dieser nicht zu deuten vermochte.

"Hör mal.... Es tut mir echt Leid. Ich freue mich für dich, dass du so beliebt bist bei den Mädchen. Ich kann mich im Moment aber leider nicht richtig für dich freuen. Der letzte Vergleichstest ist ziemlich mies für mich ausgefallen und wenn ich jetzt nicht richtig hart arbeite, kann es passieren, dass ich ernsthafte Schwierigkeiten bekomme. Deshalb bin ich so schlecht drauf. Es hat also wirklich nichts mit dir zu tun. Du machst dir zu viele Gedanken. Bleib mal ein bisschen lockerer und freu dich auf den morgigen Tag."

Nach diesen Worten bereute es Aki, dass er seinen Freund mit so sinnlosem Zeug aufgehalten hatte. Aber es machte ihn traurig, wenn sein Freund so schlecht gelaunt war. Er hatte dann immer Angst, dass ihre Freundschaft darunter leiden könnte. Nun wollte er sich aber Yukis Rat zu Herzen nehmen und sich nicht weiter so trübe Gedanken machen. Morgen war schließlich ein wichtiger Tag.
 

Die Sonne war angenehm warm und der Himmel leuchtete azurblau. Das Wetter

hätte nicht schöner sein können. Und nicht nur das war herrlich; es schien, als würde sich die ganze Natur mit Aki freuen. Heute war endlich der Tag gekommen, auf den er schon die ganze Woche gewartet hatte. Bereits am Mittwoch hatte er sich darüber erkundigt, wo das Takano lag. Es befand sich im benachbarten Stadtteil, sodass er dorthin laufen konnte. Obwohl er noch fast zehn Minuten Zeit hatte, als er das Café erreichte, wartete Haruko bereits auf ihn.

,Typisch Mädchen', dachte er sich scherzhaft, ,Egal, wie früh man da ist, sie sind immer schneller.'

"Hallo! Wartest du schon lange?"

"Nein. Ich bin auch erst gekommen. Schön, dich zu sehen."

Nachdem sich die beiden in das Café gesetzt hatten, bestellten sie sich eine heiße Schokolade und ein Eis und unterhielten sich ein bisschen. Da beide jedoch ziemlich schüchtern waren, kam kein wirklich langes Gespräch zustande. Die meiste Zeit über sah Aki aus dem Fenster und beobachtete die vorbeigehenden Leute, hauptsächlich Familien oder Pärchen.

,Was Yuki wohl gerade macht? Ob er immer noch lernt?'

"Was ist denn?"

"Nichts, warum?" ,Warum denke ich ausgerechnet jetzt an Yuki?'

"Du warst grad so verträumt."

"Das Wetter ist schön heute. Hast du nicht Lust auf einen Spaziergang?"

"Ja. Wir könnten in den Park gehen."

Sie tranken in Ruhe ihre Schokolade aus und machten sich, nachdem der Kellner die Bezahlung entgegen genommen hatte, wieder auf den Weg. Im Park hielten sich noch mehr Leute auf als auf der Straße. Dicht an dicht drängten sich die Familien, die diesen schönen Tag für einen Picknickausflug nutzten. Während Aki und Haruko gemütlich um den großen See herumschlenderten, schweiften Akis Gedanken erneut ab. Er machte sich schon wieder Sorgen um Yuki. Heute Vormittag hatte er nicht viel bessere Laune gehabt als am Tag zuvor. Zwar hatte er das zu überspielen versucht, doch es war ihm nicht gelungen.

,Ach, verdammt! So werde ich nie ein ordentliches Gespräch mit Haruko anfangen können.'

"Aki.... Wieso bist du eigentlich nach Japan gekommen?"

Aki hatte gehofft, dass Haruko diese Frage nicht stellen würde. Es klang ja recht blöd, wenn er ihr erzählen würde, dass er sich vor zehn Jahren in ein Mädchen verliebt hatte, das er unbedingt wieder sehen wollte, wobei er schließlich herausgefunden hatte, dass dieses Mädchen ein Mann war.

"Ich mag das Land einfach. Als ich das letzte Mal in Japan war, habe ich mir vorgenommen, irgendwann zurückzukommen. Und da machte sich das Studium recht gut. In England gibt es keine Universität mit Kampfsport als Schwerpunkt."

Er fand diese Ausrede ziemlich kläglich, doch anscheinend hatte sie für Haruko gereicht. Sie stellte keine weitere Frage in dieser Richtung.
 

Nach einer Weile entdeckten die beiden einen schönen Platz am See, in dessen Nähe sich noch niemand niedergelassen hatte. Sie saßen eine Weile da und tauschten einige Kindheitserinnerungen aus, die ihnen gerade einfielen. Es wurde eine sehr lustige Unterhaltung daraus. Allmählich kamen sogar ein paar Enten vorbei, die die beiden neugierig beobachteten. Aki erinnerte sich daran, dass er vom letzten Einkauf noch ein Brot in seinem Rucksack hatte, das er vergessen hatte auszupacken. Er brach ein großes Stück davon ab, welches er wiederum teilte, um Haruko die eine Hälfte abzugeben. Dann warfen sie hin und wieder kleine Brotkrümel an das Ufer, um die Enten weiter anzulocken. Langsam schienen auch andere Wasservögel zu bemerken, dass es etwas zu fressen gab, und so vergrößerte sich das gefiederte Grüppchen langsam. Die Tiere waren unheimlich zahm. Einige setzten sich sogar direkt zwischen die beiden, bloß um das beste Futter abzubekommen. Die Enten schienen es bereits gewohnt zu sein, dass einige Leute sie fütterten. Das Schauspiel erinnerte Aki daran, wie er vor zehn Jahren mit Yuki angeln war. An manchen Tagen, wenn nur wenige Fische gekommen waren, haben sie eine Handvoll Insekten oder Mais ins Wasser geworfen, um die Beute anzulocken.

Selbst als das Brot längst alle war, watschelten einige Enten noch immer um sie herum und zupften mit ihren platten Schnäbeln an Akis und Harukos Sachen. Irgendwann gingen auch die letzten ins Wasser zurück, doch um ganz sicher zu gehen, dass sie auch ja nichts verpassten, blieben sie in der Nähe des Ufers und beobachteten die beiden neugierig.

Gegen 21.00 Uhr brachte Aki das Mädchen nach Hause und machte sich anschließend selber auf den Heimweg.
 

"Na? Wie ist's gelaufen?"

Die Fröhlichkeit, mit der Yuki diese Frage stellte, überraschte Aki. Noch stärker hätte er es nun wirklich nicht übertreiben können.

"Hallo erstmal!"

"Entschuldige. Hi! Sagst du mir jetzt, wie es war?"

Es verwunderte ihn, dass Yuki sich plötzlich so brennend für sein Date interessierte, aber er wollte ihn nicht allzu lange hinhalten.

"Schön. Haruko ist wirklich sehr nett. Ich verstehe mich prima mit ihr. Anfangs haben wir nicht viel miteinander geredet, aber als wir dann eine Weile zusammen waren, war es richtig lustig."

"Dann... hast du jetzt also eine Freundin, was? Glückwunsch!"

Aki wusste nicht genau, was es war, aber irgendetwas war seltsam an der Art, wie Yuki den letzten Satz ausgesprochen hatte. Es klang nicht aufrichtig erfreut, aber auch nicht traurig oder gleichgültig oder so. Es war... komisch. Anders konnte er es nicht beschreiben.

"Nein."

"Wie - ,Nein'?"

" ,Nein' heißt, dass wir NICHT zusammen sind."

"Aber wieso? Ich dachte, ihr versteht euch so gut?"

"Das schon. Und ich hab sie wirklich gern, aber es sind rein freundschaftliche Gefühle. Sie hat es erstaunlich gut aufgenommen. Ich hatte erst Angst, dass sie weint, wenn ich es ihr sage, aber sie meinte nur: ,Schade. Aber ich würde mich freuen, wenn wir zumindest Freunde sein könnten.'"

Er wusste nicht, warum, aber das, was sie danach zu ihm gesagt hatte, wollte er Yuki lieber nicht erzählen: ,Schon als wir in dem Café saßen, hatte ich das Gefühl, dass das nichts wird mit uns. Manchmal, wenn du so aus dem Fenster gesehen hast, hatte ich das Gefühl, du bist schon... verliebt.'

Nun... da hatte sie sich zwar geirrt, aber zumindest machte sie sich deshalb keine falschen Hoffnungen.
 

Nachdem Yuki Akis Worte gehört hatte, verhielt er sich plötzlich wieder normal.

,Was den wohl geritten hat? Na egal. Hauptsache, er ist wieder der Alte und es bleibt so.'

"Hast du Hunger?"

"Ja. Hab, seit ich los bin, nur ein Eis gegessen."

"Das dachte ich mir. Deshalb hab ich uns vorhin was gekocht. Ist zwar mittlerweile wieder

kalt, aber das Aufwärmen dauert ja nicht so lange."
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Ja, ja... Ich mag den Titel dieses Kapitels. Wollte mal ein paar falsche Hoffnungen machen. <alles lacht>. Oder auch nicht.... i_i Ich hoffe, es ging einigermaßen. Wie gesagt, ich hab mich da echt durchgequält und find es nach wie vor mies. Aber Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung! Dieses war an und für sich recht schnell fertig, aber dann wurde es ewig nicht kontrolliert und genau an dem Tag, da ich es kontrollieren wollte, haben meine Eltern ein Computerverbot über mich verhangen. Ich sag euch: Es war schreeeeecklich! Nur gut, dass wir ein Infokabinett in der Schule haben. Da bin ich jetzt so oft es geht (meine schönen Freistunden! *hoil*). Daher warne ich euch jetzt einfach mal wieder: Bis zum nächsten Kapitel kann es etwas länger dauern (aber ich tu, was ich kann; vorausgesetzt, ich bekomme den ein oder anderen Kommi... und das Compiverbot wird aufgehoben). Bis dahin sag ich erst mal Tschüß!

*alle knuddel und winkend verschwind*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aya-san
2003-12-23T17:50:19+00:00 23.12.2003 18:50
also mr gefeld der teil auc ganz gut hoffe das der neste nicht ganz so lange auf sich warten lest
Von:  Rodo
2003-11-18T20:32:53+00:00 18.11.2003 21:32
Hmm ... das Kapitel ist eigentlich ganz gut, aber mit dem Titel konntest du mich irgendwie nicht hinter's Licht führen. Na ja, ich will jedenfalls immer noch wissen wie's weiter geht. Irgendwie erschien mir dieses Kapitel jetzt auch nicht sooooo wichtig.
Du solltest aber auf jeden Fall für Geschichte lernen. Ist jedenfalls das einzige Fach bei dem ich etwas ähnliches wie Ehrgeiz entwickle(n muss), deshalb nehm ich das ziemlich ernst. Mathe oder Bio wären natürlich was anderes ;P


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