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Complicated Like Maths

Sasuke & Sakura
von

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The result


 

THE RESULT

∞✎
 


 

Die Sonne schien in den großen Klassenraum und der Himmel war klar und wolkenlos. Man könnte denken, es wäre ein schöner und entspannter Tag … was es allerdings nicht war.

Sakura schluckte. Der Tag der Tage war gekommen. Sensei Nara stand vorne am Pult und setzte seine dicke Tasche mit einem lauten Knallen auf seinen Tisch ab, da er gerade erst den Raum betreten hatte. Leider Gottes, denn Sakura hatte gehofft, dass er heute vielleicht, am Tag, auf den sie Monate hingearbeitet hatte, krank gewesen wäre, aber nein – das Schicksal machte Sakura das Leben selbstverständlich schwer.

Zuerst redeten gefühlt alle ihre Lehrer – inklusive Ino - auf sie ein, weil sie drohte sitzenzubleiben, dann meldete sie Sensei Nara ohne Vorwarnung in einen Nachhilfekurs an, den sie die ersten Wochen gar nicht besucht hatte, und dann hatte sie ein arroganter Großklotz unter Kontrolle gehabt. Die Haruno dachte nach. Hmh … dies alles klang bei der Wiedergabe in ihren Gedanken so negativ, dabei … war es es gar nicht. Nein, im Gegenteil. Durch die Nachhilfe wurde sie immer besser in Mathe – zumindest der mündliche Anteil, den Schriftlichen würde sie ja gleich sehen. Und … der Nachhilfekurs war total lustig! Neben Naruto zu sitzen und mit ihm nebenher herumzualbern machte totalen Spaß, vor allem, wenn Sasuke ihnen einen stechenden Blick gab, damit sie endlich die Klappe hielten. Und ja … Sasuke. Auf Sakuras Lippen bildete sich ein schwaches Lächeln. Sasuke, der sich so für sie eingesetzt und alles aus ihr herausgeholt hatte, was man herausholen konnte. Sasuke, der ihr verboten hatte, in Clubs zu gehen, damit sie auf die Klausur vorbereitet war. Sasuke, ihr … Freund.
 

Das Räuspern von Sensei Nara riss Sakura aus ihren verträumten Gedanken. Sie hörte Ino neben sich schwer ausatmen; sie selbst bekam es nun auch mit der Aufregung zu tun. Resigniert griff sie unter dem Tisch nach der Hand ihrer Freundin, die sich verkrampft um ihre schlang.

Unsicher blickte die Blondine Sakura an. „Das wird schon.“ Obwohl Sakura klar die Nervosität ihrer Freundin spüren konnte, war sie beeindruckt, was für ein gefühlsstarker Typ Ino war – sie selbst war total unsicher und trotzdem versuchte die Blondine ihre Freundin zu beruhigen. Die Haruno drückte Inos Hand stärker.
 

Sensei Nara kramte in seiner Tasche einen Stapel Bögen heraus und drehte sich wieder zu seiner Klasse.

„So, wie ich schon letzte Stunde angekündigt habe, bekommt ihr heute eure Mathematikklausuren wieder.“
 


 

~*~
 

„Ich glaube, ich würde mich gut als Florist abgeben.“

„Hmh.“

„Aber die brauchen doch auch einen Schulabschluss, oder?!“

„Kann sein.“

„Oh Mann, ich bin so geliefert! Meine Mutter wird mich umbringen, echt jetzt!“

„Naruto“, knurrte Sasuke und warf seinem Freund einen stechenden Blick zu. Sie warteten schon seit einigen Minuten auf Sakura, die Sasuke gebeten hatte, nach ihrer Mathestunde hinter dem Schulgebäude zu warten; abseits der ganzen Schülermengen und der prallen Sonne. Hier herrschte Ruhe und Schatten.

Naruto schaute seinen Freund seufzend an. „Tut mir leid, ich weiß, dass Sakura ihr Bestes gegeben hat, aber ich bin trotzdem so unsicher … es geht ja nicht um eine Kleinigkeit. Ich weiß auch, dass es meine Schuld war … wow, ich habe mich glaube ich dafür nie ernsthaft entschuldigt“, Naruto kratzte sich am Kopf und blickte auf den Boden. Dann hob er den Blick und schaute Sasuke direkt in die Augen, „tut mir echt leid, dass ich dir damals auf dem Dach nicht zugehört und dich mit in die Scheiße reingezogen habe. Gras in der Schule zu rauchen, ist doch wohl doch so keine gute Idee“, lächelte er unsicher, meinte aber seine Worte ernst.

Sasuke erwiderte den Blick seines Freundes still, atmete dann aber erschöpft aus.

„Naruto … jetzt mach die ganze Sache nicht so dramatisch, es ist halt passiert und ende. Ich bin zwar froh, dass du Idiot endlich Einsicht zeigst, aber noch steht nichts fest, also tu nicht so, als würde die Welt gleich untergehen.“ Sasukes pechschwarze Augen hingen noch an Naruto, der langsam wieder sein Strahlen zurückbekam. Obwohl in den Worten des Uchihas etwas Abwertendes mitschwang, wusste Naruto, dass er ihn nur beruhigen wollte und seine Entschuldigung annahm.
 

„Und jetzt hau ab, Sakura hat nur mich gebeten, auf sie zu warten“, warf Sasuke noch ein und lehnte sich an die Wand des Schulgebäudes.

„Aber-“, Naruto unterbrach sich selbst, woraufhin ihn der Uchiha mit hochgezogener Braue anstarrte. Er wusste, dass Naruto ein sehr ungeduldiger Mensch war und Dinge immer sofort wissen wollte. Sasuke spürte förmlich die Aufregung seines Freundes, was das Ergebnis von Sakuras Klausur anging. Aber anscheinend riss sich der Uzumaki gerade zusammen. „Okay …“, sagte Naruto dann, grinste noch einmal typisch und verschwand um die Ecke.

Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte nun auch seinen Kopf gegen die Wand, während er seine rabenschwarzen Augen schloss. Er wirkte selbst zwar total ruhig, aber er konnte sich nichts vormachen – er war genauso aufgeregt wie Naruto. Ein Schulauswurf würden seine Eltern ganz und gar nicht gutheißen und auch seine Zukunft würde er sich damit schwerer machen, obwohl Sasuke immer darauf Bedacht war, sich vieles durch Fleiß einfach zu machen.
 

Plötzlich hörte Sasuke leise Schritte. Er öffnete seine Augen und blickte zur Ecke, um die ein rosa Haarschopf bog. Der Uchiha spannte sich gleich an und beobachtete jede einzelne Regung in Sakuras Gesicht. Auch auf ihre Gestik auf dem Weg zu ihm, analysierte er auf das Genauste, doch irgendwie konnte er sie nicht lesen – sonst fiel es ihm leicht, Sakuras Stimmung anhand ihrer Körpersprache auszumachen, aber heute schien es besonders schwer zu sein.

Sakura blieb einige Meter vor ihm stehen und blickte nicht auf, was das einzige war, woraus der Uchiha etwas schließen konnte. Hatte sie etwa nicht …?

„Sakura“, erhob Sasuke die Stimme und legte seine Hände auf ihre zarten Schultern. Die Angesprochene bewegte langsam ihren Kopf und schaute ihm direkt in die Augen. Keine Tränensäcke, kein verschmiertes Mascara. Aber weshalb war Sakura dann immer noch so ruhig?! Ihr Gesicht war neutral – war es etwa der Schock?

„Ich habe meine Klausur zurückbekommen“, sprach Sakura nun endlich, ließ ihn aber dennoch zappeln. Die Haruno sah, wie Sasuke langsam nickte, er aber etwas ungeduldig wirkte. Natürlich wollte er nun das Resultat hören, doch davor wollte Sakura noch etwas wissen.
 

„Ich sage dir mein Ergebnis erst, wenn du mir erklärst, was dieses mit dir und Naruto zu tun hat“, sagte sie dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sasukes Züge entglitten, was nicht oft der Fall war. „Wie meinst du das?“, kam auch schon sofort eine Gegenfrage, wobei sich der Uchiha auf die Unterlippe biss, da er ungewohnt ungeduldig klang.

Sakura seufzte auf und begab sich neben Sasuke, um sich ebenfalls an die Wand zu lehnen.

„Du weißt schon. Ich habe letztens gehört, wie du dich mit Naruto darüber unterhalten hast. Dass das Ergebnis meiner Klausur davon abhängt, ob ihr von der Schule fliegt oder nicht“, erklärte sie ruhig.

Sasuke überlegte, wann es eine Möglichkeit gegeben hatte, dass sie davon Bescheid wusste. Schließlich hatte er Sakura nie davon erzählt und auch Naruto hatte bisher die Klappe gehalten.

„Ich habe es mitbekommen, als wir damals mit Naruto an der Konsole gespielt haben und ich euch was zu trinken holen wollte, falls du jetzt darüber nachdenkst.“

Anscheinend war nicht nur Sasuke in der Lage, Personen wie ein offenes Buch zu lesen. Der Uchiha grübelte in seinen Erinnerungen und dann fiel ihm ein, dass er sich tatsächlich mit Naruto über sie unterhalten hatte. Er biss sich erneut auf die Unterlippe und konnte nicht glauben, wie leichtsinnig er gewesen war.

Sasuke stützte sich von der Wand ab und stellte sich nun direkt vor seine Freundin.

„Das ist … eine lange Geschichte“, seufzte er schließlich. Sakura hob interessiert eine Braue in die Höhe.

„Ach ja? Ich will sie hören, wir haben noch Zeit“, erwiderte sie und schaute in Sasukes verspanntes Gesicht. Ihm schien es nicht zu gefallen, dass sie am Ende doch noch mitbekommen hatte, mit was ihre Klausur so zusammenhing.
 

Gerade als Sasuke den Mund aufmachen und ansetzen wollte, Sakura von den Geschehnissen der letzten Monate zu erzählen, bog plötzlich Naruto hechelnd um die Ecke.

„Oh Mann, Tsunade will mit uns reden, Teme“, sagte er panisch und hielt sich die Seite, da er wohl vom Rennen Seitenstiche bekommen hatte.

„Warum das?“, fragte Sasuke und ließ von Sakura ab. Naruto versuchte sich wieder zu fassen, klang aber dennoch unsicher. „Ich habe keine Ahnung, Neji kam mir gerade entgegen und meinte, wir sollen sofort in ihr Büro kommen.“ Der Blick des Blonden fiel auf Sakura, die verwirrt zwischen den beiden hin und her schaute.

„Sakura! Und? Hast du bestanden?!“, fragte er ungeduldig, da er ahnte, dass Tsunades Ruf in ihr Büro mit Sakura zusammenhängen würde.

„Wa … ich sage gar nichts, bis ihr mir beide erklärt, was los ist“, sagte sie dann und Sasuke konnte nicht glauben, dass sich wieder ihr Sturkopf durchsetzen wollte.

Naruto blickte Sasuke verdutzt an. „Was, sie hat es dir immer noch nicht gesagt? Ich bin vor einer halben Stunde abgehauen, echt jetzt!“

„Ich will erst hören, weshalb ihr von der Schule fliegt, wenn ich die Klausur verhau“, warf Sakura nochmals ein und verlangte endlich eine Erklärung.

Nun schaute auch Naruto verwirrt. „Hast du ihr davon erzählt?!“, wandte sich der Uzumaki nun an seinen Freund, der langsam Kopfschmerzen bekam. „Nein, sie hat es aber mitgekriegt.“
 

Dann setzte Stille ein. Naruto blickte Sasuke an, während dieser zu Sakura schaute und diese immer noch nach Aufklärung suchte.

„Na gut“, beschloss Sasuke und hielt diese ganze Geheimtuerei für sinnlos. Sakura hob interessiert ihr Haupt, als ihr klar wurde, dass der Uchiha ansetzen wollte zu reden, „Naruto und ich haben auf dem Dach etwas zu uns genommen, was verboten ist und Tsunade hat uns erwischt. Als Strafe sollte ich den Nachhilfekurs leiten und mich besonders auf dich fokussieren, weil sie von deiner literarisch-künstlerischen Ader begeistert ist und sie nicht wollte, dass du wegen einem Fach wie Mathe sitzenbleibst. Sonst hätte sie mich rausgeschmissen.“

Sakura nahm die Worte auf und versuchte diese zu verarbeiten. Dabei setzte erneut eine unangenehme Stille ein, die Naruto natürlich mit seiner dümmlichen Art unterbrechen musste. „Und ich musste den Schulhof säubern und an dem Nachhilfekurs teilnehmen“, grinste er und schien sich anscheinend nicht im Klarem zu sein, wie Sakura diese Situation interpretierte.
 

„Also … hast du dir mit mir nur Mühe gegeben, weil du selber nicht von der Schule fliegen wolltest?“, stellte sie Sasuke eine Frage, mit der er nicht gerechnet hätte.

Sakura überlegte – Sasuke hatte ihr so vieles verboten, sich so sehr auf sie fixiert … und das nicht, weil er sich wirklich um ihre Versetzung sorgte, sondern nur, weil ihm keine andere Möglichkeit übrig geblieben war.

„Nein“, kam es sofort von dem Uchiha, „nicht ganz“, fügte er dann aber hinzu und trat einen Schritt auf sie zu, „mir war es wirklich wichtig, dass du versetzt wirst.“

„So unfreundlich, wie du am Anfang zu mir warst, glaube ich nicht, dass du das im Sinn hattest“, Sakura erinnerte sich an Sasukes besonders Strenge zurück und an seinen Ehrgeiz. Natürlich war ihm sein Schulabschluss wichtiger als ihrer, weshalb sonst hätte er sich solche Mühe gegeben.
 

„So ist es nicht“, atmete Sasuke erschöpft aus und konnte nicht glauben, welche Richtung ihr Gespräch angenommen hatte.

„Sasuke, wir sollten jetzt echt zu Tsunade“, mischte sich Naruto ein, der sich etwas von der Unterhaltung zurückgezogen hatte.

„Ja, ihr solltet gehen“, kam es von Sakura, die ihren Rucksack schulterte und Anstalten machte, selbst davon zu schreiten, „Tsunade wird euch wahrscheinlich von meinem Ergebnis berichten, viel Spaß damit.“

„Sakura“, versuchte Sasuke sie aufzuhalten, doch sie riss sich los. „Lass mich.“

Mit diesen Worten war sie um die Ecke verschwunden.
 

„Oh Mann, tut mir echt leid, Teme“, sagte Naruto, der die ganze Szene vor sich mitverfolgt hatte.

Sasuke atmete erschöpft aus. „Dir braucht nichts leid zu tun. Wir sollten jetzt erst mal zu Tsunade.“

Der Uchiha lief an seinem Freund vorbei, während dieser ihm einen mitleidigen Blick zuwarf.
 


 

~*~
 

Naruto und Sasuke saßen vor der Direktorin, die einige Papierstapel zurecht legte und einen tiefen Schluck von ihrem „Wasser“ nahm. Dann legte sie ihre Hände in Falten und blickte ihre zwei Schüler neutral an.

„Ihr habt die letzten Monate gute Arbeit geleistet, ehrlich“, begann sie und Sasuke glaubte langsam, dass jeder ihn heute auf die Folter spannen wollte, „besonders du, Sasuke.“ Ihr Blick flog auf den Schwarzhaarigen, der sich wieder verspannte.

„Herzlichen Glückwunsch, Sakura hat ihre Klausur mit einer glatten drei bestanden“, lächelte sie dann und die beiden Jungs spürten die Erleichterung, die in ihnen aufkam. Sasuke legte seine Hände auf seine geschlossenen Augen und atmete tief aus. Er wusste, dass sie es schaffen würde, sie hatte sich wirklich reingehängt. Trotzdem überkam ihm das schlechte Gewissen, da er ihr nicht wirklich die Chance gegeben hatte, sich über ihr Ergebnis zu freuen oder es ihm persönlich zu sagen. Stattdessen hatte er sie sauer gemacht und vielleicht sogar verletzt.

„Oh mein Gott, ich kaufe Sakura glaube Riverdale Merch, sie hat's echt verdient, echt jetzt!“, kam es freudig von Naruto, der mehrmals in die Hände klatschte.
 

Tsunade richtete sich ihre Bluse und überkreuzte die Beine. „Ich halte mich an die Abmachung und sehe über euer Vergehen hinweg“, sprach sie ruhig, „kommt es aber wieder vor, dann mache ich euch kein Angebot, sondern werfe euch sofort von der Schule, verstanden?“ , warnte sie die beiden beißend. Die Angesprochenen nickten.

„Dann seid ihr nun entlassen“, lächelte sie, was ambivalent zu dem Gesagten davor wirkte und Naruto deshalb unsicher zurück lächelte.

Gerade als die beiden Jungs aus dem Büro schreiten wollten, blieb Sasuke in der Tür stehen und drehte sich zu seiner Direktorin.

„Was wird aus dem Nachhilfekurs?“, fragte er, da er nicht wusste, ob mit dem Beenden der Abmachung, auch die Nachhilfe enden würde.

Tsunade zuckte mit den Schultern. „Du hast deinen Teil erfüllt und bist nicht mehr verpflichtet, den Kurs zu leiten.“

Sasuke zog die Brauen zusammen. „Und was wird aus den Leuten im Kurs? Schließlich wird es nach den Sommerferien viel schwieriger; Naruto, Shikamaru und der Rest aus meinem Jahrgang haben in einem Jahr Aufnahmeprüfungen für die Universitäten und Sakuras Jahrgang muss genug Punkte für die nächste Versetzung sammeln.“

Die Direktorin erhob sich und ging auf ein Regal zu, um einen Ordner in diesen zu schieben. „Dann muss ich wohl für einen Ersatz sorgen. Sonst wird der Nachhilfekurs einfach aufgelöst und die Schüler müssen selbst zusehen, wie sie zurecht kommen. Ich habe zwar viel zu sagen, aber ich bin nicht allmächtig … meistens zumindest“, erklärte sie sachlich und blätterte in einem Hefter.

Sasuke biss sich auf die Unterlippe und hatte einen Entschluss gefasst.

„Ich würde gerne nochmal mit Ihnen über den Nachhilfekurs reden.“
 


 

~*~
 

Sakura stand mit Ino und einer Schülermenge an der Bushaltestelle und war froh, dass der Tag endlich ein Ende nahm.

„Jetzt mach nicht so ein Gesicht Sakura, wir haben bestanden!“, versuchte Ino ihre Freundin aufzumuntern und stieß mit ihrem Ellbogen gegen ihre Seite.

Sakura lächelte schwach. „Ich freu' mich doch.“

Ino seufzte auf. „Sakura, ich weiß, das mit Sasuke ist total doof und ich kann nachvollziehen, weshalb du enttäuscht bist. Aber willst du denn nicht mal mit Sasuke reden?“

Dass Sakura ihrer Freundin sofort von den Geschehnissen der Pause erzählt hatte, musste man nicht betonen; schließlich war Ino ihre beste Freundin.

„Nicht heute“, erwiderte die Haruno ruhig und atmete tief aus.

„Hmh, dann würde ich jetzt nicht hinter dir schauen“, gab Ino wieder und die Rosahaarige drehte sich trotzdem verwundert um – Sasuke verließ gerade das Schulgebäude und lief geradewegs auf sie zu.

„Er wird wohl doch nicht extra mit unserer Linie fahren?“, kam es leicht panisch von Sakura, die beobachtete, wie Sasuke immer näher und näher kam.

„Ich denke, Sasuke würde jetzt alles tun, nur um mit dir zu reden“, lächelte sie, „und als eine gute Freundin von dir, werde ich ihm auch nicht im Weg stehen – Kiba wollte mich noch mit etwas überraschen und wartet im Auto auf mich“, fügte Ino hinzu und wollte sich langsam entfernen.

„Was? Warum stehst du dann trotzdem mit mir an der Haltestelle, obwohl du weißt, dass du gefahren wirst?!“

Ino lächelte wieder. „Wie gesagt – ich bin die beste Freundin, die man haben kann“, sagte sie und strich sich eine Strähne hinter's Ohr, „aber ich meine es ernst. Hör dir erst an, was er zu sagen hat.“

Mit diesen Worten verschwand die Yamanaka und ließ Sakura zurück, die nicht mehr wirklich wusste, was sie denken sollte.
 

Gerade als sie sich umdrehen und irgendwie versuchen wollte abzuhauen, knallte sie gegen eine harte Brust. Sofort spürte sie, wie sich zwei Hände auf ihre Taille legten, die sie vor einem Sturz bewahrten.

Ihre Finger hatten sich in den Stoff seiner Jacke gekrallt und sein vertrauter Geruch ließ darauf schließen, in wen sie gerade hineingelaufen war. Langsam hob sie ihren Kopf und schaute in pechschwarze Augen, die sie ruhig anblickten.

„Sollen wir zu Fuß gehen?“, fragte Sasuke, ohne sie vorher zu fragen, ob sie überhaupt mit ihm reden wollte.

Sakura hatte zwar nicht vorgehabt, ihm heute zuzuhören, weil ihr der Tag so anstrengend erschien, doch sie nickte sanft. Ihn einfach zu ignorieren war doch unsinnig.

Langsam entfernten sich die beiden von der Haltestelle und bogen in eine ruhige Wohngegend ein.

Die Haruno hörte Sasuke langsam schwer ausatmen bis er dann auch schon begann zu reden.

„Hör zu, ich musste anfangs den Nachhilfekurs übernehmen und mich besonders auf dich festsetzen, das weiß ich. Aber nach einer Zeit sah ich es nicht mehr als Pflicht … nach einer Zeit wollte ich es tun. Im Laufe unserer Nachhilfestunden fing ich wirklich an, an dir gefallen zu finden. Obwohl du eine der unkonzentriertesten Personen bist, die ich kenne, bist du dennoch mit deinem Hang an der Literatur und an hormongesteuerte Teenie-Serien interessant“, er machte eine kleine Pause und kickte einen Stein aus dem Weg, „deshalb möchte ich, dass du mir glaubst. Ich habe mich nicht für mich bemüht, sondern für dich, weil du mir wichtig bist.“

Sasuke konnte selbst nicht glauben, wie offen er gerade war, doch irgendwie wollte er, dass sie wusste, was er von ihr hielt. Sie sollte nicht denken, dass er ein egoistischer Großklotz war, der sich keine Gedanken um andere Menschen machte.

Ruhig schielte er zu Sakura, die still neben ihm her lief, bis sie plötzlich stehen blieb und sich zu ihm drehte.

„Das hast du … schön gesagt“, gab sie ehrlich zurück und allerlei Zweifel, dass er ihr aus egoistischen Gründen geholfen zu haben, schienen wie weggeblasen zu sein.

Sasuke weitete überrascht die Augen und wunderte sich darüber, dass sie so gelassen war.

„Ich glaube dir“, fügte sie hinzu und lächelte.

Sasuke schaute verdutzt. „Warum bist du dir so sicher? Wäre ich ein schlechter Freund, dann hätten diese Worte auch genauso gelogen sein können, was sie natürlich nicht sind.“

Die Haruno kam einen Schritt auf ihn zu und legte eine Hand in seinen Nacken. „Du bist nicht der Typ Mensch, der gerne über Gefühle redet. Das eben hat mir gezeigt, wie viele Gedanken du dir eigentlich um mich gemacht hast.“ Mit diesen Worten beugte sie sich zu ihm vor und legte ihre Lippen auf seine. Sasuke ging ihr Gesagtes nochmals durch den Kopf durch und als ihm bewusst wurde, dass alles wieder okay zwischen ihnen war, schlang er seine Arme um sie und erwiderte den Kuss.

Dann nahm er ihre Hand. „Nächstes Jahr wird es dann wohl weiter gehen“, sprach er und Sasuke beschloss, spontan mit Sakura ein Eis essen zu gehen, indem er mit einem Nicken auf ein Café deutete.

„Was meinst du?“, fragte die Haruno und schaute ihren Freund verwirrt an.

„Mit der Nachhilfe“, erklärte er knapp. Sakura legte ihre Stirn in Falten und blieb kurz vor dem Café stehen.

„Mir wurde gesagt, dass nächstes Jahr keine mehr stattfindet“, kam es von ihr und die Verwirrung stand ihr immer noch ins Gesicht geschrieben.

Sasuke atmete müde aus. „Ich habe vorhin noch mit Tsunade gesprochen und mich dazu entschieden, den Kurs auch nächstes Schuljahr zu führen.“
 

Sakura weitete die Augen und strahlte. „Du weißt gar nicht, wie sehr mich das freut“, sagte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken.

„Der Kurs ist eigentlich ganz okay und irgendwie finde ich es gut, nach Wochen zu sehen, was andere durch mich erreicht haben“, erklärte er und auch wenn diese Worte etwas hochnäsig klangen – und Sakura auch dabei leicht ihre Augen verdrehte – konnte sie ihn total nachvollziehen. Durch Sasuke haben wirklich viele Leute eine bessere Note erzielt.
 

Beide betraten die Eisdiele und Sasuke dachte an die letzten Monate zurück – nur durch Narutos Leichtsinn, auf dem Dach der Schule Gras zu rauchen, war er nun da, wo er stand.

„Er scheint wohl doch kein Vollidiot zu sein“, nuschelte der Uchiha leise vor sich hin.

„Wie bitte?“, fragte Sakura, die ihn aufgrund seines Murmelns nicht ganz verstanden hatte. Sasuke blickte zu ihr herunter und lächelte schwach. „Nichts … alles okay.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
... the end.

Etwas schnulzig, aber na ja, ich hatte es mir so vorgestellt :D! Und es tut mir uneeeeeeendlich leid, dass das Ende erst jetzt kommt, aber ich war ziemlich beschäftigt mit der Facharbeit und generell mit der Schule .____.
Ich hatte eigentlich vorgehabt, jetzt am Wochenende letztens weiter zu schreiben, aber da war ich auf der Dokomi, die auch nochmal Zeit geraubt hat :D

Ich habe auch schon neue Projekte im Kopf, die ich versuche umzusetzen! Darauf freue ich mich x3

Ich hoffe, euch hat der Epilog und die Fanfic im Allgemeinen gefallen. Ich bedanke mich für euer Feedback; hat mich echt motiviert :3


Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Julia281419
2023-10-19T12:11:11+00:00 19.10.2023 14:11
Wirklich sehr süße Geschichte (:!!!
Von:  Clarys
2018-06-29T18:48:22+00:00 29.06.2018 20:48
Hey :)

Entschuldige bitte die Störung, aber ich wollte dir einfach mal mitteilen, was für einen tollen Schreibstil du hast und wie süß und ausgefallen deine Fanfiktions sind!

Das ist das erste Mal, das ich dir eine Review schreibe, was aber ganz einfach daran liegt, dass ich erst heute auf deine FFs gestoßen bin. Sie haben mich so gefesselt, dass ich alleine heute bereits 6 deiner FFs durchgelesen habe und da dachte ich mir, dass ich dir auf jeden Fall ein Feedback darlassen MUSS! ;D

Ich liebe einfach wie du Sasuke und Sakura in deinen FFs darstellst und aus den unterschiedlichsten Situationen eine süße Romanze zauberst.
Gerade auch hier bei “Complicated like Maths“ konnte man sich wirklich ganz wunderbar in das Pairing hineinversetzen und ihre Gefühle und Entwicklung miterleben.
Dabei übertreibst du es auch keineswegs mit der Charakterdarstellung oder lässt es ins Extreme laufen, sondern bleibst schön realistisch. Das ist nämlich wirklich oft eines der Probleme bei SasuSaku FFs und ich bewundere wirklich wie gut du diese Darstellung doch in jedem deiner FFs, ebenso auch hier, umgesetzt hast. :D

Okay, ich nehme mal an, dass du diese Punkte schon zur Genüge von den anderen Reviewschreibern hier gehört hast, aber bei mir kommt es wirklich selten vor, dass ein Schreib- bzw. Darstellungsstil mich so fesselt, weshalb ich das alles gerne noch einmal wiederholt habe. ;)

Auf jeden Fall bin ich ein riesiger SasuSaku Fan, wie du wahrscheinlich schon herausgelesen hast und würde mich unheimlich auch über weitere zukünftige Werke von dir freuen, die ich dann dieses Mal in Time mitreviewen könnte, um dich anzufeuern. :D

Ich werde mir auf jeden Fall auch noch deine restlichen SasuSaku FFs durchlesen, doch wird diese Review auch für diese gelten, da das hier einfach deine neuste Fanfiktion ist.

Naja, ich hoffe, dass dich meine doch längere Review nicht abgeschreckt hat, aber wie gesagt, auch wenn es spät ist, wollte ich meine Spuren doch mal hinterlassen.
Vielleicht könntest du mich ja per ENS benachrichtigen, wenn du mal wieder eine FF hochlädst. Das wäre wirklich lieb!
Und wie gesagt, nächstes Mal bin ich dann auch dabei ;D

LG Clarys
Antwort von:  Mika-cha
01.07.2018 16:46
Omg, so ein langer, süßer Kommentar und nur Positivies!♡ Es freut mich wirklich, dass dir mein Schreibstil und meine Handlungen gefallen, echt >.<
Kommentare wie diese motivieren mich nur noch mehr und ein neues Projekt ist auch schon in Planung! ;) Ich kann dich natürlich per ENS benachrichtigen, wenn ich sie hochlade :D
Und ja, ich spüre, dass du ein riesiger SasuSaku Fan bist xD

Vielen Dank für die lieben Worte!♡
Von:  IlxveSakura
2018-05-22T19:31:09+00:00 22.05.2018 21:31
Oh man mein Leben ist damit wohl auch zu Ende :c😂. Echt eine tolle Fanfic und ich freue mich jetzt schon auf neue Fanfics. Deine eigene Art sie zu schreiben, machen sie erst so besonders , deswegen bleib so wie du bist und VIEL GLÜCK 🍀 weiterhin in der Abi-Phase:3.
Antwort von:  Mika-cha
23.05.2018 12:09
Tut mir leid, dass dein Leben so schnell enden muss😂😂 Nein Spaß, freut mich wirklich, dass dir die Fanfic und mein Schreibstil dir so sehr gefällt :3 Deine Kommentare haben mich immer motiviert, vielen Dank dafür :D♡
Omg, Glück habe ich nötig, dankeschöön >.<!♡
Von:  dragonfighter
2018-05-22T13:28:18+00:00 22.05.2018 15:28
Wie?! Was?! Wo?! Hääääääääh???
Es ist zu ende??? Schon???? Neiiiinnnn!!!! ;-;
Ich kann noch immer nicht wirklich glauben dass Sasuke Naruto wirklich dazu gebracht hat, sich seine Fehler einzugestehen! Respekt! xD
Wäre toll gewesen wenn da noch ein wenig mehr gekommen wäre, aber naja... Ich kann das mit "zu beschäftigt" verstehen.
Freu mich schon auf neue Storys von dir ^^

Antwort von:  Mika-cha
22.05.2018 20:09
Sooorry, jede Story muss mal ein Ende haben omo
Jaa, großen Respekt an Sasuke xD
Ja :'( Die Schule raubt einem die Zeit (was ich beiläufig in meiner Facharbeit kritisiert habe btw xD)

Dankeschön, wir sehen uns! :3♡
Von:  Sunshinera
2018-05-22T12:29:36+00:00 22.05.2018 14:29
Hey,
Ich melde mich auch mal.^^ Hab deine FF heute entdeckt und direkt durchgelesen...
Die Story fand ich sehr schön und deinen Schreibstil auch. Eigentlich wollte ich zu jeden Kapitel ein Kommentar verfassen, aber irgendwie konnte ich nicht aufhören zu lesen und war jetzt irgendwie schon durch. ^^'
Ich finde es klasse das du es geschafft hast den Leser so sehr an deine Story zu fesseln!
Mach auf jeden Fall weiter so.^^
Vielleicht sieht man sich bei einer anderen Story wieder ^^
L.g Sunny <3
Antwort von:  Mika-cha
22.05.2018 20:07
Ahh, freut mich, dass du meine Fanfic in einem Zug durchgelesen hast x3!
Auch schön zuhören, dass dir die Story und mein Schreibstil gefällt :D

Vielen lieben Dank für die lieben Worte! :3
Wir sehen uns sicherlich noch♡
Von:  fubukiuchiha
2018-05-21T20:11:41+00:00 21.05.2018 22:11
Hey
Alles Gute hat ein Ende und ich hatte echt schon befürchtet, dass die beiden im Streit auseinander gehen, aber es ist ja doch alles gut gegangen.
Das war bestimmt nicht leicht für Sasuke, das alles zu sagen aber für Sakura macht er das.
Tja, auch Naruto hat seine guten Seiten, trotz der vielen Unannehmlichkeiten kommt was gutes dabei raus.
Freu mich schon auf dein nächstes Projekt.
LG fubukiuchiha
Antwort von:  Mika-cha
21.05.2018 22:37
Dass sie im Streit auseinandergehen hätte ich doof gefunden, aber es hätte vielleicht zur Fanfic gepasst xD Ne Spaß, so ist es gut :D
Das stimmt, Naruto ist echt ein lieber :'D

Ich bedanke mich für deine regelmäßigen Kommentare und freut mich, dass du mich weiterhin verfolgen möchtest :3♡
Von:  senpai3099
2018-05-21T18:22:56+00:00 21.05.2018 20:22
Yay! War ein schöner Epilog 😁
Antwort von:  Mika-cha
21.05.2018 20:55
Ich danke dir!♡


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