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Handschellen der Vergangenheit

von

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Das Kennenlernen

Das Kennenlernen
 

Es war mitten in der Nacht, als die große dunkelhaarige Frau das Absperrband anhob und da runter durch marschierte. »Ashlyn, du bist Spät dran. Kommst du aus dem Bett oder der Bar?«, fragte der von Dunkelheit verborgene Mann spöttisch und strich sich dabei über seinen perfekt sitzenden Anzug. Ashlyn beäugte ihren Partner finster und erwiderte schnippisch: »Klappe! Ich habe Bedürfnisse, so wie jede Frau und auch wenn du mein Partner bist, wo ich meine Frauen flach lege, sage ich dir gewiss nicht.« 

Sie funkelte ihn gespielt böse an und fragte ihn dann: »Aber sag mal, wo kommst du her? Oh warte, du warst essen mit deinen Schwiegereltern, stimmt's? Hast du den dahinten umgebracht damit du dort weg kommst?«, fragte sie ebenso grinsend, während Drew etwas in seinen Drei-Tage-bart murmelte, das sich anhörte wie ein »Tja, erwischt.« Er schaute sie betroffen an, grinste und winkte sie in Richtung Leiche, an der eine Person kniete. »Abend Doc, also was ...« 

Ashlyn brach mitten im Satz verwundert ab, als die blonde Frau sich zu ihr und Drew wandte. »Sie sind nicht unser Doc!« 

Ashlyn wahr noch nie wirklich auf den Mund gefallen und sie vermutete schon das die Frau ihr gegenüber sauer sein würde, weswegen sie ihr großes Mundwerk bereute und sich eine plumpe Entschuldigung parat legte. Doch die Unbekannte zeigte keine Spur von Ärger sondern zeigte ein liebliches Lächeln, ehe sie antwortete: »Da liegen sie nicht ganz richtig Detective, ihr Doc hat sich kurzfristig versetzen lassen damit er sich um seine kranken Eltern kümmern kann«, sagte sie ganz beiläufig und fing dann sofort an die beiden mit Wissen zu überhäufen. »Sie wollten bestimmt fragen was wir hier haben. Wir haben hier eine Ende 20 Jahre alte Frau, die seit ca. 3 stunden tot ist, sie ist Überfahren worden und das auf sehr grausame Weise, jedenfalls was ich jetzt auf den ersten Blick so sagen kann.« 

Völlig verdattert über diese blonde Frau schaffte Ashlyn es erst jetzt einen Blick auf die Leiche zu werfen, der Boden unter ihren Füßen verschwand, sie hatte das Gefühl zu fallen, endlos zu fallen sie hörte die blonde Frau nur noch aus weiter ferne reden, vereinzelte Worte wie überfahren, Blutungen.. blaue Flecken ... hörte Ashlyn noch doch ihr Magen drehte sich im Kreis, fuhr Achterbahn mit 10 Milen die Stunde ...sie starrte in das leere von Blut bespritze Gesicht von ... 

»Sandy ... Sandy ... Sandy." Sie wiederholte diesen Namen offenbar laut, denn die blonde Frau fragte: »Sie kannten das Opfer?« 

Bevor sie etwas sagen konnte übernahm Drew das Wort: »Es ist ihre Ex-Freundin und eine Kollegin, zumindest war sie das.« 

Ashlyn spürte auf einmal den Drang sich zu übergeben, obwohl sie diesen Job schon Jahre machte und noch nie Probleme mit einer Leiche hatte, wurde ihr bei diesem Anblick von Sandys leblosen Körper schlecht. Ruckartig und zielstrebig ging sie zum nächsten Müllcontainer und brach sich die Seele aus dem Leib. 

»Sie sollten nach ihr sehen, Detective«, sagte sie besorgt, »ich lasse die Leiche wegbringen.« Drew nickte der Gerichtsmedizinerin zu, ehe er zu seiner Partnerin ging welche sich gerade wieder beruhigt hatte. »Komm Ashlyn, ich fahre dich nach Hause, du musst dir das nicht antun.« Er kannte Sandy ebenfalls, aber er wusste, das es Ashlyn noch schlimmer traf, als wohl jeden anderen. Diese aber hatte kein Interesse nach Hause zu gehen, weswegen sie sich aufrichtete und sich den Mund mit einem Taschentuch abwischte, welches Drew ihr reichte. 

»Danke, Drew, aber ich gehe nicht nach Hause, ich will das Schwein finden, welches ihr das angetan hat!« Sie war fest entschlossen sich noch mehr in diesen Fall hinein zu Knien, als sie es eh schon bei jedem Fall getan hatte. Drew seufzte und nickte. »Okay Ash, dann finden wir das Schwein, damit Sandy Frieden finden kann.« Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, sie wusste genau, warum Drew ihr Lieblingspartner war. Weiter konnten die beiden aber nicht reden, denn da kam ein Officer zu ihnen und gab Drew einen Beutel mit Ausweisen und allem was das opfer beisich hatte. Drew sah sich alles durch und hielt Ash dann den Ausweis unter die Nase. »Da stimmt was nicht, es ist eindeutig Sandy, aber warum steht auf ihrem Ausweis Lilly Jenkins? Sandy hieß doch mit Nachnamen Wilders?«, fragte Drew stirnrunzelnd an seine Partnerin gewannt. Ashlyn überlegte fieberhaft. »Sandy wohnte seit Jahren in New York? Vielleicht war sie in einem Untercover-Einsatz. In New York gibt es viele Gangs, bei denen sie sich hätte Untercover einschleichen müssen.« - Ashlyn dachte darüber nach. - »Entweder war sie untercover oder etwas viel schlimmeres. Was anderes fällt mir nicht ein, warum man seinen Namen ändert und sich bei niemanden meldet. Wir werden das überprüfen müssen und ich unterhalte mich noch mal mit unserer Doktorin.« 

Gesagt getan, so wendete sie sich von ihrem Partner ab und ging zur Gerichtsmedizinerin, »Ähm Doktor ... ?« Als könnte sie Gedanken lesen, kam sie Ashlyn zuvor und stellte sich in einem militärischem Singsang vor und gab ihren vollen Namen preis. »Thomson Sydney, sagen sie Sydney, zu ihren Diensten.« Das gab Ash die Gelegenheit sich ebenfalls vorzustellen »Ashlyn McCarthy.« Als dies nun geklärt war, Schaute Ash sie skeptisch an und sagte: »Würde sie sich bitte mit der Autopsie beeilen?« Sie wollte schnell wissen, wer Sandy das angetan hatte. Sydney sah Ashlyn an und konnte deutlich den Schmerz in ihren Augen sehen. 

»Schon okay, Detective, ich werde mich noch heute Abend an die Autopsie machen.« 

Damit hatte Ashlyn nicht gerechnet, aber sie fand es toll das sie sich so einsetzte. »Sie sind eindeutig nicht unser Doc, sie sind besser und danke, aber das kann auch bis morgen warten, es ist schon fast Mitternacht, ich habe es lieber, wenn meine Gerichtsmediziner bei der Autopsie ausgeschlafen sind.« Sie verdeckte den Schmerz, den sie fühlte, seit sie Sandys Leiche gesehen hatte, weswegen sie versuchte in ihrem üblichen Copton zu sprechen, ruhig und distanziert. »Danke Detective, für das Kompliment, aber auch wenn ich sie nicht lange kenne, bezweifle ich, dass sie jetzt nach Hause fahren und schlafen, außerdem bin ich topfit, ich mache die Autopsie heute noch und werde ihnen sofort die Ergebnisse persönlich bringen.« Ashlyn grinste schief: »Bin ich so durchschaubar? Aber danke, dass weiß ich zu schätzen, mein Büro ist im ersten Stock und ich werde da sein.« Sanft lächelnd ging sie zurück zu Drew. 

»Komm, fahr nach Hause und ich mache mich daran, heraus zu finden, was Sandy bzw. Lilly passiert ist und protestiere nicht, du hast zu Hause eine Familie, ich nicht. Ich melde mich auch sofort, wenn ich was gefunden habe, Drew.« Er kannte seine Partnerin so gut um ihr nicht zu widersprechen, was sowieso nichts gebracht hätte, weswegen er sich angewöhnt hatte, solche Diskussionen zu vermeiden, wenn er genau wusste, diese nicht gewinnen zu können, weswegen Drew die Hände hob. »Okay Ash, ich fahre nach Hause, aber melde dich egal wie spät es ist- Kapiert?« 

Mit einem Nicken versicherte Ashlyn ihm sich zu melden, ehe sie selber zu ihrem Auto ging und ins Polizeipräsidium fuhr.

Sydney fuhr ebenfalls sofort zum Polizeipräsidium, im dem sich auch die Pathologie befand. Es war ihr erster Tag im Dienst von Bosten und schon hatte sie eine Leiche auf dem Tisch, das war aber nicht der Grund gewesen weswegen sie sich sofort an die Arbeit machte, als ankam. Der Grund war der Schmerz in Detective McCarthys Augen gewesen, als diese die Tote als ihr Ex-Freundin erkannt hatte. Sydney hatte in der Notaufnahme gearbeitet, bevor sie hier nach Bosten kam und kannte den Blick deutlich und dieser hatte sie schon immer dazu gebracht ihr Bestes zugeben, nur hier in der Pathologie hatte sie das Gefühl genau dies tun zu können. 

Als sie die tote Frau auf ihrem Tisch begutachtete, musste sie zugeben das Ashlyn wirklich einen guten Geschmack hatte. Die Frau war wirklich schön ohne das ganze Blut, die Verletzungen und wenn sie natürlich quicklebendig wäre. 

Nun streifte sie sich die Einweghandschuhe über die Hände und begann mit ihrer Arbeit. Schließlich hatte sie versprochen Ashlyn die Ergebnisse so früh wie möglich mitzuteilen. Obwohl auch jemand, der mit Medizin nichts am Hut hatte, sofort gesehen hätte, woran sie gestorben war. 

Nachdem sie mit der Autopsie fertig war, deckte Sydney die Leiche zu und ging mit ihrem Bericht zum ersten Stock. In den Stockwerken war Bewegung, somit fragte sich Sydney durch, wo das Büro von Detective McCarthy war. Die Beschreibungen führte sie in einen dunklen Raum, welcher nur durch den Bildschirm eines PCs beleuchtet wurde. Sie hatte sich zwar mit einem Klopfen an den Türrahmen auf sich aufmerksam gemacht, aber keiner reagierte. Langsam schritt Sydney zu dem Schreibtisch und was sie da sah, ließ sie schmunzeln. Ashlyn McCarthy lag mit dem Kopf auf der Tastatur und schlief. Dadurch hatte Sydney die Chance die Polizistin einmal genauer zu begutachten. Das dunkelbraune - schon fast schwarze - verstrubbelte Haar, welche ihr leicht in ihr markantes, aber dennoch feminines Gesicht viel, die zu einer ausdruckslosen Miene verzogenen Lippen. Sydney musste feststellen, dass sie die schlafende Ermittlerin wirklich süß fand und fast war sie versucht gewesen, diese schlafen zulassen, aber sie vermutete mal ganz scharf, dass ein Bett ihr besser tun würde, als dieses wunderschöne Plastikkissen in Form einer Tastatur, das McCarthy gerade an sabberte. 

Deswegen legte Sydney ihr die Hand leicht auf die Schulter. »Detective McCarthy«, meinte sie sanft um die Frau zu wecken, welche auch langsam die Augen aufschlug und sich rasch aufsetzte. »Ähm ich war nur kurz eingenickt«, sagte sie schlaftrunken und wischte sich über die Mundwickel. Verstohlen blickte sie Sydney an, sie sah den Schalk in ihren Augen funkeln, als diese sie anlächelte. Sie strahlte eine gewisse liebe Art aus.. Dann folgte Ashlyns Blick auf Sydneys Finger, welcher auf den Bildschirm zeigte, auf dem irgendwelche wirren Buchstabenkombinationen zu lesen waren die Ashlyn mit dem Kopf auf der Tastatur ausgelöst hatte »Detective, das sieht aus als hätten sie länger als nur mal kurz die Augen zugemacht. Sie sollten nach Hause fahren und sich ins Bett legen.« Sydney konnte sehen das diese Tatsache Ashlyn unangenehm war, aber nach dem diese kurz die Augen geschlossen hatte und sie dann wieder anblickte, war sich die Ärztin sicher das ihre Kollegin nun nachgeben würde. »Sie haben recht Dr. Thomson ich sollte nachhause fahren. Ich gehe mal davon aus, das sie mit der Autopsie fertig sind. Wahrscheinlich wollen sie auch nach Hause gehen.« Ashlyn hatte schon die letzte Nacht damit verbracht über einen Fall zu hängen, den sie vor wenigen Stunden aufgeklärt hatte. Somit war sie nun wirklich fertig und war froh zu wissen, dass sie sich später ausgeschlafen sofort daran machen konnte, den Täter von Sandy zu finden. »Danke Detective, aber, ja ich bin fertig, alles was ich sagen kann, steht in meinem Bericht und alles, was ich gefunden habe, ist im Labor, der Rest liegt an ihnen und ich werde jetzt auch gehen.« 

Sydney hatte sich schon umgedreht als Ashlyns Stimme sie noch mal zum Anhalten bewegte. »Warten sie ich begleite sie zu ihrem Auto oder auch nach Hause oder ich fahre sie hin.« Ashlyn bemerkte gar nicht wie sie sich selber versuchte zu erklären, sie wollte einfach nur sichergehen, dass Sydney sicher zuhause ankommen würde. »Danke Detective, bis zu meinem Auto reicht mir.« Es amüsierte sie etwas zusehen wie Ashlyn sich versucht hatte, selber recht zu fertigen und nun schnell ihren Computer ausschaltete und aufstand. Nun hatte Sydney die Gelegenheit Ashlyn ganz zu begutachten. Das Gesicht hatte sie ja vorhin studiert bis auf die Tatsache, dass die sehr dunklen braunen Augen nun offen waren. Obwohl sie immer noch etwas verschlafen schienen. Ihr Blick folgte dem schmalen Hals hinunter zu dem marine blauem Hemd, unter welchem ein hellgraues T-shirt hervorragte, zu dem flachen Bauch, welcher trotz des Hemd, gut zu erkennen war, bis hin zu den schlanken und langen Beinen, welche in einer hellblauen Jeans steckten und die Beine gut betonte, als letztes waren da noch die Schwarzen Turnschuhe. 

Als Sydney fertig war wanderte ihr Blick wieder nach oben und stellte fest das Ashlyn sich bereits ihre schwarze Lederjacke angezogen hatte und sie nun wartend ansah, ehe ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht erschien. »War das jetzt ein optischer Gesundheitscheck oder ein Mustern?« 

Ohne dass sie es wirklich wollte, wurde Sydney rot und drehte sich leicht weg. »Sie sehen zwar gut aus Detektive, aber bilden sie sich nur nichts ein, ich weiß nur gerne mit wem ich zusammenarbeite«, versuchte sie sich raus zureden, ehe sie auch schon Ashlyns Hand auf ihrer Schulter spürte und merkte, dass die Ermittlerin ein Stück größer war als sie selber. »Danke für das Kompliment, Doktor. Das kann ich aber nur zurückgeben, sie sehen auch sehr ansehnlich aus. Und auch wenn ich sie gerne noch verlegener machen würde, wir sollten beide ins Bett. Natürlich sie in ihres und ich in meins. … Also Ladys first zeigen sie mir, wo ihr Auto steht« 

Sydney lief ein wohliger Schauer über den Rücken, den sie aber verdrängte und nickend mit Ashlyn das Gebäude verlies. An der gegenüberliegenden Straße stand ihr hellblauer Ford Fokus Baujahr 2015. »Da steht mein Auto« berichtete sie und bemerkte erst das Auto was dahinter stand, als sich Ashlyn zu Wort meldetet. »Trifft sich gut dahinter steht meins.« 

Beide gingen über die Straße und Sydney staunte nicht schlecht als sie den Wagen der Polizistin sah. »Das ist ein Schwarzer 69 Dodge Charger. Als Polizist von Bosten muss man gut verdienen.« Darauf hin musste Ashlyn lachen »Nicht wirklich es reicht für eine Wohnung und zum Überleben. Das Auto habe ich zu meinem Abschluss von meinen Eltern bekommen und bis jetzt gehegt und gepflegt.« Sydney war überrascht, aber wen sie Ashlyn so ansah musste sie zugeben, dass das Auto zu ihr passte. »Okay dann ist es was anderes, aber danke fürs zum Auto bringen. Man sieht sich dann morgen. Eine gute Nacht und bitte schlafen sie mir nicht hinterm Steuer ein!« Sydney freute sich schon auf ihr Bett zum Glück war sie schon ein paar Tage eher umgezogen und hatte ihre Wohnung eingerichtet gehabt, so konnte sie jetzt einfach nur ins Bett fallen. 

»Keine Sorge Doktor. Ich schaffe es noch bis nachhause. Ihnen auch eine gute Nacht und bis morgen.« Mit diesen Worten verabschiedeten sich beide und fuhren mit ihren Autos nach Hause, wo beide wohl keine Probleme hatten nach diesem Tag einzuschlafen.

Um 9 Uhr kam Ashlyn dann wieder im Büro an, wo Drew bereits an seinem Schreibtisch saß und arbeitete. Drew war wirklich der beste Partner, den sie haben konnte. Er verstand, wenn sie sich in einen Fall rein arbeitete und schaffte es - zwar selten, aber ab und zu - sie aus diesem Zwang heraus zu holen. Sie waren mehr als nur Partner, das wusste Ashlyn. Sie waren Freunde, die sich gegenseitig ihr Leben anvertrauten würden und aufeinander verlassen konnten. Als sie daran dachte, erinnerte sie sich, wie Drew ihr gesagt hatte, dass er sie gerne als Patentante für sein Kind haben wollte, welches in wenigen Wochen auf die Welt kommen sollte.

»Drew, du schon da? Bist du wieder geflüchtet?«, fragte sie ihren Partner mit einem neckenden Unterton in der Stimme. »Meine schwangere Frau zu Hause ist schon viel, aber das in Kombination mit ihren Eltern ist der Alptraum und ich liebe Tina, aber ihre Mutter ist die Hölle.« 

Ashlyn musste lachen als Drew das Wort Hölle betonte, sie hatte selber schon das Vergnügen gehabt, seine Schwiegermutter kennen zu lernen und sie konnte ihren Kollegen sogar verstehen. 

»Ach komm in ein paar Tagen sind sie wieder weg. … Aber wenn wir gerade von Tina sprechen, wie geht’s ihr?« Sie verstand sich gut mit Drews Frau und es interessierte sie wirklich, wie es dieser ging. »Ihr geht es gut und bevor ich es vergesse, sie möchte, dass du zum Abendessen kommst. Sie möchte wissen wie es dir geht.« 

Leicht stöhnte Ashlyn gespielt genervt auf, sie wusste was das zu bedeuten hatte Drew hatte seiner Frau von dem Fall erzählt und diese war zu Ashlyns Leidwesen Psychologin und würde diese wieder raushängen lassen. »Nein Drew, bitte, kannst du ihr nicht sagen, dass es mir gut geht. So weit wie es einem halt gut gehen kann, der seine Exfreundin tot gesehen hat. Ich weiß sie will mir helfen, aber mir geht’s wirklich gut. Ich will nur ihren Mörder finden und dann mit allem abschließen. Ich brauche kein Psychologengespräch!« 

Drew grinste. Er hatte schon geahnt, dass Ash wusste auf was seine Frau hinaus wollte. »Nein, das ist nicht der Grund. Ich soll auch unsere Pathologin einladen, weil sie ja neu hier ist und du schienst dich gestern gut mit ihr verstanden zu haben.« Drew war nicht blind gewesen und hatte gesehen wie Ashlyn auf die neue Kollegin reagiert hatte. »Sydney Thomson heißt sie und sie hat mich heute Morgen gesehen, wie ich meine Tastatur an gesabbert habe. Ich glaube nicht, dass irgendeine Frau auf dieser Welt darauf steht!« 

Es war ihr immer noch unendlich peinlich und Drews Lachen machte es nicht besser. Noch schlimmer kam es aber, als sie die Stimme hörte, die sich dazu zu Wort meldete. »Ach so schlimm war das doch nicht, es wahr sogar ganz lieblich.« 

Sydney setzte sich auf die Kante von Ashlyns Schreibtisch, welche gerade die Hände vor ihr Gesicht geschlagen hatte um den peinlichen Ausdruck zu verbergen. »Schön dass sie da sind Doc, wir hatten gestern nicht die Gelegenheit uns vorzustellen. Drew Ricks mein Name und wen wir gerade dabei sind: Meine Frau Tina würde sie gerne kennenlernen, deswegen würde ich sie gerne heute Abend bei uns zum Essen einladen. Nur wenn sie Zeit haben natürlich. Die liebe Ashlyn hier, wird auch kommen. « 

Sydney grinste breit. Aus den Augenwinkeln sah Ash ihre perfekten weißen Zähne. Sie war knallrot im Gesicht und nuschelte etwas in die Richtung: »Ich verspreche Ihnen, ich werde auch nicht auf dem Teller einschlafen, geschweige denn, etwas an sabbern. Drews Frau kann wirklich hervorragend kochen.« Lachend sagte Sydney: »Ich freue mich wirklich sehr über diese Einladung, ich komme sehr gerne.« 

Während Ashlyn ihre Emails checkte, tauschten die beiden sich aus über Uhrzeit und weiter Formalitäten. Geistesabwesend stimmte sie Drews Vorschlag zu, dass sie Frau Thomson abholen würde, da diese sonst vielleicht nicht den richtigen Weg finden würde. Eine E-Mail stach ihr ins Augen. Sie hatte keinen Betreff aber einen Anhang, und der Absender war unbekannt. Mit einem Klick öffnete sie die Mail und ihr sprang ein Foto entgegen. Es war Sandy, im Scheinwerferlicht eines Autos mitten in der Nacht. Erschrocken keuchte Ash auf und machte einen Satz zurück. Sofort wussten die beiden anderen dass etwas nicht stimmte und standen mit einem Satz hinter Ash. Beide blickten fassungslos auf den Bildschirm. 

»Ash, was geht hier vor?«, fragte Drew, der als erstes seine Stimme wieder gefunden hat, »das wird persönlich hier, man könnte meinen der Täter hat seine Aufmerksamkeit auf dich gerichtet und du bist das eigentliche Ziel, dem er schaden möchte.« Ash schloss die Augen und atmete tief durch, das war ein harter Schlag für sie. Sie kannte das Foto, sie selbst hatte es vor ein paar Jahren geschossen. Erst jetzt bemerkte sie die Worte, die unter dem Bild standen, welche sie laut vor las: »Weißt du noch, damals?« Sie wandte sich an Sydney. Sie hatte zwar die Berichte von ihr noch nicht durch geschaut dennoch fragte sie: »Haben sie gestern etwas ungewöhnliches heraus gefunden?« 

Sydney hatte Mühe ihr Blick von dem Bild abzuwenden, doch sie legte sofort los: »Sie wurde, bevor sie überfahren wurde, offenbar gefoltert. Sie zeigt Hämatome an Armen so wie Beinen auf. Vermutlich wurde sie gefesselt. In ihrem Blut ließ sich ein Betäubungsmittel nachweisen. Die Hämatome waren schon mehrere Tage alt, sie wurde offenbar schon länger fest gehalten, dazu hatte sie etliche Kratzer und Würgemale.« 

Ash blickte verloren in die Luft. »War sie schon tot, bevor sie überfahren wurde?« Diese Frage brannte ihr seit gestern Abend auf den Lippen. Sydney zog scharf die Luft ein. Sie wusste, die Antwort genau, doch sie wollte ihrer schon angeschlagenen Kollegin dies nicht zu muten, deshalb antwortete sie knapp: »Dies kann ich Ihnen noch nicht sagen.« 

Das hatte sie schon früher immer getan, wenn sie merkte, dass die Wahrheit noch nicht verkraftbar für die betroffene Person war. 

Drew mischte sich ein und legte eine Hand auf Ashs Schulter, während er behutsam fragte: »Kannst du dir denn etwas unter dem Satz vorstellen?« 

Ash sah ihn an und schüttelte immer noch leicht verstört den Kopf »Leider nein. « Ashlyn wusste allgemein nicht, wo ihr im Moment der Kopf stand. Das Bild, diese Worte, das alles schien etwas zu bedeuten, nur kam sie einfach nicht darauf, was. 

Sie merkte, wie Sydney sich einen Stuhl schnappte und sich neben Ashlyn an den Schreibtisch setzte. »Ich weiß Detective, das ist schwer für sie ist und ich bin kein Detective, aber ich glaube Sie kennen den Täter und ich glaube es hat etwas mit dem Bild zu tun. Also was fällt Ihnen zu dem Bild ein? Vielleicht finden wir etwas, wonach ich dann genauer suchen kann.« Sydney war einfühlsam, aber dennoch leicht drängend. Im Augenwinkel sah sie, wie sich Drew zu Ashlyns anderer Seite setzte um sie zu unterstützen. Sydney was das wirklich toll fand, wie die beiden für einander da waren. 

»Das habe ich im Sommer geschossen zu unserem 2-jährigen. Zu der Zeit haben wir zusammen an einem Fall gearbeitet. Es ging um eine Gang die Drogen verkaufte, hauptsächlich an Schulen. Sie hatten zwei Jungs auf dem Gewissen. Jugendliche fast noch Kinder. Sandy schleuste sich dort untercover ein und wir nahmen die Bande hoch. Zu der Zeit hatten wir einen Mordfall, der damit zusammen hing. Ein 15-jähriger Junge ist an einer unfreiwillig verabreichten Überdosis gestorben. Unser Täter war einer der Dealer. Einen Monat nach dem Fall machte Sandy Schluss und verschwand. Nicht einmal ihre Mutter wusste, wo sie war. … Drew schau nach wann zum ersten Mal diese Lilly Jenkins ihre Kreditkarte benutzte oder allgemein, wann sie das erste Mal aufgetauchte ist!« 

Jetzt hatte Ashlyn eine Idee oder besser einen Anhaltspunkt und das nur, weil sie, dank Sydney, alles geordnet hatte. 

»Über Lilly Jenkins gibt es erst etwas nach dem Sandy spurlos verschwunden war. Ashlyn, ich glaube, unsere liebe Sandy war im Zeugenschutz und ich glaube, es hat etwas mit dem Fall von damals zu tun.« 

Wieder stürzte Ashlyn in ein schwarzes Loch. Die ganzen Jahre hatte sie sich Sorgen um Sandy gemacht und jetzt erfuhr sie, dass diese wahrscheinlich im Zeugenschutz war und deswegen niemand etwas von ihr wusste. 

»Warum ist sie dann wieder in Bosten? Was ist passiert, dass sie wieder kam? Ihre Mutter ist seit einem Jahr tot? Diese kann es nicht sein. Was ist also der Grund?« 

Ohne groß darüber nachzudenken warf nun Sydney auch etwas in den Raum. »Du vielleicht? Wenn sie sonst keinen mehr hatte, dann liebt sie dich vielleicht noch und ihr Mörder hat das ausgenutzt und hat sie nach Bosten gelockt um dir weh zu tun.« Sydney sah die Blicke von Drew und Ashlyn, welche sie beide verwirrt und verwundert ansahen. »Noch mal langsam? Der Mörder weiß das Sandy Detective McCarthy viel bedeutet und auch andersrum. Also lockt er Sandy mit irgendetwas was mit Detective McCarthy zu tun hat nach Bosten um sie umzubringen um damit Detective McCarthy weh zu tun«, erklärte sie langsam und ruhig und sah wie beide Blicke sich erhellten. 

»Das klingt plausibel Ashlyn. Vielleicht stimmt das, vielleicht hat der Mörder dich als Köder genommen um sie her zu locken, nur um dir zu schaden«, meinte Drew und für ihn klang das wirklich absolut plausibel, nur mussten sie nur noch raus finden, wer es gewesen war. 

»Dann musste Sandy sterben, nur weil er es auf mich abgesehen hat. Sie musste sterben, nur weil so ein irrer es auf mich abgesehen hat« 

Ashlyn spürte auf einmal einen Druck in der Brust. Irgendetwas schnürte ihr die Luft ab und immer wieder schnappte sie nach Luft. Sydney beobachtete Ashlyn und merkte schnell, dass diese hyperventilierte, weswegen sie eine Hand auf Ashs Schulter legte. 

»Ganz ruhig! Atmen Sie ruhig ein und aus.« 

Ashlyn schloss die Augen und befolgte den Rat. Bis das beklemmende Gefühl aufhörte und sie sich wieder soweit wohl fühlte. »Danke Doc.« Ashlyn konnte endlich wieder normal atmen und ihr Blick wanderte wieder zu dem Bild von Sandy »Sie war wirklich hübsch« Sydney wollte irgendetwas Gutes sagen und durch Ashlyns leichtem Lächeln erkannte sie, dass es wirkte.

»Doc sie müssen lernen das Kind beim Namen zu nennen: Sandy war heiß und sie konnte Dinge, die waren atemberaubend. Wort wörtlich« 

Gespielt fächerte sich Ashlyn Luft zu und sah Sydney an. Dadurch – und durch ihre Aussage - wollte sie herausfinden, an welchem Ufer die gute Ärztin fischte. Sydney sah Ashlyn erst ziemlich überrascht an, ehe sie anfing zu grinsen. »Oh Detektive, unterschätzen sie nicht die Fingerfertigkeiten von anderen Berufsgruppen.« 

Sydney musste zugeben, dass diese Art von Ashlyn ihr wirklich gefiel. Es war zunehmend erfrischend, zudem war die Polizistin eine sehr attraktive Frau. 

Drew sah zwischen beiden Frauen hin und her, denn das alles kam ihm sehr verwirrend vor. Gerade eben war Ashlyn deprimiert und kurz darauf flirtete sie wieder wie der Teufel mit der Doktorin. Aber die flirtende Ashlyn war ihm lieber, den das war die Ash, die er kannte. »Meine Damen ich unterbreche Euch nur ungern, aber bevor ihr hier noch ins Detail geht, erinnere ich Euch lieber, dass Ihr hier nicht allein seid.« 

Ihm selber machte es ja nichts aus, er kannte Ash ja nur so offen, auch wenn es um ihr Liebesleben ging, aber es standen jetzt schon drei Kollegen vor der Tür, die nicht den Anschein machten, weiter zu gehen, weil das Thema von Ash und Sydney so interessant für sie war und das musste nicht sein. Ashlyn kannte ihren Partner, weswegen sie diesen angrinste. »Was ist denn los, Drew, regen wir deine Fantasie zu sehr an, wenn wir weiter ins Detail gehen?« Ashlyn sah nun etwas lasziv zu Sydney, wobei sie sich über die Unterlippe leckte, während sie die Gelegenheit nutzte Sydney zu mustern, denn jetzt hatte sie zum ersten Mal wirklich die Chance dazu und wollte diese auch nutzen. Als erstes stachen Ashlyn Sydneys smaragdgrüne Augen entgegen, ehe sie kurz einen Blick über das lange leicht gewellte blonde Haar wandern ließ. Diese sanften Gesichtszüge und dieses verschmitzte lächeln auf Sydneys Lippen brannte sich tief in ihr Gedächtnis, ehe sie ihren Blick weiter wandern ließ und diesen über die sehr gut am Dekolletee ausgeschnittene rote Bluse gleitete, ehe es weiter zu dem schwarzen Rock, der ihr nur knapp über die Knie ging und somit noch sehr viel Bein zeigte. Abgerundet wurde es durch schwarze Pumps. Erst jetzt fiel Ashlyn auf wie attraktive Sydney war und auch jetzt erst bemerkte sie das Räuspern der Ärztin, weswegen sie dieser schnell wieder in die Augen schaute. 

»Haben sie etwas verdächtiges gefunden Detective?« Ashlyn hatte ihren Rang schon oft gehört, aber so wie dieser gerade von Sydney ausgesprochen wurde, hätte es auch ein sehr erotischer Kosename sein können, welcher ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Sie musste sich auf irgendetwas anders konzentrieren, denn so hatte sie sich das letzte Mal bei Sandy gefühlt. Sie war die letzte Frau gewesen, die so eine Erregung in Ashlyn ausgelöst hatte. Aus diesem Grund widmete sie sich nun schnell wieder ihrem Bildschirm. 

»Wir sollten uns wieder um den Fall kümmern, sonst garantiere ich hier für nichts mehr!« Die letzten sechs Worte murmelte sie zwar vor sich hin, aber war sich bewusst, dass sie wohl gut für ihre zwei Mithörer zu verstehen waren. Ashlyn schien für Sydney wieder vollkommen intakt, weswegen sie beruhigt war und sich einen Zettel und Stift schnappte, auf dem sie ihre Adresse schrieb und dieses zu Ashlyn schob. 

»Bis heute Abend Detctive, ich freue mich schon und danke fürs abholen«, meinte Sydney lächelnd und lächelte auch noch mal Drew zu, der sich verabschiedete. 

Nach dem die Ärztin weg wahr lehnte sich Drew leicht über den Tisch. »Sie gefällt dir, nicht wahr, Ashlyn Fiona McCarthy. Diesen Blick habe ich schon sehr lange nicht mehr bei dir gesehen.« 

Er kannte Ashlyn schon seit Jahren und wusste wie diese reagierte, wenn sie eine Frau mochte und bei Sydney reagierte Ash ja schon fast über. »Wage es nicht noch mal meinen Zweitnamen zu verwenden, Drew, sonst schiebe ich dir deine Marke in den Arsch kapiert!« 

Sie drohte ihm mit einem sehr scharfen Unterton. Sie hasste ihren zweiten Vornamen und ihrer Meinung nach musste dieser nicht erwähnt werden. Aber als es um Sydney ging kam ihr Grinsen wieder. 

»Aber ja, Sydney gefällt mir sie, sieht heiß aus, macht meine Scherze mit, habe ich erwähnt, dass sie echt heiß ist« Ashlyn versuchte das sehr beiläufig klingen zu lassen, aber irgendwie konnte sie das Grinsen nicht lassen. Drew musste lachen als er ihre Antwort hörte. »Ashlyn, ich bin zwar glücklich verheiratet mit einer Frau, die ebenfalls heiß ist, aber ich habe Augen im Kopf und sehe wie attraktive Sydney Thomson ist, und ich sehe wie sie dich ansieht. Gut … nein, warte ich musste gerade zusehen, wie ihr euch gegenseitig mit den Augen ausgezogen habt.« Nun wurde Ashlyn vielleicht doch etwas rot und biss sich verlegen auf die Unterlippe. »Hör auf! Privates verschieben wir auf heute Abend. Wenn wir schon davon reden, wann sollte ich sie abholen? So wirklich habe ich nicht hingehört« Das war Ash schon wieder unendlich peinlich und Drew schien es zu amüsieren. »Um 18 Uhr sollst du sie zuhause abholen an der Adresse, die sie dir gegeben hat und ja, kümmern wir uns um den Fall.« Ashlyn war immer noch motiviert den Mörder zu finden, nur machte sie sich Sorgen, dass dieser es wirklich auf sie abgesehen haben könnte und allen, die ihr etwas bedeuteten. 

»Okay, Drew, ich will das meine Eltern Bescheid wissen, ich schaue derweil, ob ich die Akte von dem Fall damals bekomme. Irgendetwas muss uns da weiterhelfen. Oder erinnerst du dich an etwas?« Es machte sie wahnsinnig nicht zuwiesen was los gewesen war. »Okay ich werde das arrangieren und leider nein, ich erinnere mich an gar nichts Ungewöhnliches. Oder doch, du hast eines der Gangmitglieder erschossen. Er dich angeschossen hatte, ehe du zurück geschossen hast.« 

Ashlyn erinnerte sich daran und strich sich geistesabwesend über die Stelle wo die Kugel sie getroffen hatte. »Sie hatte nur knapp mein Herz verfehlt, ich habe immer noch eine fette Narbe da, wo sie mich operiert haben oder war das die am Bauch?« Sie hatte aufgehört sich zu merken, wann sie von wem angeschossen wurde. »Es war die am Bauch bei der anderen bist du sofort zusammen geklappt. Komm Ashlyn, du weißt, dass du damals anschossen wurdest! Sandy hat den Rettungssanitäter angebrüllt, dass sie mit fährt und bei dir bleibt, während du dümmlich gegrinst hast und meintest das der Sex wohl ausfallen müsste.« Dieser Starrsinn war das einzige, was er absolut an Ashlyn hasste, weil sie so etwas immer wieder runter spielte. »Oh ja, stimmt, das war da, aber warte da fällt mir ein, im Gerichtssaal, wo ich meine Aussage gemacht habe, beleidigte mich eine Frau, dass ich ihren Jungen umgebracht hätte und sie mir das Leben zur Hölle machen würde. Danach wurde sie aus dem Raum geschafft. Aber danach kam nichts mehr. Das ist jetzt Jahre her, also du glaubst doch nicht, dass eine alte Frau es geschafft hat, Sandy zu überwältigen, sie tagelang zu foltern und sie dann umzubringen?« 

Sie kannte Sandy, diese war selbst in der Lage gewesen Männer zu überwältigen. die größer und schwerer als sie selber gewesen sind. Deswegen kam das Ashlyn sehr unwahrscheinlich vor. 

»Okay Ashlyn vielleicht hast du recht, aber wir sollten es nicht ganz ausschließen. Ich kümmere mich um deine Eltern, obwohl du, als Tochter, ihnen sagen solltest, was Sache ist.« 

Drew sah Ashlyn an, welche seufzte und nickte. »Okay, okay, ich ruf meine Mutter an und du besorgst die Akte.« 

Gesagt getan, Ashlyn nahm ihr Telefon und wählte die Nummer ihrer Eltern. Ashlyn hatte viel damit zu tun ihre Eltern zu beruhigen, während Drew sich die Akte vornahm. Nach dem Ash fertig war für die Sicherheit ihrer Eltern zu sorgen, widmete sie sich Drew. Dieser hatte in der Zeit Akten von allen möglichen Fällen zusammen geholt, welche sie in der Zeit - vor Sandys verschwinden - gelöst hatten. Nach drei Stunden Arbeit stöhnte Ashlyn genervt auf. 

»Wie viele verdammte Fälle haben wir in der letzten Zeit gelöst? Ich brauche einen Kaffee! Du auch Drew?« 

Ashlyn erhob sich bereits aus ihrem Stuhl. »Ja, bring mir einen mit, aber mach keinen Umweg, ja und wenn ja, schreib mir, danke.« Ashlyn verdrehte die Augen und winkte ihm dann zu. »Ja, ich schreibe dir, wenn ich es mit unserer Pathologin in der Gerichtsmedizin treibe.« Ashlyn war schon um die Ecke verschwunden, als sie von Drew hörte wie er ihr noch hinter her rief: »Verdammt Ash, so was will ich nicht wissen!« Mit einem fetten Grinsen ging sie ins Café, welches direkt neben der Polizeibehörde war. Gerade als sie aus dem Polizeirevier draußen war, hörte sie auf der gegenüberliegende Seite eine ältere Frau nach Hilfe schreien, die mit einem jungen Mann um ihre Handtasche kämpfte. Ash war gerade daran die Straße zu überqueren um der Frau zu helfen, als der Typ sich samt Tasche von der Frau los riss und wegrannte. »Stop! Stehen bleiben, Polizei!«, rief sie, während sie dem Typen hinterher rannte. Sie war froh, dass sie sportlich und gut in Form wasr als sie dem Typen durch die Straßen folgte. Zu seinem Pech schien er sich nicht gut in der Stadt auszukennen, denn er rannte direkt in eine Sackgasse rein. Der Dieb schien wohl einzusehen, dass er keine Chance mehr hatte, weswegen Ashlyn ihn ohne Probleme festnehmen konnte. Auf dem Weg zurück kam ihr aber etwas merkwürdig vor, sie fühlte sich beobachtet, aber sie konnte niemanden erkennen. Davon ließ sie sich nicht weiter beirren und brachte erst der Dame ihre Tasche wieder, ehe sie den Dieb ins Präsidium brachte und ihn dort den zuständigen Beamten übergab. Erst danach holte sie sich einen Kaffee und ging wieder zurück zu Drew. 

»Mensch, da bist du ja, warst du wirklich bei Sydney?« fragte Drew besorgt, denn er wusste noch nicht, ob er es wissen wollte oder nicht. »Nein ich hatte anderen Sport. So ein Typ war blöd genug vor dem Polizeirevier eine alte Frau zu beklauen. Ich habe ihn verfolgt, geschnappt und zurück gebracht.« Ashlyn ließ sich auf ihren Stuhl fallen und stellte Drew seinen Kaffee auf den Tisch, während sie an ihrem nippte. »Irgendwas stimmt nicht, als ich mit dem Dieb zurückgelaufen bin, hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden, aber es war niemand da den ich kannte oder der auffällig war. Glaubst du ich werde paranoid?« Ash wusste nicht, was sie davon halten sollte, aber langsam machte sie sich Sorgen. »Das hört sich wirklich unglaublich an, aber nein, du warst bis jetzt immer zuverlässig, deswegen glaube ich nicht, dass du dir das eingebildet hast, aber du hast auch die letzten Tage viel durchgemacht« Ashlyn ließ sich das durch den Kopf gehen und nickte. Er hatte Recht, aber dennoch wollte sie nicht kürzertreten. Im Gegenteil! Sie wollte den Fall abschließen. Genau deswegen schnappte sie sich wieder eine Akte vom Stapel und machte sich weiter daran die alten Fälle durch zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  velvetblue011
2017-07-28T09:46:35+00:00 28.07.2017 11:46
Spannende Story, ich hoffe es geht weiter
Antwort von:  wolf_girl-93
30.07.2017 20:05
Danke schön, wen es nach mir geht wird es auf jedenfalls weiter gehen.


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