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Pomaika'i ma ahi

Lavasegen
von

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Moana | Meer

Rangi (14:31)

Wo seid ihr denn gerade?

 

[RIGHT]Ich (14:32)[/RIGHT]

[RIGHT]Irgendwo nordöstlich der Cook-Inseln[/RIGHT]
 

Rangi (14:32)

Noch immer keine Spur?

 

[RIGHT]Ich (14:32)[/RIGHT]

[RIGHT]Nein. Nichts.[/RIGHT]
 

[RIGHT]Sie streiten wieder 😣[/RIGHT]

 

Rangi (14:33)

Du meinst die Krähenfrau und der Typ?

 

[RIGHT]Ich (14:34):[/RIGHT]

[RIGHT]Ja. Ich schaue nach, was ist.[/RIGHT]
 

[RIGHT]Bis später. 🙋[/RIGHT]

 

 

Missmutig ließ Feila ihr Handy sinken und sah nach oben.

Sie saß in ihrer Kajüte auf dem kleinen Motorsegler Odysse, auf dem sie bereits seit sechs Tagen unterwegs waren. Der Raum war klein – gerade groß genug, um Platz für die zwei Schlafkojen und einen Miniatur-Schreibtisch zu bieten. Nun, und dafür sich davor gerade so einmal um sich selbst drehen zu können.

Die Wände waren Holzvertäfelt, das Licht von der alten Lampe wirkte gedämpft. 

Feila hatte zusammengekauert in der unteren, ihrer Koje gehockt, froh, dass sie dank dem Satellitenempfang des Bootes hier überhaupt noch ihr Handy nutzen konnte. Nun aber seufzte sie, schwang ihre Beine aus der Koje heraus und ging zur Tür des kleinen Raums.

Mit einem kräftigen Ruck öffnete sie die Tür und trat auf den schmalen Flur hinaus, der ebenso wie die Kajüte holzvertäfelt war und nach vorne zur Kombüse, heckwärts jedoch zu einer kleinen Treppe führte.

Sie hörte die streitenden Stimmen jetzt deutlicher. Sie waren definitiv auf dem Deck.

„Es ist ja nicht so als hätten deine Methoden irgendwelche Ergebnisse gebracht, oder?“, zischte eine aufgebrachte Frauenstimme. Die Stimme war relativ tief und gehörte zu Hine, der Gestaltwandlerin und Magierin.

Die Stimme, die ihr antwortete, gehörte einem jungen Mann. Lucas. „Und von allem was wir wissen, hat dein blöder Rabe nur eine Futterquelle gefunden.“

„Tui ist kein einfacher Rabe und du weißt das!“

„Alles was ich sage ist, dass wir uns weiter nordöstlich halten sollten“, erwiderte Lucas.

Feila trat auf das das Deck, wenig überrascht Hine an der Reling lehnend zu finden, während Lucas vor ihr auf den nicht ganz zweieinhalb Metern, die er dafür hatte, auf und ab lief. 

„Und ich sage dir, die Spur des Nifoloa führt stärker östlich.“ Sie zog ihre Nase an, wie sie es immer tat, wenn sie wütend war. „Tui hat deutliche Spuren auf dem Archipel von französisch Polynesien gefunden!“

„Meine Sinne sagen mir, dass wir uns knapp zehn Grad weiter nördlich halten sollten“, meinte Lucas nur. „Und soweit …“

„Soweit haben uns deine Sinne immer in die Irre geführt“, grummelte Hine. „Sehen wir es doch, wie es ist: Du bist auf See absolut nutzlos. Vielleicht bist du am Land ein guter Spurenleser, aber auf See …“

„Ja, und dein Rabe dagegen ist der perfekte Wegführer.“ Er funkelte sie an.

„Er hat die Strecke bereits abgeflogen“, erwiderte Hine. „Er und ich orientieren uns nicht an irgendeinem vermeintlich magischen Bauchgefühl, sondern wissen, was wir gesehen haben! Also halt dein arrogantes Maul und misch dich nicht ein.“ Sie funkelte ihn an. „Du hast null Ahnung von Navigation, also halt einfach die Klappe, bis wir an Land sind und du die eine Sache machen kannst, für die du gut bist: Auf irgendwas raufballern.“

Vielleicht war sie zu weit gegangen. Vielleicht hatte Lucas aber nur auf ein Stichwort gewartet. Er zog den Revolver aus dem Holster an seinem Gürtel und richtete es auf sie.

Unwillkürlich sprang Feile nach vorne. „Hört verdammt noch einmal auf, ihr Idioten!“, rief sie verzweifelt und stellte sich zwischen sie.

Lucas musterte sie.

Er war ein sehniger, aber nicht besonders großer Australier mit kurzem, dunklen Haar und einem nicht unbedingt gepflegten Drei-Tage-Bart. Wie jeden Tag trug er ein abgenutztes, karriertes Hemd und Jeans, an deren Gürtel zwei Waffenholster angebracht waren. Der Typ liebte seine Waffen.

„Schau an“, knurrte er. „Unsere Schülerin ist wieder da.“ Zumindest ließ er die Waffe sinken, während er sie angrinste.

Feila funkelte ihn an. „Hört mit den verfluchten Streitereien auf.“

Er verdrehte die Augen. „Aww. Du bist so süß, wenn du wütend bist.“

„Lass sie“, erwiderte Hine und legte eine Hand auf Feilas Schulter. „Hey. Alles in Ordnung, Kleine. Der Idiot traut sich gar nicht, mich zu erschießen.“

Wütend presste Feila die Zähne zusammen. „Ich bin nicht klein.“ Okay, die Antwort wirkte albern.

Dies war natürlich nicht vollkommen korrekt, denn gegenüber Hine wirkte sie winzig. Sicher, generell war sie nicht die Größte – selbst in ihrer Familie – hatte ihr Wachstum doch ziemlich genau bei fünf Fuß und zwei Zoll geendet. Derweil war Hine für eine Frau groß gewachsen. Sie war mehr als einen halben Kopf größer als Feila und ungewöhnlich schlank für jemand pazifischer Abstammung.

Doch Feila wusste wenig über sie, außer dass sie von Rapa Nui1 kam, aber seit langer Zeit schon auf Neuseeland lebte. Insofern konnte sie nicht sagen, wer alles Teil ihrer Ahnenlinie war.

„Ach, es ist doch nichts dabei“, meinte Hine nur mit einem zuckrigen Lächeln, das fraglos Feila etwas verspottete.

Schon machte sie sich bereit etwas zu erwidern, als eine weitere Stimme erklang: „Das reicht für heute.“ Schritte erklangen auf dem Deck. „Alle zusammen.“

Antonio war ein hagerer Mann mit dunkler, faltiger Haut. Obwohl er noch nicht einmal vierzig Jahre alt war, zeigten sich bereits graue Strähnen in seinem ansonsten dunklen, kurzgeschorenen Haar. Seine hellgrauen Augen waren streng, als er die kleine Gruppe am Deck des Boots musterte.

Sie bewegten sich noch immer, doch wahrscheinlich fuhr das Boot auf Autopilot – immerhin gab es auf dem weiten pazifischem Ozean in dieser Gegend wenig, auf das man achten musste. Sie waren zu weit von irgendwelchen Inseln entfernt, um Gefahr zu laufen, in ein Riff zu fahren, und solange kein Sturm aufzog, gäbe es kaum eine Gefahr.

„Was ist jetzt schon wieder?“, fragte er und sah von Hine zu Lucas.

Hine erwiderte seinen Blick kühl, die Arme verschränkt und die Lippen geschürzt.

Derweil umspielte ein vielsagendes Lächeln Lucas' Lippen. „Wir haben nur über den Kurs geredet“, meinte er leichther. „Nur eine kleine Unstimmigkeit unter …“ Er machte eine Pause. „Teammitgliedern.“

Hine ließ einen leisen, verächtlichen Laut hören, wandte den Blick jedoch ab.

Aus irgendeinem Grund gab sie sich Antonio gegenüber kühl, stritt aber auch nicht in seiner Anwesenheit. Feila verstand es nicht.

„Wieso seid ihr nicht zu mir gekommen?“, fragte Antonio nur.

„Wir wollten dich nicht damit belästigen“, erwiderte Lucas mit einem Schulterzucken. „Es ist ja nur eine Kleinigkeit.“

„Aha.“ Antonio sah zu Hine, die seinem Blick jedoch demonstrativ auswich, ehe er Feila anblickte. „Was hast du mitbekommen?“

Unruhig trat Feila von einem Bein aufs andere. Antonio war ihr Lehrmeister – zumindest für den Moment – und er hatte eine deutliche pazifistische Einstellung. Mehr als einmal hatte er ihr klar gemacht, dass er es nicht gut hieß, wenn sie sich in die Streitereien der anderen beiden einmischte; immerhin sei es schon schlimm genug, dass die beiden das Streiten nicht lassen konnten.

„Lucas hat die aktuelle Position des Nifoloa auf weiter nördlich bestimmt, als Hine“, erklärte sie. „Hine sagt, Tui hat ihn in der Nähe von der Insel Ua Huka bestimmt. Lucas sagt, er spürt ihn in nordnordöstlicher Richtung.“

„Brave kleine Schülerin“, murmelte Lucas schnippisch und erntete einen tadelnden Blick von Antonio.

„Ist das so?“, fragte dieser nur.

Kurz schwiegen die beiden Streithähne, ehe von beiden ein einstimmiges und missmutiges „Ja“ zu hören war.

Für einen Moment sah Antonio auf das Meer hinaus, dann aber schien er zu einem Beschluss zu kommen. „Feila“, sagte er und sah zu ihr, „ich möchte, dass du das Steuer für ein, zwei Stunden übernimmst. Ich werde mich mit den Geistern beraten.“

Feila unterdrückte ein Seufzen und nickte. „Sehr wohl.“

Dann wandte sich Antonio den anderen beiden zu: „Ihr lasst sie in Ruhe. Zieht euch zurück. Lucas, du könntest das Abendessen vorbereiten.“

„Aye, aye, Captain“, erwiderte der Australier spöttisch und salutierte, während er deutlich hörbar den Kommentar „Jetzt bin ich also Smutje“ hören ließ.

Feila warf ihm einen Seitenblick zu und ging dann an Antonio vorbei zur Holztreppe, die auf die Brücke des Bootes führte. Kurz wartete sie, ob Antonio noch weitere Anweisungen für sie hatte, doch als er nichts sagte, ging sie an ihm vorbei und die Treppe hinauf, ohne die anderen beiden eines weiteren Blickes zu würdigen.

Nachdem sie die Tür zur Brücke geschlossen hatte, ließ sie sich auf den Stuhl  – ein halb durchgerostetes, klappbares Modell, wie es normaler Weise von Anglern genutzt wurde – rechts vom Steuer sinken und ließ nun endlich das genervte Stöhnen hören, dass ihr schon die ganze Zeit in der Kehle steckte, hören.

Sie wollte zurück nach Hause! Sie wollte zurück nach Wailuku2, zu ihrem Bruder, zu ihren Eltern und – wenn schon – zu Meister Loto.

Sicher brachte Selbstmitleid sie nicht weiter, aber verdammt noch mal, sie war die ganze Sache leid. Seit einem Jahr war sie schon nicht mehr daheim gewesen. Seit einem Jahr folgte sie Antonio, nachdem Loto angeblich eine Nachricht der Götter erhalten hatte, dass sie reisen sollte. Was interessierte sie denn die Meinung der Götter?

Nun, um genau zu sein war es eine Göttin gewesen. Die Göttin, die für all ihre Probleme verantwortlich war. Wer auch sonst?

Tja, aber wie das Leben so spielte: Nachdem sie mit Antonio, der ursprünglich aus Peru stammte, erst in den Anden nach einem Alma3 gesucht hatte und dann mit ihm irgendwo im Gambia einen seltsamen Eulengeist gejagt hatte, war sie hier. Auf dem Meer. 

Fraglos, sie fühlte sich ihrer Heimat hier näher, als im Gambia, aber zumindest waren bei diesen anderen Monsterjagden die Reisebegleiter netter gewesen.

In den Anden hatten sie José, ein Cousin Antonios, der wie er eine schamanische Veranlagung hatte, sowie Vanessa, eine amerikanische Jägerin und deren Mann Frank – ein Wertiger – sie begleitet. Vanessa war nett gewesen, ein wenig mütterlich. Sie hatte Feila geholfen, über ihr Heimweh hinweg zu kommen. José, der nicht viel älter als Feila war, war derweil ein lustiger Typ gewesen. Sie war gut mit ihm klar gekommen. Frank war eher ruhig, aber zumindest kein eingebildetes Arsch wie Lucas gewesen.

Im Gambia war es schon weit weniger angenehm gewesen. Vorrangig, weil irgendwelche Monster nicht das einzige waren, wovor sie sich in Acht nehmen mussten. Aber auch hier war ihre Begleitung weit angenehmer gewesen.

Aber jetzt saß sie auf diesem Boot fest. Auf der Suche nach irgendeinem Monster, das offenbar wie eine überdimensionierte Gottesanbeterin aussah.

Warum hatte Meister Loto sie ausgerechnet zu Antonio schicken müssen? Warum ausgerechnet zu jemanden, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, jene Kreaturen, die aus der Anderswelt in die physische Welt kamen und zu einer Bedrohung für „die einfachen Menschen“ wurden, zu jagen, zu versiegeln und in die Anderswelt zurück zu schicken?

Warum hatte Loto sie nicht einfach ein schottisches Magierinternat schicken können? Gut, für ein etwaiges „Hogwarts“ war sie eventuell zu alt – aber gab es nicht irgendwelche magischen Universitäten oder so etwas?

Besser als Monsterjagd wäre es auf jeden Fall gewesen.

 

Rangi (16:07)

Was war denn jetzt?

 

[RIGHT]Ich (16:08)[/RIGHT]

[RIGHT]Die beiden konnten sich nicht einigen[/RIGHT]
 

[RIGHT]wo das blöde Monster jetzt ist. 😒[/RIGHT]

 

Rangi (16:08)

Und jetzt?

 

[RIGHT]Ich (16:09)[/RIGHT]

[RIGHT]Antonio fragt Geister oder so.[/RIGHT]

 

Rangi (16:11)

Vielleicht antworten sie ja. 😜

 

[RIGHT]Ich (16:11)[/RIGHT]

[RIGHT]Vielleicht …[/RIGHT]

 

[RIGHT]Ich (16:12)[/RIGHT]

[RIGHT]Ich hocke auf der Brücke.[/RIGHT]
 

[RIGHT]Mir ist langweilig. 😪[/RIGHT]

 

Rangi (16:12)

Soll ich dir Katzenvideos schicken, Sis? 🐱🐱🐱

 

[RIGHT]Ich (16:12)[/RIGHT]

[RIGHT]Haha.[/RIGHT]
 

[RIGHT]Ich will nach Hause.[/RIGHT]

 

Rangi (16:13)

Wenn ihr dieses Monster gefangen habt …

 

[RIGHT]Ich (16:14)[/RIGHT]

[RIGHT]Wenn Pele denn der Meinung ist …[/RIGHT]

 

Rangi (16:14)

Kopf hoch!
 

Das Wetter verschlechterte sich, wenngleich nicht dramatisch. Es zogen Wolken auf und ein leichter Regen begann nach einer Weile gegen die Fenster der Brücke zu prasseln. 

Feile seufzte, den Kopf auf den Radarbildschirm neben dem Steuer aufgestützt. Vielleicht sollte sie das Steuer nehmen. Aber es stürmte nicht wirklich, selbst wenn sie etwas Wellengang hatten. Aber nichts, was bedenklich war.

Ihr Magen knurrte.

Sie hatte am Mittag zu wenig gegessen.

Missmutig starrte sie auf das Meer hinaus. Sie mochte das Meer, doch nach drei Tagen auf hoher See, würde sie sich freuen, wenn sie das nächste Mal Land sah.

Die Tür öffnete sich hinter ihr, doch sie erkannte schon an dem entschlossenen Schritt erkennen, dass es Antonio war.

„Wie sieht die Lage aus?“, fragte er.

Sie zuckte mit den Schultern. „Bewölkt.“ Sie wandte ihren Blick wieder dem Meer zu.

„Du weißt, dass ich das nicht meine“, erwiderte er und sie konnte ein leichtes Lächeln aus seiner Stimme hören.

Ein weiteres Schulterzucken. Was sollte sie ihm auch sagen? Er war ja kein schlechter Kerl – aber halt ein verrückter Monsterjäger. Sie hätte sich eher einen Meister wie Loto gewünscht, wenn sie schon Loto nicht selbst haben konnte. Einen erfahrenen, ruhigen Magier, der seine Magie nur unterschwellig nutzte, um Menschen zu helfen – und vor allem nicht offensiv.

„Lass den Kopf nicht hängen, Fetuilelagi“, meinte er und erntete dafür einen wütenden Blick von ihr.

Sie mochte ihren vollen Namen nicht und sei es nur, weil er viel zu lang war. „Feila!“

Er lächelte. Offenbar hatte er nur eine Reaktion provozieren wollen. Sanft legte er ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, dass die beiden anstrengend sind, aber zeige ihnen ein wenig Geduld.“

Feila sah ihn an. „Lucas hat Hine mit seiner Waffe bedroht.“

Der Schamane zuckte mit den Schultern. „Es ist nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte sein.“

Zugegebener Maßen wusste Feila nicht, ob sie dies überraschen sollte oder nicht. Sie zog einen Schmollmund und zögerte für einen Moment. „Woher kennst du die beiden?“, fragte sie dann, denn in den letzten Tagen hatte sie das deutliche Gefühl bekommen, dass er beide schon seit längerem kannte.

Antonio musterte sie und lehnte sich dann seinerseits an die Wand der Brücke. „Hine hat sich in jungen Jahren – sie war noch jünger als du es jetzt bist – sich darauf spezialisiert Kreaturen über lange Strecken, vor allem auch in unwegsamen Gelände zu jagen. Lucas ist nicht viel anders. Ich habe die beiden vor einigen Jahren einmal begleitet ...“ Seine Stimme schweifte ab, als würde er einer Erinnerung nachhängen. „Aber sie sind fähig und vor allem Hine kennt sich hier aus“, sagte er schließlich.

Feila musterte ihn und war, für einen Moment, versucht, nachzuhaken, doch sie tat es nicht. Stattdessen fragte sie: „Und Lucas?“

„Guter Spurenleser“, antwortete Antonio nur mit einen Schulterzucken. „Guter Kämpfer. Er stand gerade zur Verfügung.“

Feila runzelte die Stirn. „Und du willst mir erzählen, die beiden haben schon mal zusammen gejagt?“

„Nun …“ Antonio zeigte ein leicht amüsiertes Lächeln. „Mehrfach. Sie ergänzen sich gut. Sie sind nur Dickköpfe. Alle beide. Und haben …“ Er schien nach einem passenden Wort zu suchen, das es ordentlich beschrieb. „Sie haben beide explosive Persönlichkeiten.“

Feila nickte, doch insgeheim kam sie nicht umher sich zu fragen, ob das wirklich alles war. Wilde Vorstellungen entsprangen ihrem Hirn. Hatten die beiden vielleicht einmal etwas gehabt? Hatte einer von beiden dem anderen einen Liebhaber weggeschnappt? Ach, wahrscheinlich hatte sie in ihrem Leben nur zu viele Seifenopern gesehen. Bei den beiden war es doch eher wahrscheinlich, dass einer dem anderen irgendein Monster weggeschnappt hatte. Den „Preis“ sozusagen.

Sie musterte ihren vorläufigen Meister. Es gab noch eine Sache, die sie ihn fragen wollte. Eine Sache, die sie ihn schon mehrfach gefragt, auf die sie jedoch nie eine Antwort erhalten hatte: Die meisten „Jäger“, wie sie sich nannten, hatten sich auf ein Gebiet spezialisiert. Auf eine bestimmte Bergregion, auf eine bestimmte Wüste oder, wie Hine offenbar, auf die pazifischen Inseln. Sie wusste auch, dass es ein paar Jäger gab, die die Welt bereisten, auf der Suche nach Ruhm. Doch beides schien nicht auf Antonio zuzutreffen. Also warum war er nicht in seiner Heimat geblieben?

Bisher hatte er ihr nie geantwortet.

Gerade setzte sie zu der Frage an, als die Tür aufgerissen wurde. Lucas stand mit triumphierendem Gesichtsausdruck in der Tür, seine Kette in der Hand. Der Stein leuchtete und schlug immer wieder in eine Richtung aus. 

Er grinste. „Ich hab's!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2017-07-22T17:45:02+00:00 22.07.2017 19:45
Schon gelesen! :D (Danke für die Erwähnung im Zirkel! ^^)
Und da ich schonmal hier bin, lass ich noch meinen Senf kurz da. Viel gibt es aber noch nicht zu sagen, es war ja doch noch nicht so viel an Handlung zu lesen...

Erstmal: deine Kurzbeschreibung klingt richtig spannend, das Cover find ich auch gelungen, passend, wenn man den Titel anschaut, aber daraus schlau geworden bin ich natürlich noch nicht :P

Dann, noch rein formal: Es steht ein Mal "Feile" statt "Feila" dran. Und irgendwo war noch ne Kleinigkeit, aber ansonsten hab ich keinerlei Fehler gefunden. ^^
Und ich vermute, dass die Geschichte Fußnoten hatte? Es steht nämlich manchmal eine Zahl hinter einem Begriff (und soweit ich gesehen hab, sind das diejenigen, die im Glossar erklärt werden - übrigens tolles Glossar!). ^^

Ich persönlich bin ja Fan von Textnachrichten :D" Ich weiß nicht, ich mag sie so als Element einer Geschichte, sie lockern den Lesefluss schön auf und bringen einfach etwas Abwechslung rein nach viel Information. Besonders hat's meinen Geschmack getroffen, dass es schon damit anfängt. xD Aber das weißt du ja, dass ich sowas mag, das hab ich selbst ja mal in ner Geschichte für dich so gemacht :D
Was ich auch mag, ist dass du die Uhrzeiten dazugeschrieben hast. Dadurch hatte man ne gute Abschätzung, wie viel Zeit vergangen ist. Das kann ich bei Geschichten sonst immer nur schlecht einschätzen. :D"

Von der Handlung her scheint es bisher interessant zu sein, ich bin jedenfalls auf das Monster gespannt - und auf deine Beschreibung davon. Die Charaktere kann man sich schonmal gut vorstellen, die ganzen Charaktervorstellungen würd ich mal mit "gelungen" abstempeln. ;) Interessant auch, dass alle so unterschiedlich sind, das gibt noch einiges an interessanten Interaktionen. (Ich mochte den Begriff "explosive Persönlichkeiten" xD) Einzig und allein Feila hat mich noch nicht so überzeugt, aber da sie die Protagonistin ist, kommt das garantiert noch. Bisher scheint sie mir doch etwas SEHR typisch die YA-Protagonistin zu sein, die besonders ist und in etwas reingezogen wurde, das ihr keinen Spaß macht... Da das aber erst der Anfang war, bleib ich einfach mal zuversichtlich, was noch passiert.

So viel zum ersten Eindruck. :D Wir lesen uns dann nächsten Samstag (... oder etwas später, je nachdem, wann ich zum Lesen komme ;) )!
Antwort von:  Alaiya
29.07.2017 13:56
Danke für den (auch noch sehr langen) Kommentar :D

Und sorry, dass ich erst jetzt antworte. Viel um die Ohren und dann liege ich nun die halbe Woche schon wieder lang. <_<

Okay, erst einmal die Frage. Woraus genau nicht schlau geworden? :P Aus dem Hawaiianisch im Titel oder wie genau? Ich bin verwirrt (und mit einer Gehirnerschütterung habe ich eine gute Ausrede dazu!)

Und ja, das Dokument für Sydney hatte Fußnoten und irgendwie ist das mit rüberkopiert worden. Im zweiten Kapitel habe ich sie dann extra rausgenommen. Ehehehe ^^"

Und ja, dass du Textnachrichten magst, weiß ich ja. Ich kam hier speziell drauf, weil ich gerne drüber rante, dass Urban Fantasy oft Charaktere hat, die moderne Technologie aus irgendwelchen Gründen nicht nutzen, also kam ich drauf, dass es lustig wäre, wenn ein Charakter tatsächlich einfach mal mit WhatsApp unterwegs ist. :P

Das Monster kommt dann übrigens auch im zweiten Kapitel. :P

Danke noch einmal für den Kommentar!
Antwort von: abgemeldet
30.07.2017 20:37
Das hab ich doof formuliert :D" Nicht schlau geworden bin ich aus dem Cover an sich. Weil ich natürlich noch nicht weiß, was es zu bedeuten hat. Warum du es gewählt hast. ^^

(Gehirnerschütterung klingt übel x.x" Gute Besserung! Ich lese die Tage mal weiter, ich bin doch nicht am Samstag dazu gekommen XD")


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