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Herzklopfen

Lauter als der Donnerknall
von

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Kannst du das hören?

Das, was vor dem Unterricht passiert war, war kein Einzelfall. Öfter hatte er diese Aussetzer, wenn Asahi in der Nähe war. Aber das war irgendwie okay, er freute sich eben mehr als je zuvor ihn zu sehen und dachte auch mehr an ihn. Das war doch normal, wenn man so viel gemeinsam hinter sich gebracht hatte und so gut zusammen arbeitete. So dachte der Libero zumindest. Wie er mittlerweile wusste, hatten einige andere auch gewisse Momente, wo die Welt ganz anders wurde, als man sie kannte, obwohl sich eigentlich nichts geändert hatte. Und jeder ging anders damit um, auch wenn es immer ein und das selbe Gefühl war.

Da ruhig und schüchtern überhaupt nicht passte, ließ er sich auf seine eigene Art und Weise aus und das war eben die gute, alte Nishinoya-Art. Diese Gefühle die in ihm bebten, gaben ihm Kraft und die Aufregung führte zu einer Motivation, die wie eine Droge auf ihn wirkte. Er wollte mehr davon und er hatte dies oft, wenn er in Asahi's Nähe war.
 

Asahi war bereits aufgefallen, dass mit seinem kleinen Freund etwas nicht stimmte. Sowieso war er ein sehr sensibler Typ, so gesehen war er das Gegenteil von ihm. Er war groß, war eher ruhig und ließ sich schnell auf den Boden bringen, Angst und Schreckhaftigkeit gehörte auch dazu. Der Langhaarige bewunderte seinen Freund immer wieder aufs neue, dieses Selbstbewusstsein, die Selbstsicherheit die er an den Tag legte, dieser Mut. Alles war so spürbar, wenn man ihn ansah. Vielleicht sah auch nur er das so, aber für den Drittklässler war er ein Vorbild. Wenn auch nicht in jeder Situation.
 

Denn oft war ihm das wilde Verhalten des Libero's doch zu viel und das obwohl er selbst auch gern einen etwas wilden Eindruck machen wollte. Nicht, dass er es hasste, ganz und gar nicht. Er konnte nur einfach nicht damit umgehen, er verpasste die Momente in denen er etwas sagen konnte, stotterte dann oft vor sich hin und wurde meist dabei unterbrochen, wenn der Wirbelwind wieder alles überging und es gar nicht erst dazu kommen ließ, wenn er Zweifel äußern wollte.
 

Aber in letzter Zeit hatte sich vieles geändert, vielleicht wurde Nishinoya auch einfach nur 'erwachsen', aber so plötzlich und so extrem hatte er dies bei keinem seiner Mitschüler je mitbekommen. Es schien so als würde er viel extremer darauf reagieren, wenn etwas nicht stimmte. Nicht gerade auf einem Weg, wie es Sugawara tun würde, wobei der Kerl ihm auch gern mal für seine negativen Gedanken seine Hand zwischen die Rippen schlug, aber ihm war aufgefallen, dass er viel öfter etwas mit ihm unternehmen wollte. Und sprechen. Das hatte er vorher auch gewollt aber.. irgendwie war etwas anders. Er war sich nicht sicher was genau es war, aber es musste an der Art liegen, die der Libero neuerdings an den Tag legte. Oder lag es nur an ihm selbst? Er würde gern Jemand anderen fragen, ob er sich vielleicht irrte, aber nachher würde das noch den Eindruck machen, dass es ihn stören würde.. aber so war es nicht! Es war nur... anders.
 

"Und was machst du heute?", kam es wieder aus dem Mund des Schwarzhaarigen, der sein Gesicht genau abscannte während er auf seine Antwort wartete. Wo kam er plötzlich her?!

"Das.. Gleiche wie gestern, denke ich. Ich mache Hausaufgaben und dann mal sehen. Vielleicht lese ich nochmal ein Buch und..-", weiter kam er nicht. "Willst du auf dem Heimweg mit mir ein Eis essen gehen? Ich kaufe es auch.", fragte der Kleinere ohne den sanften Bären aussprechen zu lassen.

Es war wieder diese direkte Art, die Asahi kurz Inne halten ließ. Und auch war es ein Teil in ihm, der ihn oft glauben ließ, dass das Interesse, etwas mit ihm zu unternehmen, nicht gerade groß war. Überrascht und verlegen griff er sich in den Nacken und nickte anschließend.

"Wir können gern ein Eis essen gehen. Aber du musst es mir nicht extra kaufen.", antwortete er und lächelte beschwichtigend, bis Nishinoya aufhörte, ihn mit seinem Blick zu durchbohren.

"Ich habe es gesagt, also mache ich es auch.", antwortete dieser ernst, schenkte ihm dann aber ein fröhliches Lächeln bevor er wieder ging.

Das ganze war nun beschlossene Sache.
 

Als der Unterricht vorbei war und die Schüler es kaum erwarten konnten raus an die frische Luft zu kommen, war einer ganz vorn mit dabei. Wer hätte es gedacht? Es war der Wirbelwind, der bereits am Schultor wartete, während Asahi langsam zu ihm getrottet kam. Immerhin wollte er hier Niemanden umrennen und somit verletzen. Zusammen traten sie den Heimweg an und auch, wenn das alles den Plan änderte, den er gehabt hatte, war es eine schöne Zeit.

Spontan hatten sie beschlossen sich auf einer Wiese nieder zu lassen und die Sonne zu genießen. Nur sie und ihr Eis. Als Asahi fertig war, legte er sich zurück und schloss seine Augen. Dieser Moment tat einfach gut. Es war still, keiner störte sie und die warmen Sonnenstrahlen kribbelten auf seiner Haut. Es raschelte und er bemerkte, wie sich etwas neben ihm bewegte. Und plötzlich wurde seine Brust schwerer. Nicht.. nur vom Gefühl her, sie war wirklich schwer.

Irritiert öffnete der Langhaarige seine Augen und hob seinen Kopf um zu sehen was dort vor sich ging. Noya hatte sich ebenfalls hingelegt. Jedoch nicht ganz ins Gras. Sein Kopf ruhte eben auf dieser Brust und er schaute ihn ebenfalls an.

"Dein Herz schlägt plötzlich lauter.", flüsterte er ihm zu, als hätte er angst er würde es verschrecken, wenn er lauter reden würde wie sonst.



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