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Mi Sutcliff

von

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Kapitel 2. Teil 2

Mi

Als ich mit Sebastian hinein ging traf ich auf Ciel.

» Guten Tag, Mi. « kam es von ihm.

» Hallo, Ciel.« ich ging zu ihm und gab ihm die Hand. 

Gerade wollte ich mit Ciel in mein Arbeitszimmer, als Will vor mir stand.

» Mi, ich muss dir was sagen.« begann er, aber ich ging einfach an ihm vorbei, denn ich wollte einfach nicht mit ihm reden.

» Es geht um deinen Bruder.« meinte er da und ich blieb stehen.

» Was ist mit ihm? « ich drehte mich zu Will um, dem ich nicht in die Augen sehen konnte.

Er erklärte mir alles und erschrocken starrte ich gerade aus.

Als ich mich wieder gesammelt hatte, sah ich Ciel an.

» Setz dich schon einmal hinein. Ich komme gleich.« meinte ich und sah, wie Sebastian seinem Herren folgen wollte, aber ich zog ihn zurück.

» Du kommst mit.« ich zog Sebastian mit mir mit.

Am Zimmer angekommen, sah Raven nicht so glücklich aus, dass ich ihn mitgebracht hatte.

» Raven, du gehst raus. « meinte ich und sie trat mit einem sehr aggressive Blick hinaus.

Sebastian grinste mich an und nahm meine Hand.

» Ich brauche dein Blut.« lächelte ich und schnitt ihm mit dem Messer in seine Hand und ließ sein Blut auf meiner Hand tropfen.

Zuerst war er erschrocken von meiner Reaktion, aber dann schaute er mir interessiert zu.

Währenddessen mixte ich das Blut mit meinem und mit vielem mehr.

» Wenn ich früher gewusst hätte, was das für ein Gift ist, dann hätte ich dich getötet.« grinste ich Sebastian an.

Als ich fertig mit der Mischung war, ließ ich es in Grells Mund tröpfeln.

Er machte seine Augen auf und setzte sich aufrecht auf.

» Miiii!! « schrie er durch den ganzen Raum und zog mich mit aufs Bett.

» Ich habe dich so vermisst.« Grell drückte sich fest an mich.

» Ich dich auch.« mir lief eine Träne die Wange entlang.

Ich war so glücklich ihn endlich wieder zuhaben, denn er war mein Leben.

» Nicht weinen, Mi.« lächelte er, wischte mir die Träne vom Gesicht und küsste meine Stirn.

Dann setzte er sich auf und ich wollte aufstehen, aber er zog mich auf seinen Schoss.

» Ich wusste was mit dir los war..William hat mir alles erzählt. Ich weiss auch warum..« er wollte es aussprechen, aber ich hielt ihn den Mund zu.

» Du erzählst ihm das nicht. Er ist mit Ron glücklich und das reicht. Und das Andere werde ich dir nicht erzählen « sagte ich ihm in einem sehr ernstem Ton.

» Okay, aber das Andere wusste ich auch, was mich sehr überraschte.« meinte er und zog mich näher an sich.

» Du musst jetzt nicht so auftrumpfen.« ich merkte, wie meine Wangen erröten und ging von ihm herunter.

Erst jetzt merkte , dass Sebastian mit in Zimmer war.

Ich sah Sebastian streng an und er verstand sofort, was ich von ihm wollte.

» Schön, dass du wieder bei uns bist, Grell. « grinste er und küsste ihn auf die Stirn.

Daraufhin lief Grell sofort rot an und ließ sich aufs Bett fallen.

» So hatte ich das nicht gemeint, Idiot.« ich boxte Sebastian gegen die Schulter, aber er grinste mich nur an.

Als ich Grell wieder zudeckte, zog er mich noch einmal auf sich.

» Ich will dich jetzt nicht gehen lassen.« sagte er und legte seine Arme um mich.

» Ich bleibe für immer bei dir.« ich legte meine Kopf auf seine Schulter.

Doch dann stand ich wieder auf.

»Ciel wartet ja.« kam es mir in den Kopf.

Ich deckte Grell erneut zu.

» Ich muss arbeiten.« sagte ich ihn und verließ mit Sebastian den Raum.

» Du hast echt übertrieben.« ich stupste Sebastian an und er musste lachen.

Als wir die Treppe hinunter gingen, sah ich wie Raven und Will mich beobachteten.

Schnell ließ ich meine Blicke in eine andere Richtung schweifen.

Am Arbeitszimmer angekommen stoppte Sebastian.

»Meine kleine Katze ist verletzt.«  meinte er und nahm meine Hand.

Langsam wickelte er mir etwas weißes um.

» Das ist doch deiner.« bemerkte ich, als er fertig war und gab ihm seinen Mantel wieder, bevor ich eintrat.

»Da seid ihr ja endlich.« Ciel sah nicht erfreut aus, aber ich stellte ihm Bonbons hin.

Er war sehr schnell wieder ruhig und wir konnten mit den Verhandlungen starten. 
 

Raven

Ich fühlte mich geschlagen und verraten.

Als ob ich unfähig wäre, so hatte sie mich behandelt und dann auch noch Sebastian mir vorgezogen.

Einen größeren Verrat gab es für mich nicht.

Und dann hatte sie es nicht einmal geschafft mich anzusehen.

Mit einem Ruck drehte ich mich zum Gehen.

Sollte sie doch machen, was sie wollte!

Mir war es ab jetzt egal!

Will lief mir nach und als er nach meiner Hand greifen wollte, fauchte ich ihn nur an, worauf er es unterließ.

Bis zum Garten kam ich, als plötzlich Noel vor mir auftauchte.

Er stupste seinen Kopf gegen meine Seite.

» Ja, ja, ich liebe dich auch, Noel.« flüsterte ich und kniete mich vor ihn, um mich an ihn zu schmiegen.

Auch er schmiegte sich gegen mich und legte eine Pfote auf meinen Rücken.

Es fühlte sich warm an.

Doch dann ließen wir uns los und ich lief einfach weiter.

Irgendwo würde ich schon ankommen.

Irgendwo, aber nicht hier.

Doch ich lief nicht alleine, denn Noel rannte neben mir.

Jedoch nur eine gewisse Weile, dann blieb er stehen und gab mir zu verstehen, dass er mich nicht begleiten konnte.

Denn er hatte seinen Platz gefunden.

Zum Abschied knurrte ich ihm zu und hörte noch seine Antwort hinter mir, bevor ich zu weit weg war.

Mein Ziel war mir unbekannt, aber was machte das schon.

Das Sutcliff-Anwesen lag weit hinter mir und da wäre es auch noch in nächster Zeit.

Zurück brauchte ich eh nicht.

Wofür auch?

Um weiter zuzusehen, wie sie mich verriet und mich behandelte, als wäre ich unfähig?

Das konnte ich mir geflissentlich sparen.

Und so fand ich mich bald irgendwo in London wieder, wo ich mir meinen Weg durch die Massen suchte.

Es war mir egal, wen ich umrannte.

Denn warum sollte ich auf die Welt um mich achten, wenn ich hier eh nicht mehr gebraucht wurde.

So rannte ich immer weiter und als ich aus London herauskam, die Straßen sich leerten, floss mir eine einzelne Träne die Wange hinab.

Eine einzige Träne, die meinen Schmerz bewies und die mein Innerstes spiegelte.
 

Mi

Als wir fertig waren verabschiedete sich Ciel von mir.

Er sah glücklich aus.

»Danke, Mi. « Ciel umarmte mich und ging mit Sebastian hinaus.

Geschockt sah ich den Zweien nach.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich wollte hoch gehen, als ich auf einmal Blut spuckte.

» Raven ist weg. Und das nur wegen dir.« meinte Will und half mir auf.

Hass schimmerte in seinen Augen.

»Verschwinde « hörte ich ihn sagen und es traf mich erneut.

Ich rannte durch die Gänge.

Währenddessen fing das Mal in meinem Nacken an zu brennen und zu bluten.

Mein Weg führte mich nach oben bis aufs Dach.

Dort fing ich an zu weinen und mir liefen die Tränen in Strömen hinab.

» Will hatte Recht. Alles nur wegen mir. « flüsterte ich mir selbst zu.

Dann hockte ich mich hin und hielt mir die Augen zu.

Als ich wieder auf stand, war mir schwindelig, aber ich lief weiter gerade aus.

Da zog mich plötzlich jemand zurück.

» Du willst dich doch nicht umbringt.« es war Ron der mich fest hielt.

Daraufhin drehte ich mich um und umarmte ihn.

» Es tut mir alles so leid.« flüsterte ich ihm zu, worauf er einfach nur lächelte.

» Das weiss ich. Will und Grell sind los gegangen und suchen sie.« meinte er und ich ließ ihn los.

» Will, Grell. « ich lief zwei Schritte rückwärts und fiel.

Auf meinen Lippen lag ein Lächeln, während ich sah wie meine Tränen leicht nach oben schwebten.
 

Raven

Was machte ich hier eigentlich?

Ich hatte von hier weg gewollt und nun war ich wieder hier.

Aber was sollte ich anderes tun?

Sie war meine Freundin, meine beste Freundin, und selbst, wenn ich sie nie wieder sehen wollte und mir ihr Verrat weh tat, sie durfte nicht sterben.

Also sprang ich genau in dem Moment nach oben, in dem sie begann zu fallen.

Auf halber Strecke landete sie in meinen Armen.

» Idiotin « meckerte ich, aber drückte sie fest an mich und landete sicher auf dem Boden.

Dort angekommen stellte ich sie auf ihre eigenen Beine, aber ließ sie nicht los.

Sie krallte sich an meine Sachen fest und drückte sich an mich, während meine Arme um sie lagen.

» Was machst du nur für Blödsinn? Was hättest du getan, wenn ich zu spät hier gewesen wäre? Das darfst du doch nicht. Du darfst nicht einfach so vom Dach springen. Du dumme Egoistin. « ich drückte sie so fest an mich, dass ich Angst haben musste, dass sie keine Luft mehr bekam.

Ihre Schultern zitterten und sie schluchzte laut, während ihre Träne mein Oberteil durchnässten.

Sanft legte ich meine Hand auf unser Zeichen in ihrem Nacken und heilte es, während ich sie weiter fest an mich drückte.

Dann begann sie sich undeutlich zu entschuldigen, wobei sie sich fast an ihren Schluchzern verschluckte.

» Ganz ruhig, Mi. Ich bin wieder hier. Ich bin hier. Alles ist gut. Beruhige dich. Ich bin hier.« wiederholte ich solang, bis ihre Schluchzer verstummten und nur vereinzelt noch ein paar Tränen flossen.

Doch wir verweilten weiter in der Umarmung.

Über Mis Kopf hinweg, traf mich Rons Blick.

Er wirkte besorgt, aber ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln, worauf auch auf seinem Gesicht wieder ein Lächeln erschien und er uns alleine ließ.

Ich legte mein Kinn auf ihren Kopf und seufzte leise.

Sie machte mir das Leben wirklich schwer.

Eigentlich hatte sie mich verraten und ich hatte nichts lieber gewollt als nie wieder hierher zu kommen, da ich eh nicht gebraucht wurde und dann entschied sie sich einfach dazu zu springen, was ich nicht zulassen konnte.

Ihre lebendige Wärme geniessend, schloss ich meine Augen.

Dieses Mädchen trieb mich noch irgendwann in den Wahnsinn.

» Versuche nie wieder irgendwo hinunter zu springen. Nie wieder. Denn das darfst du nicht. Niemals, Mi. Niemals. « bat ich sie und spürte kurz darauf ihr zaghaftes Nicken.

Einige Zeit verharrte wir still, bevor ich sie ein kleines Stück von mir drückte.

Sanft wischte ich ihr die Tränenspuren weg und hob ihr Kinn an, so dass wir uns ansahen.

» Ich hab dich lieb, Mi. Vergiss das nie. Egal was passiert. Ich habe dich immer lieb. « flüsterte ich ihr zu.
 

Mi

Meine Augen weiteten sich und ich sah ihr tief in die Augen.

Nach ein paar Sekunden brach ich das ab.

»Ich habe dich auch lieb.« meinte ich und ließ von ihr.

Da landeten Will und Grell hinter ihr.

» Raven ist wieder zurück.« lachte Grell und drückte Raven.

William hingegen schaute mich nicht einmal an.

Daraufhin drehte ich mich um und rannte hinein.

Drinnen angekommen, sah mich Ron an, der auf der Treppe saß.

» Was ist los, Mi? « er sah mich etwas besorgt an.

» Es ist nix.« meinte ich und lächelte.

Als ich an ihm vorbei wollte, zog er mich zu sich.

»Hört auf mich immer herum zu ziehen. Ich bin doch keine Katze.« beschwerte ich mich und er lächelte.

»Doch du bist eine Katze.« kam es von ihm, worauf ich ihn ansah und er mir seine Brille aufsetzte.

Und schon fing ich zu schmunzeln an.

Ron wollte mich aufmuntern, was er auch sehr gut hinbekam.

» Weißt du, dass du dich wie eine Katze verhältst? Man weiß nie, wie du dich gerade fühlst.« lächelte er und spielte mit meinem Haar. 

» Ich weiß. « antwortete ich ihm und er knuddelte mich.

» Du bist knuffig. « sagte er und ich musste anfangen zu lachen.

Doch dann verstummte ich.

In meinem Kopf spielte sich die Erinnerung daran ab, wie ich mit Will gelacht hatte.

» Tut mir leid, aber ich muss arbeiten.« meinte ich und er ließ mich los.

Daraufhin ging ich in mein Arbeitszimmer, wo ich meine Termine durch ging.
 

Raven

Was hatte Will getan, dass Mi so heftig reagierte?

Doch erst einmal hieß es Grell los werden.

» Grell! Ich sag das nur einmal! Pfoten weg! Wenn ich dich umarme, dann ist dass das eine! Aber das hier ist was andere! Also lass mich los! « fauchte ich ihn an.

Als er mich losließ, konnte ich deutlich sehen, wie er seinen Mund zu einem Schmollmund verzog.

» Anscheinend hast du mich gar nicht vermisst. Und das obwohl ich fast gestorben wäre. « murmelte er.

Darauf sah ich ihn scharf an.

» Ich habe dich erst aus dem Shinigami-Krankenhaus hierher verfrachtet, weil es dir trotz meines Blutes nicht besser ging. Also verdammt noch eins, halt deinen Mund, wenn du nichts weißt.« fuhr ich ihn an, worauf er mich überrascht ansah.

Jedoch ließ ich ihm nicht die Zeit nachzudenken, sondern fügte hinzu » Außerdem habe ich nie gesagt, dass ich dich nicht vermisst habe. «

Nach dieser Aussage drehte ich mich zu Will, den ich am Arm packte und mit ihm ins Anwesen ging, den perplexen Grell einfach stehen lassend.

Drinnen blieb ich stehen und ließ Will los.

Sofort gesellte sich auch Ron hinzu.

» Was hast du getan? « fragte ich William und sah ihn scharf an.

» Sie ist daran schuld, dass du gegangen bist. « antwortete William und schien noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ohne groß nachzudenken schlug ich ihn.

» Was hast du dir dabei zum Teufel nochmal gedacht? Du und Grell, ihr seid die Zwei, die sie nie verlieren will! Weißt du, wie sehr du ihr weh getan hast? Du bist so dumm! Und was wagst du es dir eigentlich beurteilen zu können, warum ich gegangen bin!« knurrte ich ihn an.

Was wagte er sich so etwas zu Mi zu sagen?

Es war egal, ob es der Wahrheit entsprach, er hatte so etwas nicht zu ihr zu sagen!

» Es ist doch die Wahrheit!« brüllte er mich an.

» Selbst wenn es stimmt, hast du noch lange nicht das Recht so etwas zu sagen! So wie du weiterhin nicht das Recht hast zu beurteilen, warum ich gegangen bin!« fauchte ich zurück.

» Ich habe jedes Recht das zu beurteilen. Immerhin sind wir Freunde. « hielt er dagegen.

» Sind wir das noch, so wie du dich ihr gegenüber verhalten hast? Sie ist meine beste Freundin. Ich würde für sie durchs Feuer gehen. Würdest du das auch? Wo du doch so auf deine Rechte, als Freund bestehst. « fragte ich mit scharfem Unterton.

Darauf schien er keine schnelle Antwort zu haben.

Aber das brauchte er auch nicht.

» Sie ist deine beste Freundin. Entschuldige dich bei ihr und wenn du ein wahrer Freund bist, dann tust du so etwas nie wieder.« wies ich ihn darauf hin und warnt ihn ebenfalls gleichzeitig.

Denn noch einmal würde ich ihm das nicht so einfach durchgehen lassen.

Nachdem er genickt hatte, fügte ich noch etwas hinzu » Komm morgen wieder um dich zu entschuldigen. Für heute solltet ihr nach Hause. «

Wieder erhielt ich ein nicken.

Dann verließen sie unsere Villa und ich ging zu Mi.
 

Mi

Als ich auf meine Blätter schaute, bemerkte ich, dass ich Rons Brille noch auf hatte.

» Oh, die muss ich ihn wieder geben. « lächelte ich vor mich hin.

» Mi, hilf mir. « kam es von Fenster.

Daraufhin drehte ich mich um und erblickte Grell, der am Fenster saß seine Sachen voller Blut.

» Was ist passiert. « fragte ich nach und zog ihn rein.

Ich zog ihm seinen Mantel aus und ein alkoholischer Geruch stieg mir in die Nase.

» Grell, was soll das? Was hast du angestellt? « fragte ich ihn also, worauf er lächelte.

»Meine Arbeit« bekam ich zur Antwort.

»Du böser Junge.« tadelte ich gespielt, aber grinste in mich hinein und wischte ihm das Blut vom Gesicht.

»Warum hast du Rons Brille auf?« fragte er nach.

»Er hat mich aufgemuntert« lächelte ich ihn an und konnte seine Eifersucht deutlich sehen.

»Du bist meins und niemand anderem« meckerte er und zog mich auf seinen Schoß.

Das zeigte deutlich, dass er etwas getrunken hatte.

Als er noch etwas sagen wollte, schlief er ein.

Sein Kopf lag auf meiner Schulter und seine Arme um mich.

Da kam auch schon Raven rein.

» Hallo, Raven.« begrüßte ich sie höflich.
 

Raven

Einen Moment ließ ich die Szene auf mich wirken und genoss den Anblick auch gehässig, bevor mir der widerliche Alkoholgeruch in die Nase stieg.

» Er hat wieder einmal getrunken. Und das während der Arbeit. Er lernt es nie. Aber was soll's. Immerhin hatte er es die letzten Tage wirklich schwer gehabt. Da will ich heute einmal nachsichtig sein. Ich bring in Ihr Zimmer, wasche ihn und zieh ihm neue Sachen an. « meinte ich grinsend.

Also ging ich zu ihnen und hob Grell auf meine Arme.

Dafür, dass er genauso groß war, wie ich, war Grell überraschend leicht, wie ich fand.

Man sollte ihm mal wieder etwas ordentliches zu essen vorsetzten, ansonsten hatte er bald gar nichts mehr auf den Rippen.

Was nicht in unserem Interesse lag.

Auch nicht in meinem, aber darum konnte ich mich auch später kümmern.

Nachdem Mi ihm noch einmal den Mantel zurecht gerückt hatte, trug ich Grell zu ihrem Schlafgemach.

Dort lief ich zum danebenliegenden Bad und drehte den Wasserhahn auf, so dass warmes Wasser in die Badewanne lief und ich in der Zeit Grell entkleiden konnte.

Doch es musste auch noch ein Badezusatz hinein.

Einmal wegen dem Duft und dann, weil Grell seine Haut pflegen wollte.

Ich brauchte nicht lange überlegen, denn Grell hatte seine eigenen Flaschen und die erste die mir heute in die Hand fiel war überraschenderweise rot.

Vorsichtig tropfte ich ein wenig ins Wasser, bevor ich die Flasche wieder verschloss und zurück an ihren Platz stellte.

Als ich ihn fertig entkleidet hatte, verfrachtete ich ihn in die Badewanne, wo Grell, wie gewohnt, von der angenehmen Wärme aufwachte.

» Hm. Das ist flüssiges Gold.« hörte ich ihn stöhnen und war fast versucht ihn zu ertränken.

Nein, ich war einfach nur eifersüchtig.

Ich hatte seit fast einer Woche keine Möglichkeit mehr gehabt ein genüssliches Bad zu nehmen.

Doch das musste warten.

Erst einmal musste ich diesen Idioten dazu bringen, sich zu waschen.

» Hättest du die Güte, dich zu waschen und abzutrocknen?« fragte ich Grell daher sanft.

Ein wenig überraschend für mich, drehte er sich zu mir » Gerne doch«

Meine Augen geweitet, wollte mein Hirn nicht akzeptieren, was er da gesagt hatte, aber besser war es, denn ungefähr eine viertel Stunde später war er sauber und trocken.

Dann half er mir nicht nur dabei ihn in eine Schlafhose zu verfrachten, sondern zog sie sich vollkommen alleine an, bevor er mich grinsend ansah.

» Trag mich « hörte ich ihn.

Also tat ich ihm den Gefallen.

Kaum im Bett liegend kuschelte er sich in die Decke und schlief schon im nächsten Moment selig.

Also machte ich mich auf zu Mi, die immer noch in ihrem Arbeitszimmer war.

» Grell schläft selig und war heute überraschend zuvorkommend.« teilte ich ihr mit und grinste.
 

Mi

Ich lächelte Raven an.

» So ist er « meinte ich und sah in meinen Kalender, als mir der Atem stockte.

»Wir haben morgen einen Ball.« stellte ich fest, aber Raven sah nicht sehr überrascht aus.

Als ich Raven die Aufgabenblätter gab, wurde plötzlich das Fenster aufzog.

» Hallo, Leute. « Ron lächelte uns an.

»Du brauchst bestimmt deine Brille.« stellte ich fest und setzte sie ab, während ein Lächeln auf meinen Lippen lag.

Danach wollte ich zu Raven gehen, aber Ron zog mich zurück und flüstert mir etwas ins Ohr »Es wartet jemand unten auf dich.«

Also sprang ich aus dem Fenster.

Ron hingegen sah mir nach, bevor er Raven anlächelte.

»Ich mag deine Katze « sagte er zu ihr.

Unten angekommen sah ich Will, der bereits auf mich wartete.

Langsam näherte ich mich ihm von hinten und knapp hinter ihm stoppte ich.

» Du wolltest mit mir reden.« machte ich mich bemerkbar und Will fuhr kurz zusammen, bevor er sich herum drehte.

Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet, da ich mir dachte, dass ich ihm nie wieder in die Augen sehen könnte.

» Mi, schau mich bitte an « kam es von ihm und er hob mein Kinn leicht nach oben.

Seine grünen Augen funkelten mich an und ich wurde rot.

» Was ist los Mi?...bist du krank?« fragte er nach, aber ich lachte.

» Nein, ich...« begann ich, aber stockte dann und ließ von ihm.

»Ich verzeihe dir alles. Und komm morgen bitte zu meinem Ball« brachte ich es hinter mich.

Dann lief ich zwei Schritte zurück und blieb dann stehen, wonach ich mich noch einmal herumdrehte.

Schnell rannte ich zu ihm und umarmte ihn.

»Sag das bitte nie wieder zu mir« bat ich ihn und er lächelte und legte seine Arme um mich.

Gerade als Will etwas sagen wollte, stand Grell neben uns.

»Nicht so nah « meinte er und sah Will sauer an, bevor er uns auseinander schob.

»Was soll das, Grell? « fragte Will.

Während er noch verwirrt zu meinem Bruder sah, ging ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Daraufhin sah Grell mich geschockt an und Will starrte gerade aus.

» Das war es kleine Schwester. Dein Gehirn hats entschärft.« meinte Grell, während er mich hoch nahm und mit mir in unser Zimmer ging.
 

Raven

Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Da hatte sie sich wohl selbst verraten.

Aber so verwirrt, wie Will aussah, hatte er nichts verstanden.

Ron, der neben mir stand, hatte hingehen sehr wohl verstanden.

Er seufzte » Das tut mir leid. Ich hoffe, dass sie noch den richtigen findet. «

Ich nickte ihm zu, als er hinzufügte » Ich sage es Will nicht. Soll er nur einmal nachdenken und ein eigenes Ergebnis finden. «

» Dann mal sehen, was sein Hirn wieder fabriziert. « stimmte ich zu und nahm Ron dann in den Arm.

» Komm morgen auf den Ball. Es würde mir etwas fehlen, wenn du nicht da sein würdest. « bat ich ihn.

Auch er legte seine Arme um mich » Ich werde auf jeden Fall da sein. Immerhin habe ich mir noch nie einen eurer Bälle entgehen lassen. «

Nachdem wir uns losgelassen hatten, sprang Ron hinunter zu Will, welchen er am Arm packte und mit sich vom Anwesen schleifte.

Kaum waren sie aus meinem Blickfeld verschwunden, machte ich mich auf, um Mi und Grell noch ins Bett zu bringen.

Durch die Gänge hindurch, gelangte ich bald zu meinem Ziel, wo ich leise abklopfte und dann eintrat.

Da lagen sie wieder zusammen gekuschelt.

So wie jeden Abend redeten sie leise miteinander.

Mein Blick lag sanft auf den beiden und ich machte einen gedanklichen Schnappschuss.

Dann machte ich mich noch einmal bemerkbar » Mi. Grell. «

Sie unterbrachen ihr leises Gespräch und drehten ihren Kopf zu mir.

» Ich wollte euch noch eine gute Nacht und schöne Träume wünschen. Ich werde euch morgen früh wie gewohnt wecken. « ich lächelte ihnen zu.

» Gute Nacht, Raven« erwiderte Mi.

» Gute Nacht « kam es dann auch von Grell und ich verließ den Raum wieder.

Also auf zu den anderen, die sich schon in der Küche versammelt hatten.

Schnell klärten wir alle letzten Details für den morgigen Tag.

Das Ganze dauerte vielleicht zehn Minuten, dann trennten sich unsere Wege wieder.

Langsam lief ich in den Garten, wo ich zuerst Kiara und dann Noel schlafend vorfand.

Ich ließ sie schlafen und lief weiter, bis ich am See ankam.

Dort setzte ich mich und ließ meinen Blick zu den Sternen gleiten.

Schlaf würde ich dieser Nacht sowieso keinen finden und brauchte ihn auch nicht.

Der heutige Tag hatte alles wieder einmal auf den Kopf gestellt und auch mein Bruder hatte wieder ordentlich mit gemischt.

Aber was erwartete ich auch von ihm?

Er wusste bei weitem nicht wer ich bin und was in meinem Kopf vorging, denn alles was ihn interessierte, war sein Spaß, dieser Bastard.

So wie immer.

Aber sollte er doch einfach mal einen Schluck seiner Medizin nehmen.

Ab dem morgigen Tag würde ich sein Leben zur Hölle machen.

Mal sehen, was er davon hielt, wenn man in seinem Leben herum spielte.
 

Mi

Grell wartete bis Raven draußen war bis er mich fragte » Was willst du jetzt machen? «

» Nichts. Ich bin nur glücklich das er Ron hat.« antwortete ich und Grell musst grinsen.

» Du hast ja mich. « meinte er, worauf ich ihn leicht von mir weg schob.

» Lass das « ich drehte mich beleidigt von ihm weg.

» Ach, Mi « hörte ich hinter mir, als ich aufsprang und dann sitzend im Bett landete.

» Ich mache dich morgen richtig hübsch « lachte ich Grell an und schmiss mich auf ihn.

Er lachte mit mir, verstummte aber leider auch bald wieder.

» Mi, ich habe Ciel und Sebastian beim Reden zugehört « meinte er da ernst.

Daraufhin setzte ich mich wieder neben ihn.

» Was hat dich so wütend gemacht?« fragte ich, worauf er mich ansah und lächelte.

» Das erzähle ich dir ein andermal...morgen musst du viele Gäste begrüßen. « wich er aus und zog mich mit aufs Bett und schloss die Augen.

Sanft streichelte ich ihm über den Kopf.

»Du bist meine wahre Liebe.« flüsterte ich ihm zu und bemerkte, dass er schon eingeschlafen war.

Einige Zeit beobachtete ich meinen Bruder noch ein wenig, bis meine Gedanken an Ron haften blieben...er hatte mir immer geholfen und war nie böse auf mich.

Lächelnd schlief ich schließlich in Grells Armen ein.



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