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Star Trek - Timeline - 05-01

EXODUS-Freunde
von

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Attacke auf DEEP SPACE NINE


 

2372
 


 


 

Wenn einer von uns müde wird,

der Andere für ihn wacht.

Wenn einer von uns zweifeln wird,

der Andere gläubig lacht.

Wenn einer von uns fallen wird,

der Andere steht für zwei.

Denn jedem Kämpfer gibt der Herr,

den Kameraden bei.

(Soldatenlied)
 


 


 


 


 

5.

Attacke auf DEEP SPACE NINE
 

Logbuch der Station DEEP SPACE NINE

Sternenzeit: 49904.1

Major Kira Nerys
 

Gegen 21:20 Uhr Föderations-Standardzeit habe ich die OPS der Station inspiziert und sie zehn Minuten später, nach einem Blick in die Datei der für morgen angekündigten Raumschiffe, verlassen, um mir einen Überblick über den Stand der Wartungsarbeiten am oberen Pylon Drei zu verschaffen. Leider ist Chief O´Brien momentan noch an Bord der DEFIANT unterwegs, zusammen mit Captain Sisko und dem Großteil der Führungs-Crew dieser Raumstation. Doch ich bin recht optimistisch, dass Rom, der mit für diese Arbeiten eingeteilt ist, der Herausforderung gewachsen sein wird.
 

* * *
 

Major Kira Nerys, seit nunmehr fast vier Jahren als Verbindungsoffizier des Bajoranischen Militärs zur Vereinten Föderation der Planeten auf dieser Raumstation tätig, bog in den angenehm beleuchteten Gang ein, der vom Andockring der Station zur Andock-Schleuse des Oberen Pylons Drei führte. Die zierliche, rothaarige Bajoranerin schritt mit jenem leicht federnden Gang, der sie für Leute, die sie näher kannten, schon von Weitem erkennbar machte, auf die offene Kabine des Turbolifts zu, dessen einzige Sicherung aus zwei Durastahl-Geländern bestand. Ein überdeutliches Zeichen dafür, wer diese Station erbaut hatte, denn Cardassianer legten allgemein keinen übertriebenen Wert auf Arbeitssicherheit.

In Gedanken war sie dieser Tage sehr oft bei den Ereignissen des im nächsten Monat ablaufenden Jahres, das gleich zu Beginn mit einem Knalleffekt losgegangen war.

Nachdem das Cardassianische Zentralkommando aufgelöst worden war, und durch eine zivile Institution, dem Detapa-Rat, ersetzt wurde, glaubten die Klingonen fest daran, dass das nur das Dominion dabei die Hände im Spiel haben konnte. Eine schleichende Invasion des Alpha- und Beta-Quadranten befürchtend, rückten sie kurze Zeit später mit einem beeindruckenden Flottenkontingent bei DEEP SPACE NINE an, um von dort aus gegen Cardassia vorzurücken. Dabei hatte sich der Kanzler des Klingonischen Hohen Rates höchst selbst auf die NEGH´VAR begeben – das Flaggschiff der Klingonischen Kriegsflotte.

Nachdem der Föderations-Rat, trotz des politischen Drucks durch Kanzler Gowron, sich strikt gegen eine Auseinandersetzung mit den Cardassianern ausgesprochen hatte, und zudem kurze Zeit später, Captain Benjamin Sisko den von Cardassia evakuierten Detapa-Rat, inklusive ihres obersten militärischen Beraters, Gul Dukat, an Bord der DEFIANT auf der Station in Sicherheit brachte, kam es zu einer bewaffneten, militärischen Auseinandersetzung auf, und um DEEP SPACE NINE herum.

Im letzten Moment erreichte eine Kampfgruppe von sechs Raumschiffen der Föderation, geführt von der VENTURE, die Station, und es gelang Sisko, die Klingonen zum Rückzug zu bewegen. Doch Gowron der bereits zuvor das Khitomer-Abkommen für Null und Nichtig erklärt hatte, war nicht bereit einzulenken, und erklärte, kurze Zeit später, auch der Föderation den Krieg. Später wurden gleichfalls romulanische Außenposten durch klingonische Verbände angegriffen.

In den Augen der Bajoranerin war dies genau das, was das Dominion wollte – ein blutiger Krieg, der die vorherrschenden Großmächte zweier Quadranten entzweite. Für sie war es nur eine Frage der Zeit, wann das Dominion offen eingreifen, und den momentan destabilen Zustand in dieser Hälfte der Galaxis ausnutzen würde.

In demselben Moment, in dem sich die Plattform des Lifts in Bewegung setzte, lief eine Erschütterung durch die Station, gleich gefolgt von einem ohrenbetäubenden Krachen, hoch über ihr.

Die Bajoranerin riss den Kopf nach oben und erkannte über sich einen grellen Feuerregen, der direkt auf sie hinunter schoss. In einem instinktiven Reflex riss sie schützend den rechten Arm hoch, um damit ihr Gesicht zu schützen und machte im nächsten Moment einen weiten Hechtsprung von der Plattform, zurück in den Gang.

Ein grässlicher Schmerz am rechten Oberarm ließ sie aufschreien, noch bevor sie auf den Boden prallte, wo sie, vor Schmerzen verkrümmt, liegenblieb.

Wie durch ein Wunder wurde sie nicht von den scharfkantigen Trümmerteilen getroffen, die gleich darauf, durch den Turbolift-Schacht heruntergestürzt kamen, und krachend, an ihr vorbei, in den Gang polterten.

Noch bevor sich Kira Nerys vom Boden aufrappeln konnte, sich dabei verwirrt fragend, was eben geschehen war, durchlief ein erneuter, mächtiger Stoß die Station, die für einen Augenblick zu schwingen begann, wie eine Glocke.

Als die Trägheitsstabilisatoren die Station endlich wieder zur Ruhe brachten, sah sich Kira Nerys, für einen Moment orientierungslos um.

Die Beleuchtung war ausgefallen. Zumindest in diesem Teil der Station. Doch es gab einen hellen unsteten Lichtschein, nicht weit von ihr entfernt. Außerdem roch es nach verschmorten Isolationen und Rauch. Irgendwo in ihrer Nähe brannte es. Außerdem hörte sie ein hohes Pfeifen, das jedoch Augenblicke später abriss.

Dieser Gedanke ließ die ehemalige bajoranische Widerstands-Kämpferin endgültig wieder munter werden. Sie stützte sich vom Boden ab und stöhnte unterdrückt, als ein wilder Schmerz durch ihren rechten Arm fuhr. Ein Blick auf ihren Oberarm bestätigte ihr, was sie bereits geahnt hatte. Ein Teil des Ärmels ihrer Uniform war verbrannt und ebenfalls die oberen Hautschichten ihres Arms. Erst jetzt schien der Schmerz seine ganze Wirkung zu entfalten und Tränen rannen über ihr Gesicht. Doch sie biss tapfer die Zähne zusammen.

Beim Aufstehen stellte sie gleichfalls heftige Schmerzen im Handgelenk fest. Vermutlich hatte sie es sich beim Aufprall verstaucht.

Noch bevor sie endgültig wieder auf ihren Füßen stand, gellte der akustische Alarm durch die Gänge der Station.

Kira Nerys tippte auf ihren Kommunikator, doch vergeblich. Offensichtlich hatte die Explosion einen Puls erzeugt, welcher die empfindlichen Geräte lahmgelegt hatte.

Verdammt, ich muss wissen, was das war, dachte sie fieberhaft und versuchte dabei, sich die Schmerzen zu verbeißen. Was ist geschehen? Ein Unfall? Oder haben die Klingonen einen erneuten, überraschenden Angriff auf unsere Station gestartet?

Mit einem gequälten Ausruf straffte sie sich und wankte ein paar Schritte durch den Gang, bevor sie entfernt Stimmengewirr vernahm. Außerdem klangen Geräusche an ihr Ohr, die sie nur zu gut kannte. Während ihrer Zeit im Widerstand hatten sie sich in ihr Gedächtnis gebrannt, und sie würde sie vermutlich nie wieder ganz daraus bannen können.

Waffenfeuer!

Aus einem ersten Impuls heraus bewegte sie sich auf die Quelle der Geräusche zu, bis ihr einfiel, dass sie unbewaffnet war. Fluchend entschied sie sich dazu, einen Umweg zu nehmen, um sich zu bewaffnen. Nur gut, dass sie diese Station, nach den fast vier Jahren ihres Dienstes hier, so gut wie auswendig kannte.

Noch bevor Major Kira den Habitat-Ring erreichte, kamen ihr zwei Männer und eine Frau der Stationssicherheit entgegen. Bei ihnen war Leutnant Veris Laren, Bashirs bajoranische Stellvertreterin auf DEEP SPACE NINE. Die bajoranische Ärztin begab sich kommentarlos zu Kira und untersuchte die Brandverletzung an ihrem Oberarm.

Indessen wandte sich Kira Nerys an den Truppführer des Sicherheitskommandos. „Berichten Sie, aber in knapper Form.“

„Constable Odo schickte uns, um Sie zu suchen, Major“, schnarrte der kräftige Bajoraner, den Kira angesprochen hatte. „Jem´Hadar haben die Station infiltriert und einen Sprengsatz gezündet. Vermutlich nur zur Ablenkung. Der Constable und ein Großteil der Sicherheitskräfte haben ihre Verfolgung aufgenommen. Zwei von ihnen konnten wir stellen und unschädlich machen.“

Kira nickte und verzog für einen Moment das Gesicht, als Veris verbrannte Uniformfetzen von ihrem Arm entfernte und ihre Verbrennung mit einem schmerzlindernden Sprühmittel behandelte. Dann fragte sie den Mann: „Funktioniert Ihr Kommunikator?“

„Ja, Major.“

Kira warf Veris Laren einen giftigen Blick zu, als sie ihr ein Hypospray injizierte und erwiderte in Richtung ihres bisherigen Gesprächspartners: „Dann rufen Sie die OPS. Sie soll einen Notruf an die Sternenflotte absetzen, damit sie uns Unterstützung schickt. Danach unterstützen sie Doktor Veris dabei, nach Verletzten zu suchen. Sie und Ihre Leute sind mir für ihren Schutz verantwortlich.“

Der Mann bestätigte. Gleichzeitig hatte Veris ihre vorläufige Behandlung abgeschlossen und meinte: „Sie sollten sich zur Krankenstation begeben, Major. Ich habe die Wunde notdürftig behandelt, aber es befinden sich noch verbrannte Fasern ihrer Uniform in der Wunde, die rasch entfernt werden sollten.“

Kira Nerys war versucht ihr zu widersprechen. Doch sie spürte, dass sie mit einem verstauchten Handgelenk keine Hilfe für Odo und seine Team sein würde. Beinahe gegen ihren Willen erwiderte sie: „In Ordnung, Doktor.“

Einer der beiden Männer der Sicherheit schloss sich ihr unaufgefordert an.

Kira, die es stillschweigend registrierte, hielt den langsam immer weniger schmerzenden Arm mit der Linken an sich gepresst und hoffte, während sie eilig zur Krankenstation schritten, dass Odo und das Sicherheitskommando die Jem´Hadar bald aufgebracht und unschädlich gemacht haben würde.
 

* * *
 

Ein gerichteter Polaron-Strahl, aus einer schweren Waffe der Jem´Hadar, verfehlte Odo, der gerade noch rechtzeitig hinter einem der breiten Träger, an den Wänden des Ganges, in Deckung gehen konnte, nur um Haaresbreite. Einer seiner Leute lag, nur wenige Meter von ihm entfernt, tot auf dem Boden – erschossen von einem der Eindringlinge, die sich wie die Berserker, an drei verschiedenen Stellen, durch die Station kämpften. Dabei stieg eine undefinierbare Wut in dem Formwandler auf, denn er hatte diesen jungen und so lebenslustigen Mann, der erst seit wenigen Wochen unter seinem Kommando gestanden hatte, sehr gemocht. Soweit das auf einen Formwandler, wie ihn, zutraf.

Der Formwandler wünschte sich, er hätte das Ziel der Jem´Hadar, und das Transportmittel, mit dem sie herkamen, gekannt. So wusste er nicht, was ihr Ziel war, und wo ihr Rückzugspunkt lag, was einen Zugriff erschwerte. Fest stand für Odo momentan nur, dass sie keinesfalls durch eine der Schleusen die Station betreten hatten, ansonsten wäre der Waffenalarm ausgelöst worden. Darum vermutete er, dass sie sich von Bord eines der zahlreichen Frachtraumschiffe auf die Station gebeamt hatten. Dabei konnte man davon ausgehen, dass der fragliche Transporter keiner war, sondern eher ein, als Frachter getarntes, schwer bewaffnetes Kriegsschiff.

Der Constable warf einen Blick um die Ecke. Nichts war zu sehen, und so gab er seinen Leuten den Befehl, weiter mit ihm vorzurücken.

Obwohl auch den bajoranischen Sicherheitskräften sicherlich ähnlichen Fragen durch den Sinn gingen, sprach keiner von ihnen ein Wort. Der Tod ihres jungen Kollegen zeigte ihnen eindringlich, dass sie in der momentanen Lage hoch konzentriert bleiben mussten.

Um jederzeit in Deckung gehen zu können hasteten sie dicht an den Gangwänden entlang, wobei sich Odo versuchte in Gedächtnis zu rufen, welche wichtigen, oder kritischen, Abteilungen dieser Station sich vor den Jem´Hadar befanden.

Als vor ihnen ein Jem´Hadar seinen Kopf um die Gangecke reckte, versuchte Odo ihn mit zwei Pseudopodien, die er aus seinem Körper auf den Gegner zu schießen ließ, zu ergreifen, doch der Versuch ging fehl.

Sein Mitarbeiter hatte mehr Erfolg und erwischte ihn mit seinem Polaron-Phaser, der nach einem ähnlichen Prinzip arbeitete, wie die Jem´Hadar-Waffen, dabei jedoch deutlich weniger effektiv war. Nach vorne sichernd zog die Gruppe von insgesamt sieben Sicherheitsleuten nach.

Unterwegs erhielt der Formwandler, über seinen Kommunikator, die Meldung, dass einer der drei Trupps der Eindringlinge sich im Wissenschaftslabor verschanzt hatte. Was sie da wollten war gegenwärtig nicht zu ermitteln. Die beiden anderen Trupps des Feindes hielten ihren Weg zur Reaktorkontrolleinrichtung, und zu den Frachtrampen.

Nachdem Odo seinen Stellvertreter, der diese Nachricht absetzte, um äußerste Vorsicht gebeten hatte, nahm der Formwandler Verbindung zu Lieutenant-Commander Michael Eddington auf. Der Chef der Föderation-Sicherheitskräfte auf dieser Station, und sein Team, unterstützte ihn nach Kräften. Sie versuchten zu ermitteln, welchen Fluchtweg die eingedrungenen Feinde nehmen würden, nachdem sie ihren Auftrag, worin auch immer der bestehen mochte, ausgeführt hatten. Falls es einen Fluchtweg gab, denn es war ebenso gut möglich, dass es sich hierbei um einen Kamikaze-Angriff handelte. Zuzutrauen war das den Jem´Hadar zumindest.

Odo und sein Team setzten die Verfolgung des Gegners fort. Ganz in der Nähe des Eingangsschotts zum Wissenschaftslabor schlug ihnen ein mörderisches Abwehrfeuer entgegen und erneut waren die Leute das Sicherheitskommandos gezwungen Deckung zu nehmen. So gut sie konnten erwiderten sie das Feuer der Jem´Hadar. Einige grell-weiße Polaronschüsse der Jem´Hadar schlugen in einem der Beleuchtungskörper des Ganges ein, der funkensprühend seinen Dienst einstellte.

In demselben Moment, in dem sich Odo dazu durchrang, den Befehl zum Sturmangriff auf das Labor zu geben, lösten sich die Jem´Hadar, die eben noch wild um sich geschossen hatten, vor seinen Augen in grün-goldenen Energiewirbeln auf. Fast gleichzeitig erreichten ihn Anrufe von seinem Stellvertreter, und Michael Eddington. Beide sagten übereinstimmend aus, dass sich die Jem´Hadar, denen sie auf den Fersen gewesen waren, ebenfalls von der Station gebeamt hatten.

Der Formwandler gab ein Schnauben von sich und kontaktierte die OPS. Der Stellvertretende Taktische Offizier bestätigte, dass ein Frachter soeben unerlaubt von der Station abgelegt hatte. Er war von der Station aus unter Feuer genommen worden, doch zu spät, um ihn ernsthaft zu beschädigen, oder ihn aufhalten zu können, bevor er durch das Wurmloch entkommen konnte.

Odo gab Entwarnung und erstattete Kira Nerys Meldung. Danach wies er seine Leute an, sich um verletzte Kameraden zu kümmern, die Toten aus den Gängen zu schaffen und bei der Bergung eventuell weiterer Verletzter und Toter, in der Nähe des stark beschädigten Pylons zu helfen. Dabei fragte er sich die gesamte Zeit über, was diese Jem´Hadar zu ihrer seltsam anmutenden Tat bewogen haben mochte.



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