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Human Nature

23. Human Nature

 

Sie mussten sich keinen Sternenwal fangen, denn zwei Wochen später rauschte ein ziemlich großer Raumkreuzer durch Darilliums dicke Regenwolken hinab.

 

Es plätscherte fast unaufhörlich in die Höhle unter den Türmen hinein und Amy und der Master waren so in dieser Monotonie gefangen, dass sie das befremdliche Geräusch schon beim Eindringen in die Atmosphäre wahrgenommen hatten.

 

„Du sagtest doch, wir befinden uns kurz nach dem Urknall“, flüsterte Amy ihm zu, fast so als ob sie Angst hätte, gehört zu werden. „Wie kann denn jetzt schon ein Raumschiff hier landen?“

 

„Indem es abbremst und den Düsenantrieb langsam runterfährt?“, der Master schaute sie schulterzuckend an. „Was weiß ich? Vielleicht ne neue Raum-Zeit-Kreuzfahrt, in der sensationsgierige Touristen bis an den Anfang von Gottes Schöpfung reisen können? Oder vielleicht sogar ein weiterer perfider Plan der Neuen Kirche, die neue Gläubige fangen will?“

 

„Dir tut die Isolation hier auch nicht wirklich gut, was?“, knurrte Amy ihn an und der Master grinste breit.

 

„Ich hab alles, was ich brauche“, genüsslich streckte er sich in dem warmen Salzsand aus und beobachtete die Blitze, die durch die Oberlichter in die Süßwasserhöhle herunter zuckten. „Wasser, Fleisch und... dich!“

 

Amy schlang ihre Arme um die Knie und legte das Kinn darauf ab. Sie seufzte und blickte mit großen Augen an die Höhlendecke.

 

„Was ist, Amelia?“, der Master richtete sich auf und betrachtete Amy skeptisch von der Seite. „Wir haben die Chance, uns illegal auf einen Sternenkreuzer zu schmuggeln und hier wieder weg zu kommen! Freu dich gefälligst!

 

„Kann ich ja immer noch, wenn wir es geschafft haben“, sie kämmte sich mit den Fingern durch die Haare, die vom ganzen Salz in der Luft spröde und struppig geworden waren.

 

„Dann komm! Lass uns mit listigen Tricks dieses Raumschiff unterjochen!“, er stand auf und hielt ihr die Hand hin, doch Amy reagierte nicht. Der Master kniff die Augen zusammen und schaute Amy böse an. Sie bemerkte seinen Blick und schaute ebenso grimmig zurück.

 

„Lass mich!“, fauchte sie und stand auf.

 

„Ohohoho, nein!“, lachte der Master spöttisch und machte einen Satz hinter ihr her. „Ich lasse dich nicht!“

 

„Ich will nicht!“, zeterte Amy und trat nach ihm, doch der Master schnappte sie und zog sie dicht an sich.

 

„Du wirst doch gar nicht gefragt, Süße! Mmmh... den Wildkatzen-Modus hatten wir schon länger nicht mehr, du weißt, das macht mich ziemlich heiß!“, raunte er an Amys Ohr und spürte einen Moment später ihren Ellbogen in der Magengrube. Perplex ließ der Master Amy los, die sich von ihm wegdrehte und ihn giftig anschaute. Er rieb sich über die ziehende Seite und richtete sich schließlich schweigend auf.

 

„Was ist los, Amelia?“, er verschränkte die Arme vor der Brust und reckte sein Kinn nach vorne, welches langsam von einem dichten Bart bewuchert wurde. „Es ist jetzt nicht der richtige Moment mir eine Abfuhr zu erteilen, Schätzchen. Das hättest du dir bereits vor Monaten überlegen müssen!“

 

„Will ich doch gar nicht!“, Amy raufte sich die Haare und lief unschlüssig durch die Höhle. „Ich weiß grad einfach selber nicht, was ich will!“

 

Sie schluchzte laut auf und brach weinend im kristallinen Sand zusammen. Ihr Körper schüttelte sich vor lauter Emotionen und nach ein paar unangenehmen Minuten später, in der er Amy einfach nur fassungslos angestarrt hatte, hockte sich der Master zu ihr nieder. Er streichelte ihr über den Rücken und drückte ihren bebenden Körper an sich.

 

„Ist ja gut“, murmelte er, „scht scht... egal was ist, wir kriegen das schon hin!“

 

„Ich weiß es nicht“, sie schnappte verzweifelt nach Luft und schlug sich die Hände vor das Gesicht.

 

„Na, wenn du so weiter machst, weiß ich es auch nicht!“, schimpfte der Master und Amy blickte erschrocken zu ihm auf. „Sieh mal wieder klare Bilder, Kupferbirne! Wenn du mir nicht sagst, was genau dein Problem ist, kann ich dir tatsächlich nicht helfen!“

 

Amy schluckte ihre Tränen runter und atmete beruhigend ein und aus. Sie schüttelte immer wieder ihren Kopf und rang mit sich.

 

„Also, ich höre!“, der Master trommelte ungeduldig seinen Takt in den Sand und zog die Augenbrauen fragen nach oben.

 

Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm.

 

„I-ich... ich... also“, begann Amy verunsichert und nestelte nervös mit ihren Fingern umher. „Erinnerst du dich noch, zu welchem Zeitpunkt ich entführt wurde?“

 

„Ist das jetzt hier Der Schwächste fliegt?“, der Master schüttelte entnervt den Kopf. „Du bist von deiner Hochzeitsreise gekommen, du Luder, nur um dann gleich mit mir die Sau rauszulassen!“

 

„Master, bitte“, Amy schloss die Augen und knirschte wütend mit den Zähnen. „Genau, meine und Rorys Hochzeitsreise.“

 

„Er ist tot, Amelia. Ich dachte ernsthaft du hast ihn überwunden, so leidenschaftlich, wie du meinen Schwanz bläst!“

 

„MASTER“, fuhr sie ihn wütend an und bekam nur ein verspieltes Grinsen geschenkt. „Denk nach, Master! Denk nach und enttäusch mich nicht! Was machen Verheiratete im Klischeefall auf einer Hochzeitsreise?“

 

„Sie vögeln sich die Seele aus dem Leib?“, der Master rollte mit den Augen und schwieg nachdenklich. Er warf ab und an einen prüfenden Blick auf Amy, nur um dann wieder an die Decke zu starren.

 

„Willst du mir jetzt mit deinen kryptischen Andeutungen, die Vermutung vermitteln, dass du eventuell - auf höchst unanständige Weise - der Fortpflanzung nachgekommen bist?“, der Master blickte in Amys verunsichertes Gesicht. „Ich weiß schon seit einiger Zeit, dass du schwanger bist.“

 

„Du weißt WAS?“, Amy krallte sich wütend in sein Shirt, warf ihn auf den Rücken und kniete sich auf seine Brust. „Wie lange?“

 

„Tage... Wochen... keine Ahnung, wie lange wir es schon miteinander treiben!“, er umfasste spielerisch Amys Hüften und lächelte zu ihr auf. „Es macht dich jedenfalls noch begehrenswerter, meine schöne Amazone!“

 

„Und du sagst nichts?“, Amy Stimme überschlug sich fast vor Aufregung und der Master brach in schallendes Gelächter aus.

 

„Was soll ich denn sagen? Hast du Angst, dass ich dich mit dem Kind in Raum und Zeit sitzen lasse?“, er rollte fassungslos mit den Augen, schob sie von der Brust auf seinen Schoß hinab und richtete sich etwas auf. Amy verschränkte patzig die Arme vor der Brust und  sah ihn erwartungsvoll an.

 

„Wenn du tatsächlich von mir geschwängert wurdest, was ich befürchte... dann keine Angst, ich stehe immer zu meinen Kindern“, der Master lächelte sie aufmunternd an, doch Amys Gesicht verfinsterte sich etwas.

 

„Wie viele Kinder hast du denn?“

 

„Keine Ahnung“, grinste er breit, „aber wenn es welche gibt, dann sind es alle Kinder der Liebe!“

 

Liebe?“, Amy schoss von ihm hoch und schaute ihn mit schmerzverzerrtem Blick an. „Was weißt DU schon von Liebe, Master? Oben auf dem Turm hattest du mir noch erzählt, dass du keine Liebe empfinden kannst! Du nimmst dir, was du willst und wen du willst, und sei es eine zufällig dahergelaufene Freundin des Doctors - um so besser!“

 

Der Master neigte den Kopf und blickte Amy unsicher an. Sie zog ihren dreckigen Pulli eng um ihren Körper und lief aufgebracht vor ihm her.

 

„Ich weiß nicht, ob es von dir ist, oder noch von Rory. Ich weiß es nicht! Diese Zeitreisen mir dir haben alles durcheinander gebracht! Mein innigster Wunsch war es, ein Baby zu bekommen, von dem Mann, der mich über alles geliebt hat!“, Tränen liefen ihr aus den Augen und ein verräterischer Stich zog in eines der Herzen des Masters. „Und was habe ich bekommen?“

 

Sie wirbelte herum und starrte den Master verzweifelt an, der mit aller Ruhe aufstand und sich den Sand aus den Klamotten klopfte.

 

„WAS habe ich bekommen?“, zischte Amy mit Nachdruck und ging mit provokantem Blick auf den Master zu. „Sag es mir, ich frage dich, Master! SEI EHRLICH ZU MIR! WAS HABE ICH BEKOMMEN?“

 

„Du wirst ein Baby kriegen, Amelia“, flüsterte der Master und strich ihr zärtlich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Von dem Mann“ - er seufzte tief, schloss ergeben die Augen und schien mit sich zu ringen - „der dich...“ - er starrte kleinlaut an die Höhlendecke und suchte schließlich ihren Blick - „...über alles liebt.“

 

„Oh, Gott!“, Amy schluchzte auf und schlug sich die Hände vors Gesicht. „Ich will keine Lügen, hörst du?“

 

„Ja. Keine Lügen.“ Der Master fuhr sich nervös durch die Haare und blickte in den Kristallsand hinab. „Ist jetzt kein guter Moment, um dir zu gestehen, dass das Grab damals leer war, oder?“

 

„Was?“, Amys Kopf ruckte nach oben, die Augen vor Überraschung geweitet. Ihrem Gesicht war jegliche Farbe entwichen und sie starrte nur ausdruckslos in seine Augen. „WAS?“

 

Der Kugelhagel kam aus den oberen Felspalten und brach urplötzlich über Amy und dem Master herein. Schützend warf er sich auf Amy, die schreiend am Boden kauerte. Die Geschosse schlugen mit Wucht in den Sand um sie herum ein und verfehlten sie beide nur knapp.

 

„Parley!“, rief der Master mit kratziger Stimme und versuchte die Angreifer in den Oberlichtern auszumachen. „PARLEY! PAR-LEY!“, brüllte er erneut und das Feuer wurde eingestellt.

 

„Parley“, wisperte er außer Atmen und mit klopfenden Herzen. Amy starrte wie betäubt an ihm vorbei und suchte schließlich seinen Blick. Ihre Augen loderten vor Wut.

 

„Parley.“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2017-08-21T12:51:34+00:00 21.08.2017 14:51
Hey ⊹⋛⋋( ՞ਊ ՞)⋌⋚⊹

hm ... jetzt müsste man wissen, ob Amy und Rory ihre Hochzeitsnacht zusammen verbracht haben, ob sie vorher schon haben, ... ich bin nicht sicher, ob sie so sauer ist, weil sie nicht weiß, von dem das Kind ist, oder weil sie weiß das es vom Master ist.

Ist ja schon irgendwie knuffig, das der Master ihr die Liebe gesteht, und das er keine Szene macht weil sie schwanger ist, sondern es schon wusste. Aber bei dem Geständnis das das Grab von Rory leer ist, stört mich schon ein bisschen Restzweifel – hat der Master so geknirscht hat, weil er die Liebe zu gibt, oder weil der Nachwuchs doch nicht von ihm ist. ... Wirkt alles ein bisschen zweideutig – meno, na ja, dafür muss ich ja nach deiner Ankündigung wahrscheinlich nicht so lange auf die Lösung warten ;-)

Bei dem gestrandeten Raumgleiter, musste ich zuerst an den mit den weinenden Engeln denken, ob sie sich dann einfach in die Vergangenheit schicken lassen und so von Darillium entkommen? Aber wenn da jetzt eine Schießerei in dem Kapitel ist, dann hatte der Raumgleiter wohl doch jemand anderen an Bord. ... Bedeutet Parley so was wie „Ich ergebe mich?“ oder sind es verbündete vom Master? Allerdings fand ich die Geste schön, wie sich der Master über Amelia wirft, so spontan für ihren Schutz zu sorgen, ohne nachzudenken – dann liegt ihm vielleicht doch was an ihr.

Viele Grüße, Jyorie



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