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Escape to Danger

„Was soll das heißen, sie kann nicht landen?“, panisch blickte Amy in das verkniffene Gesicht des Masters.

 

„Es heißt, sie kann nicht landen, Schätzchen!“, leise grummelnd tippte er auf seinem Tablet umher, während Amy zur Tür der TARDIS lief. Sie riss sie auf und ein mächtiger Windstoß fegte durch den Kontrollraum.

 

„Sag mal spinnst du?“, fauchte der Master, wischte mit der Hand durch die Luft und die Tür knallte mit voller Wucht ins Schloss.

 

„Hast du einen Fallschirm?“, Amy hing immer noch an der Klinke. „Da unten ist Leadworth!“

 

„SAG MAL SPINNST DU?“, mit drei großen Sätzen war er neben Amy und packte sie bei den Schultern. „Wenn die TARDIS hier nicht landen kann, dann hat das etwas zu bedeuten!“

 

„Etwas Schlechtes, oder?“, ätzte Amy unter seinem festen Griff, doch der Master ließ nicht locker.

 

„Ganz genau, meine Süße!“

 

Er schubste sie unsanft von sich weg und lief nervös auf und ab. Seine Finger trommelten den schnellen Vierertakt an seiner Hüfte, ab und an raufte er sich die blonden Haare, die kreuz und quer von seinem Kopf abstanden.

 

Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm. Da-da-da-damm.

 

„A-me-li-a, A-me-li-a, A-me-li-a“, sang er im Rhythmus seines Taktes, wirbelte zu ihr herum und zeigte mit ausgestrecktem Finger in ihr Gesicht. „Wasssss tun wir jetzt?“

 

„Nett sein?“, schlug sie schulterzuckend und mit großen Kulleraugen vor.

 

„Brilliant!“, er sprang zum Kontrollpult der TARDIS herum und hockte sich vor den Hauptrechner. „Meine liebste ASTRID, mein hellster Stern im Universum, sag mir doch, warum können wir nicht landen?“

 

„Gott, ich muss gleich brechen“, würgte Amy sarkastisch hervor, doch der Master ignorierte sie.

 

„Sei nicht eifersüchtig, mein Schatz“, der Master streichelte über die glatte Armatur und die TARDIS schien so etwas wie ein Schnurren von sich zu geben. „Wir wollen sie doch hier los werden, sie will aussteigen, Süße. Warum lässt du sie nicht?“

 

Die TARDIS surrte und der Master stieß entnervt die Luft duch die Zähne. Ein langer Pfeifton entstand dabei, den die TARDIS versuchte zu imitieren. Der Master tätschelte lächelnd das Kontrollpult und ging wieder zur TARDIS Tür. Er öffnete sie und winkte Amy zu sich her.

 

„Bist du dir ganz sicher, dass das da unten deine Heimat ist?“, er zeigte auf ein kleines Örtchen, welches idyllisch in dem saftigem Grün weiter Felder und Wiesen eingebettet lag.

 

Amy trat neben ihn, blickte hinunter und nickte eifrig mit dem Kopf. „Ja, das ist Leadworth, da ist -“

 

„Prima“, unterbrach der Master sie und gab ihr einen kräftigen Schubs. Amy kreischte laut auf, als sie aus der TARDIS in die windigen Lüfte stolperte. Von einer unsichtbaren Energie wurde sie jedoch wieder zurück in die Arme des Masters geschleudert.

 

„Spinnst du?“, japste sie und der Master grinste amüsiert.

 

„Wieso, du wolltest doch unbedingt aus der TARDIS springen?“

 

 Stirnrunzelnd betrachtete der Master die leicht flimmernde Welle, die er in der Luft ausmachen konnte und stieß die panisch keuchende Amy erneut über die TARDIS-Schwelle in den Himmel über Leadworth hinaus.

 

„HAST DU SIE NICHT MEHR ALLE?“, brüllte Amy, als die Energiewelle sie wieder in die TARDIS bugsierte und versetzte dem Master einen kräftigen Kinnhaken. Sein Kopf ruckte zur Seite und er spürte das Blut aus der geplatzten Mundschleimhaut auf der Zunge. Mit verzogener Miene rieb er sich über den Kieferknochen und lachte laut auf. Er warf den Kopf in den Nacken und lachte noch lauter, als er sah, wie sich Amy die wohl schmerzende Faust rieb.

 

„Wusste ich’s doch! Die Raum-Zeit hat eine Barriere errichtet“, meinte der Master fröhlich und blickte in Amys düsteres Gesicht. „Wir müssen dann wohl doch zu erst nach Trenzalore, Schätzchen.“

 

„Was?“, Amy blickte ihn verwirrt an und schüttelte sich die Hand. „Transsilvanien?“

 

Die Energiesäule der TARDIS knarzte unschön und der Master hechtete an die Steuerkonsole. Auf dem Bildschirm über dem Panel erschienen mit einem Mal Milliarden von Zahlen, die in rasender Geschwindigkeit in einer Matrix davon liefen. Der Master starrte fragend auf die Codes und Algorithmen, stetig den Kopf schüttelnd.

 

„Was sagt sie?“, in Amys Stimme schwang nun Angst mit und der Master schaute sie mit undefinierbarem Blick an.

 

„Ich habe keine Ahnung“, meinte er mit rauer Stimme. „So was hat sie noch nie gemacht!“

 

„Ist sie kaputt?“

 

„Wenn ja, dann weiß ich ja, wer daran schuld trägt“, pampte er Amy an, die empört zurück zuckte. Ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er merkte, wie Amy sich die Worte für eine Gegenargumentation zurechtsammelte. Doch in dem Moment als er Amy einen weiteren bösen Seitenhieb verpassen wollte, zersprang das Glas des Bildschirms. Ein großer Riss tauchte ihn in grauschwarze Monotonie und die TARDIS geriet ins Straucheln. Auf dem Miniaturdisplay geriet die Datumsanzeige außer Kontrolle und auch das Ortungsmodul schien von einem Ende des Universums an das andere zu hüpfen.

 

„Ich dachte, du weißt ganz genau, welche Knöpfe du drücken musst, Master?“, keifte Amy und klammerte sich reflexartig an einen langen Hebel.

 

„LASS DEN HEBEL LOS“, brüllte der Master zurück, doch es war zu spät. Die TARDIS hüpfte, Amy flog durch die Luft und der Hebel wurde herum gerissen. Unsanft schepperte die Zeitmaschine gegen irgendetwas Hartes und wabbelte schließlich wie auf einem frischen Pudding darauf umher. Amy stolperte unsanft in die Arme des Masters und beide fielen in den Sessel, wo sie wie versteinert das Ausklingen des Wackelns abwarteten. Die Lichter der TARDIS flackerten beleidigt auf und dimmten sich schließlich verletzt herunter.

 

Normalerweise hätte der Master diese rothaarige Nervensäge in hohem Bogen von sich gestoßen, doch er hielt sie fest in seinen Armen. War es vielleicht, weil sie doch ein klein wenig Angst hatte? Vor der Ungewissheit da draußen? Oder ob sie es jemals zurück nach Hause schaffen würde? Er wusste es nicht.

 

Aber Amelia Pond würde seine beste Freundin werden, oh ja. Und in erster Linie durfte sie keine Angst vor ihm bekommen. Sonst wäre sein ganzer schöner Plan dahin. Und der Doctor würde am Ende wieder gewinnen. Doch diesmal nicht. Dieses Mal nicht.

 

„ASTRID mag dich nicht besonders“, stellte der Master sachlich fest.

 

„Deine TARDIS?“, Amy drehte sich zu ihm um, saß sie doch immer noch auf seinem Schoß. „Sie ist ziemlich zickig!“

 

„Sie ist eine verdammt eifersüchtige sexy Bitch“, nickte er grinsend und genoss für einen minimalen Augenblick Amys nahe Präsenz. Die TARDIS heulte wie zur Bestätigung einmal auf und schmollte dann weiter.

 

„Aber warum hat sie mich dann nicht raus gelassen?“

 

„Warum hast du geheiratet?“

 

„Was?“, verwirrt blinzelte Amy den Master an und rutschte von seinem Schoß.

 

„Na, aus Trotz, Süße!“, erklärte er ihr kopfschüttelnd und Amy verzog das Gesicht.

 

„Ich habe Rory nicht aus Trotz geheiratet, sondern weil ich ihn liebe!“

 

„Hast du das gehört?“, rief der Master lachend und klopfte besänftigend auf das Kontrollpult der TARDIS. „Sie liebt ihren Mann... nicht den Doctor“ - er blickte Amy tief in die Augen -  „...nicht mich... Sie ist keine Konkurrenz für dich, meine liebste ASTRID!“

 

Die TARDIS schnurrte zufrieden, doch machte keine Anstalten wieder anzuspringen. Amy beobachtete den Master skeptisch und er bemerkte mit ein klein wenig Genugtuung, wie sie ärgerlich mit den Zähnen knirschte und die Fäuste ballte.

 

„Warum fliegt sie nicht mehr?“

 

„Ich glaube, sie steckt fest“, der Master schlenderte zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Die TARDIS gab ein mitleidserregendes Säuseln und Pfeifen von sich. „Jepp. Sie steckt in der Scheiße.“

 

Böse schaute er Amy an: „Wegen dir!“

 

„Aber ich hab doch gar nichts getan?“, fauchte Amy zurück und drückte sich an seine Seite, um einen Blick aus dem Spalt zu erhaschen.

 

„Ohmeingott“, haspelte sie und zog ihre Nase aus dem universalen Nichts zurück in die TARDIS. „Da... da ist ein Riss!“

 

Fassungslos starrte sie den Master an und zeigte kopfschüttelnd Richtung Tür. „Ich kenne diesen Riss!“

 

„Was du nicht sagst, Amelia“, brummte der Master. „Dann bist du also doch schuld, Karottenkopf. Und jetzt lernst du am eigenen Leibe, was es heißt, ein Paradoxon zu sein! Herzlichen Glückwunsch!“

 

„Das ist der Riss, den ich damals in meiner Wand hatte. Der Riss im Universum, Master!“, Amy schnaufte böse und knirschte mit den Zähnen. „Deine TARDIS ist schuld an meiner verkorksten Vergangenheit! Sie ist Schuld an dieser beschissenen Explosion des Universums und des Doctors TARDIS und an meiner Hochzeit mit Rory Williams -“

 

„Endlich bist du ehrlich!“

 

„- auf der er diesen dämlichen Tanz machen musste!“, beendete Amy augenrollend ihren Satz. Der Master grinste sie hämisch an und applaudierte ihr spöttisch.

 

„Aber schuld an diesem Riss bist tatsächlich du selber. Ich habe die TARDIS nicht ins Raum-Zeit-Gefüge des Universums geritten und schon gar nicht in diesen glitschigen, wabbeligen Zeitscheißehaufen.“

 

„Ach, aber ich ja?“, schimpfte Amy und ging wütend auf den Master zu. „Wenn ich gewusst hätte, was passieren würde -“

 

„ -aaaaaber, du wusstest es doch!“, fiel ihr der Master ins Wort. „Du weißt an diesem Punkt sehr genau, was passiert! Und du weißt, wie es endet!“

 

„Alles wird so geschehen, wie es geschehen ist!“, Amys Gehirn ratterte und sie blickte den Master leicht geschockt an. „Ich musste in deine TARDIS steigen, Master. Ansonsten hätte ich nie den Doctor kennengelernt.“

 

„Oooder deinen Rory aus tiefster Liebe geheiratet“, fügte er ironisch hinzu und duckte sich vor Amys prompter Ohrfeige. „Harr, du hast wirklich Temperament, Süße. Was hat der Doctor doch für ein Glück, wie kann er deine Liebe nur nicht erwiedern?“

 

„Ich liebe Rory wirklich“, sagte Amy nachdrücklich und mit vor Wut bebenden Nasenflügeln. Der Master grinste schief und zuckte mit den Schultern.

 

„Natürlich, mein süßes Zeitparadoxon“, zwinkerte er ihr zu und Amy knurrte ihn mit bösem Blick an. „Also gut. Meine TARDIS verursacht also den blöden Riss, der wiederrum den Doctor auf den Plan ruft. Natürlich muss mir so etwas passieren. Ich frage mich tatsächlich, was passiert wäre, wenn du auf der Militärbasis geblieben wärst, Kupferbirne.“

 

„Finden wir es doch heraus?“

 

„Neeeeein, nein“, der Master strich sich nachdenklich über die Bartstoppeln. „Unsere Begegnung ist ein Zeitfixum. Wir können nicht zurück kehren und die Flucht rückgängig machen. Die TARDIS würde womöglich wieder in einen Zeitscheißehaufen fliegen und noch mehr zerstören. Also, Amelia, denke nach!“

 

Der Master hob den Zeigefinger und Amy wartete gespannt auf weitere ausschweifende Ausführungen.

 

„Wir mussten flüchten, ich versuche diese Trenzalore-Sache zu umgehen und du darfst nicht zurück in dein Erdenkaff“, der Master tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase. „Warum?“

 

„Weil man einen Fixpunkt in der Zeit nicht umgehen kann.“

 

„Sehr gut, Herzchen. Wir haben also auch noch etwas anderes zu erledigen, bevor wir uns wieder in dieses schwibbelige schwabbelige multidimensionale Zeitgefüge warpen.“

 

„Aber was?“, Amy verschränkte die Arme vor der Brust. „Mir reicht das mit dem Riss schon!“

 

„Ja, das ist tragisch“, nickte der Master und zog eine Schnute. „Jetzt ist das Universum ein bisschen kaputt. Schade.“

 

Er klatschte freudig in die Hände: „Aaaaaaber nicht so schlimm, du reparierst es ja gemeinsam mit dem Doctor wieder, mein Schatz!“

 

„Ist das öfter so, dass du was kaputt machst und der Doctor macht es wieder heile?“, Amy klang etwas angesäuert und der Master schenkte ihr einen unschuldigen Blick.

 

„Er wäre sonst nicht der Doctor!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gefällt es euch eigentlich bis jetzt? Bis zum nächsten Kapitel ;-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2017-07-24T04:38:27+00:00 24.07.2017 06:38
Hallo 。◕‿◕。

ups, das kommt davon wenn man das Kommi tippt und nicht vorher die Notizen noch mal genau ansieht. *seuftz* hatte gestern abend die beiden Kapitel zusammen gelesen und jetzt schon bei Kapitel 4 vorgegriffen O.o

Der Master ist echt wahnsinnig, wie er Amy aus der Tür geschubst hat über ihrem Heimatort, ich glaub nicht, dass er etwas von der Energiewelle schon vorher gewusst hat und ich mag die Eifersüchtige Astrid, der der Master erstmal verklickern muss, das Amy schon vergeben ist, damit sie besänftigt wird.

Ich bin gespannt, was die beiden auf Trenzalore erledigen müssen um aus dem Zeitsumpf wieder raus zu kommen. (hi hi .. vielleicht begegnen sie da ja noch Prisoner Zero, jetzt so Amy den Riss hergestellt hat – irgendeinen Grund muss es ja geben, das er Amy nichts getan hat all die Jahre, ob er Angst vor ihr hat?)

Liebe Grüße, Jyorie



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