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Wo du Zuhause bist

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Loyalität

Kapitel 10: Loyalität

 

Als Anna beim Gehen erneut Dwalin einen unsicheren Seitenblick zuwarf, schluckte sie nervös. Der Krieger war die Ruhe selbst, weshalb sie in seinem Gesicht keinen Anhaltspunkt finden konnte, warum genau Thorin sie sprechen wollte. Hatte sie etwas falsch gemacht? Das musste so sein, anders konnte sie es sich nicht erklären. Denn es war nicht so als würde der griesgrämige Zwergenkönig aus reiner Freundlichkeit mit ihr plaudern wollen. Aber welchen Fehler hatte sie gemacht? Ihr fiel nicht ein einziger Grund ein, weshalb er reden wollte. Oder vielleicht doch. Gestern noch konnte sie Kíli erfolgreich wiederbeleben als Thorin schon dachte, er hätte ihn verloren. Ja, vielleicht wollte er ihr danken. Anna schüttelte kaum merklich ihren Kopf. Nein. Selbst wenn die Welt dabei war unterzugehen, würde er ihr dafür nicht danken. Weil er ein starrsinniger, mies gelaunter, sexistischer und rassistischer Zwerg war, der nicht über seinen Tellerrand schaute, selbst wenn das die Rettung von ihm und seinen Neffen bedeutete. Oder es lag ganz einfach an ihr selbst. Bilbo würde später für seinen mutigen Einsatz mit dem Respekt und der Freundschaft von Thorin belohnt, doch sie erhielt am gestrigen Abend nichts von ihm. Sie wusste nicht warum Thorin sie so wenig leiden konnte, aber er hatte ganz eindeutig eine gewaltige Abneigung ihr gegenüber. Seufzend ließ sie ihre Schultern hängen und verlangsamte ihre Schritte, sodass sie auf die riesigen Äxte starren konnte, welche gekreuzt an dem breiten Rücken des Kriegers hingen. Wenn Thorin wüsste, warum sie hier war, würde es seine Meinung von ihr ändern? Das würde immerhin für den stolzen Zwerg bedeuten, sich auf eine dürre, kleine Menschenfrau zu verlassen, wofür eines unabdingbar nötig war: Vertrauen. Und das setzte er sicher nicht in sie. Er würde versuchen es selbst zu regeln, oder sie einfach als eine Verrückte abstempeln und zurücklassen, was am Wahrscheinlichsten war. Viel zu viel würde auf dem Spiel stehen, wenn sie Thorin einweihte, oder es auch nur versuchte. Nach wie vor war es also am Besten, wenn sie dem Rat Gandalfs folgte und den Mund hielt. Aber dennoch konnte sie den Gedanken mittlerweile nicht ganz abschütteln und sich doch zu fragen, wie es wohl wäre alles zu erzählen. Den Druck loszuwerden, der inzwischen immer mehr auf ihrem Gewissen lastete. Es war kein Buch mehr, das man gemütlich Zuhause im Bett oder auf der Couch las – es war die Realität, in denen jeder der Figuren atmete. Lebte. Und nicht zuletzt wirklich zu Freunden wurden, die nichts als die ganze Wahrheit verdienten.

Somit begann Anna allmählich dieses Geheimnis zu hassen, doch blieb ihr nichts anderes übrig als weiter die Unwissende zu spielen. Es hingen Leben davon ab. Vielleicht sogar das Leben aller in Mittelerde. Und auch wenn sie versuchte sich damit etwas vorzumachen - es war grundsätzlich kein schlechtes Geheimnis. Es schadete niemandem, wenn sie es für sich behielt. Andersherum jedoch konnte es alles zerstören. Wo zog sich die feine Linie zwischen dem richtigen und dem falschen Tun? Niemand nahm sie bei der Hand und zeigte ihr den Weg. Diesen musste sie ganz allein finden und letztendlich bestimmen. Eine Verantwortung, die mit jedem Tag schwerer wurde. Und egal was der Zwergenkönig jetzt von ihr wollte, es endete sicher unschön, weshalb sie zögerlich hinter Dwalin aus dem Wald ins Lager trat. Das Erste, was sie sah, war ein Nori, der seinem Bruder Ori mit dem Ellbogen unsanft in die Seite stieß als er sie bemerkte. Jener schreckte hoch, alarmierte damit jeden anderen. All die Gespräche stoppten und die Blicke sämtlicher Zwerge hefteten sich an ihr, folgten ihren Schritten wie die Motte das Licht. Die meisten Gesichter bekundeten offene Sorge, die nur ihr mulmiges Gefühl weiter verstärkte. Anscheinend waren alle im Bilde, nur sie nicht. Obwohl auch Kíli außen vor gelassen wurde. Denn er hätte sicher etwas gesagt, wenn er davon gewusst hätte, oder? Irgendetwas ging vor sich und unter all den Gesichtern fiel ihr auf, dass drei fehlten.

Beinahe lief sie gegen den ausgestreckten Arm Dwalins, der sie deutlich am Weitergehen hinderte und sie drehte ihren Kopf verblüfft nach vorn. Sie entdeckte einige Meter weiter die drei Gesichter, die im Lager fehlten. Fíli, Balin und Gandalf, welche offensichtlich mit Thorin eine Diskussion führten, jener mit den Armen vor der Brust einen sehr defensiven Eindruck machte. Wenn sie die Szene richtig deutete, sah es so aus als verteidigten Gandalf und Fíli sie gegen Thorins Worte, zu denen Balin eher wie ein Schlichter wirkte, der genau zwischen den Parteien stand. „Warte hier, Mädchen.“ Mit diesen Worten ließ Dwalin sie zurück und gesellte sich ebenfalls dazu. Ihr Magen verdrehte sich weiter, sodass ihr übel wurde.

Kaum wurde Dwalin bemerkt, drehten sich daraufhin alle Köpfe in ihre Richtung. Fíli und Gandalf warfen ihr ein kleines, aufmunterndes Lächeln zu, Balin runzelte erschöpft die Stirn und Thorin stierte sie nichtssagend an. Jeder Idiot hätte spätestens in diesem Moment verstanden, dass sich diese Runde alleine nur wegen ihr gebildet hatte und offensichtlich etwas entschieden wurde. Stark schluckte sie. Was wurde hier entschieden? Zu diesem Gedanken blieb weiter keine Zeit, da sie von Gandalf mit einer Handgeste herangewunken wurde. Anna holte tief Luft, sammelte so etwas Mut, den sie nun sicher brauchen würde.

„Also, was hab ich ausgefressen?“, versuchte sie es so locker wie möglich und sah in die Runde, erntete jedoch nur von Fíli ein kleines, kurzes Mundwinkelzucken. Gandalf seufzte, stützte sich schwerer auf seinen Stab, gab sonst jedoch keinen Laut von sich. Ebenso Balin, der nur stark die Lippen aufeinander presste und sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn wischte. Dwalin verließ die Runde und ihr Blick blieb schließlich am Anführer der Unternehmung hängen. Unter seinen dicken Augenbrauen blickten ihr die unverwechselbaren, stechenden blauen Augen Thorin Eichenschilds entgegen. Auch wenn sie keinen Sturm erkennen konnte, lag eine Herausforderung darin. Und sie war bereit sie anzunehmen. Doch nichts in der Welt hatte sie auf das vorbereitet, was er nun mit so viel Endgültigkeit sagen würde. „Ich beabsichtige Euch von dieser Unternehmung zu entfernen, Fräulein Schubert.“ Es war wie ein Eimer kaltes Wasser, der ihren Körper vor Schreck und Eiseskälte lähmte. Anna öffnete ihren Mund, um irgendetwas dazu zu sagen, doch kein Ton verließ sie, war ihr Kopf bis auf eine Frage wie leergefegt. Warum? Und schließlich wurde ihr bewusst, was diese Worte wirklich bedeuteten. Nackte Panik ergriff sie als sich vor ihrem inneren Auge nur allzu vertraute Bilder formten, so klar und deutlich, dass sie nach Luft rang. Thorin war dabei das Todesurteil von Fíli und Kíli zu unterschreiben. Sogleich fasste sie sich an ihren Brustkorb, in der Hoffnung ihr hämmerndes Herz unter Kontrolle zu bringen. Ihr wurde schwindlig. „Anna?“ Ihr Blut rauschte so stark durch ihre Ohren, dass sie kaum die besorgte Stimme Fílis wahrnahm. Atmen, sie musste nur atmen. Alles war gut. Noch war nichts verloren. „Wollt Ihr Euch einen Moment setzen, Liebes?“ Schwach schüttelte sie ihren Kopf, nahm noch einige tiefe Atemzüge und blies sie wieder ganz aus, die Bilder verdrängend. Als der Schock nachließ, blickte sie wieder Thorin ins Gesicht. „Warum?“, verließ es ihre Kehle heiser, gefüllt mit all dem Unverständnis, das sie gerade empfand. „Was habe ich getan?“ Gandalf nickte. „Ich rate dringend davon ab, voreilige Entscheidungen zu treffen.“ „Ich pflichte Gandalf bei, Thorin. Hier und jetzt ist niemandem damit geholfen. Du weißt, dass du sie nicht zurücklassen kannst.“ Es lag eine klare Betonung in den letzten Worten Balins und Thorin runzelte stark die Stirn. „Wer hat etwas von Zurücklassen gesagt? In ein paar Tagen nähern wir uns der Grenze. Die Elben werden einer jungen Menschenfrau sicher keine Zuflucht verwehren.“ Anna war sprachlos. Wie lange hatte Thorin schon darüber nachgedacht sie zurückzulassen? Es schien alles geplant, bereits festgelegt und ihre Verwirrung nahm zu. Sie fühlte sich hintergangen. Was hatte sie denn so Schlimmes getan? Ihre Brust hob und senkte sich mit jedem Atemzug wieder deutlicher, ihr Blick immer wieder von Thorin zu Gandalf huschend. „Ihr stimmt mir doch sicherlich zu, Gandalf?“ Der Zauberer zog seinen Mund in eine Gerade, woraufhin Thorin beinahe selbstzufrieden schien. In diesem Moment empfand sie nichts als Abscheu dem Zwerg gegenüber, den sie lange für seine Entschlossenheit und seinem Heldenmut bewundert hatte. Was hatte er nur so vehement gegen sie? War seine Abneigung noch normal? Oder hasste er sie einfach nur so? Anna kämpfte um Selbstbeherrschung und biss sich auf ihre Zunge, um nicht mit allem herauszuplatzen, was sie ihm so gern an den Kopf werfen wollte. Damit war jedoch niemandem geholfen und sie musste an die Brüder denken. Alles was ihr somit blieb, war in den sauren Apfel beißen. „Das werden sie gewiss nicht.“, gab er schließlich sichtlich widerwillig von sich und räumte so seine Niederlage in diesem Punkt ein. „Thorin, nein. Was ist, wenn die Elben von unserem Vorhaben erfahren?“, mischte sich Balin entschieden ein und ihre Augenbrauen schossen hoch. Hoffnung keimte auf. Endlich konnte man dem unergründlichen Hass der Elben gegenüber etwas Gutes abgewinnen. Das war vielleicht genau ihre Chance. „Dieses Risiko bin ich unter diesen Umständen gewillt einzugehen.“, kam es dann von Thorin und ihre Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase. Moment. Welche Umstände? Es war noch gar nicht geklärt, warum man sie nun hinauswerfen wollte. Anna setzte schon zu ihren Worten an als eine bisher stille Stimme das Wort ergriff. „Onkel.“ Alle Augen fielen auf Fíli und er verschränkte seine Arme vor der Brust, ganz so wie es Thorin tat. Sein Gesicht hart wie Stein, blickte er seinem Onkel mit gehobenem Kopf unerschrocken entgegen. „Sie hat meinem Bruder das Leben gerettet und dafür stehen wir alle in ihrer Schuld. Es wäre nicht richtig sie jetzt aus der Gemeinschaft auszuschließen. Anna hat ihre Loyalität und ihren Wert bewiesen.“ Mit offenem Mund betrachtete sie den goldenen Prinzen. Ihr fehlten die Worte. Sie wusste, dass er sie mochte. Aber sie hatte nicht gewusst, wie sehr. Wie konnte sie jemals auch nur gedacht haben ihn und seinen Bruder dem Tod zu überlassen? Fíli zog seine Augenbrauen weiter zusammen, sein Ausdruck völlig ernst. „Was dir Sorgen bereitet, lässt sich nicht mehr ändern.“ Es folgten Worte in Khuzdûl, die offensichtlich noch wichtiger waren, sodass eine kurze angespannte Stille herrschte. Dann seufzte aus irgendeinem Grund Balin lang und Thorin rieb sich mit seiner großen Hand gestresst die Stirn, doch Gandalf lächelte still in sich hinein als sei der Krieg gewonnen. Sollte sie jetzt auch glücklich sein? Als Gandalf ihr dann von der Seite ein heimliches Zwinkern zuwarf, blinzelte sie irritiert. „Bist du dir wirklich sicher, Junge?“, wandte sich Balin an Fíli, jener ohne Zögern nickte und abermals in der tiefen und harschen Sprache antwortete, die ihr so fremd war. Anna konnte von dem lediglich nur das Wort Mahal verstehen. Sie fühlte sich langsam ausgegrenzt, auch wenn Fíli sie offensichtlich verteidigte. Worum ging es hier? Warum wurde in einer Sprache gesprochen, von der sie keine Ahnung hatte? Würde sie überhaupt einmal aufgeklärt? Oder Gelegenheit gegeben sich selbst zu verteidigen? „Ich wünsche mit Fräulein Schubert zu sprechen. Lasst uns allein.“, ordnete Thorin an als habe er ihre Gedanken gelesen und ihre Augen sprangen zum Zwergenkönig, der ihren Blick kreuzte. Unmittelbar tauchte sie in den tiefsten Eissee, sodass sich ihre Härchen an den Armen aufstellten. Eine Hand auf ihrer Schulter rettete sie dann vor dem Ertrinken. Gleich fuhr sie herum. Es war Fíli, der ihr offen entgegen lächelte. Er sagte nichts, dennoch hinterließ es das warme Gefühl von Sicherheit bei all dem nicht allein zu sein. Und Anna wusste es einfach. Selbst wenn sie nun aus der Gruppe geworfen werden würde, würde sie ihnen folgen. Fíli und Kíli würden nicht sterben. Nicht solange sie noch lebte.

Als sie schließlich alleine gelassen wurden, blickte sie Thorin ernst ins Gesicht. Was auch immer er für ein Problem mit ihr hatte, jetzt war es an der Zeit es aus der Welt zu schaffen. „Ihr verbringt sehr viel Zeit mit meinen Neffen.“, merkte Thorin ungewöhnlich ruhig an und sie legte den Kopf leicht schief. Das war sein Problem? Oder warum kam er jetzt darauf? „Ja?“, antwortete sie somit verwundert, nicht wissend, wohin er mit dieser Frage wollte und ihr blieb nicht verborgen wie seine Augenwinkel zuckten. „Was sind Eure Absichten?“ „Absichten?“ An diesem Punkt schien Thorin unzufrieden, da seine Augen schmaler wurden. Es war dieses drohende, gefährliche Starren, dass sie einschüchterte sollte, aber nichts als weitere Verwirrung aufwirbelte. Was wollte er von ihr? Wieso redete man nicht Klartext mit ihr? „Meinen Neffen gegenüber.“, stellte er klar, als sagte das alles und er schien jede ihrer Bewegungen genau zu beobachten. Von welchen Absichten sprach er? Sie hatte vor sie zu retten, aber davon konnte er nichts wissen. Also worauf bezog sich diese blöde Frage? Für eine lange Sekunde stand sie nur da und sah dem Zwergenkönig ins Gesicht, welches von seinen schwarzen, langen Haaren umrandet wurde. Thorin entschloss sich wohl genug zu haben. Sein Geduldsfaden riss. „Spielt nicht mit mir, wie mit meinen Neffen, Fräulein Schubert.“, warnte er und sie zog vor Ärger so stark ihre Augenbrauen zusammen, dass sie sich fast trafen. „Was soll denn das jetzt heißen?! Wir sind Freunde! Was soll das alles hier überhaupt? Wieso werde ich aus der Gruppe gekickt?“ „Ihr habt nichts anderes im Sinn außer Freundschaft?“, ignorierte er all ihre Fragen und stellte mit seiner endgültig klar, was er die gesamte Zeit über meinte. Sie hätte sich beinahe verschluckt. Ihr Ärger verpuffte ins Nichts, während sie nur Thorin stumpf anstarrte. Nein... Er hatte ihre Gefühle für Kíli bemerkt?! Anna fühlte, wie ihre Wangen begannen zu brennen. Deshalb wollte er sie aus der Unternehmung werfen! Wenn er es wusste, wusste dann auch der Rest der Zwerge Bescheid? Hier verbreitete sich alles wie ein Lauffeuer. Und wenn sie an die Worte Fílis dachte und an das Zwinkern von Gandalf ergab es alles Sinn. Ja, sie alle wussten Bescheid! Oh, Gott. Wusste es Kíli dann auch schon? Dabei hatte sie sich so viel Mühe gegeben es zu verbergen! „Ich... äh... nein?“ Thorins Augen wurden erneut gefährlich schmal und sie widerstand dem Drang seinem Blick auszuweichen, der sie weiter verängstigte. Wie ein Beutetier in einer Falle, wusste sie nicht wohin sie fliehen konnte. Stattdessen tat sie das, was sie immer tat, wenn sie nervös wurde. Schnell und viel reden. „Das ist doch Blödsinn. Er ist ein Zwerg und ich ein Mensch. Das klappt nie im Leben. Außerdem sind wir hier auf einer epischen Quest, da hat so was doch nichts verloren. Und selbst -“ Annas Mund schnappte zu als Thorin seine Hand erhob und deutlich signalisierte genug gehört zu haben. Ihr Herz war kaum zu bändigen. „Er? Ihr habt also doch Absichten einen meiner Neffen gegenüber?“, war das Einzige was er dazu fragte und sie wäre am liebsten schreiend davon gelaufen. Warum fragte er so blöd? Und warum sprach er ständig von Neffen anstatt wirklich einmal Kílis Namen auszusprechen? Anna war verwirrt. Was war hier los? „Nein?“, fragte sie sich fast selbst, was sie überraschte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das etwas schief lief und langsam kam sie nicht mehr mit. „Jetzt mal Klartext. Dieses ganze Gequatsche um den heißen Brei ist doch scheiße.“ Anna holte tief Luft, schloss kurz die Augen, bevor sie sie wieder öffnete. Es gefiel ihr zwar absolut nicht gerade mit Thorin darüber zu sprechen, aber anscheinend musste es sein. Sie war ohnehin aufgeflogen, was machte es dann noch? „Ich darf nicht weiter mit, weil Ihr mir Absichten vorwerft, die ich nicht habe? Ja, ich weiß, Gefühle können manchmal schwer kontrolliert werden, aber das bekomme ich schon hin. Ich habe wirklich nur eine Freundschaft im Sinn und Kíli wird nichts davon erfahren, es ...“, beendete sie verfrüht, da sie perplex dabei zusah, wie die Augen von Thorin immer größer wurden, sich sein Mund einen Spalt weit öffnete und er seine Haltung lockerte. Es sah aus als hätte sie ihn mit ihren Worten total überrumpelt. Aber das war doch unmöglich, oder? „W-Was?“ Verunsichert unter seinem unergründlichen Starren, räusperte sie sich. Was war so schockierend daran? Es ging doch hier darum, dass sie in Kíli verliebt war und vielleicht den Plan hatte ihn zu verführen, sie ihn damit von seiner Aufgabe ablenkte? „Ihr habt Gefallen an Kíli gefunden?“ Anna lächelte gequält. „Ein bisschen mehr als Gefallen, aber warum ist das jetzt so überraschend. Ihr habt das doch gewusst. Darum geht’s doch hier?“ Ihr Lächeln erstarb als sich ein schrecklicher Gedanke einschlich. Für seine Reaktion gab es nur eine Erklärung. „Oder nicht?“ Thorin antwortete nicht, sondern verharrte auf derselben Stelle, in derselben Haltung. Plötzlich fehlte ihr die Luft zum Atmen. „Nein. Um alles in dieser Welt, nein. Ich habe nicht … Ich habe.“ Sie hatte ausgerechnet Thorin Eichenschild, ihrem größten Unterstützer, gegenüber gestanden, Gefühle für Kíli zu haben, in dem Glauben, dass er es schon wusste - es aber tatsächlich nicht tat. In ihr drehte sich alles. Das durfte nicht wahr sein. Das alles nicht. Ihr wurde übel und das Einzige was sie noch sagte, bevor sie davon stürmte, war: „Ich muss mich übergeben.“ Thorin hielt sie nicht auf und sie verschwand wieder im kleinen Waldstück, um genau das zu tun.

 

Anna konnte es nicht fassen. Was hatte sie eben getan? War das real gewesen, oder nur irgendein Albtraum? Inständig hoffte sie es wäre Letzteres und sie wachte gleich erschrocken auf. Doch nichts dergleichen passierte und sie drehte sich vom Baum weg, an dem sie sich hatte übergeben müssen, nur um direkt Bilbo zu entdecken. Erschrocken schnappte sie nach Luft, ihre Hand auf ihrer Brust über ihrem Herzen. „Um Gottes Willen, Bilbo! Du hast mich zu Tode erschreckt!“ „E-Entschuldigt. Ich wollte Euch nicht stören bei...“ Bilbo räusperte sich. „Nun, Ihr saht nicht gut aus und wollte fragen ob ich Euch helfen kann? Und hier, nehmt bitte das.“ Sogleich verschwand seine kleine Hand in seiner Hosentasche, wo er sein Taschentuch hervorzog. Mit einem kleinen Lächeln reichte er es ihr und sie konnte nur darauf starren. Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Womit hatte sie nur die Freundschaft von Bilbo verdient? Diese Kleinigkeit allein brachte sie fast zum Weinen, was nur bewies wie nah sie einem Nervenzusammenbruch war. All der Stress der vergangenen Wochen, die ständigen Gedanken an Tod und Leben, ihre Geheimhaltung ihrer Freunde gegenüber, der unbegreifliche Hass von Thorin ihr gegenüber, das Gefühl zwischen hier und ihrer Welt hin und hergerissen zu werden, ihre ständig wachsende Liebe für Kíli und nun fiel alles in sich zusammen. Es fühlte sich so an als explodierte sie gleich. Wie ein starker innerer Druck, der nur darauf wartete eine undichte Stelle zu finden. „Oh, keine Sorge. Es ist sauber.“, versicherte er ihr, verstand ihr Zögern somit völlig falsch, weshalb sich ihre Mundwinkel leicht hoben. „Danke.“, erwiderte sie heiser und nahm ihm das Tuch ab, strich sich damit über den Mund, um es anschließend in ihre eigene Hosentasche zu stecken. Wenn sie die Möglichkeit bekam, würde sie es direkt waschen und ihm zurückgeben. Eine Stille kehrte ein und sie konnte beobachten, wie Bilbo nervös auf seinen Fersen vor und zurück wippte und dabei an seinen Hosenbändern zog als wolle er eine Frage stellen, die er sich aber nicht traute. Natürlich wollte er wissen, was passiert war. Doch wieder einmal war er zu respektvoll, um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Was sollte sie sagen? Wo sollte sie anfangen? Eigentlich konnte sie es ihm sagen und das hätte sie von Anfang an tun sollen. Schon als er sie vor ein paar Tagen danach gefragt hatte, was sie bedrückte. Anna amtete einmal durch, kam jedoch nicht dazu etwas zu sagen, da sich ein bekanntes Gesicht hinter Bilbo näherte. Es war Fíli, dessen Blick sie sofort traf. Jetzt konnte sie wohl schlecht alles Bilbo erzählen. Oder konnte sie es ihm auch sagen? Was machte das jetzt schon, wenn es Thorin wusste? Würde Thorin es allen sagen? Nein, so schätzte sie ihn nicht ein. Dennoch wuchs bei dem Gedanken ihr Druck in der Brust. Wie hatte sie nur so dumm sein können? „Geht es dir gut?“, fragte er auch als erstes als er sich neben Bilbo stellte, sein sonst so freundliches Gesicht vor Sorge gezeichnet. Anna zuckte langsam mit den Schultern und schüttelte gleichzeitig ihren Kopf. Am liebsten hätte sie laut geschrien. Ihre Panik kehrte nun endgültig zurück, so stark, dass ihre Augen begannen zu brennen, bei dem Versuch nicht zu weinen. Sie wusste nicht, wie es ihr ging. Alles schien gerade schief zu laufen und das nur wieder, weil sie etwas Falsches sagte. Egal was sie tat, es war falsch. Wie sollte sie aus all dem wieder herauskommen? Sie hatte sich ihr eigenes Grab geschaufelt. Nein! Sie hatte das Grab von Fíli und Kíli geschaufelt!

„Ich stecke ganz tief in der Scheiße. Und das so was von.“, krächzte sie mit einem gereizten Hals und starkem Schlucken. Bilbo sah entsetzt aus, blickte einmal zu Boden, ehe er erleichtert seinen Blick wieder hob. Unter anderen Umständen hätte sie jetzt gelacht. Fíli jedoch strich sich nachdenklich durch seinen Kinnbart, zwirbelte einmal an einen seiner geflochtenen Zöpfe am Mund, ehe er nachfragte. „Was hat Thorin gesagt?“ Anna schniefte. „Nicht was Thorin gesagt hat, sondern was ich gesagt habe. Jetzt hab ich es total versaut und er setzt mich bestimmt aus. Egal was ich noch s-sagen werde, j-jetzt ist es t-total s-sinnlos. I-Ich bin u-unfähig.“, hickste sie unkontrolliert und hielt sich die Hände vors Gesicht, während sie sich nicht mehr zurückhalten konnte. Was sie angerichtet hatte, beschämte sie. Wie konnte das nur passieren? Sie war so davon überzeugt gewesen, dass er es wusste. Dass er sie aussetzen wollte, weil sie Gefühle für Kíli hatte. Jetzt gab es noch einen Grund mehr, sie aus der Gruppe zu verbannen. Vielleicht sogar einen stärkeren als der eigentliche. Und das alles war wieder ihre Schuld. Im Moment wünschte sie sich nichts mehr als ihr Bett, wo alles weit weg war und sie sich für immer verkriechen konnte. Aus ihren düsteren Gedanken holten sie zwei breite und dicke Hände, die sich behutsam um ihre Oberarme legten. „Anna, sieh mich an.“, befahl Fíli sanft und Anna senkte langsam ihre Hände, um direkt in die blauen Augen des Prinzen zu schauen. „Ich stehe an deiner Seite, genau wie mein Bruder.“, begann er, doch Bilbo schnitt mit einem lauten Räuspern dazwischen. Fíli lächelte kurz in Richtung Bilbos, ehe er fortfuhr. „Der Hobbit auch. Und wir sind nicht die Einzigen. Du hast jedes Recht uns weiter zu begleiten.“ Anna nahm einen zittrigen Atemzug. Hatte sie das? „A-Auch wenn ich eine Frau bin? Und ein Mensch?“ Fíli lachte leise und zog seine Hände zurück. „Auch dann.“ Sie hielt kurz inne und betrachtete das ehrliche Lächeln des blonden Zwergs und des Hobbits. Es waren ihre Freunde. Ehrlich und aufrichtig standen sie hinter ihr, nahmen sie in Schutz und waren für sie da. Sie verdienten die Wahrheit. Es gab keinen Grund ihnen das Gespräch vorzuenthalten, auch wenn Fíli der Bruder war. Deutlich gefasster, wischte sie sich ihre letzten Tränen aus dem Gesicht. Es war beinahe zum Lachen. Noch am Morgen dachte sie, sie konnte es niemals Fíli erzählen. Jetzt stand sie hier und war im Begriff genau das zu tun.

„Thorin wollte wissen, was ich für Absichten gegenüber seiner Neffen habe.“, warf sie dann ein, überraschte so beide gleichermaßen und ihre Augen blieben an Fíli hängen. Bevor einer was dazu sagen konnte, fuhr sie fort. „Ich sagte ihm, dass ich keine habe. Dass ich nur Freundschaft im Sinn habe, aber …“ Ihr Herz überschlug sich und sie schluckte einmal. „Aber gleichzeitig habe ich dann etwas zugegeben, weil ich dachte, genau das sei das Problem. Aber das war es natürlich nicht. Das Ganze war also ein großes Missverständnis und ich habe aus dem Nähkästchen geplaudert.“ Anna lächelte schief, das nur wuchs als sie bemerkte wie aufmerksam ihre Worte verfolgt wurden. Natürlich hatte sie die wichtigste Information ausgelassen, die erst alles aufklärte. Doch Anna begann nervös an ihrem Zopf zu spielen und blickte zu Boden. Die nächsten Worte würden ihr nicht leicht fallen, obwohl es ohne Fíli wahrscheinlich viel einfacher wäre. Bilbo war eben nicht der Bruder. Dennoch vertraute sie Fíli mittlerweile mindestens so sehr wie Bilbo. Er hatte sie vor Thorin in Schutz genommen, sprach gegen die Entscheidung seines Onkels, der zweifellos sein Vorbild war und wen er am meisten respektierte. Warum er seinem Onkel widersprach, verstand Anna nicht, aber allein wie er sie verteidigte, gab ihm jedes Recht auch zu wissen, was passiert war. Somit sah sie auf. „Ich habe mich in Kíli verliebt. Und Thorin weiß es jetzt.“ Es war einer dieser Momente, in denen das Bild für wenige Sekunden einfror, sich niemand regte und die Worte schwer in der Luft schwebten. Sie wagte es selbst nicht sich zu Bewegen, oder gar Luft zu holen. Wie würden sie reagieren, wenn der Schock nachließ? Besonders Fíli. Was würde er von ihr denken? Bilbo war der erste, der sich regte. „Oh.“, entfuhr es ihm leise, dennoch laut genug für jedes Ohr. Doch konzentrierte sich Anna allein auf Fílis Regung, die langsam einsetzte. Sie rechnete fest mit einem starken Stirnrunzeln, einem ungläubigen Gesicht, oder sogar einem abschätzigen Blick. Nichts davon geschah, stattdessen begann er mit einer solchen Wucht zu grinsen, dass seine geflochtenen Zöpfe wild ins Baumeln gerieten. Okay?

„W-Warum grinst du so?“, fragte sie verunsichert und Fíli schüttelte nur leicht seinen Kopf, das Grinsen noch immer fest in seinem Gesicht gemeißelt. Was war daran so lustig? Sie konnte daran nichts Witziges finden. Als er nicht gleich antwortete, setzte sie panisch nach. „Man, Fíli! Das ist total ernst! Ich habe das von allen Leuten auf dieser verdammten Erde ausgerechnet Thorin gesagt! Und dann auch noch so!“ Nervlich am Ende, raufte sie sich die Haare. „Ich bin total am Arsch. Denkst du, er sagt was? Kann ich überhaupt ins Lager zurück? Was ist -“ Sie wurde wieder an den Oberarmen gepackt, diesmal aber längst nicht so sanft wie zuvor. Ihr Mund schnappte zu und sie starrte in die blauen Augen des Prinzen, in seinem Gesicht keine Spur mehr von dem Grinsen, wenngleich seine Augen amüsiert schimmerten. „Anna, was du gesagt hast, ändert nichts. Nicht für Thorin.“ Fílis Mundwinkel zuckten leicht und sie warf Bilbo einen kurzen Blick zu, der schlicht mit den Schultern zuckte. „Nicht?“, wandte sie sich wieder an den Prinzen. „Nein. Seine Entscheidung hat er längst vor deinen oder meinen Worten getroffen.“ Irgendwie half das noch weniger als zuvor. Es war also ganz egal gewesen, was sie sagte, oder auch hätte sagen können. „Na toll. Und jetzt?“ „Jetzt“, begann er, ließ erneut von ihr ab, während sich ein Lächeln auf seine Lippen schlich. „gehen wir wieder zurück.“ Geschockt blinzelte sie. „Einfach so?“ Fíli lachte auf. „Einfach so.“, bestätigte er bester Laune und sie verstand nicht warum. Wie konnte er so gut gelaunt sein? Hatte sie nicht alles versaut? Als er den ersten Schritt tun wollte, griff sie nach seinem Arm und erwischte seinen mit Pelz besetzten Ärmel. Wie gewollt hielt er inne, sein Ausdruck fragend. „Warte. Ich kapier das alles nicht. Was soll ich jetzt machen? Ich will mit zum Erebor und helfen. Aber wenn ich zurückgelassen werde...“ Zwar hatte sie nach wie vor geplant ihnen zu folgen, sollte sie hinausgeworfen werden, aber ein Teil der Gruppe zu sein bedeutete auch Schutz. Sie wäre dann vollkommen auf sich allein gestellt. Keiner stand in der Nacht Wache, keiner machte das Feuer, keiner kochte und niemand zeigte den Weg. Ganz zu schweigen davon, dass sie kaum die Ausrüstung besaß in der Wildnis zurecht zu kommen. „Kíli wird dich nicht zurücklassen, ganz egal was Thorin entschieden hat.“ Das Grinsen war zurück, sogar begleitet mit einem kleinen Zwinkern, sodass sie verlegen ihren Kopf senkte. War es wirklich eine gute Idee gewesen ihm von ihren Gefühlen zu erzählen? „Du wirst ihm doch nichts sagen, oder?“, fragte sie dann leise und blickte auf. Fíli verschränkte seine Arme vor der Brust und schüttelte schwach seinen Kopf. „Nein. Es ihm zu sagen, ist allein deine Aufgabe.“ Das beruhigte sie ungemein, aber als Fíli seine Hand zum Mund hob, eine Faust bildete und sich darin räusperte, erkannte sie wie er damit versuchte ein Grinsen zu verstecken. Sofort kehrte ihre Nervosität zurück. „Fíli!“, warnte sie und er hielt sich ertappt von ihr, nicht mehr zurück. Dieser Zwerg war unmöglich! „Ich werde nichts sagen. Versprochen.“, setzte er nach und sie schlug ihm gleich auf den Oberarm. „Dann grins gefälligst nicht so blöd! Wenn du auch nur ein Wort sagst, warne ich dich. Ich weiß, wo du schläfst!“ Fíli hob beide Hände schützend vor sich, hatte sein Gesicht allerdings noch immer nicht unter Kontrolle. „In Zukunft wohl besser zwischen dir und meinem Bruder.“, ließ er mit einem Wackeln seiner Augenbrauen los und erntete einen weiteren Schlag auf den Oberarm, doch Fíli lachte nur auf. Empört öffnete sie ihren Mund, doch schloss ihn gleich wieder. Was dachte er sich eigentlich? Sie würde jetzt Kíli in der Nacht überfallen? Das war absoluter Blödsinn! Und wer sagte überhaupt, dass er es zulassen würde? Anna hielt inne. Würde er es zulassen? Ihre Atmung wurde flacher als sie sich an seine warmen Finger erinnerte, die sich langsam, beinahe unsicher, zwischen ihre schoben.

„Ahem“, meldete sich jemand laut zu Wort, der bisher vollkommen still alles verfolgt hatte. Überrascht blinzelte Anna zu Bilbo. Gerissen aus ihrer Erinnerung, schluckte sie einmal und auf ihren Lippen breitete sich ein entschuldigendes Lächeln aus. „Hm?“ Bilbo wackelte mit Mund und Nase, dann hob er seine Hand und deutete hinter sie. „Wir bekommen Besuch.“ Bevor Anna sich drehen konnte, hörte sie die freudige Stimme Fílis. „Du kommst genau richtig, Brüderchen. Wir haben uns gerade über etwas unterhalten und möchten deine Meinung dazu wissen.“ Umgehend gefror sie auf der Stelle. Sie konnte praktisch riechen, wie Fíli in ihre Richtung lächelte. Schon jetzt bereute sie es, es Fíli gesagt zu haben. „Was denn?“, erklang jene Stimme, die überall ein Kribbeln auslöste. Egal was Fíli im Begriff war zu sagen, sie konnte gerade keinen richtigen Gedanken fassen. Geschweige denn Kíli ins Gesicht sehen. Sie bekam schlichtweg Panik. „Bilbo!“, wandte sie sich an den Hobbit, der deutlich bei der plötzlichen Lautstärke erschrak. „J-Ja?“ „Wir müssen zurück und wollten noch was erledigen?“ Bilbo zog seine Stirn in starke Falten, bei dem Versuch sich an ein derartiges Vorhaben zu erinnern und sie versuchte es eilig weiter, spürte sie deutlich alle Blicke auf sich. Vor allem den einen Blick, der ihr Herz immer höher schlagen ließ. „Du weißt schon?“, fragte sie beinahe verzweifelt und jetzt schien der Groschen zu fallen. Seine Augenbrauen wanderten unnatürlich hoch und er nickte. „Oh. Ja, das. Sehr wichtige Angelegenheit.“, betonte er zu verdächtig, doch sie war einfach nur froh, dass er zustimmte. „Gut, gehen wir.“

Amüsiert sah Fíli dabei zu wie Anna die Flucht ergriff, ehe er seinen Oberkörper leicht zu seinem Bruder drehte. Interessiert betrachtete er den Blick seines Bruders, jener noch immer den Bewegungen Annas folgte als habe er Furcht auch nur einen Moment zu verpassen. Nachdenklich legte er seinen Kopf schief. Irgendetwas schien verändert. „Was haben die beiden vor?“, fragte dann Kíli an ihn gerichtet als Anna aus dem Sichtfeld verschwand. „Nicht so wichtig. Wir müssen reden.“ Angesichts seiner ernsten Tonlage, verstand sein Bruder sofort, dass etwas nicht stimmte und was auch immer in seinem Kopf vorging, war beiseite geschoben. „Thorin will Anna aus der Gemeinschaft ausschließen.“ Kaum hatten ihn diese Worte verlassen, fiel ein dunkler Schatten auf Kílis Gesicht und er atmete schwerer. Anna mochte viel Gutes in Kíli wecken, doch ebenso die Schattenseiten. Fíli wusste, dass Kíli Anna bis auf den letzten Atemzug verteidigen würde, ob mit Worten oder Taten. Es lag in der Natur seines Volkes, doch Kíli war viel empfänglicher dafür, geprägt von seiner Vergangenheit und geleitet durch seine ungestüme Art. Bevor sein Bruder demnach wieder etwas Unüberlegtes tat, sprach er weiter – denn es war an der Zeit das Offensichtliche anzusprechen. „Du liebst sie.“, lenkte Fíli mit einem Lächeln ein, testete so endgültig, ob sich sein Bruder darüber bewusst war. Der Schatten legte sich in einem Mal und Kílis Augen weiteten sich überrascht. „Woher weißt du das?“ Ein breites Grinsen schlich sich auf Fílis Lippen. Sein Bruder konnte manchmal so arglos sein, dass es ihn erstaunte und er sich fragte, woher er das nahm. Zumindest wusste sein Bruder endlich Bescheid. Was auch immer ihn zu dieser Erkenntnis gebracht hatte, es würde Anna vielleicht helfen. „Du lächelst sie manchmal so an wie Vater damals Mutter.“ Kíli begann breit zu lächeln. „Wirklich?“ „Ja und ich weiß noch, wie lustig du es gefunden hast.“, setzte Fíli nach und sein Bruder senkte beschämt den Kopf, kratzte sich unschlüssig am Hinterkopf. „Daran musst du mich jetzt nicht erinnern.“, gab er kleinlaut von sich als Fíli schon auflachte, welches schon kurz darauf verebbte. Wie unangenehm es auch war, er musste auf das eigentliche Problem zurückkommen. Jetzt allerdings mit einem kühlen Kopf. „Du weißt, ich bin auf deiner Seite, Kii. Was auch immer du für Entscheidungen triffst, ich werde da sein.“ Mit diesen Worten legte er seinem Bruder eine Hand auf die Schulter, sodass Kíli wieder seinen Kopf hob und ihn ansah. „Mir ist gleich für wen dein Herz schlägt, solange du glücklich bist, kleiner Bruder.“ Kíli lächelte ihm entgegen und lehne seine Stirn an seine. Fíli holte tief Luft und schloss seine Augen für einen kurzen Moment. Ganz gleich wie sein Onkel entscheiden würde, Fíli stand als erstes hinter seinem Bruder. Das war nie eine Frage gewesen. Er gehörte zu ihm. Doch musste er leise seufzen als er seinen Kopf zurückzog. „Aber leider sieht es Thorin nicht so. Er ist davon überzeugt, es sei nur eine Art Laune, die vorüber geht sobald sie aus deinem Blickfeld verschwindet.“ Sein Bruder wollte schon protestieren, doch Fíli sprach lauter weiter, sein Blick auf die Augen seines Bruders fixiert. „Ich weiß, Kii. Es ist keine Laune, auch wenn ich es nicht verstehen kann. Aber das ist der Grund, weshalb Thorin sie fortschicken will. Du musst mit ihm sprechen und ihn überzeugen. Leider konnte ich ihn selbst mit Gandalf und Balin nicht umstimmen. Und ich fürchte, Anna hat es nur schlimmer gemacht als sie allein mit Thorin sprach.“ Er hatte ihr zwar gesagt, es würde keinen Unterschied machen, doch wollte er sie mit der Wahrheit nicht beunruhigen. Denn natürlich machte es einen Unterschied, aber sie konnte hier nichts mehr erreichen. Alles worauf es jetzt ankam, waren die nächsten Schritte seines Bruders. Kíli zog plötzlich seine Augenbrauen stark zusammen und Fíli erkannte den Fehler, den er begangen hatte. „Du hast sie mit Onkel allein gelassen?“, klagte er enttäuscht und wütend an. Gleich befreite Kíli sich von seiner Hand und trat einen Schritt zurück. „Ja und es ist auch nichts geschehen.“ Bis auf das sie plötzlich in den Wald rannte und sich übergab als er sie fand. Doch nachdem, was sie ihm erzählt hatte, ergab es einen Sinn. Die Aufregung schien ihr nicht gut bekommen zu haben, doch sein Bruder würde es falsch verstehen. Und wie es immer der Fall war, erkannte sein Bruder gleich, dass er nicht alles gesagt hatte. „Was? Was ist passiert? Was hat er getan?“, hakte sein Bruder hastig mit steigender Nachdrücklichkeit nach, was nur seine Befürchtung bestätigte. „Nichts. Nichts worüber du dir Sorgen machen musst.“ Das fachte das Feuer weiter an und Fíli sah ein, dass egal was er noch sagen würde, er es schlimmer machte. „Sie hat dort vorn gespuckt. Onkel hat - Kíli!“ Fíli rief seinem Bruder nach und seine Schultern sackten ab als er sah wie er in seiner Wut davon stürmte, blind für alles um ihn herum. Bei Mahal, sein Bruder hatte ein hitzigeres Temperament als Onkel.

 

Seit den Worten der Menschenfrau war Thorin in ein tiefes Grübeln gefallen. Das alles entwickelte sich in eine Richtung, die er absolut nicht mehr gewillt war hinzunehmen. Er wusste, dass diese Menschenfrau Ärger verursachen würde. Ihr ganzes Hiersein hinterließ nur Fragen, die ihn von Beginn an in Zweifel stürzten. Er vertraute Gandalf und es gab für den Zauberer keinen Grund ihn zu belügen, doch mit dieser Frau stimmte etwas nicht. Eine Menschenfrau aus einer anderen Welt, geschickt von den Valar um sein Vorhaben zu unterstützen. Warum sollten die Valar eingreifen? Und das in Form dieser Frau? Was konnte sie bewirken, was er nicht konnte? Thorin fragte sich das seit ihrem Auftreten. Es fühlte sich an als sei er nicht mehr Herr seiner Entscheidungen, sondern eine Figur in einem Spiel, gelenkt von etwas das er nicht verstehen oder erfassen konnte. Ganz gleich, wie oft er versuchte einen guten Grund zu finden diese Frau auszuschließen, sprachen ihm Balin und Gandalf zu. Außerdem war sie von den meisten seiner Gefolgsleuten mittlerweile akzeptiert worden, was ihn in ein schlechtes Licht stellte. Wie ein grausamer Tyrann, der ohne Grund eine Frau quälte. War er der Einzige, der sah, was sie tatsächlich war? Sie bedeutete eine unbekannte Gefahr. Und er war sich sicher, dass sie etwas verbarg. Seine Instinkte hatten ihn bisher nie getäuscht und sie schlugen bei dieser Frau deutlich an, auch wenn Fíli ihm mehrmals versichert hatte, sie sei vollkommen harmlos. Und auch wenn er selbst einsehen musste, dass sie bisher einen guten Nutzen hatte, verließ ihn diese Vorahnung nicht.

Wie viel Mühe sich Thorin auch gab, sie bisher zu ignorieren, war jetzt der Zeitpunkt erreicht, bei dem er nicht mehr still dulden konnte. Es war eine Sache sein Vorhaben zu unterstützen, ein vollkommen anderer, wenn es um die Blutlinie seiner Vorväter ging. Sein Neffe hatte eine Art Gefallen an der Menschenfrau gefunden und Thorin war bereit alles zu tun, damit es nicht über einen Gefallen hinausging. Denn so wie es aussah, war Kíli dabei zu vergessen wer er war und auch wofür er stand. Ein Prinz Durins konnte und durfte sich nicht an einen Menschen binden. Doch sollte er den Worten seines Beraters und die Fílis Glauben schenken, war bereits alles verloren. Unzufrieden knirschte er mit den Zähnen und sah hinüber zu der Frau am Rand des Lagers, welche tunlichst Augenkontakt mit ihm vermied und drohte alles niederzureißen woran er über all die Jahre festhielt. Er war der Überzeugung gewesen, dass wenn Fíli sich dazu entschloss nicht zu heiraten, es noch an Kíli war die alte Linie von Königen fortzuführen. Es war undenkbar einen Mischling auf den Thron Erebors zu setzen. Soweit würde es Thorin nicht kommen lassen, nicht solange er noch lebte. Somit war es seine Aufgabe Kíli von dieser Frau fernzuhalten, insbesondere nach deren Zugeständnis. Sie würde sich nicht seinem Neffen aufdrängen und in ein Bett aus Gold legen.

Das laute Rascheln der Büsche erhaschte sofort seine Aufmerksamkeit, ganz wie Dwalin neben ihm, der bereits nach seinen Äxten griff, doch Thorin vermutete einen ganz anderen Grund. Er behielt Recht als Kíli herausgestürmt kam, gefolgt von Fíli. Gleich erkannte er den brennenden Zorn in den Augen seines jüngsten Neffen und Thorin erhob sich von seinem Stein am Feuer, wo das Essen nun vergessen köchelte. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Kíli von seiner Entscheidung erfahren würde, doch wollte er ihn nicht bei seiner Bekanntgabe anwesend wissen. Was sich auch als richtig herausgestellt hatte. Thorin hätte sonst nicht von den Absichten der Frau erfahren. Still folgte Kíli ihm als er das Lager verließ und kaum waren sie außer Hörreichweite, endeten die Schritte hinter ihm abrupt. Thorin stoppte ebenfalls, drehte sich jedoch nicht um. „Was hast du zu ihr gesagt?“, presste Kíli dann heraus und Thorin nahm deutlich wahr, wie sein Neffe versuchte sich zu bändigen. Doch seine Stimme bebte vor Wut. Er verzieh dieses Mal seinem Neffen die respektlose Anrede. „Du kennst die Antwort, Kíli.“, erwiderte er ruhig und verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken. „Sie wird bei den Elben angemessen behandelt. Das sollte also nicht deine Sorge sein.“ „Du hasst die Elben! Immer wieder hast du uns gesagt wie falsch sie sind! Dass wir ihnen nicht vertrauen können! Wie kann ich Anna bei ihnen lassen!“ „Zügel deinen Ton, Kíli.“, warnte er und Kíli schnaufte laut, so fuhr Thorin im gleichmäßigen Ton fort. „Dafür bist du noch zu jung. Das verstehst du nicht.“ „Nein, Onkel. Ich verstehe es nicht.“, schnitt sein Neffe verletzt dazwischen und Thorin wandte sich nun um. Kíli blickte zu Boden, sein Gesichtsausdruck von seinen Haaren abgeschirmt, seine Hände jedoch waren noch immer zu Fäusten geballt. „Du hast einmal gesagt, wenn man das Eine findet, sollte man daran festhalten.“ Thorin seufzte leise. An dieses Gespräch konnte er sich gut erinnern, doch missverstand Kíli seine Worte. Sie waren auf eine vollkommen andere Situation bezogen – dennoch er hatte es gesagt. „Ja.“, stimmte er somit zu, daran interessiert wohin das führen sollte. „Du sagtest, deine Bestimmung wäre es, Erebor wieder zurückzuholen. Niemand konnte dich davon abringen, weil du wusstest es ist das Richtige.“ Kílis Hände entspannten sich, während er seinen Kopf anhob. In seinem Gesicht nichts als eine offene, verständnislose Frage, die er umgehend stellte. „Warum darf ich nicht auch das tun, was sich für mich richtig anfühlt?“

Für einen Moment blickte er schlicht seinen Neffen an, öffnete seinen Mund und doch fiel ihm nichts ein, was er darauf antworten konnte. War es wirklich schon zu spät? Konnte er nichts weiter tun als zuzusehen, wie sich sein Neffe in sein Verderben stürzte? Kíli versuchte sich seinen eigenen Weg zu bahnen, wie das Wasser durch den Stein. Aber das würde Folgen haben. Thorin war nach wie vor nicht bereit seinen Neffen aufzugeben. „Ist es denn richtig?“, führte er mit einem weicheren Tonfall an, der voller Sorge zu ihm sprach. Zu seiner großen Überraschung begann sein Neffe traurig zu lächeln. „Das verstehst du nicht, Onkel.“ Thorin zog abermals seine Augenbrauen an. Es war eine Antwort, die er nicht von seinem jungen Neffen erwartet hatte, jener unbeirrt erneut seinen Mund öffnete. „Ich habe deine Entscheidungen immer respektiert. Ich bin dir immer gefolgt. Aber nicht dieses mal. Wenn du Anna zurücklässt, wirst du mich auch zurücklassen müssen.“, sprach sein Neffe mit solch einer Entschlossenheit in den Augen, dass es Thorin bis aufs Mark schockte. Seine Geduld hatte ein Ende gefunden, damit auch sein Verständnis. „Das ist Wahnsinn!“, ging es mit Thorin durch und Kíli zuckte sichtlich unter seiner grollenden Stimme zusammen. Das konnte sein Neffe nicht ernst meinen! Er würde nicht für sie allem den Rücken zukehren. Kíli hatte seinen Verstand verloren! Er musste verhext worden sein! Anders konnte Thorin nicht erklären, wie sein Neffe so einem Irrsinn verfallen konnte. „Was hat dieses Weibsbild dir eingeflüstert?!“ „Sie hat einen Namen, Onkel! Und Anna hat mir gar nichts eingeflüstert!“, brüllte er zurück, keineswegs eingeschüchtert. Thorin sog scharf die Luft ein. Hatte sein Neffe eben versucht ihn zu belehren? „Ich verbiete dir ab sofort sämtlichen Umgang mit dieser Frau und was du auch für sie denkst zu fühlen!“, tobte Thorin weiter, auf seine Sicht beharrend. Kíli schüttelte seinen Kopf. „Du kannst meinem Herzen nicht verbieten zu schlagen.“, erwiderte er dickköpfig, mit den Armen vor der Brust gekreuzt. Das ließ ihn blinzeln. Seinem Herzen? Nein, das konnte nicht sein. Er musste sich irren. Ein Nachfahre Durins würde sich nicht freiwillig mit etwas so verdorbenem vermischen wollen. Es gab eine andere Erklärung für all das. „Das ist töricht! Siehst du nicht, was sie mit dir macht? Euch allen? Bin ich der Einzige bei Verstand?“ Kíli schüttelte abermals seinen Kopf. „Nein, Onkel. Du bist der Einzige nicht bei Verstand. Sie hat weder dir oder jemand anderem etwas getan. Und wenn sie nicht wäre, wäre ich nicht hier. Vielleicht sogar auch Fíli. Wir haben unseren Weg bei der Flut nur zurückgefunden, weil sie uns mit dem Licht geführt hat.“ Thorin hielt inne. Das wusste er nicht, aber es änderte nichts an seiner Ansicht. Diese Frau gehörte hier nicht her und stellte eine Gefahr dar. Seufzend schloss er seine Augen, hob er seine Hand und massierte sich seinen Nasenrücken. Er brauchte einen Moment zum Nachdenken. Kíli jedoch nutzte den Augenblick. „Versteh doch, Onkel. Ich kann sie nicht allein lassen. Ich kann nicht.“ Bei dem ungewöhnlich rauen Ton in der Stimme Kílis, öffnete er wieder seine Augen und was er erblickte, versetzte seinem Herzen einen Stich. Nur einmal hatte er diesen einen gebrochenen Ausdruck gesehen. Bedeutete diese Frau seinem Neffen tatsächlich so viel? „Anna wird wieder in ihre Welt zurückkehren. Wenn du sie jetzt weg schickst, wird sie viel früher gehen. Onkel, bitte. Bitte gib mir mehr Zeit.“ Thorin zögerte, noch nie hatte Kíli ihn um etwas gebeten. Selbst als er dagegen war ihn auf diese Reise mitzunehmen, bat er nicht einmal darum. Stets trug er seinen Kopf hoch, bestand auf sein Recht mitzudürfen. Nie ein Wort des Flehens. Doch Thorin dachte schließlich an das Eingeständnis der Frau. Wie sie es nannte, war es mehr als Gefallen was sie für seinen Neffen empfand. Würde sie noch gehen, wenn sie von der Zuneigung Kílis erfuhr? War es wert das Risiko einzugehen, nur damit sein Neffe mehr Zeit hatte? Zeit wofür? Es würde keine gemeinsame Zukunft geben, besser Kíli riss sich jetzt von dieser Ablenkung los. „Diya amralie.“, verließ es dann Kílis Lippen mit einem kleinen, traurigen Lächeln und Thorins Atmung setzte für einen langen, unerträglichen Moment aus. Nein. Sein Neffe musste sich täuschen. Wenn diese Frau erst einmal fort war, würde auch Kíli wider zu Sinnen kommen. „Du irrst dich.“ „Ich spüre es hier, Onkel.“ Als sein jüngster Erbe, ein Sohn Durins, seine Hand auf seine Brust legte, genau über seinem Herzen, schüttelte er seinen Kopf und wandte sich um. Das musste er nicht weiter mitansehen. „Ich weigere mich das zu akzeptieren. Mein Entschluss bleibt. Diese Frau wird uns verlassen und du Kíli, wirst sie ziehen lassen. Das ist mein letztes Wort.“, gab er voller Nachdruck von sich. Später einmal würde sein Neffe ihm dafür danken. Er hörte nur noch wie sich schwere Schritte entfernten und ein Stein davon getreten wurde.

Thorin glaubte nicht einen Moment daran, dass Kíli wirklich alles für diese Menschenfrau opfern würde – gehörte er an die Seite seines Volkes und nicht zuletzt als zukünftiger Prinz an der seines Königs.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Teshy
2018-07-03T10:32:47+00:00 03.07.2018 12:32
Ich warte immer noch auf ein elftes Kapitel. ;-;
Antwort von:  Xynn
03.07.2018 18:25
Tut mir echt wahnsinnig leid! Die Sache ist die... ich habe mich von meinem Ehemann getrennt und nun ja. Das hat nun einmal sehr viel Chaos verursacht. Jetzt bin ich aber umgezogen :) Auch wenn noch nicht viel steht, ich mir noch einen vernünftigen Job und all das suchen muss, habe ich ab jetzt wieder mehr Freizeit. Oder viel mehr einen klareren Kopf. Aber die Story ist nicht vergessen! So weit kommts ja noch. Wie gesagt, es tut mir echt leid, aber das kam alles so am Anfang des Jahres und ... egal. Passiert. Dennoch sehr schön zu sehen, dass du immer noch weiterlesen magst. Das gibt Motivation!
Antwort von:  Teshy
04.07.2018 17:47
Aww naja, neuer Anfang! Ich wünsche dir auf jedenfall viel Glück, und ich freu mich schon wenn es weiter geht!^^
Von:  Teshy
2018-01-20T05:35:20+00:00 20.01.2018 06:35
Es. Ist. Da!
Yippie!

Hallo erstmal,
Dieses Kapitel war ein besonderes da hier das schwierige Theme "liebe" angesprochen wurde.
Thorin ist ein Dickkopf und Anna ist verzweifelt...
Ich verstehe nur nicht das Thorin kein schlechtes Gefühl auf der ganzen Reise hat, er stirbt ja am Ende.

Tja, leider ist Kili genau so engstirnig wie Thorin, blöd...für Thorin. Gut für mich, ich meine Anna.

Ich muss ehrlich zugeben als Thorin die Elben erwähnt hat war das erste woran ich dachte "oh ja, Elben! *grins*" war.
Gut das einzig wahre shipping ist KilixAnna, but still! Hehe...

Ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht, es gibt ja noch die Trolle und die Goblins, ob Anna Gollum trifft? Elrond, ich bin gespannt wie du Elrond schreibst. Ohh ich möchte Glorfindel und die Zwillinge sehen! Ob Anna auf klein Aragorn trifft? Naja klein Estel.. der ist da ja schon 20 Jahre alt. Aber ich kann mir vorstellen das es Anna in Imlandis gefallen wird, endlich mal ein Ort wo sie nicht auf ihr Geschlecht reduziert wird. Hurra! Bin aber auch gespannt auf den Düsterwald... Ohje ohje wie wird das alles ausarten, ich weiß es nicht.

Danke aber auch wieder für dieses Kapitel ich habe mich sehr gefreut.
Bis zum nächsten Mal!
Antwort von:  Xynn
21.01.2018 23:44
Ich mach einfach mal mit: Yippie!

Tag :D
Ohja, das schwierige Thema Liebe. In der Tat, meine Liebe. Das bleibt auch ein schwieriges Thema. Und natürlich ist Thorin ein Dickkopf! Aber Kíli natürlich genauso starrsinnig und das ist gut für Anna! Was wäre er dann für einer, wenn er sie jetzt einfach zurücklässt? Er weiß nun einmal; wenn sie geht, wird er sie für immer verschwinden. Da wir wissen, dass Zwerge nur einmal in ihrem ganzen Leben lieben, ist das schon so eine Sache :D
Ja, die Elben mag ich eigentlich auch. Hast du eine bestimmte Szene im Kopf gehabt, oder warum das *grins* und das einzig wahre Shipping ist KílixAnna? Hmmm... was ich für Bruchtal geplant, oder nicht geplant habe, oder einfach spontan kommt - wirst du dann sehen. Oder in dem Fall ich auch? :D
Die Trolle kommen jetzt erst mal. Dann Bruchtal. Und wie es mit den Goblins und Gollum aussieht - da wirste wohl noch was warten müssen. ( Ja, da hab ich schon was im Kopf und könnte es dir verraten. Mach ich aber nicht :P )
Was ich dir verraten kann, ist, dass es Anna sicher in Bruchtal gefallen wird. Sie ist eben kein Zwerg. Das kam jetzt überraschend, oder? Außerdem kennst sie Bruchtal nicht nur vom Hobbit, sondern auch vom HdR. Es ist einfach ein magischer Ort! Ich würd da auch gern mal eine Weile die Füße hochlegen. Das ist aber ein anderes Thema.
Düsterwald, hm? Da bin ich mir selbst noch uneins, wie das genau abläuft. Ich schätze, ich werde es ebenso herausfinden müssen wie du, wenn es soweit ist. Ich nur ein bisschen schneller ;)

Freut mich, dass es dich gefreut hat. Es ist mir immer wieder eine Ehre von dir zu hören!
Bis zum nächsten Mal *grins*


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