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Die Karte des Rumtreibers

von
Koautor:  Mo_Inkheart

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Jahr 3 - Die Ankündigung

Die folgenden Wochen vergingen wie im Flug und ehe sich alle versahen war es bereits Mai. James, Sirius, Remus und Peter erkundeten weiterhin das Schloss, wobei auch der Tarnumhang viel zum Einsatz kam. James hatte ihn eigentlich immer in der Tasche. Auf James kam Ende Mai schließlich noch das Finalspiel gegen Ravenclaw zu. Die Mannschaft hatte unermüdlich darauf hintrainiert, da sie unbedingt gewinnen mussten, um den Pokal zu bekommen, sonst würde Slytherin ihn in den Händen halten. Forrest gelang es im alles entscheidenden Spiel mit einem atemberaubenden Manöver den Schnatz zu fangen. Das brachte ihnen nicht nur den Sieg sondern auch den Pokal ein. James wollte ihn fast nicht weitergeben, als er ihn in den Händen hielt und ließ sich von seinen Freunden feiern. Kurz darauf fanden auch schon die Jahresabschluss-, ZAG- und UTZ-Prüfungen statt und so wurde es ruhiger im Schloss.
 

Erst zwei Wochen vor Ende des Schuljahres sollte noch einmal etwas Aufregendes passieren. Professor Dumbledore ließ vor dem Abendessen verlauten, dass es Neuigkeiten gab. Sofort erhob sich Gemurmel.
 

„Was er uns wohl mitteilen will?“ wollte James aufgeregt wissen.

„Keine Ahnung, vielleicht, dass Professor Binns endlich aufgibt?“ fragte Sirius hoffnungsvoll. „Oder, dass Filch wieder geht?“ Wenn es nach ihm ging, schnüffelte der Hausmeister viel zu oft in ihrer Nähe herum. Er hatte sie auch schon das eine oder andere Mal erwischt. Die Strafen, die darauf folgten, waren nicht gerade angenehm.

„Filch liebt seine Arbeit, ich glaube nicht, dass er so schnell geht!“ schmunzelte Remus und nahm sich eine Hähnchenkeule, Gemüse und ein paar Kartoffeln.

„Musst du mir meine Hoffnungen gleich wieder nehmen, Remus?“ schmollte Sirius gespielt, tat sich dann aber auch etwas von dem Essen auf den Teller.

„Ich bleibe nur realistisch, Sirius. Was du daraus machst, ist deine Sache!“ grinste der Braunhaarige zurück, woraufhin er die Zunge rausgestreckt bekam. „Das ist nicht nett, Sirius!“ tadelte er seinen Freund daraufhin und aß unbeirrt weiter.

James kicherte. Er fand es zu komisch, wie sich seine besten Freunde kabbelten.

„Findest du das etwa lustig?“ Sirius hob eine Augenbraue und zielte mit seinem Zauberstab auf James.

„Nein, ich würde euch doch niemals auslachen!“ antwortete dieser unschuldig grinsend.

„Na warte, das kriegst du zurück.“ Er schwang kurz seinen Zauberstab und schon hatte James Kürbissaft im Gesicht. „Geschieht dir Recht!“

Noch bevor dieser reagieren konnte, bereitete Professor Dumbledore dem ein Ende als er ans Rednerpult trat.

„Ich hoffe, ihr seid nach dem herrlichen Abendessen noch ein wenig aufnahmefähig.“, strahlte er in die Runde. Alle sahen ihn gespannt an und warteten was jetzt kommen würde. „Sehr schön!“

Er machte eine kurze Pause. „Um die Internationale magische Zusammenarbeit zu fördern, haben die Schulleiter der großen Zaubererschulen Aperia, Uagadou, Mahoutokoro, Castelbruxo und Vulwarry ein Schüleraustauschprogramm für das nächste Schuljahr erarbeitet. Zwischen November und April werden von jedem Haus aus den Jahrgängen zwei bis sechs jeweils vier Schüler die Chance erhalten, eine andere Schule, sowie ein anderes Land kennen zu lernen. Im Gegenzug werden wir in dieser Zeit Gäste aus den anderen Schulen bei uns beherbergen.“

Aufgeregtes Gemurmel und Getuschel erhob sich und Remus sah, wie die Augen von James und Sirius anfingen zu leuchten. Als der Schulleiter jedoch erneut die Stimme hob, wurde es wieder still.

„ Die Schüler aus dem 2. Jahrgang werden in die Schweiz nach Aperia gehen, diejenigen aus der 3. Klasse dürfen Castelbruxo in Brasilien kennen lernen. Die Schüler der 4. Stufe werden Uagadou in Afrika besuchen, die 5. Stufe Mohoutokoro in Japan und die 6. Klasse Vulwarry in Australien.“

Wieder machte Professor Dumbledore eine kurze Pause, in der sich erneut Stimmen erhoben und teilweise sogar Jubel ausbrach.

„Um die Auswahl möglichst fair zu gestalten, muss sich jeder Schüler, der teilnehmen möchte, dafür bewerben. Ebenso ist das Einverständnis der Eltern erforderlich. Die Lehrer werden sich dann beraten und euch die Entscheidung Anfang des nächsten Schuljahres mitteilen. Eure Hauslehrer werden euch in den nächsten Tagen die entsprechenden Formulare geben. Wenn ihr Interesse daran habt, dann füllt sie aus und lasst eure Eltern unterschreiben. Und nun wünsche ich euch eine Gute Nacht!“ Damit entließ er die Schüler in ihre Gemeinschaftsräume.

Überall wurde nun über diese einmalige Gelegenheit gesprochen. James und Sirius tauschten einen Blick. Jeder wusste vom anderen wie gerne er diese Chance nutzen würde. Allerdings wollten sie auch Remus nicht im Stich lassen. Als sie im Schlafsaal angekommen waren, war jedoch genau er, der den Schüleraustausch zur Sprache brachte.

„Wäre doch eine tolle Sache, nach Afrika zu gehen, oder?“ Er musterte die beiden schwarzhaarigen Jungen aufmerksam.

„Ja… schon…“ murmelte James. Ihm war sichtlich unwohl.

„Pff… als ob mir meine Eltern das erlauben würden!“ schnaubte Sirius und warf sich aufs Bett. „Mein lieber Bruder dürfte da so gar keine Probleme haben…“

„Mich nehmen die bestimmt nicht, ich bin viel zu unbegabt dafür!“ fügte Peter beschämt hinzu.

Remus verdrehte die Augen. Ihm war bewusst, warum sie irgendwelche Ausreden erfanden. Sie wollten nicht, dass er sich benachteiligt fühlte, weil er als Werwolf absolut keine Chance hatte den Schüleraustausch mitzumachen. Einerseits freute ihn das, doch andererseits konnten seine Freunde auch nicht ihr komplettes Leben nach ihm richten.

„Hört zu, ihr bewerbt euch, verstanden?“ sagte er energisch. „Die paar Monate werde ich schon klar kommen! Ich möchte nicht, dass ihr wegen mir solch eine Gelegenheit verpasst!“ Sein Ton ließ keine Diskussion zu.

Wieder wechselten James und Sirius einen Blick. „Ja, aber…“ fing Ersterer an, doch Remus unterbrach ihn.

„Kein Aber! Ich weiß doch, wie gern ihr dorthin gehen würdet! Und wer weiß, wann so etwas wieder stattfinden wird. Ihr solltet euch das wirklich nicht entgehen lassen! Das ist eine einmalige Chance!“ sagte er noch einmal bestimmt, lächelte dann aber.

„Ich bleibe hier.“ quiekte Peter sofort und alle sahen ihn überrascht an. „Mal ehrlich, ich habe doch sowieso kaum Chancen, weil ich nicht so begabt bin, wie ihr beide es seid.“

„Nur nicht so bescheiden Peter, ich finde, du hast dich ganz gut gemacht!“ erwiderte James.

„Trotzdem!“ gab der Kleinere zurück. „Ihr seid immer noch besser als ich!“

„Es geht ja nicht nur darum talentierter zu sein, wir brauchen ja auch die Erlaubnis von unseren Eltern!“ meinte Sirius missmutig.

„So pessimistisch kenne ich dich gar nicht, Sirius!“ grinste James und warf sein Kissen auf ihn. „Wo bleibt dein Kampfgeist?“

„Das hat mit Kampfgeist nichts zu tun!“ knurrte dieser und warf das Kissen zurück. „Du hast sie zwar noch nie persönlich kennengelernt, aber du weißt wie mein Vater drauf ist!“

„Was soll denn schon groß passieren, außer dass sie nein sagen?“ wollte James stirnrunzelnd wissen. Für ihn war die Familie Black ziemlich verkorkst, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass sie Sirius bestrafen würden nur weil er nach Afrika wollte.

Sein bester Freund antwortete darauf nicht mehr und zog die Bettvorhänge zu.

„Lass ihn, James. Vielleicht ist es besser, die Neuigkeiten erst einmal sacken zu lassen!“, meinte Remus seufzend, als der Schwarzhaarige Anstalten machte, die roten Vorhänge zurückzuziehen. „Wir sollten jetzt wirklich schlafen!“

Kurze Zeit Später war das Licht aus und alles still im Schlafsaal der Rumtreiber. Sirius lag auf dem Rücken und starrte an die Decke seines Bettes, während er überlegte, wie er seine Eltern davon überzeugen konnte nach Uagadou gehen zu dürfen. Er wollte so gerne dorthin.
 

In den folgenden Tagen sprach keiner der Rumtreiber mehr das Thema Afrika an bis Professor McGonagall am Freitag nach der Verwandlungsstunde die Anmelde-Formulare an die Gryffindor-Schüler verteilte. „Dies eine einmalige Gelegenheit für Sie. Überlegen Sie es sich dennoch sehr gut. Schließlich repräsentieren Sie dort auch unsere Schule. Wer sich für Afrika anmelden möchte, gibt die Formulare bitte ausgefüllt am ersten Schultag des neuen Schuljahres wieder bei mir ab.“ Mit diesen Worten entließ sie die Klasse.

Zusammen mit ihren Klassenkameraden gingen die Rumtreiber in die Große Halle zum Mittagessen.

„Und? Hast du eine Entscheidung getroffen?“ fragte James vorsichtig seinen besten Freund.

Sirius lächelte leicht und nickte dann schließlich. „Ich werde es versuchen! Sie können mir schließlich nicht den Kopf abreißen, nur weil ich sie frage ob ich dahin darf!“

„Das war doch meine Rede!“ grinste James frech aber auch ziemlich erleichtert zurück. „Außerdem wäre das viel zu langweilig ohne dich!“

Als sie am Tisch saßen, begannen Sirius und James gleich mit dem Ausfüllen der Formulare und sie waren nicht die Einzigen.

Ein Stück weiter waren Lily und Rachel ebenfalls in die Unterlagen vertieft.

„Wäre es nicht toll, wenn wir beide gehen könnten?“ wollte Rachel aufgeregt wissen.

„Solange Potter und Black nicht dabei sind!“ meinte Lily leicht stirnrunzelnd, dennoch leuchteten ihre Augen. „Aber es wäre schon sehr interessant eine andere Schule kennen zu lernen!“

„Denk doch nur, was wir dort alles sehen und erleben könnten.“, schwärmte ihre beste Freundin vor sich hin. „Ich habe gelesen, dass die Schüler in Baumhäusern wohnen und die Schule völlig versteckt in den Regenwäldern liegt. Das ist sicher sehr aufregend.“

„Und erst die Tierwelt.“, fügte Lily lächelnd hinzu.
 

Eine Woche später ging es auch schon in die Sommerferien. Die Rumtreiber wurden von ihren jeweiligen Eltern abgeholt und verabschiedeten sich voneinander.

„Also dann, wir schreiben uns!“ rief James seinen Freunden zu.

Kaum war er mit seinen Eltern kurze Zeit später zu Hause angekommen, fiel er auch schon mit der Tür ins Haus. Aufgeregt erzählte er seinen Eltern von der Möglichkeit zu einem Schüleraustausch nach Afrika und zeigte ihnen die Unterlagen.

„Das ist eine sehr weite Reise, Schatz.“ meinte Euphemia Potter nachdenklich

„Ich möchte trotzdem dahin, bitte!“ James setzte einen regelrechten Hundeblick auf, so wie immer, wenn er etwas wollte.

„Aber nur, wenn du keinen Unfug treibst! Sollte mir irgendwas zu Ohren kommen, während du in Afrika bist, hole ich dich persönlich dort ab.“ drohte Fleamont und James fing an zu strahlen.

„Das würde ich doch nie machen!“ meinte er so unschuldig, wie er nur konnte. Er wusste, dass sein Vater seine Drohung sowieso nicht wahrmachen würde. Er umarmte seine Eltern.

„Danke!“
 

Während James gleich die Erlaubnis bekam, hatte Sirius es da schon erheblich schwerer. Die Blacks saßen beim Abendessen als Regulus das Austauschprogramm ansprach. Sirius wusste gar nicht, dass Regu ebenfalls vorhatte sich dafür zu bewerben. Ihre Eltern hörten seinem Bruder interessiert zu, als dieser ihnen davon erzählte.

„Brasilien, ja?“ sagte Walburga. „Ist das nicht zu weit?“ ihr war es gar nicht wirklich Recht, dass ihr kleiner Liebling so weit weg sein würde.

„Castelbruxo ist wirklich eine gute Schule.“ sagte Orion. „Ich denke Regulus kann dort viel lernen. Außerdem ist es nur für ein paar Monate.“ Regulus strahlte seinen Vater an, der ihm ja somit gerade die Erlaubnis gegeben hatte. „Danke, Dad!“

Orion sah dann Sirius an und es schien fast so als ob sein Vater seine Gedanken lesen konnte.

„Wo soll es für die Viertklässler hingehen?“

Sirius zuckte leicht zusammen, als er förmlich ertappt wurde. „Afrika“ antwortete er, während er in seinem Gemüse herumstocherte.

„Uagadou also….“ sagte Orion leise. „Und?“ er musterte seinen Erstgeborenen genau. „Möchtest du nicht auch an dem Austauschprogramm teilnehmen?“

Sirius sah seinem Vater jetzt direkt in die Augen. „Ja, möchte ich!“

„Deine Leistungen in den nächsten Wochen werden darüber entscheiden ob du gehen darfst oder nicht.“ Orion wusste, dass er Sirius so unter Druck setzten konnte. „Streng dich an, dann unterschreibe ich das Formular.“

Sirius schluckte. Sein Vater wusste wie sehr er diesen Unterricht in den Dunklen Künsten hasste und Sirius gab sich nicht besonders große Mühe. Jetzt war er gezwungen sich anzustrengen und das würde er auch. Dafür war ihm der Schüleraustausch zu wichtig.
 

Lily hatte Sev seit Beginn der Ferien nicht mehr gesehen. Jeden Tag war sie an die Stelle gelaufen, an der sie sich in den Jahren zuvor regelmäßig getroffen hatten. Doch er war nicht da und sie begann sich Sorgen zu machen.

Schließlich fasste sie sich ein Herz und machte sich auf den Weg zum Haus der Snapes. Etwas zögerlich klingelte sie an der Haustür. Kurz darauf konnte sie laute Stimmen hören, wovon eine sich der Tür von innen näherte. Schließlich sprang diese auf und eine Frau, Sev nicht unähnlich, sah auf Lily. Ein unfreundliches „Ja?“ war alles was sie sagte, während sie Lily abschätzend musterte.

„Entschuldigen Sie die Störung!“ erwiderte Lily schüchtern. „Ist Sev da?“

Severus‘ Mutter ging gar nicht erst auf ihre Frage ein, sondern schrie jetzt regelrecht in das Haus. „SEVERUS! Hier ist jemand für dich!“ Ohne ein weiteres Wort an Lily zu richten, verschwand sie wieder im Haus, ließ jedoch die Tür offen stehen.

Nervös wartete Lily auf dem Treppenabsatz. Sie wusste, dass Sev es nicht leicht hatte mit seinen Eltern. Umso mehr verstand sie jetzt warum. Seine Mutter war keine einfache Zeitgenossin.

Schließlich tauchte Severus in der Tür auf. Seine Augen weiteten sich leicht vor Überraschung, während Lily über seinen Anblick regelrecht erschrak. „Ich hab dir doch gesagt, dass du nicht herkommen sollst.“ murrte er als Begrüßung und zog schnell die Tür hinter sich zu. Ihr bester Freund hatte ein blaues Auge und sah etwas mitgenommen aus.

„Was ist mit dir passiert? War das dein Dad?“ wollte sie schockiert wissen.

Severus sah etwas beschämt zu Boden und nickte dann schließlich. „Ist halb so schlimm!“ murmelte er.

„Warum?“ Sie konnte nicht fassen, dass ein Vater sein Kind schlug.

„Dad hasst alles, was mit Magie zu tun hat. Eigentlich dachte ich, dass ich mit Mum allein wäre, als ihr von dem Schüleraustausch erzählt habe. Aber Dad hatte sich lediglich im Keller verschanzt und ist regelrecht ausgerastet, als er das mitbekommen hat.“ erklärte Severus leise.

„Gibt es denn gar keine Möglichkeit, dir und deiner Mum zu helfen?“ wollte Lily behutsam wissen.

Severus lachte hohl. „Meine Mum würde das nie zulassen. Außerdem, wer soll schon groß helfen? Es bringt ja doch nichts!“

Lily seufzte. „Aber du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst! Ich mache mir wirklich Sorgen, Sev!“ Sie durchbohrte ihn regelrecht mit ihren grünen Augen.

„Lass uns zu unserem Lieblingsplatz gehen!“, wich er aus.

Sie gingen schweigend nebeneinander her, bis sie an dem Baum angekommen waren und sich setzten.

„Also, willst du dich für Uagadou bewerben?“ fragte Lily dann vorsichtig.

Severus nickte. „Klar, warum nicht? Ist doch sicher aufregend und ich bin weit weg… von all dem hier.“

Lily verstand nur zu gut, was er damit meinte. „Dann hast du also die Erlaubnis?“

Severus nickte. „Mum hat unterschrieben, bevor Dad dazwischen gegangen ist.“ Er grinste jetzt leicht.

„Oh Sev, das ist toll!“ rief Lily strahlend. „Meine Eltern haben auch unterschrieben. Stell dir nur vor, dass wir zusammen hin können!“

„Das wäre schön!“ gab Sev zurück. „Ich bin gespannt, wer sich sonst noch so anmeldet und wer schlussendlich dorthin darf!“

„Das klappt schon, Sev! Du musst nur daran glauben!“ sagte sie entschlossen. „Rachel bewirbt sich auch. Du wirst sehen, zu dritt werden wir noch richtig viel Spaß haben.“

Er lächelte leicht und lehnte sich zurück. „Hauptsache, ich muss Potter und Black nicht ertragen.“

„Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass die mitkommen dürfen…“ Remus hatte ihr erzählt, dass James und Sirius sich ebenfalls bewerben würden. „Die stiften doch viel zu viel Unruhe.“ erwiderte sie stirnrunzelnd.

„Wir werden sehen…“ murmelte Sev.
 

Die Ferien waren fast zu Ende und Sirius hatte noch immer keine Erlaubnis von seinem Vater, dass er an dem Schüleraustauschprogramm teilnehmen durfte. Gezwungenermaßen hatte er sich bei dem Unterricht seines Vaters anstrengen müssen. Regulus amüsierte sich köstlich darüber, dass Sirius diesmal spuren musste, und nicht wie sonst den Rebellen spielen konnte. Es waren gefühlt die schrecklichsten Sommerferien. Als wäre das noch nicht schlimm genug bekamen die Blacks eines Abends Besuch von Bellatrix. Sirius hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Seine Cousine hatte sich aber kein bisschen verändert. „Ah, der kleine Blutsverräter!“ sagte sie mit ihrem typischen, fiesen Grinsen zu ihm als sie ihn sah. Mehr wagte sie in Anwesenheit von Orion Black nicht zu sagen. Es war ihr aber anzusehen, dass sie Sirius gern noch mehr Gemeinheiten an den Kopf geworfen hätte. Zu allem Übel blieb sie zum Abendessen. Zuvor hatte sie sich lange mit seinem Vater unterhalten. Worum es dabei ging, wusste er nicht. Sie waren in sein Arbeitszimmer gegangen.

Während des Abendessens erhaschte Sirius einen Blick auf das Dunkle Mal an ihrem Unterarm. Es war kein Geheimnis, dass Bellatrix mittlerweile zum engeren Kreis Voldemorts gehörte. Sie prahlte innerhalb der Familie gerne damit.

Sie unterhielt sich während des Essens mit Regulus. Unter anderem ging es darum wie wohl er sich als Slytherin fühlte und mit wem er sich so angefreundet hatte. Bellatrix war höchst zufrieden mit seinem Werdegang. In ihren Augen hatte er sich genau die richtigen Freunde gesucht.

Dann kamen sie natürlich auch auf das Austauschprogramm zu sprechen.

„Interessant! Dumbledore schlägt ja ganz neue Wege ein.“ sagte Bellatrix überrascht. „Schade, dass Schulen wie Durmstrang und Koldovstoretz nicht dabei sind.“ Sie seufzte gespielt. „Diese beiden Schulen sind ihm aber wohl doch zu schwarzmagisch.“

„Die anderen Schulen sind auch um einiges interessanter.“ sagte Orion. „Wann sonst hat man schon die Gelegenheit nach Brasilien, Afrika, Japan oder Australien zu kommen und die dortigen Zaubererschulen kennenzulernen.“

Bellatrix Blick fiel dann auf Sirius, der es tunlichst vermieden hatte einen Mucks von sich zu geben. James‘ Tarnumhang wäre jetzt sehr nützlich gewesen, da er lieber unsichtbar gewesen wäre, als mit seiner verhassten Cousine an einem Tisch zu sitzen. Er konnte an ihrem gehässigen Grinsen erkennen, dass ihr irgendeine Gemeinheit durch den Kopf ging.

„Hab gehört du willst nach Afrika!“, sagte sie zu Sirius.

„Und wenn? Was dagegen?“ Sirius versuchte ruhig zu bleiben, er wollte Bella nicht den Gefallen tun und ihr ins Netz gehen.

„Noch habe ich meine Erlaubnis dazu nicht gegeben.“ sagte Orion ruhig aber bestimmt.

Sirius‘ Hoffnung die Erlaubnis zu bekommen, schrumpfte zusammen. Er wusste, dass sein Vater nicht zufrieden war mit seinen Leistungen. Für einen Moment herrschte Schweigen am Tisch bis Bellatrix das Wort ergriff.

„Ich würde ihn an deiner Stelle nach Afrika gehen lassen, Onkel. Warum nur Regu die Erlaubnis geben? Wie du selbst schon gesagt hast, bekommt er so schnell keine solche Gelegenheit mehr und er wird bestimmt viel dazulernen.“

Sirius fiel vor Schreck und Überraschung die Gabel aus der Hand, welche klirrend in seinem Teller landete. Er starrte seine Cousine an. Hatte er sich gerade verhört? Hatte Bellatrix sich gerade wirklich für ihn eingesetzt?

Auch Orion, Walburga und Regulus sahen Bellatrix einen Moment überrascht an.

„Vielleicht hast du Recht, Bella. Vielleicht sollte Sirius wirklich gehen.“ Orion musterte seinen Sohn, der Bellatrix immer noch entgeistert anstarrte, welche ihn mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht ansah.

Sirius wusste nicht was er davon halten sollte. Er hatte ein ungutes Gefühl. Warum sollte sich Bellatrix dafür einsetzen, dass er nach Afrika durfte? Sie hatte in seinem ersten Jahr versucht ihn umzubringen und das würde sie höchstwahrscheinlich wieder tun, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen würde. Vielleicht hoffte sie insgeheim, dass er von einem Löwen gefressen oder von einem Elefanten totgetrampelt wurde.
 

Zwei Tage vor Ferienende rief Orion Sirius zu sich und reichte ihm das unterschrieben Formular für die Anmeldung.

„Ich hoffe du weißt das du schätzen, Sirius! Deine Leistungen im Unterricht hätten besser sein können, sind aber dennoch zufriedenstellend. Du kannst mehr, das weiß ich!“ Orion wusste, dass es Sirius widerstrebte die Dunklen Künste zu erlernen, allerdings war sein Sohn ein ziemlich begabter Zauberer. Er würde schon noch den passenden Erben des Hauses Black aus ihm machen.

„Danke, Dad!“ Sirius hatte nicht damit gerechnet, dass er die Erlaubnis noch bekommen würde, daher war er jetzt umso überraschter. Er freute sich aber auch ungeheuerlich.

„Das letzte Wort hat immer noch Dumbledore, aber ich kann mir vorstellen, dass du gute Chancen hast ausgewählt zu werden.“

Sirius hätte zu gern gewusst, ob sein Vater seine Meinung wegen Bellatrix geändert hatte. Noch am selben Abend schrieb er James den erlösenden Brief mit der Nachricht, dass er sich auch anmelden würde.



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